Gerald Hennenhöfer: Unterschied zwischen den Versionen

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Gerald Hennenhöfer (geb. 1947)[1], gelernter Jurist. Verkörpert wie kaum ein anderer in Deutschland das Prinzip Drehtür. In seiner Person verschmelzen Atomindustrie und Umweltministerium. Hennenhöfer ist seit Dezember 2009 erneut Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium unter Norbert Röttgenund nun Peter Altmaier, ein Posten den er bereits in den 1990er Jahren unter der damaligen Umweltministerin Angela Merkel inne hatte.

Gerald Hennenhöfers Wechsel vom Atomaufseher zum Atomlobbyisten (1998), dann zum Atomberater (2004) und schließlich erneut zum Atomaufseher (2009) sorgten zum Antritt der Regierung Merkel/Westerwelle für viel Wirbel in der Presse.

Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg kommentierte die erneute Berufung Hennenhöfers zum Atomaufseher mit folgenden Worten: „Einen Atom-Lobbyisten, der skrupellos und bewusst alle Risiken ausblendet, an die Spitze der Atomaufsicht zu setzen, ist eine Unverschämtheit. (...) Es darf nicht sein, dass sich die Atomindustrie quasi selbst kontrolliert.“[2]

Seine Rolle beim Zustandekommen der umstrittenen Atom-Vereinbarung zwischen der Regierung Merkel/Westerwelle und dem Energie-Oligopol aus RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall im September 2010 war unbekannt. Im September 2012 wurde nun bestätigt, dass Hennenhöfer ohne das Wissen von Norbert Röttgen an Verhandlungen teilnahm. [3]

Am 13. September 2012 wurde Hennenhöfer vor dem Untersuchungsauschuss "Gorleben" als Zeuge verhört.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit 2009 Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit (Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz, nukleare Ver- und Entsorgung) im Bundesumweltministerium
  • 2004–2009 Anwalt bei der Kanzlei Redeker, die u.a. zum Atomlager Asse beriet[4]
  • 1998–2004 „Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik“ beim Atomkonzern Viag (heute: E.ON)
  • 1994-1998 Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im Umweltministerium

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Atomkonsens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Regierungswechsel 1998 musste Hennenhöfer seinen Ministeriumsschreibtisch räumen und wechselte zu einem Konzern, den er zuvor beaufsichtigt hatte: dem Energieriesen Viag (heute E.ON). Dort wurde er Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik. Er verhandelte und unterzeichnete für den Konzern den so genannten Atomkonsens mit der rot-grünen Regierung, der begrenzte Restlaufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke festlegte.

Atomlager Asse II[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2004 bis 2009 war er bei der Anwaltskanzlei Redecker tätig. Nach Informationen der Frankfurter Runschau zählte dort u.a. das Helmholtz-Zentrum München zu seinen Mandanten, das bis 2008 das Skandal-Atomlager Asse II betrieb. Hennenhöfer soll dem Asse-Betreiber zu einer zurückhaltenden Informationsstrategie gegenüber der Öffentlichkeit geraten haben, als dieser wegen Wassereinbrüchen in das Atomlager in die Kritik geriet. Die Frankfurter Rundschau zitierte einen Vermerk aus Hennenhöfers Feder: „Es ist überhaupt nichts davon zu halten, die ,Asse-Begleitgruppe fortlaufend zu unterrichten.“ Die FR schrieb weiter: „Die Gruppe war in der Asse-Region eingerichtet worden, um die Bürger besser über die Gefahren und Pläne zur Asse-Sanierung in Kenntnis zu setzen. Helmholtz hatte sich diverse Pannen geleistet und mangelhaft informiert.“[5]

Atommüll, Biblis, Castor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die BI Lüchow-Danneberg schrieb über Hennenhöfers Wirken in den 1990er Jahren: „Als Chef der Atomaufsicht ließ er in den 90er Jahren trotz Einsturzgefahr zigtausend Tonnen West-Strahlenmüll in die vormalige DDR-Atommüllkippe Morsleben schaffen. Er verhinderte die von der hessischen Landesregierung bereits beschlossene Stilllegung des Pannen-AKW Biblis per bundesaufsichtlicher Weisung. Informationen über verstrahlte Castor-Behälter ignorierte er und ließ sie weiter rollen.“[6]

