https://lobbypedia.de/w/api.php?action=feedcontributions&user=Luisa&feedformat=atomLobbypedia - Benutzerbeiträge [de-formal]2024-03-29T06:28:34ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.31.6https://lobbypedia.de/w/index.php?title=Atlantik-Br%C3%BCcke&diff=41426Atlantik-Brücke2017-07-12T10:56:26Z<p>Luisa: /* Einflussnahme und Lobbystrategien */</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Atlantik-Brücke e.V.<br />
| Logo = <br />
| Rechtsform = eingetragener Verein<br />
| Tätigkeitsbereich = <br />
| Gründungsdatum = 1952<br />
| Hauptsitz = Magnus-Haus, Am Kupfergraben 7, 10117 Berlin<br />
| Lobbybüro Deutschland = <br />
| Lobbybüro EU = <br />
| Homepage = [http://www.atlantik-bruecke.org/ atlantik-bruecke.org]<br />
}}<br />
Die '''Atlantik-Brücke''' ist ein Verein, dem führende Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, den Streitkräften, der Wissenschaft, den Medien und der Kultur angehören, die über das gemeinsame Netzwerk gesellschaftspolitischen Einfluss nehmen und Kontakte pflegen. Neben Entscheidungsträgern aus diesen Bereichen, die bei der Atlantik-Brücke einen Rahmen für vertrauliche Gespräche finden, gehören zu dem Verband aber auch Nachwuchsführungskräfte, die auf den „Young Leaders“-Konferenzen Netzwerke schmieden.<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/ Über uns, Webseite Atlantik-Brücke], abgerufen am 01. 02. 2016</ref> Unter den Mitgliedern spielen Spitzenmanager und diesen nahestehende Politiker eine herausragende Rolle. Der Vorsitzende, [[Friedrich Merz]], ist ein mit der Wirtschaftslobby bestens vernetzter ehem. hochrangiger [[CDU]]-Politiker.<br />
<br />
== Einflussnahme und Lobbystrategien ==<br />
Zu den Aktivitäten der Atlantik-Brücke gehören Konferenzen, Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen, Studienreisen, Preisverleihungen und das Young-Leaders-Programm.<br />
* Mit der Schwesterorganisation [[American Council on Germany]] (ACG) führt die Atlantik-Brücke jährlich Deutsch-Amerikanische Konferenzen durch.<ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/programme/konferenzen/deutsch-amerikanische-konferenzen/deutsch-amerikanische-konferenz-2014/ Deutsch-Amerikanische Konferenz 2014, Webseite Atlantik-Brücke], abgerufen am 10.12.2015</ref> Seit 2005 veranstalten die beiden Organisationen jeweils ihre eigenen Young Leaders-Konferenzen. <br />
<br />
* Mit Institutionen wie der [[Münchner Sicherheitskonferenz]] oder der [[American Chamber of Commerce in Germany]] gibt es strategische Kooperationen.<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/interview-mit-friedrich-merz/ Interview mit Friedrich Merz: Zwischen Tradition und Neubeginn], Webseite Atlantik-Brücke, abgerufen am 09.12.2015</ref> <br />
<br />
* Mit dem Oberkommando der US-Armee in Europa [[U.S. European Command]] wird seit 1990 jährlich ein Expertengespräch in Berlin geführt.<br />
<br />
=== Netzwerk der Mitglieder ===<br />
Die rund '''500 Mitglieder''' der Atlantik-Brücke kommen überwiegend aus der Wirtschaft. Nach der bei Wikipedia veröffentlichten [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Mitgliedern_der_Atlantik-Brücke Liste von Mitgliedern] waren 2010 über die Hälfte der Mitglieder in der Wirtschaft tätig. Mehr als die Hälfte der Dax-30-Unternehmen sind Mitglieder<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/interview-mit-friedrich-merz/ Interview mit Friedrich Merz: Zwischen Tradition und Neubeginn], Webseite Atlantik-Brücke, abgerufen am 09.12.2015</ref> Die nächst größten Berufsgruppen sind die freien Berufe, Politiker und Medienvertreter.<br />
<br />
Die Mitgliederzahl ist beschränkt, um die Exklusivität des Vereins zu wahren. Laut § 4 der Satzung wird die Mitgliedschaft durch Wahl durch den Vorstand (sog. Kooptation) erworben.<ref>[https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/d/d7/Satzung_Atlantik-Brücke_vom_20.01.2010.pdf Satzung gemäß Beschluss vom 20.01.2010], Webseite Wikipedia, abgerufen am 10.12.2015</ref><br />
<br />
Im Mai 2015 entbrannte ein Streit in der [[Die Linke|Linkspartei]] um die Mitgliedschaft des Bundestagsabgeordneten [[Stefan Liebich]].<ref>[http://www.neues-deutschland.de/artikel/970631.gysi-stellt-sich-vor-liebich.html Gysi stellt sich vor Liebich], Neues Deutschland, 9. Mai 2015, zuletzt aufgerufen am 13.05.2015</ref><br />
<br />
===Netzwerk der Alumni (Global Bridges)===<br />
2010 gründeten Mitglieder der Atlantik-Brücke den Verein "Atlantik Forum", um das weltweite Netzwerk der 2000 Teilnehmer von Young Leaders-Konferenzen, die sog. Young-Leaders Alumni, besser managen zu können.<ref>[http://www.globalbridges-forum.org/about-global-bridges About Global Bridges e.V., Webseite Global Bridges], abgerufen am 01. 02. 2016</ref> In das Netzwerk aufgenommen wird nur, wer zwischen 28 und 35 Jahre alt ist und es beruflich schon zu etwas gebracht hat.<ref>[http://www.wiwo.de/erfolg/management/serie-tickets-zur-macht-iv-young-leaders-ein-leben-lang/7969206-3.html Serie Tickets zur Macht IV Wo die junge Elite zusammenkommt], Wirtschaftswoche online 30.03.2013, abgerufen am 20.10.2016</ref> Wer einmal als Young Leader aufgenommen wurde, bleibt es sein Leben lang. Im Juli 2012 wurde der Verein in Global Bridges e.V. umbenannt. In diesem Netzwerk sind nicht nur Young Leaders-Alumni Mitglieder, sondern auch einflussreiche Persönlichkeiten aus dem transatlantischen Raum sowie Asien (insbesondere China) und Osteuropa. Zu den Alumni gehören u.a. Bundesbankpräsident [[Jens Weidmann]]<ref>[http://www.wiwo.de/erfolg/management/serie-tickets-zur-macht-iv-young-leaders-ein-leben-lang/7969206-3.html Serie Tickets zur Macht IV Wo die junge Elite zusammenkommt], Wirtschaftswoche online 30.03.2013, abgerufen am 20.10.2016</ref>, der Vorstandsvorsitzende der Axel Springer AG, [[Mathias Döpfner]]<ref>[http://www.manager-magazin.de/magazin/artikel/a-240981.html Mächtige Allianz], manager magazin online 21.03.2003, abgerufen am 20.10.2016</ref>, Bundesinnenminister [[Thomas de Maizière]]<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/jb-0910-final.pdf Jahresbericht Atlantik-Brücke Juni 2009 bis Juni 2010], 2) Begegnungs- und Austauschprogramme „Young Leaders“, atlantik-bruecke.org, abgerufen am 18.10.2016</ref>, Staatsminister a. D. und Daimler-Lobbyist [[Eckart von Klaeden]]<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/jb-0910-final.pdf Jahresbericht Atlantik-Brücke Juni 2009 bis Juni 2010], 2) Begegnungs- und Austauschprogramme „Young Leaders“, atlantik-bruecke.org, abgerufen am 18.10.2016</ref>, die CDU-Politikerin [[Julia Klöckner]]<ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/jb-0910-final.pdf Jahresbericht Atlantik-Brücke Juni 2009 bis Juni 2010], 2) Begegnungs- und Austauschprogramme „Young Leaders“, atlantik-bruecke.org, abgerufen am 18.10.2016</ref> und der Grünen-Politiker [[Cem Özdemir]]<ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/yl-history-2011.pdf Atlantik-Brücke’s Young Leaders Program Some Prominent Young Leaders Alumni], atlantik-bruecke.org, abgerufen am 18.10.2016</ref><ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/jahresbericht-2010_2011-final.pdf Atlantik Forum e.V. in: Jahresbericht Juni 2010 bis Juni 2011], atlantik-bruecke.org, abgerufen am 24.10.2016</ref><ref>[http://www.acgusa.org/index.php?section=american-german-young-leaders-conference American-German Young Leaders Conference The 2011 Young Leaders Delegation], acgusa.org, abgerufen am 24.10.2016</ref> Es ist geplant, Global Bridges nach Indien, Lateinamerika und Südafrika zu erweitern.<br />
<br />
== Fallstudien und Kritik ==<br />
* Die Atlantik-Brücke ist ein entschiedener Befürworter des Freihandelsabkommens [[Transatlantic Trade and Investment Partnership]] (TTIP)<ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/veroeffentlichungen/atlantik-bruecke-stimmen/burkhard-schwenker-ttip/ Burkhard Schwenker: Warum wir TTIP jetzt brauchen], Webseite Atlantik-Brücke, abgerufen am 10.12.2015</ref><br />
<br />
== Organisationsstruktur und Personal ==<br />
=== Geschäftsführender Vorstand ===<br />
{| class="lptable"<br />
|-<br />
| Funktion<br />
| Name<br />
| Verbindungen<br />
|-<br />
| Vorsitzender<br />
| [[Friedrich Merz]]<br />
| <br />
* ehem. CDU-Politiker<br />
* Rechtsanwalt bei [[Mayer Brown LLP]]<br />
* Lobbyist und Gründungsmitglied der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM)<br />
<br />
|-<br />
| Stellv. Vorsitzender<br />
| Burkhard Schwenker<br />
| <br />
* Unternehmensberater bei [[Roland Berger Strategy Consultants]] GmbH<br />
<br />
|-<br />
| Stellv. Vorsitzende<br />
| [[Edelgard Bulmahn]]<br />
| <br />
* [[SPD]], Mitglied des Bundestages<br />
* ehem. Bundesbildungsministerin<br />
* [[Trilaterale Kommission]], Stellv. Vorsitzende der deutschen Gruppe <br />
<br />
|-<br />
| Schatzmeister<br />
| [[Andreas Dombret]]<br />
| <br />
* [[Deutsche Bundesbank]], Mitglied des Vorstands<br />
* [[Konvent für Deutschland]], ehemaliges Mitglied des Kuratoriums<br />
<br />
|-<br />
| Geschäftsführerin<br />
| Eveline Metzen<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Kai Diekmann<br />
| <br />
* [[Axel Springer]] SE, Chefredakteur der BILD<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Jürgen Fitschen]]<br />
| <br />
* [[Deutsche Bank]] AG, ehem. Co-Vorsitzender des Vorstands<br />
* [[Bundesverband Deutscher Banken]], Mitglied des Vorstands<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Jürgen Großmann]]<br />
|<br />
* Georgsmarienhütte Holding GmbH, Gesellschafter <br />
* [[RWE]], ehem. Vorstandsvorsitzender<br />
* RAG-Stiftung, Vorsitzender des Kuratoriums<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Reiner Hoffmann]]<br />
|<br />
* Deutscher Gewerkschaftsbund, Vorsitzender<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Michael Hüther]]<br />
| <br />
* [[Institut der deutschen Wirtschaft]], Direktor<br />
* Botschafter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM)<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Wolfgang Ischinger]] <br />
| <br />
* [[Münchner Sicherheitskonferenz]], Vorsitzender<br />
* [[Allianz]] SE, Generalbevollmächtigter für Regierungsbeziehungen<br />
* [[Trilaterale Kommission]], Mitglied<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Eckart von Klaeden]]<br />
| <br />
* [[Daimler]] AG, Cheflobbyist<br />
* [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP), Mitglied des Präsidiums<br />
* Seitenwechsler aus dem [[Bundeskanzleramt]]<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Alexander Graf Lambsdorff]]<br />
| <br />
* [[FDP]], Mitglied des Europäischen Parlaments<br />
* [[Transatlantic Policy Network]], Mitglied<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Philipp Mißfelder]] (†)<br />
| <br />
* [[CDU]], Mitglied des Bundestages<br />
* [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP), Mitglied des Präsidiums<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Norbert Röttgen]] <br />
| <br />
* [[CDU]], Mitglied des Bundestages<br />
* Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses<br />
<br />
|-<br />
| Weitere Mitglieder des Vorstands<br />
| colspan="2"| Angelika Gifford, Ingrid Hengster, Christian Lange, Omid Nouripour, Karsten Uhlmann, Max M. Warburg, Michael Werz, Ute Wolf<br />
<br />
|}<br />
(Stand: Oktober 2016) Quelle: <ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/gremien/ Gremien der Atlantik-Brücke e.V.] abgerufen am 20.10.2016</ref><br />
<br />
=== Stiftung Atlantik-Brücke ===<br />
Es existiert ebenfalls eine Stiftung des gleichen Namens, welche über eigene Gremien verfügt.<br />
{| class="lptable"<br />
|-<br />
! Vorstand der Stiftung Atlantik-Brücke<br />
! <br />
! <br />
<br />
|-<br />
| Vorsitzender<br />
| hier ebenfalls [[Friedrich Merz]]<br />
| <br />
<br />
|-<br />
| Stellv. Vorsitzender<br />
| [[Andreas Dombret]]<br />
| [[Deutsche Bundesbank]], Mitglied des Vorstands<br />
<br />
|-<br />
| Mitglied des Vorstands<br />
| Eveline Metzen<br />
| Geschäftsführerin der Atlantik-Brücke<br />
<br />
|-<br />
! Kuratorium der Stiftung Atlantik-Brücke<br />
! <br />
! <br />
<br />
|-<br />
| Vorsitzender<br />
| Max M. Warburg<br />
| M.M. Warburg & Co., Partner<br />
<br />
|-<br />
| Stellv. Vorsitzender<br />
| [[Arend Oetker]]<br />
| <br />
* Botschafter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM)<br />
* Präsident der [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Roland Berger]]<br />
|<br />
* Botschafter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM)<br />
* Mitglied des Präsidiums der [[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Jürgen H. Conzelmann<br />
| Haus & Grund Frankfurt am Main, CEO<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Jürgen R. Großmann]]<br />
|<br />
* ehem. Vorstandsvorsitzender der [[RWE]]<br />
* RAG-Stiftung, Vorsitzender des Kuratoriums<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Axel Hörger<br />
| [[UBS]] Deutschland AG, Vorsitzender des Vorstands<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Hans-Ulrich Klose]]<br />
|<br />
* ehem. Bürgermeister von Hamburg (SPD)<br />
* [[Atlantische Initiative]], Mitglied des Beirats<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Frank Mattern<br />
| McKinsey & Company, Managing Partner<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| [[Lutz Raettig]]<br />
|<br />
* [[Morgan Stanley]], Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
* [[Bundesverband Deutscher Banken]], Mitglied des Vorstands<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Volker Rühe<br />
| [[CDU]], Ex-Bundesverteidigungsminister<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Kurt F. Viermetz<br />
| Deutsche Börse AG, Aufsichtsratsvorsitzender a.D.<br />
<br />
|-<br />
| <br />
| Peter Wittg<br />
| Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Washington, DC<br />
<br />
|-<br />
| Weitere Mitglieder des Kuratoriums<br />
| colspan="2"| <br />
<br />
|}<br />
(Stand: Oktober 2016) Quelle: <ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/stiftung/ Gremien der Stiftung Atlantik-Brücke] Webseite Atlantik-Brücke, abgerufen am 20.10.2016</ref><br />
<br />
===International Advisory Council===<br />
*Ferdinando Becalli-Falco, GE International, Brüssel<br />
*Michael Behrendt, Hapag-Lloyd, Hamburg<br />
*[[Roland Berger]], Roland Berger Strategy Consultants, München<br />
*Günter Blobel, Rockefeller University, New York, NY<br />
*John E. Bryson, USA, Edison International, Rosemead, CA<br />
*James L. Jones (Mitgliedschaft ruht während seiner Amtszeit als National Security Advisor)<br />
*Frederick Kempe, Präsident und CEO des [[Atlantic Council]] of the United States, Washington, DC<br />
*Willem Mesdag, Red Mountain Capital Partners LLC, Los Angeles, CA<br />
*Philip D. Murphy (Mitgliedschaft ruht während seiner Amtszeit als Botschafter der USA in Deutschland)<br />
*[[Arend Oetker]], Dr. Arend Oetker Holding GmbH & Co. KG, Berlin<br />
*Ekkehard D. Schulz, ThyssenKrupp AG, Düsseldorf<br />
*Rupert Stadler, Audi AG, Ingolstadt<br />
*Ulrich Steger, Professor Emeritus, IMD International, Lausanne, Schweiz<br />
*Ratan N. Tata, Tata Sons Limited, Mumbai<br />
*Werner Wenning, [[Bayer]] AG, Leverkusen<br />
(Stand: Januar 2013/im Februar 2016 waren die Mitglieder auf der eigenen Webseite nicht mehr abrufbar) Quelle: <ref>[http://www.atlantik-bruecke.org/ueber-uns/gremien/international-advisory-council/ Webseite Atlantik-Brücke - International Advisory Council] abgerufen am 10.01.2013</ref><br />
<br />
===Netzwerk der Alumni (Global Bridges)===<br />
Der Vorstand besteht aus<br />
*Hans Albrecht, Chairman, Geschäftsführer Nordwind Capital<br />
*Beate Lindemann, Executive Vice-Chairman<br />
*[[Michael Vassiliadis]], Vice-Charman, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie und Stellv. Vorsitzender des Kuratoriums der RAG-Stiftung<br />
*Herbert Palmberger, Schatzmeister, Partner von Heuking Kühn Luer Wotjekx<br />
(Stand: Oktober 2016) Quelle:<ref>[http://www.globalbridges-forum.org/about-global-bridges About Global Bridges e.V., Webseite Global Bridges], abgerufen am 20.10.2016</ref><br />
<br />
==Kurzdarstellung und Geschichte==<br />
Die Atlantik-Brücke wurde 1952 von den beiden Bankiers Eric Warburg und Gotthard von Falkenhausen, den Zeit-Journalisten Marion Gräfin Dönhoff und Ernst Friedländer sowie den Unternehmern Eric Blumenfeld und Hans-Karl von Borries gegründet.<ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/w/files/dokumente/120628_jahresbericht_2012.pdf Jahresbericht 2012], atlantik-bruecke.org, abgerufen am 20.10.2016</ref> Als Schwesterorganisation wurde der [[American Council on Germany]] (ACG) ins Leben gerufen. Atlantik-Brücke und ACG gründeten 1973 gemeinsam das "Young Leaders-Programm".<ref>[http://acgusa.org/index.php?section=american-german-young-leaders-conference American-German Young Leaders Conference], Webseite American Council on Germany, abgerufen am 10.12.2015</ref><br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Think tank]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Verein_zur_Erhaltung_der_Rechtsstaatlichkeit_und_der_b%C3%BCrgerlichen_Freiheiten&diff=41424Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten2017-07-12T10:29:29Z<p>Luisa: /* Übersicht über die Wahlwerbung seit März 2016 */</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten<br />
| Logo = <br />
| Rechtsform = e.V.<br />
| Tätigkeitsbereich = <br />
| Gründungsdatum = 21.9.2016<br />
| Hauptsitz = Stuttgart<br />
| Lobbybüro = -<br />
| Lobbybüro EU = -<br />
| Homepage = rechtundfreiheit.de<br />
}}<br />
Der '''Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten''' organisiert im großen Umfang Wahlwerbung für die Alternative für Deutschland (AfD), deren Finanzierung intransparent bleibt. Dazu gehören Zeitungen mit Wahlempfehlungen für die AfD („Extrablatt“), Großplakate, Google-Anzeigen und Videos. Die indirekte Wahlwerbung über den Verein umgeht die Transparenzregeln des Parteienrechts. Bis heute bleiben die Finanziers im Dunkeln. <br />
<br />
Die verdeckte Wahlwerbung begann bei den Landtagswahlen in Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg im Jahr 2016, seitdem war der Verein bei jeder Landtagswahl aktiv. Damals trat als Organisator eine „Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ auf.<ref name="bild-wahlkampfhilfe">[http://www.bild.de/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/bekommen-wahlkampfhilfe-von-millionaeren-44779754.bild.html 12 Millionäre spendieren der AfD Wahlwerbung], Bild.de vom 03.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
Im September 2016 wurde dann der Verein in Stuttgart gegründet.<ref name="Gründungsprotokoll">Protokoll über die Gründung des Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten vom 21.9. 2016 samt Anwesenheitsliste im Vereinsregister Stuttgart, VR 722737</ref> Im Juli 2017 startete der Verein eine rechtspopulistische Zeitung, den Deutschland-Kurier.<ref name="zeit-deutschland-kurier">[http://www.zeit.de/kultur/2017-07/deutschland-kurier-afd-wochenzeitung-david-bendels-erika-steinbach/komplettansicht Redaktion der Ehemaligen], Zeit Online vom 11.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref><br />
<br />
Der Verein hat bis heute nur eine Briefkasten-Adresse. Wer den Verein wirklich steuert und die bisherigen Ansprechpartner ausgewählt hat, bleibt dubios. Die einzige Konstante ist die Schweizer PR-Agentur [[Goal AG]], die eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten des Vereins spielt. Die AfD bestreitet, dass sie etwas mit der Unterstützerkampagne zu tun hat. Aber nach und nach werden mehr Verbindungen zwischen AfD, dem Verein und der Goal AG bekannt. <br />
<br />
Für die Parteien gilt das Transparenzgebot des Grundgesetz, dass die Parteien "über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben" müssen (Artikel 21). Im Parteiengesetz ist Wahlwerbung über Dritte aber nicht erfasst. Dadurch bleiben in diesem Fall die Verbindungen zu Großspendern für die Wählerinnen und Wähler nicht sichtbar. LobbyControl fordert, dass Wahlwerbung durch Dritte ähnlichen Transparenzregeln wie direkte Parteispenden unterliegen soll.<ref name="lc-blog">[https://www.lobbycontrol.de/2016/09/warum-die-dubiose-afd-wahlkampfhilfe-unaufgeklaert-bleibt-und-was-sich-aendern-muss/ Warum die dubiose AfD-Wahlkampfhilfe unaufgeklärt bleibt – und was sich ändern muss], LobbyControl-Blog vom 5.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> <br />
<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Erstmals in Erscheinung trat der Verein Anfang 2016, als er vor den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg auf großen Wahlplakaten zur Wahl der AfD aufrief.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verdacht-illegaler-parteispende-bundestagsverwaltung-nimmt-afd-wahlkampfhilfe-ins-visier/13064812.html Bundestagsverwaltung nimmt AfD-Wahlkampfhilfe ins Visier], Handelsblatt Online vom 7.3.2016, abgerufen am 2.5.2017</ref> Zudem ließ er ein sogenanntes „Extrablatt“ verteilen, das für die AfD warb.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Das Extrablatt ähnelt der Zeitung „Extrablatt“ der schweizerischen Volkspartei (SVP).<ref name="Extrablatt">[http://www.tagesspiegel.de/politik/werbung-fuer-afd-zur-berlin-wahl-schweizer-weltwoche-prueft-rechtliche-schritte-gegen-extrablatt/14511734.html Schweizer "Weltwoche" prüft rechtliche Schritte gegen "Extrablatt"], Tagesspiegel.de vom 07.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
Inhalt dieser Zeitung waren Kritik an der Flüchtlingspolitik und der Euro-Rettung. Die Landesverbände gaben jeweils an, von dieser Aktion nicht gewusst zu haben und nicht beteiligt gewesen zu sein, Interviews mit den jeweiligen Spitzenkandidaten Jörg Meuthen (Baden-Württemberg) und Uwe Junge (Rheinland-Pfalz) in den Zeitungen stellen diese Behauptungen jedoch infrage.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> <br />
<br />
Als Vertreter der Vereinigung trat damals Josef Konrad auf, AfD-Mitglied im Bezirksverband Oberfranken und Geschäftsführer der Polifakt Medien GmbH mit Sitz in Leipzig, die für die AfD Publikationen, Werbe- und Wahlkampfmaterialien anbietet.<ref>[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.extrablatt-zur-wahl-millionenfache-werbung-fuer-die-afd.27a20463-d0dc-429e-bc69-97d11f4fdd15.html Extrablatt zur Wahl – Millionenfache Werbung für die AfD], Stuttgarter Nachrichten vom 01.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Konrad sagte dem Spiegel, hinter der Vereinigung stünden rund zwölf "besorgte Bürgerinnen und Bürger", die die AfD als "eine konservative Opposition zur herrschenden Politik im Land stärken" wollten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-verdacht-auf-illegale-parteispende-a-1080705.html Hetz-Flyer schüren Verdacht auf illegale Parteispende] Spiegel.de vom 06.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Die Namen hielt er geheim. <br />
<br />
Seitdem trat die Vereinigung bei allen Landtagswahlen mit Wahlwerbung zugunsten der AfD in Erscheinung. Diese präsentierte sich öffentlich zeitweise als „e.V.“, ohne tatsächlich im Vereinsregister eingetragen zu sein.<ref name="AfD-Helfer">[http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-mecklenburg-vorpommern/afd-erhaelt-wahlunterstuetzung-von-verein-in-mecklenburg-vorpommern-14398142.html?printPagedArticle=true Die geheimen Helfer der AfD], FAZ vom 21.08.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Am 21. September 2016 wurde offiziell ein „Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ gegründet.<ref name="Gründungsprotokoll"/><br />
<br />
<br />
== Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen ==<br />
Der Ansprechpartner der Vereinigung bzw. des Vereins nach außen wechselte mehrfach. Dabei bleibt unklar, welche Rolle diese Ansprechpartner tatsächlich hatten und wer tatsächlich die Wahlwerbung organisierte und finanzierte. Immer mehr Puzzlestücke zeigen inzwischen, dass dabei die Schweizer PR-Agentur Goal AG eine wichtige Rolle spielt. <br />
<br />
=== Die aktuelle Vereins-Struktur ===<br />
Die Gründungsmitglieder des Vereins<ref name="Gründungsprotokoll"/>:<br />
* David Bendels (Vorsitzender), Lichtenfels (Oberfranken): ehemaliges CSU-Mitglied; er iniitierte die konservative Gruppe „Konservativer Aufbruch“ in der CSU und trat 2016 aus der CSU aus, nachdem die CSU-Führung ihn dazu gedrängt hatte, einen Termin mit der AfD in Hessen abzusagen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/bayern/streit-ueber-umgang-mit-afd-csu-rebell-bendels-tritt-aus-der-partei-aus-1.3016799 CSU-Rebell Bendels tritt aus der Partei aus], Süddeutsche.de vom 02.06.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
* Karl Dittel und Barbara Hankel aus Stuttgart, Maria Johannson aus Rheinbreitbach, Jutta Müller aus Konstanz und Hans und Rotraud Strobach, Sonthofen<br />
<br />
Bendels vertritt den Verein als einziger nach außen. Die Rolle der anderen Vereinsmitglieder ist unklar.<br />
<br />
Als Rechtsberater und Moderator war bei der Gründungsversammlung der Rechtsanwalt Rolf Schlierer dabei. <ref name="Gründungsprotokoll" />Er saß von 1992-2001 für die (rechtsextremen) Republikaner im Landtag Baden-Württemberg und war von 1994 bis 2014 Bundesvorsitzender der Republikaner. Schlierer war laut der Wochenzeitung Kontext auch bei der ersten Veranstaltung des Vereins gemeinsam mit dem Studienzentrum Weikersheim im März anwesend.<ref>[https://www.kontextwochenzeitung.de/zeitgeschehen/313/geschichte-klittern-mit-guenther-oettinger-4275.html Geschichte klittern mit Günther Oettinger], Kontext Wochenzeitung vom 29.03.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
<br />
Der Verein gibt eine Adresse in Stuttgart an. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Briefkasten-Adresse, die von einer Office Management-Firma betreut wird. Diese leitet laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung alle Post ungeöffnet weiter an „ein Postfach in der Schweiz, in Andelfingen“. Auch die Goal AG hat dort ein Postfach.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/machen-auslaendische-nationalisten-werbung-fuer-die-afd-14983480.html?printPagedArticle=true Machen ausländische Nationalisten Werbung für die AfD?] FAZ vom 24.04.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref> Die Weiterleitung in die Schweiz wird auch durch eine Frontal21-Recherche belegt.<ref name="frontal21">[https://www.zdf.de/politik/frontal-21/das-diskrete-helfernetzwerk-der-afd-100.html Fragwürdige Wahlwerbung. Das diskrete Helfernetzwerk der AfD], Frontal21-Bericht vom 16.5.2017, zuletzt abgerufen am 17.5.2017</ref> Das legt nahe, dass die Korrespondenz des Vereins in Wirklichkeit von der Goal AG betreut wird. Inzwischen hat die Goal AG bestätigt, dass sie das Sekretariat des Vereins führt.<ref name="segert-nzz">[https://nzzas.nzz.ch/notizen/alexander-segert-faellt-schwer-in-den-bereich-von-verschwoerungstheorien-ld.1303863 Alexander Segert: «Das fällt schwer in den Bereich von Verschwörungstheorien»], Interview auf NZZ Online vom 1.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref><br />
<br />
=== Die Vorläufer-Vereinigung und ihre Vertreter nach außen === <br />
<br />
'''1) Josef Konrad'''<br /><br />
Der erste Ansprechpartner der Vereinigung war Josef Konrad, selbst AfD-Mitglied und Anfang 2016 noch ehemals stellvertretender AfD-Schatzmeister in Oberfranken.<ref>[https://web-beta.archive.org/web/20160113190202/https://www.afdbayern.de/kreis-ortsverbaende/oberfranken/ Kreisverband Oberfranken], AfD-Bayern.de vom 13.01.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Konrad hat insgesamt enge Verbindungen zur AfD in Bayern und in Sachsen. Laut Focus hatte Konrad auch Mail-Kontakt zu Frauke Petry.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/afd-in-deutschland-partei-bekommt-ominoese-spenden_id_6008243.html Das Phantom von Himmelkron], Focus vom 08.10.2016, abgerufen am 04.05.2016</ref> <br />
<br />
Konrad ist Geschäftsführer bei der Polifakt Medien GmbH in Leipzig.<ref>Siehe www.polifakt.de/impressum/</ref> Die Firma bietet über die Webseite „meine-alternative.de“ für die AfD Publikationen, Werbe- und Wahlkampfmaterialien an. In einem Rundbrief der AfD-Sachsen wurde „meine-alternative.de“ zu den eigenen Online-Plattformen gezählt („Bitte informieren Sie sich auch auf unseren Online-Plattformen: … www.meine-alternative.de … Impressum: V.i.S.d.P.: Dr. Frauke Petry für den Vorstand der AfD Sachsen“).<ref>[http://www.afdsachsen.de/files/afd/landesverband-sachsen/download/afd-sachsen-aktuell/2016/asa-01-2016.pdf AfD—Sachsen aktuell 01/2016 von Januar 2016], S. 10, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Außerdem betreibt Polifakt ein Online-Magazin und gab mehrfach eine Zeitschrift Polifakt als innerparteiliches Medium für die AfD heraus. In der Auseinandersetzung mit Lucke schlug sich Polifakt auf die Seite des Petry-Lagers und machte mit einer Sonderausgabe zum Essener Parteitag 2015 Stimmung gegen Lucke. Konrad war damals auch an der Webseite „Wir halten Kurs“ beteiligt, die Stimmen aus der AfD gegen Lucke sammelte. Daran waren auch der heutige Landesvorsitzende der AfD Bayern, Petr Bystron, und weitere bayerische AfD-Leute beteiligt. Bystron beschrieb im Juni 2016 zudem, dass er mit Konrad zusammen eine Gegen-Anzeige zu einer Anzeige des Autoverleihs Sixt (mit Gauland) erstellt habe: „Die Anzeige wurde bei der AfD inhouse entwickelt. Kreation und Text: Petr Bystron, Art-Direction Josef Konrad.“<ref>[http://archive.is/St5C5#selection-5601.0-5605.37, AfD kontert Sixt-Anzeige mit Gauland] AfD-Webseite vom 09.06.2016, abgerufen am 27.4.2017</ref> Die Formulierung „AfD inhouse“ zeigt, dass Bystron Konrad als Teil der AfD und der AfD-Kommunikation sieht. <br />
<br />
Konrad hörte bereits Ende April 2016 auf, die Vereinigung nach außen zu vertreten.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/anti-merkel-inserat-geschaltet-afd-unterstuetzer-machen-stimmung-in-der-schweiz-id4958959.html AfD-Unterstützer machen Stimmung in der Schweiz], Blick.ch vom 30.05.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
<br />
'''2) Michael Paulwitz'''<br /><br />
