Burson-Marsteller: Unterschied zwischen den Versionen

K
(2012: Demonstration Pro Frankfurter Flughafen)
Burson-Marsteller
Rechtsform LLC (US-amerikanische Kapitalgesellschaft)
Tätigkeitsbereich Public Relations, Lobbying
Gründungsdatum 1953
Hauptsitz New York City, USA
Lobbybüro
Lobbybüro EU 37 Square de Meeûs, B-1000 Brussels
Webadresse burson-marsteller.de

Burson-Marsteller ist eine der weltweit größten PR-Agenturen mit Filialen in mehr als 50 Ländern.


Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000 wurde Burson-Marsteller als Teil der Young & Rubicam Group von der WPP Group übernommen
  • 1979 von der Young & Rubicam Group übernommen
  • seit 1973 Büro in Deutschland
  • 1953 von Bill Marsteller und Harold Burson in den USA gegründet

Quelle: [1], [2]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland hat Burson Marsteller die Rechtsform einer GmbH.

  • Karl-Heinz Heuser, CEO Deutschland
  • Karin Bollo, Managing Director
  • Christian Thams, Managing Director Berlin, Deutschland

Quelle: [3]

Global:

  • Donald A. Baer, Worldwide President and CEO

Europa:

  • Jeremy Galbraith, CEO für Europe/Middle East/Africa[4]

Brüssel:

  • David Earnshaw, CEO Büro in Brüssel[5]


Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Derek Taylor, ranghoher Beamter der EU-Kommission in Energiefragen, wechselte 2009 zu Burson-Marsteller. In der Lobbyagentur ist er ebenfalls als Energieberater tätig. Zwischen den beiden Jobs lagen nur wenige Wochen. Der Wechsel wurde von der EU-Kommission bis heute nicht autorisiert; Sanktionen gab es für Taylor nicht.[6]


Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf europäischer Ebene hatte Burson-Marsteller laut Lobbyregister der EU 2012 einen Umsatz von 8.965.000 €.[7] Klienten mit dem höchsten Umsatz waren 2012:

  • Bromine Science and Environmental Forum (mind. 10.000.000€)
  • H LUNDBECK A/S (5.000.000-5.250.000€)
  • Bayer Schering Pharma AG (250.000–300.000€)
  • Initiative for a Competitive Online Marketplace (250.000-300.000€)
  • ExxonMobil (200.000–250.000€)
  • European Peat and Growing Media Association, DTEK Holdings (100.000–150.000€)

Weitere bisherige Kunden (Auswahl): Coca Cola, McDonalds, SAP, Lufthansa, Argentinien, Nigeria, Blackwater, Johnson und Johnson, Nestlé, REWE, Mastercard, Mazda, Pfizer, Danone

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Lobby- und PR-Agentur bezeichnet ihre Tätigkeit u.a. als perception management. Dabei geht es vor allem um die Risikowahrnehmung. Wenn Giftgas aus einer Chemiefabrik entweicht oder Öl aus einem Tanker, sieht Burson-Marsteller seine Aufgabe darin, die öffentliche Wahrnehmung solcher Ereignisse zu managen. Weitere Schwerpunkte von Burson-Marsteller sind Krisenkommunikation, Issues Management sowie Pflege der Beziehungen zu Regierungen und Medien.

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2012: Kampagne gegen Julia Timoschenko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anlässlich der anhaltenden ausländischen Kritik an Julia Timoschenkos Inhaftierung hat die ukrainische Regierungspartei Partei der Regionen (PRU) von Präsident Janukowitsch Burson-Marsteller damit beauftragt, sowohl ihre Aktivitäten als Regierungspartei insgesamt als auch ihre Position im Fall Timoschenko in ein besseres Licht zu rücken. Zu diesem Zweck wurden unter anderem mehrere Pressetermine für den stellvertretenden Generalstaatsanwalt der Ukraine, Renat Kuzmin, bei dessen Besuch in Brüssel Anfang Mai organisiert. Bereits am 1. April hatte Kuzmin Timoschenko in der Financial Times der Beteiligung an einem Auftragsmord in den 90er Jahren und der Steuerhinterziehung beschuldigt. Eine derart gemeinsam gestaltete und von Burson-Marsteller koordinierte Öffentlichkeitsarbeit des obersten Strafverfolgers und der Regierungspartei verletzt nach Einschätzung von Timoschenkos Parteigänger Hryhoriy Nemyria Kuzmins Status als unabhängiger Jurist.

