Bundesverband Investment und Asset Management: Unterschied zwischen den Versionen

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Bundesverband Investment und Asset Management e.V.
Rechtsform e.V. (VR 5826)
Tätigkeitsbereich Finanzlobby
Gründungsdatum 25.03.1970
Hauptsitz Eschenheimer Anlage 28

60318 Frankfurt/M.

Lobbybüro
Lobbybüro EU keines
Webadresse bvi.de


Der Bundesverband Investment und Asset Management e.V. (BVI) ist die zentrale Interessenvertretung der Investmentbranche in Deutschland. Er wurde 1970 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2002 ist der BVI in Berlin mit einem Lobbybüro vertreten. Der BVI macht auf Bundesebene Lobbying, koordiniert die Branche (Branchenstandards) und wirbt mit Pressearbeit und PR für die Belange seiner Mitglieder. Diese sind größtenteils keine selbständigen Unternehmen, sondern Unterabteilungen von Universalbanken.

Bis 2010 hatte der BVI nur eine kleine Repräsentanz in Berlin, der BVI-Präsident Thomas Neiße beabsichtigte aber, den Kontakt zur Politik auf intensivieren und in Zukunft dort auch mit einem Geschäftsführer vertreten zu sein.[1]

Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im BVI sind nahezu alle Investment-Abteilungen der deutschen Finanz-Branche vertreten. Dazu zählt die deutsche Tochter von BlackRock, dem weltweit größten Vermögensverwalter 2009.[2] Auch die Schweizer Bank UBS, nach der Welt-Finanzkrise zur Nr. 2 abgerutscht (2009 soll sie 2000 Mrd. Euro verwaltet haben), und als größter deutscher Akteur die Deutsche Bank sind über Tochter-Firmen vertreten.

Die aktuelle Liste der Mitglieder kann hier eingesehen werden: Mitgliederliste des BVI

Das Fondsvermögen der durch den Verband repräsentierten Gesellschaften betrug nach Angaben des BVI im Gründungsjahr knapp 5,4 Milliarden Euro. 2010 soll das verwaltete Vermögen bei rund 1,7 Billionen Euro gelegen haben. „Unsere Mitgliedsunternehmen treffen für über 15 Millionen Privatanleger und Tausende institutionelle Investoren tagtäglich wichtige Anlageentscheidungen."[3]


Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der BVI wurde am 25. März 1970 von sieben Investmentgesellschaften unter dem Namen Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften in Frankfurt a. M. gegründet. Im Oktober 2002 nannte sich die Verband in Bundesverband Investment und Asset Management e.V. um.

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personal: Nach Angaben von Frontal21 vom August 2009 bearbeitet der BVI die Politik mit 50 Mitarbeitern.[6]

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Interessenvertretung in den Bereichen "Publikums- und Spezialfonds sowie Vermögensverwaltung außerhalb von Investmentfonds, Altersvorsorge, Recht und Steuern" durch "Parlamentarische Abende, Vortragsreihen und schriftliche Stellungsnahmen". [7]
  • Wissenschaft

enge Verbindung zum Investment-Lehrstuhl der Uni Frankfurt (Raimond Maurer): 2001-2010 - endowed chair, jährliche Veranstaltung des Deutschen Investment-Hochschultags

  • Öffentlichkeit und Schulen

Allerlei "Informationen" und Online-Rechner für alle Alters- und Ziellgruppen, z.B. "Hoch im Kurs", Unterrichtsmaterialien für Schulen"

BVI im Finanzministerium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Januar bis August 2003 hatte der BVI eine hauseigene Juristin nach Berlin abgestellt, die im Finanzministerium in einem eigenen Büro arbeitete. Nach Informationen des Report Mainz durfte die Top-Juristin an dem Gesetzesentwurf zur Modernisierung des Investmentwesens und zur Besteuerung von Investmentvermögen (kurz: Investmentmodernisierungsgesetz) tatkräftig mithelfen - weiterhin bezahlt von dem Lobbyverband der Fondsgesellschaften. Das Investmentmodernisierungsgesetz ermöglichte den Marktzugang für Hedge Fonds in Deutschland ab dem Jahr 2004, stellte ausländische Fonds mit inländischen steuerlich gleich und schaffte die Besteuerung des Zwischengewinns ab.

