Deutscher Weinbauverband: Unterschied zwischen den Versionen

(Deutsche Weinakademie)
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Deutscher Weinbauverband e.V. Rechtsform eingetragener Verein Tätigkeitsbereich Interessenvertretung der Weinindustrie Gründungsdatum Hauptsitz Bonn Lobbybüro Lobbybüro EU Webadresse [2]

Der Deutsche Weinbauverband e.V. (DWV) ist ein wichtiger Lobbyverband der deutschen Weinerzeuger. Gemeinsam mit dem staatlich kontrollierten Deutschen Weininstitut trägt der DWV die Deutsche Weinakademie. Diese verbreitet in Politik, Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft die wissenschaftlich überholte These, dass regelmäßiger (Rot-)Weingenuss insgesamt der Gesundheit förderlich sei. Zusätzlich dazu pflegt die deutsche Weinindustrie gute Kontakte in die Politik, beispielsweise über das Parlamentarische Weinforum.


Ziele und Kurzdarstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Satzungsgemäße Ziele des Deutschen Weinbauverbands (DWV) sind die Vertretung der „Gesamtinteressen seiner Mitglieder gegenüber internationalen und nationalen Institutionen“ sowie „den Absatz des deutschen Weines nach Kräften zu fördern [1]. Anfang 2019 wurde Christian Schwörer der Geschäftsführer und Generalsekretär des DWV.

LobbyPlanet Berlin

Lobbyausgaben und Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im deutschen Lobbyregister gab der DWV an, im Jahr 2022 zwischen 250 – 260 T€ für Lobbyarbeit auszugeben und 2 Lobbyist:innen zu beschäftigen [2]. Auch im europäischen Lobbyregister hat der DWV für das Jahr 2022 Lobbyausgaben zwischen 100 T€ und 200 T€ angegeben und beschäftigt 3 Lobbyist_innen, die sich mit 1,5 Vollzeitäquivalenten der Lobbyarbeit widmen [3]. Dem DWV standen 2022 über 700 T€ zur Verfügung, die größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen stammen [4]. Insgesamt hat der DVW DWV 25 Mitglieder, wobei die Mehrheit regionale Weinbauverbände sind. Der DVW ist selbst in 7 Organisationen Mitglied, unter anderem im europäischen Lobbyverband der Landwirtschaft COPA-COGECA und dem Deutschen Bauernverband. Insbesondere mit dem Deutschen Bauernverband arbeitet der DVW laut eigenen Angaben eng zusammen [5]. 2021 kam es zu verbandsinternen Auseinandersetzungen, in deren Folge der Deutsche Raiffeisenverband, ein Vertreter genossenschaftlicher Weinbetriebe, und der Fränkische Weinbauverband austraten [6]. Damit verlor der DWV 25% der deutschen Weinproduktion und einen ähnlich hohen Anteil an Mitgliedsbeiträgen [7].

Verflechtungen mit Weinfond, Weininstitut und Weinakademie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der DWV ist eng mit dem Deutschen Weinfond, dem Deutschen Weininstitut und der Deutschen Weinakademie verbunden. Der Deutsche Weinfond wurde 1961 mit dem „Weingesetz“ als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet, um die „Konkurrenzfähigkeit [des deutschen Weines] gegenüber den großen Weinbauländern Frankreich mit Italien [zu] festigen [8].“

Rechtlich ist der Deutsche Weinfond (DWF) dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt, wird jedoch überwiegend durch gesetzlich festgeschriebene Mitgliedsbeiträge von den Weinproduzent:innen finanziert. Zusätzlich unterstützt der Bund weitere Maßnahmen zur Absatzförderung mit 2 Millionen [9] Euro jährlich [10].

Die engen personellen Verflechtungen zwischen dem DWV und dem Deutschen Weinfond lassen sich deutlich bei einem Vergleich der Besetzung des Verwaltungsrats des DWF und des Präsidiums des DWV erkennen: Drei von sechs Mitgliedern des Präsidiums des DWV sitzen im Verwaltungsrat des DWF, zwei davon zusätzlich im Aufsichtsrat. Zudem übernimmt der Präsident des DWV Klaus Schneider [11] auch den Vorsitz des Verwaltungsrats des DWFs.

Das ausführende Organ des DWF ist das Deutsche Weininstitut (DWI), welches die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ ist [12]. Zusätzlich wurde 1977 die Deutsche Weinakademie gegründet, die sich laut eigener Aussage mit den „wissenschaftlichen Aspekte[n] der Themenschwerpunkte Wein und Gesundheit sowie Wein und Gesellschaft beschäftigt [13].

Deutsches Weininstitut[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ und unterstützt als GmbH den DWF bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben. Seine Hauptaufgabe ist es, „die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durch wettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern [14].“ Dabei werden Maßnahmen wie Marktforschung, Exportberatung, Imagekampagnen im In- und Ausland, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Durchführung eigener Veranstaltungen und Schulungen genutzt. Aktuell betreibt das DWI Auslandsbüros in 12 Exportmärkten, um den Absatz von deutschem Wein im Ausland zu fördern [15].

Das DWI veranstaltet jährlich die Wahl- und Auszeichnung der Deutschen Weinkönigin. Seit 1949/50 werden jährlich eine Weinkönigin sowie zwei Weinprinzessinnen gekürt, die repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahrnehmen. Auch Julia Klöckner, von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, wurde 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählt [16]. Die Wahlveranstaltung samt Vorentscheid, Auswahlverfahren mit Rede und Weinprobe, und Porträts der Kandidatinnen werden im öffentlich-rechtlichen SWR ausgestrahlt.

Deutsche Weinakademie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Deutsche Weinakademie (DWA) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Weinwirtschaft, die sich auf „Grundlage abgesicherter, wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Thema Wein, Genuss, Lebensstil, Kultur, Gesundheit und Gesellschaft“ beschäftigen soll [17]. Zudem ist die DWA für die Umsetzung des internationalen Präventionsprogrammes „Wine in Moderation“ in Deutschland verantwortlich, „das die gesundheitlichen Vorteile des moderaten Weinkonsums ebenso wie das Gefahrenpotential des übermäßigen Konsums alkoholischer Getränke darstellt.“

Gesellschafter sind neben dem DWI, welches über den DWF den Großteil der finanziellen Mittel stellt, auch der Deutsche Weinbauverband sowie der Bundesverband der deutschen Weinkellereien und der Deutsche Raiffeisenverband. Die Gesellschafter, allesamt Vertreter:innen der Weinindustrie, berufen den ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Beirat, der die DWA insbesondere zu Fragen der gesundheitlichen Wirkung von Wein berät. Dennoch betont die DWA selbst die Unabhängigkeit des Wissenschaftlichen Beirats [18].

Ein Blick auf die Biografien und Hintergründe der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zeigt, dass viele Mitglieder entweder selbst der Weinindustrie seit Jahren verbunden sind oder sich seit Längerem positiv zu den gesundheitlichen Wirkungen von Alkohol äußern, beispielsweise in wissenschaftlichen Publikationen.

  • Rudolf Nickenig leitete bis 2018 für über 30 Jahre als Geschäftsführer und Generalsekretär [19] den DVW und ist Mitbegründer des wissenschaftlichen Beirats [20].
  • Monika Christmann gilt als „internationale Größe“ in der Weinwelt [21] und war ab 2015 für 3 Jahre die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, dem Weinverband [22]. Hauptberuflich ist sie Professorin und Leiterin des Institus für Oenologie an der Hochschule Geissenheim University.
  • Kristian Rett ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats und Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde [23]. Zudem ist er Präsident der Adipositas Stiftung Deutschland [24]
  • Nicolai Worm ist Mitglied [25] bei der Kampagne der europäischen Weinindustrie „Wine in Moderation“, Autor des 1996 erschienen Buches „Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediteraner mediterraner Ernährung [26]“. Er stellte 2022 den gut dokumentierten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebserkrankungen infrage. Auch er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde.
  • Angelika Paschke-Kratzin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lebensmittelchemie der Universität Hamburg. Sie forscht insbesondere zu Lebensmittelallergenen [27].
  • Markus Felsch ist stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. Er richtete 2021 eine zertifizierte Ärztefortbildung im Rahmen einer „Wine in Moderation“-Veranstaltung aus, die bei mehreren Weinproben über die gesundheitlichen Vorzüge von Wein aufklären sollte. Hauptberuflich ist er Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest [28].
  • Doris Rauhut ist Professorin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Mikrobiologie und Biochemie an der Hochschule Geissenheim University [29].
  • Gerald Klose ist Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Er habilitierte 1980 an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg [30].

Irreführende Argumentation zur gesundheitsfördernden Wirkung von Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der wissenschaftliche Beirat der DWA vertritt auf der Webseite und in weiteren Publikationen die These, dass Weinkonsum in moderaten Mengen, worunter die DWA bis zu 350ml 11%igen Wein für Männer und 250ml Wein für Frauen pro Tag versteht, verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen habe: Zentrales Argument der DWA ist die Behauptung, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum eine verringerte Sterblichkeit gegenüber der Vergleichsgruppe der alkoholabstinenten Menschen haben [31]. Dieser Zusammenhang ist in der Forschung als J-Kurve bekannt, jedoch höchst umstritten. Viele Wissenschaftler:innen kritisieren, dass sich alkoholabstinente Personen nicht als Vergleichsgruppe eignen, da ihr Verzicht auf Alkohol häufig auf gesundheitliche Vorerkrankungen oder eine frühere Alkoholsucht zurückzuführen ist, weshalb ihre erhöhte Sterblichkeit durch andere Risikofaktoren bedingt ist [32]. Zudem gibt es Belege, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum insgesamt einen gesünderen Lebensstil pflegen [33] pflegen [34]. Als Grund für die verringerte Sterblichkeit bei moderatem Alkoholkonsum sieht die DWA vielfältige positive Effekte des Weinkonsums auf die Gesundheit. So soll die Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen [3534], wie Herzinfakte oder ischämisch bedingte Schlaganfälle, sowie das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken Referenzfehler: Für ein <ref>-Tag fehlt ein schließendes </ref>-Tag.. , reduziert werden. Im Kontext von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird dem Stoff Resveratrol, welcher in Schalen von Früchten und damit insbesondere in (Rot-)wein vorkommt, ein gefäß- und herzschützender Effekt nachgesagt [35]. Jedoch gibt es auch hier erhebliche Zweifel an der Studienlage: Einerseits wurden einem bekannten Forscher auf diesem Gebiet vorgeworfen, Forschungsdaten gefälscht zu haben [36], andererseits konnten andere Studien keinen signifikanten Effekt nachweisen [37]. Eine Forscherin errechnete laut Jahrbuch Sucht 2022 der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, dass ein Mensch 50 Liter Wein am Tag trinken müsste, um eine gesundheitlich wirksame Menge an Resveratrol zu konsumieren. [38]

Auch den wissenschaftlich klar belegten Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebserkrankungen [3839], der bereits für geringe Konsummengen nachgewiesen wurde, zweifelt die DWA [3940] an [4041]. Zudem stellt die DWA weitere vermeintliche Zusammenhänge zwischen Alkohol bzw. Wein und gesundheitlichen Vorteilen her: Moderat trinkende Menschen hätten angeblich seltener Nierenleiden und ein geringeres Risiko an Adipositas [4142], einer nicht-alkoholischen Fettleber [4243] und Demenzerkrankungen [4344] zu erkranken. Obwohl Detailfragen zu einzelnen Wirkmechanismen von Alkohol und Wein auf den Körper und die Gesundheit kontrovers in der Wissenschaft diskutiert werden, besteht laut aktuellem Forschungsstand kein Zweifel daran, dass Wein als alkoholisches Getränk insgesamt als gesundheitsschädigend zu bewerten ist und es keinen risikofreien und insbesondere keinen gesundheitsfördernden Alkoholkonsum [4445] gibt [4546].

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Kommerzielle Werbung mit angeblich gesundheitsfördernden Wirkung von Wein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem DWF als Vollmitglied ist auch die DWA assoziertes Mitglied [4647] im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft hat sich in einer Selbstverpflichtung „über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke“ dazu verpflichtet, „keine Aussagen zur Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten“ in ihrer kommerziellen Kommunikation zu treffen. Auch wenn es sich bei den Veröffentlichungen der DWA möglicherweise nicht um eine kommerzielle Kommunikation im engeren Sinne handelt, so vertritt die DWA offensiv die These, dass der Konsum von Alkohol und insbesondere Wein in moderaten Mengen mit mehr gesundheitlichen Vorteilen als Nachteilen verbunden ist. Das steht im Widerspruch zu der Selbstverpflichtung des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft.

Neben Informationsangeboten auf der eigenen Website ist die DWA auch bemüht, ihre Inhalte und Botschaften auf anderen Wegen zu kommunizieren. So machte Nathalie Stüben, Buchautorin und Aktivistin zum Thema Alkoholsucht, Anfang 2023 darauf aufmerksam, dass die DWA die Inhalte und Veranstaltungsunterlagen für eine offizielle ärztliche Fortbildung zum Thema „Alkohol und Krebs“ sponsorte [4748]. Der auflagenstärksten medizinischen Fachzeitschriften „Der Kassenarzt“ liegt regelmäßig das Gratisheft „Vinomed“ bei, welches von der DWA herausgegeben [4849] wird [4950]. In der Ausgabe von Juni 2022 wird der Konsum von Wein (20g/Tag) mit einer verringerten Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Nicolai Worm, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der DWA, kommt in einem zweiseitigen Beitrag zum Schluss, dass „ein leichter bis mäßiger Weinkonsum zu den Mahlzeiten im Rahmen einer mediterranen Ernährung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die Gesamtsterblichkeit reduziert.“[5051]

Der wissenschaftliche Konsens, dass bereits geringe Mengen Alkohol gesundheitsgefährdend sind, hat sich seit den 2010er Jahren herausgebildet. Die DWA greift diesen Konsens aktiv an und unterstellt: „Es werden nicht nur die die wissenschaftlichen Ergebnisse zu alkoholischen Getränken und Gesundheit (J-Kurve) negiert wie auch die Wissenschaftler persönlich in Misskredit gebracht. […] Für den Beirat der DWA sind die massiven Vorbehalte gegen Organisationen und Wissenschaftler, die sich für einen sachlichen, korrekten, nicht ideologisch geprägten Umgang mit der Wirkung von Wein auf die Gesundheit einsetzen, nicht akzeptabel.“ [5152]

Parlamentarisches Weinforum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Parlamentarische Weinforum wurde 2003 von verschiedenen Bundestagsabgeordneten gegründet, unter anderem von der ehemaligen Weinkönigin und CDU-Abgeordneten Julia Klöckner sowie dem FDP-Politiker Volker Wissing. Das Deutsche Weininstitut unterstützt laut eigenen Angaben die Arbeit des Forums [52], um welche Form der Unterstützung es sich dabei handelt, wird jedoch nicht präzisiert. Ziel des Parlamentarischen Weinforums ist, „die Weinkultur in Deutschland zu fördern und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für aktuelle Probleme und Herausforderungen der deutschen Weinwirtschaft zu sensibilisieren.“ [53] Zudem ist es dem Weinforum ein Anliegen, den Ausschank deutscher Weine in öffentlichen Institutionen und zu feierlichen Anlässen zu erhöhen. Dieses Bemühen zeigte sich erfolgreich, der DWI unterstützt das Auswärtigen Amt laut eigenen Aussagen mittlerweile „seit vielen Jahren bei der Auswahl von Weinen“, sodass „deutsche Weine auch weltweit in deutschen Konsulaten und Botschaften kredenzt“ werden [54]. Gleiches gilt für weitere offizielle Anlässe, im Restaurant des Bundestags und in der „Parlamentarischen Gesellschaft“.

