Bertelsmann SE: Unterschied zwischen den Versionen

K (hat „Bertelsmann AG“ nach „Bertelsmann SE“ verschoben: Rechtsformwechsel)
K
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Bertelsmann SE & Co. KGaA
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Branche Medien
Hauptsitz Carl-Bertelsmann-Str. 270, 33311 Gütersloh
Lobbybüro Deutschland Unter den Linden 1, Berlin
Lobbybüro EU Chaussée d‘Etterbeek 166, 1040 Brussels
Webadresse www.bertelsmann.de

Die Bertelsmann SE & Co. KGaA ist größtes das größte Medienunternehmen Europas . Dennoch ist sie nach wie vor und ein Familienunternehmen, welches mit einem juristischen und personellen durch ein juristisches und personelles Geflecht durch die Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert wird.
Während die Bertelsmann Stiftung langfristigen Einfluß auf die Gesellschaft nimmt, kann die AG das Unternehmen durch die Medienmacht ihrer Fernseh-, Radiosender und Printprodukte direkten Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.

Im August 2012 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine "Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer SE (Societas Europaea) als geschäftsführender Gesellschafterin".[1]

Bertelsmann SE & Co. KGaA Branche Medien Hauptsitz Carl-Bertelsmann-Str. 270, 33311 Gütersloh Lobbybüro Deutschland Unter den Linden 1, Berlin Lobbybüro EU Chaussée d‘Etterbeek 166, 1040 Brussels Webadresse www.bertelsmann.de

Lobbyarbeit: Struktur und Strategien

4

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siehe bei der Bertelsmann Stiftung

6 Einzelnachweise

Fallbeispiele und Kritik

  • 5 Weiterführende Informationen
  • [Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bertelsmann als Finanzinvestor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.[2]

    Privatisierung staatlicher Aufgaben durch Public Private Partnership (ÖPP)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Ergebnis des Projekts: Es wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.[3] Arvato forderte 4,58 Millionen Euro Schadenersatz von der Stadt Würzburg. Bei Streitigkeiten dürfen die Vertragspartner zunächst nicht vor ein öffentliches Gericht gehen, sondern bilden ein privates Schiedsgericht, das zudem geheim tagt. Im Ergebnis verzichtete Würzburg auf die Forderungen und zahlte an Arvato 535.500 Euro.[4]
    • In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.[2]

    Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • 1835 eröffnete der Buchbinder Carl Bertelsmann in Gütersloh einen Verlag mit Buchdruckerei. Er vertrieb hauptsächlich Erbauungsliteratur für die pietistische Erweckungsbewegung, der Carl angehörte.
    • Nach 1933 passte der Verlag sein belletristisches Programm radikal der dem politischen Konjunktur Klima an und errang eine beherrschende Stellung auf dem Markt. Heinrich Mohn, der damalige Verlagschef, war kein Mitglied der NSDAP. Er ließ sich als "förderndes Mitglied" , der SS anwerben. Bertelsmann engagierte sich erst spät in der Kriegsbuchproduktion, dafür aber mit dem Einsatz seines gesamten Potentials und ohne jede ideologische Zurückhaltung. Von Herbst 1939 bis Sommer 1944 verkaufte Bertelsmann insgesamt 19 Millionen Feld- und Feldpostausgaben und behauptete sich damit als der mit Abstand erfolgreichste Lieferant von Wehrmachtsliteratur, noch [ vor ] dem Zentralverband der NSDAP.
    • Bertelsmann beteiligte sich an Schwarzkäufen und Papierschiebereien, die schließlich zu Ermittlungen durch die NS-Justiz führten. Heinrich Mohn und seine Anwälte erreichten, dass von den Anschuldigungen lediglich "Ordnungswidrigkeiten und unlauterer Wettbewerb" übrig blieben. Das Verfahren wurde eingestellt, unter anderem mit der Begründung, dass Bertelsmann bei Partei und Wehrmacht hohes Ansehen genieße und sich um die Front verdient gemacht habe.
    • Nach Kriegsende erhielt Bertelsmann eine Lizenz der britischen Militärregierung, da es Heinrich Mohn gelang, der Militärbehörde das Bild eines "Widerstandsverlages" zu vermitteln. Die Ermittlungen gegen Bertelsmann wegen Betrügereien und Schiebereien wurden zu politischer Verfolgung umgedeutet.
    • Durch die Gründung des Leserings 1950 schuf sich Bertelsmann einen eigenen Markt, durch den er stieg Bertelsmann innerhalb von nur drei Jahren zum unangefochtenen Marktführer der deutschen Buchgemeinschaft aufstiegauf. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren stellte der Bertelsmann-Lesering (heute: Der Club) das Stammgeschäft des Verlags dar, mit dem weit mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurde.

    (Quelle bis hierher):[25]

    • 1971 wird die C. Bertelsmann Verlags GmbH in die Bertelsmann AG umgewandelt. Reinhard Mohn übernimmt den Vorstandsvorsitz.
    • 1977 wird die Bertelsmann Stiftung gegründet
    • 1998 setzte Bertelsmann eine Expertenkommission zur Erforschung seiner NS-Vergangenheit ein. Bis dahin hatte Reinhard Mohn erfolgreich das Bild des Widerstandsverlages aufrecht erhalten. Erst als Bertelsmann die renommierte Buchverlagsgruppe jüdischen Ursprungs Random House in den USA übernahm, wurde die Kritik an der undurchsichtigen NS-Vergangenheit Bertelsmanns öffentlich. 2002 erschien ihr Bericht unter dem Titel "Bertelsmann im Dritten Reich".[26]
    • 2009 Firmenpatriarch Reinhard Mohn verstirbt im diesem Jahr

    Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Bertelsmann AG SE ist nicht börsennotiert. Kapitalanteile der Bertelsmann AGSE:

    Die Bertelsmann-Stiftung und Familie Mohn haben ihre Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann AG SE an die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) abgegeben. In ihr sitzen Familienmitglieder wie auch ausgewählte Manager. Eine weitere Stiftung, die BVG-Stiftung, mit Liz Mohn als Vorsitzende und einzig verfügungsberechtigte Vertreterin, ist Hauptanteilseignerin der BVG. Liz Mohn kontrolliert nun 80 Prozent der Stimmen bei der BVG.[37]

    • Jahresumsatz 2013: 15,8 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2010)[4]
    • Mitarbeiter: 104.419 (Stand: 31.12.2010)[4]
    • Konzerngewinn 2010: 550 Millionen Euro[516,35 Mrd. €
    • Mitarbeiter 2013: 111.763
    • Konzernergebnis 2013: 870 Mio. €

