Uniper: Unterschied zwischen den Versionen

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Uniper
Rechtsform SE
Tätigkeitsbereich Stromerzeugung, Energiehandel
Gründungsdatum 2016
Hauptsitz Düsseldorf
Lobbybüro Taubenstraße 23, 10117 Berlin
Lobbybüro EU Rue Montoyer 25, 1000 Brussels
Webadresse https://www.uniper.energy/


Der Energiekonzern Uniper zählt zu den größten Stromerzeugern der Welt und ist eines der führenden Gashandelsunternehmen in Europa.[1] Das im Jahr 2016 aus E.ON hervorgegangene Unternehmen ist in über 40 Ländern aktiv und dabei insbesondere in Deutschland, Schweden und Großbritannien präsent. [2] Unipers Geschäftsmodell war auf den Import russischen Erdgases ausgerichtet: Mitte Mai 2022 bezog der Konzern etwa 60 Prozent seiner Gasimporte dorther und war damit der größte deutsche Importeur von Erdgas aus Russland.[3] Das Unternehmen hat sich an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt.[4] Uniper besitzt in Deutschland große Gasspeicher und betreibt in verschiedenen Ländern Gas- und Kohlekraftwerke [5], darunter fünf in Russland. Uniper hat entschieden, sich rechtlich und personell so weit wie möglich von ihrer russischen Geschäftseinheit Unipro zu trennen, an der Uniper mit 83,73% beteiligt ist.[6]

Uniper betreibt kritische Infrastruktur im Bereich Energie in Deutschland und spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit Gas und Strom. Im Dezember 2022 hat der Bund im Rahmen eines Rettungspakets für den hoch verschuldeten Konzern eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 99 % an Uniper erworben.[7] Die Finanzierung der Stabilisierungsmaßnahme erfolgt durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).

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Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lobbybudget und Lobbyist:innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniper ist ein einflussreicher Lobbyakteur. Mit einem Lobbybudget von 2.830.001- 2.840.000 € im Jahr 2021[8]zählt Uniper zu den Unternehmen mit den höchsten Lobbyausgaben in Deutschland.[9] Im Lobbyregister des deutschen Bundestages sind 13 Lobbyist:innen des Unternehmens gelistet. [10] Unipers Lobbyausgaben auf EU-Ebene belaufen sich auf 500.000 - 599.999 € im Jahr 2021. Zwei Lobbyist:innen haben Zugang zum EU-Parlament. [11]

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniper ist in Deutschland Mitglied folgender Verbände und Vereinigungen: [12]:

Auf EU-Ebene ist Uniper darüber hinaus Mitglied bei:[13]

Auftragnehmer und Agenturen in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniper wird im Lobbyregister als Auftraggeber folgender Unternehmen geführt:


Seitenwechsler:innen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Detlev Dauke: 2008-2014 Leiter der Abteilung Energiepolitik im Bundeswirtschaftsministerium; 2014-2015 Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundeswirtschaftsministerium; 2015-2017 Geschäftsführer bei der Lobbyagentur EUTOP Frankfurt Finance; 15.11.2017 Leiter der Berliner Repräsentanz von Uniper [14]
  • Nils Frohloff: September 2009- September 2019 Referatsleiter Veranstaltungsorganisation des SPD-Parteivorstandes; Mai 2014- September 2019 Stellv. Abteilungsleiter Kommunikation SPD-Parteivorstand; seit Oktober 2019 Senior Policy Advisor bei Uniper (Repräsentanz Berlin) [15]

Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nord Stream 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das umstrittene Pipeline-Projekt Nord Stream 2, dessen alleiniger Anteilseigner der russische Staatskonzern Gazprom ist, wurde neben den Unternehmen Engie, OMV, Shell und Wintershall Dea auch von Uniper mitfinanziert. [16] Uniper hatte der Nord Stream 2 AG Darlehen in Höhe von 987 Millionen Euro gegeben. Am 8. März 2022 teilte das Unternehmen mit, diese Darlehen abzuschreiben.[17] Zuvor jedoch hatte sich Uniper nicht nur finanziell, sondern auch politisch intensiv für Nord Stream 2 eingesetzt: Wie die Antwort der Bundesregierung vom 12. Dezember 2017 auf eine kleine Anfrage der Linken zum Thema „Lobbyismus und Drehtür-Effekt beim Ostsee-Pipeline-Projekt Nord Stream“ belegt, fanden im Zeitraum zwischen Januar 2015 und Oktober 2017 sechs Treffen zwischen Uniper-Vertreter:innen und Vertreter:innen der Bundesregierung statt, von denen einige explizit Nord Stream 2 zum Gegenstand hatten.[18] Auch in den USA unterstützte Uniper Lobbyarbeit zugunsten der Pipeline. Zur Bekämpfung der von den USA verhängten Sanktionen engagierte das Unternehmen zusammen mit OMV, Engie, Shell und Wintershall Dea Lobbyist:innen der Agentur McLarty Inbound, der sie im Jahr 2020 gemeinsam mehr als 840.000 US-Dollar und in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 eine Summe von über 600.000 US-Dollar zahlten.[19]

Sponsoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partei- und Behördensponsoring

Während einige Unternehmen Parteien regelmäßig Spendengelder zukommen lassen, spendet Uniper nicht an Parteien. Allerdings nutzt der Konzern die intransparente Praxis des Parteisponsorings, um politischen Parteien Gelder zukommen zu lassen. So sponserte Uniper seit 2016 mehrmalig Parteiveranstaltungen der CDU, der SPD und der FDP und zahlte beispielsweise für einen Stand auf dem ordentlichen Bundesparteitag der SPD im Jahr 2019 in Berlin 8750 Euro Standmiete. [20] Weil die Unionsparteien und die FDP ihre Sponsoring-Einnahmen im Gegensatz zur SPD und Bündnis 90/Die Grünen nicht veröffentlichen, lässt sich der Umfang der Zahlungen Unipers an diese Parteien nicht feststellen.