Das Parlamentarische Weinforum ist eine zentrale Plattform zum Austausch zwischen Weinindustrie und den Abgeordneten des deutschen Bundestages sowie weiteren Politiker:innen [55]. Nicht nur Abgeordnete werden eingeladen, auch zuständige Referatsleiter aus dem Bundesministerien, parlamentarische Staatssekretär:innen, Ausschussmitglieder [56] und die damalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler [57].

Das Weinforum arbeitete bereits 2003 mit dem DWI zusammen. Der damalige Geschäftsführer des DWI kam eigens nach Berlin, „um den Parlamentariern bei verschiedenen Weiß- und Rotweinen die kleine Schule des Weinverkostens näher zu bringen.“[58] Auch die Deutsche Weinakademie kam über die von ihr verantwortete Branchenkampagne „Wine in Moderation“ mit dem Forum ins Gespräch [59]. Auch der Deutsche Weinbauverband steht im „ständigen Dialog“ mit dem Parlamentarischem [60] Weinforum [61].

Die Wirkung des Parlamentarischen Weinforums als Plattform der politischen Meinungsbildung brachte das Gründungsmitglied Gustav Herzog auf den Punkt, als er 2017 „zufrieden feststellte, dass alle weinbaupolitischen Beschlüsse des Bundestags seit Gründung des Forums einstimmig gewesen seien.“[62]

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben dem DZV gibt es weitere Zusammenschlüsse der Tabakindustrie[63]:

  • Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
  • Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR)
  • Bundesverband der Zigarrenindustrie e. V. (BdZ)
  • Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenhersteller (BDTA)
  • Bundesverband des Tabakwareneinzelhandels (BTWE)
  • Bundesverband der Deutschen Industrie
  • Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. (BdT)
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Dokumentation: Nikotin im Beutel. Die neue Masche der Tabak-Industrie - Film von Bärbel Merseburger-Sill[64]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://Deutscher Weinbauverband, deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/“ Deutscher Weinbauverband, abgerufen am 101.März 03.2024
  2. https://www.Eintrag im Lobbyregister, lobbyregister.bundestag.de/media/bb/0b/225865/Lobbyregister-Detailansicht-R000974-2023-07-31_14-27-01.pdf. Eintrag im Lobbyregister, abgerufen am 101. Mäzr 03.2024
  3. https://www.lobbyfacts.eu/datacard/deutscher-weinbauverband-ev?rid=496127124009-07 abgerufen am 1. März 2024
  4. https://www.
  5. Deutscher Weinbauverband ev lobbyfacts.de, abgerufen am 01.03.2024
  6. Rechnungsabschlussbericht 2022, lobbyregister.bundestag.de/media/b9/b8/225864/Dt-Weinbauverband-e-V-Bericht-2022_final.pdf Rechnungsabschlussbericht 2022, abgerufen am 101. März 03.2024
  7. https://Interessensvertretung DWV, deutscher- weinbauverband.de /interessenvertretung/interessenvertretung/, abgerufen am 101. März 03.2024
  8. https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/drv-tritt-aus-weinbauverband-aus
  9. https://steadyhq.com/de/weinletter/posts/8e527261-5e27-4b78-bd2d-a668a81f5115 abgerufen am 1. März 2024
  10. https://www.bundesrat.de/SharedDocs/downloads/DE/plenarprotokolle/1961/Plenarprotokoll-236.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Plenarprotokoll
  11. DRV tritt aus Weinbauverband aus meiniger.de, Artikel vom 22.06.2021, abgerufen am 01.03.2024
  12. Weinletter, abgerufen am 01.03.2024
  13. Plenarprotokoll 14. Juli 1961, bundesrat.de, abgerufen am 101. März 03.2024
  14. https://www.WeinG 1994 gesetze-im-internet.de/weing_1994/WeinG_1994.pdf WeinG 1994 , abgerufen am 101. März 03.2024
  15. https://www.fr.de/wirtschaft/neues-weingesetz-alles-eine-frage-der-lage-91084038.html FR- Artikel vom 01.November Neues Weingesetz alles eine Frage der Lage fr.de vom 01.11.2021, abgerufen am 101. März 03.2024
  16. https://Gremien und Arbeitskreise deutscher- weinbauverbandweinverband.de/ueber-den-dwv/unsere-gremien-und-arbeitskreise/, abgerufen am 101. März 03.2024
  17. https://www.DWI deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/, abgerufen am 101. März 03.2024
  18. https://www.Deutsche Weinakademie deutscheweinakademie.de/ Deutsche Weinakademie , abgerufen am 101. März 03.2024
  19. https://www.DWI deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/, abgerufen am 101. März 03.2024
  20. https://www.Auslandrepräsentanz deutscheweine.de/ueber-uns/auslandsrepraesentanz/ Auslandrepräsentanz, abgerufen am 101. März 03.2024
  21. https://www.Deutsche Weinkönigin deutscheweinkoenigin.de/galerie-der-koeniginnen/liste-der-koeniginnen/3/ Deutsche Weinkönigin, abgerufen am 101. März 03.2024
  22. https://www.Jahresbericht DWA 2022 deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA 2022, abgerufen am 101. März 03.2024
  23. https://www.Wissenschaflicher Beirat Weinakademie deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat Wissenschaflicher Beirat Weinakademie, abgerufen am 101. März 03.2024
  24. https://www.Ein Badener folgt Nickenig der-badische-winzer.de /ein-badener-folgt-nickenig Artikel vom 08. Januar 01.2019, abgerufen am 101. März 03.2024
  25. https://www.Profil Dr. Nickenig deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat/dr-nickenig, abgerufen am 101. März 03.2024
  26. https://www.Profil Monika Christmann vinum.eu/de/magazin/reportagen/2021/03/25-weinpersoenlichkeiten-deutschlands/prof-dr-monika-christmann/ abgerufen am 1. März 2024
  27. https://www.bonvinitas.com/de/news/geisenheimer-oenologie-professorin-an-der-spitze-des-weltweinverbandes Artikel vom 17. Juli 2015, abgerufen am 1. März 2024
  28. https://www.lifestylewine2023.com/speaker/kristian-rett/ Kristian Rett
  29. https://www.adipositas-stiftung.org/die-stiftung/vorstand-neu/ Adipositas Stiftung Kristian Rett
  30. https://www.youtube.com/watch?v=QTywl8ofkuc
  31. https://www.berliner-zeitung.de/der-muenchner-ernaehrungswissenschaftler-nicolai-worm-plaediert-fuer-taeglich-zwei-bis-drei-glaeser-wein-zum-essen-mit-musse-und-genuss-jeder-tag-ohne-wein-kann-ein-herzinfarktrisiko-sein-li.10893 Artikel vom 28. Februar 1997, abgerufen am 1. März 2024
  32. https://www.chemie.uni-hamburg.de/institute/lc/arbeitsgruppen/fischer/personen/paschke-kratzin-angelika.html
  33. https://www.marienkrankenhaus-soest.de/team-allgemeine-innere-medizin-kardiologie.html
  34. https://www.hs-geisenheim.de/personen/person/250/
  35. https://www.beckenbauer-maierhof.de/aerzte/
  36. https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=516&cHash=8b6bd09a406c13ffbd86cafd5c4b1979
  37. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34727120/
  38. https://watermark.silverchair.com/biddinger_2022_oi_220138_1649868320.54741.pdf
  39. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1388128/#__ffn_sectitle
  40. https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=101&cHash=0da85a419d9f5d069a1788857b78b3da
  41. https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rotwein-Forscher-hat-Studien-gepanscht-280368.html Artikel vom 16. Januar 2012, abgerufen am 1.März 2024
  42. https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/rotwein-und-ernaehrung-resveratrol-nicht-so-gesundheitsfoerdernd-a-969089.html Artikel vom 13. Mai 2014, aberufen am 1. März 2024
  43. https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health
  44. https://magazin.wein.plus/news/ernaehrungswissenschaftler-stellt-studien-zu-krebs-und-alkohol-in-frage-prof-nicolai-worm-kritisiert-mutmasslich-zu-niedrige-konsumangaben-der-teilnehmer
  45. https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=103&cHash=04032e7d7506aee4ee325dae3a1acbd9
  46. https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=26&cHash=10cd9f4117eedd69bf158ab1ba172398 DWA Adipositas
  47. https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=100&cHash=fcdbcca2a97dde5af11f80713f6f5a06 DWA Leber
  48. https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=110&cHash=35ee886fe0087318016a0376a49bb64e DWA Demenz
  49. https://www.who.int/europe/de/news/item/28-12-2022-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health
  50. https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/alkohol-gesundheit-studie-menschen-unter-40/komplettansicht Artikel vom 18. Juli 2022, abgerufen am 1. März 2024
  51. https://zaw.de/der-zaw/mitglieder/ abgerufen am 1. März 2024
  52. https://oamn.jetzt/2023/02/weinlobby-sponsert-aerzte-fortbildung/
  53. https://www.zeit.de/2007/11/Weinlobby/komplettansicht abgerufen am 25. März 2024
  54. https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/wie-gesund-rotwein-ist-chateau-medecine-1.1619086 abgerufen am 25. März 2024
  55. https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/DWA_2201_BR_001_Vinomed_Juni_2022_20220513.pdf
  56. https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf
  57. https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/
  58. https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/
  59. https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März 2024
  60. https://www.regiotrends.de/de/politisches/index.news.317498.fachgespraech-zum-pflanzenschutz-im-weinbau---parlamentarisches-weinforum-reagiert-auf-situation-im-oeko-weinbau.html abgerufen am 25. März 2024
  61. https://web.archive.org/web/20160508154716/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/wine-in-moderation/
  62. https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/
  63. https://web.archive.org/web/20160508084508/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/
  64. https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/
  65. https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/ueber-allem-steht-die-nachhaltige-erzeugung abgerufen am 25. März 2024
  66. https://www.facebook.com/photo/?fbid=3283373441912618&locale=hi_IN abgerufen am 25. März 2025
  67. https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März 2024
  68. Partner, zigarettenverband.de
  69. [1], ZDFzoom, 20. April 2022, abgerufen am 21.04.2022
  70. de, abgerufen am 01.03.2024
  71. Spitze des Weltweinverbandes bonvinitas.de Artikel vom 17.07.2015, abgerufen am 01.03.2024
  72. Profil Kristian Rett lifestylewine.de, abgerufen am 01.03.2024
  73. Adipositas Stiftung Kristian Rett adipositas-stiftung.de
  74. In vino veritas #1 - Auf ein Glas Wein mit Prof. Dr. Nicolai Worm youtube.de
  75. Der Münchner Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm plädiert für täglich zwei bis drei Gläser Wein zum Essen - mit Muße und Genuß: "Jeder Tag ohne Wein kann ein Herzinfarktrisiko sein" bz Artikel vom 28.02.1997, abgerufen am 01.03.2024
  76. Profil Paschke- Kratzin chemie.uni-hamburg.de
  77. Profil Markus Felsch marienkrankenhaus-soest.de
  78. Profil Doris Rauhut hs-geisenheim.de
  79. Profil Gerald Klose beckenbauer-maierhof.de
  80. Deutsche Weinakademie deutscheweinakademie.de
  81. Studie: Alcohol abstinence and mortality in a general population sample of adults in Germany: A cohort study pubmed.de
  82. Studie: Food buying habits of people who buy wine or beer: cross sectional study pubmed.de
  83. Wissenschaftliche Datenlage zur Verringerung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos deutscheweinakademie.de
  84. Wissenschaftliche Datenlage zur Wirkweise von Phenolischen Substanzen, deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024
  85. Rotwein Forscher hat Studie gepanscht aerztezeitung.de vom 16.01.2012, abgerufen am 01.03.2024
  86. Resveratrol nicht so gesundheitsfördernd spiegel.de Artikel vom 13.05.2014, abgerufen am 01.03.2024
  87. DHS Jahrbuch Sucht 2022.pdf
  88. WHO alcohol level who.int.
  89. Zu niedrige Konsumangaben kritisiert Nicolai Worm magazin.wein.plus.de Artikel vom 14.04.2022, abgerufen am 01.03.2024
  90. Wissenschaftliche Datenlage zu Krebs deutscheweinakademie.de
  91. DWA Adipositas deutscheweinakademie.de
  92. DWA Leber deutscheweinakademie.de
  93. DWA Demenz deutscheweinakademie.de
  94. Studie: No level of alcohol consumption is safe for our health who.int
  95. Alkohol Gesundheit Studie Menschen unter 40 zeit.de Artikel vom 18.07.2022, abgerufen am 01.03.2024
  96. ZAW Mitglieder zaw.de abgerufen am 01.03.2024
  97. Weinlobby sponsort Ärzte Fortbildung oamn.de, Artikel vom 06.02.2023, abgerufen am 01.03.2024
  98. Weinlobby zeit.de, Artikel vom 07.02.2007, abgerufen am 25.03.2024
  99. Wie gesund Rotwein ist sueddeutsche.de, Artikel vom 03.04.2018, abgerufen am 25.03.2024
  100. Vinomed Juni 2022 deutscheweinakademie.de
  101. Jahresbericht DWA
  102. Neuaufstellung des parlamentarischen Weinforums deutscheweine.de, abgerufen am 26.03.2024
  103. Fraktionen getrennt, im Wein vereint meininger.de, Artikel vom 28.06.22, abgerufen am 25.03.2024
  104. Öko Weinbau regiotrends.de, Artikel vom 23.08.2016, abgerufen am 25.03.2024
  105. Parlamentarisches Fachgespräch: Wine in Moderation parlamentarisches-weinforum.de
  106. Events Weinforum parlamentarisches-weinforum.de
  107. Geschichte Weinforum parlamentarisches-Weinforum.de
  108. Events Weinforum parlamentarisches-Weinforum.de
  109. Über allem steht die nachhaltige Erzeugung meininger.de, Artikel vom 07.07.2022, abgerufen am 25.03.2024
  110. Bild Weinforum facebook.de abgerufen am 25.03.2024
  111. Fraktionen getrennt, im Wein vereint meininger.de, Artikel vom 28.06.2022, abgerufen am 25.03.2024

