Dirk Niebel

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Dirk Niebel (* 29. März 1965 in Hamburg) wird ab Januar 2015 Rüstungslobbyist der Rheinmetall AG.[1] Zuvor war der FDP-Politiker im Zeitraum von 2009-2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Karriere

  • ab 01/2015 Mitglied des Konzernvorstands von Rheinmetall (Bereich internationale Strategieentwicklung und Ausbau der globalen Regierungsbeziehungen)
  • seit 01/2014 Selbständiger Politik- und Unternehmensberater Niebel International Consulting
  • von 2009-2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

  • von 2005-2009 Generalsekretär der FDP-Bundespartei
  • von 1998-2013 Mitglied des deutschen Bundestags für die FDP-Fraktion (Wahlkreis Heidelberg), Ordentliches Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales. Von 1998-2002 stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Verteidigung, danach von 2002-2005 stellvertretendes Mitglied des Auswärtigen Ausschusses.
  • Studium des Verwaltungswesens in Mannheim
  • Zeitsoldat bei der Bundeswehr als Fallschirmjäger

Quellen:[2][3]

Verbindungen / Netzwerke

  • Ehemaliges Mitglied des Bundessicherheitsrates
  • Christian-Liebig-Stiftung, seit 2009 Mitglied im Kuratorium
  • Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, seit 2009 Mitglied im Kuratorium
  • Israel-Stiftung, seit 2005 Mitglied im Kuratorium
  • Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, von 2000 bis 2009 Mitglied des Kuratoriums
  • Deutsch-Israelische Gesellschaft, von 2000 bis 2010 Vizepräsident
  • Deutsch-Israelische Parlamentariergruppe, von 1998 bis 2009 Stv. Vorsitzender

Quelle: [4]

Wirken

Dirk Niebel war von 2005 bis 2009 Generalsekretärs der FDP und von 2009 bis zum 17. Dezmeber 2013 der Bundesministers für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ab 2015 ist er als Lobbyist bei dem Rüstungs- und Automobilzuliefererunternehmen Rheinmetall AG tätig.[5]

Fallbeispiele und Kritik

Wechsel zum Rüstungslobbyisten bei Rheinmetall

Im Juli 2014 wurde bekannt, dass der ehemalige Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ab dem Januar 2015 einer der Cheflobbyisten des Rüstungskonzerns Rheinmetall AG wird. Für Entrüstung sorgte dabei der Umstand, dass Niebel während seiner Mitgliedschaft im Bundessicherheitsrat an vergangenen Entscheidungsprozessen über Waffenexporte beteiligt war. Unter anderem betrafen jene Entscheidungen die Geschäftsverhandlungen seines künftigen Arbeitgebers Rheinmetall. Der Wechsel wird von Seiten eines Sprechers von Rheinmetall mit einem zeitlichen Abstand von mehr als einem Jahr als legitim betrachtet. Eine gesetzliche Regelung der Karenzzeiten ist nach wie vor nicht existent.[6] In dem Wechsel Niebels sieht Lobbycontrol ein weiteres Beispiel für einen ungebührlichen Wechsel von einem Expolitiker hin zu einem Lobbyisten und fordert mit Nachdruck die Einfürhung einer gesetzlichen Karenzzeit von drei Jahren.[7]

Teppich-Affäre

Im März 2012 geriet Niebel im Zuge der sog. Teppich-Affäre in den Fokus der medialen Berichtserstattung. Hintergrund war dabei der private Kauf eines Teppichs von Niebel während einer Dienstreise in Afghanistan und dessen großer Kritik ausgesetzter Transport nach Deutschland. So ließ Niebel den gekauften Teppich zunächst in der Botschaft zurück, um diesen bei einer nächsten Reise nach Afghanistan mitzunehmen. Wenige Woche später wurde der Teppich vom BND-Präsident Gerhard Schindler mit nach Deutschland genommen. Schindler ging dabei nach eigenen Angaben davon aus, dass es sich bei dem Teppich um ein Dienstgeschenk Niebels handle. Vom Berliner Flughafen aus gelangte der Vorleger ohne Zollkontrolle in den Wohnsitz von Niebel. Die unterlassene Zollkontrolle wurde zur zentralen Kontroverse im Bundestag und den Medien.[8] Niebel selbst führte sein Versäumnis der Informierung der Zollbehörden auf Vergesslichkeit zurück und entschuldigte sich offiziell für den Vorfall. Im Juni 2012 reicht er einen Antrag auf Nachverzollung ein.[9]

Zitate

„Unsere Entwicklungszusammenarbeit ist ausdrücklich interessenorientiert – im wohlverstanden besten Sinne der Bundesrepublik Deutschland." Satz aus der Rede Nibels im Rahmen der Aussprache zur Regierungserklärung vom November 2009.[10]

„Wenn ich dazu beitragen kann, Unternehmens- und Entwicklungsinteressen so zu verbinden, dass beide Seiten davon Vorteile haben, dann sehe ich das ausdrücklich als meine Aufgabe an. Ohne Wirtschaftswachstum werden die Menschen in unseren Partnerländern kein Einkommen haben und der Staat keine Steuereinnahmen." Dirk Nibel in einem Interview auf Zeit Online.[11]

„Wir kennen Herrn Niebel seit längerer Zeit. Erstmals haben wir mit ihm über seine künftige Tätigkeit gesprochen, als er bereits aus der Bundesregierung ausgeschieden war. Früher gab es keinerlei geschäftliche Verbindungen zu Herrn Niebel." Peter Rücker, Leiter der Unternehmenskommunikation der Rheinmetall AG, zu der Entstehung des Kontaktes mit Dirk Niebel.[12]

Weiterführende Informationen

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