Nicht nur politische Parteien, auch die Verwaltung erhält bisweilen Sponsorengelder für ihre Veranstaltungen. Zwischen 2016 und 2019 sponserte Uniper jährlich die Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit des Generalkonsulats St. Petersburg, im Jahr 2015 zahlte sein "Vorgänger" E.ON ähnliche Summen an die Dienststellen des Auswärtigen Amts in St. Petersburg und Brüssel.[21]

Finanzierung der Deutschen Energie-Agentur (dena)

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist eine bundeseigene Agentur, die dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist und als "Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz" [22] die deutsche Energiepolitik mitgestaltet. Dabei bietet die dena der Gasindustrie immer wieder Lobbykanäle in die Bundesregierung. Die Agentur finanziert sich zu großen Teilen aus öffentlichen Geldern, vor allem aus dem Wirtschaftsministerium, ihre Projekte werden aber auch zu 13 Prozent durch private Geldgeber finanziert. Unter diesen Geldgebern befinden sich zahlreiche Lobbyverbände und Unternehmen - neben Zukunft Gas, Wintershall Dea, E.ON und ExxonMobil wird auch Uniper für das Jahr 2021 als Geldgeber der dena gelistet. [23] Im März 2021 kritisierte LobbyControl das Sponsoring-Modell der dena-Leitstudie "Aufbruch Klimaneutralität – Wege und Möglichkeiten für Weichenstellungen der 2020er Jahre" aufgrund der Möglichkeit zur Beeinflussung der Studienergebnisse durch Lobby-Akteure. [24]

Kultur und Sport

Sport- und Kulturveranstaltungen werden unter anderem aus Gründen der Imagepflege ebenfalls häufig von Unternehmen gesponsert. Uniper war beispielsweise Sponsor des Marathons Düsseldorf sowie der Silvester-Feier am Brandenburger Tor in Berlin zum Jahreswechsel 2020/21. [25]

Lobbyarbeit für blauen Wasserstoff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2020 erarbeitete die EU-Kommission eine Wasserstoffstrategie, um den Einsatz des neuen Energieträgers voranzutreiben. Abhängig vom Herstellungsverfahren unterscheidet man verschiedene Arten des Wasserstoffs: Während der sogenannte grüne Wasserstoff nicht auf fossile Energieträger angewiesen und gänzlich CO2-neutral ist, trifft dies nicht auf alle Wasserstoff-Arten zu. In der EU-Wasserstoffstrategie spielt sogenannter blauer Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird, eine wichtige Rolle – es wurden Summen im Milliardenbereich für die bei dessen Herstellung verwendete, umstrittene CO2-Speichertechnologie CCS eingeplant. Während der Erarbeitung der Wasserstoffstrategie war die Gaslobby äußerst aktiv. In diesem Zeitraum forderte eine Koalition von Unternehmen und Verbänden, darunter auch Uniper, in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass die Wasserstoffstrategie alle Arten von Wasserstoff, auch den blauen, miteinbeziehen sollte. [26] Auch in Deutschland setzte Uniper sich für blauen Wasserstoff ein: Im Rahmen der "Nationalen Wasserstoffstrategie", welche das Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2020 ausarbeitete, warb das Unternehmen ebenso wie z.B. auch Wintershall Dea dafür, blauen Wasserstoff als genauso „klimaneutral“ wie grünen Wasserstoff anzuerkennen und diesen für eine Übergangszeit zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur zu nutzen. [27] Diese Bemühungen scheinen zumindest teilweise erfolgreich gewesen zu sein. In der Nationalen Wasserstoffstrategie wird zwar nur grüner Wasserstoff als auf Dauer nachhaltig ausgewiesen. Allerdings gehe die Bundesregierung zugleich davon aus, "dass sich in den nächsten zehn Jahren ein globaler und europäischer Wasserstoffmarkt herausbilden w[e]rd[e]. Auf diesem Markt w[e]rd[e] auch CO2-neutraler (z. B. 'blauer' oder 'türkiser') Wasserstoff gehandelt werden. Aufgrund der engen Einbindung von Deutschland in die europäische Energieversorgungsinfrastruktur w[e]rd[e] daher auch in Deutschland CO2-neutraler Wasserstoff eine Rolle spielen und, wenn verfügbar, auch übergangsweise genutzt werden" [28]

LNG-Importe und -Terminals[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LNG-Terminals sind in Deutschland bereits seit den frühen 1970er Jahren im Gespräch. [29] Allerdings scheiterte ihre Realisierung mehrfach daran, dass die russischen Gasimporte günstig waren und Deutschland als Transitland für Pipeline-Gas gut ausgelastet war. Zudem hatte Deutschland unter anderem über die Niederlande und Belgien gute Zugänge zu LNG-Häfen. [30] Die engen Verflechtungen zwischen deutscher und russischer Gasindustrie dürften ein weiterer Faktor gewesen sein, der die vorrangig US-amerikanische Konkurrenz vom Markt hielt. Seit 2018 lässt sich jedoch wieder ein stärkerer politische Wille beobachten, eigene LNG-Terminals zu errichten.

Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erhielten Pläne zu LNG-Importen und zum Bau von Terminals im Frühjahr 2022 angesichts der drohenden Gasmangellage neue Dringlichkeit und wurden konkretisiert: Zusätzlich zu zwei festen LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade sollen mindestens vier schwimmende Terminals entlang der Nordseeküste entstehen. [31] Das Wirtschaftsministerium kooperierte beim Bau der LNG-Terminals eng mit Uniper und RWE und ließ sich zur Anmietung von LNG-Schiffen durch die Unternehmen beraten. [32] Am 5. Mai 2022 gab Uniper bekannt, in Wilhelmshaven mit dem Bau des ersten LNG-Terminals in Deutschland begonnen zu haben. [33] Plänen aus dem Mai 2022 zufolge sollen zwei der geplanten Terminals - in Wilhelmshaven und Brunsbüttel - bereits im Winter 2022/23 ans Netz gehen. [34] Ebenfalls im Mai 2022 hat Wirtschaftsminister Robert Habeck zwecks LNG-Importen eine Energiepartnerschaft mit Katar unterzeichnet. [35] Auf einer vorangegangenen Reise Habecks in das Emirat wurde dieser von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, zu der auch Uniper-Vertreter:innen zählten. [36]

Steinkohlekraftwerk Datteln 4[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniper ist der Betreiber des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Datteln 4, [37] welches 2020 in Betrieb genommen wurde und damit als einziges Kohlekraftwerk in Deutschland trotz der Vereinbarung zum Kohleausstieg neu ans Netz ging. [38] Hierfür hatte sich der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet eingesetzt. Im Vorfeld fanden mehrere Treffen zwischen Uniper-Vertreter:innen und Mitgliedern der NRW-Landesregierung statt.[39]

Unternehmensstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Geschäftsbericht 2021 war der finnische Energiekonzern Fortum mit einem Anteil von 77,96 % als größter Aktionär des Unternehmens gelistet. [40] Am 22. Juli 2022 hat die deutsche Bundesregierung ein Rettungspaket für Uniper beschlossen, das eine staatliche Beteiligung von 30 Prozent vorsah und angesichts ausbleibender Gaslieferungen aus Russland und der gestiegenen Gaspreise auf die Stabilisierung des von den Erdgasimporten abhängigen Unternehmens abzielte. [41][42] Im Rahmen des Rettungspakets hat der Bund dann im Dezember 2022 sogar eine Beteiligung in Höhe von ca. 99 % an Uniper erworben. Zu Unipers Tochterunternehmen gehören unter anderem auch der LNG-Tankstellenbetreiber LIQVIS und das russische Energieunternehmen Unipro, von dem sich Uniper trennen will.


