Public Affairs: Unterschied zwischen den Versionen

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Public Affairs (PA) bezeichnet den Versuch, Entscheidungsprozesse an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strategisch zu beeinflussen.[1] Als Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext meint der Oberbegriff „PA“ ist PA im Kern Lobbyarbeit.[2] Heute gibt es eine Vielzahl von PR-finden sich zahlreiche Agenturen, die verschiedene Dienstleistungen der PA gegen Bezahlung anbieten. Problematisch ist dabei vor allem die Intransparenz: Kunden, Kampagnen und Honorare müssen nicht offengelegt werden, so dass der Bereich der Public Affairs generell für Außenstehende nur schwer zu überblicken ist. Verstrickungen und Meinungsmache bleiben so im Verborgenen.

Begriffseinordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innerhalb der Public Affairs wird unterschieden in die direkte Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die indirekte Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, Deep Lobbying).[3] Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt.

Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer lauter Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)[4] verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst.[1] Die Übergänge sind fließend, vor allem in der Praxis – manche setzen die beiden Begriffe PR und PA auch einfach gleich.

Akteure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PA wird kann auch Außenpolitik für Unternehmen genannt werden. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe Lobbyagenturen (LobbyPR-Agenturen) Agenturen engagiert, die auch als PR-Agenturen bezeichnet werden. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistungen Dienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten.

Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben PR-Agenturen auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, Anwaltskanzleien und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.

Instrumente der PA umfassen nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.[5]

Problematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bereich der Public Affairs herrscht oft eine große Intransparenz: So treten beispielsweise die Lobby-Agenturen kaum öffentlich auf, nur wenigen dürften die großen Firmennamen in diesem Milliarden-Geschäft bekannt sein (Burson-Marsteller, Hill+Knowlton Strategies, Edelman). Zudem ist in der Öffentlichkeit selten öffentlichbekannt, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist , beide Seiten dürften schätzen diese Diskretion schätzen. Wenn Daher werden Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen Regulierungspläne, bekannt werden, dann oftmals erst im Nachhinein . Zu diesem Zeitpunkt hat die Kampagne meist schon ihre gewünschte Wirkung erzielt. Die Möglichkeit einer gezielten bekannt. Die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden. So haben Lobby-Agenturen bereits Demonstrationen als Graswurzelbewegungen initiiert (Burson-Marsteller) oder unterstützen autoritäre Regime bei der Vermarktung („Unser Lobbyist für Baku“). Vielfach unterhalten die großen Agenturen eigene, hochkarätig besetzte Abteilungen zu Government Affairs.[6] – und können so, ohne ihre Kunden zu nennen, Einfluss auf Entscheidungen ausüben.

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung. Online unter: Homepage der Hans-Böckler-Stiftung, Arbeitspapiere, abgerufen am 12.12.2013
  • „Public Relations (PR)“. In: Springer Gabler Verlag (Herausgeber): Gabler Wirtschaftslexikon. Online unter: [1], abgerufen am 12.12.2013
  • PR

    PR-Agenturen

    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. 1,01,1 Althaus, M. (2005): „Public Affairs und Public Relations – Ungleiche Schwestern“. DIPAPERS 03: Wissenschaftliche Studien und Positionen zur Praxis in Politikmanagement, Politischer Kommunikation und Interessensrepräsentation, S. 2
    2. Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung, S. 9
    3. Althaus, M., Gefken, M. und S. Rawe (Hrsg.) (2005): Handlexikon Public Affairs. Münster: Lit Verlag, S. 262
    4. „Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer
    5. Radunski, P.: „Public Affairs als Politikberatung“. In: Falk, S. et al. (2006): Handbuch Politikberatung. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315-333
    6. Wie im Fall von Ogilvy Government Relations: „Recognized for many years as one of Washington’s top lobbying firms, all of our partners have served in senior-level positions throughout the legislative and executive branches of the federal government. In addition many have played key roles in presidential and congressional campaigns.“ Webseite von Ogilvy Government Relations, abgerufen am 10.12.2013
    '''Public Affairs (PA)''' bezeichnet den Versuch, Entscheidungsprozesse an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strategisch zu beeinflussen.<ref name="prpa">Althaus, M. (2005): „Public Affairs und Public Relations – Ungleiche Schwestern“. DIPAPERS 03: Wissenschaftliche Studien und Positionen zur Praxis in Politikmanagement, Politischer Kommunikation und Interessensrepräsentation, S. 2</ref>
            
            Als Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext meint 
                
                der Oberbegriff „PA“ ist 
                
                PA im Kern Lobbyarbeit.<ref>Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung, S. 9</ref> Heute gibt es eine Vielzahl von [[PR-Agenturen]]finden sich zahlreiche Agenturen, die verschiedene Dienstleistungen der PA gegen Bezahlung anbieten.
            