Martin Nunn, ein Brite, der die PR-Firma Whites Communications in Kiew leitet, hat bei der Staatsanwaltschaft des Vereinigten Königreichs angefragt, ob Burson-Marsteller mit seinem Engagement nicht gegen britische Anti-Korruptionsgesetze verstößt. Dies sei der Fall, weil Kuzmin von der PRU einen Vorteil in Form öffentlicher Aufmerksamkeit erhalte.[8]

2012: Demonstration Pro Frankfurter Flughafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Februar 2012 fand unter dem Motto Ja zu FRA! auf dem Römerberg in Frankfurt/Main eine Kundgebung für den Flughafenausbau statt. Organisiert wurde die Demonstration von Burson-Marsteller. Mit der Kundgebung reagierten die Unternehmen Fraport AG, Lufthansa und Condor darauf, dass sie in der Debatte um den Ausbau des Frankfurter Flughafens zunehmend in die Defensive geraten waren.[9] Burson-Marsteller hat für die Kundgebung eine Webseite erstellt sowie Plakate und Radiospots entwickelt. Die Firmen unterstützten die Veranstaltung massiv.[10] Fraport bezahlt seinen Mitarbeitern z.B. die Fahrtkosten, auch ein Bus-Shuttle soll es geben. Lufthansa hat zudem Kunden aus dem Miles and More-Programm per Mail um ihr Kommen gebeten. Es wurde Geld investiert und der ganze Apparat der Unternehmen eingespannt – all dies aber als Kommunikation von oben herab. Die TeilnehmerInnen der Demonstration waren in die Planung nicht eingebunden. Sie sollten den Unternehmen nur mehr Glaubwürdigkeit verschaffen.

Es gibt demnach einen klaren Unterschied zu einem eigenständigen Protest von Bürgerinnen und Bürgern. Eine Form demokratischer Beteiligung wie eine Demonstration, die die Stimme der Bürgerinnen und Bürger von unten in die Öffentlichkeit und an die Politik herantragen soll, wird als Unternehmens-PR von oben nach unten zweckentfremdet. Fraglich ist dabei, inwiefern Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu der Kundgebung kommen, weil es vom Arbeitgeber erwartet wird und eher als Teil des Jobs verstanden wird denn als eine eigenständige demokratische Meinungsäußerung. Diese Problematik wird auch nicht dadurch gelöst, dass Fraport und Lufthansa offiziell sagen, dass die Teilnahme freiwillig sei.[11] Diese inszenierte Kundgebung hat somit keinesfalls den gleichen Stellenwert wie Proteste von eigenständigen Bürgerinitiativen.

2010: Verdeckte Meinungsmache für Facebook[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2010 wurde bekannt, dass Burson-Marsteller im Auftrag von Facebook verdeckt negative Berichte über Google in den Medien verbreiten ließ. Im Kern ging es dabei um den mangelnden Schutz der Privatsphäre durch Google. Der Fall wurde bekannt, nachdem ein von Burson-Marsteller angefragter Blogger an die Öffentlichkeit ging. Facebook gab daraufhin zu, Burson-Marsteller beauftragt zu haben.[12]

1999: Organisierte Demonstration für Monsanto[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 1999 organisierte Burson-Marsteller für den Gentechnik-Konzern Monsanto eine Demonstration. Die rund 100 Mitglieder einer baptisitischen Kirche wurden teilweise mit 25 Dollar bezahlt, dass sie zeitgleich zu einer Anhörung der Food and Drug Administration (FDA) pro Genmanipulationen demonstrierten. Burson-Marsteller organisierte hierzu auch kostenlose Verpflegung und einen Bustransfer für die Demonstranten. Monsanto beauftragte Burson-Marsteller in einem Vertrag über mehrere Millionen Dollar, bei der Kampagne zu helfen. Burson-Marsteller-Mitarbeiter und -Berater versuchten hierzu Repräsentanten aus Kirchen, Arbeiterbewegungen und anderen Gruppen zu rekrutieren, die dann bei den FDA-Anhörungen sprechen sollten.[13]

1997: Kampagne gegen Verbot giftiger Substanzen in Flammschutzmitteln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burson-Marsteller rief im Auftrag der vier weltgrößten Hersteller von bromierten Flammschutzmitteln das sogenannte Bromine Science and Environment Forum (BSEF) ins Leben. Über dieses Forum wurde auf europäischer Ebene massiver Lobbyismus betrieben, um ein drohendes Verbot von umweltschädigenden Substanzen, welche in Elektro- und Elektronikgeräten, Textilien oder Bauprodukten zum Zweck des Flammschutzes zur Anwendung kamen, zu verhindern. Allerdings blieb dies ohne Erfolg. Das EU-Parlament verbot den Einsatz dieser Substanzen im Jahr 2001.[14]

1996: Beeinflussung des Stuttgarter Bürgermeister-Wahlkampfes im Auftrag der Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DB Projekt Stuttgart 21 GmbH engagierte 1996 die Lobby-Agentur Burson-Marsteller, um die OB-Kandidaten im Bürgermeister-Wahlkampf zu unterstützen, die Stuttgart 21 befürworteten.[15] Die Agentur sollte zudem für die Projekt GmbH die Meinungsführerschaft in der Debatte um Stuttgart 21 sichern. Es ging also um eine Einflussnahme auf die Wahlentscheidung zugunsten der Deutschen Bahn und deren Großprojekt Stuttgart 21.

