VDAI: Unterschied zwischen den Versionen

(Organisationsstruktur und Personal)
 
Verband der Deutschen Automatenindustrie
Rechtsform e.V.
Tätigkeitsbereich Automatenindustrie, Glücksspiel
Gründungsdatum Oktober 1956
Hauptsitz Dircksenstraße 49, 10178 Berlin
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse www.vdai.de

Der Verband der Deutschen Automatenindustrie (VDAI) ist eine Dachorganisation aus Herstellern und Importeuren von Musik-, UnterhaltungsWaren- , Leistungs- und Warenautomaten. Er repräsentiert die Interessen der Automatenwirtschaft gegenüber dem Deutschen Bundestag sowie den Bundes- und Landesministerien. Glücksspielautomaten. Seit 1981 ist Paul Gauselmann der Vorsitzende des VDAI.[1]

Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine zentrale Aufgabe sieht der VDAI in der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder gegenüber Öffentlichkeit und Politik. Die Organisation sieht sich damit als Bindeglied zwischen ihren Mitgliedsfirmen und politischen Institutionen.

Der VDAI ist Mitbegründer der Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), einem 1982 gegründeten Organisation zur Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzes bei Automatenspielen.

Seit 1980 veranstaltet der VDAI jährlich die Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten (IMA). Sie findet seit 2007 in Düsseldorf statt und gilt als eine der größten Fachmessen ihrer Art.[2] Für das Jahr 2013 hat der Verband die Messe allerdings abgesagt: In der Pressemitteilung des VDAI heißt es, die Absage habe wirtschaftliche Gründe, die ihre Ursache in politischen Reglementierung der Branche hätten. Konkret ginge es um die Erhöhung der kommunalen Vergnügungssteuer, den Glücksspieländerungsvertrag und die Landesspielhallengesetze. [3]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die obersten Organe des Verbands Deutscher Automatenindustrie sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat.

In der Mitgliederversammlung hat je ein Vertreter aus jeder Mitgliedsfirma eine Stimme. Der vertretungsberechtigte Vorstand besteht aus den Vorstandsvorsitzenden Paul Gauselmann (Gauselmann Gruppe) und Uwe Christiansen (Crown Technologies GmbH) sowie Christian Trenner (wh Münzprüfer Berlin GmbH) und Christian Arras (NSM-LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH). Der Geschäftsführer des VDAI ist Dr. Jürgen Bornecke.[4]

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mitglieder der VDAI sind: adp Gauselmann, Automated Transactions (ITL), Azkoyen, Bally Wulff, Crane Payment Solutions, Crown Technologies, Deutsche Wurlitzer, Dr.-Ing. Reiner Foerst, JCM Europe, Kiesewetter, LÖWEN ENTERTAINMENT, Mars Drinks, MEI, MEGA Spielgeräte, Merkur Gaming, Playmont Flip Inn, Sielaff, Spielo und wh Münzprüfer.Quelle: [5]

Der VDAI selbst ist Mitglied folgender Organisationen: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und EUROMAT.Quelle: [6]

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Wahrenautomatenwirtschaft konnte im Jahr 2011 ein Gewinn von 2,6 Mrd. € verbucht werden.[7]

Die Wirtschaftskraft der Musik- und Unterhaltungsautomaten jedoch noch höher: Mit 5,365 Mrd. €, wobei etwa 4,14 Mrd. € allein von den Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit eingebracht wurden[8], stellen die Musik- und Unterhaltungsautomaten die Haupteinnahmequelle der Automatenindustrie dar. Insgesamt haben die Unterhaltungsautomaten damit 5,8% mehr Geld eingespielt als noch im Jahr zuvor.[9]

Nachdem die Menge an Geld-Gewinnspielgeräten seit Inkrafttreten der neuen Spielverordnung 2005 stetig wuchs, wurde sie für das Jahr 2011 auf 242.000 geschätzt.[10] Der VDAI macht auf seiner Webseite keine Angaben zu seiner Finanzierung.

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundsätzlich hat in Deutschland der Staat ein Monopol auf das Betreiben von Glücksspielen. Automatenspiele werden vom Gesetzgeber aber nicht als Glücksspiele, sondern als sog. 'Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit', werden aber von anderen Arten des Glücksspiels abgegrenzt, bezeichnet, da bei ihnen nicht der Geldgewinn, sondern die Unterhaltung des Spielers im Vordergrund stehtstehe. Deshalb Nur deshalb dürfen sie gewerblich betrieben und etwa in Gaststätten aufgestellt werden.

Da diese Spielautomaten für Jugendliche leichter zugänglich sind, gelten für sie strengere Regelungen, um den Spielerschutz dennoch zu gewährleisten.[11] Der auf Länderebene ausgehandelte Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag etwa, trat am 1. Juli 2012 in Kraft und führte unter anderem einen Mindestabstand zwischen Spielhallen (§25) sowie eine Höchstgrenze für Gewinne und Verluste pro Stunde (§13) ein.[12] Da diese Auflagen nicht für staatlich betriebene Spielbanken gilt, übte der VDAI daran starke Kritik: Er fühle sich dadurch gegenüber staatlichen Anbietern benachteiligt und in seiner Existenz bedroht. [13]