            Problematisch ist dabei vor allem die Intransparenz: Kunden, Kampagnen und Honorare müssen nicht offengelegt werden, so dass der Bereich der Public Affairs generell für Außenstehende nur schwer zu überblicken ist.
            Verstrickungen und Meinungsmache bleiben so im Verborgenen.
                
    
                == Begriffseinordnung ==
            
            Innerhalb der Public Affairs wird unterschieden in die ''direkte'' Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die ''indirekte'' Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, [[Deep Lobbying]]).<ref>Althaus, M., Gefken, M. und S. Rawe (Hrsg.) (2005): ''Handlexikon Public Affairs''. Münster: Lit Verlag, S. 262 </ref> Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt.
            
    
            Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer ''lauter'' Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst.<ref name="prpa"/> Die Übergänge sind fließend, vor allem in der Praxis – manche setzen die beiden Begriffe PR und PA auch einfach gleich.
            
    
            == Akteure ==
            
            PA wird kannauch ''Außenpolitik für Unternehmen'' genannt werden. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe (Lobby-)Agenturen engagiert, die auch als [[PR-Agenturen]] bezeichnet werdenLobbyagenturen ([[PR-Agenturen]]) engagiert. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also DienstleistungenDienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten.
            
    
            Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben [[PR-Agenturen]] auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, [[Anwaltskanzleien]] und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.
            
    
            Instrumente der PA umfassen nach Radunski: „wissenschaftliche Analysen, Themen- und Wissensmanagement, Lobbying, Public Relations, politische Kommunikation und Werbung“.<ref>Radunski, P.: „Public Affairs als Politikberatung“. In: Falk, S. et al. (2006): ''Handbuch Politikberatung''. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, S. 315-333</ref>
            
    
            == Problematik ==
            
            Im Bereich der Public Affairs herrscht oft eine große Intransparenz: So treten beispielsweise die Lobby-Agenturen kaum öffentlich auf, nur wenigen dürften die großen Firmennamen in diesem Milliarden-Geschäft bekannt sein ([[Burson-Marsteller]], [[Hill+Knowlton Strategies]], [[Edelman]]). Zudem ist selten öffentlich. Zudem ist in der Öffentlichkeit selten bekannt, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist, beide Seiten dürftenschätzen diese Diskretion schätzen. Wenn . Daher werden Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen Regulierungspläne, bekannt werden, dann oftmals erst im Nachhinein. Zu diesem Zeitpunkt hat die Kampagne meist schon ihre gewünschte Wirkung erzielt. Die Möglichkeit einer gezielten  bekannt. Die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden. So haben Lobby-Agenturen bereits Demonstrationen als Graswurzelbewegungen initiiert ([https://lobbypedia.de/wiki/Burson-Marsteller#2012:_Demonstration_Pro_Frankfurter_Flughafen Burson-Marsteller]) oder unterstützen autoritäre Regime bei der Vermarktung ([https://www.lobbycontrol.de/2012/03/unser-lobbyist-fur-baku/ „Unser Lobbyist für Baku“]). Vielfach unterhalten die großen Agenturen eigene, hochkarätig besetzte Abteilungen zu Government Affairs.<ref>Wie im Fall von Ogilvy Government Relations: „Recognized for many years as one of Washington’s top lobbying firms, all of our partners have served in senior-level positions throughout the legislative and executive branches of the federal government. In addition many have played key roles in presidential and congressional campaigns.“ [http://www.ogilvygr.com/About_Us.aspx Webseite von Ogilvy Government Relations], abgerufen am 10.12.2013</ref>
            – und können so, ohne ihre Kunden zu nennen, Einfluss auf Entscheidungen ausüben.
                
    
                == Weiterführende Informationen ==
                
                * Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung. Online unter: [http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_145.pdf Homepage der Hans-Böckler-Stiftung, Arbeitspapiere], abgerufen am 12.12.2013
                
                * „Public Relations (PR)“. In: Springer Gabler Verlag (Herausgeber): ''Gabler Wirtschaftslexikon''. Online unter: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54933/public-relations-pr-v11.html], abgerufen am 12.12.2013
                
                * [[
                
                == Weiterführende Informationen ==
                
                &#10140; [[PR-Agenturen]]
            
    
            == Einzelnachweise ==
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    '''Public Affairs (PA)''' bezeichnet den Versuch, Entscheidungsprozesse an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strategisch zu beeinflussen.<ref name="prpa">Althaus, M. (2005): „Public Affairs und Public Relations – Ungleiche Schwestern“. DIPAPERS 03: Wissenschaftliche Studien und Positionen zur Praxis in Politikmanagement, Politischer Kommunikation und Interessensrepräsentation, S. 2</ref>
     
