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Mises Institute

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Version vom 21. September 2021, 08:26 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Goldmarketing über Diffamierung staatlicher Währungen)
Mises Institute
Rechtsform diverse
Tätigkeitsbereich Förderung der Ideen von Ludwig von Mises
Gründungsdatum 1973 (Mises Institute USA), 2001 (Mises Institute Europe), 2012 (Mises Institut Deutschland)
Hauptsitz Auburn, Alabama/USA
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse mises.org misesde.org vonmisesinstitute-europe.org


Weltweit gib es eine Vielzahl von Ludwig von Mises Instituten, die nach dem libertären österreich-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises (*29.09.1881 in Lemberg, ✝︎10.10.1973 in New York) benannt sind. Im Jahresbericht 2020 des Mises Insitute-Europe werden die folgenden Mises-Institute aufgeführt: Barcelona, Brasilien, Tschechische Republik, Estland, Finnland, Italien, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Schweiz, Türkei und Ukraine. Die unabhängigen Institute, zwischen denen es personelle Verflechtungen gibt, vertreten in der Regel Positionen, die als anarchokapitalistisch oder paläoliberal bezeichnet werden. Die idealtypische Vorstellung der Rolle des Staates im Sinne von Mises lässt sich verkürzt wie folgt zusammenfassen: Da der Markt politische, soziale und ökonomische Probleme optimal löst, sollte der Staat sich darauf beschränken, das Leben und Eigentum des Individuums zu schützen. Steuern, die anderen Zwecken dienen, werden als Raub bewertet und sollten deshalb abgeschafft werden. Viele Mises-Anhänger fordern sogar, dass an die Stelle staatlicher Gewalt (Militär und Polizei) private Sicherheitsdienste treten. Mises war überzeugt, dass staatliche Eingriffe in das Wirtschafts- und Gesellschaftsleben Fortschritt, Wohlstand und Frieden und damit auch die Freiheit jedes Einzelnen bedrohen.[1] Thorsten Polleit, Vorsitzender des deutschen Mises Instituts, hat das Konzept einer Privatrechtsgesellschaft entwickelt, in der es überhaupt kein öffentliches Recht mehr gibt.[2] Mises bekämpfte die Vertreter des deutschen Ordoliberalismus und die von ihr vertretene Konzeption einer "Sozialen Marktwirtschaft" als eine weitere Variante des "Interventionismus" und Proto-Sozialismus.[3] Der Philosoph Karl Popper kritisierte Ideologien, die den vollständigen Rückzug des Staates aus Wirtschaft und Gesellschaft fordern, wie folgt: „Es gibt ideologische Anbeter des sogenannten „freien Marktes“, dem wir natürlich sehr viel verdanken, die glauben, dass solche Gesetzgebungen, die die Freiheit des freien Marktes beschränken, gefährliche Schritte auf dem Weg in die Knechtschaft sind. Das ist aber wiederum ideologischer Unsinn“.[4]

Mises beklagte schon zu seiner Zeit das Ende des klassischen Goldstandards, den die Mises-Anhänger zurückhaben wollen. Thorsten Polleit, Vorsitzender des deutschen Mises Instituts, bezeichnete die Aufhebung der Bindung des Dollar an Gold durch den damaligen US-Präsidenten Nixon sogar als das Verbrechen von 1971.[5] Nationale Währungen sollen grundsätzlich durch goldbasierte Privatwährungen ersetzt werden. Im Blog des Mises Institute USA wird sogar für die Einführung einer goldgestützten Deutschen Mark geworben.[6]

Mises Institute for Austrian Economics, Inc., Auburn/Alabama (Mises Institute USA)

Laut Jahresbericht 2019 strebt das Institut eine „free-market capitalist economy“ an sowie eine Wirtschaftsordnung ohne Steuern, Geldentwertung und ein Staatsmonopol für Sicherheitsdienstleistungen an („the Institute seeks a free-market capitalist economy and a private property order that rejects taxation, monetary debasement, and a coercive state monopoly of protective services“). Das Institut betreibt einen Blog, veröffentlicht, bespricht und vertreibt Bücher, empfiehlt Veröffentlichungen und publiziert Interviews. Weiterhin werden Veranstaltungen organisiert. An Publikationen werden genannt: Austrian Economic Newsletter, Journal of Libertarian Studies. Das Institut bietet auch einen „Mises Institute’s Master of Arts in Austrian Economics" an.[7]

Organisation

Präsidenten sind:

  • Lew Rockwell, Gründer des Mises Institute USA, Betreiber der Webseite LewRockwell.com und ehem. Stabschef des libertären Politikers Ron Paul
  • Jeff Deist, langjähriger Berater und Stabschef des libertären Politikers Ron Paul

Fellows/Scholars sind: Hans-Hermann Hoppe (Senior Fellow), Philipp Bagus (Fellow), Thorsten Polleit (Adjunct Scholar), die beim Mises Institut Deutschland aktiv sind.

