August von Finck: Unterschied zwischen den Versionen

(Unterstützung des Bürgerkonvent, 2003)
(Unterstützung für Bund Freier Bürger, 90er Jahre)

August von Finck junior ist ein deutscher Unternehmer, der in der Vergangenheit mehrfach durch hohe Parteispenden und die Unterstützung rechter oder konservativer Parteien und Organisationen aufgefallen ist. Sein Vermögen wird vom Manager Magazin auf 5,5 Mrd. Euro geschätzt, damit liegt er in deren Ranking der reichsten Deutschen auf Platz 22.[1] In der Forbes-Liste wird er etwas höher auf 8,6 Mrd. US-Dollar und Rang 167 weltweit geschätzt. (Stand: 22.11.2018)[2]

Zu seinen Firmen-Beteiligungen gehören u.a. Mövenpick, von Roll und SGS.[1] Über die Custodia Holding AG hält er u.a. Anteile an dem Ölkonzern Royal Dutch Shell, dem finnischen Energieversorger Fortum, dem australischen Baukonzern Cimic und den Unternehmen Allianz, Nestlé und Swiss Re (Stand: Dez 2017).[3] Zudem besitzt von Finck im größeren Umfang Immobilien und Ländereien.[4]

Politisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterstützung für Bund Freier Bürger, 90er Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finck unterstützte nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Partei des rechtsgerichteten Manfred Brunner, den Bund Freier Bürger (BFB), von 1992 bis 1998 mit etwa 8,5 Millionen Mark (4,3 Millionen Euro) in bar. Manfred Brunner erklärte einmal, der Baron habe ihn zu einer festen Größe im politischen System Deutschlands machen wollen. Davon ausgehend, dass Brunner keine Parteispenden erhalten habe, sondern geschenktes Geld, erwirkte die Staatsanwaltschaft München I einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung. Brunner akzeptierte die Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung samt der Auflage von 6000 Euro.[5] Der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler bezeichnet den Bund freier Bürger als eine Art „rechte Vorläuferpartei“ der Alternative für Deutschland (AfD) mit „frappierenden Ähnlichkeiten“, insbesondere bezüglich personeller Überschneidungen, der politischer Ausrichtung und inhaltlicher Forderungen.[6]

Initiative für Haider, 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als die FPÖ unter Jörg Haider im Jahre 2000 das erste Mal an der österreichischen Regierung beteiligt war, unterstützte von Finck gemeinsam mit der Unternehmerin Christiane Underberg, Rudolf Miele (Mielewerke Güthersloh), Joachim Weinling-Hagenbeck (Tierpark Hamburg) eine Initiative, die sich gegen EU-Sanktionen gegen Österreich wandte.[76] Die EU-14-Staaten hatten als Reaktion auf die Regierungsbeteiligung der FPÖ bilaterale Maßnahmen erlassen: Die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und den 14 restlichen EU-Ländern sollten eingestellt werden und Botschafter nur noch auf einer technischen Ebene empfangen werden. [87]

Spenden an die CSU, besonders 2002[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finck spendete lange Jahre große Summen an die CSU. Besonders hoch waren die Spenden 2002, dem Jahr als der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber als Kanzlerkandidat der Union gegen Schröder antrat. Damals flossen gut 1.6 Mio. Euro über verschieden Firmen aus dem Finck'schen Netzwerk an die CSU. Von 2000 bis 2003 flossen insgesamt 2,3 Mio. Euro an die CSU.[98]

Unterstützung des Bürgerkonvent, 2003[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finck unterstützte im Jahre 2003 eine millionenschwere Werbekampagne der Vereinigung BürgerKonvent. Es gab zwar noch weitere Geldgeber, den großen Teil der sechs Millionen Euro finanzierte Finck nach Informationen des Manager Magazins jedoch selbst. [109] Der Bürgerkonvent wurde von Meinhard Miegel und Gerd Langguth gegründet, im Gründungs-Vorstand war zudem der Münchner Anwalt Andreas Busse. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch der Anwalt Brun-Hagen-Hennerkes, der offizieller Stifter der Stiftung Familienunternehmen ist.[1110] Später wurde die heutige stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion Beatrix von Storch als Vorstandsmitglied gewählt. Der BürgerKonvent versuchte, in Anlehnung an Bürgerinitiativen über Kampagnen und lokale Organisationen wirtschaftsliberale Positionen populär zu machen. Mit den Kampagnen sollte Druck auf die Politik erzeugt werden, marktradikale Positionen (Deregulierungen, Abbau des Kündigungsschutzes, Privatisierung der Altersvorsorge und des Gesundheitswesens) umzusetzen.[1211]