    Quelle: [8]

    Zur Bertelsmann AG SE gehören:

    • zu 75,1 %RTL Group (die deutschen RTL-Fernsehsender, VOX, n-tv, einige TV-Sender in europäischen Ländern, Radiosender)
    • (zu 74,9%) Gruner + Jahr (sternStern, Financial Times Deutschland, Capital, Spiegel Verlag (Sperrminorität von 25,25%))
    • zu 53 % Random House, Inc., die größte Buchverlagsgruppe der Welt (Heyne Verlag, Goldmann, Buchhandelskette Ludwig)
    • arvato AG (Outsourcing von Verwaltungstätigkeiten, Public Private Partnership, Call-Center Betrieb, Adresshandel, DeutschlandCard)
    • Corporate Center und Corporate Investments: Musikrechtegeschäft BMG, die Fonds BAI und BDMI sowie die Club- und Direktmarketinggeschäfte in Deutschland und Spanien

    Quelle:[69]

    Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Hartmut Ostrowski (Vorstandsvorsitzender)
    • Rolf Buch (Arvato)
    • Bernd Buchholz (Gruner + Jahr)
    • Markus Dohle (Random House)
    • Thomas Rabe (Finanzen / Corporate Center)
    • Gerhard Zeiler (RTL Group)

    Quelle:[4]

    Aufsichtsrat
    Vorstand Weitere Funktionen
    Thomas Rabe (Vorsitzender des Vorstands)
    Fernando Carro Arvato AG, CEO
    Markus Dohle Penguin Random House, CEO
    Immanuel Hermreck
    Anke Schäferkordt RTL Group

    (Stand: August 2015) Quelle: [10]

    Aufsichtsrat der Bertelsmann SE[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gunter Thielen, Vorsitzender, zugleich Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung
    Aufsichtsrat der Bertelsmann SE Weitere Funktionen
    Christoph Mohn
    (Vorsitzender)
    • (Sohn Mohns)
    Joachim Milberg
    (Stellv. Vorsitzender)
    • BMW AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
    Werner J. Bauer
    • Nestlé AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
    Wulf H. Bernotat
    ehem.
    • Vorsitzender des
    Vorstands der
    • Aufsichtsrats
    • E.ON AG, ehem. Vorsitzender des Vorstands
    Kai Brettmann
    • Betriebsrat, RTL
  • Christa Gomez, stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG
  • Helmut Gettkant
    • Betriebsrat
    Murat Cetin
    • Betriebsrat Arvato
    Ian Hudson
    Karl-Ludwig Kley
    ,
    Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender BMW AGLiz Mohn
    • , Vorsitzender der Geschäftsleitung
    Brigitte Mohn
    • (Tochter Mohns)
  • Christoph Mohn (Sohn), Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung
  • Liz Mohn
    • (Witwe Mohns)
    Gigi Levy-Weiss
    Hans Dieter Pötsch
    ,
    Kasper Rorsted
    , Vorstandsvorsitzender
  • Erich Ruppik
  • Lars Rebien Sørensen, Novo Nordisk A/S
  • Bodo Uebber, Daimler AG
  • Quelle:[7]

    Lobbyarbeit: Struktur und Strategien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    siehe bei der Bertelsmann Stiftung

    Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bertelsmann als Heuschrecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.[8]

    PPP - Privatisierung staatlicher Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.[8]
  • Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Das Projekt wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.[9
    • , Vorsitzender des Vorstands
    Bodo Uebber
    Christiane Sussieck
    • Betriebsrätin
    Bodo Uebber
    • Daimler AG, Mitglied des Vorstands

    (Stand: Oktober 2013) Quelle: [11]


    Ungewöhnlich ist, dass bei Bertelsmann noch ein zweiter Aufsichtsrat installiert ist. Neben dem Aufsichtsrat der Bertelsmann SE gibt es den Aufsichtsrat der Bertelsmann Management SE. Darin sitzen die gleichen Kapitalvertreter, nur fehlen die Arbeitnehmervertreter.[12] Der Bertelsmann-Webseite ist zu entnehmen, dass "Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA [...] die Geschäftsführung durch die Bertelsmann Management SE" überwacht.[11]

    Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Böckelmann, Frank/ Fischler, Hersch (2004): Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums, Frankfurt am Main
    • www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm Bertelsmann-Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur

    Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

    https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Bertelsmann-Webseite-Zahlen abgerufen am 22.08.2011 Bertelsmann verzehnfacht Gewinnmanager-magazin vom 17.02.2011
    1. Bertelsmann-Webseite - Bertelsmann vollzieht Wechsel der Rechtsform in SE & Co. KGaA abgerufen am 17.09.2012
    2. 2,0 2,1 Global Player Bertelsmann Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011
    3. Arvato verlässt Würzburg boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011
    4. Flop mit Signalwirkung junge welt vom 17.10.2013, abgerufen am 22.10.2013
    5. Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur bertelsmannkritik.de, abgerufen am 23.08.2011
    6. Corporate History, abgerufen am 28.08.2015
    7. Mit Liz und Tücke Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 22.08.2011
    4,0 4,1 4,2
    1. Kennzahlen Webseite Bertelsmann, abgerufen am
    22.
    1. 08.
    2011
    1. 10.2014
    2. Bertelsmann-Webseite-Unternehmensstruktur abgerufen am 22.08.2011
    Bertelsmann-Webseite-Aufsichtsrat
    1. Vorstand und Group Management Committee Webseite Bertelsmann, abgerufen am
    12
    1. 22.
    08
    1. 10.
    2011
    1. 2013
    8 8 Global Player Bertelsmann Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007
    1. Mitglieder der Aufsichtsräte von Bertelsmann Webseite Bertelsmann, abgerufen am 22.
    08
    1. 10.
    2011 Arvato verlässt Würzburg boersenblatt.net vom 20.02.2011
    1. 2013
    2. Wie Bertelsmann die Kontrollaufgaben auf zwei Aufsichtsgremien verteilt Media Tribune vom 12.04.2013, abgerufen am 22.
    08
    1. 10.
    2011
    1. 2013
    {{BoxUnternehmen
                
                | Name             = Bertelsmann SE & Co. KGaA
                
                | Logo             = [[Bild:158px-Bertelsmann-Logo.png]]
                
                | Branche          = Medien
                
                | Geschäftsfelder  = Fernsehen und Radio, Buchverlage, Zeitschriften und Zeitungen, Druck und Mediendienstleistungen, Club- und Direktmarketinggeschäfte
                
                | Hauptsitz        = Carl-Bertelsmann-Str. 270, 33311 Gütersloh
                
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                }}
                Die '''Bertelsmann SE & Co. KGaA''' ist größtes das größte Medienunternehmen Europas. Dennoch ist sie nach wie vor ein Familienunternehmen, welches mit einem juristischen und personellen und ein Familienunternehmen, welches durch ein juristisches und personelles Geflecht durch die Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert wird.<br />
            
            Während die [[Bertelsmann Stiftung]] langfristigen Einfluß auf die Gesellschaft nimmt, kann die AGdas Unternehmen durch die Medienmacht ihrer Fernseh-, Radiosender und Printprodukte direkten Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.
            