Nach Konrad übernahm Michael Paulwitz die Außenvertretung des Vereins. Paulwitz war Mitglied der Partei „Die Republikaner“<ref name="AfD-Helfer"/> und Mitarbeiter von deren ehemaligem Bundesvorstand Rolf Schlierer.<ref>[http://keinealternative.blogsport.de/2016/08/19/rechter-aktivist-aus-stuttgart-als-strohmann-fuer-die-unterstuetzung-des-afd-wahlkampfs-in-mv/ Rechter Aktivist aus Stuttgart als Strohmann für die Unterstützung des AfD-Wahlkampfs in MV?], Keinealternative Blog vom 19.08.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Er ist freiberuflicher PR-Berater und schreibt für die rechte „Junge Freiheit“. Früher war er studentische Hilfskraft bei der neu-rechten Zeitschrift Criticon. Daher kennt er wichtige Figuren der neuen Rechten wie Caspar von Schrenck-Notzing und Armin Mohler.<ref>Was mich antreibt. Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten: Auszüge aus der Dankesrede des diesjährigen Preisträgers Michael Paulwitz. In: Junge Freiheit vom 25.11.2011</ref> Caspar von Schrenck-Notzing gehört zu den Initiatoren der Bibliothek des Konservatismus, die auch von dem AfD-Großspender Folkard Edler unterstützt wird.<ref>Die wollen nicht nur lesen. Spiegel 5/2017, S.44-46</ref> <br />
<br />
'''Fazit'''<br /><br />
<br />
Die mehrfachen Wechsel der Ansprechpartner werfen Fragen nach deren Rolle auf. Sie sind offensichtlich nicht die eigentlichen Initiatoren der Vereinigung. So sagte Konrad, er fungiere nur als Ansprechpartner. Auch der Name Extrablatt stamme nicht von ihm, sondern sei der Wunsch der auftraggebenden Vereinigung gewesen.<ref>[http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/alles-nur-geklaut-das-afd-extrablatt-sieht-dem-svp-original-verdaechtig-aehnlich-130135594 Alles nur geklaut? Das AfD-«Extrablatt» sieht dem SVP-Original verdächtig ähnlich], Aargauer Zeitung.de vom 16.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> <br />
<br />
Paulwitz sagte dem Tagesspiegel, er könne zum "Extrablatt" keine Aussagen machen, da er "mit der Redaktion nicht befasst war". Im Impressum der Webseite des Vereins sei er als Kontakt aufgeführt, da er diese "beratend unterstützt habe".<ref name="Extrablatt" /> Wer wirklich hinter der Gründung der Vereinigung steckt, bleibt unklar. Die einzige Konstante ist die Schweizer PR-Agentur Goal AG, die eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten des Vereins spielt. <br />
<br />
=== Verbindung zur Agentur Goal AG aus der Schweiz ===<br />
Die Schweizer PR-Firma [[Goal AG]] taucht immer wieder bei den Aktivitäten des Vereins auf. Sie erstellte die Webseite (<ref>"Ebenso haben wir den Verein konzeptionell bei der Planung sowie beim Aufbau der Vereinswebsite unterstützt." Mail von Alexander Segert an LobbyControl, 10.5.2017</ref>), plante das Extrablatt<ref>[http://www.woz.ch/1720/exportnationalismus/der-auslandseinsatz-des-svp-werbers Der Auslandseinsatz des SVP-Werbers], WoZ Nr. 20/2017 vom 18.05.2017. Die WoZ zitiert Segert, er sei bereits für die „Konzeptionierung der Webseite sowie der Vereinszeitung“ zuständig gewesen, zudem stelle er das „Know-How biem Plakatplaning“ bereit.</ref>, buchte für die Wahlkämpfe in MV und Berlin Plakatwände für den Verein<ref name="Schweiz-Connection">[http://www.spiegel.de/spiegel/afd-und-schweiz-connection-wer-die-kampagnen-der-rechten-finanziert-a-1111673.html Die anonymen Gönner der AfD], Spiegel.de vom 09.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> und kaufte Fotos, die für die Extrablätter verwendet wurden.<ref>[https://www.gmx.net/magazine/politik/afd-terroranschlaegen-stimmung-angela-merkel-31889206 AfD will nach Terroranschlägen Stimmung gegen Angela Merkel machen], GMX.net vom 17.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Alexander Segert, Chef des Unternehmens, nahm auch bei der ersten Veranstaltung des Vereins zur Erhaltung der Rechststaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten teil, seine Firma charterte sogar das Boot, mit dem die Gäste über die Spree fuhren und der Rede des ehemaligen tschechischen Ministerpräsidenten Vaclav Klaus folgten. Beide Seiten äußerten sich zu den Mutmaßungen der offensichtlichen Zusammenarbeit jedoch nicht.<ref name="Schweiz-Connection" /> Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete jüngst, dass auch bei einem Treffen des Vereins mit dem Studienzentrum Weikersheim wohl ein Vertreter eines Schweizer PR-Büros anwesend gewesen sei.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/machen-auslaendische-nationalisten-werbung-fuer-die-afd-14983480.html?printPagedArticle=true Machen ausländische Nationalisten Werbung für die AfD?], FAZ vom 24.04.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref> Auch bei einer Veranstaltung des Vereins in Köln war eine Frau anwesend, die nach LobbyControl-Erkenntnissen bei der Goal AG arbeitete und dort wahrscheinlich immer noch beschäftigt ist.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2017/05/dubiose-wahlwerbung-fuer-die-afd-spur-fuehrt-in-die-schweiz/ Dubiose Wahlwerbung für die AfD – Schweizer Goal AG mischt mit], LobbyControl-Blog vom 11.05.2017, abgerufen am 11.05. 2017</ref>. Segert trat auch als (Ersatz-)Referent bei einem Schulungsseminar für AfD-Politiker auf, das Josef Konrad im November 2016 organisierte.<ref>AfD: Hilfe aus der Schweiz. Spiegel vom 25.03.2017 und Schweizer Schützenhilfe. Wirtschaftswoche vom 21.4.2017, S.34-35. In der Wirtschaftswoche findet sich die Aussage, Segert sei nur als Ersatz eingesprungen.</ref> Der Vereinsvorsitzende David Bendels war umgekehrt seit Februar 2017 mindestens viermal in der Schweiz und hat sich dort auch mit Segert und Mitarbeitern der Goal AG getroffen.<ref name="schatten-spender">[http://www.zeit.de/2017/20/afd-finanzierung-verein-nrw-spenden-david-bendels Schatten-Spender], Zeit vom 11.5.2017, zuletzt abgerufen am 17.5.2017</ref><br />
<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Goal AG praktisch an allen Öffentlichkeitsmaßnahmen des Vereins mitwirkt. Auch bei Veranstaltungen sind immer wieder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Goal AG anwesend. Dazu kommt, dass die Post des Vereins in die Schweiz weiter geleitet wird (s.o.). Damit stellt sich die Frage, ob der ganze Verein nicht nur ein Projekt und eine Vorfeld-Organisation der Goal AG ist.<br />
<br />
'''Tätigkeiten der Agentur für andere rechtspopulistische Parteien'''<br /><br />
<br />
Die Agentur trat bereits durch Kampagnen für die FPÖ in Österreich und die SVP in der Schweiz in Erscheinung. Von der SVP hat die Agentur große Barzahlungen erhalten.<ref>[https://www.nzz.ch/die-partei-die-am-liebsten-bar-zahlt-1.15636010 Die Partei, die am liebsten bar zahlt], Neue Züricher Zeitung.de vom 10.03.2012, abgerufen am 04.05.2017</ref> Außerdem hat sie Verbindungen zu der Fraktion der rechtspopulistischen Parteien im Europaparlament. Eine Recherche des freien Bloggers Florian Wagner zeigt, dass die Goal AG die Domain »menf.org« angemeldet hat. »MENF« steht für »Movement for a Europe of Nations and Freedom«, die europäische politische Partei, in der sich Front National, FPÖ, Lega Nord und Vlaams Belang zusammengeschlossen haben. Außerdem betreut Segerts Firma die Webseite der Stiftung »FENL - Foundation for a Europe of Nations and Freedom«. Diese gehört zur Fraktion »ENF – Europe of Nations and Freedom« im Europaparlament, der auch Markus Pretzell von der AfD angehört. Beiträge der Seite werden laut Wagners Analyse von einem Autor mit dem Namen »goal-fen1-adm1n« erstellt. <br />
<br />
Außerdem lag eine Subdomain der Stiftung FENL auf dem selben Server wie die Webseite des Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten. Laut Wagner handelt es sich bei dem von der Hetzner Online AG gehosteten Server um einen dedizierten Server, d.h. es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die beiden Domains zufällig auf derselben Maschine lagen.<ref>[https://crumblingwalls.net/adaption/80481-afd-nahe-vereinigung-mit-verbindung-zur-foundation-for-a-europe-of-nations-and-freedom AfD-nahe Vereinigung mit Verbindung zur FENL], Crumbling Walls Blog vom 14.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Auch die Webseite der Goal AG wird von der Hetzner Online AG gehostet.<ref>[http://www.utrace.de/?query=http%3A%2F%2Fwww.goal.ch%2F Goal AG IP-Adresse] utrace.de vom 04.05.2017, abgerufen am 04.05. 2017</ref> Diese Verbindungen legen nahe, dass die Webseite weiterhin von der Goal AG betreut wird. Nachdem am 24. April 2017 die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung über diese Verbindungen berichtete, wurde die Webseite des Vereins auf einen kanadischen Server verlegt.<ref>[http://www.utrace.de/?query=https%3A%2F%2Fwww.rechtundfreiheit.de%2F RechtundFreiheit.de IP-Adresse] utrace.de vom 04.05.2017, abgerufen am 04.05. 2017</ref> Das wirft die Frage auf, ob damit die Spuren zur Goal AG verwischt werden sollen.<br />
<br />
'''Informationen über Alexander Segert'''<br /><br />
<br />
Alexander Segert, der Chef der Goal AG, ist in Hamburg aufgewachsen. Er schrieb nach dem Studium für die rechtskonservative Zeitung «Schweizerzeit» und die islamfeindliche Zeitschrift «Bürger und Christ». Segert war zudem Mitglied der rechten Psychosekte „Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis" (VPM).<ref>[https://www.nzz.ch/mann-fuers-grobe-1.3445635 Mann fürs Grobe], NZZ online vom 30.8.2009, abgerufen am 6.6.2017</ref> 2016 wurde er aus der Schweizerischen Public Affairs Gesellschaft (Spag) ausgeschlossen, weil er die freiwilligen Transparenzregeln von Spag nicht umsetzen wollte. Die Regeln schreiben seit 2014 vor, dass Mitglieder all ihre Mandate auf der Webseite des Verbands offenlegen müssen.<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/aktuelle-themen/lobbying-lobbyisten-verband-schliesst-fuenf-mitglieder-aus-ld.103316 Lobbyisten-Verband schliesst fünf Mitglieder aus], NZZ online vom 1.7.2016, abgerufen am 6.6.2017</ref><br />
<br />
== Intransparente Finanzen ==<br />
<br />
Die Vereinigung wurde durch anonyme Großspender angeschoben. Sie konnte aus dem Stand mehrere hunderttausend Euro für Wahlwerbung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ausgeben, ohne vorher jemals in Erscheinung getreten zu sein. Im März 2016 sagte der damalige Repräsentant der Vereinigung, Josef Konrad, dem Spiegel, dass hinter der Vereinigung rund zwölf "besorgte Bürgerinnen und Bürger" stünden, die die AfD als "eine konservative Opposition zur herrschenden Politik im Land stärken" wollten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-verdacht-auf-illegale-parteispende-a-1080705.html Hetz-Flyer schüren Verdacht auf illegale Parteispende], Spiegel Online vom 5.3.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Im Herbst 2016 tat der Verein so, als werbe er Spenden von Unterstützern ein. Dabei verfügte er damals noch nicht einmal über ein Konto, wie Focus-Recherchen zeigten.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/afd-in-deutschland-partei-bekommt-ominoese-spenden_id_6008243.html Das Phantom von Himmelkron]. Focus Online vom 8.10.2016 (und Focus 40/2016), zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> In ein Spenden-Formular im Internet konnten Name, Email-Adresse und Wunschbetrag eingegeben werden. Wenn man dies tat, wurden aber keine Spenden eingezogen oder Zahlungsaufforderungen verschickt. Zudem versprach die Vereinigung im „Extrablatt“, Spendenbescheinigungen auszustellen, obwohl sie über die dafür notwendige Anerkennung des Finanzamtes gar nicht verfügte. Das war zumindest irreführend. Es legt zudem den Eindruck nahe, dass es für die Vereinigung mehr um die Erweckung des Anscheins einer spendenbasierten Organisation ging als um das reale Einwerben von (kleinen) Spenden. <br />
<br />
Ende April/ Anfang Mai 2017 behauptet der Verein, er werde über zahlreiche Spenden von 14.000 Unterstützern finanziert. Das ist in verschiedener Sicht fragwürdig:<br />
<br />
1) Den Kern der sogenannten „Unterstützer“ bilden die Unterzeichner des Manifests des Vereins. Wenn man das Manifest unterschreibt, heißt es auf der Webseite aber ausdrücklich, dass sich die Unterstützung nur auf den Aufruf beziehe und nicht auf weitere Aktionen des Vereins.<ref>Webseite des Vereins, www.rechtundfreiheit.de/unterstuetzer-werden/, zuletzt abgerufen am 3.5.2017.</ref> Es ist insofern nicht richtig, wenn der Verein diese Unterzeichner nach außen generell als Unterstützer des Vereins bezeichnet. Es handelt sich erstmal nur um Personen, deren Email-Adressen der Verein hat und die er damit anschreiben kann.<br />
<br />
2) Die Zahl von 14.000 angeblichen „Unterstützern“ erscheint fraglich. Es ist auffällig, dass der Verein nach außen rasch steigende „Unterstützer“-Zahlen präsentiert, aber die Zahl der Unterschriften unter das Manifest nur sehr langsam steigt. Mitte März waren es 8095 Unterschriften und der Verein sprach insgesamt von 10.000 „Unterstützern“.<ref>8095 Unterzeichner am 14.3.2017 laut www.rechtundfreiheit.de/unterstuetzer/. Die Zahl von 10.000 Unterstützern stammt aus einer Mail von David Bendels an LobbyControl vom 16.3.2017.</ref> Bis zum 24. April stieg die Zahl der Unterschriften nur auf 8.133 (plus 38).<ref>Laut Vereins-Webseite am 24.4.2017.</ref> Der Verein präsentierte aber nach außen auf einmal 14.000 angebliche „Unterstützer“.<ref>Siehe der Ankündigung der Wahlwerbung auf www.metropolico.org/2017/04/24/extrablatt-zur-landtagswahl/, 24.4.2017. Siehe auch [http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rechtspopulistische-zeitung-wirbt-fuer-afd-100.html Rechtspopulistischer Verein wirbt mit Gratis-Zeitungen für die AfD], WDR online vom 2.5.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Natürlich können sich einzelne „Unterstützer“ auch per E-Mail oder Social Media bei dem Verein melden. Aber die große Differenz im Wachstum von Unterzeichnungen und „Unterstützern“ erscheint nicht plausibel.<br />
<br />
3) Außerdem muss man bedenken, dass die Spendenquoten bei E-Mailings sehr niedrig sind. Normalerweise kann man mit einem Rücklauf im Promillebereich rechnen.<ref>Vgl. etwa Peta-Präsentation beim Fundraisingkongress 2014 oder die [https://kindermann-kg.de/response-quote-antwortquote-rucklaufquote-mailing/ Erfahrungswerte der Werbeagentur Kindermann], zuletzt abgerufen am 3.5.2017</ref> Natürlich sind dabei Abweichungen möglich. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich aus 8.000 bis 14.000 Mail-Adressen Spenden von mehreren Hunderttausend Euro ergeben, die für die aktuelle Wahlwerbung des Vereins schätzungsweise nötig sind.<br />
<br />
Der Verein sagt selbst, dass es Großspenden gibt.<ref>U.a. in [http://orig.www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/landtagswahl_2017/Teure-Wahlkampfhilfe-fuer-die-AfD,afd1092.html Teure Wahlkampfhilfe für die AfD], NDR online vom 19.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Er verweigert aber die Antwort auf die Frage, welchen prozentualen Anteil Großspenden über 10.000 Euro an der Finanzierung haben.<ref>Telefonat von LobbyControl mit dem Vereinsvorsitzenden David Bendels am 14.3.2017</ref> So bleibt die Zusammensetzung der Finanzierung bis heute intransparent. Es ist nur klar, dass Großspender bei der Finanzierung der Wahlwerbung für die AfD eine wichtige Rolle gespielt haben. Um wen es sich dabei handelt, bleibt im Verborgenen.<br />
<br />
Die SZ-Journalistin Charlotte Theile berichtet, dass am Rande des Kölner Parteitags der AfD im Mai 2017 ehemaliges CDU-Mitglied den Namen eines großen Spenders genannt habe: „Ein schwerreicher deutscher Unternehmer, der mit ihm im Januar bei einem Strategietreffen des Vereins war.“<ref>Charlotte Theile: [https://rotpunktverlag.ch/titel/ist-die-afd-zu-stoppen Ist die AfD zu stoppen? Die Schweiz als Vorbild der neuen Rechten]. Zürich 2017. S. 157f</ref> Der Name des Unternehmers wird nicht genannt.<br />
<br />
== Fallbeispiele und Kritik ==<br />
=== Umgehung der Transparenzregeln für Parteien ===<br />
Die kostenintensiven Plakat- und Zeitungsaktionen, die klar dem Ziel der Wahlhilfe für die AfD verschrieben sind, werfen parteienrechtliche Fragen auf.<ref>Vgl. auch [https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Parteispendenrecht-muesste-geaendert-werden,afd1088.html "Parteispendenrecht müsste geändert werden"], Interview mit der Staatsrechtlerin Sophie Schönberger auf NDR online vom 19.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> So lagen die Kosten für Druck und Versand allein der Extrablätter für Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bei über einer Million Euro, schätzt der Nordkurier.<ref name="nordkurier">[http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/verheimlicht-die-afd-die-groesste-parteispende-der-letzten-jahre-0124830009 Verheimlicht die AfD die größte Parteispende der letzten Jahre?], Nordkurier vom 1.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Hinzu kommt die große Anzahl an Großflächenplakaten, deren Kosten die Bild-Zeitung auf bis zu 1200 Euro pro Stück schätzte.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Insgesamt dürfte sich der Geldwert der Maßnahmen in inzwischen sieben Wahlkämpfen auf mehrere Millionen Euro belaufen. <br />
<br />
Summen in dieser Größenordnung sind – zumal bei einer ganz neuen Organisation ohne Massenbasis – nicht ohne Großspender zusammen zu bekommen. Parteien sind verpflichtet, die Herkunft von Großspenden offenzulegen. Sie dürfen laut Parteiengesetz anonyme Spenden nur bis maximal 500 Euro annehmen. Großspenden über 50.000 Euro müssen umgehend mit Namen der Spender veröffentlicht werden, Spenden über 10.000 Euro im jährlichen Rechenschaftsbericht der Partei (siehe [[Parteispenden]]). Im Unterschied zu Parteien müssen Vereine ihre Spender nicht offen legen. <br />
<br />
Mit der Finanzierung von Wahlkampfmaterial über den Verein nutzen die Gönner der AfD eine juristische Grauzone, in der sie anonym bleiben können. Diese Form der Wahlkampfunterstützung wird von den Transparenzvorschriften des Parteiengesetzes nicht eindeutig geregelt. <br />
<br />
Bendels bestätigte in der Jungen Freiheit ausdrücklich, der Verein sei „Adressat für Finanziers“, die die AfD „fördern, aber aus geschäftlichen Gründen nicht namentlich mit ihr in Verbindung gebracht werden wollen“.<ref name="denkfabrik">Kleine, feine Denkfabrik, Junge Freiheit vom 13.1.2017, online unter www.rechtundfreiheit.de/2017/01/12/kleine-feine-denkfabrik, abgerufen am 2.2.2017</ref> Der Verein räumt damit selbst ein, dass er Großspendern die Möglichkeit bietet, die Transparenzregeln des Parteiengesetzes zu umgehen. <br />
<br />
Nach der derzeitigen Fassung des Parteiengesetzes wären die Wahlkampfhilfen nur dann als Parteispende an die AfD zu werten, wenn die AfD bei der Planung oder Organisation der Maßnahmen involviert war, d. h. Absprachen mit dem Verein getroffen hat etwa darüber, welche Plakate veröffentlicht werden oder wann das „Extrablatt“ verbreitet wird. Sowohl die AfD als auch der Verein leugnen solche Absprachen. Würden Absprachen zwischen dem Verein und der AfD nachgewiesen, müsste die AfD eine hohe Geldstrafe zahlen. Die Bundestagsverwaltung als aufsichtführende Behörde hat jedoch bislang keine rechtliche Befugnis für echte Ermittlungen.<ref name="lc-blog"/><br />
<br />
=== Verbindungen zur AfD ===<br />
Der Verein und die AfD behaupten, voneinander unabhängig zu sein; jegliche PR-Kampagnen zugunsten der AfD seien ohne Absprache mit der Partei entstanden. Die vorgebliche Parteiunabhängigkeit ermöglicht dem Verein, die AfD indirekt zu finanzieren, ohne die Identität der Geldgeber offenzulegen. Doch die Verflechtung ist immens.<br />
<br />
So veröffentlichte das „Extrablatt“ in Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz Interviews mit den jeweiligen Spitzenkandidaten der AfD-Landesverbände – die spätere Behauptung der Politiker, den Verein und dessen Aktivitäten nicht zu kennen, kann kaum als glaubwürdig gelten.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Der Vereinsvorsitzende David Bendels teilte sich beim politischen Aschermittwoch der AfD in Sindelfingen das Podium mit AfD-Bundesvorstand Alice Weidel. Beim Neujahrsempfang der hessischen AfD war Bendels sogar Hauptredner, zugleich lagen Überweisungsträger des Vereins aus. <ref>[https://magazin.spiegel.de/SP/2017/12/150112448/ Geheime Spender], Spiegel 12/2017 vom 18.3.2017, S.33</ref>Am 4. Mai 2017 ist Bendels zusammen mit dem AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland zu einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Hessen eingeladen.<ref>[http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/afd-holt-gauland-nach-buedingen_17848885.htm AfD holt Gauland nach Büdingen], Kreis-Anzeiger (Zeitungsgruppe Zentralhessen) vom 28.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Zudem stammt der erste Ansprechpartner der Vereinigung, Josef Konrad, aus der AfD und ist dort stark in die Kommunikation sowie die Produktion von Werbe- und Wahlkampfmaterialien involviert (siehe Organisationsstruktur).<br />
<br />
'''Treffen mit Konrad'''<br /><br />
<br />
Recherchen der Schweizer Wochenzeitung (WoZ) und der Zeit legen nahe, dass über Konrad Verbindungen zwischen AfD und der Unterstützer-Vereinigung existierten.<ref>[http://www.woz.ch/1720/exportnationalismus/der-auslandseinsatz-des-svp-werbers Der Auslandseinsatz des SVP-Werbers], WoZ Nr. 20/2017 vom 18.05.2017; [http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/afd-partei-foerderung-verein-geld/komplettansicht Millionen aus der Grauzone], Zeit vom 18.5.2017, beide abgerufen am 6.6.2017</ref> Laut einer internen Mail des Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern war Konrad dort Ende Januar 2016 zu Gast. Bei der Sitzung ging es um die Wahlkampfplanung in Mecklenburg-Vorpommern. Weiter heißt es:<br />
<br />
"Auf der Sitzung [des Landesvorstands] am 29.1.2016 hatten wir Josef Konrad zu Gast. Er ist Inhaber der Firma Aurum Marketing aus Bayreuth und wird ein Grafikkonzept erstellen, dass wir für unser Wahlkampfmaterial nutzen werden. Josef Konrad ist sicher einigen bekannt als Herausgeber der Zeitung Polifakt. Er konnte uns aus seinen Erfahrungen in den aktuellen Wahlkämpfen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz berichten, in denen er bereits tätig ist."<ref name="afd-mv-mail">"Informationen des Landesvorstandes 2/2016", Mail der Landessprecher der AfD Mecklenburg-Vorpommern Leif-Erik Holm und Dr. Matthias Manthei vom 8.2.2016. Liegt LobbyControl vor</ref><br />
<br />
Nach Recherchen der Zeit war Konrad aber nicht als offizieller Wahlkämpfer der AfD in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aktiv.<ref>[http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/afd-partei-foerderung-verein-geld/komplettansicht Millionen aus der Grauzone], Zeit vom 18.5.2017, abgerufen am 6.6.2017</ref> Das legt nahe, dass Konrad dem Landesvorstand in Wirklichkeit über die Unterstützungskampagne berichtet hat. Demnach hätte die AfD über den Landesvorstand MV bereits vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Kenntnis über die Unterstützungskampagne gehabt. Der Landesvorstand und damalige Spitzenkandidat der AfD in Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, hatte Medien gegenüber im August 2016 erklärt, die Werbeaktion hätte ihn überrascht und er wisse nicht, wer dahinter stehe <ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-mecklenburg-vorpommern/afd-erhaelt-wahlunterstuetzung-von-verein-in-mecklenburg-vorpommern-14398142-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3 Die geheimen Helfer der AfD], FAZ online vom 21.8.2016, abgerufen am 6.6.2017</ref>. Die Mail zeigt dagegen, dass es bereits im Januar einen Austausch mit Konrad gab. Und die Mail wurde auch in Holms Namen verschickt.<ref name="afd-mv-mail"/><br />
<br />
'''Webseite für Jörg Meuthen'''<br /><br />
<br />
Brisant ist, dass die Goal AG während des Landtagwahlkampfs in Baden-Württemberg 2016 auch die Webseite von Jörg Meuthen betreute, dem AfD-Bundesvorstand und Spitzenkandidat in Baden-Württemberg. Meuthen räumte im Mai 2017 gegenüber Frontal21 (ZDF) ein, dass er Alexander Segert kenne.<ref name="frontal21"/> Meuthen hat im März 2016 vor der Landtagswahl behauptet, er habe vom „Extrablatt“ und den Großplakaten nichts gewusst und habe damit nichts zu tun.<ref>Siehe unter anderem [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-143471091.html Alternative Lügenpresse], Spiegel 10/ 2016 vom 5.3.2016, zuletzt abgerufen am 17.5.2017 und [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verdacht-illegaler-parteispende-die-afd-selbst-haette-so-nicht-plakatiert/13064812-2.html Bundestagsverwaltung nimmt AfD-Wahlkampfhilfe ins Visier], Handelsblatt Online vom 07.03.2016.</ref> Nun stellt sich die Frage, welchen Kontakt er wirklich zu Segert und der Goal AG während des Landtagswahlkampfs hatte. <br />
<br />
Auf Nachfragen von LobbyControl gab Meuthen an, er kenne den Chef der Goal AG, Alexander Segert, privat. Seit wann und wie der Kontakt entstand, dazu möchte Meuthen nichts sagen. Alexander Segert habe ihm die Webseite „im Rahmen eines privaten Gesprächs im Herbst 2015“ als Freundschaftsdienst angeboten. Meuthen habe das angenommen. Er habe für die Webseite nichts bezahlt. Meuthen räumte gegenüber LobbyControl Ende Mai 2017 ein, dass er diesen „unentgeltlichen Freundschaftsdienst“ bis dahin nicht als Sachspende für die AfD verbucht habe. Erst auf Nachfrage von LobbyControl lässt er den Sachverhalt überprüfen.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2017/06/wie-sich-afd-politiker-von-der-goal-ag-unterstuetzen-lassen/ Wie sich AfD-Politiker von der Goal AG unterstützen lassen], LobbyControl-Blog vom 9.6.2017, abgerufen am 9.6.2017</ref><br />
<br />
'''Geld von der Goal AG für Markus Pretzell'''<br />
<br />
Meuthen ist nicht der einzige AfD-Politiker, der von der Goal AG profitierte. Der Spiegel berichtet, dass die Goal AG den Großteil der Kosten für eine von Markus Pretzell organisierte Veranstaltung im Februar 2016 übernahm. Dabei waren AfD- und FPÖ-Politiker gemeinsam in Düsseldorf aufgetreten. Die Goal AG überwies demnach im Juli 2016 28.000 Euro von der Gesamtrechnung von ca. 36.000 Euro an das Düsseldorfer Kongresszentrum.<ref name="spiegel-pretzell">[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-marcus-pretzell-erhielt-finanzielle-unterstuetzung-aus-der-schweiz-a-1151391.html AfD-Politiker Pretzell erhielt finanzielle Unterstützung aus der Schweiz], Spiegel Online vom vom 9.6.2017, abgerufen am 9.6.2017</ref> <br />
<br />
Die Veranstaltung war zunächst als Kongress für die Fraktion der „Europäischen Konservativen und Reformer“ (EKR) im Europaparlament geplant. Aufgrund der Teilnahme der FPÖ und der geänderten Rednerliste auf der Veranstaltung fühlte sich die EKR von Pretzell getäuscht und verweigerte die Zahlung der Abschlussrechnung. Die Goal AG übernahm daraufhin den Großteil der Kosten von insgesamt rund 36.000 Euro. Woher die Goal AG das Geld nahm, ist offen. In einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung hat Alexander Segert im Juli 2017 gesagt, dass das Geld "im Auftrag eines Kunden" gezahlt wurde.<ref name="segert-nzz"/> Um wen es sich dabei handelt, ist unbekannt. Segert und Pretzell haben bislang nicht auf Anfragen von LobbyControl zu der Geldzahlung geantwortet. <br />
<br />
Laut Spiegel erklärte Pretzell, dass es sich bei dem Kongress „ersichtlich um keine Parteiveranstaltung handelte. Insofern kommen auch keine Grundsätze der Parteienfinanzierung zum Tragen“.<ref name="spiegel-pretzell"/> Diese Position ist höchst fraglich. Denn die Veranstaltung wurde als AfD-Event vermarktet und öffentlich auch so wahrgenommen. <br />
<br />
=== Deutschland-Kurier ===<br />
<br />
Im Juli 2017 startete der Verein eine rechtspopulistische Zeitung, den Deutschland-Kurier.<ref>Die Webseite ist seit 11.7.2017 online unter deutschland-kurier.org</ref> Laut Neuer Zürcher Zeitung soll die Goal AG für Gestaltung, Grafik und Satz sowie Organisation des neuen Zeitungsprojekts zuständig sein.<ref name="nzz-deutschland-kurier">[https://nzzas.nzz.ch/notizen/die-afd-erhaelt-unterstuetzung-aus-der-schweiz-ld.1303862 Die AfD erhält Unterstützung aus der Schweiz], NZZ online vom 1.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref> <br />
<br />
Zunächst soll die Zeitung gratis verteilt werden. Der Start ist in Berlin: Dort sollen am 12. und 13. Juli 2017 300.000 Berliner Haushalte die erste Ausgabe des Deutschland-Kurier erhalten. Die ersten vier Ausgaben sollen gratis sein und nach Berlin auch in Frankfurt, Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg oder Dresden verteilt werden. Danach soll die Zeitung 30 Cent pro Ausgabe kosten. <ref name="zeit-deutschland-kurier"/> <br />
<br />
Die NZZ schreibt, der Deutschland-Kurier solle der AfD vor den Bundestagswahlen das publizistische Terrain bereiten.<ref name="nzz-deutschland-kurier"/> Tatsächlich bietet die Zeitung unter anderem den AfD-Politikern Maximilian Krah und Guido Reil durch Kolumnen eine Plattform.<ref>Siehe deutschland-kurier.org/redaktion/, abgerufen am 11.7.2017</ref> In der ersten Ausgabe schreibt Ex-CDU-Mitglied Erika Steinbach eine Kolumne „Warum wir wieder eine echte Opposition brauchen“.<ref>deutschland-kurier.org/warum-wir-wieder-eine-echte-opposition-brauchen/, abgerufen am 11.7.2017</ref> Das zielt wenig verhohlen auf die AfD. Der Deutschland-Kurier erscheint so als Fortsetzung der Wahlwerbung für die AfD mit anderen Mitteln.<br />
<br />
=== Rüge vom Deutschen PR-Rat ===<br />
<br />
Der Deutsche Rat für Public Relations sprach im Dezember 2016 eine Rüge aus, da bei dieser Wahlwerbung "der wahre Absender der politischen Kommunikation nicht hinreichend eindeutig benannt ist und die Quelle der Finanzierung der Kommunikation nicht hinreichend offen gelegt wird". Die Rüge richtet sich an die unbekannten wahren Auftraggeber hinter dem Verein und die (bis dahin) beteiligten Personen. Der PR-Rat spricht dabei von einer "offensichtlich beabsichtigten Verschleierungstaktik".<ref name="PR-Rat">[http://drpr-online.de/wp-content/uploads/2017/01/DRPR-Ratsbeschluss_Fall-022016.pdf DRPR Ratsbeschluss im Verfahren 02/2016: „Extrablatt“ und Großplakate im Landtagswahlkampf 2016 ] (pdf), zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
== Übersicht über die Wahlwerbung seit März 2016 ==<br />
Seit dem ersten Auftreten hat die Vereinigung mehrere Tausend Großplakate zugunsten der AfD gebucht und die Werbezeitung „Extrablatt“ in Millionenauflage verteilen lassen. Die Kosten dürften sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Die Aufwendungen für Internetwerbung sind nicht seriös schätzbar, da diese Kosten von der effektiv erzielten Reichweite abhängen.<ref>So stellt beispielsweise Youtube die Schaltung eines Werbespots nur in Rechnung, soweit dieser von Besuchern tatsächlich vollständig angeschaut wurde.</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Rheinland-Pfalz'''<br /><br />
