VDAI
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Verband der Deutschen Automatenindustrie | |
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Rechtsform | e.V. |
Tätigkeitsbereich | Automatenindustrie, Glücksspiel |
Gründungsdatum | Oktober 1956 |
Hauptsitz | Dircksenstraße 49, 10178 Berlin |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.vdai.de |
Der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) ist eine Dachorganisation aus Herstellern und Importeuren von Musik-, Waren- und Glücksspielautomaten. Seit 1981 ist Paul Gauselmann der Vorsitzende des VDAI.[1]
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Seine zentrale Aufgabe sieht der VDAI in der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder. Seit 1980 veranstaltet der VDAI jährlich die Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten (IMA).[2] Für das Jahr 2013 hat der Verband die Messe allerdings abgesagt: In der Pressemitteilung des VDAI heißt es, die Absage habe wirtschaftliche Gründe, die ihre Ursache in politischen Reglementierung der Branche hätten. Konkret ginge es um die Erhöhung der kommunalen Vergnügungssteuer, den Glücksspieländerungsvertrag und die Landesspielhallengesetze. [3]
Organisationsstruktur und Personal
Die obersten Organe des Verbands Deutscher Automatenindustrie sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat.
Der vertretungsberechtigte Vorstand besteht aus den Vorstandsvorsitzenden Paul Gauselmann (Gauselmann Gruppe) und Uwe Christiansen (Crown Technologies GmbH) sowie Christian Trenner (wh Münzprüfer Berlin GmbH) und Christian Arras (NSM-LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH). Der Geschäftsführer des VDAI ist Dr. Jürgen Bornecke.[4]
Verbindungen
Mitglieder der VDAI sind: adp Gauselmann, Automated Transactions (ITL), Azkoyen, Bally Wulff, Crane Payment Solutions, Crown Technologies, Deutsche Wurlitzer, Dr.-Ing. Reiner Foerst, JCM Europe, Kiesewetter, LÖWEN ENTERTAINMENT, Mars Drinks, MEI, MEGA Spielgeräte, Merkur Gaming, Playmont Flip Inn, Sielaff, Spielo und wh Münzprüfer.[5]
Der VDAI selbst ist Mitglied folgender Organisationen: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und EUROMAT.[6]
Finanzen
Der VDAI macht auf seiner Webseite keine Angaben zu seiner Finanzierung.
Lobbystrategien und Einfluss
Grundsätzlich hat in Deutschland der Staat ein Monopol auf das Betreiben von Glücksspielen. Automatenspiele werden vom Gesetzgeber aber nicht als Glücksspiele, sondern als sog. Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit bezeichnet, da bei ihnen die Unterhaltung des Spielers im Vordergrund stehe. Nur deshalb dürfen sie gewerblich betrieben und etwa in Gaststätten aufgestellt werden. Rechtlich fallen die Automaten unter die Spielverordnung (SpielV), die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitet wird. Genau hier setzt die Einflussnahme der Unternehmen oft an.[7]
Im Jahre 2006 sorgte der Bund mit einer Aufweichung der bis dato gültigen Spielverordnung (Verkürzung der Spiele auf 5 Sekunden, erhöhte Erteilung von Aufstellgenehmigungen, Umwandlung des Spielguthabens in Punkte) für einen regelrechten Boom der Branche: Gab es im Jahre 2005 noch 183.000 Gelspielautomaten, zierten 2011 schon 242.500 Geräte das Land - nahezu ein Drittel mehr. Dazu kamen eine Bruttospielertragssteigerung von 76,2%.[7]
Um den Spieler- und Jugendschutz effektiver zu gestalten, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung die Einführung einer personengebundene Spielerkarte. Damit soll es Spielern unmöglich gemacht werden, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen und Jugendliche könnten damit leichter von den Spielen ferngehalten werden. Doch in den bisherigen Etnwurf der Novelle der Spielverordnung, integrierte das Bundeswirtschaftsministerium nur eine personenunabhängige Spielerkarte - vorgeschoben werden Datenschutzgründe. Kritiker sehen darin ein Zugeständnis an die Automatenindustrie. Paul Gauselmann, der Vorsitzende der VDAI, äußerte sich gegenüber dem SPIEGEL zufrieden mit den Plänen der Bundesregierung: „Wenn es sich um eine nicht personengebundene Karte handelt, können wir uns damit anfreunden.“[8]
Suchtexperten bemängeln diese Abmilderung, da es für Minderjährige und Spielsüchtige Möglichkeiten gäbe, diese zu umgehen – etwa indem sie sich die Karte von jemand anderem abholen lassen. Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte sei jedoch nicht absehbar, wegen des starken Einflusses der Automatenindustrie.[8]
Weiterführende Informationen
- „Die Einflüsterer - Wie Geld Politik macht“, Reportage von „Monitor“
- „Gauselmann räumt Zahlungen an die FDP ein“, Blogeintrag auf lobbycontrol.de
Einzelnachweise
- ↑ Paul Gauselmann – seit 30 Jahren an der Spitze der deutschen Automatenindustrie www.gauselmann.de, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ Industriengruppe - Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI) www.bdi.eu, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ Internationale Automatenmesse 2013 abgesagt, www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ VDAI - Vorstand, Geschäftsführung, www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ VDAI - Mitglieder, www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ VDAI - Mitgliedschaften, www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012
- ↑ 7,0 7,1 Fact - Sheet des Fachbeirats zum Automatenglücksspiel: „Gemeinwohlwidriges Geschäftsmodell auf Kosten von Süchtigen“, www.fachbeirat-gluecksspielsucht.hessen.de, abgerufen am 25.09.2012
- ↑ 8,0 8,1 Regierung stößt mit „Spielerkarte“ auf Kritik, www.spiegel.de, aufgerufen am 12.09.2012