Stéphane Beemelmans: Unterschied zwischen den Versionen

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Stéphane Beemelmans (* 20. September 1965 in Toulouse) ist seit dem 1. Dezember 2014 neuer Geschäftführer zu wechselt im November 2016 zur ÖPP Deutschland AG, welche für Privatisierungen im Rahmen von Public Private Partnership (PPP) lobbyiert. Zuvor war Beemelmans Geschäftsführer der Lobby-Agentur EUTOP Berlin. Beemelmans ist ein ehemaliger Spitzenbeamter und enger vertrauter von Innenminister Thomas de Maizière. Zuvor war Beemelmans als beamteter Und davor war er Beamteter Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium beschäftigt. Damit wechselt Beemelmans von einem gut vernetzten politischen Amt in die private Wirtschaft. Er gilt als enger Vertrauter von Ex-Bundesinnenminister Thomas de Maizière.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 1. Dezember 2014 ab 11/2016 ÖPP Deutschland AG, Vorstand[1]
  • 12/2014-2016 Geschäftsführer bei der Lobby-Agentur EUTOP Berlin
  • 2011 bis -2014 : beamteter Beamteter Staatssekretär im Verteidigungsministerium Bundesverteidigungsministerium
  • 2009 bis -2011 : Abteilungsleiter der Abteilung Grundsatzfragen; EU- und internationale Angelegenheiten; Neue Bundesländer des Bundesinnenministeriums Bundesinnenministerium
  • 2005 bis -2009 : Büroleiter des Chefs des BundeskanzleramtsJuli bis November 2005: Bundeskanzleramt
  • 07-11/2005 Leitungsbüro im sächischen Innenministerium Sachsens
  • 2003 bis -2005 Direktor des Staatsbetriebes staatliche Schlösser, Burgen und Gärten
  • 2001 bis -2002 Referatsleiter und Pressesprecher im sächsischen Sächsischen Finanzministerium
  • 1998 bis -2001 persönlicher Referent des damaligen Chefs der sächischen Sächischen Staatskanzlei
  • 1997 bis -1998 Europarefernt bei der sächsischen Sächsischen Landesvertretung beim Bund
  • 1994 bis -1997 Referent beim sächsischen Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie
  • 1983 bis -1989 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn

Verbindungen / Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stéphane Beemelmans war lange Zeit ein enger Mitarbeiter des heutigen Bundesministers des Inneren aktuellen Bundesinnenministers Thomas de Maizière. Die berufliche Verbindung entstand in den 1990er Jahren, als de Maizière Leiter der sächsichen Sächsischen Staatskanzlei und Beemelmans sein persönlicher Referent war. Von 2005 bis 2009 leitete Beemelmans das Büro des damaligen Kanzleramtschefs de Maizière. Während seiner ersten Amtszeit als Bundesinnenminister berief de Maizière Beemelmans zum Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium. 2011 holte er ihn als beamteten Beamteten Staatssekretär ins Verteidigungsministerium.[12].

Nach dem Wechsel von Ursula von der Leyen ins Verteidigunsministerium wurde Beemelmans im Februar 2014 aus dem Amt des Staatssekretärs entlassen. Vorausgegangen war die Eurohawk-Affäre (siehe unten). Anschließend soll de Maizière versucht haben ihm einen Posten in der sächsischen Sächsischen Landesregierung zu vermitteln. Demnach habe er den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich gebeten, Beemelmans bei der Vergabe der Ämter zu berücksichtigen.[23].

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014: Ausgleichzahlung Eurofighter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die Kritik. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen. Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen.[4]

2013: Eurohawk Affäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Frühjahr 2013 wurde die Euro-Hawk-Affäre publik. Die Drohne verfügte über kein für den zivilen Luftverkehr zertifiziertes automatisches Antikollisionssystem. Daher wollte die Flugsicherheitsbehörde der EU sie nur für den Flug über unbewohnte Gebiete zertifizieren. Da der nachträgliche Einbau eines solchen Systems sehr teuer geworden wäre, wurde das Projekt im Mai 2013 vom damaligen Bundesverteidigungsminister de Maizière eingestellt. Anschließend setzte der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein. Stépahne Beemelmans übernahm die Verantwortung für die mangelnde Information de Maizières, der nach eigenen Angaben erst im Mai 2013 vom ganzen Ausmaß der Probleme erfuhr. Beemelmans bestätigte den Minister erst am 13. Mai 2013 informiert zu haben[35]. Die Opposition warf de Maizière vor, schon früher vom Scheitern des 668 Millionen teuren Projekts gewusst zu haben. Beemelmans sei demnach lediglich ein Bauernopfer des Ministers gewesen. Der Untersuchungsausschuss konnte de Maizière jedoch nichts vergleichbares nachweisen[46].