"Mövenpick-Spenden", 2008 und 2009[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 und 2009 wurden CSU und FDP mit großen Spenden von Finck-Firmen bedacht. Die FDP erhielt nach Spiegel-Informationen binnen eines Jahres 1,1 Millionen Euro von der Düsseldorfer Substantia AG. Diese Summe ist eine der höchsten Parteispenden in der Geschichte der Freidemokraten und wurde 2008 und 2009 in drei Teilspenden überwiesen, 2008 noch unter dem Namen VM Holding AG. Die CSU hatte zwei Großspenden kurz vor der bayrischen Landtagswahl 2008 erhalten: Damals erhielt die CSU eine Spende über 430.000 Euro, eine zweite über 390.000 Euro. Die Spenden waren l aut Süddeutscher Zeitung kein Sonderfall: seit 1998 sind insgesamt 3,7 Millionen Euro an die CSU zusammengekommen, überwiesen von mehreren kleinen Firmen, die zu Fincks Firmenimperium gehören.[1312]

Die Spenden und ihre Verbindung zu Finck lösten damals eine große Debatte aus: denn CSU und FDP hatten sich in den Koalitionsverhandlungen 2009 für die neue schwarz-gelbe Bundesregierung für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen eingesetzt. Die Firma Mövenpick, die von der Familie von Finck kontrolliert wird, betreibt selbst mehrere Hotels.[1413]

Ludwig van Mises-Institut, ab 2012[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ludwig van Mises-Institut residiert in München in den gleichen Räumen wie die Finck'sche Hauptverwaltung. Im August 2012 wurde es in den Räumen von Dr. Kleeberg & Partner gegründet.[1514] Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfergesellschaft übernimmt auch die Prüfung von Finck-Firmen wie der Custodia Holding AG.[1615] Präsident des Instituts ist Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH (Teil des Finck'schen Firmen-Netzwerks).[1716]

Das Institut ist nicht mit dem Mises-Institute in Auburn, Alabama (USA) zu verwechseln, auch wenn es offensichtlich enge Kontakte gibt und z.B. Artikel des Mises-Institute ins Deutsche übersetzt und publiziert werden.

Indizien für verdeckte Unterstützung der AfD, 2013 und später[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Recherchen von Spiegel und WOZ sowie NDR/ WDR/ SZ legen nahe, dass von Finck mit seinen Beratern in die verdeckte Finanzierung der AfD verwickelt ist. Laut Spiegel gibt es klare Indizien, dass der Milliardär August von Finck über die PR-Agentur Wordstatt 2013 AfD-Veranstaltungen finanziert hat. Zudem war ein Bevollmächtigter Fincks offenbar in die Konzeption des Deutschland-Kuriers eingebunden, der seit 2017 für die AfD wirbt.[1817]

Verbindungen und Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hayek-Gesellschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Finck'schen Familiengesellschaften, der unter anderem die Hotelkette Mövenpick und viele andere Gesellschaften gehören, sind Mitglieder der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft.[1918]