* Hunderte Großflächenplakate (geschätzte Kosten: bis zu 1200 € pro Stück)<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> <br />
* 1,54 Millionen Exemplare „Extrablatt“ - geschätzte Kosten: 39.380 € Druckkosten + 230.640 € Versandkosten = 270.020 € <ref name="nordkurier-print">Verheimlicht die AfD eine Millionen-Spende? Nordkurier vom 2.9. 2016, S.7. Es gibt eine kürzere Online-Ausgabe des Artikels, die aber die Zahlen für die verschiedenen Wahlkämpfe nur als Summe nennt: [http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/verheimlicht-die-afd-die-groesste-parteispende-der-letzten-jahre-0124830009 Verheimlicht die AfD die größte Parteispende der letzten Jahre?], Nordkurier Online vom 1.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> <br />
<br />
'''Wahlkampf Baden-Württemberg'''<br /><br />
* Zwei Millionen Exemplare „Extrablatt“ laut BILD, die mindestens 10 Cent pro Stück als Kosten veranschlagt<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/><br />
* Nordkurier gibt auf Basis der Angaben des Vereins, 80 Prozent aller Haushalte wären beliefert worden, 4,13 Millionen Exemplare an. Geschätzte Kosten laut Nordkurier: 104.120 € Druckkosten + 524.680 € Versandkosten = 628.800 €<ref name="nordkurier-print"/> <br />
<br />
'''Anzeige in der NZZ, April 2016'''<br /><br />
Im April 2016 veröffentlichte die Vereinigung Anzeige in der Neuen Züricher Zeitung für Aufregung, die Angela Merkel als Hütchenspielerin unter der Überschrift „Merkel mogelt weiter“ zeigt.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/anti-merkel-inserat-geschaltet-afd-unterstuetzer-machen-stimmung-in-der-schweiz-id4958959.html AfD-Unterstützer machen Stimmung in der Schweiz], Blick vom 25.4.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Mecklenburg-Vorpommern'''<br /><br />
* 753.300 Exemplare „Extrablatt“ - geschätzte Kosten: 19.550 € Druckkosten + 128.670 € Versandkosten = 148.220 €<ref name="nordkurier-print"/> <br />
* Außerdem Plakate und ein eigener Wahlometer, das allerdings lediglich Aussagen der AfD präsentiert. <ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/afd--dieser-wahlometer-ist-versteckte-werbung-fuer-die-rechtspopulisten-7031108.html Versteckte AfD-Werbung: Dieser Wahlometer ist alles andere als neutral], Stern Online vom 29.4.2017, zuletzt abgerufen vom 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Berlin'''<br /><br />
* Keine Angaben zu Anzahl der Exemplare, es ist allerdings bekannt, dass das Extrablatt verteilt wurde.<br />
* Es gab auch Großflächenplakate (eigene Sichtung) und Internet-Werbung <ref>[http://www.bz-berlin.de/berlin/spd-chef-gabriel-meidet-den-berlin-wahlkampf SPD-Chef Gabriel meidet den Berlin-Wahlkampf], BZ-Berlin vom 19.8.2016, zuletzt abgerufen am 3.5.2017. Es geht um den letzten Abschnitt zur Werbung auf der Facebook-Seite der SPD-Politikerin Franziska Giffey. In der (vergrößerten) Grafik ist der Link auf rechtundfreiheit.de zu erkennen.</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Saarland'''<br /><br />
* Laut Verein: 500 000 Exemplare „Extrablatt“ und im Großraum Saarbrücken 100 Großplakate <ref>[http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/Saarbruecken-Stuttgart-Buergertum-Landtagswahlen-Vereine-Werbung;art446398,6399414 AfD-Freunde planen massive Werbung vor der Landtagswahl], Saarbrücker Zeitung vom 10.3.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Landtagswahlen NRW und Schleswig-Holstein'''<br /><br />
* Extrablätter in NRW: ca. 2.600.000; SH: ca. 500.000 <ref>Antwort des Vereins auf eine LobbyControl-Anfrage am 25.4.2017</ref><br />
* Großflächen: 2500, evtl. werden noch weitere dazu gebucht<ref>Telefonat von LobbyControl mit David Bendels, 26.4.2017</ref><br />
* Die Zeit schätzt die Kosten auf bis zu vier Millionen Euro.<ref name="schatten-spender"/><br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Organisation]]<br />
[[Kategorie:Parteien]]<br />
[[Kategorie:AfD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Verein_zur_Erhaltung_der_Rechtsstaatlichkeit_und_der_b%C3%BCrgerlichen_Freiheiten&diff=41423Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten2017-07-12T10:22:21Z<p>Luisa: /* Deutschland-Kurier */</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten<br />
| Logo = <br />
| Rechtsform = e.V.<br />
| Tätigkeitsbereich = <br />
| Gründungsdatum = 21.9.2016<br />
| Hauptsitz = Stuttgart<br />
| Lobbybüro = -<br />
| Lobbybüro EU = -<br />
| Homepage = rechtundfreiheit.de<br />
}}<br />
Der '''Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten''' organisiert im großen Umfang Wahlwerbung für die Alternative für Deutschland (AfD), deren Finanzierung intransparent bleibt. Dazu gehören Zeitungen mit Wahlempfehlungen für die AfD („Extrablatt“), Großplakate, Google-Anzeigen und Videos. Die indirekte Wahlwerbung über den Verein umgeht die Transparenzregeln des Parteienrechts. Bis heute bleiben die Finanziers im Dunkeln. <br />
<br />
Die verdeckte Wahlwerbung begann bei den Landtagswahlen in Rheinland Pfalz und Baden-Württemberg im Jahr 2016, seitdem war der Verein bei jeder Landtagswahl aktiv. Damals trat als Organisator eine „Vereinigung zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ auf.<ref name="bild-wahlkampfhilfe">[http://www.bild.de/politik/inland/alternative-fuer-deutschland/bekommen-wahlkampfhilfe-von-millionaeren-44779754.bild.html 12 Millionäre spendieren der AfD Wahlwerbung], Bild.de vom 03.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
Im September 2016 wurde dann der Verein in Stuttgart gegründet.<ref name="Gründungsprotokoll">Protokoll über die Gründung des Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten vom 21.9. 2016 samt Anwesenheitsliste im Vereinsregister Stuttgart, VR 722737</ref> Im Juli 2017 startete der Verein eine rechtspopulistische Zeitung, den Deutschland-Kurier.<ref name="zeit-deutschland-kurier">[http://www.zeit.de/kultur/2017-07/deutschland-kurier-afd-wochenzeitung-david-bendels-erika-steinbach/komplettansicht Redaktion der Ehemaligen], Zeit Online vom 11.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref><br />
<br />
Der Verein hat bis heute nur eine Briefkasten-Adresse. Wer den Verein wirklich steuert und die bisherigen Ansprechpartner ausgewählt hat, bleibt dubios. Die einzige Konstante ist die Schweizer PR-Agentur [[Goal AG]], die eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten des Vereins spielt. Die AfD bestreitet, dass sie etwas mit der Unterstützerkampagne zu tun hat. Aber nach und nach werden mehr Verbindungen zwischen AfD, dem Verein und der Goal AG bekannt. <br />
<br />
Für die Parteien gilt das Transparenzgebot des Grundgesetz, dass die Parteien "über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben" müssen (Artikel 21). Im Parteiengesetz ist Wahlwerbung über Dritte aber nicht erfasst. Dadurch bleiben in diesem Fall die Verbindungen zu Großspendern für die Wählerinnen und Wähler nicht sichtbar. LobbyControl fordert, dass Wahlwerbung durch Dritte ähnlichen Transparenzregeln wie direkte Parteispenden unterliegen soll.<ref name="lc-blog">[https://www.lobbycontrol.de/2016/09/warum-die-dubiose-afd-wahlkampfhilfe-unaufgeklaert-bleibt-und-was-sich-aendern-muss/ Warum die dubiose AfD-Wahlkampfhilfe unaufgeklärt bleibt – und was sich ändern muss], LobbyControl-Blog vom 5.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> <br />
<br />
<br />
== Geschichte ==<br />
Erstmals in Erscheinung trat der Verein Anfang 2016, als er vor den Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg auf großen Wahlplakaten zur Wahl der AfD aufrief.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verdacht-illegaler-parteispende-bundestagsverwaltung-nimmt-afd-wahlkampfhilfe-ins-visier/13064812.html Bundestagsverwaltung nimmt AfD-Wahlkampfhilfe ins Visier], Handelsblatt Online vom 7.3.2016, abgerufen am 2.5.2017</ref> Zudem ließ er ein sogenanntes „Extrablatt“ verteilen, das für die AfD warb.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Das Extrablatt ähnelt der Zeitung „Extrablatt“ der schweizerischen Volkspartei (SVP).<ref name="Extrablatt">[http://www.tagesspiegel.de/politik/werbung-fuer-afd-zur-berlin-wahl-schweizer-weltwoche-prueft-rechtliche-schritte-gegen-extrablatt/14511734.html Schweizer "Weltwoche" prüft rechtliche Schritte gegen "Extrablatt"], Tagesspiegel.de vom 07.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
Inhalt dieser Zeitung waren Kritik an der Flüchtlingspolitik und der Euro-Rettung. Die Landesverbände gaben jeweils an, von dieser Aktion nicht gewusst zu haben und nicht beteiligt gewesen zu sein, Interviews mit den jeweiligen Spitzenkandidaten Jörg Meuthen (Baden-Württemberg) und Uwe Junge (Rheinland-Pfalz) in den Zeitungen stellen diese Behauptungen jedoch infrage.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> <br />
<br />
Als Vertreter der Vereinigung trat damals Josef Konrad auf, AfD-Mitglied im Bezirksverband Oberfranken und Geschäftsführer der Polifakt Medien GmbH mit Sitz in Leipzig, die für die AfD Publikationen, Werbe- und Wahlkampfmaterialien anbietet.<ref>[http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.extrablatt-zur-wahl-millionenfache-werbung-fuer-die-afd.27a20463-d0dc-429e-bc69-97d11f4fdd15.html Extrablatt zur Wahl – Millionenfache Werbung für die AfD], Stuttgarter Nachrichten vom 01.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Konrad sagte dem Spiegel, hinter der Vereinigung stünden rund zwölf "besorgte Bürgerinnen und Bürger", die die AfD als "eine konservative Opposition zur herrschenden Politik im Land stärken" wollten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-verdacht-auf-illegale-parteispende-a-1080705.html Hetz-Flyer schüren Verdacht auf illegale Parteispende] Spiegel.de vom 06.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Die Namen hielt er geheim. <br />
<br />
Seitdem trat die Vereinigung bei allen Landtagswahlen mit Wahlwerbung zugunsten der AfD in Erscheinung. Diese präsentierte sich öffentlich zeitweise als „e.V.“, ohne tatsächlich im Vereinsregister eingetragen zu sein.<ref name="AfD-Helfer">[http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-mecklenburg-vorpommern/afd-erhaelt-wahlunterstuetzung-von-verein-in-mecklenburg-vorpommern-14398142.html?printPagedArticle=true Die geheimen Helfer der AfD], FAZ vom 21.08.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Am 21. September 2016 wurde offiziell ein „Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“ gegründet.<ref name="Gründungsprotokoll"/><br />
<br />
<br />
== Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen ==<br />
Der Ansprechpartner der Vereinigung bzw. des Vereins nach außen wechselte mehrfach. Dabei bleibt unklar, welche Rolle diese Ansprechpartner tatsächlich hatten und wer tatsächlich die Wahlwerbung organisierte und finanzierte. Immer mehr Puzzlestücke zeigen inzwischen, dass dabei die Schweizer PR-Agentur Goal AG eine wichtige Rolle spielt. <br />
<br />
=== Die aktuelle Vereins-Struktur ===<br />
Die Gründungsmitglieder des Vereins<ref name="Gründungsprotokoll"/>:<br />
* David Bendels (Vorsitzender), Lichtenfels (Oberfranken): ehemaliges CSU-Mitglied; er iniitierte die konservative Gruppe „Konservativer Aufbruch“ in der CSU und trat 2016 aus der CSU aus, nachdem die CSU-Führung ihn dazu gedrängt hatte, einen Termin mit der AfD in Hessen abzusagen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/bayern/streit-ueber-umgang-mit-afd-csu-rebell-bendels-tritt-aus-der-partei-aus-1.3016799 CSU-Rebell Bendels tritt aus der Partei aus], Süddeutsche.de vom 02.06.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
* Karl Dittel und Barbara Hankel aus Stuttgart, Maria Johannson aus Rheinbreitbach, Jutta Müller aus Konstanz und Hans und Rotraud Strobach, Sonthofen<br />
<br />
Bendels vertritt den Verein als einziger nach außen. Die Rolle der anderen Vereinsmitglieder ist unklar.<br />
<br />
Als Rechtsberater und Moderator war bei der Gründungsversammlung der Rechtsanwalt Rolf Schlierer dabei. <ref name="Gründungsprotokoll" />Er saß von 1992-2001 für die (rechtsextremen) Republikaner im Landtag Baden-Württemberg und war von 1994 bis 2014 Bundesvorsitzender der Republikaner. Schlierer war laut der Wochenzeitung Kontext auch bei der ersten Veranstaltung des Vereins gemeinsam mit dem Studienzentrum Weikersheim im März anwesend.<ref>[https://www.kontextwochenzeitung.de/zeitgeschehen/313/geschichte-klittern-mit-guenther-oettinger-4275.html Geschichte klittern mit Günther Oettinger], Kontext Wochenzeitung vom 29.03.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
<br />
Der Verein gibt eine Adresse in Stuttgart an. Allerdings handelt es sich dabei nur um eine Briefkasten-Adresse, die von einer Office Management-Firma betreut wird. Diese leitet laut Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung alle Post ungeöffnet weiter an „ein Postfach in der Schweiz, in Andelfingen“. Auch die Goal AG hat dort ein Postfach.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/machen-auslaendische-nationalisten-werbung-fuer-die-afd-14983480.html?printPagedArticle=true Machen ausländische Nationalisten Werbung für die AfD?] FAZ vom 24.04.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref> Die Weiterleitung in die Schweiz wird auch durch eine Frontal21-Recherche belegt.<ref name="frontal21">[https://www.zdf.de/politik/frontal-21/das-diskrete-helfernetzwerk-der-afd-100.html Fragwürdige Wahlwerbung. Das diskrete Helfernetzwerk der AfD], Frontal21-Bericht vom 16.5.2017, zuletzt abgerufen am 17.5.2017</ref> Das legt nahe, dass die Korrespondenz des Vereins in Wirklichkeit von der Goal AG betreut wird. Inzwischen hat die Goal AG bestätigt, dass sie das Sekretariat des Vereins führt.<ref name="segert-nzz">[https://nzzas.nzz.ch/notizen/alexander-segert-faellt-schwer-in-den-bereich-von-verschwoerungstheorien-ld.1303863 Alexander Segert: «Das fällt schwer in den Bereich von Verschwörungstheorien»], Interview auf NZZ Online vom 1.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref><br />
<br />
=== Die Vorläufer-Vereinigung und ihre Vertreter nach außen === <br />
<br />
'''1) Josef Konrad'''<br /><br />
Der erste Ansprechpartner der Vereinigung war Josef Konrad, selbst AfD-Mitglied und Anfang 2016 noch ehemals stellvertretender AfD-Schatzmeister in Oberfranken.<ref>[https://web-beta.archive.org/web/20160113190202/https://www.afdbayern.de/kreis-ortsverbaende/oberfranken/ Kreisverband Oberfranken], AfD-Bayern.de vom 13.01.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Konrad hat insgesamt enge Verbindungen zur AfD in Bayern und in Sachsen. Laut Focus hatte Konrad auch Mail-Kontakt zu Frauke Petry.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/afd-in-deutschland-partei-bekommt-ominoese-spenden_id_6008243.html Das Phantom von Himmelkron], Focus vom 08.10.2016, abgerufen am 04.05.2016</ref> <br />
<br />
Konrad ist Geschäftsführer bei der Polifakt Medien GmbH in Leipzig.<ref>Siehe www.polifakt.de/impressum/</ref> Die Firma bietet über die Webseite „meine-alternative.de“ für die AfD Publikationen, Werbe- und Wahlkampfmaterialien an. In einem Rundbrief der AfD-Sachsen wurde „meine-alternative.de“ zu den eigenen Online-Plattformen gezählt („Bitte informieren Sie sich auch auf unseren Online-Plattformen: … www.meine-alternative.de … Impressum: V.i.S.d.P.: Dr. Frauke Petry für den Vorstand der AfD Sachsen“).<ref>[http://www.afdsachsen.de/files/afd/landesverband-sachsen/download/afd-sachsen-aktuell/2016/asa-01-2016.pdf AfD—Sachsen aktuell 01/2016 von Januar 2016], S. 10, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Außerdem betreibt Polifakt ein Online-Magazin und gab mehrfach eine Zeitschrift Polifakt als innerparteiliches Medium für die AfD heraus. In der Auseinandersetzung mit Lucke schlug sich Polifakt auf die Seite des Petry-Lagers und machte mit einer Sonderausgabe zum Essener Parteitag 2015 Stimmung gegen Lucke. Konrad war damals auch an der Webseite „Wir halten Kurs“ beteiligt, die Stimmen aus der AfD gegen Lucke sammelte. Daran waren auch der heutige Landesvorsitzende der AfD Bayern, Petr Bystron, und weitere bayerische AfD-Leute beteiligt. Bystron beschrieb im Juni 2016 zudem, dass er mit Konrad zusammen eine Gegen-Anzeige zu einer Anzeige des Autoverleihs Sixt (mit Gauland) erstellt habe: „Die Anzeige wurde bei der AfD inhouse entwickelt. Kreation und Text: Petr Bystron, Art-Direction Josef Konrad.“<ref>[http://archive.is/St5C5#selection-5601.0-5605.37, AfD kontert Sixt-Anzeige mit Gauland] AfD-Webseite vom 09.06.2016, abgerufen am 27.4.2017</ref> Die Formulierung „AfD inhouse“ zeigt, dass Bystron Konrad als Teil der AfD und der AfD-Kommunikation sieht. <br />
<br />
Konrad hörte bereits Ende April 2016 auf, die Vereinigung nach außen zu vertreten.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/anti-merkel-inserat-geschaltet-afd-unterstuetzer-machen-stimmung-in-der-schweiz-id4958959.html AfD-Unterstützer machen Stimmung in der Schweiz], Blick.ch vom 30.05.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref><br />
<br />
'''2) Michael Paulwitz'''<br /><br />
Nach Konrad übernahm Michael Paulwitz die Außenvertretung des Vereins. Paulwitz war Mitglied der Partei „Die Republikaner“<ref name="AfD-Helfer"/> und Mitarbeiter von deren ehemaligem Bundesvorstand Rolf Schlierer.<ref>[http://keinealternative.blogsport.de/2016/08/19/rechter-aktivist-aus-stuttgart-als-strohmann-fuer-die-unterstuetzung-des-afd-wahlkampfs-in-mv/ Rechter Aktivist aus Stuttgart als Strohmann für die Unterstützung des AfD-Wahlkampfs in MV?], Keinealternative Blog vom 19.08.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Er ist freiberuflicher PR-Berater und schreibt für die rechte „Junge Freiheit“. Früher war er studentische Hilfskraft bei der neu-rechten Zeitschrift Criticon. Daher kennt er wichtige Figuren der neuen Rechten wie Caspar von Schrenck-Notzing und Armin Mohler.<ref>Was mich antreibt. Gerhard-Löwenthal-Preis für Journalisten: Auszüge aus der Dankesrede des diesjährigen Preisträgers Michael Paulwitz. In: Junge Freiheit vom 25.11.2011</ref> Caspar von Schrenck-Notzing gehört zu den Initiatoren der Bibliothek des Konservatismus, die auch von dem AfD-Großspender Folkard Edler unterstützt wird.<ref>Die wollen nicht nur lesen. Spiegel 5/2017, S.44-46</ref> <br />
<br />
'''Fazit'''<br /><br />
<br />
Die mehrfachen Wechsel der Ansprechpartner werfen Fragen nach deren Rolle auf. Sie sind offensichtlich nicht die eigentlichen Initiatoren der Vereinigung. So sagte Konrad, er fungiere nur als Ansprechpartner. Auch der Name Extrablatt stamme nicht von ihm, sondern sei der Wunsch der auftraggebenden Vereinigung gewesen.<ref>[http://www.aargauerzeitung.ch/ausland/alles-nur-geklaut-das-afd-extrablatt-sieht-dem-svp-original-verdaechtig-aehnlich-130135594 Alles nur geklaut? Das AfD-«Extrablatt» sieht dem SVP-Original verdächtig ähnlich], Aargauer Zeitung.de vom 16.03.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> <br />
<br />
Paulwitz sagte dem Tagesspiegel, er könne zum "Extrablatt" keine Aussagen machen, da er "mit der Redaktion nicht befasst war". Im Impressum der Webseite des Vereins sei er als Kontakt aufgeführt, da er diese "beratend unterstützt habe".<ref name="Extrablatt" /> Wer wirklich hinter der Gründung der Vereinigung steckt, bleibt unklar. Die einzige Konstante ist die Schweizer PR-Agentur Goal AG, die eine zentrale Rolle bei den Aktivitäten des Vereins spielt. <br />
<br />
=== Verbindung zur Agentur Goal AG aus der Schweiz ===<br />
Die Schweizer PR-Firma [[Goal AG]] taucht immer wieder bei den Aktivitäten des Vereins auf. Sie erstellte die Webseite (<ref>"Ebenso haben wir den Verein konzeptionell bei der Planung sowie beim Aufbau der Vereinswebsite unterstützt." Mail von Alexander Segert an LobbyControl, 10.5.2017</ref>), plante das Extrablatt<ref>[http://www.woz.ch/1720/exportnationalismus/der-auslandseinsatz-des-svp-werbers Der Auslandseinsatz des SVP-Werbers], WoZ Nr. 20/2017 vom 18.05.2017. Die WoZ zitiert Segert, er sei bereits für die „Konzeptionierung der Webseite sowie der Vereinszeitung“ zuständig gewesen, zudem stelle er das „Know-How biem Plakatplaning“ bereit.</ref>, buchte für die Wahlkämpfe in MV und Berlin Plakatwände für den Verein<ref name="Schweiz-Connection">[http://www.spiegel.de/spiegel/afd-und-schweiz-connection-wer-die-kampagnen-der-rechten-finanziert-a-1111673.html Die anonymen Gönner der AfD], Spiegel.de vom 09.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> und kaufte Fotos, die für die Extrablätter verwendet wurden.<ref>[https://www.gmx.net/magazine/politik/afd-terroranschlaegen-stimmung-angela-merkel-31889206 AfD will nach Terroranschlägen Stimmung gegen Angela Merkel machen], GMX.net vom 17.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Alexander Segert, Chef des Unternehmens, nahm auch bei der ersten Veranstaltung des Vereins zur Erhaltung der Rechststaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten teil, seine Firma charterte sogar das Boot, mit dem die Gäste über die Spree fuhren und der Rede des ehemaligen tschechischen Ministerpräsidenten Vaclav Klaus folgten. Beide Seiten äußerten sich zu den Mutmaßungen der offensichtlichen Zusammenarbeit jedoch nicht.<ref name="Schweiz-Connection" /> Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete jüngst, dass auch bei einem Treffen des Vereins mit dem Studienzentrum Weikersheim wohl ein Vertreter eines Schweizer PR-Büros anwesend gewesen sei.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/machen-auslaendische-nationalisten-werbung-fuer-die-afd-14983480.html?printPagedArticle=true Machen ausländische Nationalisten Werbung für die AfD?], FAZ vom 24.04.2017, abgerufen am 04.05.2017</ref> Auch bei einer Veranstaltung des Vereins in Köln war eine Frau anwesend, die nach LobbyControl-Erkenntnissen bei der Goal AG arbeitete und dort wahrscheinlich immer noch beschäftigt ist.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2017/05/dubiose-wahlwerbung-fuer-die-afd-spur-fuehrt-in-die-schweiz/ Dubiose Wahlwerbung für die AfD – Schweizer Goal AG mischt mit], LobbyControl-Blog vom 11.05.2017, abgerufen am 11.05. 2017</ref>. Segert trat auch als (Ersatz-)Referent bei einem Schulungsseminar für AfD-Politiker auf, das Josef Konrad im November 2016 organisierte.<ref>AfD: Hilfe aus der Schweiz. Spiegel vom 25.03.2017 und Schweizer Schützenhilfe. Wirtschaftswoche vom 21.4.2017, S.34-35. In der Wirtschaftswoche findet sich die Aussage, Segert sei nur als Ersatz eingesprungen.</ref> Der Vereinsvorsitzende David Bendels war umgekehrt seit Februar 2017 mindestens viermal in der Schweiz und hat sich dort auch mit Segert und Mitarbeitern der Goal AG getroffen.<ref name="schatten-spender">[http://www.zeit.de/2017/20/afd-finanzierung-verein-nrw-spenden-david-bendels Schatten-Spender], Zeit vom 11.5.2017, zuletzt abgerufen am 17.5.2017</ref><br />
<br />
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Goal AG praktisch an allen Öffentlichkeitsmaßnahmen des Vereins mitwirkt. Auch bei Veranstaltungen sind immer wieder Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Goal AG anwesend. Dazu kommt, dass die Post des Vereins in die Schweiz weiter geleitet wird (s.o.). Damit stellt sich die Frage, ob der ganze Verein nicht nur ein Projekt und eine Vorfeld-Organisation der Goal AG ist.<br />
<br />
'''Tätigkeiten der Agentur für andere rechtspopulistische Parteien'''<br /><br />
<br />
Die Agentur trat bereits durch Kampagnen für die FPÖ in Österreich und die SVP in der Schweiz in Erscheinung. Von der SVP hat die Agentur große Barzahlungen erhalten.<ref>[https://www.nzz.ch/die-partei-die-am-liebsten-bar-zahlt-1.15636010 Die Partei, die am liebsten bar zahlt], Neue Züricher Zeitung.de vom 10.03.2012, abgerufen am 04.05.2017</ref> Außerdem hat sie Verbindungen zu der Fraktion der rechtspopulistischen Parteien im Europaparlament. Eine Recherche des freien Bloggers Florian Wagner zeigt, dass die Goal AG die Domain »menf.org« angemeldet hat. »MENF« steht für »Movement for a Europe of Nations and Freedom«, die europäische politische Partei, in der sich Front National, FPÖ, Lega Nord und Vlaams Belang zusammengeschlossen haben. Außerdem betreut Segerts Firma die Webseite der Stiftung »FENL - Foundation for a Europe of Nations and Freedom«. Diese gehört zur Fraktion »ENF – Europe of Nations and Freedom« im Europaparlament, der auch Markus Pretzell von der AfD angehört. Beiträge der Seite werden laut Wagners Analyse von einem Autor mit dem Namen »goal-fen1-adm1n« erstellt. <br />
<br />
Außerdem lag eine Subdomain der Stiftung FENL auf dem selben Server wie die Webseite des Verein zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten. Laut Wagner handelt es sich bei dem von der Hetzner Online AG gehosteten Server um einen dedizierten Server, d.h. es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die beiden Domains zufällig auf derselben Maschine lagen.<ref>[https://crumblingwalls.net/adaption/80481-afd-nahe-vereinigung-mit-verbindung-zur-foundation-for-a-europe-of-nations-and-freedom AfD-nahe Vereinigung mit Verbindung zur FENL], Crumbling Walls Blog vom 14.09.2016, abgerufen am 04.05.2017</ref> Auch die Webseite der Goal AG wird von der Hetzner Online AG gehostet.<ref>[http://www.utrace.de/?query=http%3A%2F%2Fwww.goal.ch%2F Goal AG IP-Adresse] utrace.de vom 04.05.2017, abgerufen am 04.05. 2017</ref> Diese Verbindungen legen nahe, dass die Webseite weiterhin von der Goal AG betreut wird. Nachdem am 24. April 2017 die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung über diese Verbindungen berichtete, wurde die Webseite des Vereins auf einen kanadischen Server verlegt.<ref>[http://www.utrace.de/?query=https%3A%2F%2Fwww.rechtundfreiheit.de%2F RechtundFreiheit.de IP-Adresse] utrace.de vom 04.05.2017, abgerufen am 04.05. 2017</ref> Das wirft die Frage auf, ob damit die Spuren zur Goal AG verwischt werden sollen.<br />
<br />
'''Informationen über Alexander Segert'''<br /><br />
<br />
Alexander Segert, der Chef der Goal AG, ist in Hamburg aufgewachsen. Er schrieb nach dem Studium für die rechtskonservative Zeitung «Schweizerzeit» und die islamfeindliche Zeitschrift «Bürger und Christ». Segert war zudem Mitglied der rechten Psychosekte „Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis" (VPM).<ref>[https://www.nzz.ch/mann-fuers-grobe-1.3445635 Mann fürs Grobe], NZZ online vom 30.8.2009, abgerufen am 6.6.2017</ref> 2016 wurde er aus der Schweizerischen Public Affairs Gesellschaft (Spag) ausgeschlossen, weil er die freiwilligen Transparenzregeln von Spag nicht umsetzen wollte. Die Regeln schreiben seit 2014 vor, dass Mitglieder all ihre Mandate auf der Webseite des Verbands offenlegen müssen.<ref>[https://www.nzz.ch/schweiz/aktuelle-themen/lobbying-lobbyisten-verband-schliesst-fuenf-mitglieder-aus-ld.103316 Lobbyisten-Verband schliesst fünf Mitglieder aus], NZZ online vom 1.7.2016, abgerufen am 6.6.2017</ref><br />
<br />
== Intransparente Finanzen ==<br />
<br />
Die Vereinigung wurde durch anonyme Großspender angeschoben. Sie konnte aus dem Stand mehrere hunderttausend Euro für Wahlwerbung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz ausgeben, ohne vorher jemals in Erscheinung getreten zu sein. Im März 2016 sagte der damalige Repräsentant der Vereinigung, Josef Konrad, dem Spiegel, dass hinter der Vereinigung rund zwölf "besorgte Bürgerinnen und Bürger" stünden, die die AfD als "eine konservative Opposition zur herrschenden Politik im Land stärken" wollten.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-verdacht-auf-illegale-parteispende-a-1080705.html Hetz-Flyer schüren Verdacht auf illegale Parteispende], Spiegel Online vom 5.3.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Im Herbst 2016 tat der Verein so, als werbe er Spenden von Unterstützern ein. Dabei verfügte er damals noch nicht einmal über ein Konto, wie Focus-Recherchen zeigten.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/afd-in-deutschland-partei-bekommt-ominoese-spenden_id_6008243.html Das Phantom von Himmelkron]. Focus Online vom 8.10.2016 (und Focus 40/2016), zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> In ein Spenden-Formular im Internet konnten Name, Email-Adresse und Wunschbetrag eingegeben werden. Wenn man dies tat, wurden aber keine Spenden eingezogen oder Zahlungsaufforderungen verschickt. Zudem versprach die Vereinigung im „Extrablatt“, Spendenbescheinigungen auszustellen, obwohl sie über die dafür notwendige Anerkennung des Finanzamtes gar nicht verfügte. Das war zumindest irreführend. Es legt zudem den Eindruck nahe, dass es für die Vereinigung mehr um die Erweckung des Anscheins einer spendenbasierten Organisation ging als um das reale Einwerben von (kleinen) Spenden. <br />
<br />
Ende April/ Anfang Mai 2017 behauptet der Verein, er werde über zahlreiche Spenden von 14.000 Unterstützern finanziert. Das ist in verschiedener Sicht fragwürdig:<br />
<br />
1) Den Kern der sogenannten „Unterstützer“ bilden die Unterzeichner des Manifests des Vereins. Wenn man das Manifest unterschreibt, heißt es auf der Webseite aber ausdrücklich, dass sich die Unterstützung nur auf den Aufruf beziehe und nicht auf weitere Aktionen des Vereins.<ref>Webseite des Vereins, www.rechtundfreiheit.de/unterstuetzer-werden/, zuletzt abgerufen am 3.5.2017.</ref> Es ist insofern nicht richtig, wenn der Verein diese Unterzeichner nach außen generell als Unterstützer des Vereins bezeichnet. Es handelt sich erstmal nur um Personen, deren Email-Adressen der Verein hat und die er damit anschreiben kann.<br />
<br />
