Bruegel: Unterschied zwischen den Versionen
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Bruegel | |
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Rechtsform | AISBL, internationale Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht nach belgischem Recht |
Tätigkeitsbereich | Denkfabrik und Lobbyorganisation |
Gründungsdatum | 2004 |
Hauptsitz | Rue de la Charité 33, 1210 Brussels/Belgien |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.bruegel.org |
Bruegel (Brussels European and Global Economic Laboratory) ist eine Denkfabrik, die von Großkonzernen sowie von Regierungen und Zentralbanken/staatlichen Finanzinstituten mehrerer EU-Länder getragen wird.
Bruegel beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Konzepten zur internationalen - insbesondere europäischen - Wirtschaftspolitik. Die Mitwirkung in Bruegel bietet für die beteiligten Konzernvertreter darüber hinaus die Möglichkeit, Regierungsvertreter im Sinne ihrer eigenen wirtschaftlichen Interessen bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für marktmächtige Unternehmen informell zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Idee, eine Denkfabrik unter Beteiligung von Großkonzernen, Regierungen von EU-Mitgliedstaaten und Institutionen von EU-Mitgliedstaaten (Zentralbanken und staatliche Finanzinstitute) zu gründen, entstand Ende 2002 im Rahmen von privaten Treffen von politischen Entscheidungsträgern und Unternehmensführern. Die Idee wurde dann von den Regierungen Schröder und Chirac aufgegriffen und fand Eingang in die gemeinsame Erklärung zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 2003, die unter Punkt 30 eine europäische Initiative mit dem Ziel, ein Europäisches Zentrum für Internationale Wirtschaft zu schaffen, vorsieht. Eine Projektgruppe erarbeitete in der Folge mit Unterstützung durch französische und deutsche Ministerien ein Konzept. Im Dezember 2004 wurde von Vertretern von 12 europäischen Regierungen und 17 führenden europäischen Konzernen der erste Verwaltungsrat gewählt und eine Anschubfinanzierung in Höhe von 5 Millionen Euro beschlossen.
Quelle: [1]
2012 waren 17 Regierungen von EU-Mitgliedsstaaten, 24 international tätige Konzerne und 6 Institutionen (europäische Zentralbanken und staatliche Finanzinstitute) Mitglieder von Bruegel.
Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Regierungen:
- Österreich, Belgien, Zypern, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Polen, Slowakei, Spanien, Niederlande, Schweden, Großbritannien
Unternehmen:
- Zu den 24 Unternehmen gehören u.a.: Deutsche Bank, Deutsche Telekom, Goldman Sachs, Google, ebay, Microsoft, Morgan Stanley, Shell, Standard & Poor´s und die UBS
Institutionen:
- Banque de France (französische Zentralbank), Groupe Caisse des Depots, Danmarks Nationalbank (dänische Zentralbank), European Bank for Reconstruction and Development (EBRD, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung), European Investment Bank (Europäische Investitionsbank), National Bank of Poland (polnische Zentralbank)
Quelle: [2]
Direktor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Direktor von Bruegel war Guntram Wolff bis September 2022.[3] Sein Nachfolger ist Jeromin Zettelmeyer.
Board/ Verwaltungsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erkki Liikanen (Vorsitzender)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] |
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Agnès Bénassy-Quéré[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] |
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José Manuel González-Páramo |
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Jörg Kukies[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] |
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Weitere Mitglieder:
Karolina Ekholm, Janis Rachel Lomax, Monika Marcinkowska, Isabelle Mateos y Lago, Simone Mori, Elena Pisonero, Alessandro Rivera |
(Stand: November 2022) Quelle: [4]
Wissenschaftlicher Beirat/ Scientific Council[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Arnoud Boot (Vorsitzender) |
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Weitere Mitglieder:
Elena Carletti, Meredith A. Crowley, Monica de Bolle, Justus Haucap |
(Stand: November 2022) Quelle: [5]
Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut Transparenzregister 2021 lag das Budget bei knapp 5,5 Mio. Euro. Bruegel finanziert sich hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge. Unternehmen zahlen einen Jahresbeitrag von 50.000 €. Die Beiträge der Regierungen sind abhängig von der jeweiligen Landesgröße. Nach eigenen Angaben trägt kein Mitglied mehr als 3-5% zum jährlichen Budget bei. Fast ein Viertel des Jahresbudgets (mehr als 800,000€) enfällt auf die Unternehmensbeiträge.
Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bruegel gehört zu den einflussreichsten Think Tanks weltweit. Think Tank Watch benennt den Einfluss von Bruegel für das Jahr 2019 folgendermaßen:[6]
- Platz 1 Top Think Tanks World Wide (Non-US)
- Platz 2 Top Think Tanks in World Wide (US and Non-US)
- Platz 1 Top Think Tanks in Western Europe
-
Platz 1 International Economics Policy Think Tanks
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ History and name, Website bruegel, abgerufen am 26. Mai 2013
- ↑ Webseite Bruegel - Membership abgerufen am 02.11.2022
- ↑ Staff Bruegel Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022
- ↑ Bruegel board Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022
- ↑ Bruegel's Scientific Council Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022
- ↑ Think Tank Watch, abgerufen am 02.11.2022
{{BoxOrganisation | Name = Bruegel | Rechtsform = AISBL, internationale Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht nach belgischem Recht | Tätigkeitsbereich = Denkfabrik und Lobbyorganisation | Gründungsdatum = 2004 | Hauptsitz = Rue de la Charité 33, 1210 Brussels/Belgien | Homepage = [http://www.bruegel.org/about/ www.bruegel.org] }} '''Bruegel (Brussels European and Global Economic Laboratory)''' ist eine Denkfabrik, die von Großkonzernen sowie von Regierungen und Zentralbanken/staatlichen Finanzinstituten mehrerer EU-Länder getragen wird.<br />Bruegel beschäftigt sich mit der Erarbeitung von Konzepten zur internationalen - insbesondere europäischen - Wirtschaftspolitik. Die Mitwirkung in Bruegel bietet für die beteiligten Konzernvertreter darüber hinaus die Möglichkeit, Regierungsvertreter im Sinne ihrer eigenen wirtschaftlichen Interessen bei der Ausgestaltung der Rahmenbedingungen für marktmächtige Unternehmen informell zu beeinflussen. ==Kurzdarstellung und Geschichte== Die Idee, eine Denkfabrik unter Beteiligung von Großkonzernen, Regierungen von EU-Mitgliedstaaten und Institutionen von EU-Mitgliedstaaten (Zentralbanken und staatliche Finanzinstitute) zu gründen, entstand Ende 2002 im Rahmen von privaten Treffen von politischen Entscheidungsträgern und Unternehmensführern. Die Idee wurde dann von den Regierungen Schröder und Chirac aufgegriffen und fand Eingang in die gemeinsame Erklärung zum 40. Jahrestag des Elysée-Vertrages vom 22. Januar 2003, die unter Punkt 30 eine europäische Initiative mit dem Ziel, ein Europäisches Zentrum für Internationale Wirtschaft zu schaffen, vorsieht. Eine Projektgruppe erarbeitete in der Folge mit Unterstützung durch französische und deutsche Ministerien ein Konzept. Im Dezember 2004 wurde von Vertretern von 12 europäischen Regierungen und 17 führenden europäischen Konzernen der erste Verwaltungsrat gewählt und eine Anschubfinanzierung in Höhe von 5 Millionen Euro beschlossen. Quelle: <ref>[http://www.bruegel.org/about/history-and-name/ History and name], Website bruegel, abgerufen am 26. Mai 2013</ref> 2012 waren 17 Regierungen von EU-Mitgliedsstaaten, 24 international tätige Konzerne und 6 Institutionen (europäische Zentralbanken und staatliche Finanzinstitute) Mitglieder von Bruegel. ==Organisationsstruktur und Personal== ===Mitglieder=== '''Regierungen:'''<br /> *Österreich, Belgien, Zypern, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, Malta, Polen, Slowakei, Spanien, Niederlande, Schweden, Großbritannien '''Unternehmen:'''<br /> *Zu den 24 Unternehmen gehören u.a.: [[Deutsche Bank]], [[Deutsche Telekom]], [[Goldman Sachs]], [[Google]], [[ebay]], [[Microsoft]], [[Morgan Stanley]], [[Shell]], [[Standard & Poor´s]] und die [[UBS]] '''Institutionen:'''<br /> *Banque de France (französische Zentralbank), Groupe Caisse des Depots, Danmarks Nationalbank (dänische Zentralbank), [[European Bank for Reconstruction and Development]] (EBRD, Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung), European Investment Bank (Europäische Investitionsbank), National Bank of Poland (polnische Zentralbank) Quelle: <ref>[http://www.bruegel.org/membership/ Webseite Bruegel - Membership] abgerufen am 02.11.2022</ref> ===Direktor=== *Direktor von Bruegel war [[Guntram Wolff]] bis September 2022.