Stiftung Familienunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die von Finck'sche Familien-Gesellschaften unterstützten die „Berliner Erklärung der Familienunternehmen zur Krise des Euro“ der Stiftung Familienunternehmen. Diese Erklärung wurde „im Kontext der sogenannten WELT-Währungskonferenz verfasst, die die Stiftung Familienunternehmen gemeinsam mit der WELT-Gruppe am 27. Juni 2011“ veranstaltete.[2019]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fincks Frau Francine engagierte sich in der Stiftung der Strauß-Tochter Monika Hohlmeier. [2120]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. 1,01,1 Manager Magazin: Die 1001 reichsten Deutschen, Sonderheft 2018. S. 23
  2. #167 August von Finck, Forbes, abgerufen am 26.11.2018
  3. Geschäftsbericht 2017, Custodia Holding AG, S. 29f.
  4. Vgl. u.a. August Baron von Finck: Patriarch und Phantom - Münchens heimlicher Herrscher, Abendzeitung, 18.1.2018, abgerufen am 26.11.2018
  5. Süddeutsche Zeitung: Der freie Bürger und sein Edelmann, 10.10.2002, S.9. Siehe auch: Edelmann ohne Fortune, manager-magazin online, abgerufen am 26.11.2018
  6. Alexander Häusler, Rainer Roeser (2015): Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der »Alternative für Deutschland«. VSA, Hamburg, S. 28–32.
  7. Wien, Wien, du bist nicht allein! focus.de am 26.06.2000, abgerufen am 26.11.18
  8. Als Österreich der Buhmann der EU war derstandard.at, 21.01.2010, abgerufen am 26.11.18
  9. Spenden der DSK Grundbesitzverwaltungs GmbH, Mercator Verwaltung GmbH, Pacelli Beteiligungs GmbH & Co. KG, Pacelli Immobilien GmbH, Versicherungs- und Wirtschaftsdienste GmbH laut Lobbypedia-Parteispenden-Datenbank auf Basis des CSU-Rechenschaftberichts 2002. Siehe auch: Süddeutsche Zeitung: Spendables Imperium, 30.01.2009, S.33
  10. Der geheime Finanzier manager-magazin online vom 14.12.2005, abgerufen am 26.11.18
  11. Rudolph Speth: Der BürgerKonvent - Kampagnenprotest von oben ohne Transparenz und Bürgerbeteiligung, hrsg. Hans Böckler Stiftung, S. 14
  12. Rudolph Speth: Der BürgerKonvent - Kampagnenprotest von oben ohne Transparenz und Bürgerbeteiligung, hrsg. Hans Böckler Stiftung
  13. Große Geschenke erhalten die Freundschaft Spiegel Online vom 16.1.2010, abgerufen am 26.11.18
  14. Siehe zu der Debatte u.a. Große Geschenke erhalten die Freundschaft Spiegel Online vom 16.1.2010 oder Hotel-Unternehmer spendet FDP 1,1 Millionen Euro, FAZ online vom 17.1.2010, alle abgerufen am 26.11.18
  15. Protokoll über die Gründung des Ludwig von Mises Deutschland Institut, S.1
  16. Vgl. http://www.custodia-ag.de/Berichte/Geschaeftsberichte/CUSTODIA_GB_2017.pdf Geschäftsbericht 2017], Custodia Holding AG, S. 29f.
  17. Webseite des Ludwig van Mises-Instituts, abgerufen am 26.11.2018
  18. Goldene Zeiten, Spiegel vom 24.11.2018, S.15-22, Spur führt zu Milliardär von Finck, WOZ online vom 23.11.2018 sowie Spur zu Münchner Milliardär?, Tagesschau online vom 23.11.2018, abgerufen am 26.11.2018
  19. Islamhetze per Mail tagesschau.de am 23.01.2018, abgerufen am 26.11.18
  20. Berliner Erklärung der Familienunternehmen zur Krise des Euro (pdf), Webseite des Hauptstadtbriefs, abgerufen am 26.11.2018
  21. Milliardär in Vaters Schatten Spiegel Online vom 05.07.1993, abgerufen am 26.11.18
'''August von Finck junior''' ist ein deutscher Unternehmer, der in der Vergangenheit mehrfach durch hohe Parteispenden und die Unterstützung rechter oder konservativer Parteien und Organisationen aufgefallen ist. Sein Vermögen wird vom Manager Magazin auf 5,5 Mrd. Euro geschätzt, damit liegt er in deren Ranking der reichsten Deutschen auf Platz 22.<ref name="MM-Reichenliste">Manager Magazin: Die 1001 reichsten Deutschen, Sonderheft 2018. S. 23</ref> In der Forbes-Liste wird er etwas höher auf 8,6 Mrd. US-Dollar und Rang 167 weltweit geschätzt. (Stand: 22.11.2018)<ref>[https://www.forbes.com/profile/august-von-finck/#34b444f97327 #167 August von Finck], Forbes, abgerufen am 26.11.2018</ref>
        