2) Die Zahl von 14.000 angeblichen „Unterstützern“ erscheint fraglich. Es ist auffällig, dass der Verein nach außen rasch steigende „Unterstützer“-Zahlen präsentiert, aber die Zahl der Unterschriften unter das Manifest nur sehr langsam steigt. Mitte März waren es 8095 Unterschriften und der Verein sprach insgesamt von 10.000 „Unterstützern“.<ref>8095 Unterzeichner am 14.3.2017 laut www.rechtundfreiheit.de/unterstuetzer/. Die Zahl von 10.000 Unterstützern stammt aus einer Mail von David Bendels an LobbyControl vom 16.3.2017.</ref> Bis zum 24. April stieg die Zahl der Unterschriften nur auf 8.133 (plus 38).<ref>Laut Vereins-Webseite am 24.4.2017.</ref> Der Verein präsentierte aber nach außen auf einmal 14.000 angebliche „Unterstützer“.<ref>Siehe der Ankündigung der Wahlwerbung auf www.metropolico.org/2017/04/24/extrablatt-zur-landtagswahl/, 24.4.2017. Siehe auch [http://www1.wdr.de/nachrichten/ruhrgebiet/rechtspopulistische-zeitung-wirbt-fuer-afd-100.html Rechtspopulistischer Verein wirbt mit Gratis-Zeitungen für die AfD], WDR online vom 2.5.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Natürlich können sich einzelne „Unterstützer“ auch per E-Mail oder Social Media bei dem Verein melden. Aber die große Differenz im Wachstum von Unterzeichnungen und „Unterstützern“ erscheint nicht plausibel.<br />
<br />
3) Außerdem muss man bedenken, dass die Spendenquoten bei E-Mailings sehr niedrig sind. Normalerweise kann man mit einem Rücklauf im Promillebereich rechnen.<ref>Vgl. etwa Peta-Präsentation beim Fundraisingkongress 2014 oder die [https://kindermann-kg.de/response-quote-antwortquote-rucklaufquote-mailing/ Erfahrungswerte der Werbeagentur Kindermann], zuletzt abgerufen am 3.5.2017</ref> Natürlich sind dabei Abweichungen möglich. Aber es ist unwahrscheinlich, dass sich aus 8.000 bis 14.000 Mail-Adressen Spenden von mehreren Hunderttausend Euro ergeben, die für die aktuelle Wahlwerbung des Vereins schätzungsweise nötig sind.<br />
<br />
Der Verein sagt selbst, dass es Großspenden gibt.<ref>U.a. in [http://orig.www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/landtagswahl_2017/Teure-Wahlkampfhilfe-fuer-die-AfD,afd1092.html Teure Wahlkampfhilfe für die AfD], NDR online vom 19.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Er verweigert aber die Antwort auf die Frage, welchen prozentualen Anteil Großspenden über 10.000 Euro an der Finanzierung haben.<ref>Telefonat von LobbyControl mit dem Vereinsvorsitzenden David Bendels am 14.3.2017</ref> So bleibt die Zusammensetzung der Finanzierung bis heute intransparent. Es ist nur klar, dass Großspender bei der Finanzierung der Wahlwerbung für die AfD eine wichtige Rolle gespielt haben. Um wen es sich dabei handelt, bleibt im Verborgenen.<br />
<br />
Die SZ-Journalistin Charlotte Theile berichtet, dass am Rande des Kölner Parteitags der AfD im Mai 2017 ehemaliges CDU-Mitglied den Namen eines großen Spenders genannt habe: „Ein schwerreicher deutscher Unternehmer, der mit ihm im Januar bei einem Strategietreffen des Vereins war.“<ref>Charlotte Theile: [https://rotpunktverlag.ch/titel/ist-die-afd-zu-stoppen Ist die AfD zu stoppen? Die Schweiz als Vorbild der neuen Rechten]. Zürich 2017. S. 157f</ref> Der Name des Unternehmers wird nicht genannt.<br />
<br />
== Fallbeispiele und Kritik ==<br />
=== Umgehung der Transparenzregeln für Parteien ===<br />
Die kostenintensiven Plakat- und Zeitungsaktionen, die klar dem Ziel der Wahlhilfe für die AfD verschrieben sind, werfen parteienrechtliche Fragen auf.<ref>Vgl. auch [https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Parteispendenrecht-muesste-geaendert-werden,afd1088.html "Parteispendenrecht müsste geändert werden"], Interview mit der Staatsrechtlerin Sophie Schönberger auf NDR online vom 19.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> So lagen die Kosten für Druck und Versand allein der Extrablätter für Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg bei über einer Million Euro, schätzt der Nordkurier.<ref name="nordkurier">[http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/verheimlicht-die-afd-die-groesste-parteispende-der-letzten-jahre-0124830009 Verheimlicht die AfD die größte Parteispende der letzten Jahre?], Nordkurier vom 1.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> Hinzu kommt die große Anzahl an Großflächenplakaten, deren Kosten die Bild-Zeitung auf bis zu 1200 Euro pro Stück schätzte.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Insgesamt dürfte sich der Geldwert der Maßnahmen in inzwischen sieben Wahlkämpfen auf mehrere Millionen Euro belaufen. <br />
<br />
Summen in dieser Größenordnung sind – zumal bei einer ganz neuen Organisation ohne Massenbasis – nicht ohne Großspender zusammen zu bekommen. Parteien sind verpflichtet, die Herkunft von Großspenden offenzulegen. Sie dürfen laut Parteiengesetz anonyme Spenden nur bis maximal 500 Euro annehmen. Großspenden über 50.000 Euro müssen umgehend mit Namen der Spender veröffentlicht werden, Spenden über 10.000 Euro im jährlichen Rechenschaftsbericht der Partei (siehe [[Parteispenden]]). Im Unterschied zu Parteien müssen Vereine ihre Spender nicht offen legen. <br />
<br />
Mit der Finanzierung von Wahlkampfmaterial über den Verein nutzen die Gönner der AfD eine juristische Grauzone, in der sie anonym bleiben können. Diese Form der Wahlkampfunterstützung wird von den Transparenzvorschriften des Parteiengesetzes nicht eindeutig geregelt. <br />
<br />
Bendels bestätigte in der Jungen Freiheit ausdrücklich, der Verein sei „Adressat für Finanziers“, die die AfD „fördern, aber aus geschäftlichen Gründen nicht namentlich mit ihr in Verbindung gebracht werden wollen“.<ref name="denkfabrik">Kleine, feine Denkfabrik, Junge Freiheit vom 13.1.2017, online unter www.rechtundfreiheit.de/2017/01/12/kleine-feine-denkfabrik, abgerufen am 2.2.2017</ref> Der Verein räumt damit selbst ein, dass er Großspendern die Möglichkeit bietet, die Transparenzregeln des Parteiengesetzes zu umgehen. <br />
<br />
Nach der derzeitigen Fassung des Parteiengesetzes wären die Wahlkampfhilfen nur dann als Parteispende an die AfD zu werten, wenn die AfD bei der Planung oder Organisation der Maßnahmen involviert war, d. h. Absprachen mit dem Verein getroffen hat etwa darüber, welche Plakate veröffentlicht werden oder wann das „Extrablatt“ verbreitet wird. Sowohl die AfD als auch der Verein leugnen solche Absprachen. Würden Absprachen zwischen dem Verein und der AfD nachgewiesen, müsste die AfD eine hohe Geldstrafe zahlen. Die Bundestagsverwaltung als aufsichtführende Behörde hat jedoch bislang keine rechtliche Befugnis für echte Ermittlungen.<ref name="lc-blog"/><br />
<br />
=== Verbindungen zur AfD ===<br />
Der Verein und die AfD behaupten, voneinander unabhängig zu sein; jegliche PR-Kampagnen zugunsten der AfD seien ohne Absprache mit der Partei entstanden. Die vorgebliche Parteiunabhängigkeit ermöglicht dem Verein, die AfD indirekt zu finanzieren, ohne die Identität der Geldgeber offenzulegen. Doch die Verflechtung ist immens.<br />
<br />
So veröffentlichte das „Extrablatt“ in Baden Württemberg und Rheinland-Pfalz Interviews mit den jeweiligen Spitzenkandidaten der AfD-Landesverbände – die spätere Behauptung der Politiker, den Verein und dessen Aktivitäten nicht zu kennen, kann kaum als glaubwürdig gelten.<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> Der Vereinsvorsitzende David Bendels teilte sich beim politischen Aschermittwoch der AfD in Sindelfingen das Podium mit AfD-Bundesvorstand Alice Weidel. Beim Neujahrsempfang der hessischen AfD war Bendels sogar Hauptredner, zugleich lagen Überweisungsträger des Vereins aus. <ref>[https://magazin.spiegel.de/SP/2017/12/150112448/ Geheime Spender], Spiegel 12/2017 vom 18.3.2017, S.33</ref>Am 4. Mai 2017 ist Bendels zusammen mit dem AfD-Spitzenkandidat Alexander Gauland zu einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Hessen eingeladen.<ref>[http://www.kreis-anzeiger.de/lokales/wetteraukreis/buedingen/afd-holt-gauland-nach-buedingen_17848885.htm AfD holt Gauland nach Büdingen], Kreis-Anzeiger (Zeitungsgruppe Zentralhessen) vom 28.4.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
Zudem stammt der erste Ansprechpartner der Vereinigung, Josef Konrad, aus der AfD und ist dort stark in die Kommunikation sowie die Produktion von Werbe- und Wahlkampfmaterialien involviert (siehe Organisationsstruktur).<br />
<br />
'''Treffen mit Konrad'''<br /><br />
<br />
Recherchen der Schweizer Wochenzeitung (WoZ) und der Zeit legen nahe, dass über Konrad Verbindungen zwischen AfD und der Unterstützer-Vereinigung existierten.<ref>[http://www.woz.ch/1720/exportnationalismus/der-auslandseinsatz-des-svp-werbers Der Auslandseinsatz des SVP-Werbers], WoZ Nr. 20/2017 vom 18.05.2017; [http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/afd-partei-foerderung-verein-geld/komplettansicht Millionen aus der Grauzone], Zeit vom 18.5.2017, beide abgerufen am 6.6.2017</ref> Laut einer internen Mail des Landesvorstands Mecklenburg-Vorpommern war Konrad dort Ende Januar 2016 zu Gast. Bei der Sitzung ging es um die Wahlkampfplanung in Mecklenburg-Vorpommern. Weiter heißt es:<br />
<br />
"Auf der Sitzung [des Landesvorstands] am 29.1.2016 hatten wir Josef Konrad zu Gast. Er ist Inhaber der Firma Aurum Marketing aus Bayreuth und wird ein Grafikkonzept erstellen, dass wir für unser Wahlkampfmaterial nutzen werden. Josef Konrad ist sicher einigen bekannt als Herausgeber der Zeitung Polifakt. Er konnte uns aus seinen Erfahrungen in den aktuellen Wahlkämpfen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz berichten, in denen er bereits tätig ist."<ref name="afd-mv-mail">"Informationen des Landesvorstandes 2/2016", Mail der Landessprecher der AfD Mecklenburg-Vorpommern Leif-Erik Holm und Dr. Matthias Manthei vom 8.2.2016. Liegt LobbyControl vor</ref><br />
<br />
Nach Recherchen der Zeit war Konrad aber nicht als offizieller Wahlkämpfer der AfD in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz aktiv.<ref>[http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-05/afd-partei-foerderung-verein-geld/komplettansicht Millionen aus der Grauzone], Zeit vom 18.5.2017, abgerufen am 6.6.2017</ref> Das legt nahe, dass Konrad dem Landesvorstand in Wirklichkeit über die Unterstützungskampagne berichtet hat. Demnach hätte die AfD über den Landesvorstand MV bereits vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Kenntnis über die Unterstützungskampagne gehabt. Der Landesvorstand und damalige Spitzenkandidat der AfD in Mecklenburg-Vorpommern, Leif-Erik Holm, hatte Medien gegenüber im August 2016 erklärt, die Werbeaktion hätte ihn überrascht und er wisse nicht, wer dahinter stehe <ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-mecklenburg-vorpommern/afd-erhaelt-wahlunterstuetzung-von-verein-in-mecklenburg-vorpommern-14398142-p2.html?printPagedArticle=true#pageIndex_3 Die geheimen Helfer der AfD], FAZ online vom 21.8.2016, abgerufen am 6.6.2017</ref>. Die Mail zeigt dagegen, dass es bereits im Januar einen Austausch mit Konrad gab. Und die Mail wurde auch in Holms Namen verschickt.<ref name="afd-mv-mail"/><br />
<br />
'''Webseite für Jörg Meuthen'''<br /><br />
<br />
Brisant ist, dass die Goal AG während des Landtagwahlkampfs in Baden-Württemberg 2016 auch die Webseite von Jörg Meuthen betreute, dem AfD-Bundesvorstand und Spitzenkandidat in Baden-Württemberg. Meuthen räumte im Mai 2017 gegenüber Frontal21 (ZDF) ein, dass er Alexander Segert kenne.<ref name="frontal21"/> Meuthen hat im März 2016 vor der Landtagswahl behauptet, er habe vom „Extrablatt“ und den Großplakaten nichts gewusst und habe damit nichts zu tun.<ref>Siehe unter anderem [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-143471091.html Alternative Lügenpresse], Spiegel 10/ 2016 vom 5.3.2016, zuletzt abgerufen am 17.5.2017 und [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/verdacht-illegaler-parteispende-die-afd-selbst-haette-so-nicht-plakatiert/13064812-2.html Bundestagsverwaltung nimmt AfD-Wahlkampfhilfe ins Visier], Handelsblatt Online vom 07.03.2016.</ref> Nun stellt sich die Frage, welchen Kontakt er wirklich zu Segert und der Goal AG während des Landtagswahlkampfs hatte. <br />
<br />
Auf Nachfragen von LobbyControl gab Meuthen an, er kenne den Chef der Goal AG, Alexander Segert, privat. Seit wann und wie der Kontakt entstand, dazu möchte Meuthen nichts sagen. Alexander Segert habe ihm die Webseite „im Rahmen eines privaten Gesprächs im Herbst 2015“ als Freundschaftsdienst angeboten. Meuthen habe das angenommen. Er habe für die Webseite nichts bezahlt. Meuthen räumte gegenüber LobbyControl Ende Mai 2017 ein, dass er diesen „unentgeltlichen Freundschaftsdienst“ bis dahin nicht als Sachspende für die AfD verbucht habe. Erst auf Nachfrage von LobbyControl lässt er den Sachverhalt überprüfen.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2017/06/wie-sich-afd-politiker-von-der-goal-ag-unterstuetzen-lassen/ Wie sich AfD-Politiker von der Goal AG unterstützen lassen], LobbyControl-Blog vom 9.6.2017, abgerufen am 9.6.2017</ref><br />
<br />
'''Geld von der Goal AG für Markus Pretzell'''<br />
<br />
Meuthen ist nicht der einzige AfD-Politiker, der von der Goal AG profitierte. Der Spiegel berichtet, dass die Goal AG den Großteil der Kosten für eine von Markus Pretzell organisierte Veranstaltung im Februar 2016 übernahm. Dabei waren AfD- und FPÖ-Politiker gemeinsam in Düsseldorf aufgetreten. Die Goal AG überwies demnach im Juli 2016 28.000 Euro von der Gesamtrechnung von ca. 36.000 Euro an das Düsseldorfer Kongresszentrum.<ref name="spiegel-pretzell">[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-marcus-pretzell-erhielt-finanzielle-unterstuetzung-aus-der-schweiz-a-1151391.html AfD-Politiker Pretzell erhielt finanzielle Unterstützung aus der Schweiz], Spiegel Online vom vom 9.6.2017, abgerufen am 9.6.2017</ref> <br />
<br />
Die Veranstaltung war zunächst als Kongress für die Fraktion der „Europäischen Konservativen und Reformer“ (EKR) im Europaparlament geplant. Aufgrund der Teilnahme der FPÖ und der geänderten Rednerliste auf der Veranstaltung fühlte sich die EKR von Pretzell getäuscht und verweigerte die Zahlung der Abschlussrechnung. Die Goal AG übernahm daraufhin den Großteil der Kosten von insgesamt rund 36.000 Euro. Woher die Goal AG das Geld nahm, ist offen. In einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung hat Alexander Segert im Juli 2017 gesagt, dass das Geld "im Auftrag eines Kunden" gezahlt wurde.<ref name="segert-nzz"/> Um wen es sich dabei handelt, ist unbekannt. Segert und Pretzell haben bislang nicht auf Anfragen von LobbyControl zu der Geldzahlung geantwortet. <br />
<br />
Laut Spiegel erklärte Pretzell, dass es sich bei dem Kongress „ersichtlich um keine Parteiveranstaltung handelte. Insofern kommen auch keine Grundsätze der Parteienfinanzierung zum Tragen“.<ref name="spiegel-pretzell"/> Diese Position ist höchst fraglich. Denn die Veranstaltung wurde als AfD-Event vermarktet und öffentlich auch so wahrgenommen. <br />
<br />
=== Deutschland-Kurier ===<br />
<br />
Im Juli 2017 startete der Verein eine rechtspopulistische Zeitung, den Deutschland-Kurier.<ref>Die Webseite ist seit 11.7.2017 online unter deutschland-kurier.org</ref> Laut Neuer Zürcher Zeitung soll die Goal AG für Gestaltung, Grafik und Satz sowie Organisation des neuen Zeitungsprojekts zuständig sein.<ref name="nzz-deutschland-kurier">[https://nzzas.nzz.ch/notizen/die-afd-erhaelt-unterstuetzung-aus-der-schweiz-ld.1303862 Die AfD erhält Unterstützung aus der Schweiz], NZZ online vom 1.7.2017, zuletzt abgerufen am 11.7.2017</ref> <br />
<br />
Zunächst soll die Zeitung gratis verteilt werden. Der Start ist in Berlin: Dort sollen am 12. und 13. Juli 2017 300.000 Berliner Haushalte die erste Ausgabe des Deutschland-Kurier erhalten. Die ersten vier Ausgaben sollen gratis sein und nach Berlin auch in Frankfurt, Köln, Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg oder Dresden verteilt werden. Danach soll die Zeitung 30 Cent pro Ausgabe kosten. <ref name="zeit-deutschland-kurier"/> <br />
<br />
Die NZZ schreibt, der Deutschland-Kurier solle der AfD vor den Bundestagswahlen das publizistische Terrain bereiten.<ref name="nzz-deutschland-kurier"/> Tatsächlich bietet die Zeitung unter anderem den AfD-Politikern Maximilian Krah und Guido Reil durch Kolumnen eine Plattform.<ref>Siehe deutschland-kurier.org/redaktion/, abgerufen am 11.7.2017</ref> In der ersten Ausgabe schreibt Ex-CDU-Mitglied Erika Steinbach eine Kolumne „Warum wir wieder eine echte Opposition brauchen“.<ref>deutschland-kurier.org/warum-wir-wieder-eine-echte-opposition-brauchen/, abgerufen am 11.7.2017</ref> Das zielt wenig verhohlen auf die AfD. Der Deutschland-Kurier erscheint so als Fortsetzung der Wahlwerbung für die AfD mit anderen Mitteln.<br />
<br />
=== Rüge vom Deutschen PR-Rat ===<br />
<br />
Der Deutsche Rat für Public Relations sprach im Dezember 2016 eine Rüge aus, da bei dieser Wahlwerbung "der wahre Absender der politischen Kommunikation nicht hinreichend eindeutig benannt ist und die Quelle der Finanzierung der Kommunikation nicht hinreichend offen gelegt wird". Die Rüge richtet sich an die unbekannten wahren Auftraggeber hinter dem Verein und die (bis dahin) beteiligten Personen. Der PR-Rat spricht dabei von einer "offensichtlich beabsichtigten Verschleierungstaktik".<ref name="PR-Rat">[http://drpr-online.de/wp-content/uploads/2017/01/DRPR-Ratsbeschluss_Fall-022016.pdf DRPR Ratsbeschluss im Verfahren 02/2016: „Extrablatt“ und Großplakate im Landtagswahlkampf 2016 ] (pdf), zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
== Übersicht über die Wahlwerbung seit März 2016 ==<br />
Seit dem ersten Auftreten hat die Vereinigung mehrere Tausend Großplakate zugunsten der AfD gebucht und die Werbezeitung „Extrablatt“ in Millionenauflage verteilen lassen. Die Kosten dürften sich auf mehrere Millionen Euro belaufen. Die Aufwendungen für Internetwerbung sind nicht seriös schätzbar, da diese Kosten von der effektiv erzielten Reichweite abhängen.<ref>So stellt beispielsweise Youtube die Schaltung eines Werbespots nur in Rechnung, soweit dieser von Besuchern tatsächlich vollständig angeschaut wurde.</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Rheinland-Pfalz'''<br /><br />
* Hunderte Großflächenplakate (geschätzte Kosten: bis zu 1200€ pro Stück)<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/> <br />
* 1,54 Millionen Exemplare „Extrablatt“ - geschätzte Kosten: 39.380€ Druckkosten + 230.640€ Versandkosten = 270.020€ <ref name="nordkurier-print">Verheimlicht die AfD eine Millionen-Spende? Nordkurier vom 2.9. 2016, S.7. Es gibt eine kürzere Online-Ausgabe des Artikels, die aber die Zahlen für die verschiedenen Wahlkämpfe nur als Summe nennt: [http://www.nordkurier.de/mecklenburg-vorpommern/verheimlicht-die-afd-die-groesste-parteispende-der-letzten-jahre-0124830009 Verheimlicht die AfD die größte Parteispende der letzten Jahre?], Nordkurier Online vom 1.9.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref> <br />
<br />
'''Wahlkampf Baden-Württemberg'''<br /><br />
* Zwei Millionen Exemplare „Extrablatt“ laut BILD, die mindestens 10 Cent pro Stück als Kosten veranschlagt<ref name="bild-wahlkampfhilfe"/><br />
* Nordkurier gibt auf Basis der Angaben des Vereins, 80 Prozent aller Haushalte wären beliefert worden, 4,13 Millionen Exemplare an. Geschätzte Kosten laut Nordkurier: 104.120€ Druckkosten + 524.680€ Versandkosten = 628.800€<ref name="nordkurier-print"/> <br />
<br />
'''Anzeige in der NZZ, April 2016'''<br /><br />
Im April 2016 veröffentlichte die Vereinigung Anzeige in der Neuen Züricher Zeitung für Aufregung, die Angela Merkel als Hütchenspielerin unter der Überschrift „Merkel mogelt weiter“ zeigt.<ref>[http://www.blick.ch/news/schweiz/anti-merkel-inserat-geschaltet-afd-unterstuetzer-machen-stimmung-in-der-schweiz-id4958959.html AfD-Unterstützer machen Stimmung in der Schweiz], Blick vom 25.4.2016, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Mecklenburg-Vorpommern'''<br /><br />
* 753.300 Exemplare „Extrablatt“ - geschätzte Kosten: 19.550€ Druckkosten + 128.670€ Versandkosten = 148.220€<ref name="nordkurier-print"/> <br />
* Außerdem Plakate und ein eigener Wahlometer, das allerdings lediglich Aussagen der AfD präsentiert. <ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/afd--dieser-wahlometer-ist-versteckte-werbung-fuer-die-rechtspopulisten-7031108.html Versteckte AfD-Werbung: Dieser Wahlometer ist alles andere als neutral], Stern Online vom 29.4.2017, zuletzt abgerufen vom 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Berlin'''<br /><br />
* Keine Angaben zu Anzahl der Exemplare, es ist allerdings bekannt, dass das Extrablatt verteilt wurde.<br />
* Es gab auch Großflächenplakate (eigene Sichtung) und Internet-Werbung <ref>[http://www.bz-berlin.de/berlin/spd-chef-gabriel-meidet-den-berlin-wahlkampf SPD-Chef Gabriel meidet den Berlin-Wahlkampf], BZ-Berlin vom 19.8.2016, zuletzt abgerufen am 3.5.2017. Es geht um den letzten Abschnitt zur Werbung auf der Facebook-Seite der SPD-Politikerin Franziska Giffey. In der (vergrößerten) Grafik ist der Link auf rechtundfreiheit.de zu erkennen.</ref><br />
<br />
'''Wahlkampf Saarland'''<br /><br />
* Laut Verein: 500 000 Exemplare „Extrablatt“ und im Großraum Saarbrücken 100 Großplakate <ref>[http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarbruecken/saarbruecken/saarbruecken/Saarbruecken-Stuttgart-Buergertum-Landtagswahlen-Vereine-Werbung;art446398,6399414 AfD-Freunde planen massive Werbung vor der Landtagswahl], Saarbrücker Zeitung vom 10.3.2017, zuletzt abgerufen am 4.5.2017</ref><br />
<br />
'''Landtagswahlen NRW und Schleswig-Holstein'''<br /><br />
* Extrablätter in NRW: ca. 2.600.000; SH: ca. 500.000 <ref>Antwort des Vereins auf eine LobbyControl-Anfrage am 25.4.2017</ref><br />
* Großflächen: 2500, evtl. werden noch weitere dazu gebucht<ref>Telefonat von LobbyControl mit David Bendels, 26.4.2017</ref><br />
* Die Zeit schätzt die Kosten auf bis zu vier Millionen Euro.<ref name="schatten-spender"/><br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Organisation]]<br />
[[Kategorie:Parteien]]<br />
[[Kategorie:AfD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Bertelsmann_Stiftung&diff=41394Bertelsmann Stiftung2017-07-06T11:01:57Z<p>Luisa: /* Finanzen */ aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Bertelsmann Stiftung<br />
| Logo = [[Bild:158px-Bertelsmann-Stiftung-Logo.png|center]]<br />
| Rechtsform = Stiftung des privaten Rechts<br />
| Tätigkeitsbereich = Bildungswesen, Gesundheitswesen, Demographische Entwicklung, Arbeits- und Sozialpolitik<br />
| Gründungsdatum = 1977<br />
| Hauptsitz = Carl-Bertelsmann-Str. 256, 33311 Gütersloh<br />
| Lobbybüro Deutschland = Unter den Linden 1, Berlin<br />
| Lobbybüro EU = Résidence Palace, Rue de la Loi 155, B-1040 Brüssel<br />
| Homepage = [http://www.bertelsmann-stiftung.de/ bertelsmann-stiftung.de]<br />
}}<br />
Die '''Bertelsmann Stiftung''' gehört zu den einflussreichsten neoliberalen Denkfabriken im Land. Wirkmächtig propagiert sie die Privatisierung von staatlichen Bereichen und fördert den Wettbewerb auf allen Ebenen.<br />
<br />
Die Stiftung ist Haupteigentümerin der [[Bertelsmann SE]]. Zwar sind die Stiftung und die Bertelsmann SE zwei formal getrennte Einheiten, faktisch sind sie jedoch über Aktienbesitz und zentrale Personen miteinander verflochten und werden beide von der Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert.<br />
<br />
== Lobbystrategien und Einfluss ==<br />
{{Lobbyplanet-box}}<br />
Die Stiftung möchte die Gesellschaft nach den Ideen Reinhard Mohns gestalten bzw. umgestalten. Die Grundannahme Mohns (†2009) war, dass wirtschaftliche Effizienz und Gemeinschaftssinn nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern beides zugleich stattfinden kann. Er ging davon aus, dass der Aufstieg von Bertelsmann zu einem weltweiten Medienkonzern diesem Prinzip zu verdanken sei. Praktisch möchte er dieses Prinzip in die Gesellschaft, in Staat und Politik, tragen. Es äußert sich in der Vorgabe des Leitbildes der Bertelsmann Stiftung: der Förderung von Wettbewerb und bürgerschaftlicher Betätigung. Die Stiftung fördert dabei nur selbst definierte Projekte. Sie vergibt keine Stipendien und unterstützt auch keine Projekte Dritter, die sich an die Stiftung wenden. Seit ihrem Bestehen hat die Bertelsmann Stiftung rund 1,2 Mrd. Euro für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt.<ref>[https://web.archive.org/web/20150909045812/http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/infomaterial/jahresbericht/ Jahresbericht Bertelsmann Stiftung] abgerufen am 17.05.2017</ref> Sie arbeitet in den Themenbereichen Bildung, Schule und Universitäten; Gesundheitspolitik; Demographische Entwicklung; Arbeits- und Sozialpolitik; Außen- und Sicherheitspolitik. <br />
<br />
=== Instrumente ===<br />
Über verschiedenste Mittel versucht die Bertelsmann Stiftung Einfluss auf Politik und Gesellschaft zu nehmen. Reinhard Mohn war überzeugt, dass man den Erfolg und die Effizienz jeder Organisation objektiv messen kann. So werden im Auftrag der Stiftung regelmäßig Rankings erstellt, bei der Institutionen im Sinne der von der Studie vertretenen Positionen bewertet werden. Bekannt sind zum Beispiel der "Bertelsmann Transformation Index",<ref>[http://www.bertelsmann-transformation-index.de/ Webseite des BTI]</ref> der zweijährlich die Transformation von Staaten hin zu Demokratie und Marktwirtschaft messen soll; das „Projektbüro Benchmarking“, welches 1999 die dänische, niederländische und britische Arbeitsmarktpolitik als „Benchmark“ bezeichnete und die Abschaffung der Arbeitslosenhilfe forderte<ref name="ts">[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/macht-ohne-mandat/755580.html Macht ohne Mandat] Der Tagesspiegel vom 25.09.2006, abgerufen am 17.05.2017</ref> oder das CHE Hochschulranking.<br />
<br />
Durch verschiedene Projekte wirkt die Stiftung regelmäßig öffentlichkeitswirksam auf Debatten ein. Dies gelingt zum Beispiel durch die zahlreichen Studien, die durch die Stiftung oder von ihr beauftragten Instituten veröffentlicht werden und immer wieder Teil der Medienberichterstattung sind. Darüber hinaus werden auch eigene Kampagnen direkt initiiert, wie etwa "Du bist Deutschland"<ref>[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2005/09/bist-du-deutschland/ Ab heute bist Du Deutschland] LobbyControl vom 26.09.2005, abgerufen am 17.05.2017</ref> 2005 oder "Unternehmen für die Region" 2007.<br />
<br />
Des Weiteren wird der direkte Kontakt mit politischen Entscheidungsträgern gesucht, etwa auf Seminaren wie dem International Bertelsmann Forum oder der jährlich stattfindenden Bertelsmann Party. In einem Papier der Stiftung heißt es: ''"Sie [die Bertelsmann Stiftung] soll aber darüber hinaus ihre Fähigkeit ausbauen, politische Entscheidungsträger direkt zu beraten"''<ref>Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Reformbilanz: 25 Jahre Bertelsmann Stiftung. Gütersloh März 2002, S. 26.</ref><br />
<br />
Dass Bertelsmann mit diesen Methoden Erfolg hat bestätigt die frühere Vizepräsidentin des Bundestages Antje Vollmer: „Die Stiftung übt erheblichen Einfluss auf die Politik aus“ <ref>[http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/stiftungsunternehmen-die-denkfabrik-von-bertelsmann/6306178.html Die Denkfabrik von Bertelsmann], WirtschaftsWoche vom 15. März 2012, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
===Verbindungen und Netzwerke===<br />
*Mitglied des [[Transatlantic Economic Council]] (TEC), dem Beratungsgremium des [[Transatlantic Trade and Investment Partnership|Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA]] (TTIP)<br />
*Mitglied des [[Transatlantic Policy Network]] (TPN), dem Interessenvertreter/Berater des [[Transatlantic Economic Council]] (TEC)<br />
*Mitglied von [[Friends of Europe]]<br />
*Unterstützer ("Supporter") des [[Atlantic Council]]<br />
<br />
Weiter gibt es enge Kontakte zu:<ref name="rb">[http://www.anti-bertelsmann.de/2007/baue0708.pdf Global Player Bertelsmann] Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011</ref><br />
*[[American Institute for Contemporary German Studies]] (AICGS), USA<br />
*[[Council on Foreign Relations]] (CFR), USA<br />
*[[Transatlantic Community Foundation Network]] (TCFN), USA <br />
*[[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)<br />
<br />
'''Persönliche Verflechtung von Politik, Wirtschaft und Bertelsmann'''<br />
{| class="lptable"<br />
|-<br />
| Name<br />
| Partei<br />
| Funktion<br />
|-<br />
| [[Tim Arnold]]<br />
| [[CDU]]<br />
| ehemaliger Leiter der Hauptstadtvertretung des Landes NRW, zuvor Bertelsmann-Manager; 2011 als Lobbyist zur ProSiebenSat.1 Group gegangen<br />
|-<br />
| [[Franziska Brantner]]<br />
| [[Bündnis 90/Die Grünen]]<br />
| Mitglied des Bundestages, zuvor Mitglied des [[EU-Parlament|EU-Parlaments]], davor Projektmanagerin bei der Bertelsmann Stiftung<br />
|-<br />
| [[Elmar Brok]]<br />
| [[CDU]]<br />
| Mitglied des [[EU-Parlament|EU-Parlaments]]<br />
|-<br />
| [[Caio Koch-Weser]]<br />
| <br />
| Berater der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]], Ex-hochrangiger Finanzbeamter, Ex-Mitglied im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung<br />
|-<br />
| [[Thomas Fischer]]<br />
| <br />
| bis dato Leiter des Büros Brüssel wechselte zum 01.08.2014 zum [[Deutscher Gewerkschaftsbund|Deutschen Gewerkschaftsbund]] (DGB), mit der Leitung der Abteilung Grundsatzangelegenheiten und Gesellschaftspolitik, zwischen 2000-2014 für die Bertelsmann Stiftung tätig.<ref>[http://www.politik-kommunikation.de/personalwechsel/fischer-ist-abteilungsleiter-beim-dgb-14378 Fischer ist Abteilungsleiter beim DGB] Webseite politik&kommunikation, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
|}<br />
<br />
'''Verknüpfung mit den Öffentlich-Rechtlichen Sendern'''<br />
{| class="lptable"<br />
|-<br />
| Name<br />
| Funktion<br />
| <br />
|-<br />
| Peter Frey<br />
| Chefredakteur des [[ZDF]]<br />
| CAP-Fellow 2006, ''"Durch die Ehrung würdigt das C·A·P das jahrelange und tatkräftige Engagement dieser Persönlichkeiten im Rahmen der Projekte des C·A·P"''<ref>[http://www.cap-lmu.de/cap/fellows/index.php C·A·P-Fellows]Webseite des CAP, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
|-<br />
| [[Klaus-Peter Siegloch]]<br />
| war stellv. Chefredakteur des ZDF, Moderator des "heute-journals"<br />
| ehemals im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung, Aktuell ist er Präsident des [[Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft]] (BDL)<br />
|-<br />
| Dieter Stolte<br />
| war Intendant des ZDF<br />
| und war gleichzeitig Mitglied im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung und in der Jury des Carl-Bertelsmann-Preises.<br />1999 wollte 3Sat einen Bericht über die braune Vergangenheit des Bertelsmann-Verlages im Dritten Reich bringen. Stolte hat bei 3Sat interveniert und den Beitrag verhindert.<ref>[http://v4.uebergebuehr.de/de/themen/wirtschafts-und-finanzpolitik/lobbyismus-und-korruption/elmar-brok-eu-parlaments-hobbyist-bei-bertelsmann/ Elmar Brok(CDU): EU-Parlaments-Hobbyist bei Bertelsmann] www.uebergebuehr.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
