Philipp Amthor: Unterschied zwischen den Versionen
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Philipp Amthor (*10. November 1992 in Ueckermünde) (CDU), ist der zweitjüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Seit 2017 ist er Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde, seit 2018 Bundesschatzmeister der Jungen Union (JU) Deutschlands und Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Amthor ist Mitglied im Innenausschuss und im Europaausschuss und stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss. Seit 2019 ist er Mitglied des Kreistages Vorpommern-Greifswald.
Im Juni 2020 geriet Amthor wegen seiner Lobbytätigkeit für das US-amerikanische Start-Up-Unternehmen Augustus Intelligence in öffentliche Kritik. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warb er für ein Treffen mit dem Firmengründer Wolfgang Haupt. Von der Firma erhielt Amthor einen Direktorenposten und Aktienoptionen im Wert von einer Viertelmillionen Dollar. Die "Amthor-Affäre" war erstmals durch die Enthüllungen vom Spiegel bekannt geworden. [1] Nach den damaligen Regeln für Bundestagsabgeordnete hatte Amthor seine Nebentätigkeit für das Unternehmen und seine AKtienoptionen nicht angeben müssen. Im Zuge der Enthüllungen des Skandals um den jungen CDU-Politiker erhöhte sich der Druck für eine verpflichtende Registrierung von Lobbyist:innen und für strengere Transparenzregeln für Abgeordnete.
Inhaltsverzeichnis
Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Politische Laufbahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit 2019 Mitglied des Kreistages Vorpommern-Greifswald
- seit 2018 Bundesschatzmeister der Jungen Union (JU) Deutschlands
- seit 2018 Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
- 2012-2018 Kreisvorsitzender der JU Vorpommern-Greifswald
- seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages (Mitglied im Innenausschuss und im Europaausschuss, stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss)
- seit 2017 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde
- seit 2008 Mitglied der CDU und der Jungen Union
Akademischer und Beruflicher Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 2019-11/06/2020 Board Member für das New Yorker Start-Up Augustus Intelligence
- 2017-30/06/2020 Nebentätigkeit als freier Mitarbeiter für die Berliner Wirtschaftskanzlei White & Case (monatliche Vergütung: 1.000 bis 3.500 Euro)
- 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ernst-Arndt Universität Greifswald
- 2012-2017 Studium der Rechtswissenschaften an der Ernst-Arndt Universität Greifswald (Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung), Nebenbeschäftigung als Mitarbeiter für verschiedene Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Landtages Mecklenburg-Vorpommern)
- 2011 Abitur am Greifen-Gymnasium Ueckermünde
Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Mitglied des Regionalbeirates der AMEOS Krankenhausgesellschaft Vorpommern mbH
- Mitglied des Kreistages vom Landkreis Vorpommern-Greifswald
- Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Uecker-Randow
- Mitglied der "Young Leaders" der Atlantik-Brücke
- Mitglied im Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern
- Mitglied im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin
- Mitglied im Beisitz der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU/CSU
- Mitglied im Bund der Vertriebenen (BdV)
- Parlamentarisches Mitglied in der Europa-Union Mecklenburg-Vorpommern
Positionen, Interessenkonflikte und Verbindungen in die Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Lobbytätigkeit für Augustus Intelligence[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfang Juni 2020 stand der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor wegen eines Lobbyskandals in medialer und öffentlicher Kritik. Wie bekannt wurde, hatte der junge CDU-Politiker seine Kontakte zum Bundeswirtschaftsministerium genutzt, um ein Treffen mit dem Firmengründer des US-Start-Up-Unternehmens Augustus Intelligence zu organisieren. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) warb Amthor für einen Termin mit Wolfgang Haupt, einem Gründer der Firma. Für die Terminfindung würde Amthors Bundestagsbüro „jederzeit zur Verfügung“ stehen und „dann gern auch die Koordination des Termins mit Augustus“ vereinbaren, heißt es in dem Schreiben, das Amthor auf Bundestagspapier verfasste. [5] Der Brief, welcher das Bundeswirtschaftsministerium am 2. Oktober 2018 erreichte, enthielt zudem den Hinweis, dass Amthor den Bundeswirtschaftsminister schon zuvor, am Rande einer Fraktionssitzung, auf ein „spannendes und politisch vielversprechendes Investitionsvorhaben“ der Fimra Augustus Intelligence angesprochen habe.
Einen Monat später, am 2. November 2018, traf sich Amthor dann zusammen mit Wolfgang Haupt und Christian Hirte (CDU), dem damaligen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). In dem Gespräch ging es um die Unternehmensziele von Augustus Intelligence, unter anderem um die Datensouveränität von Deutschland und Europa, die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Blockchain-Technologie sowie um hohe Strompreise als Wettbewerbsfaktor. Weitere Unterlagen dokumentieren gemeinsame Reisen und Aufenthalte in teuren Hotels von Amthor und Mitarbeitern der Firma. So hatte zum Beispiel eine Reise zur französischen Ferninsel Korsika stattgefunden. Wie sich durch die Recherchen herausstellte, hatte Amthor, nach der erfolgreichen Vermittlung von Augustus, 2.817 Aktienoptionen in Höhe von 250.000 Dollar sowie einen Direktorenposten bei dem New-Yorker Start-Up erhalten.
Laut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hatte Amthor seine Beziehung zu Augustus Intelligence und auch die ihm eingeräumten Aktienoptionen fristgerecht gegenüber der Bundestagsverwaltung angezeigt. Seine Aktienoptionen habe er aber den Verhaltensregeln für Abgeordnete zufolge gar nicht angeben müssen, da ein Besitz erst transparenzpflichtig wird, wenn die Optionen mit Gewinn verkauft werden. Insofern wies Schäuble etwaige Kritik an Amthor zurück, er habe sich an alle geltenden Regeln gehalten. Über die vorschnelle Beurteilung von Schäuble im Fall Amthor zeigte sich die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, irritiert. Viele Fragen, wie zum Beispiel jene nach den Reisekosten nach New York und St. Moritz, wo sich Amthor mit Vertretern von Augustus Intelligence getroffen hatte, stünden nach wie vor offen. Schäuble gab daraufhin zu, dass „eine abschließende Bewertung erst auf Grundlage des Ergebnisses der Überprüfung aller Vorwürfe gegen den Abgeordneten erfolgen“ könne [6] Aufgrund einer Strafanzeige prüfte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin, ob wegen Amthors politischem Einsatz für Augustus Intelligence der Anfangsverdacht einer Bestechlichkeit und eine Bestechung von Mandatsträgern vorliegen würde. Der Ansicht der Ermittler zufolge, gäbe es aber keine Beweise für ein rechtswidriges Verhalten seitens des CDU-Bundestagsabgeordneten, sodass das Verfahren ohne Ermittlungen eingestellt wurde. Seine Tätigkeiten für die US-Firma hätten sich auf die Kontaktvermittlung zum Bundeswirtschaftsministerium beschränkt. Erkenntnisse, ob Amthor einen ungerechtfertigten Vorteil erhalten habe, lägen aber nicht vor. [7] Amthor selbst gab über seinen Instagram-Account bekannt, dass er die Anteilsoptionen nie ausgeübt und bereits zurückgegeben habe. Seine Nebentätigkeit für Augustus sowie seine Tätigkeit als freier Mitarbeit bei der Anwaltskanzlei "White & Case" legte er in Folge der Enthüllungen des Skandals nieder. [8] Auch der Geschäftsführer von Augustus Intelligence trat nach Bekanntwerden der Affäre um Amthor von seiner Position zurück. [9]Über eine PR-Firma teilte das Unternehmen mit, dass man an einem „transparenten Bericht“ interessiert sei.
Augustus Intelligence klagt gegen die Herausgabe von Unterlagen
Im Mai 2021 veröffentlichte die Lobbyismuskritische-Onlineplattform "Abgeordnetenwatch", zusammen mit der Initiative "FragDenStaat", erstmalig das Schreiben von Philipp Amthor an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). [10] Ursprüngllich wollte das Bundeswirtschaftsministerium das Schreiben, zumindest in Teilen, schon Ende Oktober 2020 übermitteln. Augustus Intelligence erhob jedoch Einwände gegen eine Veröffentlichung der Unterlagen und verlangte weitgehende Schwärzungen der Dokumente. Am 8. Februar 2021 reichte die US-Firma eine Klage beim Berliner Verwaltungsgericht ein und berief sich dabei auf Geschäftsgeheimnisse, welche nicht veröffentlicht werden dürften. Die Herausgabe der Dokumente wurde somit auf einige Monate hinausgezögert, bevor das Bundeswirtschaftsministerium schließlich die Unterlagen auf die Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) mit teils geschwärzten Stellen herausgab. [11] [12] Neben dem Schreiben von Amthor liegen dem Anhang des Schreibens Dokumente bei, wie zum Beispiel eine Broschüre des Unternehmens und ein Brief des Energiekonzerns Vattenfall, welcher als möglicher Geschäftspartner ebenfalls ein Interesse an niedrigen Stromkosten hatte.