        Zu seinen Firmen-Beteiligungen gehören u.a. Mövenpick, von Roll und SGS.<ref name="MM-Reichenliste"/> Über die Custodia Holding AG hält er u.a. Anteile an dem Ölkonzern Royal Dutch Shell, dem finnischen Energieversorger Fortum, dem australischen Baukonzern Cimic und den Unternehmen Allianz, Nestlé und Swiss Re (Stand: Dez 2017).<ref>[http://www.custodia-ag.de/Berichte/Geschaeftsberichte/CUSTODIA_GB_2017.pdf Geschäftsbericht 2017], Custodia Holding AG, S. 29f.</ref> Zudem besitzt von Finck im größeren Umfang Immobilien und Ländereien.<ref>Vgl. u.a. [https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.er-koennte-eine-republik-zum-einstuerzen-bringen-august-baron-von-finck-patriarch-und-phantom-muenchens-heimlicher-herrscher.46c0c9d7-8327-4070-bf76-37913d44887f.html August Baron von Finck: Patriarch und Phantom - Münchens heimlicher Herrscher], Abendzeitung, 18.1.2018, abgerufen am 26.11.2018</ref>
        

        == Politisches Wirken ==
        
        === Unterstützung für Bund Freier Bürger, 90er Jahre ===
        
        Finck unterstützte nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Partei des rechtsgerichteten Manfred Brunner, den Bund Freier Bürger (BFB), von 1992 bis 1998 mit etwa 8,5 Millionen Mark (4,3 Millionen Euro) in bar. Manfred Brunner erklärte einmal, der Baron habe ihn zu einer festen Größe im politischen System Deutschlands machen wollen. Davon ausgehend, dass Brunner keine Parteispenden erhalten habe, sondern geschenktes Geld, erwirkte die Staatsanwaltschaft München I einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung. Brunner akzeptierte die Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung samt der Auflage von 6000 Euro.<ref>Süddeutsche Zeitung: Der freie Bürger und sein Edelmann, 10.10.2002, S.9. Siehe auch: [http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-280631-2.html Edelmann ohne Fortune], manager-magazin online, abgerufen am 26.11.2018</ref>
        Der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler bezeichnet den Bund freier Bürger als eine Art „rechte Vorläuferpartei“ der Alternative für Deutschland (AfD) mit „frappierenden Ähnlichkeiten“, insbesondere bezüglich personeller Überschneidungen, der politischer Ausrichtung und inhaltlicher Forderungen.<ref> Alexander Häusler, Rainer Roeser (2015): Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der »Alternative für Deutschland«. VSA, Hamburg, S. 28–32.</ref>
            

            ===Initiative für Haider, 2000 ===
        
        Als die FPÖ unter Jörg Haider im Jahre 2000 das erste Mal an der österreichischen Regierung beteiligt war, unterstützte von Finck gemeinsam mit der Unternehmerin Christiane Underberg, Rudolf Miele (Mielewerke Güthersloh), Joachim Weinling-Hagenbeck (Tierpark Hamburg) eine Initiative, die sich gegen EU-Sanktionen gegen Österreich wandte.<ref>[https://www.focus.de/magazin/archiv/eu-sanktionen-wien-wien-bist-nicht-allein_aid_182450.html  Wien, Wien, du bist nicht allein!] focus.de am 26.06.2000, abgerufen am 26.11.18</ref> Die EU-14-Staaten hatten als Reaktion auf die Regierungsbeteiligung der FPÖ bilaterale Maßnahmen erlassen: Die bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und den 14 restlichen EU-Ländern sollten eingestellt werden und Botschafter nur noch auf einer technischen Ebene empfangen werden. <ref>[https://derstandard.at/1263705581215/EU-Sanktionen-Als-Oesterreich-der-Buhmann-der-EU-war Als Österreich der Buhmann der EU war] derstandard.at, 21.01.2010, abgerufen am 26.11.18</ref>
        