Ausgleichzahlung Eurofighter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die

Kritik

. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen. Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen

[

5].

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Top-Beamten Stéphane Beemelmans wechselt ein echter Insider mit besten Kontakten nach Berlin in eine Lobbytätigkeit. Laut Bundesbeamtengesetz ist ein Beamter dazu verpflichtet, neue Tätigkeiten dem bisherigen Dienstherren fünf 5 Jahre lang zu melden. Werden dienstliche Interseen Interessen beeinträchtigt, ist "die Erwerbstätigkeit oder sonstige Beschäftigung [...] zu untersagen".[67]. Das im Fall Beemelmans zumindest ein potentieller Interessenkonflikt besteht, kann kaum ernsthaft bezweifelt werden. Als ehemaliger hochrangiger Beamter kennt er sowohl die internen Prozesse des Regierungsapparats, als auch die zentralen Akteure. Damit ist er für EUTOP ein besonders guter Türöffner für politische Entscheidungsprozesse.[73].

Eigentlich bietet das Bundesbeamtengesetz eine Handhabe gegen eben solche Seitenwechsel in Lobbyjobs. Angesichts des offensichtlichen Interessenkonflikts stellt sich die Frage, warum das Bundesverteidigunsministerium den Wechsel Beemelmans nicht untersagte. Mit Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz verweigert das Ministerium jedoch die Auskunft den Umgang mit dem Seitenwechsel Beemelmans.[8].

Gerade das Bundesverteidigungsministerium musste besonders häufig entscheiden, ob es Anschlusstätigkeiten seiner ehemaligen Mitarbeiter genehmigt. In den Jahren 2010 bis 2013 prüfte das Ministerium 38 Anträge auf Genehmigung von Anschlussbeschäftigungen - mehr als jedes andere Ministerium. Bislang ist nur ein Fall bekannt , bei dem es einen Seitenwechsel untersagt hat. [92].

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Für seine mangelnde Information trage ich die Verantwortung. Ich habe ihn informiert, so wie ich es für nötig hielt. Ich habe erfahren, dass er mehr für nötig hielt. (...) Ich sehe auch in der Rückschau keinerlei Holschuld des Ministers. (...) Er ist mein Chef. Wenn er sagt, dass er mehr erwartet von mir (...) dann muss ich die Kritik annehmen und Besserung geloben."
Beemelmans vor dem Untersuchungsausschuss zur Euro-Hawk Affäre

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

'''Stéphane Beemelmans''' {{Seitenwechsel-Box}}
            
            '''Stéphane Beemelmans''' ''(* 20. September 1965 in Toulouse) ist seit dem 1. Dezember 2014 neuer Geschäftführer zu '' wechselt im November 2016 zur [[ÖPP Deutschland AG]], welche für Privatisierungen im Rahmen von [[Public Private Partnership]] (PPP) lobbyiert. Zuvor war Beemelmans Geschäftsführer der Lobby-Agentur [[EUTOP| EUTOP Berlin]]. Beemelmans ist ein ehemaliger Spitzenbeamter und enger vertrauter von Innenminister Thomas de Maizière. Zuvor war Beemelmans als beamteter Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium beschäftigt. Damit wechselt Beemelmans von einem gut vernetzten politischen Amt in die private Wirtschaft.   
            

            == Karriere ==
            
            * seit 1. Dezember 2014Und davor war er Beamteter Staatsekretär im [[Bundesverteidigungsministerium]]. Er gilt als enger Vertrauter von Ex-Bundesinnenminister [[Thomas de Maizière]].
            