Mitglied ist: Stefan Kooths, Leiter des Prognosezentrum im Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel, Vorstandsvorsitzender der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft, Mitglied des Akademischen Beirat von Liberales Institut Zürich, Mitglied des Kuratorium von Prometheus sowie Präsidiumsmitglied des globalen Mittelstandsnetzwerks Internationaler Wirtschaftssenats (IWS), dessen Akademie er leitet. Weiterhin ist der Gesellschafter der infratelligence Kooths/Ringhut GbR.[8][9]

Beschäftigte und Personalausgaben

Die Zahl der Beschäftigten wurde für 2019 mit 30 angegeben.[10] Die Personalkosten für leitende Angestellte lagen 2019 bei 584 Tsd. Dollar, für sonstige Beschäftigte bei 1,3 Mio Dollar. Präsident Rockwell erzielte 2019 ein Jahreseinkommen von über 300 Tsd. Dollar.

Finanzen

Die Erlöse des Instituts betrugen im Jahr 2020 ca. 13,9 Mio. Dollar, wovon ca. 13 Mio. Dollar auf Zuwendungen (Nachlässe, Mitgliedsbeiträge und Spenden) entfielen. Besonders hervorgehoben wird die Bedeutung einer Handvoll großer Nachlässe. Aber auch die Spenden seien 2020 um 20 % gestiegen. Die Ausgaben lagen im Jahr 2020 bei 5,2 Mio. Dollar. Das Nettovermögen ist auf ca. 40,8 Mio. Dollar angestiegen, insbesondere durch den Anstieg der Preise für Edelmetalle. Das Mises Institute besitzt Edelmetalle und Anteile an gold- und silberbasierten Investmentfonds, die größtenteils aus Spenden stammen. Gespendet wurden Gold- und Silberbarren, Münzen und Münzsammlungen sowie ETF-Fonds, die das Mises Institute meist nicht weiterveräußert. Die genannten Vermögensbestandteile werden in der Bilanz als "Investments" bezeichnet und für 2020 mit 31,7 Mio. Dollar beziffert.

Im Annual Report 2020 finden sich unter „Society and Club Members“ die Namen von Spendern und ihre Zugehörigkeit zu bestimmten Spender-Kategorien]. Die Namen von Großspendern - z.B. über Vermächtnisse - werden nicht bekannt gegeben,

Quelle: [11]

Ludwig von Mises Institut Deutschland e.V., München (Mises Institut Deutschland)

Das deutsche Mises Institut ist eine Interessenvereinigung und Denkfabrik libertärer Goldhändler und Vermögensberater aus dem Umfeld des Milliardärs August von Finck, der in der Vergangenheit mehrfach durch hohe Parteispenden und die Unterstützung rechter oder konservativer Parteien und Organisationen aufgefallen ist. Es gibt Indizien für die indirekte Förderung der AfD durch von Finck.[12][13][14] Der Euro-Skeptiker von Finck hat auch die Kosten für Gutachten prominenter Professoren - wie z.B. Hans-Werner Sinn - übernommen, mit deren Hilfe der Rechtsanwalt und CSU-Politiker Gauweiler beim Bundesverfassungsgericht gegen die Rettungsschirme für Griechenland und den Euro vorging.[15] Wissenschaftlich unterstützt wird das Institut von Ökonomen und Philosophen, die ganz überwiegend in der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft und/oder der Mont Pelerin Society organisiert sind. In seinem Umfeld betätigen sich auch ehemalige AfD-Mitglieder und Personen, die bei der AfD Vorträge hielten. Einige Aktivisten des Instituts sind Mitglied des Redaktionsbeirats und Autoren des rechtslibertären Magazins "eigentümlich frei", zu dessen Großsponsoren (über Werbeanzeigen) die beiden Finck-Unternehmen Degussa Goldhandel GmbH und der Finanzdienstleister „Vermögensmanufaktur“ (VM Vermögensmanagement GmbH) gehören[16] Weitere Werbetreibende sind das Mises Institut Deutschland, die Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft und die Klimaleugnerorganisation Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE).