        === Spenden an die CSU, besonders 2002 ===
        
        Finck spendete lange Jahre große Summen an die CSU. Besonders hoch waren die Spenden 2002, dem Jahr als der CSU-Vorsitzende [[Edmund Stoiber]] als Kanzlerkandidat der Union gegen Schröder antrat. Damals flossen gut 1.6 Mio. Euro über verschieden Firmen aus dem Finck'schen Netzwerk an die CSU. Von 2000 bis 2003 flossen insgesamt 2,3 Mio. Euro an die CSU.<ref>
        
        Spenden der DSK Grundbesitzverwaltungs GmbH, Mercator Verwaltung GmbH, Pacelli Beteiligungs GmbH & Co. KG, Pacelli Immobilien GmbH, Versicherungs- und Wirtschaftsdienste GmbH laut Lobbypedia-Parteispenden-Datenbank auf Basis des CSU-Rechenschaftberichts 2002. Siehe auch: Süddeutsche Zeitung: Spendables Imperium, 30.01.2009, S.33</ref>
        

        === Unterstützung des Bürgerkonvent, 2003 ===
        
        Finck unterstützte im Jahre 2003 eine millionenschwere Werbekampagne der Vereinigung [[BürgerKonvent]]. Es gab zwar noch weitere Geldgeber, den großen Teil der sechs Millionen Euro finanzierte Finck nach Informationen des Manager Magazins jedoch selbst. <ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/a-390197.html Der geheime Finanzier] manager-magazin online vom 14.12.2005, abgerufen am 26.11.18</ref> Der Bürgerkonvent wurde von Meinhard Miegel und Gerd Langguth gegründet, im Gründungs-Vorstand war zudem der Münchner Anwalt Andreas Busse. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte auch der Anwalt Brun-Hagen-Hennerkes, der offizieller Stifter der [[Stiftung Familienunternehmen]] ist.<ref>[http://www.rudolf-speth.de/images/pdf/buergerkonvent.pdf Rudolph Speth: Der BürgerKonvent - Kampagnenprotest von oben ohne Transparenz und Bürgerbeteiligung], hrsg. Hans Böckler Stiftung, S. 14</ref> Später wurde die heutige stellvertretende Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion [[Beatrix von Storch]] als Vorstandsmitglied gewählt. Der BürgerKonvent versuchte, in Anlehnung an Bürgerinitiativen über Kampagnen und lokale Organisationen wirtschaftsliberale Positionen populär zu machen. Mit den Kampagnen sollte Druck auf die Politik erzeugt werden, marktradikale Positionen (Deregulierungen, Abbau des Kündigungsschutzes, Privatisierung der Altersvorsorge und des Gesundheitswesens) umzusetzen.<ref>[http://www.rudolf-speth.de/images/pdf/buergerkonvent.pdf Rudolph Speth: Der BürgerKonvent - Kampagnenprotest von oben ohne Transparenz und Bürgerbeteiligung], hrsg. Hans Böckler Stiftung</ref>
        

        === "Mövenpick-Spenden", 2008 und 2009 === 
        
        2008 und 2009 wurden CSU und FDP mit großen Spenden von Finck-Firmen bedacht. Die FDP erhielt nach Spiegel-Informationen binnen eines Jahres 1,1 Millionen Euro von der Düsseldorfer Substantia AG. Diese Summe ist eine der höchsten Parteispenden in der Geschichte der Freidemokraten und wurde 2008 und 2009 in drei Teilspenden überwiesen, 2008 noch unter dem Namen VM Holding AG. Die CSU hatte zwei Großspenden kurz vor der bayrischen Landtagswahl 2008 erhalten: Damals erhielt die CSU eine Spende über 430.000 Euro, eine zweite über 390.000 Euro. Die Spenden waren l
        
        aut Süddeutscher Zeitung kein Sonderfall: seit 1998 sind insgesamt 3,7 Millionen Euro an die CSU zusammengekommen, überwiesen von mehreren kleinen Firmen, die  zu Fincks Firmenimperium gehören.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hoteliers-und-parteien-grosse-geschenke-erhalten-die-freundschaft-a-672409.html Große Geschenke erhalten die Freundschaft] Spiegel Online vom 16.1.2010, abgerufen am 26.11.18</ref>
        