Dabei habe die Projekt GmbH als 100-prozentige Tochter der Deutschen Bahn großen Wert darauf gelegt, “daß bei der Außendarstellung die Konzernmutter im Hintergrund bleibt.” So heißt es in einer stichpunktartigen Fallstudie, mit der Burson-Marsteller Ende der 90er Jahre auf ihrer Webseite für die eigene Arbeit warb. Die Fallstudie verschwand 2001 nach einem Relaunch der Webseite wieder – wir haben sie jetzt nochmal ausgegraben.[16] (hier zum Nachlesen als pdf)

Zielgruppe der PR-Kampagne waren sowohl Top-Entscheider in Politik und Wirtschaft als auch die stimmberechtigten Bürger Stuttgarts. Für deren Ansprache wurden Flyer und Werbeanzeigen produziert sowie eine Telefon-Hotline eingerichtet.

Am 10. November 1996 gewann der Stuttgart 21-Befürworter Wolfgang Schuster knapp mit 43,1% der Stimmen vor Rezzo Schlauch mit 39,3% (Wahlbeteiligung 53,9%). Damit errang auch die Deutsche Bahn Sieg gegenüber der erstarkenden Protestbewegung gegen das Bahnhofsprojekt.

Weitere ausführlichere Informationen gibt es bei LobbyControl: Stuttgart 21: wie die Bahn den Bürgermeister-Wahlkampf 1996 beeinflusste

1993 und 2000: Gründung nicht-registrierter Intergroups im EU-Parlament[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Linton, einer der Cheflobbyisten von Burson-Marsteller, war maßgeblich an der Initiierung und dem Aufbau von zwei inoffiziellen und einflussreichen Intergroups des EU-Parlaments beteiligt.

Intergroups sind informelle Arbeitsgruppen, in denen EU-Abgeordnete aller Fraktionen zusammenkommen - sehr häufig zum Zweck des Austauschs mit Unternehmensvertretern und Lobbyisten. Solche Gruppen dienen den beteiligten Unternehmen als Plattform für ihre Lobbyarbeit. Zu diesem Zweck organisieren sie zum Beispiel Diskussionsveranstaltungen oder Empfänge, bei denen in der Regel meist Unternehmensvertreter und Lobbyisten sprechen und mit an den Tischen der Abgeordneten sitzen. Nicht beim EU-Parlament registrierte Intergroups unterliegen im Gegensatz zu registrierten Intergroups keinerlei demokratischer Kontrolle. Sie werden auch cross-Party-groups oder manchmal direkt MEP-Industry-Foren genannt. In manchen Gruppen übernehmen die beteiligten Unternehmen die Sekretariate und anfallende Kosten für alle Veranstaltungen, in vielen müssen sie eine oftmals hohe Mitgliedsgebühr bezahlen.

1993 war Linton einer der Mitgründer der Intergroup Transatlantic Policy Network[17], welche für die Finanzierung einer Vielzahl von Ausflügen mit sowohl amerikanischen als auch europäischen Abgeordneten bekannt ist. Im Jahr 2000 stieß Burson-Marsteller über Peter Linton maßgeblich die Gründung der ebenfalls nicht-registrierten Intergroup European Internet Foundation an. [17] Diese wurde u.a. von der heutigen Cheflobbyistin von Facebook in Brüssel und damaligen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, Erika Mann, offiziell gegründet.[18] Auch dies zeigt die Nähe zwischen den Abgeordneten und den Unternehmen, die sich in Intergroups versammeln.

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite-B-M - Geschichte abgerufen am 10.04.2014
  2. Webseite-B-M - Our Heritage/Milestones abgerufen am 10.04.2014
  3. Webseite-B-M - Management Team abgerufen am 10.04.2014
  4. Webseite-B-M - About Us/Global Leadership abgerufen am 13.10.2012
  5. Webseite-B-M - Leadership Team abgerufen am 13.10.2012
  6. EU-Beamte klüngeln mit der Wirtschaft taz vom 26.11.2011, abgerufen am 26.03.2012
  7. Transparenzregister Burson-Marsteller, http://europa.eu, abgerufen am 09.04.2014
  8. Anti-Tymoshenko party hires top PR firm in EU capital, euobserver.com, abgerufen am 10.05.2012
  9. Flughafen Frankfurt und Burson-Marsteller: Ja zu FRA beauftragt umstrittene PR-Agentur, fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012
  10. Burson-Marsteller : „Wir würden niemals Demonstranten bezahlen“, fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012
  11. Lufthansa: Keine unzulässige Werbung für Pro-Flughafen-Demo in Frankfurt, wiesbadener-kurier.de, abgerufen am 02.03.2012: archiviert in web.archive.org
  12. Facebook Busted in Clumsy Smear on Google, thedailybeast.com vom 11.05.2011, abgerufen am 06.03.2012
  13. Monsanto Campaign Tries to Gain Support for Gene-Altered Food, The New York Times vom 08.12.1999, abgerufen am 09.03.2012
  14. Burson-Marsteller Brussels lobbying for the bromine industry, Corporate Europe Observatory vom Januar 2005, abgerufen am 25.07.2012
  15. Stuttgart 21: wie die Bahn den Bürgermeister-Wahlkampf 1996 beeinflusste, lobbycontrol.de vom 26.09.2012, abgerufen am 26.09.2012
  16. Fallstudie: DB Projekt Stuttgart 21, burson-marsteller.de, abgerufen über archive.org am 26.09.2012
  17. 17,017,1 About Us/Our People/Senior Consultants, www.burson-marsteller.be, abgerufen am 29.08.2012
  18. Webseite EIF - About Us/EIF Mission abgerufen am 23.01.2013
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        '''Burson-Marsteller''' ist eine der weltweit größten [[PR-Agenturen]] mit Filialen in mehr als 50 Ländern.
        