Das deutsche Mises Institut steht in enger Kooperation mit dem Mises Institute USA und mit vielen anderen Mises Instituten in aller Welt.[17] Es ist nicht in das EU Transparenzregister eingetragen.

Gründung

Als erster Vorstand des neu gegründeten Mises Instituts ist Gerhard Bruckmeier am 10. August 2012 in das Handelsregister eingetragen worden. Bruckmeier, Geschäftsführer der Dr. Kleeberg & Partner GmbH Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, ist Mitglied des Aufsichtsrats des Finck-Unternehmens Oppmann Immobilien AG und war Aufsichtsratsvorsitzender der Finck-Unternehmen AMIRA Verwaltungs AG und der Nymphenburg Immobilien AG.[18] Im Oktober 2012 trat das Ludwig-von-Mises-Institut Deutschland an die Öffentlichkeit mit Sitz in der Residenz der Degussa Goldhandel GmbH in München.[19] Am 08.11.2021 schied Bruckmeier als Vorstand aus und wurde durch die aktuellen Vorstandsmitglieder Thorsten Polleit, Andreas Marquart, Stephan Ring und Werner Schätzler ersetzt. Thorsten Polleit, der sich als Präsident bezeichnet, ist Chefökonom des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel GmbH. Auch die weiteren Vorstandsmitglieder Stephan Ring und Werner Schätzler waren/sind in Unternehmen der Degussa-Goldhandels GmbH sowie anderen Finck-Unternehmen aktiv (vgl. Vorstand). Das vierte Vorstandsmitglied Andreas Marquart bezeichnet sich als Honorar-Finanzberater, der auf seiner Webseite die Marktentwicklung von Gold erläutert.[20] Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich auch Marquart im Goldhandel betätigt.

Goldmarketing über Diffamierung staatlicher Währungen

Im Degussa Marktreport (Redaktion: Thorsten Polleit) werden laufend polemische Kommentare zu den als „Fiatgeld“ bezeichneten staatlichen Währungen veröffentlicht. So wird im Report vom 26. August 2021 das folgende Zitat von Friedrich August von Hayek großflächig abgedruckt: „Mit der einzigen Ausnahme der 200 Jahre der Goldwährung haben praktisch alle Staaten der Geschichte ihr Monopol der Geldausgabe dazu gebraucht, die Menschen zu betrügen und auszuplündern“. Thorsten Polleit, Chefökonom des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel GmbH, erklärte auf der Jahreskonferenz 2014 des Mises Instituts Deutschland, das ungedeckte Papiergeld beschwöre ein System herauf, „in dem das Privateigentum zwar formal bestehen bleibt, in dem aber die Verfügungsrechte über das Privateigentum immer weiter eingeschränkt werden, ein System, dass Elend und Chaos bringen wird“.[21] Polleit und Markus Krall, Sprecher und Mitglied der Geschäftsführung der Degussa Goldhandels GmbH, produzieren regelmäßig Videos für die Degussa Goldhandel GmbH, in denen Ängste vor staatliche Währungen (z. B. Euro, Dollar und Pfund Sterling) und Zentralbanken geschürt werden. Diese Videos sind bei der Degussa Goldhandel GmbH abrufbar, die als Alternative Degussa Gold anbietet.[22] Im Degussa Marktreport wird wiederum für Veranstaltungen von Mises Deutschland geworben.[23] Andreas Marquardt, Honorar-Finanzberater und Vorstandsmitglied des Mises Instituts Deutschland fordert im Blog des österreichischen Hayek-Instituts, dass die Zahlkraftgesetze abgeschafft und Gold und Silber von jeglicher Steuer befreit werden .[24]

Liane Bednarz und Christoph Giesa sind die Autoren des Buches „Gefährliche Bürger“, das 2015 erschienen ist. Bednarz ist hauptberuflich Rechtsanwältin bei der Kanzlei Noerr in München. Laut Süddeutscher Zeitung veranlasste Bednarz noch vor der Veröffentlichung des Buches beim Hanser-Verlag, Namen, Firmen und Begriffe aus ihrem eigenen Werk zu streichen, um Mandanten, potenzielle Mandanten und allgemein wichtige Personen nicht gegen die Kanzlei Noerr aufzubringen.[25] In einem Schreiben des Anwalts von Bednarz heiße es, Noerr habe als ihr Arbeitgeber sein Veto gegen eine Behandlung der Sachanleger-Branche eingelegt, so dass die betreffenden Passagen im Kapitel ,Die Angstmacher' aus berufsrechtlichen Gründen zwangsläufig entfallen müssten. In ihrem Buch erzählten Bednarz und Giesa von einer Branche, in der ihren Recherchen nach dubiose Händler mit Rechtsdrall Finanzprodukte für verunsicherte Menschen anbieten. In ihrem Buch heiße es: "Sie sitzen nicht nur neurechten Phantasien des Untergangs des Abendlandes auf", sondern schüren auch "Vorbehalte gegen den (jüdischen) Zinskapitalismus". Gestrichen worden seien zum Beispiel die Namen „Thorsten Polleit“, „August von Finck“ und „Degussa Goldhandel“. Von Finck und Polleit seien laut Erstfassung interessiert daran, dass "das anlagefreudige Publikum immer eine Art Grundpanik verspürt und deshalb als gewissermaßen ,sichere Investition' fleißig Gold, Silber und andere Edelmetalle kauft". Die beiden Männer profitierten so von der Angst, die die Neue Rechte verbreitet.