Die Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung rechtfertigt diese Unterscheidung vornehmlich mit dem Spieler- und insbesondere dem Jugendschutz: Während Spielbanken Jugendlichen den Zugang leicht verweigern können, ist dies in öffentlichen Gaststätten nicht in gleichem Maße der Fall. Ähnliches gilt für erwachsene Spielsüchtige.[14]

Um den Spielerschutz weiter auszubauen, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung eine personengebundene Spielerkarte, die vor jedem Spiel von dem Gast bei dem Betreiber abgeholt werden mussRechtlich fallen die Automaten unter die Spielverordnung (SpielV), die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitet wird. Genau hier setzt die Einflussnahme der Unternehmen oft an.[7]

Im Jahre 2006 sorgte der Bund mit einer Aufweichung der bis dato gültigen Spielverordnung (Verkürzung der Spiele auf 5 Sekunden, erhöhte Erteilung von Aufstellgenehmigungen, Umwandlung des Spielguthabens in Punkte) für einen regelrechten Boom der Branche: Gab es im Jahre 2005 noch 183.000 Gelspielautomaten, zierten 2011 schon 242.500 Geräte das Land - nahezu ein Drittel mehr. Dazu kamen eine Bruttospielertragssteigerung von 76,2%.[7]

Um den Spieler- und Jugendschutz effektiver zu gestalten, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung die Einführung einer personengebundene Spielerkarte. Damit soll es Spielern unmöglich gemacht werden, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen ; ferner können so Jugendliche und Jugendliche könnten damit leichter von den Spielen ferngehalten werden. Diese Reglementierung soll in der neuen Spielverordnung (SpielV) umgesetzt werden, für deren Ausarbeitung das Bundeswirtschaftsministerium zuständig ist.[15] In seinem bisherigen Entwurf, integrierte das Ministerium jedoch nur eine personenunabhängige Spielerkarte in ihren Entwurf, da der Datenschutz die Aufnahme personenbezogener Informationen verbiete.[16] Kritiker sehen darin jedoch Doch in den bisherigen Etnwurf der Novelle der Spielverordnung, integrierte das Bundeswirtschaftsministerium nur eine personenunabhängige Spielerkarte - vorgeschoben werden Datenschutzgründe. Kritiker sehen darin ein Zugeständnis an die Automatenindustrie. Selbst Paul Gauselmann, der Vorsitzende der VDAI, äußerte sich gegenüber dem SPIEGEL zufrieden mit den Plänen der Bundesregierung: „Wenn es sich um eine nicht personengebundene Karte handelt, können wir uns damit anfreunden.“[178]

Suchtexperten bemängeln diese Abmilderung, da es für Minderjährige und Spielsüchtige Möglichkeiten gäbe, diese zu umgehen – etwa indem sie sich die Karte von jemand anderem abholen lassen. Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte sei jedoch nicht absehbar, wegen des starken Einflusses der Automatenindustrie.[18]

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon in der Vergangenheit kam die Gesetzgebung der Automatenindustrie entgegen. Die Mindestdauer eines Spieles wurde mit der Novelle der Spielverordnung im Jahre 2005 von 12 auf fünf Sekunden herabgesetzt und die Höchstanzahl an Automaten pro Spielhalle wurde heraufgesetzt. Die gelockerten Regelungen machten sich in der Branche durch stark gestiegene Gewinne bemerkbar.[19] Die andere Seite der Medaille sind die zahlreichen Spielsüchtigen in Deutschland; und das Spiel an Automaten wird von Psychologen als besonders gefährlich angesehen: Forschungsergebnisse zeigen, dass bis zu 9% aller Automatenspieler Suchtverhalten aufweisen.[20]

Die Gauselmann AG, deren Vorsitzender auch die VDAI leitet, wurde 2011 von LobbyControl für die Lobbykratie-Medaille nominiert. Hintergrund dafür waren Spenden des Unternehmens an Abgeordnete: Manager der Gauselmann AG überwiesen seit 1990 Geldbeträge, die jeweils unter 10.000€ lagen, sodass sie nicht veröffentlicht werden mussten. Insgesamt betrugen die Spenden aber über 1 Million Euro.[21]

8]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
  2. Internationale Automatenmesse 2013 abgesagt, www.vdai.de,
abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
  2. VDAI - Vorstand, Geschäftsführung, www.vdai.de,
abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
  2. VDAI - Mitglieder, www.vdai.de,
abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
  2. VDAI - Mitgliedschaften, www.vdai.de,
abgerufen
  1. aufgerufen am 12.09.2012
http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf
  • http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf
  • http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf
  • http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf
  • http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/I/ift-bericht-spielverordnung-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf
  • http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-17.pdf?von=55&bis=89
  • http://www.gauselmann.de/iogau/download/Bilder/Bildarchiv/2012/01%20Januar/Kurzinformation%20VDAI-Wirtschaftspressekonferenz%2016.01.2012.pdf
  • http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html
  • http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html
  • http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html
  • file:///tmp/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf
  • http://gerhard.meyer.uni-bremen.de/index_dateien/Sucht_6_2010__Messinstrument.pdf
  • http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2011/11/gauselmann/
  • {{BoxOrganisation 
                | Name             = Verband der Deutschen Automatenindustrie 
                | Rechtsform       = e.V. 
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            Der '''Verband der Deutschen Automatenindustrie''' (VDAI) ist eine Dachorganisation aus Herstellern und Importeuren von Musik-, Unterhaltungs-, Leistungs- und Warenautomaten. Er repräsentiert die Interessen der Automatenwirtschaft gegenüber dem Deutschen Bundestag sowie den Bundes- und Landesministerien. 
                