Organisation

{{BoxOrganisation
            
            | Name             = Deutscher Weinbauverband e.V.
            
            | Rechtsform       = eingetragener Verein
            
            | Tätigkeitsbereich  = Interessenvertretung der Weinindustrie
            
            | Hauptsitz             = Bonn
            
            | Lobbybüro Deutschland = Heussallee 26 <br /> 53113 Bonn
            
            | Homepage         = [https://deutscher-weinbauverband.de/]
            
            }}
            
Der Deutsche Weinbauverband e.V. (DWV) ist ein wichtiger Lobbyverband der deutschen Weinerzeuger. Gemeinsam mit dem staatlich kontrollierten Deutschen Weininstitut trägt der DWV die Deutsche Weinakademie. Diese verbreitet in Politik, Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft die wissenschaftlich überholte These, dass regelmäßiger (Rot-)Weingenuss insgesamt der Gesundheit förderlich sei. Zusätzlich dazu pflegt die deutsche Weinindustrie gute Kontakte in die Politik, beispielsweise über das Parlamentarische Weinforum.
        

        ==Ziele und Kurzdarstellung==
        

            Satzungsgemäße Ziele des Deutschen Weinbauverbands (DWV) sind die Vertretung der „Gesamtinteressen seiner Mitglieder gegenüber internationalen und nationalen Institutionen“ sowie „den Absatz des deutschen Weines nach Kräften zu fördern <ref>[https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/“ Deutscher Weinbauverband, abgerufen am 1.März ], deutscher-weinbauverband.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Anfang 2019 wurde Christian Schwörer der Geschäftsführer und Generalsekretär des DWV.
        

        {{LobbyPlanet-Box}}
        

        ==Lobbyausgaben und Mitglieder==
        

        Im deutschen Lobbyregister gab der DWV an, im Jahr 2022 zwischen 250 – 260 T€ für Lobbyarbeit auszugeben und 2 Lobbyist:innen zu beschäftigen <ref> [https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/bb/0b/225865/Lobbyregister-Detailansicht-R000974-2023-07-31_14-27-01.pdf.   Eintrag im Lobbyregister, abgerufen am 1. Mäzr ], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Auch im europäischen Lobbyregister hat der DWV für das Jahr 2022 Lobbyausgaben zwischen 100 T€ und 200 T€ angegeben und beschäftigt 3 Lobbyist_innen, die sich mit 1,5 Vollzeitäquivalenten der Lobbyarbeit widmen <ref> [https://www.lobbyfacts.eu/datacard/deutscher-weinbauverband-ev?rid=496127124009-07 abgerufen am 1. März Deutscher Weinbauverband ev] lobbyfacts.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
        
        Dem DWV standen 2022 über 700 T€ zur Verfügung, die größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen stammen <ref> [https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/b9/b8/225864/Dt-Weinbauverband-e-V-Bericht-2022_final.pdf Rechnungsabschlussbericht 2022, abgerufen am 1. März ], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Insgesamt hat der DVWDWV 25 Mitglieder, wobei die Mehrheit regionale Weinbauverbände sind. Der DVW ist selbst in 7 Organisationen Mitglied, unter anderem im europäischen Lobbyverband der Landwirtschaft COPA-COGECA und dem Deutschen Bauernverband. Insbesondere mit dem Deutschen Bauernverband arbeitet der DVW laut eigenen Angaben eng zusammen <ref> [https://deutscher-weinbauverband.de/interessenvertretung/interessenvertretung/, abgerufen am 1. März  Interessensvertretung DWV,] deutscher- weinbauverband.de abgerufen am 01.03.2024 </ref>. 2021 kam es zu verbandsinternen Auseinandersetzungen, in deren Folge der Deutsche Raiffeisenverband, ein Vertreter genossenschaftlicher Weinbetriebe, und der Fränkische Weinbauverband austraten <ref> [https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/drv-tritt-aus-weinbauverband-aus DRV tritt aus Weinbauverband aus] meiniger.de, Artikel vom <span class="post-created">22.06.2021,</span> abgerufen am 01.03.2024</ref>. Damit verlor der DWV 25% der deutschen Weinproduktion und einen ähnlich hohen Anteil an Mitgliedsbeiträgen <ref>[https://steadyhq.com/de/weinletter/posts/8e527261-5e27-4b78-bd2d-a668a81f5115 Weinletter], abgerufen am 1. März 01.03.2024 </ref>. 
        

        ==Verflechtungen mit Weinfond, Weininstitut und Weinakademie==
        

        Der DWV ist eng mit dem Deutschen Weinfond, dem Deutschen Weininstitut und der Deutschen Weinakademie verbunden. 
        
        Der Deutsche Weinfond wurde 1961 mit dem „Weingesetz“ als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet, um die „Konkurrenzfähigkeit [des deutschen Weines] gegenüber den großen Weinbauländern Frankreich mit Italien [zu] festigen <ref>[https://www.bundesrat.de/SharedDocs/downloads/DE/plenarprotokolle/1961/Plenarprotokoll-236.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Plenarprotokoll 14. Juli 1961, abgerufen am 1. März ], bundesrat.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.“
        

        Rechtlich ist der Deutsche Weinfond (DWF) dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt, wird jedoch überwiegend durch gesetzlich festgeschriebene Mitgliedsbeiträge von den Weinproduzent:innen finanziert. Zusätzlich unterstützt der Bund weitere Maßnahmen zur Absatzförderung mit 2 Millionen <ref> [https://www.gesetze-im-internet.de/weing_1994/WeinG_1994.pdf WeinG 1994 abgerufen am 1. März ] gesetze-im-internet.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref> Euro jährlich <ref> [https://www.fr.de/wirtschaft/neues-weingesetz-alles-eine-frage-der-lage-91084038.html FR- Artikel vom 01.November 2021, abgerufen am 1. März Neues Weingesetz alles eine Frage der Lage] fr.de vom 01.11.2021, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
        

        Die engen personellen Verflechtungen zwischen dem DWV und dem Deutschen Weinfond lassen sich deutlich bei einem Vergleich der Besetzung des Verwaltungsrats des DWF und des Präsidiums des DWV erkennen: Drei von sechs Mitgliedern des Präsidiums des DWV sitzen im Verwaltungsrat des DWF, zwei davon zusätzlich im Aufsichtsrat. Zudem übernimmt der Präsident des DWV Klaus Schneider <ref> [https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/unsere-gremien-und-arbeitskreise/ abgerufen am 1. März Gremien und Arbeitskreise] deutscher- weinverband.de,  abgerufen am 01.03.2024 </ref> auch den Vorsitz des Verwaltungsrats des DWFs.
        

        Das ausführende Organ des DWF ist das Deutsche Weininstitut (DWI), welches die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ ist <ref> [https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ abgerufen am 1. März DWI] deutscheweine.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Zusätzlich wurde 1977 die Deutsche Weinakademie gegründet, die sich laut eigener Aussage mit den „wissenschaftlichen Aspekte[n] der Themenschwerpunkte Wein und Gesundheit sowie Wein und Gesellschaft beschäftigt <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/ Deutsche Weinakademie abgerufen am 1. März ] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
        

        ==Deutsches Weininstitut==
        

        Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ und unterstützt als GmbH den DWF bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben. Seine Hauptaufgabe ist es, „die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durch wettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern <ref> [https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ abgerufen am 1. März DWI] deutscheweine.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.“ Dabei werden Maßnahmen wie Marktforschung, Exportberatung, Imagekampagnen im In- und Ausland, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Durchführung eigener Veranstaltungen und Schulungen genutzt. Aktuell betreibt das DWI Auslandsbüros in 12 Exportmärkten, um den Absatz von deutschem Wein im Ausland zu fördern <ref>[https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/auslandsrepraesentanz/ Auslandrepräsentanz] deutscheweine.de, abgerufen am 1. März 01.03.2024 </ref>.
        

        Das DWI veranstaltet jährlich die Wahl- und Auszeichnung der Deutschen Weinkönigin. Seit 1949/50 werden jährlich eine Weinkönigin sowie zwei Weinprinzessinnen gekürt, die repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahrnehmen. Auch Julia Klöckner, von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, wurde 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählt <ref> [https://www.deutscheweinkoenigin.de/galerie-der-koeniginnen/liste-der-koeniginnen/3/ Deutsche Weinkönigin] deutscheweinkoenigin.de, abgerufen am 1. März 01.03.2024 </ref>. Die Wahlveranstaltung samt Vorentscheid, Auswahlverfahren mit Rede und Weinprobe, und Porträts der Kandidatinnen werden im öffentlich-rechtlichen SWR ausgestrahlt.
        

        == Deutsche Weinakademie ==
        

        Die Deutsche Weinakademie (DWA) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Weinwirtschaft, die sich auf „Grundlage abgesicherter, wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Thema Wein, Genuss, Lebensstil, Kultur, Gesundheit und Gesellschaft“ beschäftigen soll <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA 2022] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 1. März 01.03.2024 </ref>. Zudem ist die DWA für die Umsetzung des internationalen Präventionsprogrammes „Wine in Moderation“ in Deutschland verantwortlich, „das die gesundheitlichen Vorteile des moderaten Weinkonsums ebenso wie das Gefahrenpotential des übermäßigen Konsums alkoholischer Getränke darstellt.“
        

        Gesellschafter sind neben dem DWI, welches über den DWF den Großteil der finanziellen Mittel stellt, auch der Deutsche Weinbauverband sowie der Bundesverband der deutschen Weinkellereien und der Deutsche Raiffeisenverband. Die Gesellschafter, allesamt Vertreter:innen der Weinindustrie, berufen den ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Beirat, der die DWA insbesondere zu Fragen der gesundheitlichen Wirkung von Wein berät. Dennoch betont die DWA selbst die Unabhängigkeit des Wissenschaftlichen Beirats <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat Wissenschaflicher Beirat Weinakademie] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 1. März 01.03.2024 </ref>.
        

        Ein Blick auf die Biografien und Hintergründe der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zeigt, dass viele Mitglieder entweder selbst der Weinindustrie seit Jahren verbunden sind oder sich seit Längerem positiv zu den gesundheitlichen Wirkungen von Alkohol äußern, beispielsweise in wissenschaftlichen Publikationen. 
        

        *     Rudolf Nickenig leitete bis 2018 für über 30 Jahre als Geschäftsführer und Generalsekretär <ref> [https://www.der-badische-winzer.de/ein-badener-folgt-nickenig Artikel vom 08. Januar 2019, abgerufen am 1. März Ein Badener folgt Nickenig] der-badische-winzer.de Artikel vom 08.01.2019, abgerufen am 01.03.2024 </ref> den DVW und ist Mitbegründer des wissenschaftlichen Beirats <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat/dr-nickenig abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
            
            *  Profil Dr. Nickenig] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
            
            *Monika Christmann gilt als „internationale Größe“ in der Weinwelt <ref>[https://www.vinum.eu/de/magazin/reportagen/2021/03/25-weinpersoenlichkeiten-deutschlands/prof-dr-monika-christmann/ abgerufen am 1. März Profil Monika Christmann] vinum.de, abgerufen am 01.03.2024</ref> und war ab 2015 für 3 Jahre die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, dem Weinverband <ref>[https://www.bonvinitas.com/de/news/geisenheimer-oenologie-professorin-an-der-spitze-des-weltweinverbandes Artikel vom 17. Juli 2015, abgerufen am 1. März Spitze des Weltweinverbandes] bonvinitas.de Artikel vom 17.07.2015, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Hauptberuflich ist sie Professorin und Leiterin des Institus für Oenologie an der Hochschule Geissenheim University.
        
        *     Kristian Rett ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats und Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde <ref> [https://www.lifestylewine2023.com/speaker/kristian-rett/ Profil Kristian Rett ] lifestylewine.de, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Zudem ist er Präsident der Adipositas Stiftung Deutschland <ref>[https://www.adipositas-stiftung.org/die-stiftung/vorstand-neu/ Adipositas Stiftung Kristian Rett </ref>
            
            *     ] adipositas-stiftung.de </ref>
            
            *Nicolai Worm ist Mitglied <ref>[https://www.youtube.com/watch?v=QTywl8ofkuc In vino veritas #1 - Auf ein Glas Wein mit Prof. Dr. Nicolai Worm] youtube.de </ref> bei der Kampagne der europäischen Weinindustrie „Wine in Moderation“, Autor des 1996 erschienen Buches „Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediteranermediterraner Ernährung <ref> [https://www.berliner-zeitung.de/der-muenchner-ernaehrungswissenschaftler-nicolai-worm-plaediert-fuer-taeglich-zwei-bis-drei-glaeser-wein-zum-essen-mit-musse-und-genuss-jeder-tag-ohne-wein-kann-ein-herzinfarktrisiko-sein-li.10893 Artikel vom 28. Februar 1997, abgerufen am 1. März Der Münchner Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm plädiert für täglich zwei bis drei Gläser Wein zum Essen - mit Muße und Genuß: "Jeder Tag ohne Wein kann ein Herzinfarktrisiko sein"] bz Artikel vom 28.02.1997, abgerufen am 01.03.2024 </ref>“. Er stellte 2022 den gut dokumentierten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebserkrankungen infrage. Auch er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde.
        