2018 wechselte Harald Hecking vom EWI als Innovator (später Head of Innovation) zu Uniper. Beim EWI war er zuvor Mitautor einer von Nord Stream finanzierten Studie gewesen, die Notwendigkeit des Baus der Pipeline Nord Stream 2 untermauerte.[43][44]


Im Januar 2023 hat kündigte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach wegen der Verstaatlichung des Konzerns seinen Rücktritt angekündigtan.[4345]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Uniper ging im Jahr 2016 aus einer Abspaltung der konventionellen Energieeerzeugung (einschließlich der Wasserkraft, ohne die deutschen Kernenergieaktivitäten), des globalen Energiehandels (vor allem Vermarktung von Strom und Gas), der Stromerzeugung in Russland sowie der Beteiligung an dem Gasfeld Yushno Russkoje hervor, die zuvor zum Energieunternehmen E.ON gehörten. [4446]E.ON zog sich nach der Abspaltung auf das Geschäft mit den erneuerbaren Energien, den Netzen, Dienstleistungen und den Rückbau der Atomkraftwerke zurück. Uniper wurde in der Folgezeit sukzessive von dem finnischen Energieunternehmen Fortum übernommen; die Übernahme wurde im Mai 2020 abgeschlossen. [4547] Seit Ende des Jahres 2020 bezieht Uniper Gas vom aserbaidschanischen Staatskonzern SOCAR (State Oil Company of the Azerbaijan Republic) über das Pipeline-Projekt Südlicher Gaskorridor.[4648] Die deutsche Bundesregierung hatte den Südlichen Gaskorridor im Jahr 2018 mit einer Garantie in Milliardenhöhe unterstützt. [4749]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unsere Geschäftsfelder uniper.energy/de, abgerufen am 29.07.22
  2. Das Unternehmen in Kürze uniper.energy/de, abgerufen am 03.01.2023
  3. Uniper will für das russische Gas in Euro zahlen faz.net vom 18.05.22, abgerufen am 29.07.22
  4. Nord Stream 2 wird für Uniper zum finanziellen Desaster manager-magazin.de vom 08.03.22, abgerufen am 29.07.22
  5. Das Unternehmen in Kürze uniper.energy/de, abgerufen am 29.07.22
  6. Uniper in Russland, uniper.energy.de, abgerufen am 03.02.2023
  7. Pressemitteilung vom 19.12.2022, bmwk.de, abgerufen am 02.02.2023
  8. Uniper lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22
  9. Unternehmen, sortiert nach Höhe des Lobbybudgets lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22
  10. Uniper lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22
  11. Uniper ec.europa.eu, abgerufen am 02.08.22
  12. Uniper lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22
  13. Uniper ec.europa.eu, abgerufen am 02.08.22
  14. Dauke leitet Hauptstadtbüro von Uniper politik-kommunikation.de vom 02.02.2018, abgerufen am 02.08.22
  15. LinkedIn-Profil Frohloff linkedin.com, abgerufen am 09.05.22
  16. Die wichtigsten Fakten zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2 handelsblatt.com vom 22.07.21, abgerufen am 27.06.2022
  17. Uniper schreibt Nord Stream 2 ab tagesschau.de vom 08.03.22, abgerufen am 02.08.2022
  18. Lobbyismus und Drehtür-Effekt beim Ostsee-Pipeline-Projekt Nord Stream dserver.bundestag.de vom 15.12.17, abgerufen am 28.06.2022
  19. Millions in lobbying spending pour into fight over sanctions on Russia’s Nord Stream 2 oil pipeline opensecrets.org vom 02.12.21, abgerufen am 02.08.2022
  20. Aussteller und Sponsoren: Gesamteinnahmen 2019 spd.de, abgerufen am 03.08.2022
  21. BMI Sponsoring bmi.bund.de, abgerufen am 03.08.2022
  22. Über die dena dena.de, abgerufen am 03.08.2022
  23. Auflistung der Geldgeber für die Projektarbeit der dena dena.de, abgerufen am 03.08.2022
  24. Gekaufte Wissenschaft: dena-Leitstudie zur Klimaneutralität von Lobbyisten gekapert? lobbycontrol.de, abgerufen am 03.08.2022
  25. Uniper erwartet Notstand, wenn Russland den Gashahn zudreht wp.de vom 08.03.22, abgerufen am 03.08.2022
  26. Hydrogen Letter politico.eu vom 24.06.22, abgerufen am 03.08.2022
  27. Stromkonzerne wittern das große Geschäft mit Wasserstoff handelsblatt.com vom 05.07.22, abgerufen am 03.08.2022
  28. Die Nationale Wasserstoffstrategie bmbf.de vom Juni 2020, abgerufen am 18.08.2022
  29. Destabilisation of Sustainable Energy Transformations: Analysing Natural Gas Lock-in in the case of Germany opendocs.ids.ac.uk in 2019, abgerufen am 03.08.2022
  30. Fatale Geschäfte mit Erpressern zeit.de vom 08.07.22, abgerufen am 03.08.2022
  31. Im Eiltempo zu den LNG-Terminals tagesschau.de vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022
  32. Schwimmende LNG-Terminals: Baustart in Wilhelmshaven bereits nächste Woche handelsblatt.com vom 29.04.22, abgerufen am 03.08.2022
  33. Uniper baut erstes LNG-Terminal Deutschlands uniper.energy vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022
  34. Im Eiltempo zu den LNG-Terminals tagesschau.de vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022
  35. Katar will LNG schon 2024 liefern tagesschau.de vom 20.05.22, abgerufen am 03.08.2022
  36. Gas-Verhandlungen mit den Scheichs: Diese Firmen begleiteten Habeck nach Katar focus.de vom 22.03.22, abgerufen am 03.08.2022
  37. Datteln uniper.energy , abgerufen am 03.08.2022
  38. Bebauungsplan für Kohlekraftwerk Datteln 4 nicht rechtens, langfristiger Betrieb infrage gestellt wdr.de vom 26.08.22, abgerufen am 03.08.2022
  39. Worüber spricht die NRW-Landesregierung mit Uniper-Lobbyisten? fragdenstaat.de vom 23.03.20, abgerufen am 03.08.2022
  40. Geschäftsbericht 2021 uniper.energy, abgerufen am 02.08.22
  41. Rettungspaket der Bundesregierung für Uniper steht handelsblatt.com vom 22.07.22, abgerufen am 02.08.22
  42. Bund beteiligt sich an Energiekonzern Uniper bundesregierung.de, abgerufen am 02.08.22
  43. Wie eine Handvoll Männer den Diskurs über russisches Gas bestimmte, zeit.de vom 21.02.2023, abgerufen am 03.03.2023
  44. Dr. Harald Hecking, linkedin.com, abgerufen am 03.03.2023
  45. Uniper-Chef Maubach kündigt wegen Verstaatlichung Rücktritt an, faz.de vom 10.01.2023
  46. Gemeinsamer Spaltungsbericht web.archive.org, abgerufen am 02.08.22
  47. Fortum vollendet Übernahme von Uniper - Kauf drückt Ergebnis leicht finanzen.net vom 15.05.22, abgerufen am 02.08.22
  48. Geschäftsbericht 2021 uniper.energy, abgerufen am 02.08.22
  49. Bund gibt Milliardengarantie für Pipeline aus Aserbaidschan welt.de vom 06.03.2018, abgerufen am 02.08.22
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        Der Energiekonzern Uniper zählt zu den größten Stromerzeugern der Welt und ist eines der führenden Gashandelsunternehmen in Europa.<ref>[https://www.uniper.energy/de/investoren/uniper-als-investment/unternehmen-und-basisdaten Unsere Geschäftsfelder] uniper.energy/de, abgerufen am 29.07.22</ref> Das im Jahr 2016 aus [[E.ON]] hervorgegangene Unternehmen ist in über 40 Ländern aktiv und dabei insbesondere in Deutschland, Schweden und Großbritannien präsent. <ref>[https://www.uniper.energy/de/ueber-uniper/das-unternehmen-kuerze Das Unternehmen in Kürze] uniper.energy/de, abgerufen am 03.01.2023</ref>  Unipers Geschäftsmodell war auf den Import russischen Erdgases ausgerichtet: Mitte Mai 2022 bezog der Konzern etwa 60 Prozent seiner Gasimporte dorther und war damit der größte deutsche Importeur von Erdgas aus Russland.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/uniper-will-fuer-das-russische-gas-in-euro-zahlen-18041268.html?premium Uniper will für das russische Gas in Euro zahlen] faz.net vom 18.05.22, abgerufen am 29.07.22</ref> Das Unternehmen hat sich an der Finanzierung der Gaspipeline [[Gazprom | Nord Stream 2]] beteiligt.<ref>[https://www.manager-magazin.de/unternehmen/uniper-nord-stream-2-wird-zum-finanziellen-desaster-a-6ca387e6-95a0-4304-a897-6ae519849387 Nord Stream 2 wird für Uniper zum finanziellen Desaster] manager-magazin.de vom 08.03.22, abgerufen am 29.07.22</ref> Uniper besitzt in Deutschland große Gasspeicher und betreibt in verschiedenen Ländern Gas- und Kohlekraftwerke <ref>[https://www.uniper.energy/de/ueber-uniper/das-unternehmen-kuerze Das Unternehmen in Kürze] uniper.energy/de, abgerufen am 29.07.22</ref>, darunter fünf in Russland. Uniper hat entschieden, sich rechtlich und personell so weit wie möglich von ihrer russischen Geschäftseinheit Unipro zu trennen, an der Uniper mit 83,73% beteiligt ist.<ref>[https://www.uniper.energy/de/russland Uniper in Russland], uniper.energy.de, abgerufen am 03.02.2023</ref>
        