                Seit 1981 ist Paul [[Waren- und Glücksspielautomaten. Seit 1981 ist [[Paul Gauselmann]] der Vorsitzende des VDAI.<ref>[http://www.gauselmann.de/gag/Navigate.do?path=/Webseiten/Homepage/Content/04+Presse/03+Pressearchiv/Pressemitteilungen+2011/Juni/Paul+Gauselmann+%E2%80%93+seit+30+Jahren+an+der+Spitze+der+deutschen+Automatenindustrie_de.xdocPaul xdoc Paul Gauselmann – seit 30 Jahren an der Spitze der deutschen Automatenindustrie] www.gauselmann.de, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            == Kurzdarstellung und Geschichte ==
            
            Seine zentrale Aufgabe sieht der VDAI in der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder gegenüber Öffentlichkeit und Politik. Die Organisation sieht sich damit als Bindeglied zwischen ihren Mitgliedsfirmen und politischen Institutionen.
                
    
                Der VDAI ist Mitbegründer der Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), einem 1982 gegründeten Organisation zur Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzes bei Automatenspielen.
                
    . Seit 1980 veranstaltet der VDAI jährlich die Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten (IMA). Sie findet seit 2007 in Düsseldorf statt und gilt als eine der größten Fachmessen ihrer Art.<ref>[http://www.bdi.eu/Uebersicht-aller-Mitgliedsverbnde_2410.htmIndustriengruppe – htm Industriengruppe - Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI)] www.bdi.eu, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref> Für das Jahr 2013 hat der Verband die Messe allerdings abgesagt: In der Pressemitteilung des VDAI heißt es, die Absage habe wirtschaftliche Gründe, die ihre Ursache in politischen Reglementierung der Branche hätten. Konkret ginge es um die Erhöhung der kommunalen Vergnügungssteuer, den Glücksspieländerungsvertrag und die Landesspielhallengesetze. <ref>[http://www.vdai.de/ima2013/presse-15-06-2012.pdfInternationale pdf Internationale Automatenmesse 2013 abgesagt], www.vdai.de, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            == Organisationsstruktur und Personal ==
            
            Die obersten Organe des Verbands Deutscher Automatenindustrie sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat.
            
    
                
                In der Mitgliederversammlung hat je ein Vertreter aus jeder Mitgliedsfirma eine Stimme.
                Der vertretungsberechtigte Vorstand besteht aus den Vorstandsvorsitzenden [[Paul Gauselmann]] ([[Gauselmann Gruppe]]) und Uwe Christiansen (Crown Technologies GmbH) sowie Christian Trenner (wh Münzprüfer Berlin GmbH) und Christian Arras (NSM-LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH). Der Geschäftsführer des VDAI ist Dr. Jürgen Bornecke.<ref>[http://vdai.de/frames.htmVDAI htm VDAI - Vorstand, Geschäftsführung], www.vdai.de, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            === Verbindungen ===
            
            Mitglieder der VDAI sind: adp Gauselmann, Automated Transactions (ITL), Azkoyen, Bally Wulff, Crane Payment Solutions, Crown Technologies, Deutsche Wurlitzer, Dr.-Ing. Reiner Foerst, JCM Europe, Kiesewetter, LÖWEN ENTERTAINMENT, Mars Drinks, MEI, MEGA Spielgeräte, Merkur Gaming, Playmont Flip Inn, Sielaff, Spielo und wh Münzprüfer.
                
    
                Quelle: <ref>[http://vdai.de/frames.htmVDAI htm VDAI - Mitglieder], www.vdai.de, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            Der VDAI selbst ist Mitglied folgender Organisationen: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und EUROMAT.
                
    
                Quelle: <ref>[http://www.vdai.de/frames.htmVDAI htm VDAI - Mitgliedschaften], www.vdai.de, abgerufenaufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            == Finanzen==
                
                Mit der Wahrenautomatenwirtschaft konnte im Jahr 2011 ein Gewinn von 2,6 Mrd. € verbucht werden.<ref>http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf</ref> 
                
    
                Die Wirtschaftskraft der Musik- und Unterhaltungsautomaten jedoch noch höher: Mit 5,365 Mrd. €, wobei etwa 4,14 Mrd. € allein von den Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit eingebracht wurden<ref>http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf</ref>, stellen die Musik- und Unterhaltungsautomaten die Haupteinnahmequelle der Automatenindustrie dar. Insgesamt haben die Unterhaltungsautomaten damit 5,8% mehr Geld eingespielt als noch im Jahr zuvor.<ref>http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref>
                
    
                Nachdem die Menge an Geld-Gewinnspielgeräten seit Inkrafttreten der neuen Spielverordnung 2005 stetig wuchs, wurde sie für das Jahr 2011 auf 242.000 geschätzt.<ref>http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref>
                
    
                ==  ==
                
                Der VDAI macht auf seiner Webseite keine Angaben zu seiner Finanzierung.
                