        == Kurzdarstellung und Geschichte==
        
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        * 2000 wurde Burson-Marsteller als Teil der Young & Rubicam Group von der [[WPP Group]] übernommen 
        
        * 1979 von der Young & Rubicam Group übernommen
        
        * seit 1973 Büro in Deutschland
        
        * 1953 von Bill Marsteller und Harold Burson in den USA gegründet
        
        Quelle: <ref>[http://burson-marsteller.de/ueber-uns/geschichte/ Webseite-B-M - Geschichte] abgerufen am 10.04.2014</ref>, <ref>[http://www.burson-marsteller.com/About_Us/Our_Heritage/Pages/Milestones.aspx Webseite-B-M - Our Heritage/Milestones] abgerufen am 10.04.2014</ref>
        

        == Organisationsstruktur und Personal==
        
        In Deutschland hat Burson Marsteller die Rechtsform einer GmbH.
        

        * Karl-Heinz Heuser, CEO Deutschland
        
        * Karin Bollo, Managing Director
        
        * Christian Thams, Managing Director Berlin, Deutschland
        
        Quelle: <ref>[http://burson-marsteller.de/ueber-uns/management-team/ Webseite-B-M - Management Team] abgerufen am 10.04.2014</ref>
        

        Global:
        
        * Donald A. Baer, Worldwide President and CEO
        

        Europa:
        
        * Jeremy Galbraith, CEO für Europe/Middle East/Africa<ref>[http://www.burson-marsteller.com/About_Us/Global_Leadership/Pages/default.aspx Webseite-B-M - About Us/Global Leadership] abgerufen am 13.10.2012</ref>
        

        Brüssel:
        
        * David Earnshaw, CEO Büro in Brüssel<ref>[http://burson-marsteller.be/about/team/leadership-team/ Webseite-B-M - Leadership Team] abgerufen am 13.10.2012</ref>
        

        ==Verbindungen==
        
        * Burson-Marsteller ist Teil der [[WPP Group]]. Zur WPP Group gehören u.a. die PR-Agenturen [[Hill & Knowlton]], [[Scholz & Friends]] und [[Hering Schuppener]].
        

        * [[Derek Taylor]], ranghoher Beamter der [[EU-Kommission]] in Energiefragen, wechselte 2009 zu Burson-Marsteller. In der Lobbyagentur ist er ebenfalls als Energieberater tätig. Zwischen den beiden Jobs lagen nur wenige Wochen. Der Wechsel wurde von der EU-Kommission bis heute nicht autorisiert; Sanktionen gab es für Taylor nicht.<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&dig=2011%2F11%2F26%2Fa0264&cHash=5fe9d86b6d EU-Beamte klüngeln mit der Wirtschaft] taz vom 26.11.2011, abgerufen am 26.03.2012</ref>
        

        == Finanzen==
        
        Auf europäischer Ebene hatte Burson-Marsteller laut [[Lobbyregister_EU|Lobbyregister der EU]] 2012 einen Umsatz von 8.965.000 €.<ref>[http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=9155503593-86&locale=de#de Transparenzregister Burson-Marsteller], http://europa.eu, abgerufen am 09.04.2014</ref> Klienten mit dem höchsten Umsatz waren 2012:
        
        * Bromine Science and Environmental Forum (mind. 10.000.000€)
        
        * H LUNDBECK A/S (5.000.000-5.250.000€)
        
        * [[Bayer]] Schering Pharma AG (250.000–300.000€)
        
        * Initiative for a Competitive Online Marketplace (250.000-300.000€)
        
        * [[ExxonMobil]] (200.000–250.000€)
        
        * European Peat and Growing Media Association, DTEK Holdings (100.000–150.000€)
        

        Weitere bisherige Kunden (Auswahl): [[Coca Cola]], [[McDonalds]], [[SAP]], [[Lufthansa]], Argentinien, Nigeria, Blackwater, Johnson und Johnson, [[Nestlé]], [[REWE]], Mastercard, Mazda, [[Pfizer]], Danone
        

        == Lobbystrategien und Einfluss==
        
        Die Lobby- und PR-Agentur bezeichnet ihre Tätigkeit u.a. als ''perception management''. Dabei geht es vor allem um die Risikowahrnehmung. Wenn Giftgas aus einer Chemiefabrik entweicht oder Öl aus einem Tanker, sieht Burson-Marsteller seine Aufgabe darin, die öffentliche Wahrnehmung solcher Ereignisse zu managen. Weitere Schwerpunkte von Burson-Marsteller sind Krisenkommunikation, Issues Management sowie Pflege der Beziehungen zu Regierungen und Medien.
        