Im September 2012 wurden der Grünen Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl bisher unveröffentlichte Akten vorgelegt, die belegen, dass Hennenhöfer bereits 1996 persönlich vom Bundesamt für Strahlenschutz wegen des ostdeutschen Endlagers Morsleben gewarnt wurde. Das Ex-Bergwerk brauche wegen Tropfstellen und "fortschreitender Auflockerung der Salzbarriere umgehend Stabilisierungsmaßnahmen" und müsse "gegen Erdbeben ausgelegt werden". Er wies die Landesregierung Sachsen-Anhalt gegen Widerstand an, dort weiterhin Atommüll einzulagern und sorgte für eine Verlängerung der zunächst bis 2000 befristeten Einlagerung. Morsleben muss heute für 2,2 Milliarden Euro saniert werden. [7]

360-Grad Wechsler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dezember 2009 kehrte Hennenhöfer dann zurück auf den Posten als oberster Atomaufseher im Bundesamt für Strahlenschutz.

Dieser Drehtürmechanismus sorgte für erhebliche Empörung bei Opposition und Umweltbewegung. Die Anti-Atomkraft-Intitiative .ausgestrahlt organisierte eine Unterschriften Kampagne, in der Norbert Röttgen dazu aufgefordert wurde die Personalentscheidung zu revidieren.[8] Erhebliche Bedenken gegen Hennenhöfer wurden unter anderem von der Süddeutschen Zeitung[9], der Frankfurter Rundschau[10], der Tagesschau[11] und der taz[12] dokumentiert.

Verhalten bei Panne im AKW Grafenrheinfeld[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2012 bestätigte das Umweltministerium eine weitere sehr fragwürdige Entscheidung Hennehöfers: 2010 wurde im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Bayern ein Riss nahe des Druckbehälters festgestellt. Hennenhöfer bestand trotz der drohenden Gefahr auf den Weiterbetrieb. Dieter Majer, Technikexperte und Unterabteilungsleiter, protestierte heftig, da der Weiterbetrieb unverantwortbar sei. Hennenhöfer vertraute aber lieber auf externe Berater, die ihm zum Weiterbetrieb rieten. [13]

Rolle im Geheimdeal zur Laufzeitverlängerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Umweltministerium bestätigte nun auch, dass Hennenhöfer am Geheimdeal mit den großen Energiekonzernen zu Laufzeitverlängerung und Gewinnbesteuerung beteiligt war. Davon erfuhr sein Chef, Bundesumweltminister Norbert Röttgem wohl erst später, da er stets darauf bestand, dass das BMU nicht an Gesprächen des Finanzministeriums und der Industrie beteilgt war. Laut einem Bericht der Frankurter Rundschau wurde Hennenhöfer "zur Fachfrage zu erwartender Nachrüstungen in den deutschen Kernkraftwerken" konsultiert. Zusätzlich nahm er an Vorgesprächen von Finanz- und Umweltressort teil. [14]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die Atomkraftbefürworter beherrschen das gesamte institutionelle Szenarium. Das reicht [...] bis zum Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium. Gerald Hennenhöfer ist ein Spitzenfunktionär der Atomindustrie. Umweltminister Norbert Röttgen hat ihn nach der Bundestagswahl wieder in sein Ministerium geholt. Ein Skandal, den man nicht einmal für einen fiktionalen Politik-Thriller erfinden könnte.“ Der Journalist und Lobbyismus-Experte Thomas Leif in einem Interview mit dem Vorwärts.[15]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Organigramm der Abteilung RS - Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz,

nukleare Ver- und Entsorgung im Bundesumweltministerium.