    
                ==Lobbystrategien und Einfluss==
            
            Grundsätzlich hat in Deutschland der Staat ein Monopol auf das Betreiben von Glücksspielen.  Automatenspiele, sog. 'Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit', werden aber von anderen Arten des Glücksspiels abgegrenzt, da bei ihnen nicht der Geldgewinn, sondern  werden vom Gesetzgeber aber nicht als Glücksspiele, sondern als sog. ''Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit'' bezeichnet, da bei ihnen die Unterhaltung des Spielers im Vordergrund steht. Deshalb stehe. Nur deshalb dürfen sie gewerblich betrieben und etwa in Gaststätten aufgestellt werden. 
                
                Da diese Spielautomaten für Jugendliche leichter zugänglich sind, gelten für sie strengere Regelungen, um den Spielerschutz dennoch zu gewährleisten.<ref>http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/I/ift-bericht-spielverordnung-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf</ref> Der auf Länderebene ausgehandelte Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag etwa, trat am 1. Juli 2012 in Kraft und führte unter anderem einen Mindestabstand zwischen Spielhallen (§25) sowie eine Höchstgrenze für Gewinne und Verluste pro Stunde (§13) ein.<ref>http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-17.pdf?von=55&bis=89</ref> Da diese Auflagen nicht für staatlich betriebene Spielbanken gilt, übte der VDAI daran starke Kritik: Er fühle sich dadurch gegenüber staatlichen Anbietern benachteiligt und in seiner Existenz bedroht. <ref>http://www.gauselmann.de/iogau/download/Bilder/Bildarchiv/2012/01%20Januar/Kurzinformation%20VDAI-Wirtschaftspressekonferenz%2016.01.2012.pdf</ref>
                
    
                Die Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung rechtfertigt diese Unterscheidung vornehmlich mit dem Spieler- und insbesondere dem Jugendschutz: Während Spielbanken Jugendlichen den Zugang  leicht verweigern können, ist dies in öffentlichen Gaststätten nicht in gleichem Maße der Fall. Ähnliches gilt für erwachsene Spielsüchtige.<ref>http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html</ref>
                
    
                Um den Spielerschutz weiter auszubauenRechtlich fallen die Automaten unter die Spielverordnung (SpielV), die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitet wird. Genau hier setzt die Einflussnahme der Unternehmen oft an.<ref name="Sucht">[http://www.fachbeirat-gluecksspielsucht.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMdI_15/FB_Gluecksspielsucht_Internet/med/219/21940f34-2433-c531-79cd-aa2b417c0cf4,22222222-2222-2222-2222-222222222222 Fact - Sheet des Fachbeirats zum Automatenglücksspiel: „Gemeinwohlwidriges Geschäftsmodell auf Kosten von Süchtigen“], www.fachbeirat-gluecksspielsucht.hessen.de, abgerufen am 25.09.2012</ref>
                
    
                Im Jahre 2006 sorgte der Bund mit einer Aufweichung der bis dato gültigen Spielverordnung (Verkürzung der Spiele auf 5 Sekunden, erhöhte Erteilung von Aufstellgenehmigungen, Umwandlung des Spielguthabens in Punkte) für einen regelrechten Boom der Branche: Gab es im Jahre 2005 noch 183.000 Gelspielautomaten, zierten 2011 schon 242.500 Geräte das Land - nahezu ein Drittel mehr. Dazu kamen eine Bruttospielertragssteigerung von 76,2%.<ref name="Sucht"/>
                
    
                Um den Spieler- und Jugendschutz effektiver zu gestalten, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung eine personengebundene Spielerkarte, die vor jedem Spiel von dem Gast bei dem Betreiber abgeholt werden mussdie Einführung einer personengebundene Spielerkarte. Damit soll es Spielern unmöglich gemacht werden, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen; ferner können so Jugendliche  und Jugendliche könnten damit leichter von den Spielen ferngehalten werden. Diese Reglementierung soll in der neuen Spielverordnung (SpielV) umgesetzt werden, für deren Ausarbeitung das Bundeswirtschaftsministerium zuständig ist.<ref>http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html</ref> In seinem bisherigen Entwurf, integrierte das Ministerium jedoch Doch in den bisherigen Etnwurf der Novelle der Spielverordnung, integrierte das Bundeswirtschaftsministerium nur eine personenunabhängige Spielerkarte in ihren Entwurf, da der Datenschutz die Aufnahme personenbezogener Informationen verbiete.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html</ref> 
                
                Kritiker sehen darin jedoch - vorgeschoben werden Datenschutzgründe.
                
                Kritiker sehen darin ein Zugeständnis an die Automatenindustrie. Selbst [[Paul [[Gauselmann]], der Vorsitzende der VDAI, äußerte sich gegenüber dem SPIEGEL zufrieden mit den Plänen der Bundesregierung: „Wenn es sich um eine nicht personengebundene Karte handelt, können wir uns damit anfreunden.“<ref name="Spiegel">[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html Regierung stößt mit „Spielerkarte“ auf Kritik], www.spiegel.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
            
    
            Suchtexperten bemängeln diese Abmilderung, da es für Minderjährige und Spielsüchtige Möglichkeiten gäbe, diese zu umgehen – etwa indem sie sich die Karte von jemand anderem abholen lassen. Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte sei jedoch nicht absehbar, wegen des starken Einflusses der Automatenindustrie.<ref name=Spiegel/>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html</ref>
                