        Uniper betreibt kritische Infrastruktur im Bereich Energie in Deutschland und spielt eine zentrale Rolle bei der Versorgung mit Gas und Strom. Im Dezember 2022 hat der Bund im Rahmen eines Rettungspakets für den hoch verschuldeten Konzern eine Mehrheitsbeteiligung in Höhe von 99 % an Uniper erworben.<ref>[https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/12/20221219-bundesregierung-und-uniper-se-schliessen-rahmenvereinbarung.html Pressemitteilung vom 19.12.2022], bmwk.de, abgerufen am 02.02.2023</ref> Die Finanzierung der Stabilisierungsmaßnahme erfolgt durch den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF).
        
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        ==Lobbystrategien und Einfluss==
        

        === Lobbybudget und Lobbyist:innen===
        

        Uniper ist ein einflussreicher Lobbyakteur. Mit einem Lobbybudget von 2.830.001- 2.840.000 € im Jahr 2021<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001306/9014?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DUniper%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Uniper] lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22</ref>zählt Uniper zu den Unternehmen mit den höchsten Lobbyausgaben in Deutschland.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche?filter%5Bactivelobbyist%5D%5Btrue%5D=true&filter%5Bactivity%5D%5BACT_ORGANIZATION%5D=true&sort=FINANCIALEXPENSES_DESC&pageSize=10 Unternehmen, sortiert nach Höhe des Lobbybudgets] lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22</ref> Im Lobbyregister des deutschen Bundestages sind 13 Lobbyist:innen des Unternehmens gelistet. <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001306/9014?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DUniper%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Uniper] lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22</ref>
        
        Unipers Lobbyausgaben auf EU-Ebene belaufen sich auf 500.000 - 599.999 € im Jahr 2021. Zwei Lobbyist:innen haben Zugang zum EU-Parlament. <ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=285977820662-03 Uniper] ec.europa.eu, abgerufen am 02.08.22</ref>
        

        ===Mitgliedschaften===
        

        Uniper ist  in Deutschland Mitglied folgender Verbände und Vereinigungen: <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R001306/9014?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DUniper%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Uniper] lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 02.08.22</ref>:
        

        * [[Verband der deutschen Verbundwirtschaft]] e.V.
        
        * [[Wirtschaftsrat der CDU]] e.V.
        
        * [[Wirtschaftsforum der SPD]] e.V.
        
        * [[Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft]] e.V.
        
        * [[Deutsch-Russisches Forum]] e.V.
        
        * [[Weltenergierat Deutschland]] e.V.
        
        * [[EFET]] Deutschland - Verband Deutscher Energiehändler e.V.
        
        * [[Aviation Initiative for Renewable Energy in Germany]] e.V.
        
        * [[Power to X Allianz]]
        
        * [[Zukunft Gas]]
        

        Auf EU-Ebene ist Uniper darüber hinaus Mitglied bei:<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=285977820662-03 Uniper] ec.europa.eu, abgerufen am 02.08.22</ref>
        

        * [[EURELECTRIC]]
        
        *[[Eurogas]]
        
        *[[Hydrogen Europe]]
        
        *[[BDI]]
        
        *[[Businesseurope |BusinessEurope]]
        
        *[[EASE]]
        
        *[[GIE]]
        
        *[[IETA]]
        
        *[[EEF]]
        
        *[[European Turbine Network]] (ETN)
        
        *[[NGVA]]
        
        *[[CO2 Value Europe]]
        
        *[[COGEN Europe]]
        
        *[[Foratom]]
        

        ===Auftragnehmer und Agenturen in Deutschland===
        

        Uniper wird im Lobbyregister als Auftraggeber folgender Unternehmen geführt:
        

        *[[Anda Business Communication]] GmbH
        
        *[[Deutsche Energie Agentur]] GmbH (dena)
        
        * [[Friedbert Pflüger|Strategic Minds Company]] GmbH, bis Mitte 2022 Bingmann Pflüger International GmbH
        