|}<br />
<br />
=== Lobbyausgaben ===<br />
Laut EU-Lobbyregister hat die Bertelsmann Stiftung 2015 zwischen 3,7 und 3,9 Mio. € für Lobbyarbeit ausgegeben.<ref>[http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=13571025706-27 EU-Transparenzregister "Bertelsmann Stiftung"], ec.europa.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
== Fallbeispiele und Kritik==<br />
=== Bertelsmann befürwortet EU-USA-Freihandelsabkommen ===<br />
Die Bertelsmann Stiftung startete 2014 die "TTIP Roadshow",<ref>[http://www.bfna.org/article/bertelsmann-foundation-receives-eu-grant-for-ttip-roadshow Bertelsmann Foundation Receives EU Grant for "TTIP Roadshow"], http://www.bfna.org, abgerufen am 17.05.2017</ref> eine Werbetour für das [[Transatlantic Trade and Investment Partnership|Freihandelsabkommens zwischen der EU und den USA]] in den USA. In mehreren US-amerikanischen Städten wurden dabei Veranstaltungen mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft organisiert, die vor Ort die Meinungen über das Freihandelsabkommen positiv beeinflussen sollten.<ref>[http://www.bfna.org/article/ttip-town-halls-in-alabama-free-trade-in-the-land-of-dixie TIP Town Halls in Alabama: Free Trade in the Land of Dixie], http://www.bfna.org, abgerufen am 17.05.2017</ref> Finanziert und beauftragt wurde die Tour von der EU-Kommission. <br />
<br />
2013 beauftragte die Stiftung das [[ifo Institut]] zur Erstellung einer Studie über die Folgen eines möglichen transatlantische Freihandelsabkommen. Die Studie kommt im Teil 1 zu dem Ergebnis, dass die USA und die EU - durch eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukt je Einwohner und mögliche neue Arbeitsplätze - davon profitieren würden. Dem gegenüber stünden reale Einkommens- und Beschäftigungsverluste im Rest der Welt. Vor allem würden "Handelshemmnisse" wie Qualitätsstandards, Verpackungs- und Bezeichnungsvorschriften, Herkunftsangaben sowie technische oder rechtliche Anforderungen an importierte Produkte mit dem Freihandelsabkommen abgeschafft werden.<ref>[http://www.ged-shorts.de/content/ausgabe-1-juni-2013/# Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft], abgerufen am 27.08.2015]</ref><br />
<br />
Jens Berger von Nachdenkseiten bewertet Teil 1 der Studie wie folgt:''"Was im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung da von Hans-Werner Sinns ifo-Institut zusammengeschrieben wurde, hat mit der 'sehr guten bis exzellenten Leistungen in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung', die dem ifo-Institut von der Leibniz-Gesellschaft attestiert werden, nichts zu tun. Es handelt sich vielmehr um einen fortgeschrittenen Fall von Scharlatanerie, dessen Aussagekraft gegen Null geht."''<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=17671 Freihandelsstudie – Scharlatanerie im pseudowissenschaftlichen Gewand] nachdenkseiten vom 18. Juni 2013, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
Teil 2 der Studie kommt zu dem Ergebnis, dass alle Bundesländer, Branchen und Einkommensgruppen vom TTIP profitieren und dass 160.000 neue Arbeitsplätze entstehen würden.<br />
Der MDR zitiert in einem Bericht den Deutschen Lehrerverband, der den Vorwurf erhebt, dass auch die Bildungsstudien der Stiftung tendenziös sein.<ref>[https://web.archive.org/web/20141113071940/www.mdr.de/nachrichten/bertelsmann-stiftung102_zc-e9a9d57e_zs-6c4417e7.htmlEigeninteresse oder Wissenschaft?], MDR info, 4. Oktober 2014, zuletzt angerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
Bei anderen internationalen Wirtschaftsverhandlungen, wie denen zum Dienstleistungsabkommen TISA, hat die Stiftung sogar direkten Zugang. Die ehemalige EU-Komissarin Viviane Reding ist im Europäischen Parlament als Berichterstatterin für TISA zuständig. Seit Ende 2014 ist sie Mitglied im Kuratorium der Bertelsmann Stiftung<br />
<br />
TTIP und TISA betreffen wichtige Geschäftsbereiche des Bertelsmann-Konzerns, sowohl in den USA als auch in der EU. Als möglicher Nutznießer der Abkommen verletzt die Stiftung ihren eigenen Grundsatz, nicht zu Handlungs- und Geschäftsfeldern des Konzerns zu arbeiten. LobbyControl forderte Bertelsmann daher auf, Werbung für das Freihandelskommen einzustellen.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/05/aktion-ttip-werbung-der-bertelsmann-stiftung-stoppen/ Aktion: TTIP-Werbung der Bertelsmann-Stiftung stoppen],LobbyControl, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
=== Bertelsmanns Status der Gemeinnützigkeit ===<br />
Die Bertelsmann Stiftung gilt offiziell als "gemeinnützig" und genießt dadurch Steuervergünstigungen. Die Juristen Lindner, Krämer, Priehn stellen in einer Expertise 2009<ref>[http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=13431 Eine Expertise unabhängiger Juristen] Neue Rheinische Zeitung - Online-Flyer Nr. 183 vom 04.02.2009, abgerufen am 17.05.2017</ref> die Gemeinnützigkeit der Bertelsmann Stiftung in Frage. Sie fragen, ob der Tatbestand der Gemeinnützigkeit iSv. §§ 52 ff. Abgabenordnung (AO) erfüllt ist:<br />
* Die Bertelsmann Satzung lässt entgegen der Rechtsprechung des BFH nicht erkennen, dass die Stiftung ausschließlich selbstlose steuerbegünstigte Zwecke verfolgt.<br />
* Die Satzung enthält eine Art "Änderungsvorbehalt". Der Stiftungszweck ist de facto nach dem Stifterwillen beliebig änder- und erweiterbar. Das steht im Widerspruch zu §§ 52, 60 AO.<br />
* Zwischen der Bertelsmann Stiftung und der [[Bertelsmann AG]] sowie deren Tochterunternehmen bestehen vielfältige personelle Verflechtungen. Diese Gemengelage widerspricht dem Ausschließlichkeitsgebot § 56 AO, demnach eine Stiftung nur ihre steuerbegünstigten satzungsmäßigen Zwecke verfolgen darf.<br />
* Insbesondere die Dienstleistungen der Politikberatung zugunsten der [[Bertelsmann AG]] und deren Tochtergesellschaften sind in der Stiftungssatzung nicht einmal im Ansatz erwähnt. Es ist sichtbar, dass deren angestrebte Ziele gerade nicht "selbstlos" iSv. § 55 AO sind und darum nicht der Allgemeinheit dienen, sondern dem Stifter, seiner Familie und dem Konzern durch die Steuerersparnis für privatnützliche politische Aktivitäten zugute kommen.<br /><br />
Das Ergebnis der Expertise ist, dass es sich um eine sog. politische Stiftung handelt, die nicht gemeinnützig ist. Die Förderung politischer Zwecke (Beeinflussung der politischen Meinungsbildung, Förderung politischer Parteien, Marktuntersuchungen für die zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Unternehmungen und dergleichen) ist kein gemeinnütziger Zweck. <br />
<br />
=== Deregulierung für das Privatfernsehen ===<br />
In den neunziger Jahren hatte sich die Stiftung verstärkt dafür eingesetzt, dass Aufsichtsbehörden über das Privatfernsehen abgeschafft werden. Das Kartellamt sei ausreichend, um Wettbewerb zu gewährleisten. Zugleich entwickelte sich die RTL-Gruppe zum Gewinngaranten der [[Bertelsmann AG]].<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290134.html Mit Liz und Tücke] Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 17.05.2017</ref> Mittel der Bertelsmann Stiftung war in diesem Fall die Studie "Kommunikationsordnung 2000", die im Januar 1997 vorgestellt wurde. Die Studie empfiehlt: Die sektorspezifischen Eingriffe sollen durch allgemeine Wettbewerbs- und Selbstkontrolle in den Bereichen Telekommunikation und Medien abgelöst werden, die Nutzer ihre wachsende Entscheidungsfreiheit in kompetenter Eigenverantwortung wahrnehmen.<ref>[http://www.golem.de/0010/10553.html Bertelsmann Stiftung: Studie zur Kommunikationsordnung 2010] golem.de vom 31.10.2000, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
=== Ausbau der Dritten Säule der EU ===<br />
Die Bertelsmann-Stiftung hat sich auch für den Ausbau der Dritten Säule der EU, der Polizeilich- Justiziellen Zusammenarbeit eingesetzt. In einem Auftragsgutachten von Jörg Monar vom [[Sussex European Institute]] (SEI) für die Bertelsmann-Stiftung schlägt dieser den Aufbau von [[Europol]] zu einem europäischen FBI vor. Desweiteren befürwortet er den Ausbau des europäischen Geheimdienstes [[SitCen]], welche bis jetzt nur eine Analysten-Gruppe des Rates ohne selbständigen Status und Infrastruktur sei, zu einem europäischen Geheimdienst.<ref>[https://web.archive.org/web/20120412223705/http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xbcr/SID-92647867-932855B3/bst/Gutachten_Monar_formatiert_050519.pdf Braucht die Europäische Union ein ‚European Bureau of Investigation’ (EBI) und eine‚European Intelligence Agency’ (EIA)?"] Prof. Dr. Dr. Jörg Monar, Sussex European Institute (SEI), University of Sussex, 19.05.2005 (pdf-Datei)</ref><br />
In einem Artikel on des von der Bertelsmann-Stiftung herausgegebenen Magazins Spotlight Europe wird der Ausbau von [[Europol]] und [[Eurojust]] mit dem Blick auf den Mernschenhandel befürwortet.<ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/spotlight-europe-092010-europas-kampf-gegen-den-menschenhandel/ Europas Kampf gegen den<br />
Menschenhandel] Spotlight Europe, 09/2010</ref> So wird dort auch die im Stockholmer Programm beschlossene engere Zusammenarbeit der EU mit Drittstaaten als Nützlich für die Bekämpfung des Menschenhandels angesehen. Das Stockholm-Programm stieß nach seiner Verabschiedung auf massiven Protest von Bürgerrechtlern.<ref>[http://www.humanistische-union.de/themen/europa_internationales/europa_internationales_detail/back/europa-internationales-1/article/widerstand-gegen-das-stockholm-programm/ Widerstand gegen das „Stockholm-Programm”] Aufruf des des Bündnisses europäischer Bürgerrechtsgruppen ecln.org von 2009 </ref><br />
<br />
=== Lobbyisten in Ministerien ===<br />
Die Bertelsmann-Stiftung hatte eine ihrer leitenden Mitarbeiterinnen im Gesundheitsministerium, wo diese u.a. durch die Erstellung von Redeentwürfen für die Ministerin inhaltlich tätig werden konnte:<br />
<br />
{| class="lptable-leftonly"<br />
|- <br />
| Zeitraum<br />
|26.02.2007 - 15.08.2007<ref name="loetzsch">[http://dip.bundestag.de/btd/16/092/1609249.pdf Antwort der Bundesregierung (pdf)] auf schriftliche Fragen von Gesine Lötzsch (Grüne) zum Einsatz externer Mitarbeiter vom 23.05.2008, S. 20</ref>, danach 50 variable Arbeitstage<ref name="adamek118">Adamek, Sascha/ Otto,Kim (2008): Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter in deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben. Köln: Verlag Kiepenheuer & Witsch, S. 118- 121.</ref> vom 01.09.2007 – 31.08.2008<ref name="bmi">[http://www.spiegel.de/media/0,4906,19010,00.pdf Bundesministerium des Innern: Erster Bericht über den Einsatz externer Personen in der Bundesverwaltung (pdf)], Berichtszeitraum 01. Januar 2008 – 31. August 2008, Stand 29.09.2008, letzter Zugriff 17.05.2017</ref><br />
|- <br />
|Mitarbeiter<br />
|Sophia Schlette<ref name="adamek118"/>, Projekt- und Teamleiterin "Gesundheitspolitik" bei Projekten zu integrierter Vollversorgung und Prävention, Teilnehmerin des Personaltauschprogramms "Seitenwechsel"<ref name="bmi"/>, Kenntnisse und Kontakte bezügl. US-Gesundheitssystem<ref name="loetzsch"/><br />
|- <br />
|Bearbeitete Themen<br />
| Hospitation und Beratung im Bereich Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik und Gesamtwirtschaftliche Aspekte des Gesundheitswesens; Vorbereitung und Durchführung von Konferenzen und einer USA-Reise der Ministerin, dabei Erstellung von Redeentwürfen<ref name="loetzsch"/> <br />
|}<br />
<br />
Das Innenministerium konkretisierte im Mai 2008 die Tätigkeiten der Mitarbeiterin wie folgt:<br />
* Mitwirkung an Vorbereitung und Durchführung einer internationalen Konferenz des BMG zum Thema AIDS in Bremen im März 2007;<br />
* Beteiligung an der Vorbereitung des sog. informellen Gesundheitsministerrats in Aachen im April 2007;<br />
* Mitarbeit an Vorbereitung und Durchführung von Reisen der Bundesministerin Ulla Schmidt; in Abstimmung mit den Fachreferaten Entwicklung von Bausteinen für Redeentwürfe;<br />
* Mitwirkung an Vorbereitung einer Reise der Bundesministerin nach Kalifornien im Juli 2007, (nicht 2006 wie bei Adamek/Otto angegeben), und anschließende Begleitung der Delegation.<ref name="loetzsch"/> Laut Adamek/Otto diente eine Reise zur Information über ein privates, amerikanisches Gesundheitsversorgungs-Modell („Kaiser Permanente“)<ref name ="adamek118"/><br />
* Vorbereitung und Durchführung von Fachveranstaltungen im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft<ref>Schriftliche Stellungnahme der Bertelsmann Stiftung auf Anfrage von LobbyControl</ref><br />
<br />
== Organisationsstruktur und Personal ==<br />
Die Stiftung beschäftigt rund 350 Mitarbeiter. Davon sind 185 im konkreten Projektmanagement tätig.<ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ueber-uns/wer-wir-sind/ansprechpartner/mitarbeiterliste/?tx_rsmbsttools_pi6 Webseite Bertelsmann Stiftung - Unsere Experten] Webseite Bertelsmann-Stiftung abgerufen am 26.02.2016</ref><br />
<br />
=== Vorstand ===<br />
*[[Aart De Geus]], Vorstandsvorsitzender, Stellv. Generalsekretär [[OECD]] (2007-2011), Minister für Arbeit und Soziales der Niederlande (2002-2007)<br />
*Liz Mohn, Stellv. Vorsitzende, Witwe Mohns <br />
*[[Jörg Dräger]], parteiloser Senator für Wissenschaft und Forschung der Freien und Hansestadt Hamburg (2001-2008)<br />
*Brigitte Mohn, Tochter Mohns<br />
<br />
(Stand: August 2015) Quelle: <ref>[https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ueber-uns/wer-wir-sind/organisation/vorstand/ Der Vorstand] Webseite Bertelsmann-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
=== Kuratorium ===<br />
Das Kuratorium ist ein Beratungs- und Kontrollorgan, ähnlich einem Aufsichtsrat. Die personelle Verflechtung des Kuratoriums mit dem Aufsichtsrat, dem Stifter Reinhard Mohn bzw. seinen Nachfolgern und Frau Liz Mohn ist in § 14 der Satzung der Bertelsmann Stiftung festgeschrieben. <br />
<br />
{| class="lptable"<br />
|-<br />
|Name<br />
|Verbindung <br />
|-<br />
| Werner J. Bauer (Vorsitzender)<br />
| <br />
* [[Nestlé]] AG, Aufsichtsratsvorsitzender <br />
<br />
|-<br />
| Liz Mohn (hier ebenso Stellv. Vorsitzende)<br />
| <br />
* [[Bertelsmann SE]], Mitglied des Aufsichtsrates <br />
<br />
|-<br />
| Wolf Bauer<br />
| <br />
* UFA Film & TV Produktion, Vorsitzender der Geschäftsführung<br />
* [[Deutsche Bank]], Mitglied im Beirat Ost<br />
<br />
|-<br />
| Wulf H. Bernotat<br />
| <br />
* [[Allianz]] SE, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats <br />
* [[E.ON]] AG, ehem. Vorsitzender des Vorstands<br />
* Unterzeichner des "Energiepolitischen Appells" zur Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke<br />
<br />
|-<br />
| Thomas Buberl<br />
| <br />
* [[AXA]] Deutschland, Vorstandsvorsitzender <br />
* AXA International, Vorstandsmitglied<br />
* [[Wirtschaftsforum der FDP]], Mitglied <br />
<br />
|-<br />
| Ralph Heck<br />
| <br />
* seit rund 30 Jahren bei der Unternehmensberatung [[McKinsey]] tätig<br />
<br />
|-<br />
| Wolfgang A. Herrmann<br />
| <br />
* seit 1995 Präsident der Technischen Universität München<br />
* [[Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft]] (vbw), Vorsitzender des Zukunftrats <br />
<br />
|-<br />
| Christoph Mohn (Sohn Mohns)<br />
| <br />
* [[Bertelsmann SE]], Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
<br />
|-<br />
| Carolina Müller-Möhl<br />
| <br />
* [[NZZ-Mediengruppe]], Mitglied des Verwaltungsrates<br />
* [[Avenir Suisse]], Mitglied des Stiftungsrats<br />
* Müller-Möhl Foundation, Stiftungsratspräsidentin <br />
<br />
|-<br />
| [[Viviane Reding]]<br />
| <br />
* bis 06/2014 EU-Kommissarin für Justiz<br />
* Mitglied des Europäischen Parlaments (Fraktion der EVP)<br />
* Mitglied der Steuerungsgruppe ("Steering Committee") der [[European Internet Foundation]] und Mitglied der Intergroup [[Long Term Investment]]<br />
<br />
|-<br />
| [[Wolfgang Schüssel]]<br />
| <br />
* Ex-Bundeskanzler der Republik Österreich, <br />
* [[RWE]] AG, Mitglied des Aufsichtsrats<br />
* [[Deutsche Vermögensberatung]] (DVAG), Mitglied des Beirats<br />
<br />
|-<br />
| [[Jürgen Stark]]<br />
| <br />
* 2006-2012 Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB)<br />
* [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), Botschafter<br />
* [[Wirtschaftsforum der FDP]], Mitglied<br />
|}<br />
(Stand: Februar 2016) Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/ueber-uns/wer-wir-sind/organisation/ Organisation] Webseite Bertelsmann-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
Ehemalige Mitglieder des Kuratoriums:<br />
* [[Klaus-Peter Siegloch]], Ex-ZDF-Journalist, seit 06/2011 Präsident des [[Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft|Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft]] (BDL)<br />
* [[Caio Koch-Weser]], Berater der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]], Ex-hochrangiger Finanzbeamter<br />
* [[Guido Westerwelle]] (†2016), Bundesaußenminister a.D <br />
<br />
=== Stiftungsnahe Organisationen ===<br />
'''Centrum für angewandte Politikforschung (CAP)'''<br />
<br />
Das CAP ist die Denkfabrik für Politikberatung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, die laut eigener Aussage die "Lücke zwischen Politik und Wissenschaft" schließen will.<ref>[http://www.cap-lmu.de/cap/index.php Fokus der Arbeit am CAP] auf der Homepage des CAP, Zugriff 17.05.2017</ref> Die zentrale Person des CAP, Direktor Werner Weidenfeld, war von 1992 bis 2007 auch im Vorstand der Bertelsmann Stiftung.<ref>[http://www.cap-lmu.de/cap/mitarbeiter/weidenfeld.php Vita von Werner Weidenfeld] auf der Homepage des CAP, letzter Zugriff 17.05.2017</ref> Im Jahr 2007 erfolgte Weidenfelds Rausschmiss aus dem Vorstand aufgrund des Vorwurfs des Spesenbetrugs; er habe private Bewirtungsbelege über die Bertelsmann Stiftung abgerechnet. Das Verfahren wurde gegen ein Geldbuße eingestellt. Die Bertelsmann Stiftung, als die mit Abstand wichtigste Drittmittelgeberin des CAP, will die bis 2010 laufenden Projektfinanzierungen nicht verlängern.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2007/10/31/a0023 Abgang des Vorzeige-Bertelsmanns] taz.de vom 31.10.2007, abgerufen am 17.05.2017</ref> Zuvor wurde das CAP mit jährlich rund 2,4 Mio. Euro von der Stiftung finanziert.<ref name="rb">Global Player Bertelsmann, Rudolph Bauer in: [http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2007/august/global-player-bertelsmann Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007], letzter Zugriff 17.05.2017</ref><br />
<br />
Das CAP hat zusammen mit der Bertelsmannstiftung den Bertelsmann Transformationsindex (BTI) herausgegeben.<ref>[http://www.cap-lmu.de/projekte/fgz/transformation/index.php Strategien der Entwicklung und Transformation vom 02.06.2008] auf der Homepage des CAP, letzter Zugriff 17.05.2017</ref> Dieser Index versucht die Entwicklung von Staaten in Richtung Demokratie und (sozialer) Marktwirtschaft zu messen. Angesichts Bertelsmanns Ankündigung des Ausstiegs aus der Finanzierung von CAP Projekten scheint die Zukunft der Kooperation beim BTI allerdings fraglich; beim aktuellen BTI von 2010 war noch ein Wissenschaftler des CAP beteiligt.<ref>[http://www.bertelsmann-transformation-index.de/projekt/bti-board/ BTI Board], offizielle Seite des BTI, letzter Zugriff 17.05.2017</ref><br />
<br />
'''Centrum für Hochschulentwicklung (CHE)'''<br />
<br />
Gegründet 1994 von der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz in Form einer gemeinnützigen GmbH.<br />
Das [[Centrum für Hochschulentwicklung|CHE]] versteht sich selbst als eine Reformwerkstatt für das deutsche Hochschulwesen. Geleitet wird des CHE von [[Jörg Dräger]] und Frank Ziegele. Gesellschafter sind die Bertelsmann Stiftung und die Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz. Das Gesamtbudget beträgt ca. 3 Mio. Euro pro Jahr und wird etwa zur Hälfte von der Bertelsmann Stiftung finanziert.<ref>[http://www.che.de Webseite des CHE] abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
Bekannt ist das CHE vor allem durch sein jährlich veröffentlichtes Hochschulranking gleicher Studiengänge an verschiedenen Hochschulen.<br />
<br />
'''Centrum für Krankenhausmanagement (CKM)''' <br />
<br />
Das CKM wurde 1994 von der Bertelsmann Stiftung gegründet und ist der Uni Münster als Institut angegliedert.<br />
Selbstdarstellung: ''Ziel unserer Arbeit ist es, Wege aufzuzeigen, wie praxisbewährte Management-Methoden aus Industrie, Handel und Dienstleistungsbranche in Krankenhäusern und anderen Institutionen des Gesundheitswesens genutzt werden können. Wir stellen uns der Aufgabe, vermeintlich Unvereinbares in Einklang zu bringen: Qualitätssteigerung bei tendenziell sinkenden Kosten.''<ref>[https://www.ckm-muenster.de/profil/%C3%BCber-uns/ Webseite des CKM - Über uns] abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
'''Bertelsmann Wissenschaftsstiftung'''<br />
<br />
Diese Stiftung wurde im Juni 1995 durch die [[Bertelsmann AG]] gegründet. Sie fördert insbesondere die Wirtschaftswissenschaften sowie die Politik- und Sozialwissenschaften. Die Stiftung finanziert sich überwiegend aus Spenden der Unternehmensgruppe Bertelsmann. Vorstand: Marc Wössner, Wolfgang Koeckstadt, Steven Moran<br />
Sie fördert das '''Reinhard-Mohn-Institut''' für Unternehmensführung und Corporate Governance an der Universität Witten/Herdecke, welches 2010 gegründet wurde.<ref>[https://web.archive.org/web/20130523042602/http://www.bertelsmann-wissenschaftsstiftung.de/ Webseite der Bertelsmann Wissenschaftsstiftung] abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
==Finanzen==<br />
Im Geschäftsjahr 2014 betrug der Gesamtaufwand der Bertelsmann Stiftung 78 Mio. Euro.<ref>[https://web.archive.org/web/20170216020234/http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/infomaterial/jahresbericht/ Jahresbericht Bertelsmann Stiftung] abgerufen am 17.05.2017</ref> Sie finanziert ihre Arbeit überwiegend aus den Erträgen ihrer Beteiligung an der [[Bertelsmann AG]].Die jährliche Dividenden-Zahlung an die Stiftung ist steuerfrei.<ref name="ts">[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/macht-ohne-mandat/755580.html Macht ohne Mandat] Der Tagesspiegel vom 25.09.2006, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
<br />
Wie die Ausschüttung an die Stiftung im Einzelnen zustande kommt, die immerhin 3/4 der [[Bertelsmann AG]] besitzt und somit auch den entsprechenden Anspruch auf die Gewinne, ist durch kompliziert verflochtene Zwischengesellschaften intransparent. Einige Informationen dazu stehen unter: [http://www.mediatribune.de/besitzstaende/bertelsmann-zahltag-in-guetersloh Zahltag in Gütersloh] Media Tribune vom 24.05.2011<br />
<br />
== Kurzdarstellung und Geschichte==<br />
Der Unternehmenspatriarch des Bertelsmann Konzerns Reinhard Mohn gründete 1977 die Bertelsmann Stiftung. Er übereignete im Jahr 1993 die Mehrheit des Aktienkapitals der [[Bertelsmann AG]] an die Stiftung. <br />
Dadurch sparte Mohn seiner Frau Liz Mohn und seinen Kindern Christoph und Brigitte gut zwei Milliarden Euro Erbschafts- oder Schenkungssteuer.<ref name="ts">[http://www.tagesspiegel.de/zeitung/macht-ohne-mandat/755580.html Macht ohne Mandat] Der Tagesspiegel vom 25.09.2006, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
Ein weiterer Vorteil dieses Konstruktes ist, dass der Konzern nicht an Dritte verkauft werden kann, sondern - vermittelt durch die Bertelsmann Stiftung und weitere rechtliche Konstruktionen - in Händen der Familie Mohn bleibt.<br />
<br />
Mithilfe der Stiftung sollen die Ideen Reinhard Mohns' in die Deutsche Gesellschaft getragen werden. Die Bertelsmann Stiftung tritt für mehr Wettbewerb und mehr Effizienz innerhalb des staatlichen Bereichs, wie dem Hochschulwesen oder dem Gesundheitsbereich, ein. Mit ihren Projekten nimmt sie einen rein betriebswirtschaftlichen Blickwinkel ein und kommt regelmäßig zum Ergebnis, dass "weniger Staat" besser sei. Dies soll nach Bertelsmann-Definition dem Allgemeinwohl dienen. Nebenbei nützt es wohl nicht ganz zufällig auch der [[Bertelsmann AG]].<br />
Zugleich setzt sich die Stiftung für mehr privates bürgerschaftliches Engagement ein.<br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Think tank]]<br />
[[Kategorie:Gesundheitswesen]]<br />
[[Kategorie:Lobbyisten in Ministerien]]<br />
[[Kategorie:Stiftung]]<br />
[[Kategorie:Neoliberale Netzwerke]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41227Wolfgang Clement2017-06-07T10:25:09Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* 2006-2016 Mitglied im Aufsichtsrat der DIS Deutscher Industrie Service AG<ref>[https://www.pressebox.de/inaktiv/alma-mater-gmbh/Wechsel-im-Aufsichtsrat-der-DIS-AG/boxid/801541 Pressemitteilung der DIS AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref name="welt.de">[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,] welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Ehrenvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrats]]<ref>[https://www.frankfurter-zukunftsrat.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/, Wissenschaftlicher Beirat des Frankfurter Zukunftsrats], frankfurter-zukunftsrat.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<ref>[http://www.rsbk.de/deu/unternehmen/beirat/, Beirat der Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH], rsbk.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-in-der-wirtschaft-seitenspruenge-zahlen-sich-aus-1.1683645-12, Dirk Niebel: Wenn Politiker die Seiten wechseln], sueddeutsche.de, abgerufen am 17.05.2017</ref> und der Daltrup & Söhne AG<ref>[https://daldrup.eu/de/?id_seite=88, Aufsichtrat der Daltrup & Söhne AG], daldrup.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<ref name="welt.de"/><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]]<ref>[http://www.taz.de/!5188051/, Wie aus rot-grünen Politikern Lobbyisten wurden - Ab in die Wirtschaft], taz.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG<ref>[https://www.wp.de/staedte/siegerland/wolfgang-clement-flucht-in-siegen-ueber-die-spd-id11815187.html, Wolfgang Clement flucht in Siegen über die SPD] wp.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Landau Media AG<ref>[http://www.landaumedia.de/ueber-uns/, Beirat der Landau Media AG], landaumedia.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Beiratsmitglied bei Wolters Kluwer Germany<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/minister-a-d-in-die-wirtschaft_aid_215439.html, Minister „a.D.“ in die Wirtschaft] focus.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
*seit 2011 Mitglied des Stiftungsrats der Peter Dussmann-Stiftung<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Stiftungsrat der Dussmann Verwaltungs AG] dussmanngroup.com, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [https://web.archive.org/web/20090122221037/http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009] archiviert auf archive.org</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG dussmanngroup.com], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<ref>https://www.igmetall.de/kuratorium-initiative-neue-soziale-marktwirtschaft-10462.htm], Artikel zu Wolfgagn Clement auf igmetall.de, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], Mentor des Mittelständler-Förderprojektes "Top Job – Die besten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand".<ref>[http://www.topjob.de/wer-wir-sind/mentor/ Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 07.06.2017</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte<ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref>, wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
<br />
Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
<br />
==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
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==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41221Wolfgang Clement2017-06-07T09:35:30Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
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<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* 2006-2016 Mitglied im Aufsichtsrat der DIS Deutscher Industrie Service AG<ref>[https://www.pressebox.de/inaktiv/alma-mater-gmbh/Wechsel-im-Aufsichtsrat-der-DIS-AG/boxid/801541 Pressemitteilung der DIS AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref name="welt.de">[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,] welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Ehrenvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrats]]<ref>[https://www.frankfurter-zukunftsrat.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/, Wissenschaftlicher Beirat des Frankfurter Zukunftsrats], frankfurter-zukunftsrat.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<ref>[http://www.rsbk.de/deu/unternehmen/beirat/, Beirat der Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH], rsbk.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-in-der-wirtschaft-seitenspruenge-zahlen-sich-aus-1.1683645-12, Dirk Niebel: Wenn Politiker die Seiten wechseln], sueddeutsche.de, abgerufen am 17.05.2017</ref> und der Daltrup & Söhne AG<ref>[https://daldrup.eu/de/?id_seite=88, Aufsichtrat der Daltrup & Söhne AG], daldrup.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<ref name="welt.de"/><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]]<ref>[http://www.taz.de/!5188051/, Wie aus rot-grünen Politikern Lobbyisten wurden - Ab in die Wirtschaft], taz.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG<ref>[https://www.wp.de/staedte/siegerland/wolfgang-clement-flucht-in-siegen-ueber-die-spd-id11815187.html, Wolfgang Clement flucht in Siegen über die SPD] wp.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Landau Media AG<ref>[http://www.landaumedia.de/ueber-uns/, Beirat der Landau Media AG], landaumedia.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Beiratsmitglied bei Wolters Kluwer Germany<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/minister-a-d-in-die-wirtschaft_aid_215439.html, Minister „a.D.“ in die Wirtschaft] focus.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