    
                == Fallstudien und Kritik ==
                
                Schon in der Vergangenheit kam die Gesetzgebung der Automatenindustrie entgegen. Die Mindestdauer eines Spieles wurde mit der Novelle der Spielverordnung im Jahre 2005 von 12 auf fünf Sekunden herabgesetzt und die Höchstanzahl an Automaten pro Spielhalle wurde heraufgesetzt. Die gelockerten Regelungen machten sich in der Branche durch stark gestiegene Gewinne bemerkbar.<ref>file:///tmp/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref> Die andere Seite der Medaille sind die zahlreichen Spielsüchtigen in Deutschland; und das Spiel an Automaten wird von Psychologen als besonders gefährlich angesehen: Forschungsergebnisse zeigen, dass bis zu 9% aller Automatenspieler Suchtverhalten aufweisen.<ref>http://gerhard.meyer.uni-bremen.de/index_dateien/Sucht_6_2010__Messinstrument.pdf</ref>
                
    
                Die [[Gauselmann]] AG, deren Vorsitzender auch die VDAI leitet, wurde 2011 von [[LobbyControl]] für die Lobbykratie-Medaille nominiert. Hintergrund dafür waren Spenden des Unternehmens an Abgeordnete: Manager der [[Gauselmann]] AG überwiesen seit 1990 Geldbeträge, die jeweils unter 10.000€ lagen, sodass sie nicht veröffentlicht werden mussten. Insgesamt betrugen die Spenden aber über 1 Million Euro.<ref>
                
    
                ==Weiterführende Informationen==
                
                * [http://www.wdr.de/tv/monitor/index.php5 „Die Einflüsterer - Wie Geld Politik macht“, Reportage von „Monitor“]
                
                * [http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2011/112012/09/gauselmann/</ref>
                
    
                == Weiterführende Informationen ==
                
                * [http://www.wdr.de/tv/monitor/index.php5 „Die Einflüsterer - Wie Geld Politik macht“, Reportage von „Monitor“]
                
    
                == Einzelnachweise ==
                <references/>
                
    
                [[Kategorie:Organisation]]-raumt-zahlungen-an-die-fdp-ein/ „Gauselmann räumt Zahlungen an die FDP ein“, Blogeintrag auf lobbycontrol.de]
                
    
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                ==Einzelnachweise==
                <references/>
                
    
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    | Name            = Verband der Deutschen Automatenindustrie  
    | Rechtsform      = e.V.
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    | Rechtsform      = e.V.  
    | Tätigkeitsbereich  = Automatenindustrie, Glücksspiel
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    | Tätigkeitsbereich  = Automatenindustrie, Glücksspiel  
    | Gründungsdatum  = Oktober 1956
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    | Gründungsdatum  = Oktober 1956  
    | Hauptsitz            = Dircksenstraße 49, 10178 Berlin
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    | Hauptsitz            = Dircksenstraße 49, 10178 Berlin  
     
    | Homepage        = [http://vdai.de/frames.htm www.vdai.de]
     
    | Homepage        = [http://vdai.de/frames.htm www.vdai.de]
     
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    Der '''Verband der Deutschen Automatenindustrie''' (VDAI) ist eine Dachorganisation aus Herstellern und Importeuren von Musik-, Unterhaltungs-, Leistungs- und Warenautomaten. Er repräsentiert die Interessen der Automatenwirtschaft gegenüber dem Deutschen Bundestag sowie den Bundes- und Landesministerien.
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    Der '''Verband der Deutschen Automatenindustrie''' (VDAI) ist eine Dachorganisation aus Herstellern und Importeuren von Musik-, Waren- und Glücksspielautomaten. Seit 1981 ist [[Paul Gauselmann]] der Vorsitzende des VDAI.<ref>[http://www.gauselmann.de/gag/Navigate.do?path=/Webseiten/Homepage/Content/04+Presse/03+Pressearchiv/Pressemitteilungen+2011/Juni/Paul+Gauselmann+%E2%80%93+seit+30+Jahren+an+der+Spitze+der+deutschen+Automatenindustrie_de.xdoc Paul Gauselmann – seit 30 Jahren an der Spitze der deutschen Automatenindustrie] www.gauselmann.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
    Seit 1981 ist Paul [[Gauselmann]] der Vorsitzende des VDAI.<ref>[http://www.gauselmann.de/gag/Navigate.do?path=/Webseiten/Homepage/Content/04+Presse/03+Pressearchiv/Pressemitteilungen+2011/Juni/Paul+Gauselmann+%E2%80%93+seit+30+Jahren+an+der+Spitze+der+deutschen+Automatenindustrie_de.xdocPaul Gauselmann – seit 30 Jahren an der Spitze der deutschen Automatenindustrie] www.gauselmann.de, abgerufen am 12.09.2012</ref>
     
       
    == Kurzdarstellung und Geschichte==
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    == Kurzdarstellung und Geschichte ==
    Seine zentrale Aufgabe sieht der VDAI in der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder gegenüber Öffentlichkeit und Politik. Die Organisation sieht sich damit als Bindeglied zwischen ihren Mitgliedsfirmen und politischen Institutionen.
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    Seine zentrale Aufgabe sieht der VDAI in der Vertretung der Interessen seiner Mitglieder. Seit 1980 veranstaltet der VDAI jährlich die Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten (IMA).<ref>[http://www.bdi.eu/Uebersicht-aller-Mitgliedsverbnde_2410.htm Industriengruppe - Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI)] www.bdi.eu, aufgerufen am 12.09.2012</ref> Für das Jahr 2013 hat der Verband die Messe allerdings abgesagt: In der Pressemitteilung des VDAI heißt es, die Absage habe wirtschaftliche Gründe, die ihre Ursache in politischen Reglementierung der Branche hätten. Konkret ginge es um die Erhöhung der kommunalen Vergnügungssteuer, den Glücksspieländerungsvertrag und die Landesspielhallengesetze. <ref>[http://www.vdai.de/ima2013/presse-15-06-2012.pdf Internationale Automatenmesse 2013 abgesagt], www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
       
    Der VDAI ist Mitbegründer der Automaten-Selbst-Kontrolle (ASK), einem 1982 gegründeten Organisation zur Kontrolle der Einhaltung des Jugendschutzes bei Automatenspielen.
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    == Organisationsstruktur und Personal ==
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    Die obersten Organe des Verbands Deutscher Automatenindustrie sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat.
       