Stefan Seip, damaliger Hauptgeschäftsführer des BVI, bestätigte die Mitarbeit der Juristin, stritt aber eine konkrete Einflussnahme seines Verbandes ab. Der BVI behauptet, die Person sei nur mit einem Teil des umfangreichen Gesetzestextes betraut gewesen, der die folgenreiche Hedge-Fonds-Problematik nicht berührt habe.

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut dem freiwilligem Lobbyregister der EU hat der Bundesverband Investment und Asset Management 2009 zwischen 450.000 und 500.000 Euro für Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1], Handelsblatt vom 6. April 2010, abgerufen am 7. April 2010.
  2. Barclays verkauft Vermögensverwaltung an BlackRock, NZZ vom 12. Juni 2009, abgerufen am 31. März 2010.
  3. Der BVI wird 40 (pdf) Pressemitteilung BVI, 24. März 2010, abgerufen am 31. März 2010.
  4. BVI Geschäftsführung Website BVI, abgerufen am 31. März 2010.
  5. BVI Vorstand Website BVI, abgerufen am 31. März 2010.
  6. Die Lobby regiert mit, Frontal21 vom 11.8.2009 (nicht mehr online)
  7. Broschüre des BVI, Dez.2007[[2]]
  8. Register der Interessenvertreter, Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 03.11.2010
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        60318 Frankfurt/M.
        
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            Der '''Bundesverband Investment und Asset Management e.V.''' (BVI) ist die zentrale Interessenvertretung der Investmentbranche in Deutschland. Er wurde 1970 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2002 ist der BVI in Berlin mit einem Lobbybüro vertreten. Der BVI macht auf Bundesebene Lobbying, koordiniert die Branche (Branchenstandards) und wirbt mit Pressearbeit und PR für die Belange seiner Mitglieder. Diese sind größtenteils keine selbständigen Unternehmen, sondern Unterabteilungen von [[Universalbank|Universalbanken]].
        

        Bis 2010 hatte der BVI nur eine kleine Repräsentanz in Berlin, der BVI-Präsident [[Thomas Neiße]] beabsichtigte aber, den Kontakt zur Politik auf intensivieren und in Zukunft dort auch mit einem Geschäftsführer vertreten zu sein.<ref>[http://www.handelsblatt.com/finanzen/fondsnachrichten/investmentfonds-eine-branche-strebt-ins-zentrum-der-macht;2556906 ], Handelsblatt vom 6. April 2010, abgerufen am 7. April 2010.</ref> 
        

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        ==Mitglieder==
        
        Im BVI sind nahezu alle '''Investment-Abteilungen''' der deutschen Finanz-Branche vertreten. Dazu zählt die deutsche Tochter von [[BlackRock]], dem weltweit größten Vermögensverwalter 2009.<ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/barclays_verkauft_vermoegensverwaltung_an_blackrock_1.2726530.html  Barclays verkauft Vermögensverwaltung an BlackRock], NZZ vom 12. Juni 2009, abgerufen am 31. März 2010.</ref> Auch die Schweizer Bank [[UBS]], nach der [[Welt-Finanzkrise]] zur Nr.&nbsp;2 abgerutscht (2009 soll sie 2000&nbsp;Mrd. Euro verwaltet haben), und als größter deutscher Akteur die [[Deutsche Bank]] sind über Tochter-Firmen vertreten. 
        

        Die aktuelle Liste der Mitglieder kann hier eingesehen werden: [http://www.bvi.de/de/bvi/mitglieder/mitglieder.html Mitgliederliste des BVI]
        

        Das '''Fondsvermögen''' der durch den Verband repräsentierten Gesellschaften betrug nach Angaben des BVI im Gründungsjahr knapp 5,4 Milliarden Euro. 2010 soll das verwaltete Vermögen bei rund 1,7 Billionen Euro gelegen haben. „Unsere Mitgliedsunternehmen treffen für über 15 Millionen Privatanleger und Tausende institutionelle Investoren tagtäglich wichtige Anlageentscheidungen."<ref>[http://www.bvi.de/de/presse/pressemitteilungen/presse2010/2010_03_24/pm_2010_03_24.pdf Der BVI wird 40 (pdf)] Pressemitteilung BVI, 24. März 2010, abgerufen am 31. März 2010.</ref>
        
