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Branche | IT-Branche |
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Hauptsitz | Menlo Park (Kalifornien) |
Lobbybüro Deutschland | Ja |
Lobbybüro EU | Ja |
Webadresse | www.facebook.com |
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Facebook ist eines der bekanntesten sozialen Netzwerke, die der Facebook Inc. mit Sitz im kalifornischen Menlo Park gehört.
Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen
Eigentümer: Facebook Inc. Urheber: Mark Zuckerberg,Dustin Moskovitz,Chris Hughes, Eduardo Saverin
Jahreseinnahmen: 2 Milliarden US Dollar (2010)[1]
Lobbyarbeit: Struktur und Strategien
Facebook baut u.a. angesichts zunehmender Datenschutz-Debatten schon länger seine Lobbyarbeit massiv aus.[2] In Berlin wird Facebook seit dem Frühjahr 2011 von Eva Maria Kirschsieper vertreten, einer ehemaligen Mitarbeiterin der ehemaligen EU-Abgeordneten Erika Mann.[3] Ende Oktober 2011 eröffnete Facebook ein neues Lobbybüro in Brüssel das von Erika Mann selber geleitet wird.[4] Und der Cheflobbyist von Facebook für Europa Richard Allan saß einst im britischen Parlament.[5]
Auch in den USA hat Facebook jüngst eine Politik-Insiderin für die Lobbyarbeit engagiert: Louisa Terrell, einst Assistentin von US-Präsident Barack Obama. [6]
In den USA kann man anhand der Daten des dortigen Lobbyregisters sehen, wie die Lobby-Ausgaben von Facebook rasant ansteigen. So ließ sich das Unternehmen seine Lobbyarbeit im ersten Halbjahr 2011 dort 550 000 US$ kosten. 2010 waren es für das gesamte Jahr erst 351.000 US$, für das erste Halbjahr 2010 sogar nur gut 100.000 US$.[7]In der EU ist Facebook bislang nicht in das freiwillige Transparenzregister eingetragen, in Deutschland gibt es leider bislang gar kein Lobbyregister.
Fallbeispiele und Kritik
Facebook ist bei Datenschützern in der Kritik wegen der mangelhaften Beachtung der Privatsphäre und des Datenschutzes. Wobei Facebook in Europa dabei auch vielfach gegen Gesetze verstößt. Da Facebook aus steuerlichen Gründen ein Tochterunternehmen mit Sitz Irland hat, mit dem alle User bis auf US-Amerikaner und Kanadier einen Vertrag haben, gilt für Facebook die Europäische Datenschutzrichtlinie [8]. Es wurden deswegen Beschwerden und Anzeigen bei der irischen Datenschutzkomission eingereicht [9]. Der Unabhängige Datenschutzbeauftragte von Schleswig Holstein kritisiert den like-me-button, weil durch ihn auch Daten von Personen gesammelt werden, die nicht bei Facebook angemeldet sind. Als Maßnahme hatte er deswegen angekündigt gegen Webseiten aus Schleswig-Holstein, die den like-me-button verwenden vorzugehe [10].
Der Cheflobbyist Richard Allan hatte im Sommer 2011 einen ersten (vermeintlichen) Erfolg, wie die Kritik umgangen werden kann. Er hat mit Bundesinnenminister Hans-Joachim Friedrich die Abmachung getroffen, dass Facebook erstmals an einer Initiative zur Selbstverpflichtung von sozialen Netzwerken mitarbeiten werde. Darin sollten "Regelungen zur Datensicherheit, sicheren Identitäten sowie Aspekten des Daten-, Verbraucher- und Jugendschutzes" enthalten sein.[11] Dieses wurde allerdings vom ULD Schleswig Holstein Thilo Weichert kritisiert, da Innenminister für die Kontrolle garnicht zuständig sei, sondern die Datenschutzbehörden.[12]
Weiterführende Informationen
Kampagnenseite Europa versus Facebook
Einzelnachweise
- ↑ Facebook 2010 Sales Said Likely to Reach $2 Billion, More Than Estimated Bloomberg vom 16.12.2010
- ↑ Siehe auch Facebook entdeckt die Lobbyarbeit, Public Affairs Manager-Blog vom 15.1.2011, abgerufen am 23.9.2011
- ↑ Facebook bekommt deutsche Lobbyistin Heise vom 14.03.2011
- ↑ SPD-Frau wird Brüsseler Facebook-Lobbyistin FTD vom 15.09.2011
- ↑ Facebook ernennt Datenschutzbeauftragte Zeit-Online vom 14.09.2011
- ↑ Facebook holt sich Lobbyisten Süddeutsche Zeitung vom 15.9.2011, abgerufen am 22.9.2011
- ↑ Facebook Inc Opensecrets.org, abgerufen am 23.9.2011
- ↑ Steuersparmodell könnte Facebook teuer zu stehen kommen NOZ vom 5.09.2011
- ↑ Übersicht der Anzeigen gegen “Facebook Ireland Limited” auf der Kampagnenseite europe versus facebook
- ↑ Weichert: „Facebook muss sich gewaltig bewegen“ PM des Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) vom 7.09.2011
- ↑ Innenminister Friedrich bringt Datenschützer auf die PalmeZeit-Online vom 8.09.2011
- ↑ Weichert: „Innenminister sollte nicht weichspülen, sondern seine Hausaufgaben erledigen“ PM des Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD)vom 8.09.2011