    Seit 1980 veranstaltet der VDAI jährlich die Internationale Fachmesse Unterhaltungs- und Warenautomaten (IMA). Sie findet seit 2007 in Düsseldorf statt und gilt als eine der größten Fachmessen ihrer Art.<ref>[http://www.bdi.eu/Uebersicht-aller-Mitgliedsverbnde_2410.htmIndustriengruppe – Verband der Deutschen Automatenindustrie e.V. (VDAI)] www.bdi.eu, abgerufen am 12.09.2012</ref> Für das Jahr 2013 hat der Verband die Messe allerdings abgesagt: In der Pressemitteilung des VDAI heißt es, die Absage habe wirtschaftliche Gründe, die ihre Ursache in politischen Reglementierung der Branche hätten. Konkret ginge es um die Erhöhung der kommunalen Vergnügungssteuer, den Glücksspieländerungsvertrag und die Landesspielhallengesetze. <ref>[http://www.vdai.de/ima2013/presse-15-06-2012.pdfInternationale Automatenmesse 2013 abgesagt], www.vdai.de, abgerufen am 12.09.2012</ref>
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    Der vertretungsberechtigte Vorstand besteht aus den Vorstandsvorsitzenden [[Paul Gauselmann]] ([[Gauselmann Gruppe]]) und Uwe Christiansen (Crown Technologies GmbH) sowie Christian Trenner (wh Münzprüfer Berlin GmbH) und Christian Arras (NSM-LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH). Der Geschäftsführer des VDAI ist Dr. Jürgen Bornecke.<ref>[http://vdai.de/frames.htm VDAI - Vorstand, Geschäftsführung], www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
       
    == Organisationsstruktur und Personal==
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    === Verbindungen ===
    Die obersten Organe des Verbands Deutscher Automatenindustrie sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand und der Beirat.  
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    Mitglieder der VDAI sind: adp Gauselmann, Automated Transactions (ITL), Azkoyen, Bally Wulff, Crane Payment Solutions, Crown Technologies, Deutsche Wurlitzer, Dr.-Ing. Reiner Foerst, JCM Europe, Kiesewetter, LÖWEN ENTERTAINMENT, Mars Drinks, MEI, MEGA Spielgeräte, Merkur Gaming, Playmont Flip Inn, Sielaff, Spielo und wh Münzprüfer.<ref>[http://vdai.de/frames.htm VDAI - Mitglieder], www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
       
    In der Mitgliederversammlung hat je ein Vertreter aus jeder Mitgliedsfirma eine Stimme.
    +
    Der VDAI selbst ist Mitglied folgender Organisationen: Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und EUROMAT.<ref>[http://www.vdai.de/frames.htm VDAI - Mitgliedschaften], www.vdai.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
    Der vertretungsberechtigte Vorstand besteht aus den Vorstandsvorsitzenden Paul Gauselmann ([[Gauselmann Gruppe]]) und Uwe Christiansen (Crown Technologies GmbH) sowie Christian Trenner (wh Münzprüfer Berlin GmbH) und Christian Arras (NSM-LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH).
     
    Der Geschäftsführer des VDAI ist Dr. Jürgen Bornecke.<ref>[http://vdai.de/frames.htmVDAI - Vorstand, Geschäftsführung], www.vdai.de, abgerufen am 12.09.2012</ref>
     
       
    ===Verbindungen===
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    == Finanzen ==
    Mitglieder der VDAI:
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    Der VDAI macht auf seiner Webseite keine Angaben zu seiner Finanzierung.
    adp Gauselmann, Automated Transactions (ITL), Azkoyen, Bally Wulff, Crane Payment Solutions, Crown Technologies, Deutsche Wurlitzer, Dr.-Ing. Reiner Foerst, JCM Europe, Kiesewetter, LÖWEN ENTERTAINMENT, Mars Drinks, MEI, MEGA Spielgeräte, Merkur Gaming, Playmont Flip Inn, Sielaff, Spielo und wh Münzprüfer.
     