<!--Eine genaue Betrachtung verdient das Missverhältnis zwischen Eigenkapital und verwaltetem Kapital der Investment-Branche, das als eine Ursache für deren Einsturzgefahr gilt. Man kann sie als einen Giganten auf tönernen Füßen sehen. Der weltweit größte Akteur BlackRock Global Investors hatte beispielsweise (laut Pressebericht NZZ) im Jahre 2009 nur 34 Milliarden US-Dollar an Eigenkapital, verwaltete aber 2700 Milliarden US-Dollar an Vermögen.<ref>[http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/barclays_verkauft_vermoegensverwaltung_an_blackrock_1.2726530.html  Barclays verkauft Vermögensverwaltung an BlackRock], NZZ vom 12. Juni 2009, abgerufen am 31. März 2010.</ref>  Kritiker stellen seit langem die Frage, ob das verwaltete Kapital der Investment-Branche nicht eine zu großen Teilen fiktive Größe (Stichwort: Blase) darstelle, die durch schwunghaften Handel zwischen den Banken mit Derivaten, CDOs, Swaps, Wetten etc. künstlich aufgebläht wurde und längst jede Anbindung an reale Vermögenswerte verloren habe. Dieses Missverhältnis gilt als eine Ursache für die Wucht der [[Welt-Finanzkrise]].//-->
        

        == Kurzdarstellung und Geschichte==
        
        Der BVI wurde am 25. März 1970 von sieben Investmentgesellschaften unter dem Namen Bundesverband Deutscher Investment-Gesellschaften in Frankfurt a. M. gegründet. Im Oktober 2002 nannte sich die Verband in Bundesverband Investment und Asset Management e.V. um.
        

        == Organisationsstruktur und Personal==
        
        ===Geschäftsführung===
        
        * 2010 [[Stefan Seip]] (Hauptgeschäftsführer), [[Rudolf Siebel]] (Geschäftsführer)<ref>[http://www.bvi.de/de/bvi/organisation/geschaeftsfuehrung/ BVI Geschäftsführung] Website BVI, abgerufen am 31. März 2010.</ref>
        

        === Vorstand 2010 ===
        
        * [[Thomas Neiße]], Präsident des BVI, Vorsitzender der Geschäftsführung der [[DekaBank|Deka Investment]]
        
        * Dr. [[Dirk Klee]], Vorsitzender des Vorstands der [[BlackRock|BlackRock Asset Management]] Deutschland 
        
        * [[Oliver Clasen]], Geschäftsführer der [[Allianz Global Investors]] und der [[cominvest]] Asset Management GmbH
        
        * [[Götz Kirchhoff]], Gesellschafter-Geschäftsführer [[Avana Invest]]
        
        * [[Barbara Knoflach]], Vorsitzende des Vorstands der [[SEB Asset Management]]
        
        * Dr. [[Wolfgang Mansfeld]], Mitglied des Vorstands der [[Union Investment|Union Asset Management Holding]]
        
        * [[Thomas Richter]], Mitglied der Geschäftsführung der [[DWS]] Holding & Service GmbH
        
        * [[Karl Stäcker]], Sprecher der Geschäftsführung der [[Frankfurt-Trust Investment-Gesellschaft]]
        
        * [[Bernd Vorbeck]] Sprecher der Geschäftsführung der [[Universal-Investment]]-Gesellschaft<ref>[http://www.bvi.de/de/bvi/organisation/vorstand/ BVI Vorstand] Website BVI, abgerufen am 31. März 2010.</ref>
        

        '''Personal''': Nach Angaben von Frontal21 vom August 2009 bearbeitet der BVI die Politik mit 50 Mitarbeitern.<ref>Die Lobby regiert mit, Frontal21 vom 11.8.2009 (nicht mehr online)</ref>
        

