European Internet Forum

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European Internet Forum
Rechtsform
Tätigkeitsbereich Intergroup von EU-Abgeordneten und Unternehmen
Gründungsdatum 2000
Hauptsitz Brüssel
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse eifonline.org


Das European Internet Forum (EIF) ist eine beim EU-Parlament nicht registrierte sogenannte Intergroup, die EU-Abgeordnete mit Industrievertretern (hautsächlich Internet-Konzernen) zusammenbringt. 2014 wurde die European Internet Foundation in European Internet Forum umbenannt.

Aktivitäten

Das EIF wurde im Jahr 2000 von drei Europaabgeordneten gegründet, darunter Erika Mann.[1] Eine wichtige Rolle bei der Gründung spielte Peter Linton, „Senior Consultant“ bei der PR- und Lobbyagentur Burson-Marsteller, später „Senior Advisor“ beim EIF.[2][3]

Laut ihrer Webseite ("About US") besteht die Aufgabe des Diskussionsforums und Kommunikationsnetzwerks EIF darin, die Mitglieder des Europäischen Parlaments dabei zu unterstützen, Politik und Regulierungen entsprechend dem wachsenden Potential von Internet und neuen Technologien zu gestalten. Im EU Transparenz-Register werden als Strategien bzw. Legislativvorschläge genannt: Digital Agenda for Europe, all digital policies and new proposals. Das EIF organisiert Gespräche, Veranstaltungen und Study Visits zu digitalpolitischen Themen. An den Veranstaltungen und Gesprächen nehmen Vertreter der Mitgliedsfirmen, EU-Abgeordnete und leitende Mitarbeiter der EU-Kommission teil. Über die genannten gemeinsamen Aktivitäten mit EU-Abgeordneten und Mitarbeitern der Kommission erhalten Internet-Unternehmen und Anbieter neuer Technologien die Möglichkeit, die europäische Gesetzgebung in ihrem Sinne zu beeinflussen.

Organisationsstruktur und Personal

Mitglieder

Es gibt drei Formen der Mitgliedschaft: Poltitical members (EU-Parlamentarier), Business members (europäische Internet-/IT-Unternehmen) und Asssociate members (im Wesentlichen europäische Verbände). Im März 2021 waren 63 Abgeordnete des Europäischen Parlaments (MEP), 50 Unternehmen und 64 assoziierte Organisationen Mitglieder. Zu den deutschen Abgeordneten gehören Angelika Niebler (vgl. Steuerungsgruppe), Patrick Breyer (EFA/Piratenpartei), Daniel Caspary (EPP/CDU), Alexandra Geese (EFA/Die Grünen), Alexander Schwab (EPP/CDU), Sabine Verheyen (EPP/CDU) und Rainer Wieland (EPP/CDU). Business members sind u.a. Amazon, Apple, Facebook, Microsoft, Netflix, Samsung, SAP, Sky und die Telekom.

Steuerungsgruppe ("Steering Committee")

Die Steuerungsgruppe umfasst je 12 Mitglieder des Europäischen Parlaments und des "Board of Management"[4]

Die Vorsitzende ("Chair") der Steuerungsgruppe, die spanische Abgeordnete Pilar del Castillo Vera (EPP-EIF), ist Mitglied des Board der Knowledge4Innovation sowie Mitglied von Transatlantic Policy Network und European Energy Forum. Weitere Mitglieder, die dem EU-Parlament angehören, sind:

Mitglied Steuerungsgruppe Partei Land Verbindungen
Marietje Schaake ALDE Niederlande
Angelika Niebler EPP (CSU) Deutschland
Lambert van Nistelrooij EPP Niederlande
Adina-Iona Valean EPP Rumänien
Michal Boni EPP Polen
Morten Helveg Petersen ALDE Dänemark
Neena Gill S&D Großbritannien
Sabine Verheyen EPP (CDU) Deutschland
Brando Benifei S&D Italien
Julie Ward S&D Großbritannien
Catherine Stihler S&D Großbritannien

Quelle für weitere Mitgliedschaften: Webseite der Parlamentarier beim Europäischen Parlament und Webseiten der genannten Organisationen (Stand: Oktober 2017)

Board of Management

Die Mitglieder sind hier abrufbar.

Vorsitzender ist Peter Olson, EU-Cheflobbyist von Ericsson (Stand: Oktober 2017)

Geschäftsführung

Die Geschäftsstelle der EIF liegt unweit des EU-Parlaments in der Avenue des Arts und ist mit vier hauptamtlichen Mitarbeitenden besetzt.

Geschäftsführerin ist Maria Rosa Gibellini

Chefberater ("Senior Advisor") ist Peter Linton, der auch Senior Adviser von Burson-Marsteller ist. Linton ist der eigentliche Gründer der EIF und Mitbegründer des Transatlantic Policy Network[5][6]

Finanzen

Das EIF finanziert sich hauptsächlich durch die Mitgliedsbeiträge der „Business“ und „Associate Members“.[7]


Fallstudien und Kritik

Einige der EU-Abgeordneten, deren Änderungsanträge zum Entwurf der EU-Datenschutzverordnung zum Teil aus Industriedokumente stammten, waren Mitglieder der EIF. Dazu gehören Malcom Harbour[8] und Giles Chichester[9]. Auch die Internet-Verkaufsgiganten Amazon und E-Bay, aus deren Dokumenten kopiert wurde, sind EIF-Mitglieder.

Weiterführende Informationen

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Political Leadership for Digital society, internetforum.eu, abgerufen am 05.03.2021
  2. Lobbying under the radar, corporateeurope.org vom 24.05.2011
  3. Speaker Profile, internetforum.eu, abgerufen am 05.03.2021
  4. Steering Committee, eifonline.org, abgerufen am 27.10.2017
  5. Speaker Profile Peter Linton, eifonline.org, abgerufen am 27.10.2017
  6. Peter Linton Senior Advisor, burson-marsteller.eu, abgerufen am 27.10.2107
  7. EIF Membership, eifonline.org, abgerufen am 27.10.2017
  8. Speaker Profile Malcolm Harbour, eifonline.de, abgerufen am 27.12.2016
  9. Crowdsourced lobby exposé shows Internet giants have foortprints on our data privacy laws, 18.02.2013, coprateeurope.org, abgerufen am 27.12.2016

Anhänge

Diskussionen