            == Karriere ==
            
            * ab 11/2016 [[ÖPP Deutschland AG]], Vorstand<ref>[http://www.politik-kommunikation.de/personalwechsel/beemelmans-wird-neuer-vorstand-der-oepp-deutschland-343542161 Beemelmans wird neuer Vorstand der ÖPP Deutschland] P&K, abgerufen am 24.09.2016</ref>
            
            * 12/2014-2016 Geschäftsführer bei der Lobby-Agentur [[EUTOP]] Berlin
        
        * 2011 bis -2014: beamteter '''Beamteter Staatssekretär im Verteidigungsministerium 
            
            * 2009 bis 2011:[[Bundesverteidigungsministerium]] '''
            
            * 2009-2011 Abteilungsleiter der Abteilung Grundsatzfragen; EU- und internationale Angelegenheiten; Neue Bundesländer des Bundesinnenministeriums[[Bundesinnenministerium]]
        
        * 2005 bis -2009: Büroleiter des Chefs des Bundeskanzleramts
            
            * Juli bis November 2005: Leitungsbüro im sächischen Innenministerium
            
            * 2003 bis [[Bundeskanzleramt]]
            
            * 07-11/2005 Leitungsbüro im Innenministerium Sachsens
            
            * 2003-2005 Direktor des Staatsbetriebes staatliche Schlösser, Burgen und Gärten
        
        * 2001 bis -2002 Referatsleiter und Pressesprecher im sächsischenSächsischen Finanzministerium
        
        * 1998 bis -2001 persönlicher Referent des damaligen Chefs der sächischenSächischen Staatskanzlei
        
        * 1997 bis -1998 Europarefernt bei der sächsischenSächsischen Landesvertretung beim Bund
        
        * 1994 bis -1997 Referent beim sächsischenSächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie
        
        * 1983 bis -1989 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn
        

        == Verbindungen / Netzwerke==
        
        Stéphane Beemelmans war lange Zeit ein enger Mitarbeiter des heutigen Bundesministers des Inneren aktuellen Bundesinnenministers [[Thomas de Maizière]]. Die berufliche Verbindung entstand in den 1990er Jahren, als de Maizière Leiter der sächsichenSächsischen Staatskanzlei und Beemelmans sein persönlicher Referent war. Von 2005 bis 2009 leitete Beemelmans das Büro des damaligen Kanzleramtschefs de Maizière. Während seiner ersten Amtszeit als Bundesinnenminister berief de Maizière Beemelmans zum Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium. 2011 holte er ihn als beamtetenBeamteten Staatssekretär ins Verteidigungsministerium.<ref name="lc1">[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.  
            
 
            
Nach dem Wechsel von [[Ursula von der Leyen]] ins Verteidigunsministerium wurde Beemelmans im Februar 2014 aus dem Amt des Staatssekretärs entlassen. Vorausgegangen war die Eurohawk-Affäre (siehe unten). Anschließend soll de Maizière versucht haben ihm einen Posten in der sächsischenSächsischen Landesregierung zu vermitteln. Demnach habe er den sächsischen Ministerpräsidenten [[Stanislaw Tillich]] gebeten, Beemelmans bei der Vergabe der Ämter zu berücksichtigen.<ref name="aw1">[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-11-25/pikanter-seitenwechsel-vertrauter-von-innenminister-de-maiziere-wird-geschaftsfuhrer Martin Rehyer: Pikanter Seitenwechsel, abgeordnetenwatch.de vom 25.11.2014], abgerufen am 07.01.15.</ref>.    
            

            == Wirken ==
            
            ===
            

            == Wirken ==
            
            ===2014: Ausgleichzahlung Eurofighter ===
            
            Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die Kritik. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen.  Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/verteidigungsministerium-von-der-leyen-entlaesst-staatssekretaer-beemelmans-12811277.html Von der Leyen entlässt Staatssekretär Beemelmans, faz.net vom 20.02.2014], abgerufen am 08.01.15</ref>
            

            ===2013: Eurohawk Affäre ===
        
        Im Frühjahr 2013 wurde die Euro-Hawk-Affäre publik. Die Drohne verfügte über kein für den zivilen Luftverkehr zertifiziertes automatisches Antikollisionssystem. Daher wollte die Flugsicherheitsbehörde der EU sie nur für den Flug über unbewohnte Gebiete zertifizieren. Da der nachträgliche Einbau eines solchen Systems sehr teuer geworden wäre, wurde das Projekt im Mai 2013 vom damaligen Bundesverteidigungsminister de Maizière eingestellt. Anschließend setzte der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein. Stépahne Beemelmans übernahm die Verantwortung für die mangelnde Information de Maizières, der nach eigenen Angaben erst im Mai 2013 vom ganzen Ausmaß der Probleme erfuhr. Beemelmans bestätigte den Minister erst am 13. Mai 2013 informiert zu haben<ref>[http://www.wiwo.de/politik/deutschland/-euro-hawk-affaere-staatssekretaer-uebernimmt-verantwortung/8568784.html Euro-Hawk-Affäre: Staatssekretär übernimmt Verantwortung, wiwo.de vom 30.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>. Die Opposition warf de Maizière vor, schon früher vom Scheitern des 668 Millionen teuren Projekts gewusst zu haben. Beemelmans sei demnach lediglich ein Bauernopfer des Ministers gewesen. Der Untersuchungsausschuss konnte de Maizière jedoch nichts vergleichbares nachweisen<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/euro-hawk-affaere-de-maiziere-2012-ueber-drohne-informiert-2045082.html Hans-Martin Tillack: De Maizière 2012 über Drohne informiert, stern.de vom 31.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.
        === Ausgleichzahlung Eurofighter ===
            
            Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die Kritik. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen.  Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/verteidigungsministerium-von-der-leyen-entlaesst-staatssekretaer-beemelmans-12811277.html Von der Leyen entlässt Staatssekretär Beemelmans, faz.net vom 20.02.2014], abgerufen am 08.01.15.</ref>.
            
      
            == Kritik ==
        
        Mit dem Top-Beamten Stéphane Beemelmans wechselt ein echter Insider mit besten Kontakten nach Berlin in eine Lobbytätigkeit. Laut Bundesbeamtengesetz ist ein Beamter dazu verpflichtet, neue Tätigkeiten dem bisherigen Dienstherren fünf5 Jahre lang zu melden. Werden dienstliche InterseenInteressen beeinträchtigt, ist "die Erwerbstätigkeit oder sonstige Beschäftigung [...] zu untersagen".<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz § 105], abgerufen am 09.01.15.</ref>. Das im Fall Beemelmans zumindest ein potentieller Interessenkonflikt besteht, kann kaum ernsthaft bezweifelt werden. Als ehemaliger hochrangiger Beamter kennt er sowohl die internen Prozesse des Regierungsapparats, als auch die zentralen Akteure. Damit ist er für EUTOP ein besonders guter Türöffner für politische Entscheidungsprozesse.<ref name="aw1" />[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-11-25/pikanter-seitenwechsel-vertrauter-von-innenminister-de-maiziere-wird-geschaftsfuhrer Martin Rehyer: Pikanter Seitenwechsel, abgeordnetenwatch.de vom 25.11.2014], abgerufen am 07.01.15.</ref>. 
            
 
            
Eigentlich bietet das Bundesbeamtengesetz eine Handhabe gegen eben solche Seitenwechsel in Lobbyjobs. Angesichts des offensichtlichen Interessenkonflikts stellt sich die Frage, warum das [[Bundesverteidigunsministerium]] den Wechsel Beemelmans nicht untersagte. Mit Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz verweigert das Ministerium jedoch die Auskunft den Umgang mit dem Seitenwechsel Beemelmans.<ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-01/wurde-ein-fruherer-staatssekretar-mit-dem-segen-des-verteidigungsministeriums-chef Martin Reyher: Wurde ein früherer Staatssekretär mit dem Segen des Verteidigungsministerium Chef einer Lobbyagentur?, abgeordnetenwatch.de vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.  
        

        Gerade das Bundesverteidigungsministerium musste besonders häufig entscheiden, ob es Anschlusstätigkeiten seiner ehemaligen Mitarbeiter genehmigt. In den Jahren 2010 bis 2013 prüfte das Ministerium 38 Anträge auf Genehmigung von Anschlussbeschäftigungen - mehr als jedes andere Ministerium. Bislang ist nur ein Fall bekannt , bei dem es einen Seitenwechsel untersagt hat<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.  
            
. <ref name="lc1" />
            
== Zitate ==
        <blockquote>"Für seine mangelnde Information trage ich die Verantwortung. Ich habe ihn informiert, so wie ich es für nötig hielt. Ich habe erfahren, dass er mehr für nötig hielt. (...) Ich sehe auch in der Rückschau keinerlei Holschuld des Ministers. (...) Er ist mein Chef. Wenn er sagt, dass er mehr erwartet von mir (...) dann muss ich die Kritik annehmen und Besserung geloben."</blockquote> Beemelmans vor dem Untersuchungsausschuss zur Euro-Hawk Affäre
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        *[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz $ 105], aberufenabgerufen am 09.01.2015.
        
        *[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerrufen am 08.01.2015.
        
        *[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/146/1714650.pdf Bericht des Euro-Hawk Untersuchungsausschusses], abgerufen am 09.01.2015.
        