Gremien

Vorstand (laut Eintrag im Handelsregister, Stand: 08/2021)

  • Thorsten Polleit (Präsident), Chefökonom des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel GmbH, Gründer der Polleit & Riechert Investment Management, Adjunct Scholar am Mises Institute USA, Honorarprofessor an der Universität Bayreuth, ist Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft und hält auf deren Veranstaltungen regelmäßig Vorträge.[26] Weiterhin ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Liberales Institut Zürich. Laut „Capital“ machte sich der Trump-Fan Polleit unmittelbar nach dem Sturm auf das Capitol für den Versuch rechtsextremer Republikaner stark, die Bestätigung des Wahlsiegers Biden durch die Einrichtung einer „Sonderkommission“ zu verhindern.[27]
  • Andreas Marquart, Honorar-Finanzberater über die Marquart Austrian Consult UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, Referent beim Hayek-Club Hamburg[28]
  • Stephan Ring, Geschäftsführer der von Finck’schen Hauptverwaltung GmbH[29], Mitglied des Verwaltungsrats der Aroma Finance I AG, Cham/Schweiz (ein weiteres Verwaltungsratsmitglied ist Ernst Knut Stahl, die rechte Hand von August von Finck)[30], ehem. Mitglied des Vorstands und des Aufsichtsrats der Custodia Holding AG. Es gibt ein weiteres Unternehmen Aroma Finance IV in Vaduz/Liechtenstein, zu deren Management Luitpold Ferdinand von Finck gehört.[31] An derselben Adresse sind 10 weitere aktive Firmen eingetragen.
  • Werner Schätzler, Mitglied des Verwaltungsrats des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel AG, Cham/Schweiz, ehem. Geschäftsführer der Degussa Goldhandel GmbH, ehem. Geschäftsführer der von Finck’schen Hauptverwaltung GmbH

Wissenschaftlicher Beirat

  • Philipp Bagus, Fellow des Mises Institute USA, Verwaltungsratspräsident der schweizerischen Elementum International AG, die auf die Lagerung von Edelmetallen in der Schweiz spezialisiert ist[32], Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft, der Mont Pelerin Society und des Akademischen Beirats des Liberales Institut Zürich, Experte der AfD zum Lieferkettengesetz und zur Target2-Anhörung.[33][34], Professor an der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid
  • David Dürr, Rechtsanwalt und Notar (Dürr + Partner), Präsident und Verwaltungsratsmitglied diverser Schweizer Unternehmen[35], Initiator der No-Billag-Initiative zur Abschaffung der Gebühren für Radio und Fernsehen in der Schweiz, Referent beim Hayek-Club Zürich, bis 2017 Professor für Privatrecht und Rechtstheorie an der Universität Zürich
  • Hans-Hermann Hoppe, Distinguished Fellow des Mises Institute USA, Gründer der Property and Freedom Society, Mitglied der Mont Pelerin Society[36], Mitglied des Redaktionsbeirats der rechtslibertären Monatsschrift "eigentümlich frei", ehem. Professor für Volkswirtschaft an der Universität von Nevada
  • Guido Hülsmann, Professor an der Universität von Angers/Frankreich, Mitglied des Kuratoriums der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft, Senior Fellow des Mises Institute USA , Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von Liberales Institut Zürich, Wissenschaftlicher Berater des Austrian Institute, Mitglied des Redaktionsbeirats der rechtslibertären Monatsschrift "eigentümlich frei"
  • Rolf W. Puster, Professor für Philosophie an der Universität Hamburg, Referent beim Hayek-Club Hamburg[37]

Autoren

Die Autoren des Mises Institut Deutschland sind hier abrufbar. Zu ihnen gehören:

Referenten

  • Hans-Werner Sinn, ehem. Präsident des ifo-Instituts, hielt am 10.12.2020 einen Vortrag zum Thema: „Das Klimaproblem und die deutsche Energiewende“ am 10. Dezember 2020[40]

Institut for Austrian Asset Management (IfAAM)

Das 2009 gegründete Institut für Austrian Asset Management bietet Vermögensberatung, Finanzmarktanalysen, Veranstaltungen sowie Seminare und Workshops an. Gründer der Instituts ist der Vermögensberater Steffen Krug, Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft Hamburg, der vom Mises Institut Deutschland laufend interviewt wird.[41]. Links des Instituts verweisen u.a. auf: Atlas Inititative, Mises Institut Deutschland, eigentümlich frei, Partei der Vernunft, Lew Rockwell (Gründer des Mises Institute USA), Partei der Vernunft, Stoeferle & Valek, Zivile Koalition (Vorstand: Beatrix von Storch/AfD). Das Institut verleiht jährlich den Roland Baader Preis (Preisträger 2018: Lew Rockwell, Gründer von Mises USA, Preisträger 2020: Markus Krall, Sprecher und Mitglied der Geschäftsführung der Degussa Goldhandel GmbH, Preisträger 2013: Peter Boehringer, Vermögensberater, seit 2017 AfD).[42] Steffen Krug hielt 2018 einen Vortrag bei der libertären Kleinpartei "Partei der Vernunft" zur EU-Wahl.[43] 2017 war Krug Moderator einer Veranstaltung der AfD Berlin zum Thema „Das Geldsystem, Gold & Bitcoin“ .[44]

Dagmar Metzger und die AfD-Spendenaffäre

Zu den Autoren gehört auch Dagmar Metzger, Inhaberin der PR-Agentur Wordstatt GmbH, die Pressekontakte zum deutschen Mises Institut herstellt.[45] Eine weiterer Kunde der Wordstatt GmbH ist die Degussa Goldhandel GmbH.[46] Metzger ist Initiatorin und Veranstalterin der Münchner Wirtschaftsgespräche, an denen Mises-Aktivisten und Mitglieder der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft teilnahmen. Im Jahr 2015 stellte Peter Boehringer, damals Vorstand der deutschen Edelmetallgesellschaft, seit 2015 Mitglied der AfD und aktuell haushaltspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, bei den Münchner Wirtschaftsgesprächen sein neues Buch: „Holt unser Gold heim – der Kampf um das deutsche Staatsgold“ vor. Über Veranstaltungen der Münchner Wirtschaftsgespräche wird im Degussa Marktreport berichtet.

Metzger war bis 2014 Pressesprecherin der AfD. Die Wordstatt GmbH GmbH und Metzger spielten eine zentrale Rolle in der AfD-Spendenaffäre, in die auch Ernst Knut Stahl, Geschäftsführer der Finckschen Vermögensverwaltung involviert gewesen sein soll.[47][48] Nach Angaben der ehemaligen AfD-Politikerin Frauke Petry pflegte Metzger enge Kontakte zu Ernst Knut Stahl, der auch im Privathaus von Metzger zu Gast gewesen sei. [49]

Markus Krall und die Atlas Initiative

Markus Krall, seit September 2019 Sprecher und Mitglied der Geschäftsführung des Finck-Unternehmens Degussa Goldhandel GmbH, ist Interviewpartner von Mises Deutschland[50], Autor des Blogs des Mises Institute USA und Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft.[51] Laut einer Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung propagiert er eine „bürgerliche Revolution“, die eine reine Eigentümermarktgesellschaft mit direkter Demokratie und einem mit Vetorecht ausgestatteten Präsidenten oder Monarchen sowie eine fundamentalistischen Wertekulturpolitik anstrebt. [52] Seine Thesen verbreitet er regelmäßig in Tichys Einblick, wo auch für die Degussa Goldhandels GmbH geworben wird[53], und der rechtslibertären Monatsschrift "eigentümlich frei".[54] Am 23. Januar 2020 referierte Krall bei der AfD Sachsen zum Thema „Wer rettet Europa“[55] Dabei plädierte er für die Privatisierung der Infrastruktur, die ersatzlose Streichung der Energiewende, Steuersenkungen, das Recht des „unbescholtenen Bürgers auf das Tragen von Waffen“ und den Entzug des Wahlrechts für Arbeitslose. 2020 erhielt Krall die Roland Baader-Auszeichnung des Instituts für Austrian Asset Management im Rahmen der 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung.[56] Bei der Tagung referierten Krall, Markus Elsaesser und der 2021 wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung zu Haft verurteilte Börsenspekulant und Hedgefondsmanager Florian Homm zum Thema „Folgt dem Shutdown die bürgerliche Revolution?“ .

