Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung: Unterschied zwischen den Versionen

K
K (Zeichensetzung vereinheitlicht)
Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV)
Rechtsform e.V.
Tätigkeitsbereich Straßenbau
Gründungsdatum 1980
Hauptsitz Bonn
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse gsv-verkehrundumwelt.de

Die Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV) tritt nach außen als neutraler, gemeinnütziger Verein auf und präsentiert sich auf ihrer Webseite als „unabhängig von Parteien und Interessengruppen“.[1] Die GSV finanziert sich jedoch hauptsächlich über die sogenannte Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung, in deren Vorstand in den letzten Jahren unter anderem die Strabag-Tochter Deutsche Asphalt, der ADAC-Südbayern, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Asphaltverbands und die Asphalt-Mischwerke Oberfranken vertreten waren. Die Mehrheit der Gründungsmitglieder der GSV und der Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung (FSV) sind Unternehmen und Verbände der Straßenbau- und Automobilindustrie.[2]

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pro-Straße-Bürgerinitiativen bekommen durch die GSV professionelle Hilfe bei der Pressearbeit und bei der Strategieentwicklung. Die Bürgerinitiativen werden im Bauplanungsrecht geschult und erhalten finanzielle Unterstützung für die Kampagnenarbeit. Das geht so weit, dass Pappschilder für Aktionen, Plakate, Aufkleber und Mustertexte von der GSV zentral bei einer Druckerei in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister, Landräte und Straßenbaumeister werden gezielt in die Bürgerinitiativen eingebunden , um Kontakte zu Straßenbaubehörden herzustellen sowie und die Straßenbauvorhaben voranzutreiben. In den letzten Jahren war die GSV zudem immer wieder an der Gründung neuer Bürgerinitiativen beteiligt.[3]

So findet professionalisierte Lobbyarbeit der Straßenbau- und Automobilbranche hinter dem Deckmantel verschiedener Bürgerbewegungen statt. Seit 1980 wurden auf diesem Weg mindestens 150 Bürgerinitiativen von der GSV unterstützt. Die GSV zeigt sich hinsichtlich ihrer Mitglieder und Finanzierung intransparent. Wirtschaftliche Partikularinteressen werden als Gemeinwohlinteressen artikuliert. Letztlich ist die GSV eine Vorfeldorganisation der Asphalt- und Baulobby, um lokale Initiativen für mehr Straßen aufzubauen. Durch den Druck dieser Initiativen soll mehr staatliches Geld in den Straßenbau fließen.[2]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wir über uns, Webseite des GSV, abgerufen am 13.06.2016
  2. 2,02,1 Versteckspiel der Asphaltlobby, lobbycontrol.de vom 28.04.2009, abgerufen am 13.06.2016
  3. A. Irmisch: Astroturf. Eine neue Lobbyingstrategie in Deutschland?, Wiesbaden 2011, S. 30
{{BoxOrganisation
        
        | Name              = Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung (GSV)
        
        | Logo              = <!--[[Bild:<datei>|center]]-->
        
        | Rechtsform        = e.V.
        
        | Tätigkeitsbereich = Straßenbau
        
        | Gründungsdatum    = 1980
        
        | Hauptsitz         = Bonn
        
        | Homepage          = [http://gsv-verkehrundumwelt.de/index.php?id=2 gsv-verkehrundumwelt.de]
        
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        Die '''Gesellschaft zur Förderung umweltgerechter Straßen- und Verkehrsplanung''' (GSV) tritt nach außen als neutraler, gemeinnütziger Verein auf und präsentiert sich auf ihrer Webseite als „unabhängig von Parteien und Interessengruppen“.<ref>[http://gsv-verkehrundumwelt.de/index.php?id=4 Wir über uns], Webseite des GSV, abgerufen am 13.06.2016</ref> Die GSV finanziert sich jedoch hauptsächlich über die sogenannte Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung, in deren Vorstand in den letzten Jahren unter anderem die Strabag-Tochter Deutsche Asphalt, der ADAC-Südbayern, der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Asphaltverbands und die Asphalt-Mischwerke Oberfranken vertreten waren. Die Mehrheit der Gründungsmitglieder der GSV und der Fördergemeinschaft für umweltgerechte Straßen- und Verkehrsplanung (FSV) sind Unternehmen und Verbände der Straßenbau- und Automobilindustrie.<ref name="asphaltlobby">[https://www.lobbycontrol.de/2009/04/versteckspiel-der-asphaltlobby-muss-beendet-werden/ Versteckspiel der Asphaltlobby], lobbycontrol.de vom 28.04.2009, abgerufen am 13.06.2016</ref>
        

        == Lobbystrategien und Einfluss ==
        
        Pro-Straße-Bürgerinitiativen bekommen durch die GSV professionelle Hilfe bei der Pressearbeit und bei der Strategieentwicklung. Die Bürgerinitiativen werden im Bauplanungsrecht geschult und erhalten finanzielle Unterstützung für die Kampagnenarbeit. Das geht so weit, dass Pappschilder für Aktionen, Plakate, Aufkleber und Mustertexte von der GSV zentral bei einer Druckerei in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister, Landräte und Straßenbaumeister werden gezielt in die Bürgerinitiativen eingebunden, um Kontakte zu Straßenbaubehörden herzustellen sowieund die Straßenbauvorhaben voranzutreiben. In den letzten Jahren war die GSV zudem immer wieder an der Gründung neuer Bürgerinitiativen beteiligt.<ref>A. Irmisch: Astroturf. Eine neue Lobbyingstrategie in Deutschland?, Wiesbaden 2011, S. 30</ref>
        

