Mario Draghi

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Mario Draghi (3. September 1947, Rom), Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Volkswirt und Bankmanager.
Er gehört zu den zentralen Entscheidungsträgern in der Finanz- und Eurokrise. Mario Draghi ist als Chef der Europäischen Zentralbank einer der mächtigsten Menschen weltweit und somit Ziel zahlreicher Lobbyaktivitäten. Sein Seitenwechsel ohne Karenzzeit zwischen öffentlichen Mandaten in Zentralbanken und der Investmentbank Goldman Sachs International ist zu kritisieren. Der Interessenkonflikt als Mitglied der Group of Thirty, einer Lobbygruppe der Finanzindustrie, und der EZB wurde von der NGO Corporate Europe Observatory (CEO) beim Ombudsmann der EU angezeigt.

Karriere

  • seit 11/2011 Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB)
  • 01/2006-2011 Gouverneur der italienischen Zentralbank Banca d´Italia.
  • 2002-2005 Stellv. Vorsitzender und Managing Director bei Goldman Sachs International[1]
  • 1991-2001 Generaldirektor des italienischen Finanzministeriums
  • 1984-1990 Exekutivdirektor der Weltbank
  • 1975-1991 Professor für Wirtschaftswissenschaften
  • Studium der Wirtschaftswissenschaften, Promotion am MIT


Verbindungen / Netzwerke

  • seit 2006 Mitglied der Group of Thirty[2], einer Lobbygruppe der Finanzindustrie. Hier ist ein großer Interessenkonflikt zwischen seinem Amt als Präsident der Europäischen Zentralbank und einer Lobbygruppe für marktliberale Finanzmakrtpolitik.

Sein Seitenwechsel ohne Karenzzeit zwischen öffentlichen Mandaten in Zentralbanken und der Investmentbank Goldman Sachs International ist zu kritisieren. Er war einerseits Amtsträger in der italienischen Regierung, danach Manager bei Goldman Sachs, einer privaten Bank, und dann wieder ohne Unterbrechung Präsident der italienischen Zentralbank.

Wirken

Mario Draghi gilt nach der Einschätzung des Magazines "Forbes" zu den zehn mächtigsten Menschen der Welt. In der Forbes-Liste für 2012 belegt er Platz 8.[3] Als Präsident der EZB ist er für seine konservative und angebotsorientierte Geldpolitik in der Kritik.[4]

Fallbeispiel

Group of Thirty und EZB

Ende Juli 2012 hat die Nichtregierungsorganisation Corporate Europe Observatory Beschwerde gegen EZB-Präsident und G30-Mitglied Mario Draghi beim Ombudsmann der EU eingelegt.[5] Es besteht für CEO ein Interessenkonflikt, da die Group of Thirty Charakteristika einer Lobbyorganisation für Großbanken aufweist.[6] Mario Draghi würde durch seine Mitgliedschaft die notwendige Unabhängigkeit eines EZB-Präsidenten fehlen.[7] Am 4. Februar 2013 hat der Ombudsman Mario Draghi eines Interessenkonfliktes freigesprochen.[8] CEO kritisiert diese Entscheidung in vielen Punkten als falsch.[9]

Skandal um Bank Monte dei Paschi die Siena

Eine Wechselwirkung aus dem Amt bei der italienischen Zentralbank und Kontakten zu Privatbanken könnte bestehen. Anfang 2013 geriet Mario Draghi im Zuge der Skandale um die Bank Monte dei Paschi di Siena unter öffentliche Kritik.[10] Die italienischen Zentralbank erlaubte der drittgrößten Bank Italiens, äußerst riskante Geschäfte zu tätigten. Ein Zentralbankkredit von zwei Milliarden Euro wurde ermöglicht. Die Öffentlichkeit und das italienische Parlament waren nur ungenügend informiert. Zins- und Schuldendienst gingen auf den italienischen Steuerzahler über. Diese Maßnahme der Zentralbank unter Mario Draghi wird sehr unterschiedlich beurteilt.[11][12]

Weiterführende Informationen


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