        *     Angelika Paschke-Kratzin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lebensmittelchemie der Universität Hamburg. Sie forscht insbesondere zu Lebensmittelallergenen <ref>[https://www.chemie.uni-hamburg.de/institute/lc/arbeitsgruppen/fischer/personen/paschke-kratzin-angelika.html</ref>. 
            
            *      Profil Paschke- Kratzin] chemie.uni-hamburg.de </ref>.
            
            *Markus Felsch ist stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. Er richtete 2021 eine zertifizierte Ärztefortbildung im Rahmen einer „Wine in Moderation“-Veranstaltung aus, die bei mehreren Weinproben über die gesundheitlichen Vorzüge von Wein aufklären sollte. Hauptberuflich ist er Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest <ref>[https://www.marienkrankenhaus-soest.de/team-allgemeine-innere-medizin-kardiologie.html </ref>.
            
            *     Profil Markus Felsch] marienkrankenhaus-soest.de</ref>.
            
            *Doris Rauhut ist Professorin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Mikrobiologie und Biochemie an der Hochschule Geissenheim University <ref>[https://www.hs-geisenheim.de/personen/person/250/ </ref>.
            
            *     Profil Doris Rauhut] hs-geisenheim.de</ref>.
            
            *Gerald Klose ist Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Er habilitierte 1980 an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg <ref>[https://www.beckenbauer-maierhof.de/aerzte/ </ref>.
            
Profil Gerald Klose] beckenbauer-maierhof.de</ref>.
            

            ===Irreführende Argumentation zur gesundheitsfördernden Wirkung von Wein===
            
Der wissenschaftliche Beirat der DWA vertritt auf der Webseite und in weiteren Publikationen die These, dass Weinkonsum in moderaten Mengen, worunter die DWA bis zu 350ml 11%igen Wein für Männer und 250ml Wein für Frauen pro Tag versteht, verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen habe: Zentrales Argument der DWA ist die Behauptung, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum eine verringerte Sterblichkeit gegenüber der Vergleichsgruppe der alkoholabstinenten Menschen haben <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=516&cHash=8b6bd09a406c13ffbd86cafd5c4b1979 Deutsche Weinakademie] deutscheweinakademie.de </ref>. Dieser Zusammenhang ist in der Forschung als J-Kurve bekannt, jedoch höchst umstritten. Viele Wissenschaftler:innen kritisieren, dass sich alkoholabstinente Personen nicht als Vergleichsgruppe eignen, da ihr Verzicht auf Alkohol häufig auf gesundheitliche Vorerkrankungen oder eine frühere Alkoholsucht zurückzuführen ist, weshalb ihre erhöhte Sterblichkeit durch andere Risikofaktoren bedingt ist <ref> [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34727120/ Studie: Alcohol abstinence and mortality in a general population sample of adults in Germany: A cohort study] pubmed.de </ref>. Zudem gibt es Belege, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum insgesamt einen gesünderen Lebensstil <ref>https://watermark.silverchair.com/biddinger_2022_oi_220138_1649868320.54741.pdf </ref> pflegen <ref>pflegen <ref>[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1388128/#__ffn_sectitle Studie: Food buying habits of people who buy wine or beer: cross sectional study] pubmed.de</ref>.
        
        Als Grund für die verringerte Sterblichkeit bei moderatem Alkoholkonsum sieht die DWA vielfältige positive Effekte des Weinkonsums auf die Gesundheit. So soll die Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=101&cHash=0da85a419d9f5d069a1788857b78b3da Wissenschaftliche Datenlage zur Verringerung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos]  deutscheweinakademie.de</ref>, wie Herzinfakte oder ischämisch bedingte Schlaganfälle, sowie das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=464&cHash=2dc4eafe9e0efc2164ac55495b13fce0 <ref/>, reduziert werden. Im Kontext von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird dem Stoff Resveratrol, welcher in Schalen von Früchten und damit insbesondere in (Rot-)wein vorkommt, ein gefäß- und herzschützender Effekt nachgesagt <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=111&cHash=6ddc674159729f9d36533397a15515a2 Wissenschaftliche Datenlage zur Wirkweise von Phenolischen Substanzen], deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Jedoch gibt es auch hier erhebliche Zweifel an der Studienlage: Einerseits wurden einem bekannten Forscher auf diesem Gebiet vorgeworfen, Forschungsdaten gefälscht zu haben <ref>[https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rotwein-Forscher-hat-Studien-gepanscht-280368.html Artikel vom 16. Januar 2012, abgerufen am 1.März Rotwein Forscher hat Studie gepanscht] aerztezeitung.de  vom 16.01.2012, abgerufen am 01.03.2024</ref>, andererseits konnten andere Studien keinen signifikanten Effekt nachweisen <ref>[https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/rotwein-und-ernaehrung-resveratrol-nicht-so-gesundheitsfoerdernd-a-969089.html Artikel vom 13. Mai 2014, aberufen am 1. März Resveratrol nicht so gesundheitsfördernd] spiegel.de Artikel vom 13.05.2014, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Eine Forscherin errechnete laut [https://lobbypedia.de/w/nsfr_img_auth.php/7/7e/DHS_Jahrbuch_Sucht_2022.pdf Jahrbuch Sucht 2022] der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, dass ein Mensch 50 Liter Wein am Tag trinken müsste, um eine gesundheitlich wirksame Menge an Resveratrol zu konsumieren. <ref> [[:Datei:DHS Jahrbuch Sucht 2022.pdf|DHS Jahrbuch Sucht 2022.pdf]] </ref>
            
Auch den wissenschaftlich klar belegten Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebserkrankungen <ref>[https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health WHO alcohol level] who.int. </ref>, der bereits für geringe Konsummengen nachgewiesen wurde, zweifelt die DWA <ref>[https://magazin.wein.plus/news/ernaehrungswissenschaftler-stellt-studien-zu-krebs-und-alkohol-in-frage-prof-nicolai-worm-kritisiert-mutmasslich-zu-niedrige-konsumangaben-der-teilnehmer</ref> an <ref>  Zu niedrige Konsumangaben kritisiert Nicolai Worm]  magazin.wein.plus.de Artikel vom 14.04.2022, abgerufen am 01.03.2024 </ref> an <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=103&cHash=04032e7d7506aee4ee325dae3a1acbd9 Wissenschaftliche Datenlage zu Krebs]  deutscheweinakademie.de </ref>. Zudem stellt die DWA weitere vermeintliche Zusammenhänge zwischen Alkohol bzw. Wein und gesundheitlichen Vorteilen her: Moderat trinkende Menschen hätten angeblich seltener Nierenleiden und ein geringeres Risiko an Adipositas <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=26&cHash=10cd9f4117eedd69bf158ab1ba172398 DWA Adipositas ] deutscheweinakademie.de</ref>, einer nicht-alkoholischen Fettleber <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=100&cHash=fcdbcca2a97dde5af11f80713f6f5a06 DWA Leber] deutscheweinakademie.de </ref> und Demenzerkrankungen <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=110&cHash=35ee886fe0087318016a0376a49bb64e DWA Demenz] deutscheweinakademie.de</ref> zu erkranken.
        
        Obwohl Detailfragen zu einzelnen Wirkmechanismen von Alkohol und Wein auf den Körper und die Gesundheit kontrovers in der Wissenschaft diskutiert werden, besteht laut aktuellem Forschungsstand kein Zweifel daran, dass Wein als alkoholisches Getränk insgesamt als gesundheitsschädigend zu bewerten ist und es keinen risikofreien und insbesondere keinen gesundheitsfördernden Alkoholkonsum <ref>[https://www.who.int/europe/de/news/item/28-12-2022-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health </ref> gibt <ref>Studie: No level of alcohol consumption is safe for our health] who.int</ref> gibt <ref>[https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/alkohol-gesundheit-studie-menschen-unter-40/komplettansicht Artikel vom 18. Juli 2022, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
            
Alkohol Gesundheit Studie Menschen unter 40] zeit.de Artikel vom 18.07.2022, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
            

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            ===Kommerzielle Werbung mit angeblich gesundheitsfördernden Wirkung von Wein===
            
Neben dem DWF als Vollmitglied ist auch die DWA assoziertes Mitglied <ref>[https://zaw.de/der-zaw/mitglieder/ abgerufen am 1. März ZAW Mitglieder] zaw.de abgerufen am 01.03.2024 </ref> im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft hat sich in einer Selbstverpflichtung „über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke“ dazu verpflichtet, „keine Aussagen zur Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten“ in ihrer kommerziellen Kommunikation zu treffen. Auch wenn es sich bei den Veröffentlichungen der DWA möglicherweise nicht um eine kommerzielle Kommunikation im engeren Sinne handelt, so vertritt die DWA offensiv die These, dass der Konsum von Alkohol und insbesondere Wein in moderaten Mengen mit mehr gesundheitlichen Vorteilen als Nachteilen verbunden ist. Das steht im Widerspruch zu der Selbstverpflichtung des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft.
        

        Neben Informationsangeboten auf der eigenen Website ist die DWA auch bemüht, ihre Inhalte und Botschaften auf anderen Wegen zu kommunizieren. So machte Nathalie Stüben, Buchautorin und Aktivistin zum Thema Alkoholsucht, Anfang 2023 darauf aufmerksam, dass die DWA die Inhalte und Veranstaltungsunterlagen für eine offizielle ärztliche Fortbildung zum Thema „Alkohol und Krebs“ sponsorte <ref>[https://oamn.jetzt/2023/02/weinlobby-sponsert-aerzte-fortbildung/ Weinlobby sponsort Ärzte Fortbildung] oamn.de, Artikel vom 06.02.2023, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. 
        
        Der auflagenstärksten medizinischen Fachzeitschriften „Der Kassenarzt“ liegt regelmäßig das Gratisheft „Vinomed“ bei, welches von der DWA herausgegeben <ref>[https://www.zeit.de/2007/11/Weinlobby/komplettansicht abgerufen am 25. März Weinlobby] zeit.de, Artikel vom 07.02.2007, abgerufen am 25.03.2024 </ref> wird <ref>[https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/wie-gesund-rotwein-ist-chateau-medecine-1.1619086 abgerufen am 25. März Wie gesund Rotwein ist] sueddeutsche.de, Artikel vom 03.04.2018, abgerufen am 25.03.2024 </ref>. In der Ausgabe von Juni 2022 wird der Konsum von Wein (20g/Tag) mit einer verringerten Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Nicolai Worm, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der DWA, kommt in einem zweiseitigen Beitrag zum Schluss, dass „ein leichter bis mäßiger Weinkonsum zu den Mahlzeiten im Rahmen einer mediterranen Ernährung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die Gesamtsterblichkeit reduziert.“<ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/DWA_2201_BR_001_Vinomed_Juni_2022_20220513.pdf </ref>
            Vinomed Juni 2022] deutscheweinakademie.de </ref>
            
Der wissenschaftliche Konsens, dass bereits geringe Mengen Alkohol gesundheitsgefährdend sind, hat sich seit den 2010er Jahren herausgebildet. Die DWA greift diesen Konsens aktiv an und unterstellt: „Es werden nicht nur die die wissenschaftlichen Ergebnisse zu alkoholischen Getränken und Gesundheit (J-Kurve) negiert wie auch die Wissenschaftler persönlich in Misskredit gebracht. […] Für den Beirat der DWA sind die massiven Vorbehalte gegen Organisationen und Wissenschaftler, die sich für einen sachlichen, korrekten, nicht ideologisch geprägten Umgang mit der Wirkung von Wein auf die Gesundheit einsetzen, nicht akzeptabel.“ <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA]</ref>
        

        ==Parlamentarisches Weinforum==
        

        Das Parlamentarische Weinforum wurde 2003 von verschiedenen Bundestagsabgeordneten gegründet, unter anderem von der ehemaligen Weinkönigin und CDU-Abgeordneten Julia Klöckner sowie dem FDP-Politiker Volker Wissing. Das Deutsche Weininstitut unterstützt laut eigenen Angaben die Arbeit des Forums <ref>https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/</ref>, um welche Form der Unterstützung es sich dabei handelt, wird jedoch nicht präzisiert.
        
        Ziel des Parlamentarischen Weinforums ist, „die Weinkultur in Deutschland zu fördern und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für aktuelle Probleme und Herausforderungen der deutschen Weinwirtschaft zu sensibilisieren.“ <ref> [https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/ Neuaufstellung des parlamentarischen Weinforums] deutscheweine.de, abgerufen am 26.03.2024</ref> Zudem ist es dem Weinforum ein Anliegen, den Ausschank deutscher Weine in öffentlichen Institutionen und zu feierlichen Anlässen zu erhöhen. Dieses Bemühen zeigte sich erfolgreich, der DWI unterstützt das Auswärtigen Amt laut eigenen Aussagen mittlerweile „seit vielen Jahren bei der Auswahl von Weinen“, sodass „deutsche Weine auch weltweit in deutschen Konsulaten und Botschaften kredenzt“ werden <ref>[https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März Fraktionen getrennt, im Wein vereint] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">28.06.22,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref>. Gleiches gilt für weitere offizielle Anlässe, im Restaurant des Bundestags und in der „Parlamentarischen Gesellschaft“. 
        
            Das Parlamentarische Weinforum ist eine zentrale Plattform zum Austausch zwischen Weinindustrie und den Abgeordneten des deutschen Bundestages sowie weiteren Politiker:innen <ref> [https://www.regiotrends.de/de/politisches/index.news.317498.fachgespraech-zum-pflanzenschutz-im-weinbau---parlamentarisches-weinforum-reagiert-auf-situation-im-oeko-weinbau.html abgerufen am 25. März Öko Weinbau] regiotrends.de, Artikel vom 23.08.2016, abgerufen am 25.03.2024 </ref>. Nicht nur Abgeordnete werden eingeladen, auch zuständige Referatsleiter aus dem Bundesministerien, parlamentarische Staatssekretär:innen, Ausschussmitglieder <ref>[https://web.archive.org/web/20160508154716/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/wine-in-moderation/ Parlamentarisches Fachgespräch: Wine in Moderation] parlamentarisches-weinforum.de </ref> und die damalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler <ref>[https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/</ref>.  
             Events Weinforum] parlamentarisches-weinforum.de</ref>.  
            