Krall ist Gründer und Vorsitzender der rechtslibertären Atlas Initiative, deren Ziel nach Auffassung des Publizisten Andreas Kemper der Sturz der Regierung ist, wozu aktuell die Proteste in der Corona-Krise genutzt werden sollen, um sozialstaatliche Maßnahmen und das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen.[57] Weitere Vorsitzende des eingetragenen Vereins sind laut Eintrag im Handelsregister (Stand: 08/2021):

  • Wolfgang Mousiol, Professor für Volkswirtschaft an der Technischen Hochschule Deggendorf, Leiter der Landesfachausschüsse „Außen- und Sicherheitspolitik" sowie „Geld- und Währungspolitik" der AfD[58]
  • Hanns-Christian Salger, Rechtsanwalt, Honorarprofessor am Frankfurter Institute for Law and Finance, ehem. Sprecher der AfD Frankfurt[59], hält Vorträge bei der der AfD-nahen Desiderius Erasmus Stiftung
  • Thomas Tschammer, Frankfurt/Main, *05.05.1954 (diesen Angaben konnte keine bestimmte Person zugeordnet werden)

Intransparente Finanzen

Laut Satzung erhebt der Verein von den stimmberechtigten Mitgliedern keinen Beitrag (§ 5). Fördernde Mitglieder geben bei Eintritt den von ihnen zu zahlenden Beitrag nach ihrer eigenen Wahl an. Sie können den zukünftigen Beitrag durch einfache Erklärung verändern. Das Institut finanziert sich nach dem Jahresbericht 2017 ausschließlich durch freiwillige Spenden und Zuwendungen. Über die Höhe des Jahresbudgets sowie die Unterstützer und Sponsoren gibt es auf der Webseite und in den Jahresberichten keine Hinweise.

Ludwig von Mises Institute-Europe, Brüssel (Mises Institute Europe)

Das 2001 gegründete Ludwig von Mises Institute-Europe (Mises Institute Europe) bezeichnet sich als Denkfabrik, die sich mit dem Austausch und der Förderung der grundsätzlichen Ideen und Verdienste des klassischen Liberalismus mit einem besonderen Fokus auf die Österreichische Schule beschäftigt.[60] Das Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Top-Akademikern, leitenden Führungskräften aus der Wirtschaft, prominenten Journalisten und hochrangigen Politikern aus Europa. Es organisiert Konferenzen, Symposien, Diskussionen, Dinner- und Lunch-Gespräche sowie Austauschprogramme für Nachwuchskräfte. Außerdem wurden drei Publikationen erstellt.[61] Mises Institute Europe ist in das EU Transparenzregister eingetragen. Gemessen am Budget und den Aktivitäten scheint das europäische Mises Institut unter den Mises-Instituten eine unterdurchschnittliche Bedeutung zu haben.

Struktur

Vorstand

  • Präsidentin: Annette Godard-vander Kroon, Juristin, Mitglied der Mont Pelerin Society und ehem. Mitglied des Beirats der V.Z.O. (Vereniging Zelfstandige Ondernemers)
  • Schatzmeister: Nuno Lebreiro, Universität Leuven
  • Direktor für Finanzplanung: Filip Smeets, Bereichsleiter des Sicherheitsdienstes Seris Security, Luxemburg
  • Jesus Huerta de Soto, Professor an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid, Senior Fellow des Mises Instute USA und Autor des Mises Institute Deutschland, Mitglied der Mont Pelerin Society
  • Marc Cool, Professor an den Universitäten Gent und Brüssel
  • Patrick Meinhardt, Bundesgeschäftsführer des Taxi- und Mietwagenverbands Deutschland, Kreisvorsitzender der FDP der Stadt Brandenburg, ehem. Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Politik und Öffentlichkeitsarbeit beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft[62]
  • Ulrike Haug, Direktorin des Beratungsunternehmens Sempre Avanti

Beirat, Wissenschaftlicher Beirat, High Patrons und Ehrenmitglieder

Die Mitglieder sind hier abrufbar. Zu ihnen gehörten:

Partner und Sponsoren

Partner sind u.a.: Mitsubishi United Financial Group, Friedrich-Naumann-Stiftung, Bundesverband mittelständische Wirtschaft , European Entrepreneurs, Atlas Network. Von Partnern werden auch Veranstaltungen gesponsert.[63]