Vorlage:Spenden

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Umweltminister Röttgen holt Atomlobbyisten sueddeutsche.de vom 30.November 2009, abgerufen am 10. September 2010.
  2. Atomlobby raus aus der Atomaufsicht! Unterschriftenaktion gegen die Ernennung von Hennenhöfer Presseerklärung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg vom 2. Dezember 2009, abgerufen am 10. September 2010
  3. Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012, abgerufen am 14.09.2012
  4. Den Bock zum Gärtner gemacht, Frankfurter Rundschau vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 10.September 2010.
  5. FR-Online, 1.12.2009, "Den Bock zum Gärtner gemacht"
  6. Atomlobby raus aus der Atomaufsicht! Unterschriftenaktion gegen die Ernennung von Hennenhöfer Presseerklärung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg vom 2. Dezember 2009, abgerufen am 10. September 2010
  7. Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012, abgerufen am 14.09.2012
  8. Atomlobby raus aus der Atomaufsicht Hintergrundinformation von ausgestrahlt, Dezember 2009, abgerufen an 10.10.2010
  9. Umweltminister Röttgen holt Atomlobbyisten sueddeutsche.de vom 30. November 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010
  10. Den Bock zum Gärtner gemacht fr-online vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010
  11. Röttgen holt Atomlobbyisten ins Umweltministerium tagesschau.de vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010
  12. Röttgen bekennt Farbe taz.de vom 2. Dezember 2009, abgerufen am am 26. Oktober 2010
  13. Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012, abgerufen am 14.09.2012
  14. Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012, abgerufen am 14.09.2012
  15. Die Doppelstrategie der Atomkonzerne Vorwärts vom 12.04.2011, abgerufen am 13.04.2011
'''Gerald Hennenhöfer''' (geb. 1947)<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/kabinett-umweltminister-roettgen-holt-atomlobbyisten-1.138027 Umweltminister Röttgen holt Atomlobbyisten] sueddeutsche.de vom 30.November 2009, abgerufen am 10. September 2010.</ref>, gelernter Jurist. Verkörpert wie kaum ein anderer in Deutschland das Prinzip Drehtür. In seiner Person verschmelzen Atomindustrie und Umweltministerium. 
        
        Hennenhöfer ist seit Dezember 2009 erneut Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im [[Bundesumweltministerium]] unter [[Norbert Röttgen]]und nun [[Peter Altmaier]], ein Posten den er bereits in den 1990er Jahren unter der damaligen Umweltministerin [[Angela Merkel]] inne hatte.
        

        Gerald Hennenhöfers Wechsel vom Atomaufseher zum Atomlobbyisten (1998), dann zum Atomberater (2004) und schließlich erneut zum Atomaufseher (2009) sorgten zum Antritt der Regierung Merkel/Westerwelle für viel Wirbel in der Presse. 
        

        Die [[Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg]] kommentierte die erneute Berufung Hennenhöfers zum Atomaufseher mit folgenden Worten: ''„Einen Atom-Lobbyisten, der skrupellos und bewusst alle Risiken ausblendet, an die Spitze der Atomaufsicht zu setzen, ist eine Unverschämtheit. (...) Es darf nicht sein, dass sich die Atomindustrie quasi selbst kontrolliert.“''<ref>[http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/demonstration-berlin/atomlobby-raus-aus-der-atomaufsicht-unterschriftenaktion-gegen-die-ernennung-von-hennenhofer Atomlobby raus aus der Atomaufsicht! Unterschriftenaktion gegen die Ernennung von Hennenhöfer] Presseerklärung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg vom 2. Dezember 2009, abgerufen am 10. September 2010</ref>
        

        Seine Rolle beim Zustandekommen der umstrittenen Atom-Vereinbarung zwischen der Regierung Merkel/Westerwelle und dem Energie-Oligopol aus [[RWE]], [[E.ON]], [[EnBW]] und [[Vattenfall]] im September 2010 war unbekannt. Im September 2012 wurde nun bestätigt, dass Hennenhöfer ohne das Wissen von [[Norbert Röttgen]] an Verhandlungen teilnahm. <ref>[http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
        

        Am 13. September 2012 wurde Hennenhöfer vor dem Untersuchungsauschuss "Gorleben" als Zeuge verhört.
        