        == Fallstudien und Kritik ==
        
        ===2012: Kampagne gegen Julia Timoschenko===
        
        Anlässlich der anhaltenden ausländischen Kritik an Julia Timoschenkos Inhaftierung hat die ukrainische Regierungspartei Partei der Regionen (PRU) von Präsident Janukowitsch Burson-Marsteller damit beauftragt, sowohl ihre Aktivitäten als Regierungspartei insgesamt als auch ihre Position im Fall Timoschenko in ein besseres Licht zu rücken. Zu diesem Zweck wurden unter anderem mehrere Pressetermine für den stellvertretenden Generalstaatsanwalt der Ukraine, Renat Kuzmin, bei dessen Besuch in Brüssel Anfang Mai organisiert. Bereits am 1. April hatte Kuzmin Timoschenko in der Financial Times der Beteiligung an einem Auftragsmord in den 90er Jahren und der Steuerhinterziehung beschuldigt. Eine derart gemeinsam gestaltete und von Burson-Marsteller koordinierte Öffentlichkeitsarbeit des obersten Strafverfolgers und der Regierungspartei verletzt nach Einschätzung von Timoschenkos Parteigänger Hryhoriy Nemyria Kuzmins Status als unabhängiger Jurist.  
        

        Martin Nunn, ein Brite, der die PR-Firma [[Whites Communications]] in Kiew leitet, hat bei der Staatsanwaltschaft des Vereinigten Königreichs angefragt, ob Burson-Marsteller mit seinem Engagement nicht gegen britische Anti-Korruptionsgesetze verstößt. Dies sei der Fall, weil Kuzmin von der PRU einen Vorteil in Form öffentlicher Aufmerksamkeit erhalte.<ref>[http://euobserver.com/24/116076 Anti-Tymoshenko party hires top PR firm in EU capital], euobserver.com, abgerufen am 10.05.2012</ref>
        

        ===2012: Demonstration Pro Frankfurter Flughafen===
        
        Am 1. Februar 2012 fand unter dem Motto ''Ja zu FRA!'' auf dem Römerberg in Frankfurt/Main eine Kundgebung für den Flughafenausbau statt. Organisiert wurde die ''Demonstration'' von Burson-Marsteller. Mit der Kundgebung reagierten die Unternehmen [[Fraport]] AG, [[Lufthansa]] und Condor darauf, dass sie in der Debatte um den Ausbau des Frankfurter Flughafens zunehmend in die Defensive geraten waren.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/flughafen-frankfurt-und-burson-marsteller--ja-zu-fra--beauftragt-umstrittene-pr-agentur,2641734,11676876.html Flughafen Frankfurt und Burson-Marsteller: ''Ja zu FRA'' beauftragt umstrittene PR-Agentur], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Burson-Marsteller hat für die Kundgebung eine Webseite erstellt sowie Plakate und Radiospots entwickelt. Die Firmen unterstützten die Veranstaltung massiv.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/burson-marsteller---wir-wuerden-niemals-demonstranten-bezahlen-,2641734,11719348.html Burson-Marsteller : „Wir würden niemals Demonstranten bezahlen“], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Fraport bezahlt seinen Mitarbeitern z.B. die Fahrtkosten, auch ein Bus-Shuttle soll es geben. Lufthansa hat zudem Kunden aus dem Miles and More-Programm per Mail um ihr Kommen gebeten. Es wurde Geld investiert und der ganze Apparat der Unternehmen eingespannt – all dies aber als Kommunikation von oben herab. Die TeilnehmerInnen der Demonstration waren in die Planung nicht eingebunden. Sie sollten den Unternehmen nur mehr Glaubwürdigkeit verschaffen.
        

        Es gibt demnach einen klaren Unterschied zu einem eigenständigen Protest von Bürgerinnen und Bürgern. Eine Form demokratischer Beteiligung wie eine Demonstration, die die Stimme der Bürgerinnen und Bürger von unten in die Öffentlichkeit und an die Politik herantragen soll, wird als Unternehmens-PR von oben nach unten zweckentfremdet. Fraglich ist dabei, inwiefern Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu der Kundgebung kommen, weil es vom Arbeitgeber erwartet wird und eher als Teil des Jobs verstanden wird denn als eine eigenständige demokratische Meinungsäußerung. Diese Problematik wird auch nicht dadurch gelöst, dass Fraport und Lufthansa offiziell sagen, dass die Teilnahme freiwillig sei.<ref>[https://web.archive.org/web/20120226134728/http://www.wiesbadener-kurier.de/special/flughafenausbau/11693557.htm Lufthansa: Keine unzulässige Werbung für Pro-Flughafen-Demo in Frankfurt], wiesbadener-kurier.de, abgerufen am 02.03.2012: archiviert in web.archive.org</ref> Diese inszenierte Kundgebung hat somit keinesfalls den gleichen Stellenwert wie Proteste von eigenständigen Bürgerinitiativen.
        