        ===Seitenwechsler:innen===
        

        * [[Seitenwechsler in Deutschland im Überblick|Detlev Dauke]]: 2008-2014 Leiter der Abteilung Energiepolitik im Bundeswirtschaftsministerium; 2014-2015 Leiter der Abteilung Digital- und Innovationspolitik im Bundeswirtschaftsministerium; 2015-2017 Geschäftsführer bei der Lobbyagentur [[EUTOP]] Frankfurt Finance; 15.11.2017 Leiter der Berliner Repräsentanz von Uniper <ref>[https://www.politik-kommunikation.de/personalwechsel/dauke-leitet-hauptstadtbuero-von-uniper/ Dauke leitet Hauptstadtbüro von Uniper] politik-kommunikation.de vom 02.02.2018, abgerufen am 02.08.22</ref>
        
        * Nils Frohloff:  September 2009- September 2019 Referatsleiter Veranstaltungsorganisation des [[SPD]]-Parteivorstandes; Mai 2014- September 2019 Stellv. Abteilungsleiter Kommunikation [[SPD]]-Parteivorstand; seit Oktober 2019 Senior Policy Advisor bei Uniper (Repräsentanz Berlin) <ref>[https://de.linkedin.com/in/frohloff LinkedIn-Profil Frohloff] linkedin.com, abgerufen am 09.05.22</ref>
        

        ==Fallbeispiele und Kritik==
        

        ===Nord Stream 2===
        

        Das umstrittene Pipeline-Projekt [[Gazprom|Nord Stream 2]], dessen alleiniger Anteilseigner der russische Staatskonzern [[Gazprom]] ist, wurde neben den Unternehmen [[Engie]], [[OMV]], [[Shell]] und [[BASF|Wintershall Dea]] auch von [[Uniper]] mitfinanziert. <ref>[https://www.handelsblatt.com/finanzen/nord-stream-2-die-wichtigsten-fakten-zum-pipelineprojekt-nord-stream-2/26154910.html Die wichtigsten Fakten zum Pipeline-Projekt Nord Stream 2] handelsblatt.com vom 22.07.21, abgerufen am 27.06.2022</ref> Uniper hatte der [[Gazprom|Nord Stream 2 AG]] Darlehen in Höhe von 987 Millionen Euro gegeben. Am 8. März 2022 teilte das Unternehmen mit, diese Darlehen abzuschreiben.<ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/uniper-russland-nordstream-101.html Uniper schreibt Nord Stream 2 ab] tagesschau.de vom 08.03.22, abgerufen am 02.08.2022</ref>
        
        Zuvor jedoch hatte sich Uniper nicht nur finanziell, sondern auch politisch intensiv für Nord Stream 2 eingesetzt: Wie die Antwort der Bundesregierung vom 12. Dezember 2017 auf eine kleine Anfrage der Linken zum Thema [https://dserver.bundestag.de/btd/19/002/1900283.pdf „Lobbyismus und Drehtür-Effekt beim Ostsee-Pipeline-Projekt Nord Stream“] belegt, fanden im Zeitraum zwischen Januar 2015 und Oktober 2017 sechs Treffen zwischen Uniper-Vertreter:innen und Vertreter:innen der Bundesregierung statt, von denen einige explizit [[Gazprom|Nord Stream 2]] zum Gegenstand hatten.<ref>[https://dserver.bundestag.de/btd/19/002/1900283.pdf Lobbyismus und Drehtür-Effekt beim Ostsee-Pipeline-Projekt Nord Stream] dserver.bundestag.de vom 15.12.17, abgerufen am 28.06.2022</ref> 
        
        Auch in den USA unterstützte Uniper Lobbyarbeit zugunsten der Pipeline. Zur Bekämpfung der von den USA verhängten Sanktionen engagierte das Unternehmen zusammen mit [[OMV]], [[Engie]], [[Shell]] und [[BASF|Wintershall Dea]] Lobbyist:innen der Agentur McLarty Inbound, der sie im Jahr 2020 gemeinsam mehr als 840.000 US-Dollar und in den ersten drei Quartalen des Jahres 2021 eine Summe von über 600.000 US-Dollar zahlten.<ref>[https://www.opensecrets.org/news/2021/12/millions-lobbying-spending-fight-sanctions-russia-nord-stream/ Millions in lobbying spending pour into fight over sanctions on Russia’s Nord Stream 2 oil pipeline] opensecrets.org vom 02.12.21, abgerufen am 02.08.2022</ref>
        

        ===Sponsoring===
        

        '''Partei- und Behördensponsoring'''
        

        Während einige Unternehmen Parteien regelmäßig [[Parteispenden |Spendengelder]] zukommen lassen, spendet Uniper nicht an Parteien. Allerdings nutzt der Konzern die intransparente Praxis des [[Parteisponsoring|Parteisponsorings]], um politischen Parteien Gelder zukommen zu lassen. So sponserte Uniper seit 2016 mehrmalig Parteiveranstaltungen der [[CDU]], der [[SPD]] und der [[FDP]] und zahlte beispielsweise für einen Stand auf dem ordentlichen Bundesparteitag der SPD im Jahr 2019 in Berlin 8750 Euro Standmiete. 
        <ref>[https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Parteiorganisation/Finanzen/Sponsoring/Aussteller_und_Sponsoren_-_Gesamteinnahmen_2019.pdf Aussteller und Sponsoren: Gesamteinnahmen 2019] spd.de, abgerufen am 03.08.2022</ref> Weil die Unionsparteien und die [[FDP]] ihre Sponsoring-Einnahmen im Gegensatz zur [[SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen]] nicht veröffentlichen, lässt sich der Umfang der Zahlungen Unipers an diese Parteien nicht feststellen.
        

        Nicht nur politische Parteien, auch die Verwaltung erhält bisweilen Sponsorengelder für ihre Veranstaltungen. Zwischen 2016 und 2019 sponserte Uniper jährlich die Veranstaltung zum Tag der Deutschen Einheit des Generalkonsulats St. Petersburg, im Jahr 2015 zahlte sein "Vorgänger" [[E.ON]] ähnliche Summen an die Dienststellen des Auswärtigen Amts in St. Petersburg und Brüssel.<ref>[https://www.bmi.bund.de/DE/themen/moderne-verwaltung/integritaet-der-verwaltung/sponsoring/sponsoring-node.html BMI Sponsoring] bmi.bund.de, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        

        '''Finanzierung der Deutschen Energie-Agentur (dena)'''
        