Das Weinforum arbeitete bereits 2003 mit dem DWI zusammen. Der damalige Geschäftsführer des DWI kam eigens nach Berlin, „um den Parlamentariern bei verschiedenen Weiß- und Rotweinen die kleine Schule des Weinverkostens näher zu bringen.“<ref>[https://web.archive.org/web/20160508084508/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/ Geschichte Weinforum] parlamentarisches-Weinforum.de</ref>
        
        Auch die Deutsche Weinakademie kam über die von ihr verantwortete Branchenkampagne „Wine in Moderation“ mit dem Forum ins Gespräch <ref> [https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/ Events Weinforum] parlamentarisches-Weinforum.de </ref>. Auch der Deutsche Weinbauverband steht im „ständigen Dialog“ mit dem Parlamentarischem <ref>[https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/ueber-allem-steht-die-nachhaltige-erzeugung abgerufen am 25. März Über allem steht die nachhaltige Erzeugung] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">07.07.2022,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref> Weinforum <ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=3283373441912618&locale=hi_IN Bild Weinforum] facebook.de abgerufen am 25. März 2025 03.2024 </ref>.
        
            Die Wirkung des Parlamentarischen Weinforums als Plattform der politischen Meinungsbildung brachte das Gründungsmitglied Gustav Herzog auf den Punkt, als er 2017 „zufrieden feststellte, dass alle weinbaupolitischen Beschlüsse des Bundestags seit Gründung des Forums einstimmig gewesen seien.“<ref> [https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März 2024 </ref>
            

            ==Verbindungen==
            

            Neben dem DZV gibt es weitere Zusammenschlüsse der Tabakindustrie<ref>[https://www.zigarettenverband.de/de/27/%C3%9Cber_den_DZV/Partner Partner], zigarettenverband.de</ref>:
            

            *Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
            
            *Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR)
            
            *Bundesverband der Zigarrenindustrie e. V. (BdZ)
            
            *Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenhersteller (BDTA)
            
            *Bundesverband des Tabakwareneinzelhandels (BTWE)
            
            *Bundesverband der Deutschen Industrie
            
            *Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. (BdT)
            

            ==Weiterführende Informationen==
            

            Dokumentation: Nikotin im Beutel. Die neue Masche der Tabak-Industrie - Film von Bärbel Merseburger-Sill<ref>[https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-nikotin-im-beutel-102.html], ZDFzoom, 20. April 2022, abgerufen am 21.04.2022Fraktionen getrennt, im Wein vereint] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">28.06.2022,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref>
        

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        ==Einzelnachweise==
        <references />
        

        [[Kategorie:Seitenwechsel]]
        
        [[Kategorie:EU]]
        
        [[Organisation]] 
        
        [[Kategorie:Grassroots-Lobbying]]
        
        [[Kategorie:Parteispenden]]
            
            [[Category:Organisation]]
            
            [[Category:Tabaklobby]]
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{{BoxOrganisation
 
| Name            = Deutscher Weinbauverband e.V.
 
| Rechtsform      = eingetragener Verein
 
| Tätigkeitsbereich  = Interessenvertretung der Weinindustrie
 
| Hauptsitz            = Bonn
 
| Lobbybüro Deutschland = Heussallee 26 <br /> 53113 Bonn
 
| Homepage        = [https://deutscher-weinbauverband.de/]
 
}}
 
 
 
 
Der Deutsche Weinbauverband e.V. (DWV) ist ein wichtiger Lobbyverband der deutschen Weinerzeuger. Gemeinsam mit dem staatlich kontrollierten Deutschen Weininstitut trägt der DWV die Deutsche Weinakademie. Diese verbreitet in Politik, Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft die wissenschaftlich überholte These, dass regelmäßiger (Rot-)Weingenuss insgesamt der Gesundheit förderlich sei. Zusätzlich dazu pflegt die deutsche Weinindustrie gute Kontakte in die Politik, beispielsweise über das Parlamentarische Weinforum.
 
Der Deutsche Weinbauverband e.V. (DWV) ist ein wichtiger Lobbyverband der deutschen Weinerzeuger. Gemeinsam mit dem staatlich kontrollierten Deutschen Weininstitut trägt der DWV die Deutsche Weinakademie. Diese verbreitet in Politik, Wissenschaft, Medizin und Gesellschaft die wissenschaftlich überholte These, dass regelmäßiger (Rot-)Weingenuss insgesamt der Gesundheit förderlich sei. Zusätzlich dazu pflegt die deutsche Weinindustrie gute Kontakte in die Politik, beispielsweise über das Parlamentarische Weinforum.
   
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==Ziele und Kurzdarstellung==
 
==Ziele und Kurzdarstellung==
   
 
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Satzungsgemäße Ziele des Deutschen Weinbauverbands (DWV) sind die Vertretung der „Gesamtinteressen seiner Mitglieder gegenüber internationalen und nationalen Institutionen“ sowie „den Absatz des deutschen Weines nach Kräften zu fördern <ref>[https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/“ Deutscher Weinbauverband], deutscher-weinbauverband.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Anfang 2019 wurde Christian Schwörer der Geschäftsführer und Generalsekretär des DWV.
Satzungsgemäße Ziele des Deutschen Weinbauverbands (DWV) sind die Vertretung der „Gesamtinteressen seiner Mitglieder gegenüber internationalen und nationalen Institutionen“ sowie „den Absatz des deutschen Weines nach Kräften zu fördern <ref>https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/“ Deutscher Weinbauverband, abgerufen am 1.März 2024 </ref>. Anfang 2019 wurde Christian Schwörer der Geschäftsführer und Generalsekretär des DWV.
 
   
 
{{LobbyPlanet-Box}}
 
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==Lobbyausgaben und Mitglieder==
 
==Lobbyausgaben und Mitglieder==
   
Im deutschen Lobbyregister gab der DWV an, im Jahr 2022 zwischen 250 – 260 T€ für Lobbyarbeit auszugeben und 2 Lobbyist:innen zu beschäftigen <ref> https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/bb/0b/225865/Lobbyregister-Detailansicht-R000974-2023-07-31_14-27-01.pdfEintrag im Lobbyregister, abgerufen am 1. Mäzr 2024 </ref>. Auch im europäischen Lobbyregister hat der DWV für das Jahr 2022 Lobbyausgaben zwischen 100 T€ und 200 T€ angegeben und beschäftigt 3 Lobbyist_innen, die sich mit 1,5 Vollzeitäquivalenten der Lobbyarbeit widmen <ref> https://www.lobbyfacts.eu/datacard/deutscher-weinbauverband-ev?rid=496127124009-07 abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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Im deutschen Lobbyregister gab der DWV an, im Jahr 2022 zwischen 250 – 260 T€ für Lobbyarbeit auszugeben und 2 Lobbyist:innen zu beschäftigen <ref> [https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/bb/0b/225865/Lobbyregister-Detailansicht-R000974-2023-07-31_14-27-01.pdf Eintrag im Lobbyregister], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Auch im europäischen Lobbyregister hat der DWV für das Jahr 2022 Lobbyausgaben zwischen 100 T€ und 200 T€ angegeben und beschäftigt 3 Lobbyist_innen, die sich mit 1,5 Vollzeitäquivalenten der Lobbyarbeit widmen <ref> [https://www.lobbyfacts.eu/datacard/deutscher-weinbauverband-ev?rid=496127124009-07 Deutscher Weinbauverband ev] lobbyfacts.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
Dem DWV standen 2022 über 700 T€ zur Verfügung, die größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen stammen <ref> https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/b9/b8/225864/Dt-Weinbauverband-e-V-Bericht-2022_final.pdf Rechnungsabschlussbericht 2022, abgerufen am 1. März </ref>. Insgesamt hat der DVW 25 Mitglieder, wobei die Mehrheit regionale Weinbauverbände sind. Der DVW ist selbst in 7 Organisationen Mitglied, unter anderem im europäischen Lobbyverband der Landwirtschaft COPA-COGECA und dem Deutschen Bauernverband. Insbesondere mit dem Deutschen Bauernverband arbeitet der DVW laut eigenen Angaben eng zusammen <ref> https://deutscher-weinbauverband.de/interessenvertretung/interessenvertretung/, abgerufen am 1. März 2024 </ref>. 2021 kam es zu verbandsinternen Auseinandersetzungen, in deren Folge der Deutsche Raiffeisenverband, ein Vertreter genossenschaftlicher Weinbetriebe, und der Fränkische Weinbauverband austraten <ref> https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/drv-tritt-aus-weinbauverband-aus </ref>. Damit verlor der DWV 25% der deutschen Weinproduktion und einen ähnlich hohen Anteil an Mitgliedsbeiträgen <ref>https://steadyhq.com/de/weinletter/posts/8e527261-5e27-4b78-bd2d-a668a81f5115 abgerufen am 1. März 2024 </ref>.  
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Dem DWV standen 2022 über 700 T€ zur Verfügung, die größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen stammen <ref> [https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/b9/b8/225864/Dt-Weinbauverband-e-V-Bericht-2022_final.pdf Rechnungsabschlussbericht 2022], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Insgesamt hat der DWV 25 Mitglieder, wobei die Mehrheit regionale Weinbauverbände sind. Der DVW ist selbst in 7 Organisationen Mitglied, unter anderem im europäischen Lobbyverband der Landwirtschaft COPA-COGECA und dem Deutschen Bauernverband. Insbesondere mit dem Deutschen Bauernverband arbeitet der DVW laut eigenen Angaben eng zusammen <ref> [https://deutscher-weinbauverband.de/interessenvertretung/interessenvertretung/ Interessensvertretung DWV,] deutscher- weinbauverband.de abgerufen am 01.03.2024 </ref>. 2021 kam es zu verbandsinternen Auseinandersetzungen, in deren Folge der Deutsche Raiffeisenverband, ein Vertreter genossenschaftlicher Weinbetriebe, und der Fränkische Weinbauverband austraten <ref> [https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/drv-tritt-aus-weinbauverband-aus DRV tritt aus Weinbauverband aus] meiniger.de, Artikel vom <span class="post-created">22.06.2021,</span> abgerufen am 01.03.2024</ref>. Damit verlor der DWV 25% der deutschen Weinproduktion und einen ähnlich hohen Anteil an Mitgliedsbeiträgen <ref>[https://steadyhq.com/de/weinletter/posts/8e527261-5e27-4b78-bd2d-a668a81f5115 Weinletter], abgerufen am 01.03.2024 </ref>.  
   
 
==Verflechtungen mit Weinfond, Weininstitut und Weinakademie==
 
==Verflechtungen mit Weinfond, Weininstitut und Weinakademie==
   
 
Der DWV ist eng mit dem Deutschen Weinfond, dem Deutschen Weininstitut und der Deutschen Weinakademie verbunden.  
 
Der DWV ist eng mit dem Deutschen Weinfond, dem Deutschen Weininstitut und der Deutschen Weinakademie verbunden.  
Der Deutsche Weinfond wurde 1961 mit dem „Weingesetz“ als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet, um die „Konkurrenzfähigkeit [des deutschen Weines] gegenüber den großen Weinbauländern Frankreich mit Italien [zu] festigen <ref>https://www.bundesrat.de/SharedDocs/downloads/DE/plenarprotokolle/1961/Plenarprotokoll-236.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Plenarprotokoll 14. Juli 1961, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.“
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Der Deutsche Weinfond wurde 1961 mit dem „Weingesetz“ als Anstalt öffentlichen Rechts gegründet, um die „Konkurrenzfähigkeit [des deutschen Weines] gegenüber den großen Weinbauländern Frankreich mit Italien [zu] festigen <ref>[https://www.bundesrat.de/SharedDocs/downloads/DE/plenarprotokolle/1961/Plenarprotokoll-236.pdf?__blob=publicationFile&v=2 Plenarprotokoll 14. Juli 1961], bundesrat.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.“
   
Rechtlich ist der Deutsche Weinfond (DWF) dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt, wird jedoch überwiegend durch gesetzlich festgeschriebene Mitgliedsbeiträge von den Weinproduzent:innen finanziert. Zusätzlich unterstützt der Bund weitere Maßnahmen zur Absatzförderung mit 2 Millionen <ref> https://www.gesetze-im-internet.de/weing_1994/WeinG_1994.pdf WeinG 1994 abgerufen am 1. März 2024 </ref> Euro jährlich <ref> https://www.fr.de/wirtschaft/neues-weingesetz-alles-eine-frage-der-lage-91084038.html FR- Artikel vom 01.November 2021, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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Rechtlich ist der Deutsche Weinfond (DWF) dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft unterstellt, wird jedoch überwiegend durch gesetzlich festgeschriebene Mitgliedsbeiträge von den Weinproduzent:innen finanziert. Zusätzlich unterstützt der Bund weitere Maßnahmen zur Absatzförderung mit 2 Millionen <ref> [https://www.gesetze-im-internet.de/weing_1994/WeinG_1994.pdf WeinG 1994] gesetze-im-internet.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref> Euro jährlich <ref> [https://www.fr.de/wirtschaft/neues-weingesetz-alles-eine-frage-der-lage-91084038.html Neues Weingesetz alles eine Frage der Lage] fr.de vom 01.11.2021, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
   
Die engen personellen Verflechtungen zwischen dem DWV und dem Deutschen Weinfond lassen sich deutlich bei einem Vergleich der Besetzung des Verwaltungsrats des DWF und des Präsidiums des DWV erkennen: Drei von sechs Mitgliedern des Präsidiums des DWV sitzen im Verwaltungsrat des DWF, zwei davon zusätzlich im Aufsichtsrat. Zudem übernimmt der Präsident des DWV Klaus Schneider <ref> https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/unsere-gremien-und-arbeitskreise/ abgerufen am 1. März 2024 </ref> auch den Vorsitz des Verwaltungsrats des DWFs.
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Die engen personellen Verflechtungen zwischen dem DWV und dem Deutschen Weinfond lassen sich deutlich bei einem Vergleich der Besetzung des Verwaltungsrats des DWF und des Präsidiums des DWV erkennen: Drei von sechs Mitgliedern des Präsidiums des DWV sitzen im Verwaltungsrat des DWF, zwei davon zusätzlich im Aufsichtsrat. Zudem übernimmt der Präsident des DWV Klaus Schneider <ref> [https://deutscher-weinbauverband.de/ueber-den-dwv/unsere-gremien-und-arbeitskreise/ Gremien und Arbeitskreise] deutscher- weinverband.de,  abgerufen am 01.03.2024 </ref> auch den Vorsitz des Verwaltungsrats des DWFs.
   