<ref>[https://www.bruegel.org/about/staff Staff Bruegel] Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022</ref> Sein Nachfolger ist Jeromin Zettelmeyer. ===Board/ Verwaltungsrat=== {| class="lptable" |- ! ! |- | ===<span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Erkki Liikanen</span> (Vorsitzender)=== | *Juli 2004 bis Juli 2018 Gouverneur der Bank von Finnland. *1995 bis 2004 war er als EU-Kommissar |- | ===<span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Agnès Bénassy-Quéré</span>=== | *Mitglied der Commission Economique de la Nation ,der französischen makroprudenziellen Behörde und des Verwaltungsrats der Banque de France. |- |<span class="ve-pasteProtect">José Manuel González-Páramo</span> | *Von 1985 bis 1994 war er als Wirtschaftsberater für verschiedene öffentliche und private Institutionen tätig, unter anderem für die Banco de España (1989-1994), die Europäische Kommission, den IWF und die Weltbankgruppe. *von 2004 bis 2012 Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB) |- | ===<span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden">Jörg Kukies</span>=== | *seit 2018 als Staatssekretär für Finanzmarkt- und Europapolitik im Bundesministerium der Finanzen *von 2014 bis 2018 Co-Chief Executive Officer der Goldman Sachs AG und Managing Director der Frankfurter Niederlassung von Goldman Sachs International |- | colspan="2" |Weitere Mitglieder: <span class="field field--name-title field--type-string field--label-hidden ve-pasteProtect">Karolina Ekholm</span><span>, Janis Rachel Lomax, Monika Marcinkowska</span>, Isabelle Mateos y Lago, Simone Mori, Elena Pisonero, Alessandro Rivera |} (Stand: November 2022) Quelle: <ref>[http://www.bruegel.org/about/board/ Bruegel board] Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022</ref> ===Wissenschaftlicher Beirat/ Scientific Council=== {| class="lptable" |- ! ! |- |Arnoud Boot (Vorsitzender) | *Co-Direktor des Amsterdam Center for Law & Economics (ACLE) *Leiter des Amsterdam Center for Corporate Finance (ACCF) |- | colspan="2" |Weitere Mitglieder: Elena Carletti, Meredith A. Crowley, Monica de Bolle, [[Justus Haucap]] |} (Stand: November 2022) Quelle: <ref>[https://www.bruegel.org/about/board-and-scientific-council Bruegel's Scientific Council] Webseite Bruegel, abgerufen am 02.11.2022</ref> ==Finanzen== Laut [[Transparenzregister]] 2021 lag das Budget bei knapp 5,5 Mio. Euro. Bruegel finanziert sich hauptsächlich über Mitgliedsbeiträge. Unternehmen zahlen einen Jahresbeitrag von 50.000 €. Die Beiträge der Regierungen sind abhängig von der jeweiligen Landesgröße. Nach eigenen Angaben trägt kein Mitglied mehr als 3-5% zum jährlichen Budget bei. Fast ein Viertel des Jahresbudgets (mehr als 800,000€) enfällt auf die Unternehmensbeiträge. ==Lobbystrategien und Einfluss== Bruegel gehört zu den einflussreichsten Think Tanks weltweit. Think Tank Watch benennt den Einfluss von Bruegel für das Jahr 2019 folgendermaßen:<ref>[https://repository.upenn.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1018&context=think_tanks Think Tank Watch], abgerufen am 02.11.2022</ref> *Platz 1 Top Think Tanks World Wide (Non-US) *Platz 2 Top Think Tanks in World Wide (US and Non-US) *Platz 1 Top Think Tanks in Western Europe *Platz 1 I<span class="markedContent" id="page328R_mcid7">nternational Economics Policy Think Tanks</span><br /> {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references /> [[Kategorie:Think tank]] [[Kategorie:EU]] [[Kategorie:Thinktank-EU]] [[Category:Organisation]]
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*Juli 2004 bis Juli 2018 Gouverneur der Bank von Finnland. |
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+ | *1995 bis 2004 war er EU-Kommissar |
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