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        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

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'''Stéphane Beemelmans''' (* 20. September 1965 in Toulouse) ist seit dem 1. Dezember 2014 neuer Geschäftführer zu der Lobby-Agentur [[EUTOP| EUTOP Berlin]]. Beemelmans ist ein ehemaliger Spitzenbeamter und enger vertrauter von Innenminister Thomas de Maizière. Zuvor war Beemelmans als beamteter Staatsekretär im Bundesverteidigungsministerium beschäftigt. Damit wechselt Beemelmans von einem gut vernetzten politischen Amt in die private Wirtschaft.  
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'''Stéphane Beemelmans''' ''(* 20. September 1965 in Toulouse)'' wechselt im November 2016 zur [[ÖPP Deutschland AG]], welche für Privatisierungen im Rahmen von [[Public Private Partnership]] (PPP) lobbyiert. Zuvor war Beemelmans Geschäftsführer der Lobby-Agentur [[EUTOP| EUTOP Berlin]]. Und davor war er Beamteter Staatsekretär im [[Bundesverteidigungsministerium]]. Er gilt als enger Vertrauter von Ex-Bundesinnenminister [[Thomas de Maizière]].
   
 
== Karriere ==
 
== Karriere ==
* seit 1. Dezember 2014 Geschäftsführer bei der Lobby-Agentur [[EUTOP]] Berlin
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* ab 11/2016 [[ÖPP Deutschland AG]], Vorstand<ref>[http://www.politik-kommunikation.de/personalwechsel/beemelmans-wird-neuer-vorstand-der-oepp-deutschland-343542161 Beemelmans wird neuer Vorstand der ÖPP Deutschland] P&K, abgerufen am 24.09.2016</ref>
* 2011 bis 2014: beamteter Staatssekretär im Verteidigungsministerium
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* 12/2014-2016 Geschäftsführer bei der Lobby-Agentur [[EUTOP]] Berlin
* 2009 bis 2011: Abteilungsleiter der Abteilung Grundsatzfragen; EU- und internationale Angelegenheiten; Neue Bundesländer des Bundesinnenministeriums
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* 2011-2014 '''Beamteter Staatssekretär im [[Bundesverteidigungsministerium]] '''
* 2005 bis 2009: Büroleiter des Chefs des Bundeskanzleramts
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* 2009-2011 Abteilungsleiter der Abteilung Grundsatzfragen; EU- und internationale Angelegenheiten; Neue Bundesländer des [[Bundesinnenministerium]]
* Juli bis November 2005: Leitungsbüro im sächischen Innenministerium
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* 2005-2009 Büroleiter des Chefs des [[Bundeskanzleramt]]
* 2003 bis 2005 Direktor des Staatsbetriebes staatliche Schlösser, Burgen und Gärten
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* 07-11/2005 Leitungsbüro im Innenministerium Sachsens
* 2001 bis 2002 Referatsleiter und Pressesprecher im sächsischen Finanzministerium
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* 2003-2005 Direktor des Staatsbetriebes staatliche Schlösser, Burgen und Gärten
* 1998 bis 2001 persönlicher Referent des damaligen Chefs der sächischen Staatskanzlei
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* 2001-2002 Referatsleiter und Pressesprecher im Sächsischen Finanzministerium
* 1997 bis 1998 Europarefernt bei der sächsischen Landesvertretung beim Bund
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* 1998-2001 persönlicher Referent des damaligen Chefs der Sächischen Staatskanzlei
* 1994 bis 1997 Referent beim sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie
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* 1997-1998 Europarefernt bei der Sächsischen Landesvertretung beim Bund
* 1983 bis 1989 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn
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* 1994-1997 Referent beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Gesundheit und Familie
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* 1983-1989 Studium der Rechtswissenschaften in Bonn
   