            
==Karriere==
        
        * seit 2009  Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit (Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz, nukleare Ver- und Entsorgung) im Bundesumweltministerium 
        
        * 2004–2009 Anwalt bei der Kanzlei Redeker, die u.a. zum Atomlager Asse beriet<ref>[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2115225_Kritik-am-neuen-Umweltminister-Den-Bock-zum-Gaertner-gemacht.html Den Bock zum Gärtner gemacht], Frankfurter Rundschau vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 10.September 2010.</ref> 
        
        * 1998–2004 „Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik“ beim Atomkonzern [[Viag]] (heute: [[E.ON]]) 
        
        * 1994-1998 Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im Umweltministerium
        

        == Wirken ==
        

        ===Atomkonsens===
        

        Nach dem Regierungswechsel 1998 musste Hennenhöfer seinen Ministeriumsschreibtisch räumen und wechselte zu einem Konzern, den er zuvor beaufsichtigt hatte: dem Energieriesen [[Viag]] (heute E.ON). Dort wurde er Generalbevollmächtigter für Wirtschaftspolitik. Er verhandelte und unterzeichnete für den Konzern den so genannten [[Atomkonsens]] mit der rot-grünen Regierung, der begrenzte Restlaufzeiten für die deutschen Atomkraftwerke festlegte.
        

        ===Atomlager Asse II===
        

        Von 2004 bis 2009 war er bei der Anwaltskanzlei Redecker tätig. Nach Informationen der Frankfurter Runschau zählte dort u.a. das [[Helmholtz-Zentrum München]] zu seinen Mandanten, das bis 2008 das Skandal-[[Atomlager Asse II]] betrieb. Hennenhöfer soll dem Asse-Betreiber zu einer zurückhaltenden Informationsstrategie gegenüber der Öffentlichkeit geraten haben, als dieser wegen Wassereinbrüchen in das Atomlager in die Kritik geriet. Die Frankfurter Rundschau zitierte einen Vermerk aus Hennenhöfers Feder:  ''„Es ist überhaupt nichts davon zu halten, die ,Asse-Begleitgruppe fortlaufend zu unterrichten.“'' Die FR schrieb weiter: ''„Die Gruppe war in der Asse-Region eingerichtet worden, um die Bürger besser über die Gefahren und Pläne zur Asse-Sanierung in Kenntnis zu setzen. Helmholtz hatte sich diverse Pannen geleistet und mangelhaft informiert.“''<ref>[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2115225_Kritik-am-neuen-Umweltminister-Den-Bock-zum-Gaertner-gemacht.html FR-Online, 1.12.2009, "Den Bock zum Gärtner gemacht"]</ref>
        

        ===Atommüll, Biblis, Castor===
        

        Die BI Lüchow-Danneberg schrieb über Hennenhöfers Wirken in den 1990er Jahren: ''„Als Chef der Atomaufsicht ließ er in den 90er Jahren trotz Einsturzgefahr zigtausend Tonnen West-Strahlenmüll in die vormalige DDR-Atommüllkippe [[Morsleben]] schaffen. Er verhinderte die von der hessischen Landesregierung bereits beschlossene Stilllegung des Pannen-AKW [[Biblis]] per bundesaufsichtlicher Weisung. Informationen über verstrahlte [[Castor]]-Behälter ignorierte er und ließ sie weiter rollen.“''<ref>[http://www.bi-luechow-dannenberg.de/chronologisch/demonstration-berlin/atomlobby-raus-aus-der-atomaufsicht-unterschriftenaktion-gegen-die-ernennung-von-hennenhofer Atomlobby raus aus der Atomaufsicht! Unterschriftenaktion gegen die Ernennung von Hennenhöfer] Presseerklärung der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg vom 2. Dezember 2009, abgerufen am 10. September 2010</ref>
        