    
            Im August 2012 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine "Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer SE (Societas Europaea) als geschäftsführender Gesellschafterin".<ref>[http://www.bertelsmann.de/News/9362176/Bertelsmann-vollzieht-Wechsel-der-Rechtsform-in-SE-%2526-Co.-KGaA Bertelsmann-Webseite - Bertelsmann vollzieht Wechsel der Rechtsform in SE & Co. KGaA] abgerufen am 17.09.2012</ref>
            
    
                
                {{BoxUnternehmen
                
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    == Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
                
                siehe bei der [[Bertelsmann Stiftung]]
                
    
                == Fallbeispiele und Kritik ==
                
                ===Bertelsmann als Finanzinvestor===
                
                Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.<ref name="RB">[http://www.anti-bertelsmann.de/2007/baue0708.pdf Global Player Bertelsmann] Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011</ref>
                
    
                ===Privatisierung staatlicher Aufgaben durch [[Public Private Partnership]] (ÖPP)===
                
                *Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Ergebnis des Projekts: Es wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.<ref>[http://www.boersenblatt.net/415378/ Arvato verlässt Würzburg] boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref> Arvato forderte 4,58 Millionen Euro Schadenersatz von der Stadt Würzburg. Bei Streitigkeiten dürfen die Vertragspartner zunächst nicht vor ein öffentliches Gericht gehen, sondern bilden ein privates Schiedsgericht, das zudem geheim tagt. Im Ergebnis verzichtete Würzburg auf die Forderungen und zahlte an Arvato 535.500 Euro.<ref>[http://www.jungewelt.de/2013/10-17/023.php Flop mit Signalwirkung] junge welt vom 17.10.2013, abgerufen am 22.10.2013</ref>
                
    
                *In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.<ref name="RB" />
                
    ==Kurzdarstellung und Geschichte==
            
            *1835 eröffnete der Buchbinder Carl Bertelsmann in Gütersloh einen Verlag mit Buchdruckerei. Er vertrieb hauptsächlich Erbauungsliteratur für die pietistische Erweckungsbewegung, der Carl angehörte.
            
            *Nach 1933 passte der Verlag sein belletristisches Programm radikal derdem politischen KonjunkturKlima an und errang eine beherrschende Stellung auf dem Markt. Heinrich Mohn, der damalige Verlagschef, war kein Mitglied der NSDAP. Er ließ sich als "förderndes Mitglied", der SS anwerben. Bertelsmann engagierte sich erst spät in der Kriegsbuchproduktion, dafür aber mit dem Einsatz seines gesamten Potentials und ohne jede ideologische Zurückhaltung. Von Herbst 1939 bis Sommer 1944 verkaufte Bertelsmann insgesamt 19 Millionen Feld- und Feldpostausgaben und behauptete sich damit als der mit Abstand erfolgreichste Lieferant von Wehrmachtsliteratur, noch [vor] dem Zentralverband der NSDAP.
            
            *Bertelsmann beteiligte sich an Schwarzkäufen und Papierschiebereien, die schließlich zu Ermittlungen durch die NS-Justiz führten. Heinrich Mohn und seine Anwälte erreichten, dass von den Anschuldigungen lediglich "Ordnungswidrigkeiten und unlauterer Wettbewerb" übrig blieben. Das Verfahren wurde eingestellt, unter anderem mit der Begründung, dass Bertelsmann bei Partei und Wehrmacht hohes Ansehen genieße und sich um die Front verdient gemacht habe. 
            
            *Nach Kriegsende erhielt Bertelsmann eine Lizenz der britischen Militärregierung, da es Heinrich Mohn gelang, der Militärbehörde das Bild eines "Widerstandsverlages" zu vermitteln. Die Ermittlungen gegen Bertelsmann wegen Betrügereien und Schiebereien wurden zu politischer Verfolgung umgedeutet. 
            
            *Durch die Gründung des Leserings 1950 schuf sich stieg Bertelsmann einen eigenen Markt, durch den er innerhalb von nur drei Jahren zum unangefochtenen Marktführer der deutschen Buchgemeinschaft aufstiegauf. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren stellte der '''Bertelsmann-Lesering''' (heute: '''Der Club''') das Stammgeschäft des Verlags dar, mit dem weit mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurde. 
            
            ''(Quelle bis hierher):''<ref name="bk">[http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.html Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur] bertelsmannkritik.de, abgerufen am 23.08.2011</ref>
            
            *1971 wird die C. Bertelsmann Verlags GmbH in die Bertelsmann AG umgewandelt. Reinhard Mohn übernimmt den Vorstandsvorsitz. 
            
            *1977 wird die [[Bertelsmann Stiftung]] gegründet 
            
            *1998 setzte Bertelsmann eine Expertenkommission zur Erforschung seiner NS-Vergangenheit ein. Bis dahin hatte Reinhard Mohn erfolgreich das Bild des Widerstandsverlages aufrecht erhalten. Erst als Bertelsmann die renommierte Buchverlagsgruppe jüdischen Ursprungs '''Random House''' in den USA übernahm, wurde die Kritik an der undurchsichtigen NS-Vergangenheit Bertelsmanns öffentlich. 2002 erschien ihr Bericht unter dem Titel "Bertelsmann im Dritten Reich".<ref name="bk" />
                [http://www.bertelsmann.de/unternehmen/geschichte/unternehmensarchiv/ Corporate History], abgerufen am 28.08.2015</ref>
                *2009 Firmenpatriarch Reinhard Mohn verstirbt
            im diesem Jahr
                
    
    
                == Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen==
            
            Die Bertelsmann AGSE ist nicht börsennotiert. '''Kapitalanteile der Bertelsmann AGSE:''' 
            
            * 77,4% gehören der [[Bertelsmann Stiftung]]
            
            * 22,6% werden von der Familie Mohn gehalten
            
            Die Bertelsmann-Stiftung und Familie Mohn haben ihre Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann AGSE an die '''Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG)''' abgegeben. In ihr sitzen Familienmitglieder wie auch ausgewählte Manager.
            