*seit 2011 Mitglied des Stiftungsrats der Peter Dussmann-Stiftung<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Stiftungsrat der Dussmann Verwaltungs AG] dussmanngroup.com, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [https://web.archive.org/web/20090122221037/http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009] archiviert auf archive.org</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG dussmanngroup.com], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<ref>https://www.igmetall.de/kuratorium-initiative-neue-soziale-marktwirtschaft-10462.htm], Artikel zu Wolfgagn Clement auf igmetall.de, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], Mentor des Mittelständler-Förderprojektes "Top Job – Die besten Arbeitgeber im deutschen Mittelstand".<ref>[http://www.topjob.de/wer-wir-sind/mentor/ Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 07.06.2017</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte,<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1104/wirtschaft/0042/index.html „Clement bereitet Gesetz zur Zeitarbeit vor“], Berlinonline.de vom 04. November 2002, abegerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:leiharbeiterlohn-unter-tarif-bis-zu-einem-jahr-moeglich/1036753539925.html "Leiharbeiterlohn unter Tarif bis zu einem Jahr möglich"], ftd.de vom 12. November 2002, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:clement-lockert-auskunftspflicht-fuer-zeitarbeitsunternehmen/1059812036491.html "Clement lockert Auskunftspflicht für Zeitarbeitsunternehmen"], ftd.de vom 04. August 2003, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
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Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
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==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
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<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
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==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41209Wolfgang Clement2017-06-01T10:36:08Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* 2006-2016 Mitglied im Aufsichtsrat der DIS Deutscher Industrie Service AG<ref>[https://www.pressebox.de/inaktiv/alma-mater-gmbh/Wechsel-im-Aufsichtsrat-der-DIS-AG/boxid/801541 Pressemitteilung der DIS AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref name="welt.de">[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,] welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Ehrenvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrats]]<ref>[https://www.frankfurter-zukunftsrat.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/, Wissenschaftlicher Beirat des Frankfurter Zukunftsrats], frankfurter-zukunftsrat.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<ref>[http://www.rsbk.de/deu/unternehmen/beirat/, Beirat der Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH], rsbk.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-in-der-wirtschaft-seitenspruenge-zahlen-sich-aus-1.1683645-12, Dirk Niebel: Wenn Politiker die Seiten wechseln], sueddeutsche.de, abgerufen am 17.05.2017</ref> und der Daltrup & Söhne AG<ref>[https://daldrup.eu/de/?id_seite=88, Aufsichtrat der Daltrup & Söhne AG], daldrup.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<ref name="welt.de"/><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]]<ref>[http://www.taz.de/!5188051/, Wie aus rot-grünen Politikern Lobbyisten wurden - Ab in die Wirtschaft], taz.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG<ref>[https://www.wp.de/staedte/siegerland/wolfgang-clement-flucht-in-siegen-ueber-die-spd-id11815187.html, Wolfgang Clement flucht in Siegen über die SPD] wp.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Landau Media AG<ref>[http://www.landaumedia.de/ueber-uns/, Beirat der Landau Media AG], landaumedia.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Beiratsmitglied bei Wolters Kluwer Germany<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/minister-a-d-in-die-wirtschaft_aid_215439.html, Minister „a.D.“ in die Wirtschaft] focus.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
*seit 2011 Mitglied des Stiftungsrats der Peter Dussmann-Stiftung<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Stiftungsrat der Dussmann Verwaltungs AG] dussmanngroup.com, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [https://web.archive.org/web/20090122221037/http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009] archiviert auf archive.org</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<ref>https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat/, Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG dussmanngroup.com], abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<ref>https://www.igmetall.de/kuratorium-initiative-neue-soziale-marktwirtschaft-10462.htm], Artikel zu Wolfgagn Clement auf igmetall.de, abgerufen am 01.06.2017</ref><br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], „Er wurde Mentor des Mittelständler-Förderprojektes ‚Top Job – die hundert besten Arbeitgeber im Mittelstand‘.“<ref>[http://www.topjob.de/projekt/mentor/persoenlicher-antrieb.html Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte,<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1104/wirtschaft/0042/index.html „Clement bereitet Gesetz zur Zeitarbeit vor“], Berlinonline.de vom 04. November 2002, abegerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:leiharbeiterlohn-unter-tarif-bis-zu-einem-jahr-moeglich/1036753539925.html "Leiharbeiterlohn unter Tarif bis zu einem Jahr möglich"], ftd.de vom 12. November 2002, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:clement-lockert-auskunftspflicht-fuer-zeitarbeitsunternehmen/1059812036491.html "Clement lockert Auskunftspflicht für Zeitarbeitsunternehmen"], ftd.de vom 04. August 2003, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
<br />
Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
<br />
==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<br />
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<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Lobbyisten_im_obersten_Bundesbeh%C3%B6rden;_genauer_Einsatzort_unbekannt&diff=41197Lobbyisten im obersten Bundesbehörden; genauer Einsatzort unbekannt2017-05-24T12:11:08Z<p>Luisa: Verband der Ersatzkassen hinzugefügt</p>
<hr />
<div>Auflistung von Mitarbeitern, die zeitweise von Unternehmen, Verbänden oder anderen Organisationen in oberste Bundesbehörden entliehen wurden. Während dieser Zeit wurden die "externen Mitarbeiter" in der Regel weiter von den entsendenden Organisationen bezahlt; andernfalls wird dies unter "Zeitraum" dargestellt. Der genaue Einsatzort ist unbekannt.<br/><br />
<br />
→ ''zur Übersicht'' [[Lobbyisten in Ministerien]]<br />
<br />
==[[Fernleitungs-Betriebsgesellschaft]]==<br />
{| style="width: 100%; height: 80px;" border="0" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa; width: 10em;background-color: #f2f2f2;"|'''Zeitraum'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Unbekannte Einsatzdauer, mindestens im August 2007<ref name="maurer">[http://dip.bundestag.de/btd/16/063/1606368.pdf Antwort des Innenministeriums (pdf)] auf schriftliche Fragen des Abgeordneten Ulrich Maurer (Die Linke)vom 14.09.2007, S.20ff. Abgerufen am 09.09.2011</ref><br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Mitarbeiter'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Bearbeitete Themen'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|}<br />
<br />
==[[Verband der Angestellten-Krankenkassen]]==<br />
{| style="width: 100%; height: 80px;" border="0" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa; width: 10em;background-color: #f2f2f2;"|'''Zeitraum'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Unbekannte Einsatzdauer, mindestens im August 2007<ref name="maurer"/><br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Mitarbeiter'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Bearbeitete Themen'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|}<br />
<br />
==[[Verband der Ersatzkassen]]==<br />
{| style="width: 100%; height: 80px;" border="0" cellspacing="0" cellpadding="5"<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa; width: 10em;background-color: #f2f2f2;"|'''Zeitraum'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Unbekannte Einsatzdauer, mindestens im August 2007<ref>[http://dip.bundestag.de/btd/16/063/1606368.pdf Antwort des Innenministeriums (pdf)] auf schriftliche Fragen des Abgeordneten Ulrich Maurer (Die Linke)vom 14.09.2007, S.20ff. Abgerufen am 09.09.2011</ref><br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Mitarbeiter'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|- <br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;background-color: #f2f2f2;"|'''Bearbeitete Themen'''<br />
| style="border: 1px solid #aaaaaa;"|k.A.<br />
|}<br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Lobbyisten in Ministerien]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41161Wolfgang Clement2017-05-17T13:15:46Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* 2006-2016 Mitglied im Aufsichtsrat der DIS Deutscher Industrie Service AG<ref>[https://www.pressebox.de/inaktiv/alma-mater-gmbh/Wechsel-im-Aufsichtsrat-der-DIS-AG/boxid/801541 Pressemitteilung der DIS AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref name="welt.de">[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,] welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Ehrenvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrats]]<ref>[https://www.frankfurter-zukunftsrat.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/, Wissenschaftlicher Beirat des Frankfurter Zukunftsrats], frankfurter-zukunftsrat.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<ref>[http://www.rsbk.de/deu/unternehmen/beirat/, Beirat der Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH], rsbk.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-in-der-wirtschaft-seitenspruenge-zahlen-sich-aus-1.1683645-12, Dirk Niebel: Wenn Politiker die Seiten wechseln], sueddeutsche.de, abgerufen am 17.05.2017</ref> und der Daltrup & Söhne AG<ref>[https://daldrup.eu/de/?id_seite=88, Aufsichtrat der Daltrup & Söhne AG], daldrup.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<ref name="welt.de"/><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]]<ref>[http://www.taz.de/!5188051/, Wie aus rot-grünen Politikern Lobbyisten wurden - Ab in die Wirtschaft], taz.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG<ref>[https://www.wp.de/staedte/siegerland/wolfgang-clement-flucht-in-siegen-ueber-die-spd-id11815187.html, Wolfgang Clement flucht in Siegen über die SPD] wp.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Landau Media AG<ref>[http://www.landaumedia.de/ueber-uns/, Beirat der Landau Media AG], landaumedia.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Beiratsmitglied bei Wolters Kluwer Germany<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/minister-a-d-in-die-wirtschaft_aid_215439.html, Minister „a.D.“ in die Wirtschaft] focus.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009]</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], „Er wurde Mentor des Mittelständler-Förderprojektes ‚Top Job – die hundert besten Arbeitgeber im Mittelstand‘.“<ref>[http://www.topjob.de/projekt/mentor/persoenlicher-antrieb.html Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte,<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1104/wirtschaft/0042/index.html „Clement bereitet Gesetz zur Zeitarbeit vor“], Berlinonline.de vom 04. November 2002, abegerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:leiharbeiterlohn-unter-tarif-bis-zu-einem-jahr-moeglich/1036753539925.html "Leiharbeiterlohn unter Tarif bis zu einem Jahr möglich"], ftd.de vom 12. November 2002, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:clement-lockert-auskunftspflicht-fuer-zeitarbeitsunternehmen/1059812036491.html "Clement lockert Auskunftspflicht für Zeitarbeitsunternehmen"], ftd.de vom 04. August 2003, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
<br />
Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
<br />
==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<br />
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<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41159Wolfgang Clement2017-05-17T11:53:27Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref>[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,][ welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Ehrenvorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrats]]<ref>[https://www.frankfurter-zukunftsrat.de/ueber-uns/gremien/wissenschaftlicher-beirat/, Wissenschaftlicher Beirat des Frankfurter Zukunftsrats], frankfurter-zukunftsrat.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<ref>[http://www.rsbk.de/deu/unternehmen/beirat/, Beirat der Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH], rsbk.de, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/politiker-in-der-wirtschaft-seitenspruenge-zahlen-sich-aus-1.1683645-12, Dirk Niebel: Wenn Politiker die Seiten wechseln], sueddeutsche.de, abgerufen am 17.05.2017</ref> und der Daltrup & Söhne AG<ref>[https://daldrup.eu/de/?id_seite=88, Aufsichtrat der Daltrup & Söhne AG], daldrup.eu, abgerufen am 17.05.2017</ref>, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<br />
* seit 12/2007 Senior Advisor bei der Lobby-Agentur [[Deekeling Arndt Advisors]]<ref>[http://www.politik-kommunikation.de/personalmeldungen/Wolf-wechselt-die-Seiten/1459 Wolf wechselt die Seiten], politik-kommunikation.de vom 04.12.2007, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]], Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG, der Landau Media AG, Beiratsmitglied der [[Citigroup]] Global Markets Deutschland, bei Wolters Kluwer Germany, der DIS Deutscher Industrie Service AG<br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009]</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], „Er wurde Mentor des Mittelständler-Förderprojektes ‚Top Job – die hundert besten Arbeitgeber im Mittelstand‘.“<ref>[http://www.topjob.de/projekt/mentor/persoenlicher-antrieb.html Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte,<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1104/wirtschaft/0042/index.html „Clement bereitet Gesetz zur Zeitarbeit vor“], Berlinonline.de vom 04. November 2002, abegerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:leiharbeiterlohn-unter-tarif-bis-zu-einem-jahr-moeglich/1036753539925.html "Leiharbeiterlohn unter Tarif bis zu einem Jahr möglich"], ftd.de vom 12. November 2002, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:clement-lockert-auskunftspflicht-fuer-zeitarbeitsunternehmen/1059812036491.html "Clement lockert Auskunftspflicht für Zeitarbeitsunternehmen"], ftd.de vom 04. August 2003, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
<br />
Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
<br />
==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
<br />
<br />
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<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Clement&diff=41157Wolfgang Clement2017-05-17T11:12:30Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{Seitenwechsel-Box}}<br />
'''Wolfgang Clement''' ''(* 7. Juli 1940 in Bochum)'' Repräsentant der Unternehmerorganisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM), seit 2006 Lobbyist und Mitglied in Aufsichts- oder Beratungsgremien verschiedener Unternehmen, Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]], ehem. SPD Politiker, NRW-Ministerpräsident und Bundeswirtschaftsminister in der Regierung [[Gerhard Schröder]]. <br />
<br />
==Karriere==<br />
===(Neben-)Beruflich===<br />
* seit 01/2016 Mitglied des [[Wirtschaftsforum der FDP|Wirtschaftsforums der FDP]] <ref>[http://elde-online.de/wp-content/uploads/UNI_elde_0116_digital-1.pdf Tobias Scholl: Mut und Lust auf die Gestaltung der Zukunft, elde Liberale Depesche 01/2016, S. 11], abgerufen am 05. 04. 2016</ref><br />
* 2014 Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]]<ref>[http://www.ludwig-erhard.de/ludwig-erhard-preis/preisverleihung/preisverleihung-2014/ Preisverleihung 2014], Website der Ludwig-Erhard-Stiftung, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 07/2012 Vorsitzender des [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft|INSM]]-Kuratoriums<ref>[http://www.insm.de/insm/Presse/Pressemeldungen/Wolfgang-Clement-neuer-Kuratoriumsvorsitzender-der-INSM.html Wolfgang Clement übernimmt Vorsitz des INSM-Kuratoriums], insm.de vom 04.07.2012, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 07/2011 Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Wohnen AG<ref>[https://www.deutsche-wohnen.com/media/Lebenslauf_Wolfgang_Clement.pdf, Lebenslauf von Wolfgang Clement auf der Website der Deutsche Wohnen AG], abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 01/2011 Mitglied des Stiftungsrats der Dussmann-Gruppe<ref>[https://www.dussmanngroup.com/dussmann-group/stiftungsrat, Der Stiftungsbeirat der Dussmann-Gruppe], dussmanngroup.com, abgerufen am 17.05.2017</ref><br />
* seit 2009 Aufsichtsratsmitglied des russischen Beratungsunternehmens Energy Consulting<ref>[https://www.welt.de/politik/article3555333/Wolfgang-Clement-wird-Energie-Berater-in-Russland.html, Wolfgang Clement wird Energie-Berater in Russland,][ welt.de, abgerufen am 17.05.2017</ref>, der Investmentgesellschaft [[Lahnstein Middelhoff & Partners LLP]], Werbefigur der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* seit 2008 Vorsitzender des Beirats der [[PKS Kommunikations- und Strategieberatung GmbH]] (frühere Bezeichnung: PKS Wirtschafts- und Politikberatung GmbH)<br />
* Stellv. Vorsitzender des Beirats des [[Frankfurter Zukunftsrat]]<br />
* Mitglied des Beirats der [[Rudolph Scharping Strategie Beratung Kommunikation GmbH]] (RSBK)<br />
* seit 2008 Aufsichtsratmitglied der Versatel AG und der Daltrup & Söhne AG, Vorsitzender des EU-Russland-Forums<br />
* seit 12/2007 Senior Advisor bei der Lobby-Agentur [[Deekeling Arndt Advisors]]<ref>[http://www.politik-kommunikation.de/personalmeldungen/Wolf-wechselt-die-Seiten/1459 Wolf wechselt die Seiten], politik-kommunikation.de vom 04.12.2007, abgerufen am 06.07.2012</ref><br />
* seit 2006 Vorstandsvorsitzender der Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]], Aufsichtsratmitglied der [[RWE]] Power AG, der Landau Media AG, Beiratsmitglied der [[Citigroup]] Global Markets Deutschland, bei Wolters Kluwer Germany, der DIS Deutscher Industrie Service AG<br />
* 2006 - 1/2009 Mitglied des Aufsichtsrats des Zeitungsverlags M. DuMont Schauberg<ref> [http://www.dumont.de/dumont/de/101665/presse Presseerklärung von M. Du Mont Schauberg vom 15. Januar 2009]</ref> <br />
* 2006–2008 Mitglied der Lobbygruppe [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]])<br />
* seit 2005 Mitglied des Aufsichtsrats der Dussmann Verwaltungs AG<br />
* 2000–2002 Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] ([[INSM]])<br />
* bis 1992 Aufsichtsratmitglied bei der RWE-Tochtergesellschaft Rheinbraun<br />
* 1987–1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost<br />
* 1968–1981 politischer Redakteur, Ressortleiter und stv. Chefredakteur der Westfälischen Rundschau<ref>[http://www.whoswho.de/templ/te_bio.php?PID=1529&RID=1 Biographie Wolfgang Clement], Website WhosWho.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
===Partei/ staatliche Mandate und Ämter===<br />
* 2008 Austritt aus der SPD<br />
* 2002–2005 '''Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit'''<br />
* 1999–2005 Stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender<br />
* 1998–2002 '''NRW-Ministerpräsident'''<br />
* 1996–2001 Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender (NRW)<br />
* 1995–1998 Minister für Wirtschaft und Mittelstand, Technologie und Verkehr (NRW)<br />
* 1993–2002 NRW-Landtagsmitglied <br />
* 1990–1995 Minister für besondere Aufgaben (NRW) <br />
* 1989–1995 Chef der Staatskanzlei NRW<br />
* 1985–1986 stellvertretender SPD-Bundesgeschäftsführer <br />
* 1970 Eintritt in die SPD<br />
<br />
==Verbindungen==<br />
Weitere Funktionen: [[BürgerKonvent]], [[Bonn Comm]], „Er wurde Mentor des Mittelständler-Förderprojektes ‚Top Job – die hundert besten Arbeitgeber im Mittelstand‘.“<ref>[http://www.topjob.de/projekt/mentor/persoenlicher-antrieb.html Wolfgang Clement: Ein Herz für den Mittelstand], Website topjob.de, abgerufen am 27.10.2010</ref><br />
<br />
Mit seinem Mitstreiter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] [[Friedrich Merz]] veröffentlichter er im April 2010 das Buch „Was jetzt zu tun ist. Deutschland 2.0“, das allerdings über den Tag hinaus kaum Beachtung fand.<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/friedrich-merz-und-wolfgang-clement-zwei-polit-aussteiger-traeumen-von-fuehrung-1562156.html Zwei Polit-Aussteiger träumen von Führung], stern.de vom 28. April 2010, abgerufen am 14. September 2010.</ref><br />
<br />
===[[Seitenwechsel]]===<br />
Nachdem Wolfgang Clement als Minister tiefgreifende Arbeitsmarktreformen vorgenommen hatte und in dieser Zeit die Leiharbeitsbranche in vielerlei Hinsicht begünstigte,<ref>[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2002/1104/wirtschaft/0042/index.html „Clement bereitet Gesetz zur Zeitarbeit vor“], Berlinonline.de vom 04. November 2002, abegerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:leiharbeiterlohn-unter-tarif-bis-zu-einem-jahr-moeglich/1036753539925.html "Leiharbeiterlohn unter Tarif bis zu einem Jahr möglich"], ftd.de vom 12. November 2002, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:clement-lockert-auskunftspflicht-fuer-zeitarbeitsunternehmen/1059812036491.html "Clement lockert Auskunftspflicht für Zeitarbeitsunternehmen"], ftd.de vom 04. August 2003, abgerufen am 09. Juli 2010</ref><ref>[http://www.swr.de/report/-/id=233454/nid=233454/did=2171132/1367eaw/index.html „Wie Arbeitnehmer erpresst werden“], Report Mainz (ARD), Manuskript der Sendung vom 25. Juni 2007, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> wechselte er nicht einmal ein Jahr nach Ende der rot-grünen Koalition in den Aufsichtsrat der Zeitarbeitsfirma [[Deutsche Industrie Service AG]] ([[DIS AG]]). Als diese vom schweizerischen Konkurrenten [[Adecco]] übernommen worden war, wurde er zum Vorsitzenden der firmeneigenen Denkfabrik [[Adecco Institut zur Erforschung der Arbeit]] berufen<ref>[http://www.manager-magazin.de/koepfe/personalien/0,2828,440857,00.html „Clement wird erster Arbeitsforscher“], manager-magazin.de vom 05. Oktober 2006, abgerufen am 09. Juli 2010</ref> Von 2006 bis 2008 war er zudem Mitglied im [[Konvent für Deutschland]] ([[KfD]]), einer elitären wirtschaftsnahen Lobbygruppe, die eine „Reform der Reformfähigkeit“ propagiert, mit dem Ziel eines schlanken und wettbewerbsorientierten Staates mit reduzierten Sozialsystemen.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article2351279/Clement-verlaesst-den-Konvent-fuer-Deutschland.html „Clement verlässt den ‚Konvent für Deutschland‘“], Die Welt vom 26.08.2008, abgerufen am 12. Mai 2011</ref><br />
<br />
2006 wurde Clement in den Aufsichtsrat der [[RWE]]-Kraftwerkstochter RWE Power AG gewählt.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/0,2828,400604,00.html „Wolfgang Clement wird Aufsichtsrat“], manager-magazin.de vom 13. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Als Wirtschaftsminister konnte er maßgeblichen Einfluss auf Regierungsbeschlüsse und Gesetze nehmen, die die Energiebranche und somit auch RWE betrafen; auffällig dabei war sein besonderer Einsatz für Kohlesubventionen<ref>[http://www.rbb-online.de/kontraste/beitrag/2003/kohle_ohne_ende.html „Kohle ohne Ende - wie Wolfgang Clement Steuermilliarden im Bergbau versenkt“], Kontraste (ARD), Manuskript der Sendung vom 05. Juni 2003, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> „Ein Posten im Aufsichtsrat als Dank für besondere Verdienste?", spekuliert die taz.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/02/15/a0147 "Eine reine Vertrauensfrage“], taz.de vom 15. Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> Clement unterzeichnete im August 2010 den "Energiepolitischen Appell" der Atomlobby für eine AKW-Laufzeitverlängerung und fand die Kernkraft auch nach Fukushima gut.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/anzeigenkampagne-der-atomlobby-was-sagen-sie-nun-meine-herren/3956310.html Marc Brost: Anzeigenkampagne der Atomlobby Was sagen Sie nun, meine Herren?], Handelsblatt online vom 16. März 2011, abgerufen am 19. April 2013</ref> <br> <br> Zudem sorgte Clement nach seiner Amtszeit für Wirbel, als er innerparteilich quer schoss indem er sich im Vorfeld der Landtagswahl in Hessen 2008 gegen eine Wahl der SPD-Spitzenkandidatin [[Andrea Ypsilanti]] aussprach; Ypsilanti steht Kohle- und Atomkraft ablehnend gegenüber. Daraufhin forderten einige Parteigenossen Clements Parteiaustritt: "Wolfgang Clement missbraucht seine frühere Führungsrolle in der SPD, indem er sie nun als bezahlter Lobbyist in klingende Münze umsetzt", zitiert Spiegel-Online Hermann Scheer, damals SPD-Kandidat für das Amt des hessischen Wirtschafts- und Umweltministers.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,529687,00.html "Attacke gegen Ypsilanti - Clement fällt Hessen-SPD in den Rücken"], Spiegel.de vom 19. Januar 2008, abgerufen am 22. Juli 2010</ref> <br> <br> Es gibt weitere Beigeschmäcke, denn bereits zu seiner Zeit als NRW-Ministerpräsident nährte sich der Verdacht, Clement würde in dieser Funktion bewusst im Interesse der Energiewirtschaft - speziell des RWE-Konzerns - handeln, als er sich Ende 1999 gegen die Ökosteuer stemmte, oder beispielsweise im Jahre 2000 die Genehmigung des umstrittenen Braunkohletagebaus Garzweiler II in seinen ministeriellen Verantwortungsbereich fiel. Davon profitierte die RWE-Tochtergesellschaft "Rheinbraun", bei der Clement bereits bis 1992 im Aufsichtsrat saß.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/clements-kritik-an-der-spd-seiner-partei-fremd-geworden-1.534515 "Seiner Partei fremd geworden"], sueddeutsche.de vom 20. Januar 2008, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><ref>[http://www.freitag.de/politik/0037-lebe-neu-otzenrath "Es lebe Neu-Otzenrath!"], derFreitag, 08. September 2000, abgerufen am 21. Juli 2010</ref> <br> Clement leugnet seine Verbundenheit mit der Energiebranche nicht und sieht darin auch rückblickend keinen Interessenskonflikt mit seinen politischen Mandaten bzw. Ämtern: ''„Ich habe vorher wie nachher schon seit 1990 - soll ich deshalb einem Berufsverbot unterliegen -, schon in den 90er Jahren für Gartzweiler die Braunkohle gefochten. Das habe ich aber früher auch schon als Journalist getan und werde ich auch in Zukunft tun. Es zeigt sich, dass es richtig war.“''<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17.Februar 2006, abgerufen am 21. Juli 2010</ref><br />
<br />
Von Juni 2006 bis Januar 2009 war Clement Mitglied des Aufsichtsrats des viertgrößten deutschen Verlags M. DuMont Schauberg (Kölner Stadt-Anzeiger, Frankfurter Rundschau, Berliner Zeitung, Mitteldeutsche Zeitung)<ref>[http://www.dumont.de/dumont/de/101277/presse Pressemitteilung des Verlags M. DuMont Schauberg vom 13. Juni 2006], Website des Verlags, abgerufen am 24.6.2011</ref> Clement hatte sich im Jahr 2003 mit aller Macht für eine Aufweichung der Pressefusionskontrolle eingesetzt, die es den Großverlagen erheblich erleichtert hätte, kleinere Verlage zu erwerben. Das Bundeskartellamt<ref>[http://www.faz.net/artikel/C31306/medien-kooperation-ist-nur-ein-schoenerer-name-fuer-kartell-30144983.html Medien "Kooperation ist nur ein schönerer Name für Kartell", FAZ vom 5. Mai 2004], Website FAZ, abgerufen am 24.6.2011</ref>, der Wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium<ref>[http://www.epd.de/medien/medien_index_28577.html Professoren halten gelockerte Pressefusionskontrolle für "Irrweg", Evangelischer Pressedienst (epd), Nr. 41/2004], Website epd, abgerufen am 24.6.2011</ref> und die [[Monopolkommission]]<ref>[http://www.monopolkommission.de/sg_42/text_s42.pdf Die Pressefusionskontrolle in der siebten GWB-Novelle Sondergutachten der Monopolkommission], Website der Monopolkommission, abgerufen am 24.6.2011</ref> lehnten die Pläne ab, weil sie konzentrationsfördernd wirkten und die Pressevielfalt gefährdeten. Auch die CDU und die FDP-Landeswirtschaftsminister sahen in Clements Vorhaben eine Bedrohung der Pressevielfalt.<ref>Möglicherweise war die Kritik von Union und FDP nur parteipolitsch bedingt, denn im Koalitionsvertrag vom 26. Oktober 2009 wird unter IV. 2 erstaunlicherweise auch eine Überprüfung des Pressekartellrechts angekündigt.</ref> Die öffentliche Kritik des Bundeskartellamtes als einer dem Wirtschaftsministerium nachgeordneten Behörde empörte Clement so sehr, dass er als einziger Wirtschaftsminister dem Amt keinen Antrittsbesuch abstattete. Dieses sah sich dem Schutz des Wettbewerbs verpflichtet und nicht seinem die Interessen der Großverlage bedienenden obersten Dienstherrn. Nachdem der Bundestag die Neufassung des Pressefusionsrechts im März 2005 beschlossen, der Bundesrat aber im April mit Unionsmehrheit dagegen votiert hatte, scheiterte das mehrfach modifizierte Vorhaben endgültig im Vermittlungsausschuss.<br />
<br />
==Zitate==<br />
<blockquote>„Ich werde übrigens noch mehrere Mandate wahrnehmen, damit ich das gleich deutlich hinzugefügt habe. [...] Da können sich manche Leute darüber das Maul zerreißen. Das wird mich nicht sonderlich beschäftigen.“<ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/470478/drucken/ „Clement: Erst ein Drittel der notwendigen Reformen umgesetzt“], Interview mit Wolfgang Clement, dradio.de, Manuskript der Sendung vom 17. Februar 2006, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
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<blockquote>„[...] unnachgiebige Konsequenz gegenüber jenen ‚schwarzen Schafen‘, die sich Leistungen erschleichen wollen, das gehört auch zur Gerechtigkeit im Sozialstaat.”<ref>[http://www.harald-thome.de/media/files/Gesetzestexte%20SGB%20II%20+%20VO/Gesetzestexte%20SGB%20XII%20+%20VO/Seminare/Clement/Sozialmissbrauch_Bericht_BMWA.pdf Vorrang für die Anständigen – Gegen Missbrauch, „Abzocke“ und Selbstbedienung im Sozialstaat. Ein Report vom Arbeitsmarkt im Sommer 2005], Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, August 2005, abgerufen am 22. Juli 2010</ref></blockquote><br />