        Im September 2012 wurden der Grünen Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl bisher unveröffentlichte Akten vorgelegt, die belegen, dass Hennenhöfer bereits 1996 persönlich vom Bundesamt für Strahlenschutz wegen des ostdeutschen Endlagers Morsleben gewarnt wurde. Das Ex-Bergwerk brauche wegen Tropfstellen und "fortschreitender Auflockerung der Salzbarriere umgehend Stabilisierungsmaßnahmen" und müsse "gegen Erdbeben ausgelegt werden". Er wies die Landesregierung Sachsen-Anhalt gegen Widerstand an, dort weiterhin Atommüll einzulagern und sorgte für eine Verlängerung der zunächst bis 2000 befristeten Einlagerung. Morsleben muss heute für 2,2 Milliarden Euro saniert werden. <ref> [http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
        

        ===360-Grad Wechsler===
        

        Im Dezember 2009 kehrte Hennenhöfer dann zurück auf den Posten als oberster Atomaufseher im Bundesamt für Strahlenschutz. 
        

        Dieser Drehtürmechanismus sorgte für erhebliche Empörung bei Opposition und Umweltbewegung. Die Anti-Atomkraft-Intitiative [[.ausgestrahlt]] organisierte eine Unterschriften Kampagne, in der [[Norbert Röttgen]] dazu aufgefordert wurde die Personalentscheidung zu revidieren.<ref>[http://www.ausgestrahlt.de/aktionen/atomaufsicht/hintergrund-info.html Atomlobby raus aus der Atomaufsicht] Hintergrundinformation von ausgestrahlt, Dezember 2009, abgerufen an 10.10.2010</ref> Erhebliche Bedenken gegen Hennenhöfer wurden unter anderem von der Süddeutschen Zeitung<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/799/496118/text/ Umweltminister Röttgen holt Atomlobbyisten] sueddeutsche.de vom 30. November 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010</ref>, der Frankfurter Rundschau<ref>[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/2115225_Kritik-am-neuen-Umweltminister-Den-Bock-zum-Gaertner-gemacht.html Den Bock zum Gärtner gemacht] fr-online vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010</ref>, der Tagesschau<ref>[http://www.tagesschau.de/inland/atomausstieg114.html Röttgen holt Atomlobbyisten ins Umweltministerium] tagesschau.de vom 1. Dezember 2009, abgerufen am 26. Oktober 2010</ref> und der taz<ref>[http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/roettgen-bekennt-farbe/ Röttgen bekennt Farbe] taz.de vom 2. Dezember 2009, abgerufen am am 26. Oktober 2010</ref> dokumentiert.
        

        ===Verhalten bei Panne im AKW Grafenrheinfeld===
        

        Im September 2012 bestätigte das Umweltministerium eine weitere sehr fragwürdige Entscheidung Hennehöfers: 2010 wurde im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld in Bayern ein Riss nahe des Druckbehälters festgestellt. Hennenhöfer bestand trotz der drohenden Gefahr auf den Weiterbetrieb. Dieter Majer, Technikexperte und Unterabteilungsleiter, protestierte heftig, da der Weiterbetrieb unverantwortbar sei. Hennenhöfer vertraute aber lieber auf externe Berater, die ihm zum Weiterbetrieb rieten. <ref> [http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
        

        ===Rolle im Geheimdeal zur Laufzeitverlängerung===
        
        Das Umweltministerium bestätigte nun auch, dass Hennenhöfer am Geheimdeal mit den großen Energiekonzernen zu Laufzeitverlängerung und Gewinnbesteuerung beteiligt war. Davon erfuhr sein Chef, Bundesumweltminister [[Norbert Röttgem]] wohl erst später, da er stets darauf bestand, dass das BMU nicht an Gesprächen des Finanzministeriums und der Industrie beteilgt war. Laut einem Bericht der Frankurter Rundschau wurde Hennenhöfer "zur Fachfrage zu erwartender Nachrüstungen in den deutschen Kernkraftwerken" konsultiert. Zusätzlich nahm er an Vorgesprächen von Finanz- und Umweltressort teil. <ref>[http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
        