       
    Quelle: <ref>[http://vdai.de/frames.htmVDAI - Mitglieder], www.vdai.de, abgerufen am 12.09.2012</ref>
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    ==Lobbystrategien und Einfluss==
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    Grundsätzlich hat in Deutschland der Staat ein Monopol auf das Betreiben von Glücksspielen.  Automatenspiele werden vom Gesetzgeber aber nicht als Glücksspiele, sondern als sog. ''Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit'' bezeichnet, da bei ihnen die Unterhaltung des Spielers im Vordergrund stehe. Nur deshalb dürfen sie gewerblich betrieben und etwa in Gaststätten aufgestellt werden. Rechtlich fallen die Automaten unter die Spielverordnung (SpielV), die vom Bundeswirtschaftsministerium ausgearbeitet wird. Genau hier setzt die Einflussnahme der Unternehmen oft an.<ref name="Sucht">[http://www.fachbeirat-gluecksspielsucht.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMdI_15/FB_Gluecksspielsucht_Internet/med/219/21940f34-2433-c531-79cd-aa2b417c0cf4,22222222-2222-2222-2222-222222222222 Fact - Sheet des Fachbeirats zum Automatenglücksspiel: „Gemeinwohlwidriges Geschäftsmodell auf Kosten von Süchtigen“], www.fachbeirat-gluecksspielsucht.hessen.de, abgerufen am 25.09.2012</ref>
       
    Der VDAI selbst ist Mitglied folgender Organisationen:
    +
    Im Jahre 2006 sorgte der Bund mit einer Aufweichung der bis dato gültigen Spielverordnung (Verkürzung der Spiele auf 5 Sekunden, erhöhte Erteilung von Aufstellgenehmigungen, Umwandlung des Spielguthabens in Punkte) für einen regelrechten Boom der Branche: Gab es im Jahre 2005 noch 183.000 Gelspielautomaten, zierten 2011 schon 242.500 Geräte das Land - nahezu ein Drittel mehr. Dazu kamen eine Bruttospielertragssteigerung von 76,2%.<ref name="Sucht"/>
    Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI), Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und EUROMAT.
     
       
    Quelle: <ref>[http://www.vdai.de/frames.htmVDAI - Mitgliedschaften], www.vdai.de, abgerufen am 12.09.2012</ref>
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    Um den Spieler- und Jugendschutz effektiver zu gestalten, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung die Einführung einer personengebundene Spielerkarte. Damit soll es Spielern unmöglich gemacht werden, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen und Jugendliche könnten damit leichter von den Spielen ferngehalten werden. Doch in den bisherigen Etnwurf der Novelle der Spielverordnung, integrierte das Bundeswirtschaftsministerium nur eine personenunabhängige Spielerkarte - vorgeschoben werden Datenschutzgründe.
      +
    Kritiker sehen darin ein Zugeständnis an die Automatenindustrie. [[Paul Gauselmann]], der Vorsitzende der VDAI, äußerte sich gegenüber dem SPIEGEL zufrieden mit den Plänen der Bundesregierung: „Wenn es sich um eine nicht personengebundene Karte handelt, können wir uns damit anfreunden.“<ref name="Spiegel">[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html Regierung stößt mit „Spielerkarte“ auf Kritik], www.spiegel.de, aufgerufen am 12.09.2012</ref>
       
    == Finanzen==
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    Suchtexperten bemängeln diese Abmilderung, da es für Minderjährige und Spielsüchtige Möglichkeiten gäbe, diese zu umgehen – etwa indem sie sich die Karte von jemand anderem abholen lassen. Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte sei jedoch nicht absehbar, wegen des starken Einflusses der Automatenindustrie.<ref name=Spiegel/>
    Mit der Wahrenautomatenwirtschaft konnte im Jahr 2011 ein Gewinn von 2,6 Mrd. € verbucht werden.<ref>http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf</ref>  
     
       
    Die Wirtschaftskraft der Musik- und Unterhaltungsautomaten jedoch noch höher: Mit 5,365 Mrd. €, wobei etwa 4,14 Mrd. € allein von den Spielautomaten mit Gewinnmöglichkeit eingebracht wurden<ref>http://vdai.de/wirtschaftskraft-mu.pdf</ref>, stellen die Musik- und Unterhaltungsautomaten die Haupteinnahmequelle der Automatenindustrie dar. Insgesamt haben die Unterhaltungsautomaten damit 5,8% mehr Geld eingespielt als noch im Jahr zuvor.<ref>http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref>
    +
    ==Weiterführende Informationen==
     
    +
    * [http://www.wdr.de/tv/monitor/index.php5 „Die Einflüsterer - Wie Geld Politik macht“, Reportage von „Monitor“]
    Nachdem die Menge an Geld-Gewinnspielgeräten seit Inkrafttreten der neuen Spielverordnung 2005 stetig wuchs, wurde sie für das Jahr 2011 auf 242.000 geschätzt.<ref>http://vdai.de/ima2012/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref>
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    * [http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2012/09/gauselmann-raumt-zahlungen-an-die-fdp-ein/ „Gauselmann räumt Zahlungen an die FDP ein“, Blogeintrag auf lobbycontrol.de]
     
     
    == Lobbystrategien und Einfluss==
     
    Grundsätzlich hat in Deutschland der Staat ein Monopol auf das Betreiben von Glücksspielen.  Automatenspiele, sog. 'Spielgeräte mit Gewinnmöglichkeit', werden aber von anderen Arten des Glücksspiels abgegrenzt, da bei ihnen nicht der Geldgewinn, sondern die Unterhaltung des Spielers im Vordergrund steht. Deshalb dürfen sie gewerblich betrieben und etwa in Gaststätten aufgestellt werden.
     