        ===2010: Verdeckte Meinungsmache für Facebook===
        
        Im Mai 2010 wurde bekannt, dass Burson-Marsteller im Auftrag von [[Facebook]] verdeckt negative Berichte über [[Google]] in den Medien verbreiten ließ. Im Kern ging es dabei um den mangelnden Schutz der Privatsphäre durch Google. Der Fall wurde bekannt, nachdem ein von Burson-Marsteller angefragter Blogger an die Öffentlichkeit ging. Facebook gab daraufhin zu, Burson-Marsteller beauftragt zu haben.<ref>[http://www.thedailybeast.com/articles/2011/05/12/facebook-busted-in-clumsy-smear-attempt-on-google.html Facebook Busted in Clumsy Smear on Google], thedailybeast.com vom 11.05.2011, abgerufen am 06.03.2012</ref>
        

        ===1999: Organisierte ''Demonstration'' für Monsanto===
        
        Im Dezember 1999 organisierte Burson-Marsteller für den Gentechnik-Konzern [[Monsanto]] eine Demonstration. Die rund 100 Mitglieder einer baptisitischen Kirche wurden teilweise mit 25 Dollar bezahlt, dass sie zeitgleich zu einer Anhörung der Food and Drug Administration (FDA) pro Genmanipulationen demonstrierten. Burson-Marsteller organisierte hierzu auch kostenlose Verpflegung und einen Bustransfer für die Demonstranten. Monsanto beauftragte Burson-Marsteller in einem Vertrag über mehrere Millionen Dollar, bei der Kampagne zu helfen. Burson-Marsteller-Mitarbeiter und -Berater versuchten hierzu Repräsentanten aus Kirchen, Arbeiterbewegungen und anderen Gruppen zu rekrutieren, die dann bei den FDA-Anhörungen sprechen sollten.<ref>[http://www.nytimes.com/1999/12/08/business/monsanto-campaign-tries-to-gain-support-for-gene-altered-food.html?pagewanted=2&src=pm Monsanto Campaign Tries to Gain Support for Gene-Altered Food], The New York Times vom 08.12.1999, abgerufen am 09.03.2012</ref>
        

        ===1997: Kampagne gegen Verbot giftiger Substanzen in Flammschutzmitteln===
        
        Burson-Marsteller rief im Auftrag der vier weltgrößten Hersteller von bromierten Flammschutzmitteln das sogenannte [[Bromine Science and Environment Forum]] (BSEF) ins Leben. Über dieses Forum wurde auf europäischer Ebene massiver Lobbyismus betrieben, um ein drohendes Verbot von umweltschädigenden Substanzen, welche in Elektro- und Elektronikgeräten, Textilien oder Bauprodukten zum Zweck des Flammschutzes zur Anwendung kamen, zu verhindern. Allerdings blieb dies ohne Erfolg. Das EU-Parlament verbot den Einsatz dieser Substanzen im Jahr 2001.<ref>[http://archive.corporateeurope.org/lobbycracy/houseofmirrors.html Burson-Marsteller Brussels lobbying for the bromine industry], Corporate Europe Observatory vom Januar 2005, abgerufen am 25.07.2012</ref>
        

        === 1996: Beeinflussung des Stuttgarter Bürgermeister-Wahlkampfes im Auftrag der Bahn ===
        
        Die [[Deutsche Bahn|DB Projekt Stuttgart 21 GmbH]] engagierte 1996 die Lobby-Agentur Burson-Marsteller, um die OB-Kandidaten im Bürgermeister-Wahlkampf zu unterstützen, die Stuttgart 21 befürworteten.<ref>[http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2012/09/stuttgart-21-wie-die-bahn-den-burgermeister-wahlkampf-1996-beeinflusste/ Stuttgart 21: wie die Bahn den Bürgermeister-Wahlkampf 1996 beeinflusste], lobbycontrol.de vom 26.09.2012, abgerufen am 26.09.2012</ref> Die Agentur sollte zudem für die Projekt GmbH die Meinungsführerschaft in der Debatte um Stuttgart 21 sichern. Es ging also um eine Einflussnahme auf die Wahlentscheidung zugunsten der Deutschen Bahn und deren Großprojekt Stuttgart 21.
        

        Dabei habe die Projekt GmbH als 100-prozentige Tochter der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] großen Wert darauf gelegt, “daß bei der Außendarstellung die Konzernmutter im Hintergrund bleibt.” So heißt es in einer stichpunktartigen Fallstudie, mit der Burson-Marsteller Ende der 90er Jahre auf ihrer Webseite für die eigene Arbeit warb. Die Fallstudie verschwand 2001 nach einem Relaunch der Webseite wieder – wir haben sie jetzt nochmal ausgegraben.<ref>[http://web.archive.org/web/19980203111432/http://www.burson-marsteller.de/Profil/index.htm Fallstudie: DB Projekt Stuttgart 21], burson-marsteller.de, abgerufen über archive.org am 26.09.2012</ref> (hier zum [http://www.lobbycontrol.de/blog/wp-content/uploads/Fallstudie-Stuttgart21-Burson-Marsteller.pdf Nachlesen als pdf])
        

        Zielgruppe der PR-Kampagne waren sowohl Top-Entscheider in Politik und Wirtschaft als auch die stimmberechtigten Bürger Stuttgarts. Für deren Ansprache wurden Flyer und Werbeanzeigen produziert sowie eine Telefon-Hotline eingerichtet.
        