 
== Verbindungen / Netzwerke==
 
== Verbindungen / Netzwerke==
Stéphane Beemelmans war lange Zeit ein enger Mitarbeiter des heutigen Bundesministers des Inneren Thomas de Maizière. Die berufliche Verbindung entstand in den 1990er Jahren, als de Maizière Leiter der sächsichen Staatskanzlei und Beemelmans sein persönlicher Referent war. Von 2005 bis 2009 leitete Beemelmans das Büro des damaligen Kanzleramtschefs de Maizière. Während seiner ersten Amtszeit als Bundesinnenminister berief de Maizière Beemelmans zum Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium. 2011 holte er ihn als beamteten Staatssekretär ins Verteidigungsministerium<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>
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Stéphane Beemelmans war lange Zeit ein enger Mitarbeiter des aktuellen Bundesinnenministers [[Thomas de Maizière]]. Die berufliche Verbindung entstand in den 1990er Jahren, als de Maizière Leiter der Sächsischen Staatskanzlei und Beemelmans sein persönlicher Referent war. Von 2005 bis 2009 leitete Beemelmans das Büro des damaligen Kanzleramtschefs de Maizière. Während seiner ersten Amtszeit als Bundesinnenminister berief de Maizière Beemelmans zum Abteilungsleiter im Bundesinnenministerium. 2011 holte er ihn als Beamteten Staatssekretär ins Verteidigungsministerium.<ref name="lc1">[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>  
   
Nach dem Wechsel von Ursula von der Leyen ins Verteidigunsministerium wurde Beemelmans im Februar 2014 aus dem Amt des Staatssekretärs entlassen. Vorausgegangen war die Eurohawk-Affäre (siehe unten). Anschließend soll de Maizière versucht haben ihm einen Posten in der sächsischen Landesregierung zu vermitteln. Demnach habe er den sächsischen Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich gebeten, Beemelmans bei der Vergabe der Ämter zu berücksichtigen<ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-11-25/pikanter-seitenwechsel-vertrauter-von-innenminister-de-maiziere-wird-geschaftsfuhrer Martin Rehyer: Pikanter Seitenwechsel, abgeordnetenwatch.de vom 25.11.2014], abgerufen am 07.01.15.</ref>.   
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Nach dem Wechsel von [[Ursula von der Leyen]] ins Verteidigunsministerium wurde Beemelmans im Februar 2014 aus dem Amt des Staatssekretärs entlassen. Vorausgegangen war die Eurohawk-Affäre (siehe unten). Anschließend soll de Maizière versucht haben ihm einen Posten in der Sächsischen Landesregierung zu vermitteln. Demnach habe er den sächsischen Ministerpräsidenten [[Stanislaw Tillich]] gebeten, Beemelmans bei der Vergabe der Ämter zu berücksichtigen.<ref name="aw1">[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-11-25/pikanter-seitenwechsel-vertrauter-von-innenminister-de-maiziere-wird-geschaftsfuhrer Martin Rehyer: Pikanter Seitenwechsel, abgeordnetenwatch.de vom 25.11.2014], abgerufen am 07.01.15.</ref>
   
 
== Wirken ==
 
== Wirken ==
=== Eurohawk Affäre ===
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===2014: Ausgleichzahlung Eurofighter ===
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Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die Kritik. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen.  Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/verteidigungsministerium-von-der-leyen-entlaesst-staatssekretaer-beemelmans-12811277.html Von der Leyen entlässt Staatssekretär Beemelmans, faz.net vom 20.02.2014], abgerufen am 08.01.15</ref>
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===2013: Eurohawk Affäre ===
 
Im Frühjahr 2013 wurde die Euro-Hawk-Affäre publik. Die Drohne verfügte über kein für den zivilen Luftverkehr zertifiziertes automatisches Antikollisionssystem. Daher wollte die Flugsicherheitsbehörde der EU sie nur für den Flug über unbewohnte Gebiete zertifizieren. Da der nachträgliche Einbau eines solchen Systems sehr teuer geworden wäre, wurde das Projekt im Mai 2013 vom damaligen Bundesverteidigungsminister de Maizière eingestellt. Anschließend setzte der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein. Stépahne Beemelmans übernahm die Verantwortung für die mangelnde Information de Maizières, der nach eigenen Angaben erst im Mai 2013 vom ganzen Ausmaß der Probleme erfuhr. Beemelmans bestätigte den Minister erst am 13. Mai 2013 informiert zu haben<ref>[http://www.wiwo.de/politik/deutschland/-euro-hawk-affaere-staatssekretaer-uebernimmt-verantwortung/8568784.html Euro-Hawk-Affäre: Staatssekretär übernimmt Verantwortung, wiwo.de vom 30.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>. Die Opposition warf de Maizière vor, schon früher vom Scheitern des 668 Millionen teuren Projekts gewusst zu haben. Beemelmans sei demnach lediglich ein Bauernopfer des Ministers gewesen. Der Untersuchungsausschuss konnte de Maizière jedoch nichts vergleichbares nachweisen<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/euro-hawk-affaere-de-maiziere-2012-ueber-drohne-informiert-2045082.html Hans-Martin Tillack: De Maizière 2012 über Drohne informiert, stern.de vom 31.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.
 