     
     
    Da diese Spielautomaten für Jugendliche leichter zugänglich sind, gelten für sie strengere Regelungen, um den Spielerschutz dennoch zu gewährleisten.<ref>http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/PDF/I/ift-bericht-spielverordnung-kurzfassung,property=pdf,bereich=bmwi2012,sprache=de,rwb=true.pdf</ref> Der auf Länderebene ausgehandelte Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag etwa, trat am 1. Juli 2012 in Kraft und führte unter anderem einen Mindestabstand zwischen Spielhallen (§25) sowie eine Höchstgrenze für Gewinne und Verluste pro Stunde (§13) ein.<ref>http://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD16-17.pdf?von=55&bis=89</ref> Da diese Auflagen nicht für staatlich betriebene Spielbanken gilt, übte der VDAI daran starke Kritik: Er fühle sich dadurch gegenüber staatlichen Anbietern benachteiligt und in seiner Existenz bedroht. <ref>http://www.gauselmann.de/iogau/download/Bilder/Bildarchiv/2012/01%20Januar/Kurzinformation%20VDAI-Wirtschaftspressekonferenz%2016.01.2012.pdf</ref>
     
       
    Die Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung rechtfertigt diese Unterscheidung vornehmlich mit dem Spieler- und insbesondere dem Jugendschutz: Während Spielbanken Jugendlichen den Zugang  leicht verweigern können, ist dies in öffentlichen Gaststätten nicht in gleichem Maße der Fall. Ähnliches gilt für erwachsene Spielsüchtige.<ref>http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html</ref>
     
       
    Um den Spielerschutz weiter auszubauen, fordert die Suchtbeauftragte der Bundesregierung eine personengebundene Spielerkarte, die vor jedem Spiel von dem Gast bei dem Betreiber abgeholt werden muss. Damit soll es Spielern unmöglich gemacht werden, an mehreren Automaten gleichzeitig zu spielen; ferner können so Jugendliche von den Spielen ferngehalten werden. Diese Reglementierung soll in der neuen Spielverordnung (SpielV) umgesetzt werden, für deren Ausarbeitung das Bundeswirtschaftsministerium zuständig ist.<ref>http://www.drogenbeauftragte.de/drogen-und-sucht/gluecksspiel/situation-in-deutschland.html</ref> In seinem bisherigen Entwurf, integrierte das Ministerium jedoch nur eine personenunabhängige Spielerkarte in ihren Entwurf, da der Datenschutz die Aufnahme personenbezogener Informationen verbiete.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html</ref>
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    Kritiker sehen darin jedoch ein Zugeständnis an die Automatenindustrie. Selbst Paul [[Gauselmann]], der Vorsitzende der VDAI, äußerte sich zufrieden mit den Plänen der Bundesregierung: „Wenn es sich um eine nicht personengebundene Karte handelt, können wir uns damit anfreunden.“<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html</ref>
     
       
    Suchtexperten bemängeln diese Abmilderung, da es für Minderjährige und Spielsüchtige Möglichkeiten gäbe, diese zu umgehen – etwa indem sie sich die Karte von jemand anderem abholen lassen. Die Einführung einer personengebundenen Spielerkarte sei jedoch nicht absehbar, wegen des starken Einflusses der Automatenindustrie.<ref>http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wirtschaftsministerium-legt-gesetzesentwurf-fuer-spielautomaten-vor-a-851258.html</ref>
    +
    ==Einzelnachweise==
     
     
    == Fallstudien und Kritik ==
     
    Schon in der Vergangenheit kam die Gesetzgebung der Automatenindustrie entgegen. Die Mindestdauer eines Spieles wurde mit der Novelle der Spielverordnung im Jahre 2005 von 12 auf fünf Sekunden herabgesetzt und die Höchstanzahl an Automaten pro Spielhalle wurde heraufgesetzt. Die gelockerten Regelungen machten sich in der Branche durch stark gestiegene Gewinne bemerkbar.<ref>file:///tmp/ifo-wirtschaftsstudie-dt.pdf</ref> Die andere Seite der Medaille sind die zahlreichen Spielsüchtigen in Deutschland; und das Spiel an Automaten wird von Psychologen als besonders gefährlich angesehen: Forschungsergebnisse zeigen, dass bis zu 9% aller Automatenspieler Suchtverhalten aufweisen.<ref>http://gerhard.meyer.uni-bremen.de/index_dateien/Sucht_6_2010__Messinstrument.pdf</ref>
     
     
     
    Die [[Gauselmann]] AG, deren Vorsitzender auch die VDAI leitet, wurde 2011 von [[LobbyControl]] für die Lobbykratie-Medaille nominiert. Hintergrund dafür waren Spenden des Unternehmens an Abgeordnete: Manager der [[Gauselmann]] AG überwiesen seit 1990 Geldbeträge, die jeweils unter 10.000€ lagen, sodass sie nicht veröffentlicht werden mussten. Insgesamt betrugen die Spenden aber über 1 Million Euro.<ref>http://www.lobbycontrol.de/blog/index.php/2011/11/gauselmann/</ref>
     
     
     
    == Weiterführende Informationen ==
     
    * [http://www.wdr.de/tv/monitor/index.php5 „Die Einflüsterer - Wie Geld Politik macht“, Reportage von „Monitor“]
     
     
     
    == Einzelnachweise ==
     
     
    <references/>
     
    <references/>
       
     
     
    [[Kategorie:Organisation]]
     
    [[Kategorie:Organisation]]
      +
    [[Kategorie:Organisation]]
      +
    [[Kategorie:Glückspiel]]

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    Diskussionen