Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung

    • Keine Statusinformation
Version vom 22. Juni 2016, 16:50 Uhr von Mareike (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{BoxOrganisation | Name = Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV) | Logo = <!--Bild:<datei…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV)
Rechtsform e.V.
Tätigkeitsbereich Straßenbau
Gründungsdatum 1980
Hauptsitz Bonn
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse gsv-verkehrundumwelt.de


Die Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV) tritt nach außen als neutraler, gemeinnütziger Verein auf und präsentiert sich auf ihrer Webseite als „unabhängig von Parteien und Interessengruppen“.[1] Die GSV finanziert sich jedoch hauptsächlich über die sogenannte Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung, in deren Vorstand in den letzten Jahren unter anderem die Strabag-Tochter Deutsche Asphalt, der ADAC-Südbayern, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Asphaltverbands und die Asphalt-Mischwerke Oberfranken vertreten waren. Die Mehrheit der Gründungsmitglieder der GSV und der Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung (FSV) sind Unternehmen und Verbände der Straßenbau- und Automobilindustrie.[2]

Lobbystrategien und Einfluss

Pro-Straße-Bürgerinitiativen bekommen durch die GSV professionelle Hilfe bei der Pressearbeit und bei der Strategieentwicklung. Die Bürgerinitiativen werden im Bauplanungsrecht geschult und erhalten finanzielle Unterstützung für die Kampagnenarbeit. Das geht so weit, dass Pappschilder für Aktionen, Plakate, Aufkleber und Mustertexte von der GSV zentral bei einer Druckerei in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister, Landräte und Straßenbaumeister werden gezielt in die Bürgerinitiativen eingebunden um Kontakte zu Straßenbaubehörden herzustellen und die Straßenbauvorhaben voranzutreiben. In den letzten Jahren war die GSV zudem immer wieder an der Gründung neuer Bürgerinitiativen beteiligt.[3]

So findet professionalisierte Lobbyarbeit der Straßenbau- und Automobilbranche hinter dem Deckmantel verschiedener Bürgerbewegungen statt. Seit 1980 wurden auf diesem Weg mindestens 150 Bürgerinitiativen von der GSV unterstützt. Die GSV zeigt sich hinsichtlich ihrer Mitglieder und Finanzierung intransparent. Wirtschaftliche Partikularinteressen werden als Gemeinwohlinteressen artikuliert. Letztlich ist die GSV eine Vorfeldorganisation der Asphalt- und Baulobby, um lokale Initiativen für mehr Straßen aufzubauen. Durch den Druck dieser Initiativen soll mehr staatliches Geld in den Straßenbau fließen.[2]

Weiterführende Informationen

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/https://twitter.com/lobbycontrolhttps://www.facebook.com/lobbycontrolhttps://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise

  1. Wir über uns, Webseite des GSV, abgerufen am 13.06.2016
  2. 2,0 2,1 Versteckspiel der Asphaltlobby, lobbycontrol.de vom 28.04.2009, abgerufen am 13.06.2016
  3. A. Irmisch: Astroturf. Eine neue Lobbyingstrategie in Deutschland?, Wiesbaden 2011, S. 30

Anhänge

Diskussionen