        Am 10. November 1996 gewann der Stuttgart 21-Befürworter Wolfgang Schuster knapp mit 43,1% der Stimmen vor Rezzo Schlauch mit 39,3% (Wahlbeteiligung 53,9%). Damit errang auch die [[Deutsche Bahn]] Sieg gegenüber der erstarkenden Protestbewegung gegen das Bahnhofsprojekt.
        

        Weitere ausführlichere Informationen gibt es bei LobbyControl: [http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2012/09/stuttgart-21-wie-die-bahn-den-burgermeister-wahlkampf-1996-beeinflusste/ Stuttgart 21: wie die Bahn den Bürgermeister-Wahlkampf 1996 beeinflusste]
        

        ===1993 und 2000: Gründung nicht-registrierter Intergroups im EU-Parlament===
        
        [[Peter Linton]], einer der Cheflobbyisten von Burson-Marsteller, war maßgeblich an der Initiierung und dem Aufbau von zwei inoffiziellen und einflussreichen [[Intergroups]] des EU-Parlaments beteiligt.
        

        Intergroups sind informelle Arbeitsgruppen, in denen EU-Abgeordnete aller Fraktionen  zusammenkommen - sehr häufig zum Zweck des Austauschs mit Unternehmensvertretern und Lobbyisten. Solche Gruppen dienen den beteiligten Unternehmen als Plattform für ihre Lobbyarbeit. Zu diesem Zweck organisieren sie zum Beispiel Diskussionsveranstaltungen oder Empfänge, bei denen in der Regel meist Unternehmensvertreter und Lobbyisten sprechen und mit an den Tischen der Abgeordneten sitzen. Nicht beim EU-Parlament registrierte Intergroups unterliegen im Gegensatz zu registrierten Intergroups keinerlei demokratischer Kontrolle. Sie werden auch cross-Party-groups oder manchmal direkt MEP-Industry-Foren genannt. In manchen Gruppen übernehmen die beteiligten Unternehmen die Sekretariate und anfallende Kosten für alle Veranstaltungen, in vielen müssen sie eine oftmals hohe Mitgliedsgebühr bezahlen. 
        

        1993 war Linton einer der Mitgründer der Intergroup [[Transatlantic Policy Network]]<ref name="sc">[http://burson-marsteller.be/about/team/senior-consultants/#profile.peter.linton About Us/Our People/Senior Consultants], www.burson-marsteller.be, abgerufen am 29.08.2012</ref>, welche für die [[Intergroups#Fallstudien_und_Kritik|Finanzierung einer Vielzahl von Ausflügen]] mit sowohl amerikanischen als auch europäischen Abgeordneten bekannt ist. Im Jahr 2000 stieß Burson-Marsteller über Peter Linton maßgeblich die Gründung der ebenfalls nicht-registrierten Intergroup [[European Internet Foundation]] an. <ref name="sc" /> Diese wurde u.a. von der heutigen Cheflobbyistin von [[Facebook]] in Brüssel und damaligen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, [[Erika Mann]], offiziell gegründet.<ref>[http://www.eifonline.org/about-us.html Webseite EIF - About Us/EIF Mission] abgerufen am 23.01.2013</ref> Auch dies zeigt die Nähe zwischen den Abgeordneten und den Unternehmen, die sich in Intergroups versammeln.
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        * [http://www.powerbase.info/index.php/Burson-Marsteller Burson-Marsteller bei PowerBase]
        
        * [http://www.sourcewatch.org/index.php?title=Burson-Marsteller Burson-Marsteller bei SourceWatch]
        


        {{spendenbanner}}
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Organisation]]
        
        [[Kategorie:EU]] 
        
        [[Kategorie:PR-Agentur]]
        
        [[Kategorie:Stuttgart 21]]
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Am 1. Februar 2012 fand unter dem Motto ''Ja zu FRA!'' auf dem Römerberg in Frankfurt/Main eine Kundgebung für den Flughafenausbau statt. Organisiert wurde die ''Demonstration'' von Burson-Marsteller. Mit der Kundgebung reagierten die Unternehmen [[Fraport]] AG, [[Lufthansa]] und Condor darauf, dass sie in der Debatte um den Ausbau des Frankfurter Flughafens zunehmend in die Defensive geraten waren.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/flughafen-frankfurt-und-burson-marsteller--ja-zu-fra--beauftragt-umstrittene-pr-agentur,2641734,11676876.html Flughafen Frankfurt und Burson-Marsteller: ''Ja zu FRA'' beauftragt umstrittene PR-Agentur], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Burson-Marsteller hat für die Kundgebung eine Webseite erstellt sowie Plakate und Radiospots entwickelt. Die Firmen unterstützten die Veranstaltung massiv.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/burson-marsteller---wir-wuerden-niemals-demonstranten-bezahlen-,2641734,11719348.html Burson-Marsteller : „Wir würden niemals Demonstranten bezahlen“], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Fraport bezahlt seinen Mitarbeitern z.B. die Fahrtkosten, auch ein Bus-Shuttle soll es geben. Lufthansa hat zudem Kunden aus dem Miles and More-Programm per Mail um ihr Kommen gebeten. Es wurde Geld investiert und der ganze Apparat der Unternehmen eingespannt – all dies aber als Kommunikation von oben herab. Die TeilnehmerInnen der Demonstration waren in die Planung nicht eingebunden. Sie sollten den Unternehmen nur mehr Glaubwürdigkeit verschaffen.
 