Das ausführende Organ des DWF ist das Deutsche Weininstitut (DWI), welches die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ ist <ref> https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ abgerufen am 1. März 2024 </ref>. Zusätzlich wurde 1977 die Deutsche Weinakademie gegründet, die sich laut eigener Aussage mit den „wissenschaftlichen Aspekte[n] der Themenschwerpunkte Wein und Gesundheit sowie Wein und Gesellschaft beschäftigt <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/ Deutsche Weinakademie abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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Das ausführende Organ des DWF ist das Deutsche Weininstitut (DWI), welches die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ ist <ref>[https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ DWI] deutscheweine.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Zusätzlich wurde 1977 die Deutsche Weinakademie gegründet, die sich laut eigener Aussage mit den „wissenschaftlichen Aspekte[n] der Themenschwerpunkte Wein und Gesundheit sowie Wein und Gesellschaft beschäftigt <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/ Deutsche Weinakademie] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
   
 
==Deutsches Weininstitut==
 
==Deutsches Weininstitut==
   
Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ und unterstützt als GmbH den DWF bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben. Seine Hauptaufgabe ist es, „die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durch wettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern <ref> https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ abgerufen am 1. März 2024 </ref>.“ Dabei werden Maßnahmen wie Marktforschung, Exportberatung, Imagekampagnen im In- und Ausland, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Durchführung eigener Veranstaltungen und Schulungen genutzt. Aktuell betreibt das DWI Auslandsbüros in 12 Exportmärkten, um den Absatz von deutschem Wein im Ausland zu fördern <ref>https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/auslandsrepraesentanz/ Auslandrepräsentanz, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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Das Deutsche Weininstitut (DWI) ist die „zentrale Kommunikations- und Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft“ und unterstützt als GmbH den DWF bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben. Seine Hauptaufgabe ist es, „die Qualität und den Absatz von Weinen aus den 13 deutschen Anbaugebieten durch wettbewerbsneutrale Marketingmaßnahmen im In- und Ausland zu fördern <ref>[https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/das-dwi/ DWI] deutscheweine.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.“ Dabei werden Maßnahmen wie Marktforschung, Exportberatung, Imagekampagnen im In- und Ausland, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, sowie die Durchführung eigener Veranstaltungen und Schulungen genutzt. Aktuell betreibt das DWI Auslandsbüros in 12 Exportmärkten, um den Absatz von deutschem Wein im Ausland zu fördern <ref>[https://www.deutscheweine.de/ueber-uns/auslandsrepraesentanz/ Auslandrepräsentanz] deutscheweine.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
   
Das DWI veranstaltet jährlich die Wahl- und Auszeichnung der Deutschen Weinkönigin. Seit 1949/50 werden jährlich eine Weinkönigin sowie zwei Weinprinzessinnen gekürt, die repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahrnehmen. Auch Julia Klöckner, von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, wurde 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählt <ref> https://www.deutscheweinkoenigin.de/galerie-der-koeniginnen/liste-der-koeniginnen/3/ Deutsche Weinkönigin, abgerufen am 1. März 2024 </ref>. Die Wahlveranstaltung samt Vorentscheid, Auswahlverfahren mit Rede und Weinprobe, und Porträts der Kandidatinnen werden im öffentlich-rechtlichen SWR ausgestrahlt.
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Das DWI veranstaltet jährlich die Wahl- und Auszeichnung der Deutschen Weinkönigin. Seit 1949/50 werden jährlich eine Weinkönigin sowie zwei Weinprinzessinnen gekürt, die repräsentative Aufgaben im In- und Ausland wahrnehmen. Auch Julia Klöckner, von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Landwirtschaft und Ernährung, wurde 1995 zur Deutschen Weinkönigin gewählt <ref> [https://www.deutscheweinkoenigin.de/galerie-der-koeniginnen/liste-der-koeniginnen/3/ Deutsche Weinkönigin] deutscheweinkoenigin.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Die Wahlveranstaltung samt Vorentscheid, Auswahlverfahren mit Rede und Weinprobe, und Porträts der Kandidatinnen werden im öffentlich-rechtlichen SWR ausgestrahlt.
   
== Deutsche Weinakademie ==
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==Deutsche Weinakademie==
   
Die Deutsche Weinakademie (DWA) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Weinwirtschaft, die sich auf „Grundlage abgesicherter, wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Thema Wein, Genuss, Lebensstil, Kultur, Gesundheit und Gesellschaft“ beschäftigen soll <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA 2022, abgerufen am 1. März 2024 </ref>. Zudem ist die DWA für die Umsetzung des internationalen Präventionsprogrammes „Wine in Moderation“ in Deutschland verantwortlich, „das die gesundheitlichen Vorteile des moderaten Weinkonsums ebenso wie das Gefahrenpotential des übermäßigen Konsums alkoholischer Getränke darstellt.“
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Die Deutsche Weinakademie (DWA) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Weinwirtschaft, die sich auf „Grundlage abgesicherter, wissenschaftlicher Erkenntnisse mit dem Thema Wein, Genuss, Lebensstil, Kultur, Gesundheit und Gesellschaft“ beschäftigen soll <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA 2022] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Zudem ist die DWA für die Umsetzung des internationalen Präventionsprogrammes „Wine in Moderation“ in Deutschland verantwortlich, „das die gesundheitlichen Vorteile des moderaten Weinkonsums ebenso wie das Gefahrenpotential des übermäßigen Konsums alkoholischer Getränke darstellt.“
   
Gesellschafter sind neben dem DWI, welches über den DWF den Großteil der finanziellen Mittel stellt, auch der Deutsche Weinbauverband sowie der Bundesverband der deutschen Weinkellereien und der Deutsche Raiffeisenverband. Die Gesellschafter, allesamt Vertreter:innen der Weinindustrie, berufen den ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Beirat, der die DWA insbesondere zu Fragen der gesundheitlichen Wirkung von Wein berät. Dennoch betont die DWA selbst die Unabhängigkeit des Wissenschaftlichen Beirats <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat Wissenschaflicher Beirat Weinakademie, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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Gesellschafter sind neben dem DWI, welches über den DWF den Großteil der finanziellen Mittel stellt, auch der Deutsche Weinbauverband sowie der Bundesverband der deutschen Weinkellereien und der Deutsche Raiffeisenverband. Die Gesellschafter, allesamt Vertreter:innen der Weinindustrie, berufen den ehrenamtlich tätigen wissenschaftlichen Beirat, der die DWA insbesondere zu Fragen der gesundheitlichen Wirkung von Wein berät. Dennoch betont die DWA selbst die Unabhängigkeit des Wissenschaftlichen Beirats <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat Wissenschaflicher Beirat Weinakademie] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
   
 
Ein Blick auf die Biografien und Hintergründe der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zeigt, dass viele Mitglieder entweder selbst der Weinindustrie seit Jahren verbunden sind oder sich seit Längerem positiv zu den gesundheitlichen Wirkungen von Alkohol äußern, beispielsweise in wissenschaftlichen Publikationen.  
 
Ein Blick auf die Biografien und Hintergründe der Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zeigt, dass viele Mitglieder entweder selbst der Weinindustrie seit Jahren verbunden sind oder sich seit Längerem positiv zu den gesundheitlichen Wirkungen von Alkohol äußern, beispielsweise in wissenschaftlichen Publikationen.  
   