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==Einzelnachweise==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Person]] <br />
[[Kategorie:Seitenwechsel]] <br />
[[Kategorie:Energie]]<br />
[[Kategorie:SPD]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Stiftung_Lebendige_Stadt&diff=41027Stiftung Lebendige Stadt2017-04-27T11:44:46Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Stiftung Lebendige Stadt<br />
| Logo = <!--[[Bild:<datei>|center]]--><br />
| Rechtsform = gemeinnützige Stiftung<br />
| Tätigkeitsbereich = Förderung europäischer Städte in den Bereichen Kultur sowie der Pflege der Erhaltung von Kulturwerten, Wissenschaft und Forschung, Sport sowie Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz<br />
| Gründungsdatum = 2000<br />
| Hauptsitz = Saseler Damm 39, 22395 Hamburg<br />
| Lobbybüro Deutschland = <br />
| Lobbybüro EU = <br />
| Homepage = [http://www.lebendige-stadt.de lebendige-stadt.de]<br />
}}<br />
Die '''Stiftung Lebendige Stadt''' ist eine Initiative von [[Alexander Otto]], dem Gesellschafter und vorsitzenden Geschäftsführer der [[ECE Projektmanagement]] (zum Otto-Konzern gehörig). Die Stiftung ist formal unabhängig, aber eng mit dem Shoppingcenter-Betreiber ECE verbunden. Sie dient insbesondere der Image- und Netzwerkpflege des Unternehmens, dessen zahlreiche Immobilienprojekte immer wieder auf gesellschaftlichen Widerstand stoßen. Ihr stellvertretender Vorsitzender ist der ehemalige Verkehrsminister [[Wolfgang Tiefensee]], der im Zusammenhang mit der Bahnprivatisierung eine entscheidende Rolle gespielt hat. <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,547572,00.html Wie Tiefensee die Skeptiker überzeugen will], Spiegel-Online vom 15.04.2008, abgerufen am 31.07.2015</ref><br />
<br />
== Lobbystrategien und Einfluss==<br />
<br />
Zu den Aktivitäten gehören ein alljährlicher Stiftungskongress, ein jährlicher Stiftungspreis, Förderprojekte und Publikationen etc. Darüber hinaus dient die Stiftung als ein Instrument von ECE bzw. von Alexander Otto zur Imageabfederung gegen den Vorwurf, seine Einkaufszentren veröden die Innenstädte. Somit werden von der Stiftung Positionen vertreten, von denen die ECE unmittelbar betroffen ist, während das Unternehmen gleichzeitig in der Stiftung tätig ist.<ref>[http://www.taz.de/!97183/ „Kampf um die Einkaufsstraßen – Shoppingcenter gegen Flaniermeilen“], taz vom 14.07.2012, abgerufen am 22.01.2013</ref><br />
<br />
== Fallstudien und Kritik ==<br />
<br />
=== Stuttgart 21 ===<br />
<br />
Im Kontext von Stuttgart 21 kam die Stiftung in die Diskussion, weil in ihren Gremien wichtige EntscheidungsträgerInnen oder Unterstützer von Stuttgart 21 saßen: Im Vorstand der Stiftung sitzt seit 2005 [[Friederike Beyer]], die heutige Lebensgefährtin des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten [[Günther Oettinger]]. Die Stiftung verweist in ihrer Verteidigung darauf, dass Beyer aber erst seit 2008 mit Oettinger liiert sei.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/s-21-stiftung-von-grossinvestor-wehrt-sich-gegen-filz-vorwurf;2671518 Stiftung von Großinvestor wehrt sich gegen Filz-Vorwurf], Handelsblatt Online vom 12.10.2010, abgerufen am 16.10.2010. Originalquelle: [http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=291&nid=85&cof=183 Stiftung „Lebendige Stadt“ tritt falschen Behauptungen entgegen], Pressemitteilung der Stiftung vom 11.10.2010, abgerufen am 28.10.2010 </ref><br />
<br />
Im Stiftungsrat saßen Stuttgarts Oberbürgermeister [[Wolfgang Schuster]] und die baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsministerin [[Tanja Gönner]]. Schuster trat nach Stern-Recherchen im September 2010 von dem Gremium zurück, "um jeglichen Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden". Tanja Gönner lässt ihre Mitgliedschaft seit dem 11. Oktober 2010 ruhen, nachdem das Handelsblatt über ihre Verbindung zur Stiftung berichtet hatte. Weiter im Stiftungsrat saß der Architekt des geplanten neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs, [[Christoph Ingenhoven]].<ref>Monopoly 21, Stern vom 14.10.2010, in gekürzter Form auch [http://www.stern.de/wirtschaft/news/bahnhofbau-in-stuttgart-monopoly-21-die-strategie-der-investoren-1613131.html online erschienen]; [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/moeglicher-interessenkonflikt-mappus-s-21-und-die-spaetzle-connection;2670355 Mappus, S21 und die "Spätzle-Connection"], Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010; [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/stuttgart-21-cdu-ministerin-zieht-konsequenz-aus-filz-vorwurf;2670940 CDU-Ministerin zieht Konsequenz aus Filz-Vorwurf], Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010.</ref><br />
<br />
===Jena===<br />
In Jena nahm der Konzern ECE an einer Ausschreibung zur Bebauung des Eichplatzes teil. Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter war Mitglied im Stiftungsrat. Nach eigenen Angaben war ihm nicht bekannt in welchem Verhältnis ECE und die Stiftung stehen. Er ließ seine Mitarbeit in der Stiftung auf Grund des Bauprojekts ruhen.<ref name="taz">[http://www.taz.de/Shoppingcenter-gegen-Flaniermeilen/!97183/ Shoppingcenter gegen Flaniermeilen - Kampf um die Einkaufsstraßen], taz, abgerufen am 16.07.2012</ref> Aktuell wird er nicht mehr als Mitglied des Stiftungsrates genannt.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=176&nid=&cof=172 Liste der Mitglieder des Stiftungsrates auf lebendige-stadt.de], abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
== Organisationsstruktur und Personal==<br />
Die Stiftung ist eng mit dem [[ECE Projektmanagement ECE-Konzern]] und dessen Eigentümer verbunden und wird von diesem in wesentlichen Fragen kontrolliert. Der Stifter Alexander Otto bestellt laut Satzung sowohl die Mitglieder des Kuratoriums als auch des Vorstands. Er selbst ist Kuratoriumsvorsitzender, der Vorstand wird von einem ECE-Geschäftsführer geleitet. Der Stiftungsrat als drittes Gremium (ohne ECE-Vertreter) ist nur beratend tätig.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=173&nid=&cof=167 Satzung der Stiftung „Lebendige Stadt”], Stiftungswebseite, zuletzt abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
Dass eine Unternehmensleitung zugleich in einer nahestehenden Stiftung leitende Funktionen einnimmt, und dass diese Stiftung gleichzeitig dezidiert Positionen vertritt, von denen das Unternehmen unmittelbar betroffen ist, wird von Stiftungsexperten als „Ausnahmefall“ bezeichnet.<ref name="taz"/><br />
<br />
'''Vorstand''':<br />
*[[Andreas Mattner]] (Vorstandsvorsitzender; zugleich [[ECE]]-Geschäftsführer<ref>[http://www.ece.de/de/impressum/ Impressum der ECE-Webseite], abgerufen am 16.10.2010</ref>) und Präsident des Lobby-Verbandes [[Zentraler Immobilien Ausschuss]]<ref>[http://www.zia-deutschland.de/ueber-den-zia/struktur/vorstand/ Webseite Zentraler Immobilien Ausschuss] abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
*[[Michael Batz]], Theatermacher und Szenograf<br />
<br />
*[[Friederike Beyer]], Geschäftsführerin Beyer PR EVENT und Lebensgefährtin von [[Günter Oettinger]]<br />
<br />
*[[Peter Harry Carstensen]], Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein a.D.<br />
<br />
*[[Gerhard Fuchs]], Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg, a.D.<br />
<br />
*[[Robert Heinemann]], Managing Director, ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG und ehemaliges Mitglied der Hamburger Bürgerschaft für die CDU<br />
<br />
*[[Wolfgang Kopitzsch]], Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord a.D., Polizeipräsident a.D.<br />
<br />
*[[Dittmar Machule]], Em. Professor an der HafenCityUniversität Hamburg, Department Stadtplanung<br />
<br />
*[[Fritz Schramma]], ehemaliger OB von Köln<br />
(Stand: April 2017) Quelle: <ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=177&nid=&cof=172 Der Vorstand], lebendige-stadt.de, abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
'''Stiftungsrat''' (Auswahl):<br />
*[[Hanspeter Georgi]] (Vorsitzender), Minister für Wirtschaft und Arbeit a.D. Saarland<br />
*[[Garrelt Duin]], Minister für Wirtschaft, Energie und Industrie, Mittelstand und Handwerk NRW<br />
*[[Alexander Erdland]], Vorsitzender des Vorstandes Wüstenrot & Württembergische AG<br />
*[[Thomas Geisel]], Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf <br />
*[[Hendrik Hering, MdL]], Präsident des Landtages Rheinland-Pfalz, Staatsminister a.D.<br />
*[[Prof. Harald Kächele]], Bundesvorsitzender, Deutsche Umwelthilfe e.V.<br />
*[[Dr. Ulf Kämpfer]], Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel<br />
*[[Prof. Dr. Engelbert Lütke Daldrup]], Vorsitzender der Geschäftsführung Flughafen Berlin Brandenburg GmbH<br />
*[[Aygül Özkan]], Geschäftsführerin der Deutschen Bank Kredit Service GmbH, Ministerin a.D.<br />
*[[Prof. Götz Werner]], Gründer und Aufsichtsratsmitglied dm-drogerie markt <br />
(Stand: April 2017) Quelle: <ref name="stiftungsrat">[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=176&nid=&cof=172 Der Stiftungsrat], Website der Stiftung, abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
Viele weitere Politiker sind ebenfalls Mitglieder, darunter: amtierende Bürgermeister und ehemalige Minister. Außerdem gibt es einige Vertreter von privaten Unternehmen. Die hohe Zahl in der Stiftung engagierter Bürgermeister, die über mögliche Projekte mitentscheiden, ist bemerkenswert.<br />
<br />
'''Kuratorium''' (Auswahl):<br />
* [[Alexander Otto]], Vorsitzender, gleichzeitig Vorsitzender der Geschäftsführung bei [[ECE]]<br />
* [[Wolfgang Tiefensee]], stellvertreter Vorsitzender,Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft, MdB ehemaliger Bundesminister für Bau- und Verkehr<br />
(Stand: April 2017) Quelle: <ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=175&nid=&cof=172 Kuratorium], lebendige-stadt.de, abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
== Finanzen==<br />
Die Stiftung wurde 2000 mit einem Vermögen von 1 Mio. DM gegründet. Das Stiftungskapital hat sich bis heute nicht verändert und entspricht nunmehr 511.291,88 Euro. Neben Erträgen aus dem Stiftungskapital wirbt die Stiftung Spenden ein. Von ECE und ihr nahestehenden Gesellschaften erhielt sie in den Jahren 2006 bis 2010 nach eigenen Angaben 3,5 Mio. Euro.<ref>Auskunft der Stiftung auf Anfrage von LobbyControl, 26.10.2010</ref>. Das heißt die Stiftung lebt weniger von Erträgen aus ihrem Stiftungskapital, als von laufenden Zuwendungen aus dem ECE-Konzern. Deutlich wird dies bei Betrachtung des Zinsertrags des Stiftungskapitals für das Jahr 2011. Dieser wird mit 10.990,97 Euro angegeben.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/pdf/Stiftungsbericht2011.pdf Stiftungsbericht 2011], Webseite der Stiftung, abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Stiftung]]<br />
[[Kategorie:Stuttgart 21]]<br />
[[Kategorie:Bau- und Immobilienlobby]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Stiftung_Lebendige_Stadt&diff=41026Stiftung Lebendige Stadt2017-04-27T10:31:22Z<p>Luisa: </p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Stiftung Lebendige Stadt<br />
| Logo = <!--[[Bild:<datei>|center]]--><br />
| Rechtsform = gemeinnützige Stiftung<br />
| Tätigkeitsbereich = Förderung europäischer Städte in den Bereichen Kultur sowie der Pflege der Erhaltung von Kulturwerten, Wissenschaft und Forschung, Sport sowie Umwelt-, Landschafts- und Denkmalschutz<br />
| Gründungsdatum = 2000<br />
| Hauptsitz = Saseler Damm 39, 22395 Hamburg<br />
| Lobbybüro Deutschland = <br />
| Lobbybüro EU = <br />
| Homepage = [http://www.lebendige-stadt.de lebendige-stadt.de]<br />
}}<br />
Die '''Stiftung Lebendige Stadt''' ist eine Initiative von [[Alexander Otto]], dem Gesellschafter und vorsitzenden Geschäftsführer der [[ECE Projektmanagement]] (zum Otto-Konzern gehörig). Die Stiftung ist formal unabhängig, aber eng mit dem Shoppingcenter-Betreiber ECE verbunden. Sie dient insbesondere der Image- und Netzwerkpflege des Unternehmens, dessen zahlreiche Immobilienprojekte immer wieder auf gesellschaftlichen Widerstand stoßen. Ihr stellvertretender Vorsitzender ist der ehemalige Verkehrsminister [[Wolfgang Tiefensee]], der im Zusammenhang mit der Bahnprivatisierung eine entscheidende Rolle gespielt hat. <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,547572,00.html Wie Tiefensee die Skeptiker überzeugen will], Spiegel-Online vom 15.04.2008, abgerufen am 31.07.2015</ref><br />
<br />
== Lobbystrategien und Einfluss==<br />
<br />
Zu den Aktivitäten gehören ein alljährlicher Stiftungskongress, ein jährlicher Stiftungspreis, Förderprojekte und Publikationen etc. Darüber hinaus dient die Stiftung als ein Instrument von ECE bzw. von Alexander Otto zur Imageabfederung gegen den Vorwurf, seine Einkaufszentren veröden die Innenstädte. Somit werden von der Stiftung Positionen vertreten, von denen die ECE unmittelbar betroffen ist, während das Unternehmen gleichzeitig in der Stiftung tätig ist.<ref>[http://www.taz.de/!97183/ „Kampf um die Einkaufsstraßen – Shoppingcenter gegen Flaniermeilen“], taz vom 14.07.2012, abgerufen am 22.01.2013</ref><br />
<br />
== Fallstudien und Kritik ==<br />
<br />
=== Stuttgart 21 ===<br />
<br />
Im Kontext von Stuttgart 21 kam die Stiftung in die Diskussion, weil in ihren Gremien wichtige EntscheidungsträgerInnen oder Unterstützer von Stuttgart 21 saßen: Im Vorstand der Stiftung sitzt seit 2005 [[Friederike Beyer]], die heutige Lebensgefährtin des ehemaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten [[Günther Oettinger]]. Die Stiftung verweist in ihrer Verteidigung darauf, dass Beyer aber erst seit 2008 mit Oettinger liiert sei.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/s-21-stiftung-von-grossinvestor-wehrt-sich-gegen-filz-vorwurf;2671518 Stiftung von Großinvestor wehrt sich gegen Filz-Vorwurf], Handelsblatt Online vom 12.10.2010, abgerufen am 16.10.2010. Originalquelle: [http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=291&nid=85&cof=183 Stiftung „Lebendige Stadt“ tritt falschen Behauptungen entgegen], Pressemitteilung der Stiftung vom 11.10.2010, abgerufen am 28.10.2010 </ref><br />
<br />
Im Stiftungsrat saßen Stuttgarts Oberbürgermeister [[Wolfgang Schuster]] und die baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsministerin [[Tanja Gönner]]. Schuster trat nach Stern-Recherchen im September 2010 von dem Gremium zurück, "um jeglichen Anschein eines Interessenkonflikts zu vermeiden". Tanja Gönner lässt ihre Mitgliedschaft seit dem 11. Oktober 2010 ruhen, nachdem das Handelsblatt über ihre Verbindung zur Stiftung berichtet hatte. Weiter im Stiftungsrat saß der Architekt des geplanten neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs, [[Christoph Ingenhoven]].<ref>Monopoly 21, Stern vom 14.10.2010, in gekürzter Form auch [http://www.stern.de/wirtschaft/news/bahnhofbau-in-stuttgart-monopoly-21-die-strategie-der-investoren-1613131.html online erschienen]; [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/moeglicher-interessenkonflikt-mappus-s-21-und-die-spaetzle-connection;2670355 Mappus, S21 und die "Spätzle-Connection"], Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010; [http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/stuttgart-21-cdu-ministerin-zieht-konsequenz-aus-filz-vorwurf;2670940 CDU-Ministerin zieht Konsequenz aus Filz-Vorwurf], Handelsblatt Online vom 11.10.2010, abgerufen am 14. Oktober 2010.</ref><br />
<br />
===Jena===<br />
In Jena nahm der Konzern ECE an einer Ausschreibung zur Bebauung des Eichplatzes teil. Jenas Oberbürgermeister Albrecht Schröter war Mitglied im Stiftungsrat. Nach eigenen Angaben war ihm nicht bekannt in welchem Verhältnis ECE und die Stiftung stehen. Er ließ seine Mitarbeit in der Stiftung auf Grund des Bauprojekts ruhen.<ref>[http://www.taz.de/Shoppingcenter-gegen-Flaniermeilen/!97183/ Shoppingcenter gegen Flaniermeilen - Kampf um die Einkaufsstraßen], taz, abgerufen am 16.07.2012</ref> Aktuell wird er nicht mehr als Mitglied des Stiftungsrates genannt.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=176&nid=&cof=172 Liste der Mitglieder des Stiftungsrates auf lebendige-stadt.de], abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
<br />
== Organisationsstruktur und Personal==<br />
Die Stiftung ist eng mit dem [[ECE Projektmanagement ECE-Konzern]] und dessen Eigentümer verbunden und wird von diesem in wesentlichen Fragen kontrolliert. Der Stifter Alexander Otto bestellt laut Satzung sowohl die Mitglieder des Kuratoriums als auch des Vorstands. Er selbst ist Kuratoriumsvorsitzender, der Vorstand wird von einem ECE-Geschäftsführer geleitet. Der Stiftungsrat als drittes Gremium (ohne ECE-Vertreter) ist nur beratend tätig.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=173&nid=&cof=167 Satzung der Stiftung „Lebendige Stadt”], Stiftungswebseite, zuletzt abgerufen am 28.10.2010</ref><br />
<br />
Dass eine Unternehmensleitung zugleich in einer nahestehenden Stiftung leitende Funktionen einnimmt, und dass diese Stiftung gleichzeitig dezidiert Positionen vertritt, von denen das Unternehmen unmittelbar betroffen ist, wird von Stiftungsexperten als „Ausnahmefall“ bezeichnet.<ref>[http://www.taz.de/Shoppingcenter-gegen-Flaniermeilen/!5089191/ Shoppingcenter gegen Flaniermeilen - Kampf um die Einkaufsstraßen], taz.de, abgerufen am 16.07.2012</ref><br />
<br />
'''Vorstand''':<br />
*[[Andreas Mattner]] (Vorstandsvorsitzender; zugleich [[ECE]]-Geschäftsführer<ref>[http://www.ece.de/de/impressum/ Impressum der ECE-Webseite], abgerufen am 16.10.2010</ref>) und Vorsitzender des Lobby-Verbandes [[Zentraler Immobilien Ausschuss]]<ref>http://www.zia-deutschland.de/presse/pressemitteilungen/zia-praesident-mattner-im-amt-bestaetigt/ Webseite Zentraler Immobilien Ausschuss] abgerufen am 12.07.2012.</ref><br />
<br />
*[[Michael Batz]], Theatermacher und Szenograf<br />
<br />
*[[Friederike Beyer]], Geschäftsführerin Beyer und Partner und Lebensgefährtin von [[Günter Oettinger]]<br />
<br />
*[[Gerhard Fuchs]], Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt der Freien und Hansestadt Hamburg, a.D.<br />
<br />
*[[Robert Heinemann]], Geschäftsführer „Lebendige Stadt“ Veranstaltungs-G.m.b.H., zugleich Bereichsleiter Director Corporate Communications bei ECE und für die CDU Mitglied der Hamburger Bürgerschaft<ref>[http://www.abgeordneter-heinemann.de/deutsch/41/1/1/27008/design10.html Lebenslauf], Abgeordneten-Webseite von Heinemann, abgerufen am 28.10.2010</ref><br />
<br />
*[[Dittmar Machule]], Em. Professor an der HafenCityUniversität Hamburg, Department Stadtplanung<br />
<br />
*[[Fritz Schramma]], ehemaliger OB von Köln<br />
(Stand: Juli 2015) Quelle: <ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=177 Der Vorstand], Wlebendige-stadt.de, abgerufen am 31.07.2015</ref><br />
<br />
'''Stiftungsrat''' (Auswahl):<br />
*[[Hanspeter Georgi]] (Vorsitzender), Minister für Wirtschaft und Arbeit a.D. Saarland<br />
*[[Alexander Erdland]], Vorsitzender des Vorstandes [[Wüstenrot & Württembergisch]]e AG, Präsident des [[Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft]] (GDV) <br />
*[[Joachim Herrmann]], Innenminister Bayerns<br />
*[[Burkhard Jung]], Oberbürgermeister von Leipzig<br />
*[[Helma Orosz]], Oberbürgermeisterin von Dresden a.D.<br />
*[[Matthias Platzeck]], Ministerpräsident Brandenburg a.D.<br />
*[[Burkhard Schwenker]], Vorsitzender des Aufsichtsrats [[Roland Berger Strategy Consultants]]<br />
(Stand: Februar 2013) Quelle: <ref name="stiftungsrat">[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=176&nid=&cof=172 Der Stiftungsrat], Website der Stiftung, abgerufen am 25.02.2013</ref><br />
<br />
Viele weitere Politiker sind ebenfalls Mitglieder, darunter: amtierende Bürgermeister und ehemalige Minister. Außerdem gibt es einige Vertreter von privaten Unternehmen. Die hohe Zahl in der Stiftung engagierter Bürgermeister, die über mögliche Projekte mitentscheiden, ist bemerkenswert.<br />
<br />
'''Kuratorium''' (Auswahl):<br />
* [[Alexander Otto]], Vorsitzender, gleichzeitig Vorsitzender der Geschäftsführung bei [[ECE]]<br />
* [[Wolfgang Tiefensee]], stellvertreter Vorsitzender, MdB ehemaliger Bundesminister für Bau- und Verkehr<br />
(Stand: Juli 2015) Quelle: <ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=175 Kuratorium], lebendige-stadt.de, abgerufen am 31.07.2015</ref><br />
<br />
== Finanzen==<br />
Die Stiftung wurde 2000 mit einem Vermögen von 1 Mio. DM gegründet. Das Stiftungskapital hat sich bis heute nicht verändert und entspricht nunmehr 511.291,88 Euro. Neben Erträgen aus dem Stiftungskapital wirbt die Stiftung Spenden ein. Von ECE und ihr nahestehenden Gesellschaften erhielt sie in den Jahren 2006 bis 2010 nach eigenen Angaben 3,5 Mio. Euro.<ref>Auskunft der Stiftung auf Anfrage von LobbyControl, 26.10.2010</ref>. Das heißt die Stiftung lebt weniger von Erträgen aus ihrem Stiftungskapital, als von laufenden Zuwendungen aus dem ECE-Konzern. Deutlich wird dies bei Betrachtung des Zinsertrags des Stiftungskapitals für das Jahr 2011. Dieser wird mit 10.990,97 Euro angegeben.<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/pdf/Stiftungsbericht2011.pdf Stiftungsbericht 2011], Webseite der Stiftung, abgerufen am 12. Juli 2012.</ref><br />
<br />
== Kurzdarstellung und Geschichte==<br />
Die Stiftung wurde 2000 von [[Alexander Otto]] gegründet, der Gesellschafter und vorsitzender Geschäftsführer der [[ECE Projektmanagement]] ist. <br />
<br />
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<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Stiftung]]<br />
[[Kategorie:Stuttgart 21]]<br />
[[Kategorie:Bau- und Immobilienlobby]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Wolfgang_Tiefensee&diff=41024Wolfgang Tiefensee2017-04-27T09:37:45Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>'''Wolfgang Erwin Bernhard Tiefensee''' ''(4. Januar 1955 in Gera)'' ist ein deutscher Politiker. Von 1998 bis 2005 war Tiefensee Oberbürgermeister der Stadt Leipzig, zwischen 2005 und 2009 Bundesminister für Verkehr Bau und Stadtentwicklung sowie Beauftragter für die neuen Bundesländer. Von 2009 bis 2014 war er Mitglied des Bundestages für die SPD. Seit 2014 ist er Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft. Tiefensee geriet während seiner Amtszeit als Bundesminister in Zusammenhang mit der Verlängerung eines bestehenden Vertrags des Ministeriums mit der Unternehmensberatung [[PricewaterhouseCoopers]], ohne diesen vorher neu auszuschreiben. <br />
<br />
== Karriere ==<br />
* seit 12/2014 Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft<br />
* 12/2014 Verzicht auf sein Bundestagsmandat; Nachfolger ist Detlef Müller<br />
* 01/2014-12/2014 Wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion<br />
* seit Okt. 2009 Abgeordneter des Deutschen Bundestages.<br />
* 11/2005-10/2009 '''Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung''' sowie Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer<br />
* April 2005 Wiederwahl zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig.<br />
* 2002 bis 04 Präsident des Städtenetzwerkes EUROCITIES.<br />
* 2001 bis 05 Vizepräsident des Sächsischen Städte- und Gemeindetages.<br />
* 1998 Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. Präsidiumsmitglied des Deutschen Städtetages.<br />
* 1995 Eintritt in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD).<br />
* 1994 Bürgermeister und 1. Stellvertretender des Oberbürgermeisters, Dezernent für Jugend, Schule und Sport.<br />
* 1992 Stadtrat (Dezernent) für Schule und Bildung der Stadt Leipzig.<br />
* 1990 Amtsleiter des Schulverwaltungsamtes.<br />
* 1989 bis 90 Politische Arbeit am Runden Tisch in Leipzig, Berufung als Stadtrat ohne Ressort, kurzzeitig Stadt-Verordneter.<ref name="Bundestag">[http://www.bundestag.de/abgeordnete18/biografien/T/tiefensee_wolfgang/259110 Lebenslauf von Wolfgang Tiefensee], bundestag.de, abgerufen am 27.04.2017</ref><ref>[http://www.bundesrat.de/SharedDocs/personen/DE/laender/th/tiefensee-wolfgang.html Lebenslauf von Wolfgang Tiefensee], www.bundesrat.de, abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
<br />
== Verbindungen / Netzwerke==<br />
Tiefensee war oder ist: <br />
*Stellvertretender Vorsitzender der [[Stiftung Lebendige Stadt]]<ref>[http://www.lebendige-stadt.de/web/template2neu.asp?sid=175&nid=&cof=167 Website der Stiftung lebendige Stadt], abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
*Vorsitzender des Parlamentarischer Beirats beim [[Bundesverband eMobilität]]<ref>[http://www.bem-ev.de/verband/parlamentarischer-beirat/wolfgang-tiefensee/ Website des Bundesverbands eMobilität], abgerufen am 27.04.2017</ref><br />
*Beiratsmitglied der K&S Sozialbau AG<ref name="Bundestag"/><br />
*ehemaliges Mitglied des politischen Beirats beim [[Bundesverband mittelständische Wirtschaft]]<ref name="Bundestag"/><br />
<br />
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<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
<br />
[[Kategorie:Person]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=WPP_Group&diff=41009WPP Group2017-04-26T10:51:20Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxUnternehmen<br />
| Name = WPP plc<br />
| Logo = <br />
| Branche = Werbung und PR<br />
| Geschäftsfelder = Marketing, Werbung, Lobbytätigkeit<br />
| Hauptsitz = 27 Farm Street, London<br />
| Lobbybüro Deutschland = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Lobbybüro EU = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Homepage = [http://www.wpp.com/wpp/ www.wpp.com]<br />
}}<br />
Die WPP plc ('''WPP Group''') bezeichnet sich als Weltmarktführer für Kommunikationsdienste (Werbung, <br />
PR- und Lobbyaktivitäten, Markenführung, Dienstleistungen im Gesundheitswesen, Sonderdienstleitstungen).<ref>[http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ What we do], wpp.com, abgerufen am 22.12.2016</ref> Die Gruppe ist in 113 Ländern mit 3000 Niederlassungen tätig und hat über 200 Tsd. Mitarbeiter.<br />
<br />
Die einzelnen Tätigkeitsgebiete mit den wichtigsten WPP-Gesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ hier] abrufbar. <br />
<br />
== Verwaltungsrat und WPP-Gesellschaften ==<br />
===Verwaltungsrat===<br />
Die 14 Mitglieder des WPP-Verwaltungrats sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whoweare/leadership/ hier] abrufbar.<br />
===WPP-Gesellschaften===<br />
Die 395 Beteiligungsgesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/companies/ hier] abrufbar.<br />
===Lobbyierende Gesellschaften===<br />
Die Lobbyaktivitäten von WPP sind im Geschäftsbericht 2015 unter "Public Relations & Public Affairs" dargestellt. Danach sind auf diesem Feld die folgenden Gesellschaften aktiv:<br />
*[[Burson-Marsteller]]<br />
*[[Finsbury]] (frühere Bezeichnung: [[RLM Finsbury]]) mit ihrem Lobby-Netzwerk [[Finsbury International Policy & Regulatory Advisers ]] (Fipra)<br />
*[[Glover Park Group]]<br />
*[[Hering Schuppener]]<br />
*[[Hill+Knowlton Strategies]]<br />
*[[Ogilvy Government Relations]] <br />
*[[Prime Policy Group]]<br />
*[[Penn Schoen Berland]]<br />
*[[QGA]]<br />
*[[Wexler & Walker Public Policy Associates]]<br />
<br />
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<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:PR-Agentur]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=WPP_Group&diff=41008WPP Group2017-04-26T10:50:16Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxUnternehmen<br />
| Name = WPP plc<br />
| Logo = <br />
| Branche = Werbung und PR<br />
| Geschäftsfelder = Marketing, Werbung, Lobbytätigkeit<br />
| Hauptsitz = 27 Farm Street, London<br />
| Lobbybüro Deutschland = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Lobbybüro EU = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Homepage = [http://www.wpp.com/wpp/ www.wpp.com]<br />
}}<br />
Die WPP plc ('''WPP Group''') bezeichnet sich als Weltmarktführer für Kommunikationsdienste (Werbung, PR- und Lobbyaktivitäten, Markenführung, Dienstleistungen im Gesundheitswesen, Sonderdienstleitstungen).<ref>[http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ What we do], wpp.com, abgerufen am 22.12.2016</ref> Die Gruppe ist in 113 Ländern mit 3000 Niederlassungen tätig und hat über 200 Tsd. Mitarbeiter.<br />
<br />
Die einzelnen Tätigkeitsgebiete mit den wichtigsten WPP-Gesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ hier] abrufbar. <br />
<br />
== Verwaltungsrat und WPP-Gesellschaften ==<br />
===Verwaltungsrat===<br />
Die 14 Mitglieder des WPP-Verwaltungrats sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whoweare/leadership/ hier] abrufbar.<br />
===WPP-Gesellschaften===<br />
Die 395 Beteiligungsgesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/companies/ hier] abrufbar.<br />
===Lobbyierende Gesellschaften===<br />
Die Lobbyaktivitäten von WPP sind im Geschäftsbericht 2015 unter "Public Relations & Public Affairs" dargestellt. Danach sind auf diesem Feld die folgenden Gesellschaften aktiv:<br />
*[[Burson-Marsteller]]<br />
*[[Finsbury]] (frühere Bezeichnung: [[RLM Finsbury]]) mit ihrem Lobby-Netzwerk [[Finsbury International Policy & Regulatory Advisers ]] (Fipra)<br />
*[[Glover Park Group]]<br />
*[[Hering Schuppener]]<br />
*[[Hill+Knowlton Strategies]]<br />
*[[Ogilvy Government Relations]] <br />
*[[Prime Policy Group]]<br />
*[[Penn Schoen Berland]]<br />
*[[QGA]]<br />
*[[Wexler & Walker Public Policy Associates]]<br />
<br />
{{spendenbanner}}<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:PR-Agentur]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=WPP_Group&diff=41007WPP Group2017-04-26T10:48:18Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxUnternehmen<br />
| Name = WPP plc<br />
| Logo = <br />
| Branche = Werbung und PR<br />
| Geschäftsfelder = Marketing, Werbung, Lobbytätigkeit<br />
| Hauptsitz = 27 Farm Street, London<br />
| Lobbybüro Deutschland = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Lobbybüro EU = vgl. lobbyierende WPP-Gesellschaften<br />
| Homepage = [http://www.wpp.com/wpp/ www.wpp.com]<br />
}}<br />
Die WPP plc ('''WPP Group''') bezeichnet sich als Weltmarktführer für Kommunikationsdienste (Werbung, PR- und Lobbyaktivitäten, Markenführung, Dienstleistungen im Gesundheitswesen, Sonderdienstleitstungen).<ref>[http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ What we do], wpp.com, abgerufen am 22.12.2016</ref> Die Gruppe ist in 113 Ländern mit 3000 Niederlassungen tätig und hat über 200 Tsd. Mitarbeiter.<br />