        == Lobbystrategien und Einfluss==
        

        *'''Interessenvertretung''' in den Bereichen "Publikums- und Spezialfonds sowie Vermögensverwaltung außerhalb von Investmentfonds, Altersvorsorge, Recht und Steuern" durch "Parlamentarische Abende, Vortragsreihen und schriftliche Stellungsnahmen". <ref>Broschüre des BVI, Dez.2007[[http://www.bvi.de/de/bvi/portraet/bvi_broschuere/bvi_repraesentant_1207.pdf]]</ref>
        

        *'''Wissenschaft'''
        
        enge Verbindung zum Investment-Lehrstuhl der Uni Frankfurt (Raimond Maurer): 2001-2010 - endowed chair, jährliche Veranstaltung des Deutschen Investment-Hochschultags
        

        *'''Öffentlichkeit und Schulen'''
        
        Allerlei "Informationen" und Online-Rechner für alle Alters- und Ziellgruppen, z.B. [http://www.Hoch-im-Kurs.de "Hoch im Kurs", Unterrichtsmaterialien für Schulen"]
        

        === BVI im Finanzministerium ===
        

        Von Januar bis August 2003 hatte der BVI eine hauseigene Juristin nach Berlin abgestellt, die im Finanzministerium in einem eigenen Büro arbeitete. Nach Informationen des Report Mainz durfte die Top-Juristin an dem Gesetzesentwurf zur Modernisierung des Investmentwesens und zur Besteuerung von Investmentvermögen (kurz: [[Investmentmodernisierungsgesetz]]) tatkräftig mithelfen - weiterhin bezahlt von dem Lobbyverband der Fondsgesellschaften. Das Investmentmodernisierungsgesetz ermöglichte den Marktzugang für Hedge Fonds in Deutschland ab dem Jahr 2004, stellte ausländische Fonds mit inländischen steuerlich gleich und schaffte die Besteuerung des Zwischengewinns ab. 
        

        [[Stefan Seip]], damaliger Hauptgeschäftsführer des BVI, bestätigte die Mitarbeit der Juristin, stritt aber eine konkrete Einflussnahme seines Verbandes ab. Der BVI behauptet, die Person sei nur mit einem Teil des umfangreichen Gesetzestextes betraut gewesen, der die folgenreiche Hedge-Fonds-Problematik nicht berührt habe.
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        Laut dem freiwilligem Lobbyregister  der EU hat der Bundesverband Investment und Asset Management 2009 zwischen 450.000 und 500.000 Euro für Lobbyarbeit bei den EU-Institutionen investiert.<ref>[https://webgate.ec.europa.eu/transparency/regrin/consultation/displaylobbyist.do?id=96816064173-47 Register der Interessenvertreter], Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 03.11.2010</ref>
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Wirtschaftsverband]]
        
        [[Kategorie:Finanzlobby]]
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| Homepage        = [http://www.bvi.de/de/index.html bvi.de]
 
| Homepage        = [http://www.bvi.de/de/index.html bvi.de]
 
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Der '''Bundesverband Investment und Asset Management e.V.''' (BVI) ist die zentrale Interessenvertretung der Investmentbranche in Deutschland. Er wurde 1970 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2002 ist der BVI in Berlin mit einem Lobbybüro vertreten. Der BVI macht auf Bundesebene Lobbying, koordiniert die Branche (Branchenstandards) und wirbt mit Pressearbeit und PR für die Belange seiner Mitglieder. Diese sind größtenteils keine selbständigen Unternehmen, sondern Unterabteilungen von [[Universalbank|Universalbanken]].
 
Der '''Bundesverband Investment und Asset Management e.V.''' (BVI) ist die zentrale Interessenvertretung der Investmentbranche in Deutschland. Er wurde 1970 gegründet und hat seinen Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2002 ist der BVI in Berlin mit einem Lobbybüro vertreten. Der BVI macht auf Bundesebene Lobbying, koordiniert die Branche (Branchenstandards) und wirbt mit Pressearbeit und PR für die Belange seiner Mitglieder. Diese sind größtenteils keine selbständigen Unternehmen, sondern Unterabteilungen von [[Universalbank|Universalbanken]].

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