Im Frühjahr 2013 wurde die Euro-Hawk-Affäre publik. Die Drohne verfügte über kein für den zivilen Luftverkehr zertifiziertes automatisches Antikollisionssystem. Daher wollte die Flugsicherheitsbehörde der EU sie nur für den Flug über unbewohnte Gebiete zertifizieren. Da der nachträgliche Einbau eines solchen Systems sehr teuer geworden wäre, wurde das Projekt im Mai 2013 vom damaligen Bundesverteidigungsminister de Maizière eingestellt. Anschließend setzte der Bundestag einen Untersuchungsausschuss ein. Stépahne Beemelmans übernahm die Verantwortung für die mangelnde Information de Maizières, der nach eigenen Angaben erst im Mai 2013 vom ganzen Ausmaß der Probleme erfuhr. Beemelmans bestätigte den Minister erst am 13. Mai 2013 informiert zu haben<ref>[http://www.wiwo.de/politik/deutschland/-euro-hawk-affaere-staatssekretaer-uebernimmt-verantwortung/8568784.html Euro-Hawk-Affäre: Staatssekretär übernimmt Verantwortung, wiwo.de vom 30.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>. Die Opposition warf de Maizière vor, schon früher vom Scheitern des 668 Millionen teuren Projekts gewusst zu haben. Beemelmans sei demnach lediglich ein Bauernopfer des Ministers gewesen. Der Untersuchungsausschuss konnte de Maizière jedoch nichts vergleichbares nachweisen<ref>[http://www.stern.de/politik/deutschland/euro-hawk-affaere-de-maiziere-2012-ueber-drohne-informiert-2045082.html Hans-Martin Tillack: De Maizière 2012 über Drohne informiert, stern.de vom 31.07.2013], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.
 
=== Ausgleichzahlung Eurofighter ===
 
Im Februar 2014 geriet Beemelmans erneut in die Kritik. Gemeinsam mit dem Staatssekretär Rüdiger Wolf genehmigte er Ende Dezember 2013 eine Ausgleichszahlung an den Turbinenhersteller MTU in Höhe von 55 Millionen Euro für die Reduzierung der Eurofighter-Bestellungen. Laut den Haushaltsregeln muss das Ministerium jede Einzelausgabe von mehr als 25 Millionen Euro vom Haushaltsausschuss genehmigen lassen. Nach der Bundestagswahl war dieser zwar noch nicht wieder eingesetzt, jedoch hätte im Vorfeld der Zahlung eine Benachrichtigung des übergangsweise eingesetzten Hauptauschusses erfolgen müssen.  Als Konsequenz wurde Beemelmans im Februar 2014 von der neuen Verteidigunsministerin Ursula von der Leyen entlassen<ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/verteidigungsministerium-von-der-leyen-entlaesst-staatssekretaer-beemelmans-12811277.html Von der Leyen entlässt Staatssekretär Beemelmans, faz.net vom 20.02.2014], abgerufen am 08.01.15.</ref>.
 
 
        
 
        
 
== Kritik ==
 
== Kritik ==
Mit dem Top-Beamten Stéphane Beemelmans wechselt ein echter Insider mit besten Kontakten nach Berlin in eine Lobbytätigkeit. Laut Bundesbeamtengesetz ist ein Beamter dazu verpflichtet, neue Tätigkeiten dem bisherigen Dienstherren fünf Jahre lang zu melden. Werden dienstliche Interseen beeinträchtigt, ist "die Erwerbstätigkeit oder sonstige Beschäftigung [...] zu untersagen"<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz § 105], abgerufen am 09.01.15.</ref>. Das im Fall Beemelmans zumindest ein potentieller Interessenkonflikt besteht, kann kaum ernsthaft bezweifelt werden. Als ehemaliger hochrangiger Beamter kennt er sowohl die internen Prozesse des Regierungsapparats, als auch die zentralen Akteure. Damit ist er für EUTOP ein besonders guter Türöffner für politische Entscheidungsprozesse<ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-11-25/pikanter-seitenwechsel-vertrauter-von-innenminister-de-maiziere-wird-geschaftsfuhrer Martin Rehyer: Pikanter Seitenwechsel, abgeordnetenwatch.de vom 25.11.2014], abgerufen am 07.01.15.</ref>.
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Mit dem Top-Beamten Stéphane Beemelmans wechselt ein echter Insider mit besten Kontakten nach Berlin in eine Lobbytätigkeit. Laut Bundesbeamtengesetz ist ein Beamter dazu verpflichtet, neue Tätigkeiten dem bisherigen Dienstherren 5 Jahre lang zu melden. Werden dienstliche Interessen beeinträchtigt, ist "die Erwerbstätigkeit oder sonstige Beschäftigung [...] zu untersagen".<ref>[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz § 105], abgerufen am 09.01.15</ref> Das im Fall Beemelmans zumindest ein potentieller Interessenkonflikt besteht, kann kaum ernsthaft bezweifelt werden. Als ehemaliger hochrangiger Beamter kennt er sowohl die internen Prozesse des Regierungsapparats, als auch die zentralen Akteure. Damit ist er für EUTOP ein besonders guter Türöffner für politische Entscheidungsprozesse.<ref name="aw1" />  
   