    '''Public Affairs (PA)''' bezeichnet den Versuch, Entscheidungsprozesse an den Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strategisch zu beeinflussen.<ref name="prpa">Althaus, M. (2005): „Public Affairs und Public Relations – Ungleiche Schwestern“. DIPAPERS 03: Wissenschaftliche Studien und Positionen zur Praxis in Politikmanagement, Politischer Kommunikation und Interessensrepräsentation, S. 2</ref>
    Als Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext ist
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    Als Vertretung und Vermittlung von Unternehmens-, Mitarbeiter- und Mitgliederinteressen im politischen Kontext meint
    PA im Kern Lobbyarbeit.<ref>Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung, S. 9</ref> Heute finden sich zahlreiche Agenturen, die verschiedene Dienstleistungen der PA gegen Bezahlung anbieten.
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    der Oberbegriff „PA“ im Kern Lobbyarbeit.<ref>Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung, S. 9</ref> Heute gibt es eine Vielzahl von [[PR-Agenturen]], die verschiedene Dienstleistungen der PA gegen Bezahlung anbieten.
    Problematisch ist vor allem die Intransparenz: Kunden, Kampagnen und Honorare müssen nicht offengelegt werden, so dass der Bereich der Public Affairs generell für Außenstehende nur schwer zu überblicken ist.
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    Problematisch ist dabei vor allem die Intransparenz: Kunden, Kampagnen und Honorare müssen nicht offengelegt werden, so dass der Bereich der Public Affairs generell für Außenstehende nur schwer zu überblicken ist. Verstrickungen und Meinungsmache bleiben so im Verborgenen.
       
     
    == Begriffseinordnung ==
     
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    Innerhalb der Public Affairs wird unterschieden in die ''direkte'' Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die ''indirekte'' Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, [[Deep Lobbying]]).<ref>Althaus, M., Gefken, M. und S. Rawe (Hrsg.) (2005): ''Handlexikon Public Affairs''. Münster: Lit Verlag, S. 262 </ref> Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt.
     
    Innerhalb der Public Affairs wird unterschieden in die ''direkte'' Beeinflussung politischer Entscheidungsträger abseits der Öffentlichkeit (Government Relations als klassisches Lobbying) und die ''indirekte'' Einflussnahme auf Politik durch Beeinflussung der Öffentlichkeit (klassische Öffentlichkeitsarbeit, [[Deep Lobbying]]).<ref>Althaus, M., Gefken, M. und S. Rawe (Hrsg.) (2005): ''Handlexikon Public Affairs''. Münster: Lit Verlag, S. 262 </ref> Zusätzlich werden auch Dienstleistungen wie juristische Beratung oder Krisenkommunikation unter PA geführt.
       
    Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst.<ref name="prpa"/> Die Übergänge sind fließend, vor allem in der Praxis – manche setzen die beiden Begriffe PR und PA auch einfach gleich.
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    Der strategische Ansatz wird als Abgrenzung von PA von klassischer ''lauter'' Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations, PR)<ref>„Wenn ein junger Mann ein Mädchen kennengelernt hat und ihr sagt, was für ein großartiger Kerl er ist, so ist das Reklame. Wenn er ihr sagt, wie reizend sie aussieht, so ist das Werbung. Aber wenn das Mädchen sich für ihn entscheidet, weil sie von anderen gehört hat, was für ein feiner Kerl er wäre, dann ist das Public Relations.“ Alwin Münchmeyer</ref> verstanden. Dennoch werden (vor allem im deutschen Sprachraum) viele Aktivitäten, die heute größtenteils den PA zugeschrieben werden, unter Öffentlichkeitsarbeit gefasst.<ref name="prpa"/> Die Übergänge sind fließend, vor allem in der Praxis – manche setzen die beiden Begriffe PR und PA auch einfach gleich.
       
     
    == Akteure ==
     
    == Akteure ==
    PA wird auch ''Außenpolitik für Unternehmen'' genannt. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe Lobbyagenturen ([[PR-Agenturen]]) engagiert. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistung von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten.
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    PA wird kann ''Außenpolitik für Unternehmen'' genannt werden. Neben der Mitgliedschaft in Verbänden werden für Unternehmen eigene Repräsentanzen zunehmend wichtiger, etwa in Berlin oder Brüssel. Wo die Repräsentanzen bei größeren Projekten und Kapagnen an Grenzen stoßen, werden externe (Lobby-)Agenturen engagiert, die auch als [[PR-Agenturen]] bezeichnet werden. Oftmals bieten diese auch sog. Fullservice-Leistungen an, übernehmen also Dienstleistungen von externer Pressearbeit über Business-to-business Kommunikation (B2B) bis hin zur Schulung von Führungskräften und Angestellten.
       
