Eckart von Klaeden

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Eckart von Klaeden (* 18. November 1965 in Hannover), CDU, Bundestagsabgeordneter und zugleich Staatsminister im Bundeskanzleramt. Er gehört zum engen Führungszirkel von Kanzlerin Angela Merkel.
Im Mai 2013 gab von Klaeden seine Absicht bekannt, Ende des Jahres nahtlos aus dem Bundeskanzleramt zum Daimler Konzern in die Funktion des Cheflobbyisten zu wechseln.

Karriere

  • ab Ende 2013 Leiter des Bereichs "Global External Affairs und Public Policy" bei der Daimler AG[1]
  • 10/2009- voraussichtl. 09/2013 Staatsminister bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • 2006-2010 Bundesschatzmeister der CDU
  • seit 2006 Mitglied des Präsidiums der CDU Deutschlands
  • 2005-2009 Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
  • seit 2004 Mitglied im Bundesvorstand der CDU
  • seit 1996 Rechtsanwalt
  • seit 1995 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Hildesheim
  • seit 1994 Mitglied des Bundestages
  • 1887-1992 Mitglied des Bundesvorstands der Jungen Union
  • seit 1983 Mitglied der CDU
  • Studium der Rechtswissenschaften in Würzburg und Göttingen

Quellen: Webseite Bundestag - Eckart von Klaeden, CDU/CSU abgerufen am 30.05.2013, Website Eckart von Klaeden, MdB abgerufen am 02.08.2013

Verbindungen / Netzwerke

Quelle: [2]

Wirken

Generelle Beschreibung

Fallbeispiel

Mai 2013: Seitenwechsel zur Daimler AG wird bekannt
Ende Mai 2013 wurde bekannt, dass Eckart von Klaeden, Staaatsminister im Kanzleramt unter Bundeskanzlerin Merkel, im September den Seitenwechsel zum Daimler Konzern vollziehen wird. Dort wird er als Cheflobbyist den Bereich "Global External Affairs und Public Policy" übernehmen.
In der zweiten Legislaturperiode Merkels mehren sich die Fälle lukrativer Wechsel vom politischen Amt in die Privatwirtschaft: Bernd Pfaffenbach wechselte aus dem Bundeskanzleramt zur US-Bank JP Morgan und Markus Kerber wechselte vom Finanzministerium zum BDI. LobbyControl berichtete: "Schon allein der Verdacht, dass politische Entscheidungen direkt von einem zukünftigen Autolobbyisten beeinflusst werden, schadet dem Ansehen der Bundesregierung."[3] Der Einsatz der Bundesregierung gegen die EU-C02-Richtlinie kann so in einem ganz anderen Licht erscheinen. [4]
Besonders brisant: Die Verhandlungen über seine Position bei der Daimler AG führte von Klaeden während seiner Tätigkeit als Staatsminister. Der Fall von Klaeden hat die Debatte um eine Einführung von Karenzzeiten wieder aufleben lassen. Es gab ein großes Medienecho und Forderungen, von Klaeden müsse sein Amt schnellstmöglich aufgeben. Daimler kaufe nicht Klaedens Kompetenzen im Autobau, sondern seine Kontakte und sein Wissen über Politikabläufe.[5] Die Oppositionsparteien hatten in der Vergangenheit entsprächende Anträge in den Bundestag eingebracht.[6][7][8]
Nach Angaben der Sueddeutschen Zeitung will von Klaeden auf seine Versorgungsansprüche nach dem Wechsel zu Daimler, der für September geplant ist, verzichten. Nachdem die Oppositionsparteien erneut dazu aufgerufen hatten, eine Karenzzeit-Regelung für den Übergang von Politik in die Privatwirtschaft zu schaffen, wies Merkel die Kritik an von Klaeden und die Rufe nach einem Amtsverzicht zurück.[9]

Zitate

"Daimler ist ein Weltkonzern. Für das Unternehmen sind auch alle Fragen der Energie-, Finanz-, Europa-, Klima- oder Steuerpolitik relevant. Außerdem kauft so ein Konzern ja nicht des Staatsministers Kompetenz über Motoren oder Karosserien. Daimler geht es um die Kontakte Klaedens - und um dessen Wissen über Abläufe, Strukturen und zuständige Beamte in den Ministerien. Und natürlich werden über Klaedens Schreibtisch auch Vermerke gelaufen sein, die mit Daimler zu tun hatten… Klaeden muss sein Amt sofort aufgeben, um jeden Anschein der Verquickung zu vermeiden…Der Fall zeigt aber auch, wie überfällig Karenzzeiten für Amtsträger sind. In der Europäischen Union dürfen Kommissare in den ersten 18 Monaten nach ihrer Dienstzeit erst nach Einschaltung einer Ethik-Kommission einen neuen Job annehmen. Die EU hat zumindest theoretisch aus ihren Skandalen gelernt. Dabei geht es nicht um Berufsverbote. Gegen einen Wechsel aus der Politik in die Wirtschaft ist prinzipiell nichts einzuwenden. In Deutschland gibt es sogar zu wenig Austausch zwischen den beiden Sphären. Es geht vielmehr darum, zum Wohle des Gemeinwesens jede tatsächliche oder mögliche Interessenkollision zu vermeiden."

Kommentar von Robert Roßmann in der Süddeutschen Zeitung vom 31. Mai 2013[10]

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

Anhänge

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