        So findet professionalisierte Lobbyarbeit der Straßenbau- und Automobilbranche hinter dem Deckmantel verschiedener Bürgerbewegungen statt. Seit 1980 wurden auf diesem Weg mindestens 150 Bürgerinitiativen von der GSV unterstützt. Die GSV zeigt sich hinsichtlich ihrer Mitglieder und Finanzierung intransparent. Wirtschaftliche Partikularinteressen werden als Gemeinwohlinteressen artikuliert. Letztlich ist die GSV eine Vorfeldorganisation der Asphalt- und Baulobby, um lokale Initiativen für mehr Straßen aufzubauen. Durch den Druck dieser Initiativen soll mehr staatliches Geld in den Straßenbau fließen.<ref name="asphaltlobby" />
        <!-- == Fallbeispiele und Kritik ==
            
            ''genauere Recherchen zu einzelnen Lobbyprojekten, Kampagnen''
            

            == Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen ==
            
            ''Mitglieder, Mitgliederorganisationen (Verbände); Organisationsstruktur, Rechtsform, zentrale Entscheidungsgremien, Sitz und Lobbybüros der Organisation; wichtige Personen (aktuell und ehemalig), z.B. Präsidium oder Cheflobbyisten (in Berlin/Brüssel). Mitgliedschaften in anderen Organisationen, Kooperationen o.ä.''
            

            == Finanzen ==
            
            ''Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden''
            

            == Geschichte ==
            
            ''Gründung, Gründer, Motive, lobbyrelevante Veränderungen''-->
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        * [https://www.lobbycontrol.de/2009/04/versteckspiel-der-asphaltlobby-muss-beendet-werden/ "Versteckspiel der Asphaltlobby muss beendet werden", LobbyControl vom 28.04.2009]
        

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        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Organisation]]
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== Lobbystrategien und Einfluss ==
 
== Lobbystrategien und Einfluss ==
Pro-Straße-Bürgerinitiativen bekommen durch die GSV professionelle Hilfe bei der Pressearbeit und bei der Strategieentwicklung. Die Bürgerinitiativen werden im Bauplanungsrecht geschult und erhalten finanzielle Unterstützung für die Kampagnenarbeit. Das geht so weit, dass Pappschilder für Aktionen, Plakate, Aufkleber und Mustertexte von der GSV zentral bei einer Druckerei in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister, Landräte und Straßenbaumeister werden gezielt in die Bürgerinitiativen eingebunden um Kontakte zu Straßenbaubehörden herzustellen und die Straßenbauvorhaben voranzutreiben. In den letzten Jahren war die GSV zudem immer wieder an der Gründung neuer Bürgerinitiativen beteiligt.<ref>A. Irmisch: Astroturf. Eine neue Lobbyingstrategie in Deutschland?, Wiesbaden 2011, S. 30</ref>
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Pro-Straße-Bürgerinitiativen bekommen durch die GSV professionelle Hilfe bei der Pressearbeit und bei der Strategieentwicklung. Die Bürgerinitiativen werden im Bauplanungsrecht geschult und erhalten finanzielle Unterstützung für die Kampagnenarbeit. Das geht so weit, dass Pappschilder für Aktionen, Plakate, Aufkleber und Mustertexte von der GSV zentral bei einer Druckerei in Auftrag gegeben werden. Bürgermeister, Landräte und Straßenbaumeister werden gezielt in die Bürgerinitiativen eingebunden, um Kontakte zu Straßenbaubehörden herzustellen sowie die Straßenbauvorhaben voranzutreiben. In den letzten Jahren war die GSV zudem immer wieder an der Gründung neuer Bürgerinitiativen beteiligt.<ref>A. Irmisch: Astroturf. Eine neue Lobbyingstrategie in Deutschland?, Wiesbaden 2011, S. 30</ref>
   
 
So findet professionalisierte Lobbyarbeit der Straßenbau- und Automobilbranche hinter dem Deckmantel verschiedener Bürgerbewegungen statt. Seit 1980 wurden auf diesem Weg mindestens 150 Bürgerinitiativen von der GSV unterstützt. Die GSV zeigt sich hinsichtlich ihrer Mitglieder und Finanzierung intransparent. Wirtschaftliche Partikularinteressen werden als Gemeinwohlinteressen artikuliert. Letztlich ist die GSV eine Vorfeldorganisation der Asphalt- und Baulobby, um lokale Initiativen für mehr Straßen aufzubauen. Durch den Druck dieser Initiativen soll mehr staatliches Geld in den Straßenbau fließen.<ref name="asphaltlobby" />
 
So findet professionalisierte Lobbyarbeit der Straßenbau- und Automobilbranche hinter dem Deckmantel verschiedener Bürgerbewegungen statt. Seit 1980 wurden auf diesem Weg mindestens 150 Bürgerinitiativen von der GSV unterstützt. Die GSV zeigt sich hinsichtlich ihrer Mitglieder und Finanzierung intransparent. Wirtschaftliche Partikularinteressen werden als Gemeinwohlinteressen artikuliert. Letztlich ist die GSV eine Vorfeldorganisation der Asphalt- und Baulobby, um lokale Initiativen für mehr Straßen aufzubauen. Durch den Druck dieser Initiativen soll mehr staatliches Geld in den Straßenbau fließen.<ref name="asphaltlobby" />

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