Augustus Intelligence steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz
Ende April 2021 stellte Augustus Intelligence steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz
Das US-Start-Up Augustus Intelligence fiel in den darauffolgenden Monaten jedoch mit weiteren Schlagzeilen auf. Am 27. April 2021 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag nach US-Recht. Gerichtsunterlagen des Unternehmens legen nage, dass die Finanzlage der Firma schon seit längerem schwierig war. Mitte 2019 verfügte das Unternehmen weder über eigene Produkte noch über Kunden. Anfang August 2020 kaufte Augustus dann zwei Firmen, XBrain und Moblty, auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mitbegründer von Augustus Intelligence, Pascal Weinberger, der den Titel "Chief Al Officer" trug, das Unternehmen bereits verlassen. Weinberger arbeitete schon als Teenager für Google und wirkte später in einem Entwicklerlabor des spanischen Telekomkonzerns Telefónica an einem Projekt zu „empathischer KI“ mit. [13] Ende 2020 verließ nahezu die Hälfte der Mitarbeiter:innen bei Augustus das Unternehmen. Zuvor hatte das New Yorker Start-Up zwei ehemalige hochrangige Mitarbeiter verklagt, weil sie Geschäftsgeheimnisse für ein anderes Unternehmen genutzt haben sollen. Diese wiederum bezeichneten das Start-Up wegen des Vorwurfes der Täuschung als einen gewaltigen Betrug. [14]
Bis heute ist fraglich, wie das 2018 gegründete Unternehmen im Laufe kürzester Zeit so viele Investoren an Land ziehen konnte. Ganze 34,5 Millionen Dollar wurden dem US-Start-Up von verschiedenen Investoren zugesichert. Unter ihnen war auch der deutsche Privat-Erbe August von Finck, der in die AfD-Spendenaffären verwickelt ist und allein mehr als 11 Millionen Dollar in Augustus investierte, der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann sowie der ehemalige Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Nach Bekanntwerden der "Amthor-Affäre" im Sommer hatten sich jedoch einige Unterstützer, wie auch Guttenberg, vom Unternehmen abgewendet. Die US-Firma geriet folglich in größere Finanzierungsschwierigkeiten, da 30 Millionen Dollar der Investitionen bereits aufgebraucht waren und zwei Anteilseigner, die eine Investitionszahlung von 80 Millionen Dollar zugesagt hatten, ihre vorgesehenen Investitionen zurückzogen. Im Zusammenhang mit der Kapitaleinwerbung des Unternehmens steht Augustus Intelligence seit März 2021 unter US-Börsenaufsicht. Es wird geprüft, ob das ehemalige Management um Haupt die Investoren betrogen hat. [15]
Das Netzwerk um Firmengründer Wolfgang Haupt Philipp Amthor war Außerdem steht Augustus seit März 2021 unter US-Börsenaufsicht. In einem Bericht vom Spiegel heißt es, dass es dabei um die Prüfung einer Beschwerde im Zusammenhang mit der Kapitaleinwerbung des Unternehmens geht. Die Firma hatte Investorenzahlungen von zwei Anteilseignern in Höhe von über 80 Millionen Dollar zugesichert bekommen. Nachdem bereits 30 Millionen Dollar gezahlt und diese im Sommer vergangenen Jahres verbraucht waren, hatten weitere Investoren ihre Kapitalzussagen jedoch zurückgenommen. Einer der Investoren von Augustus war ein Angehöriger der deutschen Milliardärsfamilie von Finck, welcher auch im Zusammenhang mit den Spendenaffären der Alternativen für Deutschland (AfD) verwickelt war. [10]
Verbindungen von anderen Politikern zu Augustus Intelligence
Philipp Amthor war jedoch nicht der einzige Politiker, der sich für [[Augustus Intelligence]] das Unternehmen engagierte. So hatte unter anderem der ehemalige Wirtschafts- und Verteidigungsminister [[Karl Theodor zu Guttenberg]] [[(CSU)]] rund 1,5 Millionen Dollar in das Start-Up investiert. Zeitweise war er Unternehmen investiert und war zeitweise als „Vorsitzender für allgemeine Angelegenheiten“ bei der Firma Augustus Intelligence tätig gewesen.<ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/ki-start-up-wie-augustus-intelligence-die-millionen-seiner-investoren-verbrannte/26642996.html?ticket=ST-10444930-CC3NcFv04IzScVsZ1Hw0-ap1 Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte] handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref> [11] Wie durch interne Dokumente des Kanzleramts hervorgeht, die auf Antrag von Abgeordnetenwatch und FragDenStaat hervorgebracht wurden, hatte Guttenberg womöglich in einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Kontakt zu den Augustus-Gründern herstellen wollen. In einer E-Mail an die Kanzlerin vom 3. September 2019 bedankte sich der ehemalige CSU-Minister für das „gute Gespräch“ und übermittelt im gleichen Zuge die Kontaktdaten von den „beiden jungen A.I. Herren der Firma Augustus Inc. Dr. Wolfgang Haupt und Pascal Weinberger“. <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/kanzleramt-hielt-lobbytreffen-zwischen-guttenberg-und-merkel-zu-wirecard-geheim Kanzleramt hielt Lobbytreffen zwischen Guttenberg und Merkel zu Wirecard geheim] abgeordnetenwatch.de, vom 26.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> [12] Nach Bekanntwerden der Affäre um Philipp Amthor hatte sich Guttenberg aus dem Unternehmen zurückgezogen.
Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass auch Ex-BND Chef August Hanning und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zum Netzwerk um Augustus-Gründer Wolfgang Haupt gehörten. So belegt ein vom ''Spiegel'' veröffentlichtes Foto von Maaßen, Haupt, Amthor und , Unternehmensberater Roland Berger und Maaßen einen gemeinsamen Aufenthalt in einem Luxushotel. <ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/philipp-amthor-kontakt-zu-hans-georg-maassen-koennte-fuer-cdu-politiker-zum-problem-werden-a-b8e0bd28-1053-4ee4-9e66-9f7437732e75 Lobbyismusaffäre um Philipp Amthor: Kontaktmann "hg"] spiegel.de, vom 14.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Neun Monate nachdem Maaßen aus seinem Amt als Verfassungsschutzchef entlassen wurde, sollte er [13]Laut einem Vertrag mit Augustus Intelligence sollte Maaßen das Unternehmen ab dem 18. Juli 2019 (neun Monate nach seiner Entlassung als Verfassungsschutzchef) beraten und im Auftrag von Firmen-CEO Haupt arbeiten. Laut Vertrag standen ihm Aktienoptionen zu, die zu dem Zeitpunkt einen Wert von mehr als einer Viertelmillionen Dollar hatten. Vereinbart wurde außerdem auch, dass Maaßen das Unternehmen bei möglichen Klienten vorstellen sollte. Aus dem Umsatz hätte Maaßen zusätzlich Provisionen von etwa einer halben Millionen Dollar erhalten können. Zudem wurde bekannt, dass er für einen "Sonderauftrag" zuständig war, bei dem er Maaßen erhielt die Option auf 2870 Aktienanteile von Augustus Intelligence. Wie bekannt wurde, sollte Maaßen außerdem seine Kontakte ins Bundesinnenministerium nutztenutzen, um eine Rechtsauskunft für einen Augustus-Mitarbeiter zu erfragenerhalten, der seine deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatte. <ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ex-verfassungsschutzchef-auch-hans-georg-maassen-bekam-aktienoptionen-von-augustus-intelligence/27168622.html Auch Hans-Georg Maaßen bekam Aktienoptionen von Augustus Intelligence] handelsblatt.com, vom 10.06.2021, agebrufen am 03.09.2021</ref> Im Oktober 2020 löste Maaßen den Vertrag mit [[Augustus Intelligence]] auf und erklärte, dass er „keinerlei Vergütung in welcher Form auch immer erhalten“ habe. Wegen der Verstrickungen in der Affäre um CDU-Politiker Phillipp Amthor hatte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck einen Rücktritt Amthors aus dem Untersuchungsausschuss [14] Im Oktober 2020 habe er seinen Vertrag aufgelöst. Vor allem sollte er Augustus bei möglichen Klienten vorstellen und dafür Provisionen aus dem Umsatz erhalten. Wegen den Verstrickungen zwischen Maaßen, Amthor und der US-Firma ist Philipp AMthor aus dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheitplatz gefordert. Aufgrund der Verbindungen zwischen Amthor und Maaßen, halte er eine zurückgetreten. Eine neutrale Befragung von Maaßen wäre unter den Umständen dieser Verstrickungen nicht für möglich gewesen. <ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/amthor-amri-untersuchungsausschuss-1.4938606 Philipp Amthor verlässt Amri-Untersuchungsausschuss] sueddeutsche.de, vom 16.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> In der Folge kündigte Amthor dann seinen Rücktritt aus dem Untersuchungsausschuss an. Ende April 2021 stellte die CDU in Thüringen Maaßen als Direktkandidaten für die Bundestagswahl auf.
Weitere Verbindungen in der Amthor-Affäre um [[Augustus Intelligence]] bestehen auch zu Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer [[(CSU)]]. Wie auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Sitta hervorgeht, hatte sich Scheuer erstmals im Februar 2018 mit Vertretern der Firma auf einer Veranstaltung in einem größeren Personenkreis getroffen. Seitdem habe sei es immer wieder zu einem „losen Austausch“ gekommen, bei dem es um Themen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz ging. Nach Informationen von ''t-online'' hatte sich das Unternehmen vor einem geplanten Expertengespräch im Bundesverkehrsministerium einen Einfluss auf die Tagesordnung versprochen. <ref>[https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_88458908/verkehrsminister-und-augustus-intelligence-amthors-werk-und-scheuers-beitrag.html Amthors Werk und Scheuers Beitrag] t-online.de, vom 25.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Das geht aus dem Mailverkehr zwischen Weinberger und dem BMVI, einige Wochen vor dem Treffen am 28. September 2018, hervor. Das Expertengespräch, an dem auch Vertreter von [[BMW]], [[Bosch]], [[Deutsche Bahn]] und [[Deutsche Telekom]] teilnahmen, wurde unter dem Titel "Künstliche Intelligenz in der Mobilität" geführt. [[Augustus Intelligence]] soll hierbei die Frage nach einer staatlichen Beteiligung von Start-Up-Firmen ins Spiel gebracht haben. Das Bundesverkehrsministerium entgegnet, dass es sich nur um einen „reinen Gedankenaustausch“ gehandelt habe und das Unternehmen „kein Teil einer finanziellen Unterstützung oder Förderung“ sei.