<br />
Die einzelnen Tätigkeitsgebiete mit den wichtigsten WPP-Gesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whatwedo/ hier] abrufbar. <br />
<br />
== Verwaltungsrat und WPP-Gesellschaften ==<br />
===Verwaltungsrat===<br />
Die 14 Mitglieder des WPP-Verwaltungrats sind [http://www.wpp.com/wpp/about/whoweare/leadership/ hier] abrufbar.<br />
===WPP-Gesellschaften===<br />
Die 395 Beteiligungsgesellschaften sind [http://www.wpp.com/wpp/companies/ hier] abrufbar.<br />
===Lobbyierende Gesellschaften===<br />
Die Lobbyaktivitäten von WPP sind im Geschäftsbericht 2015 unter "Public Relations & Public Affairs" dargestellt. Danach sind auf diesem Feld die folgenden Gesellschaften aktiv:<br />
*[[Burson-Marsteller]]<br />
*[[Finsbury]] (frühere Bezeichnung: [[RLM Finsbury]]) mit ihrem Lobby-Netzwerk [[Finsbury International Policy & Regulatory Advisers ]] (Fipra)<br />
*[[Glover Park Group]]<br />
*[[Hering Schuppener]]<br />
*[[Hill+Knowlton Strategies]]<br />
*[[Ogilvy Government Relations]] <br />
*[[Prime Policy Group]]<br />
*[[Penn Schoen Berland]]<br />
*[[QGA]]<br />
*[[Wexler & Walker Public Policy Associates]]<br />
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{{spendenbanner}}<br />
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== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
<br />
[[Kategorie:Unternehmen]]<br />
[[Kategorie:PR-Agentur]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Zitieren_und_Quellenangaben&diff=40962Zitieren und Quellenangaben2017-04-20T12:46:16Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
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<div>==Zitierweise==<br />
<br />
Die Einzelnachweise (Quellenangaben) in der Lobbypedia sollten folgende Informationen beinhalten: Titel des Artikel, Zeitung oder Medium, Erscheinungsdatum, abgerufen an folgendem Datum. Die Internetadresse (soweit vorhanden) wird auf den Titel verlinkt. Die gewünschte Zitierweise sieht also so aus:<br />
<br />
* Internetquelle: Überschrift des Artikels, Soundso Zeitung vom 04.10.2008, abgerufen am 22.07.2010 <br />
* Buch: Sascha Adamek, Kim Otto: Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter und deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben, Köln 2008, S. 123<br />
<br />
==Technische Umsetzung==<br />
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Einzelnachweise werden mit den Tags <'''ref'''> und <'''/ref'''> umschlossen. Die Wiki fügt dann an dieser Stelle eine hochgestellte Zahl ein und verknüpft diese mit einem Hyperlink zu der Literaturangabe. Eine manuelle Fußnotensammlung entfällt. Es wird am Schluss des Textes lediglich der Befehl <'''references/'''> eingegeben. Die Wiki listet die Fußnoten dann automatisch. <br />
<br />
Um die Lobbypedia einheitlich zu gestalten, sollte die <'''references/'''> unter Einzelnachweise angegeben werden. Außerdem sollten die <'''ref'''>Tags bei einzelnen Wörtern direkt im Anschluss eingefügt werden. Handelt es sich um längere Fragmente, werden die Tags '''nach''' dem Punkt eingefügt.<br />
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===Einzelnachweise mit Links einfügen===<br />
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Hier siehst Du, wie Einzelnachweise und Quellen (references) mit Links versehen werden: <br />
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|<tt><nowiki>[[Businesseurope]] jedoch zeigte sich zufrieden damit, dass eine Vielzahl der Empfehlungen seiner Lobbyisten in diesem neuen Vertrag übernommen worden seien.<ref>[http://www.corporateeurope.org/blog/undemocratic-economic-governance An undemocratic economic governance?], corporateeurope.org vom 14.04.2011, abgerufen am 01.06.2012</ref><br />
</nowiki></tt><br />
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[[Businesseurope]] jedoch zeigte sich zufrieden damit, dass eine Vielzahl der Empfehlungen seiner Lobbyisten in diesem neuen Vertrag übernommen worden seien.<ref>[http://www.corporateeurope.org/blog/undemocratic-economic-governance An undemocratic economic governance?], corporateeurope.org vom 14.04.2011, abgerufen am 01.06.2012 </ref><br />
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'''Einzelnachweise'''<br />
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===Einzelnachweise (references) einfügen===<br />
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Einfache Einzelnachweise (ohne Link) werden folgendermaßen eingefügt:<br />
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|<tt><nowiki>LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref></nowiki></tt><br />
|<br />
LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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'''Einzelnachweise'''<br />
<references/><br />
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===Mehrfache Nennung von Quellen===<br />
<br />
Zitiert man mehrfach aus derselben Quelle, so kann man eine verkürzte Schreibweise nutzen. Anstatt jedes Mal die komplette Quelle (bspw. den URL) zu nennen, schreibt man einfach: <tt><nowiki><ref name="Quellenname"/></nowiki></tt>. Der Quellenname kann dabei frei gewählt werden.<br />
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|<tt><nowiki>LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“ (Heidi Klein, Ulrich Müller)<ref name="Schaubühne">Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref></nowiki></tt><br />
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<tt><nowiki>[...]...wie auch die Studie von LobbyControl zeigt.<ref name="Schaubühne"/></nowiki></tt><br />
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LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“ (Heidi Klein, Ulrich Müller)<ref name="Schaubühne">Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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[...]...wie auch die Studie von LobbyControl zeigt.<ref name="Schaubühne"/><br />
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===Alte Versionen wiederherstellen===<br />
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Keine Angst: Wenn am Anfang bei Deinen Schreibversuchen Murks heraus kommt (das ging uns allen so). Du kannst über den Button "Versionen/Autoren" alles auch wieder rückgängig machen. Probiere ruhig aus! Es kann nichts kaputt gehen.<br />
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[[Kategorie:Schreiben]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Zitieren_und_Quellenangaben&diff=40961Zitieren und Quellenangaben2017-04-20T12:44:04Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
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<div>==Zitierweise==<br />
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Die Einzelnachweise (Quellenangaben) in der Lobbypedia sollten folgende Informationen beinhalten: Titel des Artikel, Zeitung oder Medium, Erscheinungsdatum, abgerufen an folgendem Datum. Die Internetadresse (soweit vorhanden) wird auf den Titel verlinkt. Die gewünschte Zitierweise sieht also so aus:<br />
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* Internetquelle: Überschrift des Artikels, Soundso Zeitung vom 04.10.2008, abgerufen am 22.07.2010 <br />
* Buch: Sascha Adamek, Kim Otto: Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter und deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben, Köln 2008, S. 123<br />
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==Technische Umsetzung==<br />
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Einzelnachweise werden mit den Tags <'''ref'''> und <'''/ref'''> umschlossen. Die Wiki fügt dann an dieser Stelle eine hochgestellte Zahl ein und verknüpft diese mit einem Hyperlink zu der Literaturangabe. Eine manuelle Fussnotensammlung entfällt. Es wird am Schluss des Textes lediglich der Befehl <'''references/'''> eingegeben. Die Wiki listet die Fussnoten dann automatisch. <br />
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Um die Lobbypedia einheitlich zu gestalten, sollte die <'''references/'''> unter Einzelnachweise angegeben werden. Außerdem sollten die <'''ref'''>Tags bei einzelnen Wörtern direkt im Anschluss eingefügt werden. Handelt es sich um längere Fragmente, werden die Tags '''nach''' dem Punkt eingefügt.<br />
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===Einzelnachweise mit Links einfügen===<br />
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Hier siehst Du, wie Einzelnachweise und Quellen (references) mit Links versehen werden: <br />
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|<tt><nowiki>[[Businesseurope]] jedoch zeigte sich zufrieden damit, dass eine Vielzahl der Empfehlungen seiner Lobbyisten in diesem neuen Vertrag übernommen worden seien.<ref>[http://www.corporateeurope.org/blog/undemocratic-economic-governance An undemocratic economic governance?], corporateeurope.org vom 14.04.2011, abgerufen am 01.06.2012</ref><br />
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[[Businesseurope]] jedoch zeigte sich zufrieden damit, dass eine Vielzahl der Empfehlungen seiner Lobbyisten in diesem neuen Vertrag übernommen worden seien.<ref>[http://www.corporateeurope.org/blog/undemocratic-economic-governance An undemocratic economic governance?], corporateeurope.org vom 14.04.2011, abgerufen am 01.06.2012 </ref><br />
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|<tt><nowiki>LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref></nowiki></tt><br />
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LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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'''Einzelnachweise'''<br />
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===Mehrfache Nennung von Quellen===<br />
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Zitiert man mehrfach aus derselben Quelle, so kann man eine verkürzte Schreibweise nutzen. Anstatt jedes Mal die komplette Quelle (bspw. den URL) zu nennen, schreibt man einfach: <tt><nowiki><ref name="Quellenname"/></nowiki></tt>. Der Quellenname kann dabei frei gewählt werden.<br />
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LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“ (Heidi Klein, Ulrich Müller)<ref name="Schaubühne">Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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[...]...wie auch die Studie von LobbyControl zeigt.<ref name="Schaubühne"/><br />
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'''Einzelnachweise'''<br />
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===Alte Versionen wiederherstellen===<br />
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Keine Angst: Wenn am Anfang bei Deinen Schreibversuchen Murks heraus kommt (das ging uns allen so). Du kannst über den Button "Versionen/Autoren" alles auch wieder rückgängig machen. Probiere ruhig aus! Es kann nichts kaputt gehen.<br />
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[[Kategorie:Schreiben]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Zitieren_und_Quellenangaben&diff=40959Zitieren und Quellenangaben2017-04-20T11:03:31Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
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<div>==Zitierweise==<br />
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Die Einzelnachweise (Quellenangaben) in der Lobbypedia sollten folgende Informationen beinhalten: Titel des Artikel, Zeitung oder Medium, Erscheinungsdatum, abgerufen an folgendem Datum. Die Internetadresse (soweit vorhanden) wird auf den Titel verlinkt. Die gewünschte Zitierweise sieht also so aus:<br />
<br />
* Internetquelle: Überschrift des Artikels, Soundso Zeitung vom 04.10.2008, abgerufen am 22.07.2010 <br />
* Buch: Sascha Adamek, Kim Otto: Der gekaufte Staat. Wie Konzernvertreter und deutschen Ministerien sich ihre Gesetze selbst schreiben, Köln 2008, S. 123<br />
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==Technische Umsetzung==<br />
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Einzelnachweise werden mit den Tags <'''ref'''> und <'''/ref'''> umschlossen. Die Wiki fügt dann an dieser Stelle eine hochgestellte Zahl ein und verknüpft diese mit einem Hyperlink zu der Literaturangabe. Eine manuelle Fussnotensammlung entfällt. Es wird am Schluss des Textes lediglich der Befehl <'''references/'''> eingegeben. Die Wiki listet die Fussnoten dann automatisch. <br />
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Um die Lobbypedia einheitlich zu gestalten, sollte die <'''references/'''> unter Einzelnachweise angegeben werden. Außerdem sollten die <'''ref'''>Tags bei einzelnen Wörtern direkt im Anschluss eingefügt werden. Handelt es sich um längere Fragmente, werden die Tags '''nach''' dem Punkt eingefügt.<br />
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===Einzelnachweise (references) einfügen===<br />
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|<tt><nowiki>LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref></nowiki></tt><br />
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LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“<ref>Heidi Klein, Ulrich Müller: Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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===Mehrfache Nennung von Quellen===<br />
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Zitiert man mehrfach aus derselben Quelle, so kann man eine verkürzte Schreibweise nutzen. Anstatt jedes Mal die komplette Quelle (bspw. den URL) zu nennen, schreibt man einfach: <tt><nowiki><ref name="Quellenname"/></nowiki></tt>. Der Quellenname kann dabei frei gewählt werden.<br />
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LobbyControl hat eine Studie über die Gäste bei „Sabine Christiansen“ erstellt. Darin kommt die Organisation zu dem Ergebnis, dass die Sendung vor allem denjenigen ein Forum bot, „die sich für eine neoliberal geprägte Reform des Sozialstaats einsetzen.“ (Heidi Klein, Ulrich Müller)<ref name="Schaubühne">Schaubühne für die Einflussreichen und Meinungsmacher. Der neoliberal geprägte Reformkurs bei "Sabine Christiansen", Köln 2006, S. 17</ref><br />
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[...]...wie auch die Studie von LobbyControl zeigt.<ref name="Schaubühne"/><br />
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'''Einzelnachweise'''<br />
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===Alte Versionen wiederherstellen===<br />
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Keine Angst: Wenn am Anfang bei Deinen Schreibversuchen Murks heraus kommt (das ging uns allen so). Du kannst über den Button "Versionen/Autoren" alles auch wieder rückgängig machen. Probiere ruhig aus! Es kann nichts kaputt gehen.<br />
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[[Kategorie:Schreiben]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Zivile_Koalition&diff=40956Zivile Koalition2017-04-20T09:41:29Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Zivile Koalition e.V.<br />
| Logo = <br />
| Rechtsform = eingetragener Verein<br />
| Tätigkeitsbereich = Organisation von politischen Initiativen und Kampagnen <br />
| Gründungsdatum = <br />
| Hauptsitz = Zionskirchstr. 3, 10119 Berlin<br />
| Lobbybüro Deutschland = <br />
| Lobbybüro EU = <br />
| Homepage = [http://www.zivilekoalition.de/ zivilekoalition.de]<br />
}}<br />
Die '''Zivile Koalition''' ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin, der über Initiativen und Kampagnen politische Forderungen verbreitet, die denen der [[Alternative für Deutschland (AfD)]] entsprechen. Erste Vorsitzende des Vereins ist [[Beatrix von Storch]], Europaabgeordnete der AfD und Mitglied der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]; zweiter Vorsitzender ist ihr Ehemann Sven von Storch. Laut ihrer Webseite wurde eine Veranstaltung im hessischen Oberursel bei Frankfurt, zu der die Zivile Koalition mobilisiert hatte, zur Initialzündung und Auftaktveranstaltung für die Gründung der AfD.<ref>[http://www.zivilekoalition.de/chronik/artikel/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=9&cHash=aafe34785cc075151495400f07ca961e Der Kampf der Zivilen Koalition], abgerufen am 16.01.2014</ref><br />
<br />
== Kurzdarstellung und Geschichte==<br />
<br />
Die Zivile Koalition setzt sich nach eigenen Angaben für die Belange der Bürger ein und erweckt damit den Eindruck einer Basis-Initiative.<ref>[http://www.zivilekoalition.de Webseite Zivile Koalition], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
Jedenfalls bei den beiden Vorsitzenden handelt es sich jedoch nicht um repräsentative Bürger, sondern - wie der "Spiegel" es formulierte - um WutGroßbürger. Die sieben Gründungsmitglieder entstammen allesamt dem Adel – noch dazu ein und derselben Familie.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/afd-kritisiert-rechte-von-schwulen-und-muslime-12837646.html?printPagedArticle=true Hendrik Ankenbrand: Christliche Alternative für Deutschland, FAZ online vom 10. März 2014], abgerufen am 15. 5. 2014</ref>. [[Beatrix von Storch]], geborene Herzogin von Oldenburg, und ihr Ehemann Sven von Storch sind gleichzeitig Vorstandsmitglieder der [[Allianz für den Rechtsstaat]], die sich für die Rückgabe des in der DDR verstaatlichen Großgrundbesitzes an die alten Junkerfamilien einsetzt.<br />
<br />
Die Zivile Koalition vertritt die folgenden Positionen:<ref>[http://www.zivilekoalition.de/agenda/ Agenda], Webseite Zivile Koalition, abgerufen am 27. 10. 2015</ref><br />
*Steuern: Gefordert wird ein Steuersystem nach den Modellen von Paul Kirchhof und [[Friedrich Merz]]. Diese Modelle sehen niedrige bzw. einheitliche Steuersätze vor, wovon vor allem die Bezieher hoher Einkommen profitieren.<br />
*Staatsverschuldung: Gefordert wird ein Verfassungsgebot, das die Aufnahme zusätzlicher Schulden verbietet.<br />
*Unter dem Stichwort "Bürokratie" wird gefordert, der Staat müsse "auf seine Kernkompetenzen zurückgeführt" werden. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt und in der Sozialversicherung herrsche "Überregulierung", die ebenso wie eine sogenannte "Subventionswut" abgebaut werden müsse (im Klartext bedeutet das: weniger Arbeitsschutz und soziale Absicherung für Arbeitnehmer).<br />
*Wahlsystem: Plädiert wird für ein Verhältniswahlrecht mit flexiblen Listen oder ein Mehrheitswahlrecht<br />
*Familie: Die Ehe zwischen Mann und Frau solle Vorrang haben vor anderen Lebensgemeinschaften. Die Geburtenrate solle durch "ideelle und finanzielle" Maßnahmen gesteigert werden, um einer vermeintlichen Schrumpfung der "deutschen Bevölkerung" entgegenzuwirken. <br />
*Bildung: Deutschland solle sich dringend von einer vermeintlichen "Ideologie der Gleichmacherei um jeden Preis" verabschieden<br />
<br />
Ende April 2017 wurde auf der Webseite der Zivilen Koalition u. a. für die folgenden Initiativen geworben: Stoppt den europäischen Einheitsstaat, Familiennachzug stoppen, Schluss mit Steuererhöhungen, Gegen die Abschaffung des Bargelds.<ref>[http://www.zivilekoalition.de Webseite Zivile Koalition], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
Ein Schwerpunkt der vergangenen Jahre war die Kampagne gegen die "EU-Schuldenunion"<br />
<br />
Die Zivile Koalition gehört zu einem Netzwerk von Organisationen (Zivile Koalition, [[Institut für Strategische Studien]] (ISSB), [[Allianz für den Rechtsstaat]] und [[Initiative Familienschutz]]), die von dem Ehepaar Sven von Storch und [[Beatrix von Storch]] (geb. Herzogin von Oldenburg) gesteuert werden. Bis zu seiner Auflösung im Mai 2015 war auch der [[BürgerKonvent]] Bestandteil des Netzwerks. [[Beatrix von Storch]] ist Europaabgeordnete der [[AfD]] und Mitglied der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]. Das Organisationsnetzwerk wirbt für wirtschaftsliberale, christlich-konservative und rechtspopulistische Positionen und unterstützt die AfD. Für seine Kampagnen nutzt es auch die Internet- und Blogzeitung [[FreieWelt.net]] sowie die Internetportale [[Initiative Bürgerrecht Direkte Demokratie]], [http://www.abgeordneten-check.de/ Abgeordnetencheck], [http://www.civilpetition.de Civil Petition] und [http://www.eucheck.org EUcheck.org] die ebenfalls vom Ehepaar Storch geleitet werden.<br />
<br />
Gemeinsam mit der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]] und ähnlich orientierten Organsisationen veranstaltet die Zivile Koalition das [[Forum Freiheit]].<br />
<br />
== Organisationsstruktur und Personal==<br />
===Vorstand===<br />
Bis April 2016 wurde Beatrix von Storch auf der Website der Zivilen Koalition zusammen mit Sven von Storch als Vorstand gelistet.<ref>[https://web-beta.archive.org/web/20160410034007/http://www.zivilekoalition.de/impressum/ Archivierte Version der Website auf archive.org], abgerufen am 20.04.2017</ref> Sven von Storch wird dort nach wie vor als verantwortlicher Vertreter genannt.<ref>[http://www.zivilekoalition.de/impressum/ Impressum der Website der Zivilen Koalition], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
<br />
[[Beatrix von Storch]] (geborene Herzogin von Oldenburg) ist Vorsitzende, Sprecherin und Schriftführerin:<ref name="Vereinsregister">Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister, Zivile Koalition e.V., VR 24938 B, Auszug vom 27. Oktober 2015, Tag der letzten Eintragung: 9.10.2006; Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister, Allianz für den Rechtsstaat e.V., VR 25824 B, Auszug vom 22. März 2012, Tag der letzten Eintragung: 23.8.2006</ref><br />
*Mitglied des Vorstands des [[BürgerKonvent]], der im Mai 2015 aufgelöst wurde<br />
*Zweite Vorsitzende und Kassenprüferin der [[Allianz für den Rechtsstaat]] e.V.<br />
*Bloggerin bei der Internet- & Blogzeitung [[FreieWelt.net]], ehemals Mitglied des Redaktionsbeirats <br />
*Europaabgeordnete der [[Alternative für Deutschland]]<br />
<br />
Sven von Storch (Ehemann der Ersten Vorsitzenden), ist Zweiter Vorsitzender und Kassenprüfer:<ref name="Vereinsregister"/><br />
*Direktor des [[Institut für strategische Studien]] Berlin (ISSB), dem Träger von [[http://www.abgeordneten-check.de/ Abgeordnetencheck], der [http://www.civilpetition.de Civil Petition] und dem [http://www.eucheck.org EUcheck.org] <br />
*Mitbegründer der Internet- & Blogzeitung [[FreieWelt.net]] und seit Dezember 2008 sein Herausgeber<br />
*Erster Vorsitzender, Sprecher und Schriftführer der [[Allianz für den Rechtsstaat]] e.V.<br />
*Verantwortlicher von [[Initiative Bürgerrecht Direkte Demokratie]]<br />
*Sprecher der [[Initiative Familienschutz]]<ref>[http://www.familien-schutz.de/kontakt/ Kontakt, Webseite Familienschutz], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
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== Einzelnachweise ==<br />
<references/><br />
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[[Kategorie:Organisation]]</div>Luisahttps://lobbypedia.de/w/index.php?title=Zivile_Koalition&diff=40953Zivile Koalition2017-04-20T09:13:44Z<p>Luisa: aktualisiert</p>
<hr />
<div>{{BoxOrganisation<br />
| Name = Zivile Koalition e.V.<br />
| Logo = <br />
| Rechtsform = eingetragener Verein<br />
| Tätigkeitsbereich = Organisation von politischen Initiativen und Kampagnen <br />
| Gründungsdatum = <br />
| Hauptsitz = Zionskirchstr. 3, 10119 Berlin<br />
| Lobbybüro Deutschland = <br />
| Lobbybüro EU = <br />
| Homepage = [http://www.zivilekoalition.de/ zivilekoalition.de]<br />
}}<br />
Die '''Zivile Koalition''' ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Berlin, der über Initiativen und Kampagnen politische Forderungen verbreitet, die denen der [[Alternative für Deutschland (AfD)]] entsprechen. Erste Vorsitzende des Vereins ist [[Beatrix von Storch]], Europaabgeordnete der AfD und Mitglied der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]; zweiter Vorsitzender ist ihr Ehemann Sven von Storch. Laut ihrer Webseite wurde eine Veranstaltung im hessischen Oberursel bei Frankfurt, zu der die Zivile Koalition mobilisiert hatte, zur Initialzündung und Auftaktveranstaltung für die Gründung der AfD.<ref>[http://www.zivilekoalition.de/chronik/artikel/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=9&cHash=aafe34785cc075151495400f07ca961e Der Kampf der Zivilen Koalition], abgerufen am 16.01.2014</ref><br />
<br />
== Kurzdarstellung und Geschichte==<br />
<br />
Die Zivile Koalition setzt sich nach eigenen Angaben für die Belange der Bürger ein und erweckt damit den Eindruck einer Basis-Initiative.<ref>[http://www.zivilekoalition.de Webseite Zivile Koalition], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
Jedenfalls bei den beiden Vorsitzenden handelt es sich jedoch nicht um repräsentative Bürger, sondern - wie der "Spiegel" es formulierte - um WutGroßbürger. Die sieben Gründungsmitglieder entstammen allesamt dem Adel – noch dazu ein und derselben Familie.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/afd-kritisiert-rechte-von-schwulen-und-muslime-12837646.html?printPagedArticle=true Hendrik Ankenbrand: Christliche Alternative für Deutschland, FAZ online vom 10. März 2014], abgerufen am 15. 5. 2014</ref>. [[Beatrix von Storch]], geborene Herzogin von Oldenburg, und ihr Ehemann Sven von Storch sind gleichzeitig Vorstandsmitglieder der [[Allianz für den Rechtsstaat]], die sich für die Rückgabe des in der DDR verstaatlichen Großgrundbesitzes an die alten Junkerfamilien einsetzt.<br />
<br />
Die Zivile Koalition vertritt die folgenden Positionen<ref>[http://www.zivilekoalition.de/agenda/ Agenda], Webseite Zivile Koalition, abgerufen am 27. 10. 2015</ref>:<br />
*Steuern: Gefordert wird ein Steuersystem nach den Modellen von Paul Kirchhof und [[Friedrich Merz]]. Diese Modelle sehen niedrige bzw. einheitliche Steuersätze vor, wovon vor allem die Bezieher hoher Einkommen profitieren.<br />
*Staatsverschuldung: Gefordert wird ein Verfassungsgebot, das die Aufnahme zusätzlicher Schulden verbietet.<br />
*Unter dem Stichwort "Bürokratie" wird gefordert, der Staat müsse "auf seine Kernkompetenzen zurückgeführt" werden. Vor allem auf dem Arbeitsmarkt und in der Sozialversicherung herrsche "Überregulierung", die ebenso wie eine sogenannte "Subventionswut" abgebaut werden müsse (im Klartext bedeutet das: weniger Arbeitsschutz und soziale Absicherung für Arbeitnehmer).<br />
*Wahlsystem: Plädiert wird für ein Verhältniswahlrecht mit flexiblen Listen oder ein Mehrheitswahlrecht<br />
*Familie: Die Ehe zwischen Mann und Frau solle Vorrang haben vor anderen Lebensgemeinschaften. Die Geburtenrate solle durch "ideelle und finanzielle" Maßnahmen gesteigert werden, um einer vermeintlichen Schrumpfung der "deutschen Bevölkerung" entgegenzuwirken. <br />
*Bildung: Deutschland solle sich dringend von einer vermeintlichen "Ideologie der Gleichmacherei um jeden Preis" verabschieden<br />
<br />
Ende April 2017 wurde auf der Webseite der Zivilen Koalition u. a. für die folgenden Initiativen geworben: Stoppt den europäischen Einheitsstaat, Familiennachzug stoppen, Schluss mit Steuererhöhungen, Gegen die Abschaffung des Bargelds.<ref>[http://www.zivilekoalition.de Webseite Zivile Koalition], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
Ein Schwerpunkt der vergangenen Jahre war die Kampagne gegen die "EU-Schuldenunion"<br />
<br />
Die Zivile Koalition gehört zu einem Netzwerk von Organisationen (Zivile Koalition, [[Institut für Strategische Studien]] (ISSB), [[Allianz für den Rechtsstaat]] und [[Initiative Familienschutz]]), die von dem Ehepaar Sven von Storch und [[Beatrix von Storch]] (geb. Herzogin von Oldenburg) gesteuert werden. Bis zu seiner Auflösung im Mai 2015 war auch der [[BürgerKonvent]] Bestandteil des Netzwerks. [[Beatrix von Storch]] ist Europaabgeordnete der [[AfD]] und Mitglied der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]]. Das Organisationsnetzwerk wirbt für wirtschaftsliberale, christlich-konservative und rechtspopulistische Positionen und unterstützt die AfD. Für seine Kampagnen nutzt es auch die Internet- und Blogzeitung [[FreieWelt.net]] sowie die Internetportale [[Initiative Bürgerrecht Direkte Demokratie]], [http://www.abgeordneten-check.de/ Abgeordnetencheck], [http://www.civilpetition.de Civil Petition] und [http://www.eucheck.org EUcheck.org] die ebenfalls vom Ehepaar Storch geleitet werden.<br />
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Gemeinsam mit der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]] und ähnlich orientierten Organsisationen veranstaltet die Zivile Koalition das [[Forum Freiheit]].<br />
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== Organisationsstruktur und Personal==<br />
===Vorstand===<br />
[[Beatrix von Storch]] (geborene Herzogin von Oldenburg) ist Vorsitzende, Sprecherin und Schriftführerin:<ref name="Vereinsregister">Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister, Zivile Koalition e.V., VR 24938 B, Auszug vom 27. Oktober 2015, Tag der letzten Eintragung: 9.10.2006; Amtsgericht Charlottenburg, Vereinsregister, Allianz für den Rechtsstaat e.V., VR 25824 B, Auszug vom 22. März 2012, Tag der letzten Eintragung: 23.8.2006</ref><br />
*Mitglied des Vorstands des [[BürgerKonvent]], der im Mai 2015 aufgelöst wurde<br />
*Zweite Vorsitzende und Kassenprüferin der [[Allianz für den Rechtsstaat]] e.V.<br />
*Bloggerin bei der Internet- & Blogzeitung [[FreieWelt.net]], ehemals Mitglied des Redaktionsbeirats <br />
*Europaabgeordnete der [[Alternative für Deutschland]]<br />
<br />
Sven von Storch (Ehemann der Ersten Vorsitzenden), ist Zweiter Vorsitzender und Kassenprüfer:<ref name="Vereinsregister"/><br />
*Direktor des [[Institut für strategische Studien]] Berlin (ISSB), dem Träger von [[http://www.abgeordneten-check.de/ Abgeordnetencheck], der [http://www.civilpetition.de Civil Petition] und dem [http://www.eucheck.org EUcheck.org] <br />
*Mitbegründer der Internet- & Blogzeitung [[FreieWelt.net]] und seit Dezember 2008 sein Herausgeber<br />
*Erster Vorsitzender, Sprecher und Schriftführer der [[Allianz für den Rechtsstaat]] e.V.<br />
*Verantwortlicher von [[Initiative Bürgerrecht Direkte Demokratie]]<br />
*Sprecher der [[Initiative Familienschutz]]<ref>[http://www.familien-schutz.de/kontakt/ Kontakt, Webseite Familienschutz], abgerufen am 20.04.2017</ref><br />
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== Einzelnachweise ==<br />
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[[Kategorie:Organisation]]</div>Luisa