            Eine weitere Stiftung, die '''BVG-Stiftung''', mit Liz Mohn als Vorsitzende und einzig verfügungsberechtigte Vertreterin, ist Hauptanteilseignerin der BVG. Liz Mohn kontrolliert nun 80 Prozent der Stimmen bei der BVG.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290134.html Mit Liz und Tücke] Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 22.08.2011</ref>
            
    
                * Jahresumsatz: 15,8 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2010)<ref name="BW-Z">[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Zahlen-%2526-Fakten.html Bertelsmann-Webseite-Zahlen] abgerufen am 22.08.2011</ref>
                
                * Mitarbeiter: 104.419 (Stand: 31.12.2010)<ref name="BW-Z" />
                
                * Konzerngewinn 2010: 550 Millionen Euro<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,746010,00.html Bertelsmann verzehnfacht Gewinn]manager-magazin vom 17.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref>
                
    
                Zur Bertelsmann AG gehören:
                
                *  2013: 16,35 Mrd. €
                
                * Mitarbeiter 2013: 111.763 
                
                * Konzernergebnis 2013: 870 Mio. €
                
                Quelle: <ref>[http://www.bertelsmann.de/verantwortung/zahlen-und-fakten/kennzahlen/ Kennzahlen] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 08.10.2014</ref>
                
    
                Zur Bertelsmann SE gehören:
                
                * zu 75,1 %'''RTL Group''' (die deutschen RTL-Fernsehsender, VOX, n-tv, einige TV-Sender in europäischen Ländern, Radiosender)
            
            * (zu 74,9%) '''Gruner + Jahr''' (stern''' Gruner + Jahr''' (Stern, Financial Times Deutschland, Capital, Spiegel Verlag (Sperrminorität von 25,25%))
                
                * ''' 
                
                * zu 53 %'''  Random House, Inc.''', die größte Buchverlagsgruppe der Welt (Heyne Verlag, Goldmann, Buchhandelskette Ludwig)
            
            * '''arvato AG''' (Outsourcing von Verwaltungstätigkeiten, [[Public Private Partnership]], Call-Center Betrieb, Adresshandel, DeutschlandCard)
            
            * Corporate Center und Corporate Investments: Musikrechtegeschäft BMG, die Fonds BAI und BDMI sowie die Club- und Direktmarketinggeschäfte in Deutschland und Spanien
            <font size="-2">Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Unternehmensstruktur.html Bertelsmann-Webseite-Unternehmensstruktur] abgerufen am 22.08.2011</ref></font>
            
    
                ===Vorstand===
            *Hartmut Ostrowski (Vorstandsvorsitzender)
                
                *Rolf Buch (Arvato)
                
                *Bernd Buchholz (Gruner + Jahr)
                
                *Markus Dohle (Random House)
                
                *Thomas Rabe (Finanzen / Corporate Center)
                
                *Gerhard Zeiler (RTL Group)
                <font size="-2">Quelle:<ref name="BW-Z" /></font>
                
    
                ===Aufsichtsrat===
                
                *Gunter Thielen, Vorsitzender, zugleich Vorstandsvorsitzender der [[Bertelsmann Stiftung]] 
                
                *Wulf H. Bernotat, ehem. Vorsitzender des Vorstands der [[E.ON]] AG
                
                *Kai Brettmann, RTL
                
                *Christa Gomez, stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG
                
                *Ian Hudson
                
                *Karl-Ludwig Kley, Merck KGaA
                
                *Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender [[BMW]] AG
                
                *Brigitte Mohn (Tochter)
                
                *Christoph Mohn (Sohn), Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung
                
                *Liz Mohn (Witwe)
                
                *Hans Dieter Pötsch, Volkswagen AG
                
                *Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender Henkel AG
                
                *Erich Ruppik
                
                *Lars Rebien Sørensen, Novo Nordisk A/S
                
                *Bodo Uebber, Daimler AG
                <font size="-2">Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Aufsichtsrat.html Bertelsmann-Webseite-Aufsichtsrat] abgerufen am 12.08.2011</ref></font>
                
    
                == Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
                
                siehe bei der [[Bertelsmann Stiftung]]
                
    
                == Fallbeispiele und Kritik ==
                
                ===Bertelsmann als Heuschrecke===
                
                Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.<ref name="RB">[http://www.anti-bertelsmann.de/2007/baue0708.pdf Global Player Bertelsmann] Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011</ref>
                
    
                ===PPP - Privatisierung staatlicher Aufgaben===
                
                *In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.<ref name="RB" />
                
                *Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Das Projekt wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.<ref>[http://www.boersenblatt.net/415378/ Arvato verlässt Würzburg] boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref>
                
    {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
                
                ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Vorstand
                
                ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Weitere Funktionen
                
    
                |-
                
                | Thomas Rabe (Vorsitzender des Vorstands)
                
                | 
                
    
                |-
                
                | Fernando Carro
                
                | Arvato AG, CEO
                
    
                |-
                
                | Markus Dohle
                
                | Penguin Random House, CEO
                
    
                |-
                
                | Immanuel Hermreck
                
                | 
                
    
                |-
                
                | Anke Schäferkordt
                
                | RTL Group
                
                |}
                <font size="-2">(Stand: August 2015) Quelle: <ref>[http://www.bertelsmann.de/unternehmen/management/ Vorstand und Group Management Committee] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 22.10.2013</ref></font>
                
    
                ===Aufsichtsrat der Bertelsmann SE===
                
                {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
                
                ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Aufsichtsrat der Bertelsmann SE
                
                ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Weitere Funktionen
                
    
                |-
                
                | Christoph Mohn<br /> (Vorsitzender)
                
                | 
                
                * (Sohn Mohns)
                
    
                |-
                
                | Joachim Milberg<br /> (Stellv. Vorsitzender)
                
                | 
                
                * [[BMW]] AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
                
    
                |-
                
                | Werner J. Bauer
                
                | 
                
                * [[Nestlé]] AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
                
    
                |-
                
                | Wulf H. Bernotat
                
                | 
                
                * [[Deutsche Annington]], Vorsitzender des Aufsichtsrats
                
                * [[E.ON]] AG, ehem. Vorsitzender des Vorstands
                
    
                |-
                
                | Kai Brettmann
                
                | 
                
                * Betriebsrat, RTL
                
    
                |-
                
                | Helmut Gettkant
                
                | 
                
                * Betriebsrat
                
    
                |-
                
                | Murat Cetin
                
                | 
                
                * Betriebsrat Arvato
                
    
                |-
                
                | Ian Hudson 
                
                | 
                
    
                |-
                
                | Karl-Ludwig Kley
                
                | 
                
                * [[Merck]] KGaA, Vorsitzender der Geschäftsleitung
                
    
                |-
                
                | Brigitte Mohn 
                
                | 
                
                * (Tochter Mohns)
                
    
                |-
                
                | Liz Mohn
                
                | 
                
                * (Witwe Mohns)
                
    
                |-
                
                | Gigi Levy-Weiss 
                
                | 
                
    
                |-
                
                | Hans Dieter Pötsch
                
                | 
                
                * [[Volkswagen]] AG, Mitglied des Vorstands
                
    
                |-
                
                | Kasper Rorsted
                
                | 
                
                * [[Henkel]] AG, Vorsitzender des Vorstands
                
    
                |-
                
                | Bodo Uebber 
                
                | 
                
                * [[Daimler]], Mitglied des Vorstands
                
    
                |-
                
                | Christiane Sussieck
                
                | 
                
                * Betriebsrätin
                
    
                |-
                
                | Bodo Uebber
                
                | 
                
                * [[Daimler]] AG, Mitglied des Vorstands
                
                |}
                <font size="-2">(Stand: Oktober 2013) Quelle: <ref name="bm1">[http://www.bertelsmann.de/unternehmen/aufsichtsrat/ Mitglieder der Aufsichtsräte von Bertelsmann] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 22.10.2013</ref></font>
                
    
                Ungewöhnlich ist, dass bei Bertelsmann noch ein zweiter Aufsichtsrat installiert ist. Neben dem Aufsichtsrat der Bertelsmann SE gibt es den Aufsichtsrat der '''Bertelsmann Management SE'''. Darin sitzen die gleichen Kapitalvertreter, nur fehlen die Arbeitnehmervertreter.<ref>[http://www.mediatribune.de/nachrichten/wie-bertelsmann-die-kontrollaufgaben-auf-zwei-aufsichtsgremien-verteilt Wie Bertelsmann die Kontrollaufgaben auf zwei Aufsichtsgremien verteilt] Media Tribune vom 12.04.2013, abgerufen am 22.10.2013</ref>
                
                Der Bertelsmann-Webseite ist zu entnehmen, dass "Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA [...] die Geschäftsführung durch die Bertelsmann Management SE" überwacht.<ref name="bm1" />
                
    == Weiterführende Informationen ==
            
            * Böckelmann, Frank/ Fischler, Hersch (2004): Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums, Frankfurt am Main
            
            * [http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm] Bertelsmann-Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur
            
    
                {{spendenbanner}}
                
    == Einzelnachweise ==
            <references/>
            
    
            [[Kategorie:Unternehmen]]
                
                [[Kategorie:ÖPP]]
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    Die '''Bertelsmann SE & Co. KGaA''' ist größtes Medienunternehmen Europas. Dennoch ist sie nach wie vor ein Familienunternehmen, welches mit einem juristischen und personellen Geflecht durch die Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert wird.<br />
     
    Während die [[Bertelsmann Stiftung]] langfristigen Einfluß auf die Gesellschaft nimmt, kann die AG durch die Medienmacht ihrer Fernseh-, Radiosender und Printprodukte direkten Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.
     
     
    Im August 2012 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine "Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer SE (Societas Europaea) als geschäftsführender Gesellschafterin".<ref>[http://www.bertelsmann.de/News/9362176/Bertelsmann-vollzieht-Wechsel-der-Rechtsform-in-SE-%2526-Co.-KGaA Bertelsmann-Webseite - Bertelsmann vollzieht Wechsel der Rechtsform in SE & Co. KGaA] abgerufen am 17.09.2012</ref>
     
     
     
     
    {{BoxUnternehmen
     
    {{BoxUnternehmen
     
    | Name            = Bertelsmann SE & Co. KGaA
     
    | Name            = Bertelsmann SE & Co. KGaA
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    | Branche          = Medien
     
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    | Geschäftsfelder  = Fernsehen und Radio, Buchverlage, Zeitschriften und Zeitungen, Druck und Mediendienstleistungen, Club- und Direktmarketinggeschäfte
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    | Homepage        = [http://www.bertelsmann.de/ www.bertelsmann.de]
     
    | Homepage        = [http://www.bertelsmann.de/ www.bertelsmann.de]
     
    }}
     
    }}
      +
    Die '''Bertelsmann SE & Co. KGaA''' ist das größte Medienunternehmen Europas und ein Familienunternehmen, welches durch ein juristisches und personelles Geflecht durch die Unternehmerfamilie Mohn kontrolliert wird.<br />
      +
    Während die [[Bertelsmann Stiftung]] langfristigen Einfluß auf die Gesellschaft nimmt, kann das Unternehmen durch die Medienmacht ihrer Fernseh-, Radiosender und Printprodukte direkten Einfluss auf die öffentliche Meinung ausüben.
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    Im August 2012 erfolgte ein Wechsel der Rechtsform von einer Aktiengesellschaft in eine "Kommanditgesellschaft auf Aktien mit einer SE (Societas Europaea) als geschäftsführender Gesellschafterin".<ref>[http://www.bertelsmann.de/News/9362176/Bertelsmann-vollzieht-Wechsel-der-Rechtsform-in-SE-%2526-Co.-KGaA Bertelsmann-Webseite - Bertelsmann vollzieht Wechsel der Rechtsform in SE & Co. KGaA] abgerufen am 17.09.2012</ref>
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    == Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
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    siehe bei der [[Bertelsmann Stiftung]]
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    == Fallbeispiele und Kritik ==
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    ===Bertelsmann als Finanzinvestor===
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    Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.<ref name="RB">[http://www.anti-bertelsmann.de/2007/baue0708.pdf Global Player Bertelsmann] Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011</ref>
       