Unklar ist, wie genau der Kontakt zwischen dem BMVI und [[Augustus Intelligence]] hergestellt wurde. Fragen wirft zudem ein weiteres Treffen auf, welches zufällig während des Aufenthaltes in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum 2019, zustandekam. Weinberger und Haupt hätten sich dort in einem Restaurant aufgehalten, in dem auch CSU-Minister Scheuer zum Abendessen vor Ort war. Anschließend sollen sich die Firmengründer in einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe mit Scheuer ausgetauscht haben. Fragen zu dem Anlass der Chatgruppe, zu ihrer Dauer und der Zahl der Nachrichten wollte Scheuers Büro nicht beantworten. <ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/lobbyismus-scheuer-tauschte-sich-ueber-whatsapp-gruppe-mit-augustus-intelligence-gruendern-aus/26036580.html Scheuer tauschte sich über WhatsApp-Gruppe mit Augustus-Intelligence Gründern aus] handelsblatt.com, vom 25.07.2020</ref>
Reaktionen aus der Politik, Kritik und Konsequenzen
Wie aus mehreren Informationen hervorgeht, hat sich Amthor mit Augustus-Mitarbeitern in WhatsApp-Gruppen ausgetauscht. Darin involviert ist auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (interner Link zum Scheuer Artikel), der ursprünglich vorgesehen war, für das Unternehmen einen Kontakt zum Wirtschaftsministerium herzustellen. Amthor selbst wurde in einem Chat mit Mitarbeitern der US-Firma als "geiler Typ" gefeiert. Bis heute ist nicht abschließend aufgeklärt worden, welche Rolle Amthor für das Unternehmen gespielt hat. Laut den Aussagen von Prinz Stefan von Liechtenstein sei Amthor sehr engagiert gewesen, auch in gesprächen mit Investoren. Zwischenzeitlich habe es eine Überlegung gegeben, dass Augustus ein Datenzentrum in Amthors Heimat Mecklenburg-Vorpommern errichten wollte. In diesem Zusammenhang sind auch die Investitionen vom Unternehmer Klaus Keunecke aus Strasburg (Uckermark) in Amthors Wahlkreis an Augustus fraglich. Keunecke investierte 1, 7 Millionen Dollar in Augustus. Ob Amthor den Investor für Augustus angeworben hatte. Die Beziehung zwischen Amthor und Keunecke wiederum lässt sich insofern nachverfolgen, als dass Amthor im Dezember 2019 beieinem Empfang von Keuneckes Immobilien-Sachverständigenbüro in Berlin sprach. Im Bundestagswahlkampf 2017 besuchte der CDU-Politiker Keunecke in seinem Verwaltungsbüro in Strasburg. Weitere auskunft geben die beiden nicht.
Neben der Beendigung seiner Nebentätigkeit bei Augustus und der schrifltichen Entschuldigung für seinen Fehler, blieb eine Aufklärung seitens Amthor aus. Zwar trat war er in der Folge nicht wie geplant als CDU-Landesvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern angetreten, jedoch wurde er kurze Zeit später als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2021 aufgestellt.
TikTok-Spenden an die Junge Union[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anfang August 2021 stand Philipp Amthor erneut in öffentlicher Kritik. Einem Spiegel-Bericht zufolge hatte der deutsche Ableger der chinesischen Vieoplattform TikTok die Kosten für ein Musikfestival in Amthors Wahlkreis in Höhe von 2.500 € gestellt. [16] Im Herbst 2020 ging die Spende an die Organisatoren der Veranstaltung, nachdem Amthor selbst gegenüber TikTok den „Fördervorschlag“ für das Festival gemacht hatte. Weil sich eine Mitarbeiterin der „Public Policy“-Abteilung über die Spende gewundert hatte, erklärte der Cheflobbiyst von TikTok, Gunnar Bender, dass er sich mehrfach mit Politikern, darunter auch mit Amthor, getroffen habe, um einen „freundlichen Austausch“ aufzubauen.
Darüber hinaus hatte es Vereinbarungen zwischen TikTok und der JU über eine diskrete Transaktion gegeben. Konkret ging es dabei um die Erstattung der Technikkosten für ein Livestreaming-Event der JU, bei dem sich die Kandidat:innen für den CDU-Vorsitz bei der JU präsentieren sollten. Die JU bedankte sich in einer Mail für die zugesagte „Unterstützung“, welche die JU nach Vereinbarung auf diskretem Weg erreichen sollte. Demnach sollte die JU die Rechnung für die Kosten an die Berliner Agentur "Miller & Meier Consulting" stellen, über welche die Transaktion dann abgewickelt werden sollte. Die Herkunft des Geldes von TikTok wäre auf diesem Wege kaum nachverfolgbar gewesen. Jedoch wollte die Agentur die Transaktionsabwicklung nicht durchführen. Zudem wandte sich eine Mitarbeiterin an eine Abteilung der chinesischen Firma, sodass schließlich eine externe Anwaltskanzlei zur Aufklärung beauftragt wurde. Wie die Überprüfung der Kanzlei ergab, war es nicht zu der geplanten Transaktion gekommen. Derweil ruderte Cheflobbyist Bender zurück, da man sich „nicht der versteckten Parteiwerbung strafbar machen“ wolle. Auch die JU und Amthor wiesen Vorwürfe gegen das geplante Vorhaben zurück. Amthor selbst habe nichts von einem derartigen Angebot gewusst. Wäre es allerdings zu der illegalen Spende gekommen, hätte der Vorgang in Amthors Verantwortungsbereich als JU-Bundesschatzmeister gelegen. Anders als das Unternehmen, das in seiner Antwort an den Spiegel von einer Spende spricht, entgegegnet Amthor, dass es im Gespräch zwischen TikTok und der JU immer nur um eine Sponsoringvereinbarung gegangen wäre. Dem Tagesspiegel sagte er: „Es ist nie Geld geflossen. Es ging um Geld gegen Gegenleistung.“ [17]
Laut einem Interview von Deutschlandfunk mit dem Journalisten und Social Media Experten Simon Hurtz, ließen sich die Vorwürfe im Zusammenhang mit TikTok von außen nicht mit endgültiger Sicherheit beurteilen. Allerdings würden die Fälle würden beispielhaft zeigen, wie TikTok versucht, einen systematischen Einfluss auf Politiker:innen auszuüben. Hurtz spricht in dem Kontext von „systematischer Lobbyarbeit“. Angesichts drohender Konzernregulierungen, sowohl in den USA als auch in Europa, würde die Plattform versuchen, bestimmte Politiker:innen mit Lobbyarbeit zu beeinflussen. [18]
Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Ich bin nicht käuflich. Gleichwohl habe ich mich politisch angreifbar gemacht und kann die Kritik nachvollziehen. Es war ein Fehler.“[19]
„Konservativ sein bedeutet nicht, nach hinten zu schauen, sondern immer auch, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren, ohne aber blind auf die Verheißungen des Neuen zu vertrauen. [...] Konservative Politik beginnt nämlich zuallererst damit, dass man sich anständig benimmt. Wir können und müssen hart in der Sache diskutieren, aber sollten freundlich im Ton und im persönlichen Umgang bleiben.“[20]
„Wer aus Gründen der Feinstaubbelastung jetzt auch noch das Silvesterfeuerwerk verbieten will, hat jedes Gefühl für eine sinnvolle Schwerpunktsetzung verloren. Jeder kann zu Silvester auf Feuerwerk verzichten, aber er braucht dafür doch nicht den Staat, um ihm das zu verbieten.“[21]
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Ist Philipp Amthor käuflich? spiegel.de, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Deutscher Bundestag. Biografie: Philipp Amthor bundestag.de, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Philipp Amthor: Persönliches philipp-amthor.de, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Philipp Amthor abgeordnetenwatch.de, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Interne Unterlagen: Wie Philipp Amthor zum Türöffner für Augustus Intelligence wurde abgeordnetenwatch.de, vom 06.05.2021, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Schäuble weist Vorwürfe gegen sich im Fall Amthor zurück sueddeutsche.de, vom 23.06.2020, abgerufen am 06.09.2021
- ↑ Verfahren gegen Philipp Amthor eingestellt zeit.de, vom 22.07.2020, abgerufen am 03.09.2021
- ↑ Instagram: Philipp Amthor instagram.com, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Geschäftsführer von Augustus Intelligence lässt Amt ruhen spiegel.de, vom 19.06.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Interne Unterlagen: Wie Philipp Amthor zum Türöffner für Augustus Intelligence wurde abgeordnetenwatchAugustus Intelligence stellt Insolvenzantrag nach US-Recht spiegel.de, vom 0627.0504.2021, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Amthor-Affäre: Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobby-Briefen fragdenstaat.de, vom 01.03.2021Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobbyschreiben an Kanzleramt hielt Lobbytreffen zwischen Guttenberg und Merkel zu Wirecard geheim abgeordnetenwatch.de abgeordnetenwatch.de, vom 0126.0308.20212020, abgerufen am 03.09.2021
- ↑ Augustus Intelligence in der Bredouille - Gründer setzt CEO-Mandat aus handelsblatt.com, vom 19Lobbyismusaffäre um Philipp Amthor: Kontaktmann "hg" spiegel.de, vom 14.06.2020, abgerufen am 03.09.2021
- ↑ Wie Auch Hans-Georg Maaßen bekam Aktienoptionen von Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte handelsblatt.com, vom 2010.1106.20202021, abgerufen agebrufen am 03.09.2021
- ↑ Augustus Intelligence stellt Insolvenzantrag nach US-Recht spiegelPhilipp Amthor verlässt Amri-Untersuchungsausschuss sueddeutsche.de, vom 2716.0406.20212020, abgerufen am 2303.0809.2021
- ↑ Was TikTok, Philipp Amthor und die Junge Union verbindet spiegel.de, vom 30.07.2021, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Werden Amthor und TikTok doch noch beste Freunde? tagesspiegel.de, vom 01.08.2021, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Tiktoks Ringen um Einfluss deutschlandfunk.de, vom 02.08.2021, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Amthor: Nebentätigkeit bei US-Firma "war ein Fehler" Süddeutsche Zeitung, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ "Konservative Politik beginnt damit, dass man sich anständig benimmt." bz-berlin.de, vom 02.02.2020, abgerufen am 23.08.2021