            == Zitate ==
        <blockquote>„Die Atomkraftbefürworter beherrschen das gesamte institutionelle Szenarium. Das reicht [...] bis zum Abteilungsleiter für Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium. Gerald Hennenhöfer ist ein Spitzenfunktionär der Atomindustrie. Umweltminister Norbert Röttgen hat ihn nach der Bundestagswahl wieder in sein Ministerium geholt. Ein Skandal, den man nicht einmal für einen fiktionalen Politik-Thriller erfinden könnte.“ Der Journalist und Lobbyismus-Experte Thomas Leif in einem Interview mit dem Vorwärts.<ref>[http://www.vorwaerts.de/artikel/die-doppelstrategie-der-atomkonzerne Die Doppelstrategie der Atomkonzerne] Vorwärts vom 12.04.2011, abgerufen am 13.04.2011</ref></blockquote>
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        * [http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/abteilung_rs.pdf Organigramm] der Abteilung RS - Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz,
        
        nukleare Ver- und Entsorgung im [[Bundesumweltministerium]].
        

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        == Einzelnachweise ==
        <references />
        

        [[Kategorie: Seitenwechsel]]
        
        [[Kategorie:Energie]]
        
        [[Kategorie:Atom]]
        
        [[Kategorie:Person]]
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Am 13. September 2012 wurde Hennenhöfer vor dem Untersuchungsauschuss "Gorleben" als Zeuge verhört.
 
Am 13. September 2012 wurde Hennenhöfer vor dem Untersuchungsauschuss "Gorleben" als Zeuge verhört.
 
 
 
   
 
==Karriere==
 
==Karriere==
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===Rolle im Geheimdeal zur Laufzeitverlängerung===
 
===Rolle im Geheimdeal zur Laufzeitverlängerung===
 
Das Umweltministerium bestätigte nun auch, dass Hennenhöfer am Geheimdeal mit den großen Energiekonzernen zu Laufzeitverlängerung und Gewinnbesteuerung beteiligt war. Davon erfuhr sein Chef, Bundesumweltminister [[Norbert Röttgem]] wohl erst später, da er stets darauf bestand, dass das BMU nicht an Gesprächen des Finanzministeriums und der Industrie beteilgt war. Laut einem Bericht der Frankurter Rundschau wurde Hennenhöfer "zur Fachfrage zu erwartender Nachrüstungen in den deutschen Kernkraftwerken" konsultiert. Zusätzlich nahm er an Vorgesprächen von Finanz- und Umweltressort teil. <ref>[http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
 
Das Umweltministerium bestätigte nun auch, dass Hennenhöfer am Geheimdeal mit den großen Energiekonzernen zu Laufzeitverlängerung und Gewinnbesteuerung beteiligt war. Davon erfuhr sein Chef, Bundesumweltminister [[Norbert Röttgem]] wohl erst später, da er stets darauf bestand, dass das BMU nicht an Gesprächen des Finanzministeriums und der Industrie beteilgt war. Laut einem Bericht der Frankurter Rundschau wurde Hennenhöfer "zur Fachfrage zu erwartender Nachrüstungen in den deutschen Kernkraftwerken" konsultiert. Zusätzlich nahm er an Vorgesprächen von Finanz- und Umweltressort teil. <ref>[http://www.fr-online.de/politik/atompolitik-gorleben-merkels-altlast,1472596,17227924.html/ Frankfurter Rundschau vom 12.09.2012], abgerufen am 14.09.2012 </ref>
 
   
 
== Zitate ==
 
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* [http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/abteilung_rs.pdf Organigramm] der Abteilung RS - Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz,
 
* [http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/abteilung_rs.pdf Organigramm] der Abteilung RS - Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen, Strahlenschutz,
 
nukleare Ver- und Entsorgung im [[Bundesumweltministerium]].
 
nukleare Ver- und Entsorgung im [[Bundesumweltministerium]].
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