Am 1. Februar 2012 fand unter dem Motto ''Ja zu FRA!'' auf dem Römerberg in Frankfurt/Main eine Kundgebung für den Flughafenausbau statt. Organisiert wurde die ''Demonstration'' von Burson-Marsteller. Mit der Kundgebung reagierten die Unternehmen [[Fraport]] AG, [[Lufthansa]] und Condor darauf, dass sie in der Debatte um den Ausbau des Frankfurter Flughafens zunehmend in die Defensive geraten waren.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/flughafen-frankfurt-und-burson-marsteller--ja-zu-fra--beauftragt-umstrittene-pr-agentur,2641734,11676876.html Flughafen Frankfurt und Burson-Marsteller: ''Ja zu FRA'' beauftragt umstrittene PR-Agentur], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Burson-Marsteller hat für die Kundgebung eine Webseite erstellt sowie Plakate und Radiospots entwickelt. Die Firmen unterstützten die Veranstaltung massiv.<ref>[http://www.fr-online.de/flughafen-frankfurt/burson-marsteller---wir-wuerden-niemals-demonstranten-bezahlen-,2641734,11719348.html Burson-Marsteller : „Wir würden niemals Demonstranten bezahlen“], fr-online.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Fraport bezahlt seinen Mitarbeitern z.B. die Fahrtkosten, auch ein Bus-Shuttle soll es geben. Lufthansa hat zudem Kunden aus dem Miles and More-Programm per Mail um ihr Kommen gebeten. Es wurde Geld investiert und der ganze Apparat der Unternehmen eingespannt – all dies aber als Kommunikation von oben herab. Die TeilnehmerInnen der Demonstration waren in die Planung nicht eingebunden. Sie sollten den Unternehmen nur mehr Glaubwürdigkeit verschaffen.
   
Es gibt demnach einen klaren Unterschied zu einem eigenständigen Protest von Bürgerinnen und Bürgern. Eine Form demokratischer Beteiligung wie eine Demonstration, die die Stimme der Bürgerinnen und Bürger von unten in die Öffentlichkeit und an die Politik herantragen soll, wird als Unternehmens-PR von oben nach unten zweckentfremdet. Fraglich ist dabei, inwiefern Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu der Kundgebung kommen, weil es vom Arbeitgeber erwartet wird und eher als Teil des Jobs verstanden wird denn als eine eigenständige demokratische Meinungsäußerung. Diese Problematik wird auch nicht dadurch gelöst, dass Fraport und Lufthansa offiziell sagen, dass die Teilnahme freiwillig sei.<ref>[http://www.wiesbadener-kurier.de/special/flughafenausbau/11693557.htm Lufthansa: Keine unzulässige Werbung für Pro-Flughafen-Demo in Frankfurt], wiesbadener-kurier.de, abgerufen am 02.03.2012</ref> Diese inszenierte Kundgebung hat somit keinesfalls den gleichen Stellenwert wie Proteste von eigenständigen Bürgerinitiativen.
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Es gibt demnach einen klaren Unterschied zu einem eigenständigen Protest von Bürgerinnen und Bürgern. Eine Form demokratischer Beteiligung wie eine Demonstration, die die Stimme der Bürgerinnen und Bürger von unten in die Öffentlichkeit und an die Politik herantragen soll, wird als Unternehmens-PR von oben nach unten zweckentfremdet. Fraglich ist dabei, inwiefern Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu der Kundgebung kommen, weil es vom Arbeitgeber erwartet wird und eher als Teil des Jobs verstanden wird denn als eine eigenständige demokratische Meinungsäußerung. Diese Problematik wird auch nicht dadurch gelöst, dass Fraport und Lufthansa offiziell sagen, dass die Teilnahme freiwillig sei.<ref>[https://web.archive.org/web/20120226134728/http://www.wiesbadener-kurier.de/special/flughafenausbau/11693557.htm Lufthansa: Keine unzulässige Werbung für Pro-Flughafen-Demo in Frankfurt], wiesbadener-kurier.de, abgerufen am 02.03.2012: archiviert in web.archive.org</ref> Diese inszenierte Kundgebung hat somit keinesfalls den gleichen Stellenwert wie Proteste von eigenständigen Bürgerinitiativen.
   
 
===2010: Verdeckte Meinungsmache für Facebook===
 
===2010: Verdeckte Meinungsmache für Facebook===

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