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    ===Privatisierung staatlicher Aufgaben durch [[Public Private Partnership]] (ÖPP)===
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    *Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Ergebnis des Projekts: Es wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.<ref>[http://www.boersenblatt.net/415378/ Arvato verlässt Würzburg] boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref> Arvato forderte 4,58 Millionen Euro Schadenersatz von der Stadt Würzburg. Bei Streitigkeiten dürfen die Vertragspartner zunächst nicht vor ein öffentliches Gericht gehen, sondern bilden ein privates Schiedsgericht, das zudem geheim tagt. Im Ergebnis verzichtete Würzburg auf die Forderungen und zahlte an Arvato 535.500 Euro.<ref>[http://www.jungewelt.de/2013/10-17/023.php Flop mit Signalwirkung] junge welt vom 17.10.2013, abgerufen am 22.10.2013</ref>
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    *In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.<ref name="RB" />
       
     
    ==Kurzdarstellung und Geschichte==
     
    ==Kurzdarstellung und Geschichte==
     
    *1835 eröffnete der Buchbinder Carl Bertelsmann in Gütersloh einen Verlag mit Buchdruckerei. Er vertrieb hauptsächlich Erbauungsliteratur für die pietistische Erweckungsbewegung, der Carl angehörte.
     
    *1835 eröffnete der Buchbinder Carl Bertelsmann in Gütersloh einen Verlag mit Buchdruckerei. Er vertrieb hauptsächlich Erbauungsliteratur für die pietistische Erweckungsbewegung, der Carl angehörte.
    *Nach 1933 passte der Verlag sein belletristisches Programm radikal der politischen Konjunktur an und errang eine beherrschende Stellung auf dem Markt. Heinrich Mohn, der damalige Verlagschef, war kein Mitglied der NSDAP. Er ließ sich als "förderndes Mitglied", der SS anwerben. Bertelsmann engagierte sich erst spät in der Kriegsbuchproduktion, dafür aber mit dem Einsatz seines gesamten Potentials und ohne jede ideologische Zurückhaltung. Von Herbst 1939 bis Sommer 1944 verkaufte Bertelsmann insgesamt 19 Millionen Feld- und Feldpostausgaben und behauptete sich damit als der mit Abstand erfolgreichste Lieferant von Wehrmachtsliteratur, noch [vor] dem Zentralverband der NSDAP.
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    *Nach 1933 passte der Verlag sein belletristisches Programm radikal dem politischen Klima an und errang eine beherrschende Stellung auf dem Markt. Heinrich Mohn, der damalige Verlagschef, ließ sich als "förderndes Mitglied" der SS anwerben. Bertelsmann engagierte sich erst spät in der Kriegsbuchproduktion, dafür aber mit dem Einsatz seines gesamten Potentials und ohne jede ideologische Zurückhaltung. Von Herbst 1939 bis Sommer 1944 verkaufte Bertelsmann insgesamt 19 Millionen Feld- und Feldpostausgaben und behauptete sich damit als der mit Abstand erfolgreichste Lieferant von Wehrmachtsliteratur, noch vor dem Zentralverband der NSDAP.
     
    *Bertelsmann beteiligte sich an Schwarzkäufen und Papierschiebereien, die schließlich zu Ermittlungen durch die NS-Justiz führten. Heinrich Mohn und seine Anwälte erreichten, dass von den Anschuldigungen lediglich "Ordnungswidrigkeiten und unlauterer Wettbewerb" übrig blieben. Das Verfahren wurde eingestellt, unter anderem mit der Begründung, dass Bertelsmann bei Partei und Wehrmacht hohes Ansehen genieße und sich um die Front verdient gemacht habe.  
     
    *Bertelsmann beteiligte sich an Schwarzkäufen und Papierschiebereien, die schließlich zu Ermittlungen durch die NS-Justiz führten. Heinrich Mohn und seine Anwälte erreichten, dass von den Anschuldigungen lediglich "Ordnungswidrigkeiten und unlauterer Wettbewerb" übrig blieben. Das Verfahren wurde eingestellt, unter anderem mit der Begründung, dass Bertelsmann bei Partei und Wehrmacht hohes Ansehen genieße und sich um die Front verdient gemacht habe.  
     
    *Nach Kriegsende erhielt Bertelsmann eine Lizenz der britischen Militärregierung, da es Heinrich Mohn gelang, der Militärbehörde das Bild eines "Widerstandsverlages" zu vermitteln. Die Ermittlungen gegen Bertelsmann wegen Betrügereien und Schiebereien wurden zu politischer Verfolgung umgedeutet.  
     
    *Nach Kriegsende erhielt Bertelsmann eine Lizenz der britischen Militärregierung, da es Heinrich Mohn gelang, der Militärbehörde das Bild eines "Widerstandsverlages" zu vermitteln. Die Ermittlungen gegen Bertelsmann wegen Betrügereien und Schiebereien wurden zu politischer Verfolgung umgedeutet.  
    *Durch die Gründung des Leserings 1950 schuf sich Bertelsmann einen eigenen Markt, durch den er innerhalb von nur drei Jahren zum unangefochtenen Marktführer der deutschen Buchgemeinschaft aufstieg. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren stellte der '''Bertelsmann-Lesering''' (heute: '''Der Club''') das Stammgeschäft des Verlags dar, mit dem weit mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurde.  
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    *Durch die Gründung des Leserings 1950 stieg Bertelsmann innerhalb von nur drei Jahren zum unangefochtenen Marktführer der deutschen Buchgemeinschaft auf. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren stellte der ''Bertelsmann-Lesering'' (heute: ''Der Club'') das Stammgeschäft des Verlags dar, mit dem weit mehr als 50 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet wurde.  
     
    ''(Quelle bis hierher):''<ref name="bk">[http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.html Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur] bertelsmannkritik.de, abgerufen am 23.08.2011</ref>
     
    ''(Quelle bis hierher):''<ref name="bk">[http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.html Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur] bertelsmannkritik.de, abgerufen am 23.08.2011</ref>
     
    *1971 wird die C. Bertelsmann Verlags GmbH in die Bertelsmann AG umgewandelt. Reinhard Mohn übernimmt den Vorstandsvorsitz.  
     
    *1971 wird die C. Bertelsmann Verlags GmbH in die Bertelsmann AG umgewandelt. Reinhard Mohn übernimmt den Vorstandsvorsitz.  
     