- ↑ Wo Sie auf Feuerwerk verzichten müssen und warum zdf.de, vom 27.12.2019, abgerufen am 23.08.2021
'''Philipp Amthor''' (''*10. November 1992 in Ueckermünde)'' ([[CDU]]), ist der zweitjüngste Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Seit 2017 ist er Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde, seit 2018 Bundesschatzmeister der Jungen Union (JU) Deutschlands und Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Amthor ist Mitglied im Innenausschuss und im Europaausschuss und stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss. Seit 2019 ist er Mitglied des Kreistages Vorpommern-Greifswald. Im Juni 2020 geriet Amthor wegen seiner Lobbytätigkeit für das US-amerikanische Start-Up-Unternehmen [[Augustus Intelligence]] in öffentliche Kritik. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier [[(CDU)]] warb er für ein Treffen mit dem Firmengründer Wolfgang Haupt. Von der Firma erhielt Amthor einen Direktorenposten und Aktienoptionen im Wert von einer Viertelmillionen Dollar. Die "Amthor-Affäre" war erstmals durch die Enthüllungen vom ''Spiegel'' bekannt geworden. <ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/philipp-amthor-ist-der-cdu-jungstar-kaeuflich-a-00000000-0002-0001-0000-000171527043 Ist Philipp Amthor käuflich?] spiegel.de, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref> Nach den damaligen Regeln für Bundestagsabgeordnete hatte Amthor seine Nebentätigkeit für das Unternehmen und seine AKtienoptionen nicht angeben müssen. Im Zuge der Enthüllungen des Skandals um den jungen CDU-Politiker erhöhte sich der Druck für eine verpflichtende Registrierung von Lobbyist:innen und für strengere Transparenzregeln für Abgeordnete. ==Karriere== ===Politische Laufbahn=== *seit 2019 Mitglied des Kreistages Vorpommern-Greifswald *seit 2018 Bundesschatzmeister der Jungen Union (JU) Deutschlands *seit 2018 Vorstandsmitglied im Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion *2012-2018 Kreisvorsitzender der JU Vorpommern-Greifswald *seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages (Mitglied im Innenausschuss und im Europaausschuss, stellvertretendes Mitglied im Rechtsausschuss) *seit 2017 Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Ueckermünde *seit 2008 Mitglied der CDU und der Jungen Union ===Akademischer und Beruflicher Werdegang=== *2019-11/06/2020 Board Member für das New Yorker Start-Up [[Augustus Intelligence]] *2017-30/06/2020 Nebentätigkeit als freier Mitarbeiter für die Berliner Wirtschaftskanzlei [[White & Case]] (monatliche Vergütung: 1.000 bis 3.500 Euro) *2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ernst-Arndt Universität Greifswald *2012-2017 Studium der Rechtswissenschaften an der Ernst-Arndt Universität Greifswald (Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung), Nebenbeschäftigung als Mitarbeiter für verschiedene Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Landtages Mecklenburg-Vorpommern) *2011 Abitur am Greifen-Gymnasium Ueckermünde ===Mitgliedschaften=== *Mitglied des Regionalbeirates der AMEOS Krankenhausgesellschaft Vorpommern mbH *Mitglied des Kreistages vom Landkreis Vorpommern-Greifswald *Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Uecker-Randow *Mitglied der "Young Leaders" der Atlantik-Brücke *Mitglied im Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern *Mitglied im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin *Mitglied im Beisitz der Ost- und Mitteldeutschen Vereinigung (OMV) der CDU/CSU *Mitglied im Bund der Vertriebenen (BdV) *Parlamentarisches Mitglied in der Europa-Union Mecklenburg-Vorpommern Quellen: <ref>[https://www.bundestag.de/abgeordnete/biografien/A/517908-517908 Deutscher Bundestag. Biografie: Philipp Amthor] bundestag.de, abgerufen am 23.08.2021</ref> <ref>[https://philipp-amthor.de/personliches/ Philipp Amthor: Persönliches] philipp-amthor.de, abgerufen am 23.08.2021</ref> <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/philipp-amthor Philipp Amthor] abgeordnetenwatch.de, abgerufen am 23.08.2021</ref> ==Positionen, Interessenkonflikte und Verbindungen in die Wirtschaft== ===Lobbytätigkeit für Augustus Intelligence=== Anfang Juni 2020 stand der Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor wegen eines Lobbyskandals in medialer und öffentlicher Kritik. Wie bekannt wurde, hatte der junge CDU-Politiker seine Kontakte zum Bundeswirtschaftsministerium genutzt, um ein Treffen mit dem Firmengründer des US-Start-Up-Unternehmens [[Augustus Intelligence]] zu organisieren. In einem Brief an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier [[(CDU)]] warb Amthor für einen Termin mit Wolfgang Haupt, einem Gründer der Firma. Für die Terminfindung würde Amthors Bundestagsbüro „jederzeit zur Verfügung“ stehen und „dann gern auch die Koordination des Termins mit Augustus“ vereinbaren, heißt es in dem Schreiben, das Amthor auf Bundestagspapier verfasste. <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/wie-philipp-amthor-zum-tueroeffner-fuer-augustus-intelligence-wurde Interne Unterlagen: Wie Philipp Amthor zum Türöffner für Augustus Intelligence wurde] abgeordnetenwatch.de, vom 06.05.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> Der Brief, welcher das Bundeswirtschaftsministerium am 2. Oktober 2018 erreichte, enthielt zudem den Hinweis, dass Amthor den Bundeswirtschaftsminister schon zuvor, am Rande einer Fraktionssitzung, auf ein „spannendes und politisch vielversprechendes Investitionsvorhaben“ der Fimra [[Augustus Intelligence]] angesprochen habe. Einen Monat später, am 2. November 2018, traf sich Amthor dann zusammen mit Wolfgang Haupt und Christian Hirte [[(CDU)]], dem damaligen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). In dem Gespräch ging es um die Unternehmensziele von [[Augustus Intelligence]], unter anderem um die Datensouveränität von Deutschland und Europa, die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Blockchain-Technologie sowie um hohe Strompreise als Wettbewerbsfaktor. Weitere Unterlagen dokumentieren gemeinsame Reisen und Aufenthalte in teuren Hotels von Amthor und Mitarbeitern der Firma. So hatte zum Beispiel eine Reise zur französischen Ferninsel Korsika stattgefunden. Wie sich durch die Recherchen herausstellte, hatte Amthor, nach der erfolgreichen Vermittlung von Augustus, 2.817 Aktienoptionen in Höhe von 250.000 Dollar sowie einen Direktorenposten bei dem New-Yorker Start-Up erhalten. Laut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble [[(CDU)]] hatte Amthor seine Beziehung zu [[Augustus Intelligence]] und auch die ihm eingeräumten Aktienoptionen fristgerecht gegenüber der Bundestagsverwaltung angezeigt. Seine Aktienoptionen habe er aber den Verhaltensregeln für Abgeordnete zufolge gar nicht angeben müssen, da ein Besitz erst transparenzpflichtig wird, wenn die Optionen mit Gewinn verkauft werden. Insofern wies Schäuble etwaige Kritik an Amthor zurück, er habe sich an alle geltenden Regeln gehalten. Über die vorschnelle Beurteilung von Schäuble im Fall Amthor zeigte sich die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, irritiert. Viele Fragen, wie zum Beispiel jene nach den Reisekosten nach New York und St. Moritz, wo sich Amthor mit Vertretern von [[Augustus Intelligence]] getroffen hatte, stünden nach wie vor offen. Schäuble gab daraufhin zu, dass „eine abschließende Bewertung erst auf Grundlage des Ergebnisses der Überprüfung aller Vorwürfe gegen den Abgeordneten erfolgen“ könne <ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/schaeuble-amthor-augustus-lobbyismus-1.4945977 Schäuble weist Vorwürfe gegen sich im Fall Amthor zurück] sueddeutsche.de, vom 23.06.2020, abgerufen am 06.09.2021</ref> Aufgrund einer Strafanzeige prüfte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin, ob wegen Amthors politischem Einsatz für [[Augustus Intelligence]] der Anfangsverdacht einer Bestechlichkeit und eine Bestechung von Mandatsträgern vorliegen würde. Der Ansicht der Ermittler zufolge, gäbe es aber keine Beweise für ein rechtswidriges Verhalten seitens des CDU-Bundestagsabgeordneten, sodass das Verfahren ohne Ermittlungen eingestellt wurde. Seine Tätigkeiten für die US-Firma hätten sich auf die Kontaktvermittlung zum Bundeswirtschaftsministerium beschränkt. Erkenntnisse, ob Amthor einen ungerechtfertigten Vorteil erhalten habe, lägen aber nicht vor. <ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/philipp-amthor-lobby-affaere-staatsanwaltschaft-bestechlichkeit-ermittlungen-eingestellt Verfahren gegen Philipp Amthor eingestellt] zeit.de, vom 22.07.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Amthor selbst gab über seinen Instagram-Account bekannt, dass er die Anteilsoptionen nie ausgeübt und bereits zurückgegeben habe. Seine Nebentätigkeit für Augustus sowie seine Tätigkeit als freier Mitarbeit bei der Anwaltskanzlei "White & Case" legte er in Folge der Enthüllungen des Skandals nieder. <ref>[https://www.instagram.com/p/CBVde10JeoK/?hl=de Instagram: Philipp Amthor] instagram.com, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref> Auch der Geschäftsführer von [[Augustus Intelligence]] trat nach Bekanntwerden der Affäre um Amthor von seiner Position zurück. <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/affaere-um-philipp-amthor-geschaeftsfuehrer-von-augustus-intelligence-laesst-amt-ruhen-a-6577f286-2dc0-4f74-a08c-a2536e86a87d Geschäftsführer von Augustus Intelligence lässt Amt ruhen] spiegel.de, vom 19.