Public Affairs: Unterschied zwischen den Versionen
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Public Affairs (PA) bezeichnet den Versuch einer strategischen Beeinflussung von Entscheidungsprozessen an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Als PA ist im Kern Lobbying, also die Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext ist PA im Kern Lobbying. Dabei wird unterschieden in die direkte Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die indirekte Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, Deep Lobbying). Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung zu Public Relations (PR)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)[1] verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst. Die Übergänge sind wohl, vor allem in der Praxis, fließend. Instrumente der PA sind nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.[2]
Akteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben PR-Agenturen (Lobby-Agenturen) auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, Anwaltskanzleien und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.
PA wird auch Außenpolitik für Unternehmen genannt. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe Lobbyagenturen (auch PR-Agenturen) engagiert. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten. Instrumente der PA umfassen nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.[2]
Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben PR-Agenturen (Lobby-Agenturen) auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, Anwaltskanzleien und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.
Problematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Bereich der Public Affairs Es herrscht oft eine große Intransparenz: In , da der Öffentlichkeit ist selten bekannt ist, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist , beide Seiten schätzen diese (Diskretion). Daher So werden Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen bestimmte Regulierungspläne, wenn überhaupt erst im Nachhinein bekannt. Die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden.
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ „Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer
- ↑ Radunski, P.: „Public Affairs als Politikberatung“. In: Falk, S. et al. (2006): Handbuch Politikberatung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315-333
'''Public Affairs (PA)''' bezeichnet den Versuch einer strategischen Beeinflussung von Entscheidungsprozessen an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Als PA ist im Kern Lobbying, also die Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext ist PA im Kern Lobbying. Dabei wird unterschieden in die direkte Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die indirekte Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, Deep Lobbying). Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt. == Abgrenzung zu Public Relations (PR) == Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst. Die Übergänge sind wohl, vor allem in der Praxis, fließend. == Akteure == Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben PR-Agenturen (Lobby-Agenturen) auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, Anwaltskanzleien und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften. Instrumente der PA sind nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.<ref>Radunski, P.: „Public Affairs als Politikberatung“. In: Falk, S. et al. (2006): ''Handbuch Politikberatung''. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315-333</ref> == Akteure == PA wird auch ''Außenpolitik für Unternehmen'' genannt. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe Lobbyagenturen (auch PR-Agenturen) engagiert. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten. Instrumente der PA umfassen nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.<ref>Radunski, P.: „Public Affairs als Politikberatung“. In: Falk, S. et al. (2006): ''Handbuch Politikberatung''. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315-333</ref> == Problematik == Im Bereich der Public Affairs Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben PR-Agenturen (Lobby-Agenturen) auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, Anwaltskanzleien und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften. == Problematik == Es herrscht oft eine große Intransparenz: In, da der Öffentlichkeit ist selten bekannt ist, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist, beide Seiten schätzen diese Diskretion. Daher (Diskretion). So werden Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen bestimmte Regulierungspläne, wenn überhaupt erst im Nachhinein bekannt. Die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden. == Weiterführende Informationen == == Weiterführende Informationen == == Einzelnachweise == <references/>
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'''Public Affairs (PA)''' bezeichnet den Versuch einer strategischen Beeinflussung von Entscheidungsprozessen an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. |
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− | Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst. |
+ | Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst. Die Übergänge sind wohl, vor allem in der Praxis, fließend. |
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PA wird auch ''Außenpolitik für Unternehmen'' genannt. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe Lobbyagenturen (auch PR-Agenturen) engagiert. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten. |
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