    *1977 wird die [[Bertelsmann Stiftung]] gegründet  
     
    *1977 wird die [[Bertelsmann Stiftung]] gegründet  
    *1998 setzte Bertelsmann eine Expertenkommission zur Erforschung seiner NS-Vergangenheit ein. Bis dahin hatte Reinhard Mohn erfolgreich das Bild des Widerstandsverlages aufrecht erhalten. Erst als Bertelsmann die renommierte Buchverlagsgruppe jüdischen Ursprungs '''Random House''' in den USA übernahm, wurde die Kritik an der undurchsichtigen NS-Vergangenheit Bertelsmanns öffentlich. 2002 erschien ihr Bericht unter dem Titel "Bertelsmann im Dritten Reich".<ref name="bk" />
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    *1998 setzte Bertelsmann eine Expertenkommission zur Erforschung seiner NS-Vergangenheit ein. Bis dahin hatte Reinhard Mohn erfolgreich das Bild des Widerstandsverlages aufrecht erhalten. Erst als Bertelsmann die renommierte Buchverlagsgruppe jüdischen Ursprungs '''Random House''' in den USA übernahm, wurde die Kritik an der undurchsichtigen NS-Vergangenheit Bertelsmanns öffentlich. 2002 erschien ihr Bericht unter dem Titel "Bertelsmann im Dritten Reich".<ref>[http://www.bertelsmann.de/unternehmen/geschichte/unternehmensarchiv/ Corporate History], abgerufen am 28.08.2015</ref>
    *2009 Firmenpatriarch Reinhard Mohn verstirbt im diesem Jahr
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    *2009 Firmenpatriarch Reinhard Mohn verstirbt
     
     
     
     
       
     
    == Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen==
     
    == Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen==
    Die Bertelsmann AG ist nicht börsennotiert. '''Kapitalanteile der Bertelsmann AG:'''  
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    Die Bertelsmann SE ist nicht börsennotiert. '''Kapitalanteile der Bertelsmann SE:'''  
     
    * 77,4% gehören der [[Bertelsmann Stiftung]]
     
    * 77,4% gehören der [[Bertelsmann Stiftung]]
     
    * 22,6% werden von der Familie Mohn gehalten
     
    * 22,6% werden von der Familie Mohn gehalten
    Die Bertelsmann-Stiftung und Familie Mohn haben ihre Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann AG an die '''Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG)''' abgegeben. In ihr sitzen Familienmitglieder wie auch ausgewählte Manager.
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    Die Bertelsmann-Stiftung und Familie Mohn haben ihre Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann SE an die '''Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG)''' abgegeben. In ihr sitzen Familienmitglieder wie auch ausgewählte Manager.
     
    Eine weitere Stiftung, die '''BVG-Stiftung''', mit Liz Mohn als Vorsitzende und einzig verfügungsberechtigte Vertreterin, ist Hauptanteilseignerin der BVG. Liz Mohn kontrolliert nun 80 Prozent der Stimmen bei der BVG.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290134.html Mit Liz und Tücke] Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 22.08.2011</ref>
     
    Eine weitere Stiftung, die '''BVG-Stiftung''', mit Liz Mohn als Vorsitzende und einzig verfügungsberechtigte Vertreterin, ist Hauptanteilseignerin der BVG. Liz Mohn kontrolliert nun 80 Prozent der Stimmen bei der BVG.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290134.html Mit Liz und Tücke] Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 22.08.2011</ref>
       
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    * Jahresumsatz 2013: 16,35 Mrd. €
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    * Mitarbeiter 2013: 111.763
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    * Konzernergebnis 2013: 870 Mio. €
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    Quelle: <ref>[http://www.bertelsmann.de/verantwortung/zahlen-und-fakten/kennzahlen/ Kennzahlen] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 08.10.2014</ref>
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    Zur Bertelsmann SE gehören:
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    * zu 75,1 %'''RTL Group''' (die deutschen RTL-Fernsehsender, VOX, n-tv, einige TV-Sender in europäischen Ländern, Radiosender)
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    * ''' Gruner + Jahr''' (Stern, Financial Times Deutschland, Capital, Spiegel Verlag (Sperrminorität von 25,25%)
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    * zu 53 %'''  Random House, Inc.''', die größte Buchverlagsgruppe der Welt (Heyne Verlag, Goldmann, Buchhandelskette Ludwig)
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    * '''arvato AG''' (Outsourcing von Verwaltungstätigkeiten, [[Public Private Partnership]], Call-Center Betrieb, Adresshandel, DeutschlandCard)
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    * Corporate Center und Corporate Investments: Musikrechtegeschäft BMG, die Fonds BAI und BDMI sowie die Club- und Direktmarketinggeschäfte in Deutschland und Spanien
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    <font size="-2">Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Unternehmensstruktur.html Bertelsmann-Webseite-Unternehmensstruktur] abgerufen am 22.08.2011</ref></font>
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    ===Vorstand===
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    {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
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    ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Vorstand
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    ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Weitere Funktionen
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    | Thomas Rabe (Vorsitzender des Vorstands)
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    | Fernando Carro
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    | Arvato AG, CEO
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    | Markus Dohle
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    | Penguin Random House, CEO
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    | Immanuel Hermreck
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    | Anke Schäferkordt
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    | RTL Group
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    |}
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    <font size="-2">(Stand: August 2015) Quelle: <ref>[http://www.bertelsmann.de/unternehmen/management/ Vorstand und Group Management Committee] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 22.10.2013</ref></font>
      +
      +
    ===Aufsichtsrat der Bertelsmann SE===
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    {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
      +
    ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Aufsichtsrat der Bertelsmann SE
      +
    ! style="background-color: #FF7100; color: white; "| Weitere Funktionen
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    |-
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    | Christoph Mohn<br /> (Vorsitzender)
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    * (Sohn Mohns)
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    |-
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    | Joachim Milberg<br /> (Stellv. Vorsitzender)
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    * [[BMW]] AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
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    | Werner J. Bauer
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    * [[Nestlé]] AG, Vorsitzender des Aufsichtsrats
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    |-
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    | Wulf H. Bernotat
      +
    |
      +
    * [[Deutsche Annington]], Vorsitzender des Aufsichtsrats
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    * [[E.ON]] AG, ehem. Vorsitzender des Vorstands
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    |-
      +
    | Kai Brettmann
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    * Betriebsrat, RTL
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    | Helmut Gettkant
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    * Betriebsrat
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    |-
      +
    | Murat Cetin
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      +
    * Betriebsrat Arvato
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    |-
      +
    | Ian Hudson
      +
    |
      +
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    |-
      +
    | Karl-Ludwig Kley
      +
    |
      +
    * [[Merck]] KGaA, Vorsitzender der Geschäftsleitung
       