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref>Über eine PR-Firma teilte das Unternehmen mit, dass man an einem „transparenten Bericht“ interessiert sei. '''Augustus Intelligence klagt gegen die Herausgabe von Unterlagen''' Im Mai 2021 veröffentlichte die Lobbyismuskritische-Onlineplattform "Abgeordnetenwatch", zusammen mit der Initiative "FragDenStaat", erstmalig das Schreiben von Philipp Amthor an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier [[(CDU)]]. <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/wie-philipp-amthor-zum-tueroeffner-fuer-augustus-intelligence-wurde Interne Unterlagen: Wie Philipp Amthor zum Türöffner für Augustus Intelligence wurde] abgeordnetenwatch.de, vom 06.05.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> Ursprüngllich wollte das Bundeswirtschaftsministerium das Schreiben, zumindest in Teilen, schon Ende Oktober 2020 übermitteln. [[Augustus Intelligence]] erhob jedoch Einwände gegen eine Veröffentlichung der Unterlagen und verlangte weitgehende Schwärzungen der Dokumente. Am 8. Februar 2021 reichte die US-Firma eine Klage beim Berliner Verwaltungsgericht ein und berief sich dabei auf Geschäftsgeheimnisse, welche nicht veröffentlicht werden dürften. Die Herausgabe der Dokumente wurde somit auf einige Monate hinausgezögert, bevor das Bundeswirtschaftsministerium schließlich die Unterlagen auf die Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) mit teils geschwärzten Stellen herausgab. <ref>[https://fragdenstaat.de/blog/2021/03/01/augustus-intelligence-amthor-lobbyismus-klage/ Amthor-Affäre: Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobby-Briefen] fragdenstaat.de, vom 01.03.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/augustus-intelligence-klagt-gegen-herausgabe-von-lobbyschreiben-an Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobbyschreiben an abgeordnetenwatch.de] abgeordnetenwatch.de, vom 01.03.2021, abgerufen am 03.09.2021</ref> Neben dem Schreiben von Amthor liegen dem Anhang des Schreibens Dokumente bei, wie zum Beispiel eine Broschüre des Unternehmens und ein Brief des Energiekonzerns [[Vattenfall]], welcher als möglicher Geschäftspartner ebenfalls ein Interesse an niedrigen Stromkosten hatte. '''Augustus Intelligence steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz''' Ende April 2021 stellte [[Augustus Intelligence]] einen Insolvenzantrag nach US-Recht. Gerichtsunterlagen des Unternehmens legen nage, dass die Finanzlage der Firma schon seit längerem schwierig war. Mitte 2019 verfügte das Unternehmen weder über eigene Produkte noch über Kunden. Anfang August 2020 kaufte Augustus dann zwei Firmen, XBrain und Moblty, auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mitbegründer von [[Augustus Intelligence]], Pascal Weinberger, der den Titel "Chief Al Officer" trug, das Unternehmen bereits verlassen. Weinberger arbeitete schon als Teenager für [[Google]] und wirkte später in einem Entwicklerlabor des spanischen Telekomkonzerns [[Telefónica]] an einem Projekt zu „empathischer KI“ mit. <ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/lobbyaffaere-um-philipp-amthor-augustus-intelligence-in-der-bredouille-gruender-setzt-ceo-mandat-aus/25930906.html Augustus Intelligence in der Bredouille - Gründer setzt CEO-Mandat aus] handelsblatt.com, vom 19.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Ende 2020 verließ nahezu die Hälfte der Mitarbeiter:innen bei Augustus das Unternehmen. Zuvor hatte das New Yorker Start-Up zwei ehemalige hochrangige Mitarbeiter verklagt, weil sie Geschäftsgeheimnisse für ein anderes Unternehmen genutzt haben sollen. Diese wiederum bezeichneten das Start-Up wegen des Vorwurfes der Täuschung als einen gewaltigen Betrug. <ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/ki-start-up-wie-augustus-intelligence-die-millionen-seiner-investoren-verbrannte/26642996.html?ticket=ST-4390241-IJKB0P1342jNEv4OfO51-ap2 Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte] handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Bis heute ist fraglich, wie das 2018 gegründete Unternehmen im Laufe kürzester Zeit so viele Investoren an Land ziehen konnte. Ganze 34,5 Millionen Dollar wurden dem US-Start-Up von verschiedenen Investoren zugesichert. Unter ihnen war auch der deutsche Privat-Erbe August von Finck, der in die AfD-Spendenaffären verwickelt ist und allein mehr als 11 Millionen Dollar in Augustus investierte, der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann sowie der ehemalige Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg [[(CSU)]]. Nach Bekanntwerden der "Amthor-Affäre" im Sommer hatten sich jedoch einige Unterstützer, wie auch Guttenberg, vom Unternehmen abgewendet. Die US-Firma geriet folglich in größere Finanzierungsschwierigkeiten, da 30 Millionen Dollar der Investitionen bereits aufgebraucht waren und zwei Anteilseigner, die eine Investitionszahlung von 80 Millionen Dollar zugesagt hatten, ihre vorgesehenen Investitionen zurückzogen. Im Zusammenhang mit der Kapitaleinwerbung des Unternehmens steht [[Augustus Intelligence]] seit März 2021 unter US-Börsenaufsicht. Es wird geprüft, ob das ehemalige Management um Haupt die Investoren betrogen hat. steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz''' Das US-Start-Up [[Augustus Intelligence]] fiel in den darauffolgenden Monaten jedoch mit weiteren Schlagzeilen auf. Am 27. April 2021 stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag nach US-Recht. Außerdem steht Augustus seit März 2021 unter US-Börsenaufsicht. In einem Bericht vom ''Spiegel'' heißt es, dass es dabei um die Prüfung einer Beschwerde im Zusammenhang mit der Kapitaleinwerbung des Unternehmens geht. Die Firma hatte Investorenzahlungen von zwei Anteilseignern in Höhe von über 80 Millionen Dollar zugesichert bekommen. Nachdem bereits 30 Millionen Dollar gezahlt und diese im Sommer vergangenen Jahres verbraucht waren, hatten weitere Investoren ihre Kapitalzussagen jedoch zurückgenommen. Einer der Investoren von Augustus war ein Angehöriger der deutschen Milliardärsfamilie von Finck, welcher auch im Zusammenhang mit den Spendenaffären der Alternativen für Deutschland (AfD) verwickelt war. <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/new-york-augustus-intelligence-stellt-insolvenzantrag-nach-us-recht-a-c49f9c2a-9df6-4557-9b89-87325e0ccb5e Augustus Intelligence stellt Insolvenzantrag nach US-Recht] spiegel.de, vom 27.04.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> '''Das Netzwerk um Firmengründer Wolfgang Haupt''' Philipp Amthor war '''Verbindungen von anderen Politikern zu Augustus Intelligence''' Philipp Amthor war jedoch nicht der einzige Politiker, der sich für <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki>das Unternehmen engagierte. So hatte unter anderem der ehemalige Wirtschafts- und Verteidigungsminister <nowiki>[[Karl Theodor zu Guttenberg]]</nowiki> <nowiki> [[(CSU)]]</nowiki> rund 1,5 Millionen Dollar in das Start-UpUnternehmen investiert. Zeitweise und war erzeitweise als „Vorsitzender für allgemeine Angelegenheiten“ bei der Firma tätig gewesen.<nowiki>[[Augustus Intelligence]] tätig gewesen.<ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/ki-start-up-wie-augustus-intelligence-die-millionen-seiner-investoren-verbrannte/26642996.html?ticket=ST-10444930-CC3NcFv04IzScVsZ1Hw0-ap1 Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte] handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref></nowiki> Wie durch interne Dokumente des Kanzleramts hervorgeht, die auf Antrag von Abgeordnetenwatch und FragDenStaat hervorgebracht wurden, hatte Guttenberg womöglich in einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Kontakt zu den Augustus-Gründern herstellen wollen. In einer E-Mail an die Kanzlerin vom 3. September 2019 bedankte sich der ehemalige CSU-Minister für das „gute Gespräch“ und übermittelt im gleichen Zuge die Kontaktdaten von den „beiden jungen A.I. Herren der Firma Augustus Inc. Dr. Wolfgang Haupt und Pascal Weinberger“. <nowiki><ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/kanzleramt-hielt-lobbytreffen-zwischen-guttenberg-und-merkel-zu-wirecard-geheim Kanzleramt hielt Lobbytreffen zwischen Guttenberg und Merkel zu Wirecard geheim] abgeordnetenwatch.de, vom 26.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Nach Bekanntwerden der Affäre um Philipp Amthor hatte sich Guttenberg aus dem Unternehmen zurückgezogen. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass auch Ex-BND Chef August Hanning und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zum Netzwerk um Augustus-Gründer Wolfgang Haupt gehörten. So belegt ein vom <nowiki>''</nowiki>''Spiegel<nowiki>''</nowiki>'' veröffentlichtes Foto von Maaßen, Haupt, Amthor und , Unternehmensberater Roland Berger und Maaßen einen gemeinsamen Aufenthalt in einem Luxushotel. <nowiki><ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/philipp-amthor-kontakt-zu-hans-georg-maassen-koennte-fuer-cdu-politiker-zum-problem-werden-a-b8e0bd28-1053-4ee4-9e66-9f7437732e75 Lobbyismusaffäre um Philipp Amthor: Kontaktmann "hg"] spiegel.de, vom 14.