Axel Weber

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(* 8. März 1957 in Kusel, Rheinpfalz) Deutscher Wirtschaftswissenschaftler, Präsident der Deutschen Bundesbank und Mitglied des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB). Dr. Axel Weber war ab 2002 im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Bundesbank und Mitglied im „Rat der Wirtschaftsweisen“.

Axel Weber bewarb sich 2010 um den Posten als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) und Nachfolger von Jean-Claude Trichet, stieß dort aber laut Wirtschaftspresse auf den Widerstand Frankreichs sowie mehrerer südeuropäischer EU-Länder. Webers Verhalten während des drohenden Staatsbankrotts Griechenlands im Frühjahr 2010 dürfte diese Aversionen weiter gefördert haben. Die Schwierigkeiten bei der Durchsetzung dieser Bewerbung, mangelnde öffentliche Unterstützung von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble, galten im Frühjahr 2011 als Grund für seine überraschend bekannt gegebene vorzeitige Demission aus dem Amt als Bundesbankpräsident.[1]

Lebenslauf

(Quelle: whoiswho.de[2]

  • 2004 Präsident der Deutschen Bundesbank, Nachfolger von Ernst Welteke
  • 2002 Mitglied im "Rat der Fünf Weisen", der die deutsche Regierung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu beraten hat, Berufung durch Gerhard Schröder
  • 2001 Mitglied der Forschungsabteilung der Europäischen Zentralbank.
  • 2001 Uni Köln, Lehrstuhl für Internationale Ökonomie
  • 2000 Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Bundesbank
  • 1998 Universität Frankfurt/Main, Prof. für Monetäre Ökonomie, Leiter des Center for Financial Studies
  • 1994 Professor für Wirtschaftstheorie an der Uni Bonn
  • 1994 Habilitation an der Uni Siegen
  • 1992/93 Akademisches Jahr in den USA, Lehrstuhl in Washington D.C.
  • 1988 wissenschaftliche Auslandsaufenthalte an den Universitäten London und Tilburg
  • 1987 Promotion zum Dr. rer. pol.
  • 1982 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni Siegen am Fachbereich Volkswirtschaftslehre
  • 1976-1982 Diplum Studium der Volkswirtschaftslehre und der Verwaltungswissenschaften an den Unis Siegen und Konstanz

Axel Weber fertigte 1989/90 und 1994 für EU-Organe finanz- und handelspolitische Studien an. 1996 bis 1998 führte er im Auftrag der Österreichischen Nationalbank eine währungspolitische Untersuchung durch.

Kritik

Angeklagter des Bankentribunals

Axel Weber war stellvertretend für die Europäische Zentralbank einer der Angeklagten des attac-Bankentribunals. Die Anklagschrift warf ihm vor, dass er: "angesichts der Finanzkrise und der drohenden Kreditklemme die Geldhähne öffnete, ohne diese Politik des >>billigen Geldes<< mit Schritten zu effizienten und zusätzlichen Regulierungsvorschriften zu begleiten – wozu die nationalen Zentralbanken, die Träger der EZB, durchaus Möglichkeiten und Kompetenzen haben. [...]Wegen dieser Untätigkeit landeten die vielen hundert Milliarden Euro nicht bei der kreditsuchenden Realwirtschaft, sondern sie wurden über die Banken in Rohstoff-, Devisen- und Anleihengeschäfte gesteckt, womit neue, noch gewaltigere Spekulationsblasen aufgepumpt wurden."[3]

Beziehungen, Netzwerke

Als einer von Axel Webers Ziehsöhnen galt der hohe Regierungsbeamte und Finanzexperte Jörg Asmussen. Wie auch der Regierungsberater Jens Weidmann hat Asmussen bei Prof. Weber studiert.

Schattenkabinett mit Weidmann, Otremba und Asmussen

Als Bundesbankchef soll Weber laut Presseberichten mit dem Abteilungsleiter im Bundeskanzleramt Jens Weidmann und den Staatssekretärn Jörg Asmussen und Walther Otremba im Zuge der Weltfinanzkrise eine Art Schattenkabinett gebildet haben. Weber soll in dieser Zeit regelmäßig an Kabinettssitzungen der Regierungen Merkel-Steinmeier und Merkel-Westerwelle teilgenommen haben.Jörg Asmussen und Jens Weidmann Wer uns wirklich regiert, stern.de vom 7. August 2009, abgerufen am 10. Februar 2011

Wirken

Falke der Geldwertstabilität

Weber gilt als eingefleischter Vertreter der neoliberalen bzw. ordoliberalen Auffassung, dass Notenbanken und deren Geldpolitik einen eigenständigen, unabhängigen und scheinbar unpolitischen Kurs fahren sollten, der auf die Bewahrung der Geldwertstabilität ausgerichtet ist. Andere Konzepte sehen dagegen die Geldpolitik auch als mögliches Instrument um politische wie soziale Ziele (Wachstum, Beschäftigung, Schuldenabbau, ausgeglichene Handelsbilanz) zu erreichen.

Lobbyismus gegen die BaFin

Axel Weber setzte sich laut Presseberichten dafür ein, dass die deutsche Bankenaufsicht bei der Deutschen Bundesbank in Frankfurt zusammengefasst wurde - was die Rolle der Bonner Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) stark schwächte.[4]

Zitate

"Das Experiment kann als gescheitert betrachtet werden. Das Impulsive, Rechthaberische, Egozentrische, das einen guten Wissenschaftler ausmacht, ist einem öffentlichem Amt nicht dienlich. [...]Axel Weber hat die Regierung der Lächerlichkeit preisgegeben – eine Regierung, die ihm den Weg an die Spitze geebnet hatte."

Mark Schieritz in Die Zeit über Webers vorzeitig beendetes Engagement als Bundesbank-Dirketor[5]

Einzelnachweise

  1. Europa braucht einen neuen Axel WeberZeit.de vom 10. Februar 2011, abgerufen am 10. Februar 2011
  2. Axel Weber whoiswho.de, abgerufen am 11. Februar 2011
  3. Bankentribunal - Zivilgesellschaftliche Anklageschrift , attac, 18. März 2010 (pdf), abgerufen am 21. April 2010
  4. Balsam für geschundene Bundesbanker-Seelen, tagesschau.de, 8. Oktober 2009, abgerufen am 21. April 2010.
  5. Europa braucht einen neuen Axel WeberZeit.de vom 10. Februar 2011, abgerufen am 10. Februar 2011

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