        Die [[Deutsche Energie-Agentur]] (dena) ist eine bundeseigene Agentur, die dem Wirtschaftsministerium unterstellt ist und als "Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz" <ref>[https://www.dena.de/ueber-die-dena/ Über die dena] dena.de, abgerufen am 03.08.2022</ref>  die deutsche Energiepolitik mitgestaltet. Dabei bietet die dena der Gasindustrie immer wieder Lobbykanäle in die Bundesregierung. Die Agentur finanziert sich zu großen Teilen aus öffentlichen Geldern, vor allem aus dem Wirtschaftsministerium, ihre Projekte werden aber auch zu 13 Prozent durch private Geldgeber finanziert. Unter diesen Geldgebern befinden sich zahlreiche Lobbyverbände und Unternehmen - neben [[Zukunft Gas]], [[Wintershall Dea]], [[E.ON]] und [[ExxonMobil]] wird auch Uniper für das Jahr 2021 als Geldgeber der dena gelistet. <ref>[https://www.dena.de/ueber-die-dena/transparente-dena/auflistung-der-geldgeber-fuer-die-projektarbeit-der-dena/ Auflistung der Geldgeber für die Projektarbeit der dena] dena.de, abgerufen am 03.08.2022</ref> Im März 2021 kritisierte LobbyControl das Sponsoring-Modell der dena-Leitstudie "Aufbruch Klimaneutralität – Wege und Möglichkeiten für Weichenstellungen der 2020er Jahre" aufgrund der Möglichkeit zur Beeinflussung der Studienergebnisse durch Lobby-Akteure. <ref>[https://www.lobbycontrol.de/2021/03/gekaufte-wissenschaft-dena-leitstudie-zur-klimaneutralitaet-von-lobbyisten-gekapert/ Gekaufte Wissenschaft: dena-Leitstudie zur Klimaneutralität von Lobbyisten gekapert? ] lobbycontrol.de, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        

        '''Kultur und Sport'''
        

        Sport- und Kulturveranstaltungen werden unter anderem aus Gründen der Imagepflege ebenfalls häufig von Unternehmen [[Sponsoring | gesponsert]]. Uniper war beispielsweise Sponsor des Marathons Düsseldorf sowie der Silvester-Feier am Brandenburger Tor in Berlin zum Jahreswechsel 2020/21. <ref>[https://www.wp.de/wirtschaft/uniper-sieht-nationalen-notstand-wenn-putin-gashahn-zudreht-id234759173.html Uniper erwartet Notstand, wenn Russland den Gashahn zudreht] wp.de vom 08.03.22, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        

        ===Lobbyarbeit für blauen Wasserstoff===
        

        Im Jahr 2020 erarbeitete die EU-Kommission eine Wasserstoffstrategie, um den Einsatz des neuen Energieträgers voranzutreiben. Abhängig vom Herstellungsverfahren unterscheidet man verschiedene Arten des Wasserstoffs: Während der sogenannte grüne Wasserstoff nicht auf fossile Energieträger angewiesen und gänzlich CO2-neutral ist, trifft dies nicht auf alle Wasserstoff-Arten zu.  In der EU-Wasserstoffstrategie spielt sogenannter blauer Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird, eine wichtige Rolle – es wurden Summen im Milliardenbereich für die bei dessen Herstellung verwendete, umstrittene CO2-Speichertechnologie CCS eingeplant. Während der Erarbeitung der Wasserstoffstrategie war die Gaslobby äußerst aktiv. In diesem Zeitraum forderte eine Koalition von Unternehmen und Verbänden, darunter auch Uniper, in einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, dass die Wasserstoffstrategie alle Arten von Wasserstoff, auch den blauen, miteinbeziehen sollte. <ref>[https://www.politico.eu/wp-content/uploads/2020/06/Hydrogen-Letter-to-President-von-der-Leyen-20200624.pdf  Hydrogen Letter] politico.eu vom 24.06.22, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        
        Auch in Deutschland setzte Uniper sich für blauen Wasserstoff ein: Im Rahmen der "Nationalen Wasserstoffstrategie", welche das Bundeswirtschaftsministerium im Jahr 2020 ausarbeitete, warb das Unternehmen ebenso wie z.B. auch [[Wintershall Dea]] dafür, blauen Wasserstoff als genauso „klimaneutral“ wie grünen Wasserstoff anzuerkennen und diesen für eine Übergangszeit zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur zu nutzen. <ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiewende-stromkonzerne-wittern-das-grosse-geschaeft-mit-wasserstoff/25970788.html Stromkonzerne wittern das große Geschäft mit Wasserstoff] handelsblatt.com vom 05.07.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Diese Bemühungen scheinen zumindest teilweise erfolgreich gewesen zu sein. In der [https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/downloads/files/die-nationale-wasserstoffstrategie.pdf?__blob=publicationFile&v=1 Nationalen Wasserstoffstrategie] wird zwar nur grüner Wasserstoff als auf Dauer nachhaltig ausgewiesen. Allerdings gehe die Bundesregierung zugleich davon aus, "dass sich in den nächsten zehn Jahren ein globaler und europäischer Wasserstoffmarkt herausbilden w[e]rd[e].  Auf diesem Markt w[e]rd[e] auch CO2-neutraler (z. B. 'blauer' oder 'türkiser') Wasserstoff gehandelt werden. Aufgrund der engen Einbindung von Deutschland in die europäische Energieversorgungsinfrastruktur w[e]rd[e] daher auch in Deutschland CO2-neutraler Wasserstoff eine Rolle spielen und, wenn verfügbar, auch übergangsweise genutzt werden" <ref>[https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/downloads/files/die-nationale-wasserstoffstrategie.pdf?__blob=publicationFile&v=1 Die Nationale Wasserstoffstrategie] bmbf.de vom Juni 2020, abgerufen am 18.08.2022</ref>
        

        ===LNG-Importe und -Terminals===
        

        LNG-Terminals sind in Deutschland bereits seit den frühen 1970er Jahren im Gespräch. <ref>[https://opendocs.ids.ac.uk/opendocs/handle/20.500.12413/14499 Destabilisation of Sustainable Energy Transformations: Analysing Natural Gas Lock-in in the case of Germany ] opendocs.ids.ac.uk in 2019, abgerufen am 03.08.2022</ref> Allerdings scheiterte ihre Realisierung mehrfach daran, dass die russischen Gasimporte günstig waren und Deutschland als Transitland für Pipeline-Gas gut ausgelastet war. Zudem hatte Deutschland unter anderem über die Niederlande und Belgien gute Zugänge zu LNG-Häfen. <ref>[https://www.zeit.de/wirtschaft/2022-07/uniper-eon-russland-gas-abhaengigkeit-5vor8/komplettansicht Fatale Geschäfte mit Erpressern]  zeit.de vom 08.07.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Die engen Verflechtungen zwischen deutscher und russischer Gasindustrie dürften ein weiterer Faktor gewesen sein, der die vorrangig US-amerikanische Konkurrenz vom Markt hielt. Seit 2018 lässt sich jedoch wieder ein stärkerer politische Wille beobachten, eigene LNG-Terminals zu errichten.
        

        Infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine erhielten Pläne zu LNG-Importen und zum Bau von Terminals im Frühjahr 2022 angesichts der drohenden Gasmangellage neue Dringlichkeit und wurden konkretisiert: Zusätzlich zu zwei festen LNG-Terminals in Brunsbüttel und Stade sollen mindestens vier schwimmende Terminals entlang der Nordseeküste entstehen. <ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/lng-fluessiggas-lng-terminal-erdgas-gasembargo-101.html Im Eiltempo zu den LNG-Terminals] tagesschau.de vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Das Wirtschaftsministerium kooperierte beim Bau der LNG-Terminals eng mit Uniper und [[RWE]] und ließ sich zur Anmietung von LNG-Schiffen durch die Unternehmen beraten. <ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/gasversorgung-schwimmende-lng-terminals-baustart-in-wilhelmshaven-bereits-naechste-woche-/28279844.html Schwimmende LNG-Terminals: Baustart in Wilhelmshaven bereits nächste Woche] handelsblatt.com vom 29.04.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Am 5. Mai 2022 gab Uniper bekannt, in Wilhelmshaven mit dem Bau des ersten LNG-Terminals in Deutschland begonnen zu haben. <ref>[https://www.uniper.energy/news/de/uniper-baut-erstes-lng-terminal-deutschlands--ziel-ist-die-diversifizierung-der-erdgasbezugsquellen Uniper baut erstes LNG-Terminal Deutschlands] uniper.energy vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Plänen aus dem Mai 2022 zufolge sollen zwei der geplanten Terminals  - in Wilhelmshaven und Brunsbüttel -  bereits im Winter 2022/23 ans Netz gehen. <ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/lng-fluessiggas-lng-terminal-erdgas-gasembargo-101.html Im Eiltempo zu den LNG-Terminals] tagesschau.de vom 05.05.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Ebenfalls im Mai 2022 hat Wirtschaftsminister Robert Habeck zwecks LNG-Importen eine Energiepartnerschaft mit Katar unterzeichnet. <ref>[https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/katar-erdgas-lng-gasversorgung-101.html Katar will LNG schon 2024 liefern] tagesschau.de vom 20.05.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Auf einer vorangegangenen Reise Habecks in das Emirat wurde dieser von einer Wirtschaftsdelegation begleitet, zu der auch Uniper-Vertreter:innen zählten. <ref>[https://www.focus.de/finanzen/news/hochrangige-wirtschaftsdelegation-verhandlungen-ueber-gaslieferungen-diese-firmen-begleiteten-habeck-nach-katar_id_72211423.html Gas-Verhandlungen mit den Scheichs: Diese Firmen begleiteten Habeck nach Katar] focus.de vom 22.03.22, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        

        ===Steinkohlekraftwerk Datteln 4===
        

        Uniper ist der Betreiber des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Datteln 4, <ref>[https://www.uniper.energy/de/deutschland/kraftwerke-deutschland/datteln Datteln] uniper.energy , abgerufen am 03.08.2022</ref> welches 2020 in Betrieb genommen wurde und damit als einziges Kohlekraftwerk in Deutschland trotz der Vereinbarung zum Kohleausstieg neu ans Netz ging. <ref>[https://www1.wdr.de/nachrichten/bebauungsplan-fuer-kohlekraftwerk-datteln-4-nicht-rechtens-langfristiger-betrieb-infrage-gestellt-100.html Bebauungsplan für Kohlekraftwerk Datteln 4 nicht rechtens, langfristiger Betrieb infrage gestellt] wdr.de vom 26.08.22, abgerufen am 03.08.2022</ref> Hierfür hatte sich der damalige NRW-Ministerpräsident [[Armin Laschet]] eingesetzt. Im Vorfeld fanden mehrere Treffen zwischen Uniper-Vertreter:innen und Mitgliedern der NRW-Landesregierung statt.<ref>[https://fragdenstaat.de/blog/2020/03/23/datteln-4-unterlagen-bestatigen-lobbytreffen-zwischen-nrw-und-kraftwerksbetreibern/ Worüber spricht die NRW-Landesregierung mit Uniper-Lobbyisten?] fragdenstaat.de vom 23.03.20, abgerufen am 03.08.2022</ref>
        

        ==Unternehmensstruktur und Personal==
        

        Im Geschäftsbericht 2021 war der finnische Energiekonzern [[Fortum]] mit einem Anteil von 77,96 % als größter Aktionär des Unternehmens gelistet. <ref>[https://www.uniper.energy/sites/default/files/2022-05/2022-02-23_Uniper_Gesch%C3%A4ftsbericht_2021.pdf Geschäftsbericht 2021] uniper.energy, abgerufen am 02.08.22</ref> Am 22. Juli 2022  hat die deutsche Bundesregierung ein Rettungspaket für Uniper beschlossen, das eine staatliche Beteiligung von 30 Prozent vorsah und angesichts ausbleibender Gaslieferungen aus Russland und der gestiegenen Gaspreise auf die Stabilisierung des von den Erdgasimporten abhängigen Unternehmens abzielte. <ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/gasversorger-rettungspaket-der-bundesregierung-fuer-uniper-steht/28541176.html Rettungspaket der Bundesregierung für Uniper steht] handelsblatt.com vom 22.07.22, abgerufen am 02.08.22</ref> <ref>[https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/bund-uniper-bk-2064068 Bund beteiligt sich an Energiekonzern Uniper] bundesregierung.de, abgerufen am 02.08.22</ref> Im Rahmen des Rettungspakets hat der Bund dann im Dezember 2022 sogar eine Beteiligung in Höhe von ca. 99 % an Uniper erworben. Zu Unipers Tochterunternehmen gehören unter anderem auch der LNG-Tankstellenbetreiber [https://www.liqvis.com/startseite.html LIQVIS] und das russische Energieunternehmen [https://www.unipro.energy/en/about/profile/ Unipro], von dem sich Uniper trennen will. 
        
Im Januar 2023 hat
            
            2018 wechselte [[Harald Hecking]] vom [[EWI]]  als Innovator (später Head of Innovation) zu Uniper. Beim EWI war er zuvor Mitautor einer von [[Nord Stream]] finanzierten Studie gewesen, die Notwendigkeit des Baus der Pipeline Nord Stream 2 untermauerte.<ref>[https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-02/lobbyismus-fossilindustrie-auftragsstudien-nord-stream/komplettansicht Wie eine Handvoll Männer den Diskurs über russisches Gas bestimmte], zeit.de vom 21.02.2023, abgerufen am 03.03.2023</ref><ref>[https://de.linkedin.com/in/dr-harald-hecking-12909b106 Dr. Harald Hecking], linkedin.com, abgerufen am 03.03.2023</ref>
            

            Im Januar 2023 kündigte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach wegen der Verstaatlichung des Konzerns seinen Rücktritt angekündigtan.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/uniper-chef-maubach-kuendigt-wegen-verstaatlichung-ruecktritt-an-18591210.html Uniper-Chef Maubach kündigt wegen Verstaatlichung Rücktritt an], faz.de vom 10.01.2023</ref>
        