Eigentlich bietet das Bundesbeamtengesetz eine Handhabe gegen eben solche Seitenwechsel in Lobbyjobs. Angesichts des offensichtlichen Interessenkonflikts stellt sich die Frage, warum das Bundesverteidigunsministerium den Wechsel Beemelmans nicht untersagte. Mit Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz verweigert das Ministerium jedoch die Auskunft den Umgang mit dem Seitenwechsel Beemelmans<ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-01/wurde-ein-fruherer-staatssekretar-mit-dem-segen-des-verteidigungsministeriums-chef Martin Reyher: Wurde ein früherer Staatssekretär mit dem Segen des Verteidigungsministerium Chef einer Lobbyagentur?, abgeordnetenwatch.de vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>.  
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Eigentlich bietet das Bundesbeamtengesetz eine Handhabe gegen eben solche Seitenwechsel in Lobbyjobs. Angesichts des offensichtlichen Interessenkonflikts stellt sich die Frage, warum das [[Bundesverteidigunsministerium]] den Wechsel Beemelmans nicht untersagte. Mit Hinweis auf den Persönlichkeitsschutz verweigert das Ministerium jedoch die Auskunft den Umgang mit dem Seitenwechsel Beemelmans.<ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/2014-12-01/wurde-ein-fruherer-staatssekretar-mit-dem-segen-des-verteidigungsministeriums-chef Martin Reyher: Wurde ein früherer Staatssekretär mit dem Segen des Verteidigungsministerium Chef einer Lobbyagentur?, abgeordnetenwatch.de vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015</ref>   
   
Gerade das Bundesverteidigungsministerium musste besonders häufig entscheiden, ob es Anschlusstätigkeiten seiner ehemaligen Mitarbeiter genehmigt. In den Jahren 2010 bis 2013 prüfte das Ministerium 38 Anträge auf Genehmigung von Anschlussbeschäftigungen - mehr als jedes andere Ministerium. Bislang ist nur ein Fall bekannt , bei dem es einen Seitenwechsel untersagt hat<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerufen am 08.01.2015.</ref>
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Gerade das Bundesverteidigungsministerium musste besonders häufig entscheiden, ob es Anschlusstätigkeiten seiner ehemaligen Mitarbeiter genehmigt. In den Jahren 2010 bis 2013 prüfte das Ministerium 38 Anträge auf Genehmigung von Anschlussbeschäftigungen - mehr als jedes andere Ministerium. Bislang ist nur ein Fall bekannt , bei dem es einen Seitenwechsel untersagt hat. <ref name="lc1" />
   
 
== Zitate ==
 
== Zitate ==
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== Weiterführende Informationen ==
 
== Weiterführende Informationen ==
*[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz $ 105], aberufen am 09.01.2015.
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*[http://www.gesetze-im-internet.de/bbg_2009/__105.html Bundesbeamtengesetz $ 105], abgerufen am 09.01.2015.
 
*[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerrufen am 08.01.2015.
 
*[https://www.lobbycontrol.de/2014/12/verteidigungsministerium-soll-lobbyjob-von-ex-staatssekretaer-untersagen/ Ulrich Müller: Verteidigungsministerium soll Lobbyjob von Ex-Staatssekretär untersagen, LobbyControl vom 01.12.2014], abgerrufen am 08.01.2015.
 
*[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/146/1714650.pdf Bericht des Euro-Hawk Untersuchungsausschusses], abgerufen am 09.01.2015.
 
*[http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/146/1714650.pdf Bericht des Euro-Hawk Untersuchungsausschusses], abgerufen am 09.01.2015.

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