        Die Spenden und ihre Verbindung zu Finck lösten damals eine große Debatte aus: denn CSU und FDP hatten sich in den Koalitionsverhandlungen 2009 für die neue schwarz-gelbe Bundesregierung für eine Senkung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen eingesetzt. Die Firma Mövenpick, die von der Familie von Finck kontrolliert wird, betreibt selbst mehrere Hotels.<ref>Siehe zu der Debatte u.a. [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/hoteliers-und-parteien-grosse-geschenke-erhalten-die-freundschaft-a-672409.html Große Geschenke erhalten die Freundschaft] Spiegel Online vom 16.1.2010 oder [http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/substantia-ag-hotel-unternehmer-spendet-fdp-1-1-millionen-euro-1912513.html Hotel-Unternehmer spendet FDP 1,1 Millionen Euro], FAZ online vom 17.1.2010, alle abgerufen am 26.11.18</ref>
        

        === Ludwig van Mises-Institut, ab 2012 ===
        
        Das Ludwig van Mises-Institut residiert in München in den gleichen Räumen wie die Finck'sche Hauptverwaltung. Im August 2012 wurde es in den Räumen von Dr. Kleeberg & Partner gegründet.<ref>Protokoll über die Gründung des Ludwig von Mises Deutschland Institut, S.1</ref> Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfergesellschaft übernimmt auch die Prüfung von Finck-Firmen wie der Custodia Holding AG.<ref>Vgl. http://www.custodia-ag.de/Berichte/Geschaeftsberichte/CUSTODIA_GB_2017.pdf Geschäftsbericht 2017], Custodia Holding AG, S. 29f.</ref> Präsident des Instituts ist Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH (Teil des Finck'schen Firmen-Netzwerks).<ref>[https://www.misesde.org/?page_id=63 Webseite des Ludwig van Mises-Instituts], abgerufen am 26.11.2018</ref> 
        

        Das Institut ist nicht mit dem Mises-Institute in Auburn, Alabama (USA) zu verwechseln, auch wenn es offensichtlich enge Kontakte gibt und z.B. Artikel des Mises-Institute ins Deutsche übersetzt und publiziert werden. 
        

        === Indizien für verdeckte Unterstützung der AfD, 2013 und später ===
        
        Recherchen von Spiegel und WOZ sowie NDR/ WDR/ SZ legen nahe, dass von Finck mit seinen Beratern in die verdeckte Finanzierung der AfD verwickelt ist. Laut Spiegel gibt es klare Indizien, dass der Milliardär August von Finck über die PR-Agentur Wordstatt 2013 AfD-Veranstaltungen finanziert hat. Zudem war ein Bevollmächtigter Fincks offenbar in die Konzeption des [[Verein_zur_Erhaltung_der_Rechtsstaatlichkeit_und_der_b%C3%BCrgerlichen_Freiheiten#Deutschland-Kurier|Deutschland-Kuriers]] eingebunden, der seit 2017 für die AfD wirbt.<ref>Goldene Zeiten, Spiegel vom 24.11.2018, S.15-22, [https://www.woz.ch/-92ee Spur führt zu Milliardär von Finck], WOZ online vom 23.11.2018 sowie [https://www.tagesschau.de/inland/afd-von-finck-101.html Spur zu Münchner Milliardär?], Tagesschau online vom 23.11.2018, abgerufen am 26.11.2018</ref>
        

        == Verbindungen und Netzwerke ==
        

        ===Hayek-Gesellschaft===
        
        Die von Finck'schen Familiengesellschaften, der unter anderem die Hotelkette Mövenpick und viele andere Gesellschaften gehören, sind Mitglieder der [[Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft]].<ref>[https://www.tagesschau.de/inland/afd-boehringer-101.html Islamhetze per Mail] tagesschau.de am 23.01.2018, abgerufen am 26.11.18</ref>
        

