Sigmar Gabriel

Sigmar Hartmut Gabriel (* 12. September 1959 in Goslar) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (SPD) und heute als Berater und Lobbyist tätig. Nach seiner langjährigen politischen Laufbahn, die ihn von der Kommunalebene bis zum Bundesminister führte, stellt Gabriel heute sein politisches Know-How, seine Bekanntheit und seine Netzwerke in den Dienst diverser Akteure aus Industrie und Bankwesen, aber auch von politischen Strategiebüros und Denkfabriken.

Bereits in seiner Funktion als Bundeswirtschaftsminister haben seine Entscheidungen, wie etwa im Fall der gegen das Kartellamt durchgesetzten Edeka-Tengelmann Fusion, für Kontroversen gesorgt. Auch in seiner Zeit als Bundesumweltminister galt er als so wirtschaftsnah, das Umweltexperten wie Wolfhart Dürrschmidt und Abgeordnete, wie Marco Bülow „den Anfang vom Ende einer erfolgreichen Klimaschutzpolitik in Deutschland mit dem Amtseintritt von Sigmar Gabriel als Bundesumweltminister 2005“ datieren.

Auch heute scheut der Minister a.D. nicht davor privaten Akteuren privilegiertes Gehör in Regierungskreisen zu verschaffen. In den letzten Jahren stand er deswegen immer wieder in der Kritik: Ob aufgrund seiner zahlreichen, gut honorierten Beratertätigkeiten, wie etwa für die Tönnies Holding, welche in der Corona-Pandemie wegen schlechter Arbeitsbedingungen in ihren Schweinemastbetrieben kritisiert wurde ; wegen seines nach Karriereende kurzfristigen Seitenwechsels zur Deutschen Bank ; oder aufgrund seiner Auftritte bei intransparenten Abendessen gemeinsam mit Mandatsträgern und Vertretern der Rüstungs- und Automobilindustrie.

Sowohl seine Karriere als Politiker als auch die Zeit danach stehen exemplarisch für die Unverzichtbarkeit von Transparenz in politischen Entscheidungsprozessen und die Notwendigkeit strengerer Karenzzeiten für aus dem Amt geschiedene Politiker*innen.

Karriere

Politische Laufbahn

• seit 2019 Vorsitzender der Atlantik-Brücke und Mitglied der Trilateralen Kommission sowie des European Council on Foreign Relations.
• 2017-2018 Bundesminister des Auswärtigen
• 2013-2017 Bundesminister für Wirtschaft und Energie
• 2009-2017 SPD Bundesvorsitzender
• 2005-2009 Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
• 2003-2005 Stellvertretender Vorsitzender der SPD Niedersachsen, sowie Amt des Beauftragten für Popkultur und Popdiskurs der SPD
• 1999-2003 Ministerpräsident Niedersachsen
• 1977-1999 Kommunal- und Landespolitik Niedersachsen
• 1976-1987 Jugendfunktionär bei den Falken

Akademischer und Beruflicher Werdegang

• 06/2018-03/2020 Publizistische Tätigkeit für die Holtzbrinck-Verlagsgruppe
• 1989 Schloss er sein Referendariat mit dem zweiten Staatsexamen ab
• 1987 Abschluss mit dem ersten Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien
• 1982-1987 Studium der Fächer Germanistik, Politik und Soziologie an der Georg-August-Universität Göttingen
• 1979-1981 Soldat auf Zeit (letzter Dienstgrad Obergefreiter) in einer Radareinheit der Luftwaffe
• 1979 Abitur ,Ratsgymnasium Goslar
• 1976 Mittlere Reife, Realschule Hoher Weg Goslar

Tätigkeiten für die Wirtschaft

• seit 04/2022 Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssenkrupp Steel Europe
• seit 02/2022 Geopolitischer Berater bei der Brunswick Group
• seit 05/2020 Mitglied des Integritätsausschusses im Aufsichtsrat der Deutschen Bank & Mitglied des Aufsichtsrats von Siemens Energy

• 02/2020-05/2020 Berater für die Tönnies Holding

Wirken

Generelle Beschreibung und Fallbeispiele

Weiterführende Informationen

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