     
    Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben [[PR-Agenturen]] auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, [[Anwaltskanzleien]] und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.
     
    Dienstleister für Organisationen und Unternehmen sind neben [[PR-Agenturen]] auch kleinere PR-Büros, Ex-Politprofis, [[Anwaltskanzleien]] und Unternehmens- sowie Politikberatungsgesellschaften.
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    == Problematik ==
     
    == Problematik ==
    Im Bereich der Public Affairs herrscht oft eine große Intransparenz: So treten beispielsweise die Lobby-Agenturen kaum öffentlich auf, nur wenigen dürften die großen Firmennamen in diesem Milliarden-Geschäft bekannt sein. Zudem ist in der Öffentlichkeit selten bekannt, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist, beide Seiten schätzen diese Diskretion. Daher werden Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen Regulierungspläne, oftmals erst im Nachhinein bekannt. Die gezielte Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden. So haben Lobby-Agenturen Demonstrationen als Graswurzelbewegungen initiiert ([https://lobbypedia.de/wiki/Burson-Marsteller#2012:_Demonstration_Pro_Frankfurter_Flughafen Burson-Marsteller]) oder unterstützen autoritäre Regime bei der Vermarktung ([https://www.lobbycontrol.de/2012/03/unser-lobbyist-fur-baku/ „Unser Lobbyist für Baku“]). Vielfach unterhalten die großen Agenturen eigene, hochkarätig besetzte Abteilungen zu Government Affairs.<ref>Wie im Fall von Ogilvy Government Relations: „Recognized for many years as one of Washington’s top lobbying firms, all of our partners have served in senior-level positions throughout the legislative and executive branches of the federal government. In addition many have played key roles in presidential and congressional campaigns.“ [http://www.ogilvygr.com/About_Us.aspx Webseite von Ogilvy Government Relations], abgerufen am 10.12.2013</ref>
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    Im Bereich der Public Affairs herrscht oft eine große Intransparenz: So treten beispielsweise die Lobby-Agenturen kaum öffentlich auf, nur wenigen dürften die großen Firmennamen in diesem Milliarden-Geschäft bekannt sein ([[Burson-Marsteller]], [[Hill+Knowlton Strategies]], [[Edelman]]). Zudem ist selten öffentlich, welcher Auftraggeber bei welchem Dienstleister mit welchem Projekt vertreten ist beide Seiten dürften diese Diskretion schätzen. Wenn Beteiligungen von PR-Agenturen, etwa an Kampagnen gegen Regulierungspläne, bekannt werden, dann oftmals erst im Nachhinein. Zu diesem Zeitpunkt hat die Kampagne meist schon ihre gewünschte Wirkung erzielt. Die Möglichkeit einer gezielten Manipulation der öffentlichen Meinung durch Organisationen, die es sich leisten können, einen PA-Dienstleister zu engagieren, darf kritisch gesehen werden. So haben Lobby-Agenturen bereits Demonstrationen als Graswurzelbewegungen initiiert ([https://lobbypedia.de/wiki/Burson-Marsteller#2012:_Demonstration_Pro_Frankfurter_Flughafen Burson-Marsteller]) oder unterstützen autoritäre Regime bei der Vermarktung ([https://www.lobbycontrol.de/2012/03/unser-lobbyist-fur-baku/ „Unser Lobbyist für Baku“]). Vielfach unterhalten die großen Agenturen eigene, hochkarätig besetzte Abteilungen zu Government Affairs<ref>Wie im Fall von Ogilvy Government Relations: „Recognized for many years as one of Washington’s top lobbying firms, all of our partners have served in senior-level positions throughout the legislative and executive branches of the federal government. In addition many have played key roles in presidential and congressional campaigns.“ [http://www.ogilvygr.com/About_Us.aspx Webseite von Ogilvy Government Relations], abgerufen am 10.12.2013</ref> – und können so, ohne ihre Kunden zu nennen, Einfluss auf Entscheidungen ausüben.
       
     
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    == Weiterführende Informationen ==
    &#10140; [[PR-Agenturen]]
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    * Priddat, B. P. und R. Speth (2007): „Das neue Lobbying von Unternehmen: Public Affairs“. Arbeitspapier Nr. 145 der Hans-Böckler-Stiftung. Online unter: [http://www.boeckler.de/pdf/p_arbp_145.pdf Homepage der Hans-Böckler-Stiftung, Arbeitspapiere], abgerufen am 12.12.2013
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    * „Public Relations (PR)“. In: Springer Gabler Verlag (Herausgeber): ''Gabler Wirtschaftslexikon''. Online unter: [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54933/public-relations-pr-v11.html], abgerufen am 12.12.2013
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    * [[PR-Agenturen]]
       
     
    == Einzelnachweise ==
     
    == Einzelnachweise ==
     
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