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Zum Wiki-Grundverständnis

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Version vom 9. September 2008, 19:04 Uhr von WikiSysop (Diskussion | Beiträge)
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Ein paar Bemerkungen zum Wiki-Grundverständnis.

Über Wikis zu reden ist eigentlich nur begrenzt sinnvoll.
Die Faszination von Wikis erlebt man am besten, indem man einmal bei einem erfolgreichen Projekt teilnimmt.
Die wichtigste Regel lautet manchmal "Vergiss alle Regeln".
Auch Wiki-Projekte entwickeln Regeln und Qualitätsmaßstäbe. Doch bevor man sich davon abschrecken lässt, ist es wichtiger, einfach loszulegen.
Über Wikis reden, heißt auch ehrlich sein. Es gibt viele Wiki-Projekte, die nicht funktionieren.
Deshalb hat es sich bewährt, die Erwartungen auch nicht zu hoch zu hängen, sondern jedes Projekt Schritt für Schritt mit einer gewissen Lockerheit zu entwickeln. Auch eine Wikipedia hat einen Entwicklungsprozess mit Erfolgen und Rückschlägen hinnehmen müssen.
Ein durchorganisiertes Wiki ist noch kein erfolgreiches Wiki.
Man kann ein Wiki einfach befüllen oder die Regularien der Arbeitswelt in jedes Wiki hineintragen. Das ist sehr sinnvoll, denn von Organisationserfahrung profitieren alle. Aber erfolgreich wäre dieses Wiki doch erst dann, wenn es allgemein als praktisches Werkzeug akzeptiert wird; wenn Menschen beginnen zu recherchieren, um etwas reinzustellen, weil sie dann auch etwas "zurückkriegen".
Daher sind Wikis im besten Wortsinn ein Angebot.
Das Arbeiten in Wikis soll in erster Linie Spaß machen, ein Maximum an Selbstbestimmung gewähren und letztlich helfen, die tägliche Arbeit besser bewältigen zu können.
Arbeiten im Wiki ist natürlich immer auch Arbeit.
Und Wikis verlangen von allen Beteiligten deutlich mehr Geduld und Einfühlungsvermögen als andere Softwareprojekte.
In Wikis hat man es mit einer schwierigen Angelegenheit zu tun: mit menschlicher Kommunikation.
Wikis sind "die" Social Software. Monomane Selbstdarsteller helfen dem Projekt und sich selbst wenig. Diese Social Software Räume und Projekte, in denen sich andere von ihrer positiven Seite her kennenlernen lassen. Social Software kann die tägliche Anonymität aufbrechen. Sie kann das eigene Denken verändern.
Und das schlimmste: Ein Wiki ist nie vollständig oder fertig.
Wikis haben immer Lücken. Ständig ist etwas umzubauen, zu ergänzen, zu sortieren, weil Wikis "lebendige" Werkzeuge sind. Im Wiki werden nur Inhalte gepflegt, die gerade für wirklich wichtig, spannend und notwendig gehalten werden. Damit spiegeln Wikis in erster Linie die Alltagskultur wider.

Kleines Wiki-Einmaleins
In diesem Sinne erfolgreiche Wiki-Projekte erfordern eine gewisse Haltung, die etwas quer zu unserer durchstrukturierten Arbeitswelt liegt:

  • Go with the flow: So wird ein Artikel wird erst geschrieben, wenn er wirklich "notwendig" ist. Freiwilligkeit und Selbstbestimmtheit sind das A und O in Wiki-Projekten. Denn es gilt das Gesetz der zwei Füße.
  • Wer immer da ist, ist die richtige Person: Alle Anwesenden sind auf ihre Weise Expertinnen und Experten. Alle, die bei einem Wiki-Projekt mitmachen, wollen etwas beitragen. Ihr bisheriges Wissen reicht aus, um den Inhalt des Wikis und das Projekt zu verbessern.
  • Offenheit für das, was passiert.
  • Unsicherheit ist unangenehm, aber normal.
  • In Wikis geht es darum, voneinander zu lernen.
  • Selbstorganisierte Gruppenprozesse lassen sich nicht "beherrschen", sondern nur abwürgen. Es gilt, im Wiki immer wieder Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sie möglich sind.

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