*     Rudolf Nickenig leitete bis 2018 für über 30 Jahre als Geschäftsführer und Generalsekretär <ref> https://www.der-badische-winzer.de/ein-badener-folgt-nickenig Artikel vom 08. Januar 2019, abgerufen am 1. März </ref> den DVW und ist Mitbegründer des wissenschaftlichen Beirats <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat/dr-nickenig abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
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*Rudolf Nickenig leitete bis 2018 für über 30 Jahre als Geschäftsführer und Generalsekretär <ref> [https://www.der-badische-winzer.de/ein-badener-folgt-nickenig Ein Badener folgt Nickenig] der-badische-winzer.de Artikel vom 08.01.2019, abgerufen am 01.03.2024 </ref> den DVW und ist Mitbegründer des wissenschaftlichen Beirats <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/ueber-uns/wissenschaftlicher-beirat/dr-nickenig Profil Dr. Nickenig] deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
* Monika Christmann gilt als „internationale Größe“ in der Weinwelt <ref>https://www.vinum.eu/de/magazin/reportagen/2021/03/25-weinpersoenlichkeiten-deutschlands/prof-dr-monika-christmann/ abgerufen am 1. März 2024</ref> und war ab 2015 für 3 Jahre die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, dem Weinverband <ref>https://www.bonvinitas.com/de/news/geisenheimer-oenologie-professorin-an-der-spitze-des-weltweinverbandes Artikel vom 17. Juli 2015, abgerufen am 1. März 2024</ref>. Hauptberuflich ist sie Professorin und Leiterin des Institus für Oenologie an der Hochschule Geissenheim University.
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*Monika Christmann gilt als „internationale Größe“ in der Weinwelt <ref>[https://www.vinum.eu/de/magazin/reportagen/2021/03/25-weinpersoenlichkeiten-deutschlands/prof-dr-monika-christmann/ Profil Monika Christmann] vinum.de, abgerufen am 01.03.2024</ref> und war ab 2015 für 3 Jahre die Präsidentin der Internationalen Organisation für Rebe und Wein, dem Weinverband <ref>[https://www.bonvinitas.com/de/news/geisenheimer-oenologie-professorin-an-der-spitze-des-weltweinverbandes Spitze des Weltweinverbandes] bonvinitas.de Artikel vom 17.07.2015, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Hauptberuflich ist sie Professorin und Leiterin des Institus für Oenologie an der Hochschule Geissenheim University.
*     Kristian Rett ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats und Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde <ref> https://www.lifestylewine2023.com/speaker/kristian-rett/ Kristian Rett </ref>. Zudem ist er Präsident der Adipositas Stiftung Deutschland <ref>https://www.adipositas-stiftung.org/die-stiftung/vorstand-neu/ Adipositas Stiftung Kristian Rett </ref>
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*Kristian Rett ist Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats und Facharzt für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. Er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde <ref> [https://www.lifestylewine2023.com/speaker/kristian-rett/ Profil Kristian Rett] lifestylewine.de, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Zudem ist er Präsident der Adipositas Stiftung Deutschland <ref>[https://www.adipositas-stiftung.org/die-stiftung/vorstand-neu/ Adipositas Stiftung Kristian Rett] adipositas-stiftung.de </ref>
*     Nicolai Worm ist Mitglied <ref>https://www.youtube.com/watch?v=QTywl8ofkuc</ref> bei der Kampagne der europäischen Weinindustrie „Wine in Moderation“, Autor des 1996 erschienen Buches „Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediteraner Ernährung <ref> https://www.berliner-zeitung.de/der-muenchner-ernaehrungswissenschaftler-nicolai-worm-plaediert-fuer-taeglich-zwei-bis-drei-glaeser-wein-zum-essen-mit-musse-und-genuss-jeder-tag-ohne-wein-kann-ein-herzinfarktrisiko-sein-li.10893 Artikel vom 28. Februar 1997, abgerufen am 1. März 2024 </ref>“. Er stellte 2022 den gut dokumentierten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebserkrankungen infrage. Auch er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde.
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*Nicolai Worm ist Mitglied <ref>[https://www.youtube.com/watch?v=QTywl8ofkuc In vino veritas #1 - Auf ein Glas Wein mit Prof. Dr. Nicolai Worm] youtube.de </ref> bei der Kampagne der europäischen Weinindustrie „Wine in Moderation“, Autor des 1996 erschienen Buches „Täglich Wein. Gesünder leben mit Wein und mediterraner Ernährung <ref> [https://www.berliner-zeitung.de/der-muenchner-ernaehrungswissenschaftler-nicolai-worm-plaediert-fuer-taeglich-zwei-bis-drei-glaeser-wein-zum-essen-mit-musse-und-genuss-jeder-tag-ohne-wein-kann-ein-herzinfarktrisiko-sein-li.10893 Der Münchner Ernährungswissenschaftler Nicolai Worm plädiert für täglich zwei bis drei Gläser Wein zum Essen - mit Muße und Genuß: "Jeder Tag ohne Wein kann ein Herzinfarktrisiko sein"] bz Artikel vom 28.02.1997, abgerufen am 01.03.2024 </ref>“. Er stellte 2022 den gut dokumentierten Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebserkrankungen infrage. Auch er war Redner auf dem Kongress „Lifestyle, Diet, Wine, Health“ im Oktober 2023, der überwiegend von Vertreter:innen der europäischen Weinindustrie, unter anderem dem DWV, gesponsert wurde.
*     Angelika Paschke-Kratzin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lebensmittelchemie der Universität Hamburg. Sie forscht insbesondere zu Lebensmittelallergenen <ref>https://www.chemie.uni-hamburg.de/institute/lc/arbeitsgruppen/fischer/personen/paschke-kratzin-angelika.html</ref>.  
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*Angelika Paschke-Kratzin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Lebensmittelchemie der Universität Hamburg. Sie forscht insbesondere zu Lebensmittelallergenen <ref>[https://www.chemie.uni-hamburg.de/institute/lc/arbeitsgruppen/fischer/personen/paschke-kratzin-angelika.html Profil Paschke- Kratzin] chemie.uni-hamburg.de </ref>.
*     Markus Felsch ist stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. Er richtete 2021 eine zertifizierte Ärztefortbildung im Rahmen einer „Wine in Moderation“-Veranstaltung aus, die bei mehreren Weinproben über die gesundheitlichen Vorzüge von Wein aufklären sollte. Hauptberuflich ist er Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest <ref>https://www.marienkrankenhaus-soest.de/team-allgemeine-innere-medizin-kardiologie.html </ref>.
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*Markus Felsch ist stellvertretender Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. Er richtete 2021 eine zertifizierte Ärztefortbildung im Rahmen einer „Wine in Moderation“-Veranstaltung aus, die bei mehreren Weinproben über die gesundheitlichen Vorzüge von Wein aufklären sollte. Hauptberuflich ist er Chefarzt für Innere Medizin und Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest <ref>[https://www.marienkrankenhaus-soest.de/team-allgemeine-innere-medizin-kardiologie.html Profil Markus Felsch] marienkrankenhaus-soest.de</ref>.
*     Doris Rauhut ist Professorin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Mikrobiologie und Biochemie an der Hochschule Geissenheim University <ref>https://www.hs-geisenheim.de/personen/person/250/ </ref>.
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*Doris Rauhut ist Professorin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Mikrobiologie und Biochemie an der Hochschule Geissenheim University <ref>[https://www.hs-geisenheim.de/personen/person/250/ Profil Doris Rauhut] hs-geisenheim.de</ref>.
*     Gerald Klose ist Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Er habilitierte 1980 an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg <ref>https://www.beckenbauer-maierhof.de/aerzte/ </ref>.
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*Gerald Klose ist Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie. Er habilitierte 1980 an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg <ref>[https://www.beckenbauer-maierhof.de/aerzte/ Profil Gerald Klose] beckenbauer-maierhof.de</ref>.
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===Irreführende Argumentation zur gesundheitsfördernden Wirkung von Wein===
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Der wissenschaftliche Beirat der DWA vertritt auf der Webseite und in weiteren Publikationen die These, dass Weinkonsum in moderaten Mengen, worunter die DWA bis zu 350ml 11%igen Wein für Männer und 250ml Wein für Frauen pro Tag versteht, verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen habe: Zentrales Argument der DWA ist die Behauptung, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum eine verringerte Sterblichkeit gegenüber der Vergleichsgruppe der alkoholabstinenten Menschen haben <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=516&cHash=8b6bd09a406c13ffbd86cafd5c4b1979 Deutsche Weinakademie] deutscheweinakademie.de </ref>. Dieser Zusammenhang ist in der Forschung als J-Kurve bekannt, jedoch höchst umstritten. Viele Wissenschaftler:innen kritisieren, dass sich alkoholabstinente Personen nicht als Vergleichsgruppe eignen, da ihr Verzicht auf Alkohol häufig auf gesundheitliche Vorerkrankungen oder eine frühere Alkoholsucht zurückzuführen ist, weshalb ihre erhöhte Sterblichkeit durch andere Risikofaktoren bedingt ist <ref> [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34727120/ Studie: Alcohol abstinence and mortality in a general population sample of adults in Germany: A cohort study] pubmed.de </ref>. Zudem gibt es Belege, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum insgesamt einen gesünderen Lebensstil pflegen <ref>[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1388128/#__ffn_sectitle Studie: Food buying habits of people who buy wine or beer: cross sectional study] pubmed.de</ref>.
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Als Grund für die verringerte Sterblichkeit bei moderatem Alkoholkonsum sieht die DWA vielfältige positive Effekte des Weinkonsums auf die Gesundheit. So soll die Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=101&cHash=0da85a419d9f5d069a1788857b78b3da Wissenschaftliche Datenlage zur Verringerung des Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikos]  deutscheweinakademie.de</ref>, wie Herzinfakte oder ischämisch bedingte Schlaganfälle, sowie das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken, reduziert werden. Im Kontext von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird dem Stoff Resveratrol, welcher in Schalen von Früchten und damit insbesondere in (Rot-)wein vorkommt, ein gefäß- und herzschützender Effekt nachgesagt <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=111&cHash=6ddc674159729f9d36533397a15515a2 Wissenschaftliche Datenlage zur Wirkweise von Phenolischen Substanzen], deutscheweinakademie.de, abgerufen am 01.03.2024 </ref>. Jedoch gibt es auch hier erhebliche Zweifel an der Studienlage: Einerseits wurden einem bekannten Forscher auf diesem Gebiet vorgeworfen, Forschungsdaten gefälscht zu haben <ref>[https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rotwein-Forscher-hat-Studien-gepanscht-280368.html Rotwein Forscher hat Studie gepanscht] aerztezeitung.de  vom 16.01.2012, abgerufen am 01.03.2024</ref>, andererseits konnten andere Studien keinen signifikanten Effekt nachweisen <ref>[https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/rotwein-und-ernaehrung-resveratrol-nicht-so-gesundheitsfoerdernd-a-969089.html Resveratrol nicht so gesundheitsfördernd] spiegel.de Artikel vom 13.05.2014, abgerufen am 01.03.2024</ref>. Eine Forscherin errechnete laut [https://lobbypedia.de/w/nsfr_img_auth.php/7/7e/DHS_Jahrbuch_Sucht_2022.pdf Jahrbuch Sucht 2022] der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, dass ein Mensch 50 Liter Wein am Tag trinken müsste, um eine gesundheitlich wirksame Menge an Resveratrol zu konsumieren. <ref> [[:Datei:DHS Jahrbuch Sucht 2022.pdf|DHS Jahrbuch Sucht 2022.pdf]] </ref>
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Auch den wissenschaftlich klar belegten Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebserkrankungen <ref>[https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health WHO alcohol level] who.int. </ref>, der bereits für geringe Konsummengen nachgewiesen wurde, zweifelt die DWA <ref>[https://magazin.wein.plus/news/ernaehrungswissenschaftler-stellt-studien-zu-krebs-und-alkohol-in-frage-prof-nicolai-worm-kritisiert-mutmasslich-zu-niedrige-konsumangaben-der-teilnehmer Zu niedrige Konsumangaben kritisiert Nicolai Worm]  magazin.wein.plus.de Artikel vom 14.04.2022, abgerufen am 01.03.2024 </ref> an <ref> [https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=103&cHash=04032e7d7506aee4ee325dae3a1acbd9 Wissenschaftliche Datenlage zu Krebs]  deutscheweinakademie.de </ref>. Zudem stellt die DWA weitere vermeintliche Zusammenhänge zwischen Alkohol bzw. Wein und gesundheitlichen Vorteilen her: Moderat trinkende Menschen hätten angeblich seltener Nierenleiden und ein geringeres Risiko an Adipositas <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=26&cHash=10cd9f4117eedd69bf158ab1ba172398 DWA Adipositas] deutscheweinakademie.de</ref>, einer nicht-alkoholischen Fettleber <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=100&cHash=fcdbcca2a97dde5af11f80713f6f5a06 DWA Leber] deutscheweinakademie.de </ref> und Demenzerkrankungen <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=110&cHash=35ee886fe0087318016a0376a49bb64e DWA Demenz] deutscheweinakademie.de</ref> zu erkranken.
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Obwohl Detailfragen zu einzelnen Wirkmechanismen von Alkohol und Wein auf den Körper und die Gesundheit kontrovers in der Wissenschaft diskutiert werden, besteht laut aktuellem Forschungsstand kein Zweifel daran, dass Wein als alkoholisches Getränk insgesamt als gesundheitsschädigend zu bewerten ist und es keinen risikofreien und insbesondere keinen gesundheitsfördernden Alkoholkonsum <ref>[https://www.who.int/europe/de/news/item/28-12-2022-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health Studie: No level of alcohol consumption is safe for our health] who.int</ref> gibt <ref>[https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/alkohol-gesundheit-studie-menschen-unter-40/komplettansicht Alkohol Gesundheit Studie Menschen unter 40] zeit.de Artikel vom 18.07.2022, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
   
Der wissenschaftliche Beirat der DWA vertritt auf der Webseite und in weiteren Publikationen die These, dass Weinkonsum in moderaten Mengen, worunter die DWA bis zu 350ml 11%igen Wein für Männer und 250ml Wein für Frauen pro Tag versteht, verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen habe: Zentrales Argument der DWA ist die Behauptung, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum eine verringerte Sterblichkeit gegenüber der Vergleichsgruppe der alkoholabstinenten Menschen haben <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=516&cHash=8b6bd09a406c13ffbd86cafd5c4b1979 </ref>. Dieser Zusammenhang ist in der Forschung als J-Kurve bekannt, jedoch höchst umstritten. Viele Wissenschaftler:innen kritisieren, dass sich alkoholabstinente Personen nicht als Vergleichsgruppe eignen, da ihr Verzicht auf Alkohol häufig auf gesundheitliche Vorerkrankungen oder eine frühere Alkoholsucht zurückzuführen ist, weshalb ihre erhöhte Sterblichkeit durch andere Risikofaktoren bedingt ist <ref> https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34727120/ </ref>. Zudem gibt es Belege, dass Menschen mit einem moderaten Alkoholkonsum insgesamt einen gesünderen Lebensstil <ref>https://watermark.silverchair.com/biddinger_2022_oi_220138_1649868320.54741.pdf </ref> pflegen <ref>https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1388128/#__ffn_sectitle </ref>.
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Als Grund für die verringerte Sterblichkeit bei moderatem Alkoholkonsum sieht die DWA vielfältige positive Effekte des Weinkonsums auf die Gesundheit. So soll die Rate an Herz-Kreislauf-Erkrankungen <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=101&cHash=0da85a419d9f5d069a1788857b78b3da </ref>, wie Herzinfakte oder ischämisch bedingte Schlaganfälle, sowie das Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/detailansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=464&cHash=2dc4eafe9e0efc2164ac55495b13fce0 <ref/>, reduziert werden. Im Kontext von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird dem Stoff Resveratrol, welcher in Schalen von Früchten und damit insbesondere in (Rot-)wein vorkommt, ein gefäß- und herzschützender Effekt nachgesagt <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=111&cHash=6ddc674159729f9d36533397a15515a2 </ref>. Jedoch gibt es auch hier erhebliche Zweifel an der Studienlage: Einerseits wurden einem bekannten Forscher auf diesem Gebiet vorgeworfen, Forschungsdaten gefälscht zu haben <ref>https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Rotwein-Forscher-hat-Studien-gepanscht-280368.html Artikel vom 16. Januar 2012, abgerufen am 1.März 2024</ref>, andererseits konnten andere Studien keinen signifikanten Effekt nachweisen <ref>https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/rotwein-und-ernaehrung-resveratrol-nicht-so-gesundheitsfoerdernd-a-969089.html Artikel vom 13. Mai 2014, aberufen am 1. März 2024</ref>. Eine Forscherin errechnete, dass ein Mensch 50 Liter Wein am Tag trinken müsste, um eine gesundheitlich wirksame Menge an Resveratrol zu konsumieren.
 
Auch den wissenschaftlich klar belegten Zusammenhang zwischen Alkohol und Krebserkrankungen <ref>https://www.who.int/europe/news/item/04-01-2023-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health </ref>, der bereits für geringe Konsummengen nachgewiesen wurde, zweifelt die DWA <ref>https://magazin.wein.plus/news/ernaehrungswissenschaftler-stellt-studien-zu-krebs-und-alkohol-in-frage-prof-nicolai-worm-kritisiert-mutmasslich-zu-niedrige-konsumangaben-der-teilnehmer</ref> an <ref> https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=103&cHash=04032e7d7506aee4ee325dae3a1acbd9 </ref>. Zudem stellt die DWA weitere vermeintliche Zusammenhänge zwischen Alkohol bzw. Wein und gesundheitlichen Vorteilen her: Moderat trinkende Menschen hätten angeblich seltener Nierenleiden und ein geringeres Risiko an Adipositas <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=26&cHash=10cd9f4117eedd69bf158ab1ba172398 DWA Adipositas </ref>, einer nicht-alkoholischen Fettleber <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=100&cHash=fcdbcca2a97dde5af11f80713f6f5a06 DWA Leber</ref> und Demenzerkrankungen <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/wissenschaft/wissenschaftlicher-ueberblick/einzelansicht?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=110&cHash=35ee886fe0087318016a0376a49bb64e DWA Demenz</ref> zu erkranken.
 
Obwohl Detailfragen zu einzelnen Wirkmechanismen von Alkohol und Wein auf den Körper und die Gesundheit kontrovers in der Wissenschaft diskutiert werden, besteht laut aktuellem Forschungsstand kein Zweifel daran, dass Wein als alkoholisches Getränk insgesamt als gesundheitsschädigend zu bewerten ist und es keinen risikofreien und insbesondere keinen gesundheitsfördernden Alkoholkonsum <ref>https://www.who.int/europe/de/news/item/28-12-2022-no-level-of-alcohol-consumption-is-safe-for-our-health </ref> gibt <ref>https://www.zeit.de/gesundheit/2022-07/alkohol-gesundheit-studie-menschen-unter-40/komplettansicht Artikel vom 18. Juli 2022, abgerufen am 1. März 2024 </ref>.
 