Finanzen

Laut EU-Transparenzregister betrug das Gesamtbudget im Jahr 2020 2.233 Euro, wovon 1.470 Euro auf Mitgliedsbeiträge und 763 Euro auf sonstige Einnahmen entfielen. Einzige Beschäftigte ist die Präsidentin Annette Godard-van der Kroon (Vollzeitäquivalent: 0,2)

Zitat

Die Theorie „des Marktes“, die Mises entworfen hat, ist damit ein eigenartiges Zwitterwesen: Sie stellt ein Glaubenssystem dar, das empirisch weder widerlegt (falsifiziert) noch bestätigt (verifiziert) werden kann. Sie will „den Markt“ durchsetzen, kann aber – selbst wenn ihr dies z.B. mittels einer von ihr betriebenen Politik gelingt – nicht sagen, ob und in welchem Ausmaß sie dabei erfolgreich war, weil jedes geschichtliche Ergebnis dem dualen Raster von „Markt“ und „Nicht- Markt“ zuzuordnen ist.

Quelle: [64]

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. Ludwig von Mises Institut Deutschland, misesde,org, abgerufen am 24.08.2021
  2. Die Neuauflage der marxistischen „Verelendungstheorie“: Klimawandel und Corona, misesde.org vom 07.05.2021, abgerufen am 27.08.2021
  3. Michael R. Krätke: Ludwig von Mises, in: ABC zum Neoliberalismus, Hrsg. H.-J. Urban, Hamburg 2006, S. 156
  4. Karl R. Popper: Alles Leben ist Problemlösungen,München 1994, S. 259
  5. Thorsten Polleit „Krall & Polleit Direkt“ - Das Verbrechen von 1971, youtube.com vom 06.08.2021, abgerufen am 25.08.2021
  6. The World Needs a Gold-Back Deutsche Mark, mises.org vom 12.02.2021, abgerufen am 25.08.2021
  7. Graduate Program, misees.org, abgerufen am 25.08.2021
  8. Profil, wec-iws.de, abgerufen am 04.08.2021
  9. Stefan Kooths führt Friedrich August von Hayyek-Gesellschaft, ifw-Kiel.de vom 16.06.2019, abgerufen am 04.08.2021
  10. Ludwig von Mises Institute 2019 Form 990, cdn.mises.org vom 30.10.2020, abgerufen am 06.09.2021
  11. Annual Report 2020, cdn.mises.org, abgerufen am 06.09.2021
  12. Hintergrundpapier September 2017, lobbycontrol.de, abgerufen am 13.09.2021
  13. Spur führt zu Milliardär von Finck, woz.ch vom 23.11.2018, abgerufen am 31.08.2021
  14. So verworren ist das Firmenimperium des geheimnisvollen Milliardärs, der die AfD unterstützt haben soll, businessinsider.de vom 27.11.2018, abgerufen am 31.08.2021
  15. Mehr als elf Millionen für Gauweiler. sueddeutsche.de vom 25.03.2021, abgerufen am 03.09.2021
  16. Porträt „eigentümlich frei“, in: Neue Rechte und die AfD, August 2021, diss-duisburg.de, abgerufen am 09.09.2021
  17. Willkommen beim Mises Institut Deutschland, misesde.org, abgerufen am 03.09.2021
  18. Profil, marketscreener.com, abgerufen am 27.08.2021
  19. Degussa und die Antidemokratie, andreaskemper.org vom 05.05.2020, abgerufen am 27.08.2021
  20. Niedergang des Goldpreises?, [http://wdt31x807.homepage.t-online.de vom 05.03.2021, abgerufen am 27.08.2021
  21. „Ist das Papiergeld noch zu retten?“, misesde.org, abgerufen am 21.09.2021
  22. Degussa Goldhandel GmbH, youtube.com, abgerufen am 25.08.2021
  23. Degussa Marktreport 26.09.2019, abgerufen am 26.08.2021
  24. Craskurs Geld, hayek-institut.at ohne Datumsangabe. abgerufen am 27.08.2021
  25. Angst ist Gold, sueddeutsche.de vom 26.10.2016
  26. Die EZB auf den Spuren der Reichsbank, youtube.com vom 09.07.2020, abgerufen am 06.08.2021
  27. Die deutschen Trumpisten haben nichts dazu gelernts, capital.de vom 06.08.2021, abgerufen am 06.08.2021
  28. Gedrucktes Geld, zerstörte Umwelt 06.05.2021, hayek.de, abgerufen am 27.08.2021