        === Stiftung Familienunternehmen ===
        
        Die von Finck'sche Familien-Gesellschaften unterstützten die „Berliner Erklärung der Familienunternehmen zur Krise des Euro“ der [[Stiftung Familienunternehmen]]. Diese Erklärung wurde „im Kontext der sogenannten WELT-Währungskonferenz verfasst, die die Stiftung Familienunternehmen gemeinsam mit der WELT-Gruppe am 27. Juni 2011“ veranstaltete.<ref>[http://www.derhauptstadtbrief.de/pdfs/pi_2011-06-27_berliner-erklaerung-der-familienunternehmen-zur_euro_krise_attachment.pdf Berliner Erklärung der Familienunternehmen zur Krise des Euro] (pdf), Webseite des Hauptstadtbriefs, abgerufen am 26.11.2018</ref>
        

        ===Weiteres===
        
        Fincks Frau Francine engagierte sich in der Stiftung der Strauß-Tochter Monika Hohlmeier. <ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13679715.html Milliardär in Vaters Schatten] Spiegel Online vom 05.07.1993, abgerufen am 26.11.18</ref>
        

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        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

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        [[Kategorie:Parteispenden]]
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== Politisches Wirken ==
 
== Politisches Wirken ==
 
=== Unterstützung für Bund Freier Bürger, 90er Jahre ===
 
=== Unterstützung für Bund Freier Bürger, 90er Jahre ===
Finck unterstützte nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Partei des rechtsgerichteten Manfred Brunner, den Bund Freier Bürger (BFB), von 1992 bis 1998 mit etwa 8,5 Millionen Mark (4,3 Millionen Euro) in bar. Manfred Brunner erklärte einmal, der Baron habe ihn zu einer festen Größe im politischen System Deutschlands machen wollen. Davon ausgehend, dass Brunner keine Parteispenden erhalten habe, sondern geschenktes Geld, erwirkte die Staatsanwaltschaft München I einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung. Brunner akzeptierte die Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung samt der Auflage von 6000 Euro.<ref>Süddeutsche Zeitung: Der freie Bürger und sein Edelmann, 10.10.2002, S.9. Siehe auch: [http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-280631-2.html Edelmann ohne Fortune], manager-magazin online, abgerufen am 26.11.2018</ref>
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Finck unterstützte nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" die Partei des rechtsgerichteten Manfred Brunner, den Bund Freier Bürger (BFB), von 1992 bis 1998 mit etwa 8,5 Millionen Mark (4,3 Millionen Euro) in bar. Manfred Brunner erklärte einmal, der Baron habe ihn zu einer festen Größe im politischen System Deutschlands machen wollen. Davon ausgehend, dass Brunner keine Parteispenden erhalten habe, sondern geschenktes Geld, erwirkte die Staatsanwaltschaft München I einen Strafbefehl wegen Steuerhinterziehung. Brunner akzeptierte die Freiheitsstrafe von einem Jahr auf Bewährung samt der Auflage von 6000 Euro.<ref>Süddeutsche Zeitung: Der freie Bürger und sein Edelmann, 10.10.2002, S.9. Siehe auch: [http://www.manager-magazin.de/unternehmen/karriere/a-280631-2.html Edelmann ohne Fortune], manager-magazin online, abgerufen am 26.11.2018</ref> Der Rechtsextremismusforscher Alexander Häusler bezeichnet den Bund freier Bürger als eine Art „rechte Vorläuferpartei“ der Alternative für Deutschland (AfD) mit „frappierenden Ähnlichkeiten“, insbesondere bezüglich personeller Überschneidungen, der politischer Ausrichtung und inhaltlicher Forderungen.<ref> Alexander Häusler, Rainer Roeser (2015): Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der »Alternative für Deutschland«. VSA, Hamburg, S. 28–32.</ref>
   
 
===Initiative für Haider, 2000 ===
 
===Initiative für Haider, 2000 ===

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