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Neun Monate nachdem Maaßen aus seinem Amt als Verfassungsschutzchef entlassen wurde, sollte erLaut einem Vertrag mit [[Augustus Intelligence]] sollte Maaßen das Unternehmen ab dem 18. Juli 2019 (neun Monate nach seiner Entlassung als Verfassungsschutzchef) beraten und im Auftrag von Firmen-CEO Haupt arbeiten. Laut Vertrag standen ihm Aktienoptionen zu, die zu dem Zeitpunkt einen Wert von mehr als einer Viertelmillionen Dollar hatten. Vereinbart wurde außerdem auch, dass Maaßen das Unternehmen bei möglichen Klienten vorstellen sollte. Aus dem Umsatz hätte Maaßen zusätzlich Provisionen von etwa einer halben Millionen Dollar erhalten können. Zudem wurde bekannt, dass er für einen "Sonderauftrag" zuständig war, bei dem er Maaßen erhielt die Option auf 2870 Aktienanteile von Augustus Intelligence. Wie bekannt wurde, sollte Maaßen außerdem seine Kontakte ins Bundesinnenministerium nutztenutzen, um eine Rechtsauskunft für einen Augustus-Mitarbeiter zu erfragenerhalten, der seine deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatte. <nowiki><ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ex-verfassungsschutzchef-auch-hans-georg-maassen-bekam-aktienoptionen-von-augustus-intelligence/27168622.html Auch Hans-Georg Maaßen bekam Aktienoptionen von Augustus Intelligence] handelsblatt.com, vom 10.06.2021, agebrufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Im Oktober 2020 löste Maaßen denhabe er seinen Vertrag mit <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> auf und erklärte, dass er „keinerlei Vergütung in welcher Form auch immer erhalten“ habe. Wegen der Verstrickungen in der Affäre um CDU-Politiker Phillipp Amthor hatte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck einen Rücktritt Amthors aus dem Untersuchungsausschuss aufgelöst. Vor allem sollte er Augustus bei möglichen Klienten vorstellen und dafür Provisionen aus dem Umsatz erhalten. Wegen den Verstrickungen zwischen Maaßen, Amthor und der US-Firma ist Philipp AMthor aus dem Untersuchungsausschuss des Bundestages zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheitplatz gefordert. Aufgrund der Verbindungen zwischen Amthor und Maaßen, halte er eine neutrale Befragung von Maaßen nicht für möglich. <nowiki>zurückgetreten. Eine neutrale Befragung von Maaßen wäre unter den Umständen dieser Verstrickungen nicht möglich gewesen.<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/amthor-amri-untersuchungsausschuss-1.4938606 Philipp Amthor verlässt Amri-Untersuchungsausschuss] sueddeutsche.de, vom 16.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> In der Folge kündigte Amthor dann seinen Rücktritt aus dem Untersuchungsausschuss an. Ende April 2021 stellte die CDU in Thüringen Maaßen als Direktkandidaten für die Bundestagswahl auf. Weitere Verbindungen in der Amthor-Affäre um <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> bestehen auch zu Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer <nowiki>[[(CSU)]]</nowiki>. Wie auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Sitta hervorgeht, hatte sich Scheuer erstmals im Februar 2018 mit Vertretern der Firma auf einer Veranstaltung in einem größeren Personenkreis getroffen. Seitdem habe sei es immer wieder zu einem „losen Austausch“ gekommen, bei dem es um Themen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz ging. Nach Informationen von <nowiki>''</nowiki>t-online<nowiki>''</nowiki> hatte sich das Unternehmen vor einem geplanten Expertengespräch im Bundesverkehrsministerium einen Einfluss auf die Tagesordnung versprochen. <nowiki><ref>[https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_88458908/verkehrsminister-und-augustus-intelligence-amthors-werk-und-scheuers-beitrag.html Amthors Werk und Scheuers Beitrag] t-online.de, vom 25.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Das geht aus dem Mailverkehr zwischen Weinberger und dem BMVI, einige Wochen vor dem Treffen am 28. September 2018, hervor. Das Expertengespräch, an dem auch Vertreter von <nowiki>[[BMW]]</nowiki>, <nowiki>[[Bosch]]</nowiki>, <nowiki>[[Deutsche Bahn]]</nowiki> und <nowiki>[[Deutsche Telekom]]</nowiki> teilnahmen, wurde unter dem Titel "Künstliche Intelligenz in der Mobilität" geführt. <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> soll hierbei die Frage nach einer staatlichen Beteiligung von Start-Up-Firmen ins Spiel gebracht haben. Das Bundesverkehrsministerium entgegnet, dass es sich nur um einen „reinen Gedankenaustausch“ gehandelt habe und das Unternehmen „kein Teil einer finanziellen Unterstützung oder Förderung“ sei. Unklar ist, wie genau der Kontakt zwischen dem BMVI und <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> hergestellt wurde. Fragen wirft zudem ein weiteres Treffen auf, welches zufällig während des Aufenthaltes in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum 2019, zustandekam. Weinberger und Haupt hätten sich dort in einem Restaurant aufgehalten, in dem auch CSU-Minister Scheuer zum Abendessen vor Ort war. Anschließend sollen sich die Firmengründer in einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe mit Scheuer ausgetauscht haben. Fragen zu dem Anlass der Chatgruppe, zu ihrer Dauer und der Zahl der Nachrichten wollte Scheuers Büro nicht beantworten. <nowiki><ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/lobbyismus-scheuer-tauschte-sich-ueber-whatsapp-gruppe-mit-augustus-intelligence-gruendern-aus/26036580.html Scheuer tauschte sich über WhatsApp-Gruppe mit Augustus-Intelligence Gründern aus] handelsblatt.com, vom 25.07.2020</ref></nowiki> '''Reaktionen aus der Politik, Kritik und Konsequenzen''' Wie aus mehreren Informationen hervorgeht, hat sich Amthor mit Augustus-Mitarbeitern in WhatsApp-Gruppen ausgetauscht. Darin involviert ist auch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (interner Link zum Scheuer Artikel), der ursprünglich vorgesehen war, für das Unternehmen einen Kontakt zum Wirtschaftsministerium herzustellen. Amthor selbst wurde in einem Chat mit Mitarbeitern der US-Firma als "geiler Typ" gefeiert. Bis heute ist nicht abschließend aufgeklärt worden, welche Rolle Amthor für das Unternehmen gespielt hat. Laut den Aussagen von Prinz Stefan von Liechtenstein sei Amthor sehr engagiert gewesen, auch in gesprächen mit Investoren. Zwischenzeitlich habe es eine Überlegung gegeben, dass Augustus ein Datenzentrum in Amthors Heimat Mecklenburg-Vorpommern errichten wollte. In diesem Zusammenhang sind auch die Investitionen vom Unternehmer Klaus Keunecke aus Strasburg (Uckermark) in Amthors Wahlkreis an Augustus fraglich. Keunecke investierte 1, 7 Millionen Dollar in Augustus. Ob Amthor den Investor für Augustus angeworben hatte. Die Beziehung zwischen Amthor und Keunecke wiederum lässt sich insofern nachverfolgen, als dass Amthor im Dezember 2019 beieinem Empfang von Keuneckes Immobilien-Sachverständigenbüro in Berlin sprach. Im Bundestagswahlkampf 2017 besuchte der CDU-Politiker Keunecke in seinem Verwaltungsbüro in Strasburg. Weitere auskunft geben die beiden nicht. Neben der Beendigung seiner Nebentätigkeit bei Augustus und der schrifltichen Entschuldigung für seinen Fehler, blieb eine Aufklärung seitens Amthor aus. Zwar trat war er in der Folge nicht wie geplant als CDU-Landesvorsitzender in Mecklenburg-Vorpommern angetreten, jedoch wurde er kurze Zeit später als Spitzenkandidat für die Bundestagswahl 2021 aufgestellt. ===TikTok-Spenden an die Junge Union=== Anfang August 2021 stand Philipp Amthor erneut in öffentlicher Kritik. Einem ''Spiegel''-Bericht zufolge hatte der deutsche Ableger der chinesischen Vieoplattform [[TikTok]] die Kosten für ein Musikfestival in Amthors Wahlkreis in Höhe von 2.500 € gestellt. <ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/was-tiktok-philipp-amthor-und-die-junge-union-verbindet-a-5150b682-0002-0001-0000-000178589880 Was TikTok, Philipp Amthor und die Junge Union verbindet] spiegel.de, vom 30.07.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> Im Herbst 2020 ging die Spende an die Organisatoren der Veranstaltung, nachdem Amthor selbst gegenüber [[TikTok]] den „Fördervorschlag“ für das Festival gemacht hatte. Weil sich eine Mitarbeiterin der „Public Policy“-Abteilung über die Spende gewundert hatte, erklärte der Cheflobbiyst von [[TikTok]], Gunnar Bender, dass er sich mehrfach mit Politikern, darunter auch mit Amthor, getroffen habe, um einen „freundlichen Austausch“ aufzubauen. Darüber hinaus hatte es Vereinbarungen zwischen [[TikTok]] und der JU über eine diskrete Transaktion gegeben. Konkret ging es dabei um die Erstattung der Technikkosten für ein Livestreaming-Event der JU, bei dem sich die Kandidat:innen für den CDU-Vorsitz bei der JU präsentieren sollten. Die JU bedankte sich in einer Mail für die zugesagte „Unterstützung“, welche die JU nach Vereinbarung auf diskretem Weg erreichen sollte. Demnach sollte die JU die Rechnung für die Kosten an die Berliner Agentur "Miller & Meier Consulting" stellen, über welche die Transaktion dann abgewickelt werden sollte. Die Herkunft des Geldes von [[TikTok]] wäre auf diesem Wege kaum nachverfolgbar gewesen. Jedoch wollte die Agentur die Transaktionsabwicklung nicht durchführen. Zudem wandte sich eine Mitarbeiterin an eine Abteilung der chinesischen Firma, sodass schließlich eine externe Anwaltskanzlei zur Aufklärung beauftragt wurde. Wie die Überprüfung der Kanzlei ergab, war es nicht zu der geplanten Transaktion gekommen. Derweil ruderte Cheflobbyist Bender zurück, da man sich „nicht der versteckten Parteiwerbung strafbar machen“ wolle. Auch die JU und Amthor wiesen Vorwürfe gegen das geplante Vorhaben zurück. Amthor selbst habe nichts von einem derartigen Angebot gewusst. Wäre es allerdings zu der illegalen Spende gekommen, hätte der Vorgang in Amthors Verantwortungsbereich als JU-Bundesschatzmeister gelegen. Anders als das Unternehmen, das in seiner Antwort an den ''Spiegel'' von einer Spende spricht, entgegegnet Amthor, dass es im Gespräch zwischen [[TikTok]] und der JU immer nur um eine Sponsoringvereinbarung gegangen wäre. Dem Tagesspiegel sagte er: „Es ist nie Geld geflossen. Es ging um Geld gegen Gegenleistung.“ <ref>[https://www.tagesspiegel.de/politik/sponsoring-fuer-ein-musikfestival-werden-amthor-und-tiktok-doch-noch-beste-freunde/27472036.html Werden Amthor und TikTok doch noch beste Freunde?] tagesspiegel.de, vom 01.08.