Arne Schönbohm

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Arne Schönbohm (*28. Juli 1969 in Hamburg) ist Sicherheitsberater, Lobbyist und designierter Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Er ist Vorstandsvorsitzender der BSS BuCET Shared Services AG (BSS AG) und Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V., die unter der gleichen Adresse residieren. Beide Organisationen beschäftigen sich mit der Cyber-Sicherheit, beraten politische Entscheidungsträger und stellen Kontakte zwischen der Politik, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen her, die Cyber-Sicherheitsleistungen anbieten.

Die Lobbyarbeit der BSS AG wird auf der eigenen Webseite wie folgt beschrieben: "Durch unsere langjährigen Erfahrungen und unser exzellentes Netzwerk in Politik und Wirtschaft unterstützen wir Sie beim Aufbau und der Pflege von Kundenbeziehungen zur öffentlichen Verwaltung und zur Politik (EU, Bund, Länder, Kommunen). [1] Zuvor war Schönbohm beim Rüstungskonzern EADS beschäftigt. Nach dem Ausscheiden bei der EADS gründete er 2008 zunächst die Schönberg Consulting und danach gemeinsam mit einem seiner Kunden aus dem Sicherheitsumfeld die BSS AG, deren alleiniger Vorstand er seitdem ist.[2]

Schönbohm ist außerdem Mitglied im Förderkreis Deutsches Heer, einem Lobbyverband der Rüstungswirtschaft, und Mitglied in der Deutsche Gesellschaft für Wehrtechnik, die Rüstungslobbyisten mit Abgeordneten und Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums zusammen bringt.[3][4]

Karriere

  • seit 12/ 2012 Mitglied der Cyber Security Coordination Group
  • seit 9/ 2012 Präsident des Cyber-Sicherheitsrat Deutschland e.V.
  • seit 12/ 2008 Vorstand der BSS BuCET Shared Services AG (BSS AG)
  • 4/2008–12/2008 Schönbohm Consulting
  • 2006 Geschäftsfühender Vorstand von Infrawind Eurasia
  • 1995–2008 bei der EADS beschäftigt, u. a. bei , EADS TELECOM Deutschland GmbH als Leiter Public Affairs und Homeland Security, zuletzt als Vice President Commercial and Defence Solutions
  • 1991–1995 Studium Internationales Mangement in Dortmund, London und Taipeh und Abschluss als Dipl.-Betriebswirt

Quellen:[5][4][6][7]

Designierter Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)

Bei der Verabschiedung des bisherigen BSI-Präsidenten hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière am 22. Dezember 2012 Arne Schönbohm als künftigen Präsidenten vorgeschlagen. Er soll sein neues Amt ab Februar 2016 antreten. Diese Entscheidung wird vor allem von der Oppostion kritisiert, die in Schönbohm einen Lobbyisten sieht, der nun im BSI das IT-Sicherheitsgesetz umsetzen soll, dessen beschlossene Maßnahmen er zuvor als unzureichend kritisierte und verhindern wollte.[8]

Bei einer Expertenanhörung im Bundestag zu Überwachungstechnologien wies der der IT-Forscher und Direktor des "Digital Society Instituts", Sandro Gaycken, die Abgeordneten auf mögliche Interessenkonflikte hin.[9] Es sei sehr ungewöhnlich, einen Lobbyisten auf eine Position zu setzen, die hohe Neutralität gegenüber den Anbietern erfordere, denn das BSI sei nicht nur zuständig für den Schutz der Netze des Bundes, sondern prüfe und zertifiziere auch IT-Produkte und IT-Dienstleistungen. Auch die fachliche Kompetenz von Schönbohm wird bezweifelt: Der von Brancheninsidern als "Cyberclown" verspottete Schönbohm liefere keinerlei Indikation für technische Expertise - eigentlich eine Selbstverständlichkeit für alle bisherigen Präsidenten des BSI.[10]

Verbindungen und Netzwerke

Zitate

"Wir erleben derzeit eine fundamentale Vertrauenskrise in die Integrität von IT-Strukturen", sagt der grüne Innenpolitiker Konstantin von Notz: "In diesen Zeiten an die Spitze des BSI einen Lobbyisten aus der Privatwirtschaft zu setzen, ist nicht nur eine Taktlosigkeit, es zeugt von massiver Ahnungslosigkeit des Innenministers."[12]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

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