   
Neben dem DWF als Vollmitglied ist auch die DWA assoziertes Mitglied <ref>https://zaw.de/der-zaw/mitglieder/ abgerufen am 1. März 2024 </ref> im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft hat sich in einer Selbstverpflichtung „über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke“ dazu verpflichtet, „keine Aussagen zur Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten“ in ihrer kommerziellen Kommunikation zu treffen. Auch wenn es sich bei den Veröffentlichungen der DWA möglicherweise nicht um eine kommerzielle Kommunikation im engeren Sinne handelt, so vertritt die DWA offensiv die These, dass der Konsum von Alkohol und insbesondere Wein in moderaten Mengen mit mehr gesundheitlichen Vorteilen als Nachteilen verbunden ist. Das steht im Widerspruch zu der Selbstverpflichtung des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft.
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===Kommerzielle Werbung mit angeblich gesundheitsfördernden Wirkung von Wein===
   
Neben Informationsangeboten auf der eigenen Website ist die DWA auch bemüht, ihre Inhalte und Botschaften auf anderen Wegen zu kommunizieren. So machte Nathalie Stüben, Buchautorin und Aktivistin zum Thema Alkoholsucht, Anfang 2023 darauf aufmerksam, dass die DWA die Inhalte und Veranstaltungsunterlagen für eine offizielle ärztliche Fortbildung zum Thema „Alkohol und Krebs“ sponsorte <ref>https://oamn.jetzt/2023/02/weinlobby-sponsert-aerzte-fortbildung/ </ref>.
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Neben dem DWF als Vollmitglied ist auch die DWA assoziertes Mitglied <ref>[https://zaw.de/der-zaw/mitglieder/ ZAW Mitglieder] zaw.de abgerufen am 01.03.2024 </ref> im Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft. Der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft hat sich in einer Selbstverpflichtung „über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke“ dazu verpflichtet, „keine Aussagen zur Beseitigung, Linderung oder Verhütung von Krankheiten“ in ihrer kommerziellen Kommunikation zu treffen. Auch wenn es sich bei den Veröffentlichungen der DWA möglicherweise nicht um eine kommerzielle Kommunikation im engeren Sinne handelt, so vertritt die DWA offensiv die These, dass der Konsum von Alkohol und insbesondere Wein in moderaten Mengen mit mehr gesundheitlichen Vorteilen als Nachteilen verbunden ist. Das steht im Widerspruch zu der Selbstverpflichtung des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft.
Der auflagenstärksten medizinischen Fachzeitschriften „Der Kassenarzt“ liegt regelmäßig das Gratisheft „Vinomed“ bei, welches von der DWA herausgegeben <ref>https://www.zeit.de/2007/11/Weinlobby/komplettansicht abgerufen am 25. März 2024 </ref> wird <ref>https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/wie-gesund-rotwein-ist-chateau-medecine-1.1619086 abgerufen am 25. März 2024 </ref>. In der Ausgabe von Juni 2022 wird der Konsum von Wein (20g/Tag) mit einer verringerten Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Nicolai Worm, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der DWA, kommt in einem zweiseitigen Beitrag zum Schluss, dass „ein leichter bis mäßiger Weinkonsum zu den Mahlzeiten im Rahmen einer mediterranen Ernährung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die Gesamtsterblichkeit reduziert.“<ref>https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/DWA_2201_BR_001_Vinomed_Juni_2022_20220513.pdf </ref>
 
Der wissenschaftliche Konsens, dass bereits geringe Mengen Alkohol gesundheitsgefährdend sind, hat sich seit den 2010er Jahren herausgebildet. Die DWA greift diesen Konsens aktiv an und unterstellt: „Es werden nicht nur die die wissenschaftlichen Ergebnisse zu alkoholischen Getränken und Gesundheit (J-Kurve) negiert wie auch die Wissenschaftler persönlich in Misskredit gebracht. […] Für den Beirat der DWA sind die massiven Vorbehalte gegen Organisationen und Wissenschaftler, die sich für einen sachlichen, korrekten, nicht ideologisch geprägten Umgang mit der Wirkung von Wein auf die Gesundheit einsetzen, nicht akzeptabel.“ <ref>https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf</ref>
 
   
==Parlamentarisches Weinforum==
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Neben Informationsangeboten auf der eigenen Website ist die DWA auch bemüht, ihre Inhalte und Botschaften auf anderen Wegen zu kommunizieren. So machte Nathalie Stüben, Buchautorin und Aktivistin zum Thema Alkoholsucht, Anfang 2023 darauf aufmerksam, dass die DWA die Inhalte und Veranstaltungsunterlagen für eine offizielle ärztliche Fortbildung zum Thema „Alkohol und Krebs“ sponsorte <ref>[https://oamn.jetzt/2023/02/weinlobby-sponsert-aerzte-fortbildung/ Weinlobby sponsort Ärzte Fortbildung] oamn.de, Artikel vom 06.02.2023, abgerufen am 01.03.2024 </ref>.
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Der auflagenstärksten medizinischen Fachzeitschriften „Der Kassenarzt“ liegt regelmäßig das Gratisheft „Vinomed“ bei, welches von der DWA herausgegeben <ref>[https://www.zeit.de/2007/11/Weinlobby/komplettansicht Weinlobby] zeit.de, Artikel vom 07.02.2007, abgerufen am 25.03.2024 </ref> wird <ref>[https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/wie-gesund-rotwein-ist-chateau-medecine-1.1619086 Wie gesund Rotwein ist] sueddeutsche.de, Artikel vom 03.04.2018, abgerufen am 25.03.2024 </ref>. In der Ausgabe von Juni 2022 wird der Konsum von Wein (20g/Tag) mit einer verringerten Sterblichkeit in Verbindung gebracht. Nicolai Worm, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der DWA, kommt in einem zweiseitigen Beitrag zum Schluss, dass „ein leichter bis mäßiger Weinkonsum zu den Mahlzeiten im Rahmen einer mediterranen Ernährung das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs sowie die Gesamtsterblichkeit reduziert.“<ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/DWA_2201_BR_001_Vinomed_Juni_2022_20220513.pdf Vinomed Juni 2022] deutscheweinakademie.de </ref>
   
Das Parlamentarische Weinforum wurde 2003 von verschiedenen Bundestagsabgeordneten gegründet, unter anderem von der ehemaligen Weinkönigin und CDU-Abgeordneten Julia Klöckner sowie dem FDP-Politiker Volker Wissing. Das Deutsche Weininstitut unterstützt laut eigenen Angaben die Arbeit des Forums <ref>https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/</ref>, um welche Form der Unterstützung es sich dabei handelt, wird jedoch nicht präzisiert.
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Der wissenschaftliche Konsens, dass bereits geringe Mengen Alkohol gesundheitsgefährdend sind, hat sich seit den 2010er Jahren herausgebildet. Die DWA greift diesen Konsens aktiv an und unterstellt: „Es werden nicht nur die die wissenschaftlichen Ergebnisse zu alkoholischen Getränken und Gesundheit (J-Kurve) negiert wie auch die Wissenschaftler persönlich in Misskredit gebracht. […] Für den Beirat der DWA sind die massiven Vorbehalte gegen Organisationen und Wissenschaftler, die sich für einen sachlichen, korrekten, nicht ideologisch geprägten Umgang mit der Wirkung von Wein auf die Gesundheit einsetzen, nicht akzeptabel.“ <ref>[https://www.deutscheweinakademie.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien_Verlinkungen/final_DWA_Jahresbericht_A4_25_WEBversion.pdf Jahresbericht DWA]</ref>
Ziel des Parlamentarischen Weinforums ist, „die Weinkultur in Deutschland zu fördern und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für aktuelle Probleme und Herausforderungen der deutschen Weinwirtschaft zu sensibilisieren.“ <ref> https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/</ref> Zudem ist es dem Weinforum ein Anliegen, den Ausschank deutscher Weine in öffentlichen Institutionen und zu feierlichen Anlässen zu erhöhen. Dieses Bemühen zeigte sich erfolgreich, der DWI unterstützt das Auswärtigen Amt laut eigenen Aussagen mittlerweile „seit vielen Jahren bei der Auswahl von Weinen“, sodass „deutsche Weine auch weltweit in deutschen Konsulaten und Botschaften kredenzt“ werden <ref>https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März 2024 </ref>. Gleiches gilt für weitere offizielle Anlässe, im Restaurant des Bundestags und in der „Parlamentarischen Gesellschaft“.
 
Das Parlamentarische Weinforum ist eine zentrale Plattform zum Austausch zwischen Weinindustrie und den Abgeordneten des deutschen Bundestages sowie weiteren Politiker:innen <ref> https://www.regiotrends.de/de/politisches/index.news.317498.fachgespraech-zum-pflanzenschutz-im-weinbau---parlamentarisches-weinforum-reagiert-auf-situation-im-oeko-weinbau.html abgerufen am 25. März 2024 </ref>. Nicht nur Abgeordnete werden eingeladen, auch zuständige Referatsleiter aus dem Bundesministerien, parlamentarische Staatssekretär:innen, Ausschussmitglieder <ref>https://web.archive.org/web/20160508154716/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/wine-in-moderation/ </ref> und die damalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler <ref>https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/</ref>. 
 
Das Weinforum arbeitete bereits 2003 mit dem DWI zusammen. Der damalige Geschäftsführer des DWI kam eigens nach Berlin, „um den Parlamentariern bei verschiedenen Weiß- und Rotweinen die kleine Schule des Weinverkostens näher zu bringen.“<ref>https://web.archive.org/web/20160508084508/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/ </ref>
 
Auch die Deutsche Weinakademie kam über die von ihr verantwortete Branchenkampagne „Wine in Moderation“ mit dem Forum ins Gespräch <ref> https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/ </ref>. Auch der Deutsche Weinbauverband steht im „ständigen Dialog“ mit dem Parlamentarischem <ref>https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/ueber-allem-steht-die-nachhaltige-erzeugung abgerufen am 25. März 2024 </ref> Weinforum <ref>https://www.facebook.com/photo/?fbid=3283373441912618&locale=hi_IN abgerufen am 25. März 2025 </ref>.
 
Die Wirkung des Parlamentarischen Weinforums als Plattform der politischen Meinungsbildung brachte das Gründungsmitglied Gustav Herzog auf den Punkt, als er 2017 „zufrieden feststellte, dass alle weinbaupolitischen Beschlüsse des Bundestags seit Gründung des Forums einstimmig gewesen seien.“<ref> https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint abgerufen am 25. März 2024 </ref>
 
   
==Verbindungen==
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==Parlamentarisches Weinforum==
   
Neben dem DZV gibt es weitere Zusammenschlüsse der Tabakindustrie<ref>[https://www.zigarettenverband.de/de/27/%C3%9Cber_den_DZV/Partner Partner], zigarettenverband.de</ref>:
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Das Parlamentarische Weinforum wurde 2003 von verschiedenen Bundestagsabgeordneten gegründet, unter anderem von der ehemaligen Weinkönigin und CDU-Abgeordneten Julia Klöckner sowie dem FDP-Politiker Volker Wissing. Das Deutsche Weininstitut unterstützt laut eigenen Angaben die Arbeit des Forums, um welche Form der Unterstützung es sich dabei handelt, wird jedoch nicht präzisiert.
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Ziel des Parlamentarischen Weinforums ist, „die Weinkultur in Deutschland zu fördern und die Abgeordneten des Deutschen Bundestages für aktuelle Probleme und Herausforderungen der deutschen Weinwirtschaft zu sensibilisieren.“ <ref> [https://www.deutscheweine.de/presse/pressemeldungen/details/news/detail/News/neuaufstellung-des-parlamentarischen-weinforums/ Neuaufstellung des parlamentarischen Weinforums] deutscheweine.de, abgerufen am 26.03.2024</ref> Zudem ist es dem Weinforum ein Anliegen, den Ausschank deutscher Weine in öffentlichen Institutionen und zu feierlichen Anlässen zu erhöhen. Dieses Bemühen zeigte sich erfolgreich, der DWI unterstützt das Auswärtigen Amt laut eigenen Aussagen mittlerweile „seit vielen Jahren bei der Auswahl von Weinen“, sodass „deutsche Weine auch weltweit in deutschen Konsulaten und Botschaften kredenzt“ werden <ref>[https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint Fraktionen getrennt, im Wein vereint] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">28.06.22,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref>. Gleiches gilt für weitere offizielle Anlässe, im Restaurant des Bundestags und in der „Parlamentarischen Gesellschaft“.
   
*Bundesverband der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE)
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Das Parlamentarische Weinforum ist eine zentrale Plattform zum Austausch zwischen Weinindustrie und den Abgeordneten des deutschen Bundestages sowie weiteren Politiker:innen <ref> [https://www.regiotrends.de/de/politisches/index.news.317498.fachgespraech-zum-pflanzenschutz-im-weinbau---parlamentarisches-weinforum-reagiert-auf-situation-im-oeko-weinbau.html Öko Weinbau] regiotrends.de, Artikel vom 23.08.2016, abgerufen am 25.03.2024 </ref>. Nicht nur Abgeordnete werden eingeladen, auch zuständige Referatsleiter aus dem Bundesministerien, parlamentarische Staatssekretär:innen, Ausschussmitglieder <ref>[https://web.archive.org/web/20160508154716/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/wine-in-moderation/ Parlamentarisches Fachgespräch: Wine in Moderation] parlamentarisches-weinforum.de </ref> und die damalige Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler <ref>[https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/ Events Weinforum] parlamentarisches-weinforum.de</ref>.
*Verband der deutschen Rauchtabakindustrie (VdR)
 
*Bundesverband der Zigarrenindustrie e. V. (BdZ)
 
*Bundesverband Deutscher Tabakwaren-Großhändler und Automatenhersteller (BDTA)
 
*Bundesverband des Tabakwareneinzelhandels (BTWE)
 
*Bundesverband der Deutschen Industrie
 
*Bundesverband deutscher Tabakpflanzer e.V. (BdT)
 
   
==Weiterführende Informationen==
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Das Weinforum arbeitete bereits 2003 mit dem DWI zusammen. Der damalige Geschäftsführer des DWI kam eigens nach Berlin, „um den Parlamentariern bei verschiedenen Weiß- und Rotweinen die kleine Schule des Weinverkostens näher zu bringen.“<ref>[https://web.archive.org/web/20160508084508/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/geschichte/ Geschichte Weinforum] parlamentarisches-Weinforum.de</ref>
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Auch die Deutsche Weinakademie kam über die von ihr verantwortete Branchenkampagne „Wine in Moderation“ mit dem Forum ins Gespräch <ref>[https://web.archive.org/web/20160508023706/http://www.parlamentarisches-weinforum.de/events/ Events Weinforum] parlamentarisches-Weinforum.de </ref>. Auch der Deutsche Weinbauverband steht im „ständigen Dialog“ mit dem Parlamentarischem <ref>[https://www.meininger.de/weinbau/politik-und-verbaende/ueber-allem-steht-die-nachhaltige-erzeugung Über allem steht die nachhaltige Erzeugung] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">07.07.2022,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref> Weinforum <ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=3283373441912618&locale=hi_IN Bild Weinforum] facebook.de abgerufen am 25.03.2024 </ref>.
   
Dokumentation: Nikotin im Beutel. Die neue Masche der Tabak-Industrie - Film von Bärbel Merseburger-Sill<ref>[https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-nikotin-im-beutel-102.html], ZDFzoom, 20. April 2022, abgerufen am 21.04.2022</ref>
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Die Wirkung des Parlamentarischen Weinforums als Plattform der politischen Meinungsbildung brachte das Gründungsmitglied Gustav Herzog auf den Punkt, als er 2017 „zufrieden feststellte, dass alle weinbaupolitischen Beschlüsse des Bundestags seit Gründung des Forums einstimmig gewesen seien.“<ref> [https://www.meininger.de/wein/politik-und-verbaende/fraktionen-getrennt-im-wein-vereint Fraktionen getrennt, im Wein vereint] meininger.de, Artikel vom <span class="post-created">28.06.2022,</span> abgerufen am 25.03.2024 </ref>
   
   
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[[Kategorie:Grassroots-Lobbying]]
 
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[[Kategorie:Parteispenden]]
 
[[Kategorie:Parteispenden]]
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