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> Laut einem Interview von Deutschlandfunk mit dem Journalisten und Social Media Experten Simon Hurtz, ließen sich die Vorwürfe im Zusammenhang mit [[TikTok]] von außen nicht mit endgültiger Sicherheit beurteilen. Allerdings würden die Fälle würden beispielhaft zeigen, wie [[TikTok]] versucht, einen systematischen Einfluss auf Politiker:innen auszuüben. Hurtz spricht in dem Kontext von „systematischer Lobbyarbeit“. Angesichts drohender Konzernregulierungen, sowohl in den USA als auch in Europa, würde die Plattform versuchen, bestimmte Politiker:innen mit Lobbyarbeit zu beeinflussen. <ref>[https://www.deutschlandfunk.de/vorwuerfe-gegen-philipp-amthor-tiktoks-ringen-um-einfluss.2907.de.html?dram:article_id=501136 Tiktoks Ringen um Einfluss] deutschlandfunk.de, vom 02.08.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> ==Zitate== <blockquote>„Ich bin nicht käuflich. Gleichwohl habe ich mich politisch angreifbar gemacht und kann die Kritik nachvollziehen. Es war ein Fehler.“<ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/bundesregierung-berlin-amthor-nebentaetigkeit-bei-us-firma-war-ein-fehler-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200612-99-405198 Amthor: Nebentätigkeit bei US-Firma "war ein Fehler"] Süddeutsche Zeitung, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref></blockquote> <blockquote>„Konservativ sein bedeutet nicht, nach hinten zu schauen, sondern immer auch, an der Spitze des Fortschritts zu marschieren, ohne aber blind auf die Verheißungen des Neuen zu vertrauen. [...] Konservative Politik beginnt nämlich zuallererst damit, dass man sich anständig benimmt. Wir können und müssen hart in der Sache diskutieren, aber sollten freundlich im Ton und im persönlichen Umgang bleiben.“<ref>[https://www.bz-berlin.de/deutschland/konservative-politik-beginnt-damit-dass-man-sich-anstaendig-benimmt "Konservative Politik beginnt damit, dass man sich anständig benimmt."] bz-berlin.de, vom 02.02.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref></blockquote> <blockquote>„Wer aus Gründen der Feinstaubbelastung jetzt auch noch das Silvesterfeuerwerk verbieten will, hat jedes Gefühl für eine sinnvolle Schwerpunktsetzung verloren. Jeder kann zu Silvester auf Feuerwerk verzichten, aber er braucht dafür doch nicht den Staat, um ihm das zu verbieten.“<ref>[https://www.zdf.de/nachrichten/heute/silvester-fragen-und-antworten-zu-feuerwerksverboten-100.html Wo Sie auf Feuerwerk verzichten müssen und warum] zdf.de, vom 27.12.2019, abgerufen am 23.08.2021</ref></blockquote> {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references />
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Laut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble [[(CDU)]] hatte Amthor seine Beziehung zu [[Augustus Intelligence]] und auch die ihm eingeräumten Aktienoptionen fristgerecht gegenüber der Bundestagsverwaltung angezeigt. Seine Aktienoptionen habe er aber den Verhaltensregeln für Abgeordnete zufolge gar nicht angeben müssen, da ein Besitz erst transparenzpflichtig wird, wenn die Optionen mit Gewinn verkauft werden. Insofern wies Schäuble etwaige Kritik an Amthor zurück, er habe sich an alle geltenden Regeln gehalten. Über die vorschnelle Beurteilung von Schäuble im Fall Amthor zeigte sich die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, irritiert. Viele Fragen, wie zum Beispiel jene nach den Reisekosten nach New York und St. Moritz, wo sich Amthor mit Vertretern von [[Augustus Intelligence]] getroffen hatte, stünden nach wie vor offen. Schäuble gab daraufhin zu, dass „eine abschließende Bewertung erst auf Grundlage des Ergebnisses der Überprüfung aller Vorwürfe gegen den Abgeordneten erfolgen“ könne <ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/schaeuble-amthor-augustus-lobbyismus-1.4945977 Schäuble weist Vorwürfe gegen sich im Fall Amthor zurück] sueddeutsche.de, vom 23.06.2020, abgerufen am 06.09.2021</ref> Aufgrund einer Strafanzeige prüfte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin, ob wegen Amthors politischem Einsatz für [[Augustus Intelligence]] der Anfangsverdacht einer Bestechlichkeit und eine Bestechung von Mandatsträgern vorliegen würde. Der Ansicht der Ermittler zufolge, gäbe es aber keine Beweise für ein rechtswidriges Verhalten seitens des CDU-Bundestagsabgeordneten, sodass das Verfahren ohne Ermittlungen eingestellt wurde. Seine Tätigkeiten für die US-Firma hätten sich auf die Kontaktvermittlung zum Bundeswirtschaftsministerium beschränkt. Erkenntnisse, ob Amthor einen ungerechtfertigten Vorteil erhalten habe, lägen aber nicht vor. <ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/philipp-amthor-lobby-affaere-staatsanwaltschaft-bestechlichkeit-ermittlungen-eingestellt Verfahren gegen Philipp Amthor eingestellt] zeit.de, vom 22.07.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Amthor selbst gab über seinen Instagram-Account bekannt, dass er die Anteilsoptionen nie ausgeübt und bereits zurückgegeben habe. Seine Nebentätigkeit für Augustus sowie seine Tätigkeit als freier Mitarbeit bei der Anwaltskanzlei "White & Case" legte er in Folge der Enthüllungen des Skandals nieder. <ref>[https://www.instagram.com/p/CBVde10JeoK/?hl=de Instagram: Philipp Amthor] instagram.com, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref> Auch der Geschäftsführer von [[Augustus Intelligence]] trat nach Bekanntwerden der Affäre um Amthor von seiner Position zurück. <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/affaere-um-philipp-amthor-geschaeftsfuehrer-von-augustus-intelligence-laesst-amt-ruhen-a-6577f286-2dc0-4f74-a08c-a2536e86a87d Geschäftsführer von Augustus Intelligence lässt Amt ruhen] spiegel.de, vom 19.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref>Über eine PR-Firma teilte das Unternehmen mit, dass man an einem „transparenten Bericht“ interessiert sei. |
Laut Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble [[(CDU)]] hatte Amthor seine Beziehung zu [[Augustus Intelligence]] und auch die ihm eingeräumten Aktienoptionen fristgerecht gegenüber der Bundestagsverwaltung angezeigt. Seine Aktienoptionen habe er aber den Verhaltensregeln für Abgeordnete zufolge gar nicht angeben müssen, da ein Besitz erst transparenzpflichtig wird, wenn die Optionen mit Gewinn verkauft werden. Insofern wies Schäuble etwaige Kritik an Amthor zurück, er habe sich an alle geltenden Regeln gehalten. Über die vorschnelle Beurteilung von Schäuble im Fall Amthor zeigte sich die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Britta Haßelmann, irritiert. Viele Fragen, wie zum Beispiel jene nach den Reisekosten nach New York und St. Moritz, wo sich Amthor mit Vertretern von [[Augustus Intelligence]] getroffen hatte, stünden nach wie vor offen. Schäuble gab daraufhin zu, dass „eine abschließende Bewertung erst auf Grundlage des Ergebnisses der Überprüfung aller Vorwürfe gegen den Abgeordneten erfolgen“ könne <ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/schaeuble-amthor-augustus-lobbyismus-1.4945977 Schäuble weist Vorwürfe gegen sich im Fall Amthor zurück] sueddeutsche.de, vom 23.06.2020, abgerufen am 06.09.2021</ref> Aufgrund einer Strafanzeige prüfte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin, ob wegen Amthors politischem Einsatz für [[Augustus Intelligence]] der Anfangsverdacht einer Bestechlichkeit und eine Bestechung von Mandatsträgern vorliegen würde. Der Ansicht der Ermittler zufolge, gäbe es aber keine Beweise für ein rechtswidriges Verhalten seitens des CDU-Bundestagsabgeordneten, sodass das Verfahren ohne Ermittlungen eingestellt wurde. Seine Tätigkeiten für die US-Firma hätten sich auf die Kontaktvermittlung zum Bundeswirtschaftsministerium beschränkt. Erkenntnisse, ob Amthor einen ungerechtfertigten Vorteil erhalten habe, lägen aber nicht vor. <ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-07/philipp-amthor-lobby-affaere-staatsanwaltschaft-bestechlichkeit-ermittlungen-eingestellt Verfahren gegen Philipp Amthor eingestellt] zeit.de, vom 22.07.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Amthor selbst gab über seinen Instagram-Account bekannt, dass er die Anteilsoptionen nie ausgeübt und bereits zurückgegeben habe. Seine Nebentätigkeit für Augustus sowie seine Tätigkeit als freier Mitarbeit bei der Anwaltskanzlei "White & Case" legte er in Folge der Enthüllungen des Skandals nieder. <ref>[https://www.instagram.com/p/CBVde10JeoK/?hl=de Instagram: Philipp Amthor] instagram.com, vom 12.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref> Auch der Geschäftsführer von [[Augustus Intelligence]] trat nach Bekanntwerden der Affäre um Amthor von seiner Position zurück. <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/affaere-um-philipp-amthor-geschaeftsfuehrer-von-augustus-intelligence-laesst-amt-ruhen-a-6577f286-2dc0-4f74-a08c-a2536e86a87d Geschäftsführer von Augustus Intelligence lässt Amt ruhen] spiegel.de, vom 19.06.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref>Über eine PR-Firma teilte das Unternehmen mit, dass man an einem „transparenten Bericht“ interessiert sei. |
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+ | '''Augustus Intelligence klagt gegen die Herausgabe von Unterlagen''' |