  29. von Finck’sche Hauptverwaltung GmbH, companyhouse.de, abgerufen am 26.08.2021
  30. Aroma Finance I AG, monetas.ch, abgerufen am 26.08.2021
  31. Aroma Finance IV AG, moneyhouse.ch, abgerufen am 29.08.2021
  32. Profil, xing.com, abgerufen am 27.08.2021
  33. Liefergesetz stoppen!, afdbundestag.de vom 28.10.2021, abgerufen am 27.08.2021
  34. Artike aus der FAZ über die Target2-Anhörung vom 07.06.2019, bruno-hollnagel.de, abgerufen am 28.08.2021
  35. David Dürr, business-monitor.ch, abgerufen am 27.08.2021
  36. Hans-Hermann Hoppe, yaliberty.org, abgerufen am 27.08.2021
  37. Hayek-Club Hamburg, hayek.de vom 05.10.2020, abgerufen am 27.08.2021
  38. Warum wir uns auf den Kampf gegen den Klimawandel versteifen, welt.de vom 30.08.2020, abgerufen am 09.2021
  39. The Failure of ECB Monetary Policy from a Mises-Hayek Perspective,cesifo.org, abgerufen am 08.09.2021
  40. Prof. Dr. Hans-Werner Sinn: Das Klimaproblem und die deutsche Energiewende, misesde.org vom 14.12.2020, abgerufen am 03.09.2021
  41. Steffen Krug, misesde.org vom 11.09.2021
  42. 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung, ifaam-institut.de, abgerufen am 11.09.2021
  43. Due euro-Katastrophe, youtube.com, abgerufen am 11.09.2021
  44. DIE AFD UND BITCOIN. WENN NICHT POLITISCHES GELD POLITISCH WIRD, coinsmpondent.de vom 30.01.2017, abgerufen am 11.09.2021
  45. Zentralbanken heizen die Nachfrage nach Kryptowährungen an, tagesspiegel.de vom 26.06.2017, abgerufen am 30.08.2019
  46. Die 760.000.000.000 Euro Lücke, boerse-online.de vom 14.09.2015
  47. Verdeckte AfD-Unterstützung, spiegel.de vom 23.11.2018, abgerufen am 30.08.2021
  48. Die Schatten-Finanzierunng der AfD: Fragen und Antworten, lobbycontrol.de vom 29.11.2018, abgerufen am 30.08.2021
  49. Frauke Petry: AfD-Spitzenpolitker „nicht mehr Herr ihres Handelns“, t-online.de vom 15.06.2021
  50. schmerzhafte wirtschaftliche und sogar politische Bereinigungskrise ist unvermeidbar, misesde,org vom 26.03.2018, abgerufen am 28.08.2021
  51. Was Sie schon immer über Inflation wissen sollten, hayek-institut.at vom 14.04.2021, abgerufen am 13.09.2021
  52. Neue Rechte und Afd, Zeitschrift des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, Sonderausgabe 4, August 2021, diss-duisburg.de, abgerufen am 30.08.2021
  53. Andreas Kemper Tichy nimmt Werbung von Degussa Goldhandel an, twitter.com vom 24.09.2020
  54. Markus Krall, ef-magazin.de, abgerufen am 31.08.2021
  55. Info-Abend der AfD Sachsen: Wer Arbeitslosengeld bekommt, sonn nicht wählen dürfen, fr.de vom04.03.2020, abgerufen am 10.09.2021
  56. 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung, ifaam-institut.de, abgerufen am 11.09.2021
  57. Atlas Initiative - Teil 1, andreaskemper.org vom 12.05.2020, abgerufen am 30.08.22021
  58. Referent der AfD Fulda in Ukraine festgesetzt, facebook.com vom 03.05.2019, abgerufen am 30.08.2012
  59. Trojaner bei der AfD, fr.de vom 24.01.2014
  60. Ludwig von Mises Institute - Europe, ec.europa, abgerufen am 31.08.2021
  61. Ludwig von Mises Institute-Europe, vonmisesinstitute-europe.org, abgerufen am 31.08.2019
  62. Patrick Meinhardt, goodnews4.de vom 27.05.2021, abgerufen am 01.09.2021
  63. Cross-Border Business, vonmisesinstitute-europe.org, abgerufen am 01.09.2021
  64. Walter Otto Ötsch/Stephan Püringer: Marktfundamentalismus als Kollektivgedanke - Mises und die Ordoliberalen August 2018, econstar.eu, abgerufen am 03.09.2021

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