        ==Geschichte==
        

        Uniper ging im Jahr 2016 aus einer Abspaltung der konventionellen Energieeerzeugung (einschließlich der Wasserkraft, ohne die deutschen Kernenergieaktivitäten), des globalen Energiehandels (vor allem Vermarktung von Strom und Gas), der Stromerzeugung in Russland sowie der Beteiligung an dem Gasfeld Yushno Russkoje hervor, die zuvor zum Energieunternehmen [[E.ON]] gehörten. <ref>[https://web.archive.org/web/20160627084014/http://www.eon.com/content/dam/eon-com/Investoren/Hauptversammlung/EON_Spaltungsbericht_mit_Anlagen_DE.pdf Gemeinsamer Spaltungsbericht] web.archive.org, abgerufen am 02.08.22</ref>  [[E.ON]] zog sich nach der Abspaltung auf das Geschäft mit den erneuerbaren Energien, den Netzen, Dienstleistungen und den Rückbau der Atomkraftwerke zurück. Uniper wurde in der Folgezeit sukzessive von dem finnischen Energieunternehmen [[Fortum]]  übernommen; die Übernahme wurde im Mai 2020 abgeschlossen. <ref>[https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/hauptaktionaer-fortum-vollendet-uebernahme-von-uniper-kauf-drueckt-ergebnis-leicht-8873740 Fortum vollendet Übernahme von Uniper - Kauf drückt Ergebnis leicht ] finanzen.net vom 15.05.22, abgerufen am 02.08.22</ref>  Seit Ende des Jahres 2020 bezieht Uniper Gas vom aserbaidschanischen Staatskonzern [[SOCAR]] (State Oil Company of the Azerbaijan Republic) über das Pipeline-Projekt Südlicher Gaskorridor.<ref>[https://www.uniper.energy/sites/default/files/2022-05/2022-02-23_Uniper_Gesch%C3%A4ftsbericht_2021.pdf Geschäftsbericht 2021] uniper.energy, abgerufen am 02.08.22</ref> Die deutsche Bundesregierung hatte den Südlichen Gaskorridor im Jahr 2018 mit einer Garantie in Milliardenhöhe unterstützt. <ref>[https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article174233297/Bund-gibt-Milliardengarantie-fuer-Pipeline-aus-Aserbaidschan.html Bund gibt Milliardengarantie für Pipeline aus Aserbaidschan] welt.de vom 06.03.2018, abgerufen am 02.08.22</ref>
        

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        ==Einzelnachweise==
        <references />
        

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Im Geschäftsbericht 2021 war der finnische Energiekonzern [[Fortum]] mit einem Anteil von 77,96 % als größter Aktionär des Unternehmens gelistet. <ref>[https://www.uniper.energy/sites/default/files/2022-05/2022-02-23_Uniper_Gesch%C3%A4ftsbericht_2021.pdf Geschäftsbericht 2021] uniper.energy, abgerufen am 02.08.22</ref> Am 22. Juli 2022  hat die deutsche Bundesregierung ein Rettungspaket für Uniper beschlossen, das eine staatliche Beteiligung von 30 Prozent vorsah und angesichts ausbleibender Gaslieferungen aus Russland und der gestiegenen Gaspreise auf die Stabilisierung des von den Erdgasimporten abhängigen Unternehmens abzielte. <ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/gasversorger-rettungspaket-der-bundesregierung-fuer-uniper-steht/28541176.html Rettungspaket der Bundesregierung für Uniper steht] handelsblatt.com vom 22.07.22, abgerufen am 02.08.22</ref> <ref>[https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/bund-uniper-bk-2064068 Bund beteiligt sich an Energiekonzern Uniper] bundesregierung.de, abgerufen am 02.08.22</ref> Im Rahmen des Rettungspakets hat der Bund dann im Dezember 2022 sogar eine Beteiligung in Höhe von ca. 99 % an Uniper erworben. Zu Unipers Tochterunternehmen gehören unter anderem auch der LNG-Tankstellenbetreiber [https://www.liqvis.com/startseite.html LIQVIS] und das russische Energieunternehmen [https://www.unipro.energy/en/about/profile/ Unipro], von dem sich Uniper trennen will.  
 
Im Geschäftsbericht 2021 war der finnische Energiekonzern [[Fortum]] mit einem Anteil von 77,96 % als größter Aktionär des Unternehmens gelistet. <ref>[https://www.uniper.energy/sites/default/files/2022-05/2022-02-23_Uniper_Gesch%C3%A4ftsbericht_2021.pdf Geschäftsbericht 2021] uniper.energy, abgerufen am 02.08.22</ref> Am 22. Juli 2022  hat die deutsche Bundesregierung ein Rettungspaket für Uniper beschlossen, das eine staatliche Beteiligung von 30 Prozent vorsah und angesichts ausbleibender Gaslieferungen aus Russland und der gestiegenen Gaspreise auf die Stabilisierung des von den Erdgasimporten abhängigen Unternehmens abzielte. <ref>[https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/gasversorger-rettungspaket-der-bundesregierung-fuer-uniper-steht/28541176.html Rettungspaket der Bundesregierung für Uniper steht] handelsblatt.com vom 22.07.22, abgerufen am 02.08.22</ref> <ref>[https://www.bundesregierung.de/breg-de/suche/bund-uniper-bk-2064068 Bund beteiligt sich an Energiekonzern Uniper] bundesregierung.de, abgerufen am 02.08.22</ref> Im Rahmen des Rettungspakets hat der Bund dann im Dezember 2022 sogar eine Beteiligung in Höhe von ca. 99 % an Uniper erworben. Zu Unipers Tochterunternehmen gehören unter anderem auch der LNG-Tankstellenbetreiber [https://www.liqvis.com/startseite.html LIQVIS] und das russische Energieunternehmen [https://www.unipro.energy/en/about/profile/ Unipro], von dem sich Uniper trennen will.  
   
Im Januar 2023 hat der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach wegen der Verstaatlichung des Konzerns seinen Rücktritt angekündigt.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/uniper-chef-maubach-kuendigt-wegen-verstaatlichung-ruecktritt-an-18591210.html Uniper-Chef Maubach kündigt wegen Verstaatlichung Rücktritt an], faz.de vom 10.01.2023</ref>
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2018 wechselte [[Harald Hecking]] vom [[EWI]]  als Innovator (später Head of Innovation) zu Uniper. Beim EWI war er zuvor Mitautor einer von [[Nord Stream]] finanzierten Studie gewesen, die Notwendigkeit des Baus der Pipeline Nord Stream 2 untermauerte.<ref>[https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-02/lobbyismus-fossilindustrie-auftragsstudien-nord-stream/komplettansicht Wie eine Handvoll Männer den Diskurs über russisches Gas bestimmte], zeit.de vom 21.02.2023, abgerufen am 03.03.2023</ref><ref>[https://de.linkedin.com/in/dr-harald-hecking-12909b106 Dr. Harald Hecking], linkedin.com, abgerufen am 03.03.2023</ref>
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Im Januar 2023 kündigte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach wegen der Verstaatlichung des Konzerns seinen Rücktritt an.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/uniper-chef-maubach-kuendigt-wegen-verstaatlichung-ruecktritt-an-18591210.html Uniper-Chef Maubach kündigt wegen Verstaatlichung Rücktritt an], faz.de vom 10.01.2023</ref>
   
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==

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