    * Jahresumsatz: 15,8 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2010)<ref name="BW-Z">[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Zahlen-%2526-Fakten.html Bertelsmann-Webseite-Zahlen] abgerufen am 22.08.2011</ref>
    +
    |-
    * Mitarbeiter: 104.419 (Stand: 31.12.2010)<ref name="BW-Z" />
    +
    | Brigitte Mohn
    * Konzerngewinn 2010: 550 Millionen Euro<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,746010,00.html Bertelsmann verzehnfacht Gewinn]manager-magazin vom 17.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref>
    +
    |
      +
    * (Tochter Mohns)
       
      +
    |-
      +
    | Liz Mohn
      +
    |
      +
    * (Witwe Mohns)
       
    Zur Bertelsmann AG gehören:
    +
    |-
    * '''RTL Group''' (die deutschen RTL-Fernsehsender, VOX, n-tv, einige TV-Sender in europäischen Ländern, Radiosender)
    +
    | Gigi Levy-Weiss
    * (zu 74,9%) '''Gruner + Jahr''' (stern, Financial Times Deutschland, Capital, Spiegel Verlag (Sperrminorität von 25,25%))
    +
    |
    * '''Random House, Inc.''', die größte Buchverlagsgruppe der Welt (Heyne Verlag, Goldmann, Buchhandelskette Ludwig)
     
    * '''arvato AG''' (Outsourcing von Verwaltungstätigkeiten, Call-Center Betrieb, Adresshandel, DeutschlandCard)
     
    * Corporate Center und Corporate Investments: Musikrechtegeschäft BMG, die Fonds BAI und BDMI sowie die Club- und Direktmarketinggeschäfte in Deutschland und Spanien
     
    <font size="-2">Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Unternehmensstruktur.html Bertelsmann-Webseite-Unternehmensstruktur] abgerufen am 22.08.2011</ref></font>
     
       
      +
    |-
      +
    | Hans Dieter Pötsch
      +
    |
      +
    * [[Volkswagen]] AG, Mitglied des Vorstands
       
    ===Vorstand===
    +
    |-
    *Hartmut Ostrowski (Vorstandsvorsitzender)
    +
    | Kasper Rorsted
    *Rolf Buch (Arvato)
    +
    |
    *Bernd Buchholz (Gruner + Jahr)
    +
    * [[Henkel]] AG, Vorsitzender des Vorstands
    *Markus Dohle (Random House)
     
    *Thomas Rabe (Finanzen / Corporate Center)
     
    *Gerhard Zeiler (RTL Group)
     
    <font size="-2">Quelle:<ref name="BW-Z" /></font>
     
       
    ===Aufsichtsrat===
    +
    |-
    *Gunter Thielen, Vorsitzender, zugleich Vorstandsvorsitzender der [[Bertelsmann Stiftung]]  
    +
    | Bodo Uebber
    *Wulf H. Bernotat, ehem. Vorsitzender des Vorstands der [[E.ON]] AG
    +
    |
    *Kai Brettmann, RTL
    +
    * [[Daimler]], Mitglied des Vorstands
    *Christa Gomez, stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG
     
    *Ian Hudson
     
    *Karl-Ludwig Kley, Merck KGaA
     
    *Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender [[BMW]] AG
     
    *Brigitte Mohn (Tochter)
     
    *Christoph Mohn (Sohn), Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung
     
    *Liz Mohn (Witwe)
     
    *Hans Dieter Pötsch, Volkswagen AG
     
    *Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender Henkel AG
     
    *Erich Ruppik
     
    *Lars Rebien Sørensen, Novo Nordisk A/S
     
    *Bodo Uebber, Daimler AG
     
    <font size="-2">Quelle:<ref>[http://www.bertelsmann.de/Bertelsmann-AG/Aufsichtsrat.html Bertelsmann-Webseite-Aufsichtsrat] abgerufen am 12.08.2011</ref></font>
     
       
    == Lobbyarbeit: Struktur und Strategien==
    +
    |-
    siehe bei der [[Bertelsmann Stiftung]]
    +
    | Christiane Sussieck
      +
    |
      +
    * Betriebsrätin
       
    == Fallbeispiele und Kritik ==
    +
    |-
    ===Bertelsmann als Heuschrecke===
    +
    | Bodo Uebber
    Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.<ref name="RB">[http://www.anti-bertelsmann.de/2007/baue0708.pdf Global Player Bertelsmann] Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011</ref>
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      +
    * [[Daimler]] AG, Mitglied des Vorstands
      +
    |}
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    <font size="-2">(Stand: Oktober 2013) Quelle: <ref name="bm1">[http://www.bertelsmann.de/unternehmen/aufsichtsrat/ Mitglieder der Aufsichtsräte von Bertelsmann] Webseite Bertelsmann, abgerufen am 22.10.2013</ref></font>
       
    ===PPP - Privatisierung staatlicher Aufgaben===
     
    *In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.<ref name="RB" />
     
    *Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Das Projekt wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.<ref>[http://www.boersenblatt.net/415378/ Arvato verlässt Würzburg] boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011</ref>
     
       
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    Ungewöhnlich ist, dass bei Bertelsmann noch ein zweiter Aufsichtsrat installiert ist. Neben dem Aufsichtsrat der Bertelsmann SE gibt es den Aufsichtsrat der '''Bertelsmann Management SE'''. Darin sitzen die gleichen Kapitalvertreter, nur fehlen die Arbeitnehmervertreter.<ref>[http://www.mediatribune.de/nachrichten/wie-bertelsmann-die-kontrollaufgaben-auf-zwei-aufsichtsgremien-verteilt Wie Bertelsmann die Kontrollaufgaben auf zwei Aufsichtsgremien verteilt] Media Tribune vom 12.04.2013, abgerufen am 22.10.2013</ref>
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    Der Bertelsmann-Webseite ist zu entnehmen, dass "Der Aufsichtsrat der Bertelsmann SE & Co. KGaA [...] die Geschäftsführung durch die Bertelsmann Management SE" überwacht.<ref name="bm1" />
       
     
    == Weiterführende Informationen ==
     
    == Weiterführende Informationen ==
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    * [http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm] Bertelsmann-Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur
     
    * [http://www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm www.bertelsmannkritik.de/konzern.htm] Bertelsmann-Der Konzern und die Familie Geschichte einer Unternehmenskultur
       
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    == Einzelnachweise ==
     
    == Einzelnachweise ==
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    [[Kategorie:Unternehmen]]
     
    [[Kategorie:Unternehmen]]
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    [[Kategorie:ÖPP]]

    Anhänge

    Diskussionen