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+ | Im Mai 2021 veröffentlichte die Lobbyismuskritische-Onlineplattform "Abgeordnetenwatch", zusammen mit der Initiative "FragDenStaat", erstmalig das Schreiben von Philipp Amthor an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier [[(CDU)]]. <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/wie-philipp-amthor-zum-tueroeffner-fuer-augustus-intelligence-wurde Interne Unterlagen: Wie Philipp Amthor zum Türöffner für Augustus Intelligence wurde] abgeordnetenwatch.de, vom 06.05.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> Ursprüngllich wollte das Bundeswirtschaftsministerium das Schreiben, zumindest in Teilen, schon Ende Oktober 2020 übermitteln. [[Augustus Intelligence]] erhob jedoch Einwände gegen eine Veröffentlichung der Unterlagen und verlangte weitgehende Schwärzungen der Dokumente. Am 8. Februar 2021 reichte die US-Firma eine Klage beim Berliner Verwaltungsgericht ein und berief sich dabei auf Geschäftsgeheimnisse, welche nicht veröffentlicht werden dürften. Die Herausgabe der Dokumente wurde somit auf einige Monate hinausgezögert, bevor das Bundeswirtschaftsministerium schließlich die Unterlagen auf die Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) mit teils geschwärzten Stellen herausgab. <ref>[https://fragdenstaat.de/blog/2021/03/01/augustus-intelligence-amthor-lobbyismus-klage/ Amthor-Affäre: Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobby-Briefen] fragdenstaat.de, vom 01.03.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> <ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/augustus-intelligence-klagt-gegen-herausgabe-von-lobbyschreiben-an Augustus Intelligence klagt gegen Herausgabe von Lobbyschreiben an abgeordnetenwatch.de] abgeordnetenwatch.de, vom 01.03.2021, abgerufen am 03.09.2021</ref> Neben dem Schreiben von Amthor liegen dem Anhang des Schreibens Dokumente bei, wie zum Beispiel eine Broschüre des Unternehmens und ein Brief des Energiekonzerns [[Vattenfall]], welcher als möglicher Geschäftspartner ebenfalls ein Interesse an niedrigen Stromkosten hatte. |
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'''Augustus Intelligence steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz''' |
'''Augustus Intelligence steht unter Börsenaufsicht und meldet Insolvenz''' |
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Ende April 2021 stellte [[Augustus Intelligence]] einen Insolvenzantrag nach US-Recht. Gerichtsunterlagen des Unternehmens legen nage, dass die Finanzlage der Firma schon seit längerem schwierig war. Mitte 2019 verfügte das Unternehmen weder über eigene Produkte noch über Kunden. Anfang August 2020 kaufte Augustus dann zwei Firmen, XBrain und Moblty, auf. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Mitbegründer von [[Augustus Intelligence]], Pascal Weinberger, der den Titel "Chief Al Officer" trug, das Unternehmen bereits verlassen. Weinberger arbeitete schon als Teenager für [[Google]] und wirkte später in einem Entwicklerlabor des spanischen Telekomkonzerns [[Telefónica]] an einem Projekt zu „empathischer KI“ mit. <ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/lobbyaffaere-um-philipp-amthor-augustus-intelligence-in-der-bredouille-gruender-setzt-ceo-mandat-aus/25930906.html Augustus Intelligence in der Bredouille - Gründer setzt CEO-Mandat aus] handelsblatt.com, vom 19.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref> Ende 2020 verließ nahezu die Hälfte der Mitarbeiter:innen bei Augustus das Unternehmen. Zuvor hatte das New Yorker Start-Up zwei ehemalige hochrangige Mitarbeiter verklagt, weil sie Geschäftsgeheimnisse für ein anderes Unternehmen genutzt haben sollen. Diese wiederum bezeichneten das Start-Up wegen des Vorwurfes der Täuschung als einen gewaltigen Betrug. <ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/ki-start-up-wie-augustus-intelligence-die-millionen-seiner-investoren-verbrannte/26642996.html?ticket=ST-4390241-IJKB0P1342jNEv4OfO51-ap2 Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte] handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref>
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Bis heute ist fraglich, wie das 2018 gegründete Unternehmen im Laufe kürzester Zeit so viele Investoren an Land ziehen konnte. Ganze 34,5 Millionen Dollar wurden dem US-Start-Up von verschiedenen Investoren zugesichert. Unter ihnen war auch der deutsche Privat-Erbe August von Finck, der in die AfD-Spendenaffären verwickelt ist und allein mehr als 11 Millionen Dollar in Augustus investierte, der ehemalige Chefredakteur der Bild-Zeitung Kai Diekmann sowie der ehemalige Verteidigungs- und Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg [[(CSU)]]. Nach Bekanntwerden der "Amthor-Affäre" im Sommer hatten sich jedoch einige Unterstützer, wie auch Guttenberg, vom Unternehmen abgewendet. Die US-Firma geriet folglich in größere Finanzierungsschwierigkeiten, da 30 Millionen Dollar der Investitionen bereits aufgebraucht waren und zwei Anteilseigner, die eine Investitionszahlung von 80 Millionen Dollar zugesagt hatten, ihre vorgesehenen Investitionen zurückzogen. Im Zusammenhang mit der Kapitaleinwerbung des Unternehmens steht [[Augustus Intelligence]] seit März 2021 unter US-Börsenaufsicht. Es wird geprüft, ob das ehemalige Management um Haupt die Investoren betrogen hat. <ref>[https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/new-york-augustus-intelligence-stellt-insolvenzantrag-nach-us-recht-a-c49f9c2a-9df6-4557-9b89-87325e0ccb5e Augustus Intelligence stellt Insolvenzantrag nach US-Recht] spiegel.de, vom 27.04.2021, abgerufen am 23.08.2021</ref> |
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+ | '''Das Netzwerk um Firmengründer Wolfgang Haupt''' |
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Philipp Amthor war nicht der einzige Politiker, der sich für <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> engagierte. So hatte unter anderem der ehemalige Wirtschafts- und Verteidigungsminister <nowiki>[[Karl Theodor zu Guttenberg]]</nowiki> <nowiki>[[(CSU)]]</nowiki> rund 1,5 Millionen Dollar in das Start-Up investiert. Zeitweise war er als „Vorsitzender für allgemeine Angelegenheiten“ bei der Firma tätig gewesen.<nowiki><ref>[https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/ki-start-up-wie-augustus-intelligence-die-millionen-seiner-investoren-verbrannte/26642996.html?ticket=ST-10444930-CC3NcFv04IzScVsZ1Hw0-ap1 Wie Augustus Intelligence die Millionen seiner Investoren verbrannte] handelsblatt.com, vom 20.11.2020, abgerufen am 23.08.2021</ref></nowiki> Wie durch interne Dokumente des Kanzleramts hervorgeht, die auf Antrag von Abgeordnetenwatch und FragDenStaat hervorgebracht wurden, hatte Guttenberg womöglich in einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel einen Kontakt zu den Augustus-Gründern herstellen wollen. In einer E-Mail an die Kanzlerin vom 3. September 2019 bedankte sich der ehemalige CSU-Minister für das „gute Gespräch“ und übermittelt im gleichen Zuge die Kontaktdaten von den „beiden jungen A.I. Herren der Firma Augustus Inc. Dr. Wolfgang Haupt und Pascal Weinberger“. <nowiki><ref>[https://www.abgeordnetenwatch.de/blog/lobbyismus/kanzleramt-hielt-lobbytreffen-zwischen-guttenberg-und-merkel-zu-wirecard-geheim Kanzleramt hielt Lobbytreffen zwischen Guttenberg und Merkel zu Wirecard geheim] abgeordnetenwatch.de, vom 26.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Nach Bekanntwerden der Affäre um Philipp Amthor hatte sich Guttenberg aus dem Unternehmen zurückgezogen.
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Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass auch Ex-BND Chef August Hanning und Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maaßen zum Netzwerk um Augustus-Gründer Wolfgang Haupt gehörten. So belegt ein vom <nowiki>''</nowiki>Spiegel<nowiki>''</nowiki> veröffentlichtes Foto von Maaßen, Haupt, Amthor und Unternehmensberater Roland Berger einen gemeinsamen Aufenthalt in einem Luxushotel. <nowiki><ref>[https://www.spiegel.de/politik/deutschland/philipp-amthor-kontakt-zu-hans-georg-maassen-koennte-fuer-cdu-politiker-zum-problem-werden-a-b8e0bd28-1053-4ee4-9e66-9f7437732e75 Lobbyismusaffäre um Philipp Amthor: Kontaktmann "hg"] spiegel.de, vom 14.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Neun Monate nachdem Maaßen aus seinem Amt als Verfassungsschutzchef entlassen wurde, sollte er das Unternehmen ab dem 18. Juli 2019 beraten und im Auftrag von CEO Haupt arbeiten. Laut Vertrag standen ihm Aktienoptionen zu, die zu dem Zeitpunkt einen Wert von mehr als einer Viertelmillionen Dollar hatten. Vereinbart wurde außerdem auch, dass Maaßen das Unternehmen bei möglichen Klienten vorstellen sollte. Aus dem Umsatz hätte Maaßen zusätzlich Provisionen von etwa einer halben Millionen Dollar erhalten können. Zudem wurde bekannt, dass er für einen "Sonderauftrag" zuständig war, bei dem er seine Kontakte ins Bundesinnenministerium nutzte, um eine Rechtsauskunft für einen Augustus-Mitarbeiter zu erfragen, der seine deutsche Staatsbürgerschaft verloren hatte. <nowiki><ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/ex-verfassungsschutzchef-auch-hans-georg-maassen-bekam-aktienoptionen-von-augustus-intelligence/27168622.html Auch Hans-Georg Maaßen bekam Aktienoptionen von Augustus Intelligence] handelsblatt.com, vom 10.06.2021, agebrufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Im Oktober 2020 löste Maaßen den Vertrag mit <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> auf und erklärte, dass er „keinerlei Vergütung in welcher Form auch immer erhalten“ habe. Wegen der Verstrickungen in der Affäre um CDU-Politiker Phillipp Amthor hatte der Grünen-Vorsitzende Robert Habeck einen Rücktritt Amthors aus dem Untersuchungsausschuss zum Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheitplatz gefordert. Aufgrund der Verbindungen zwischen Amthor und Maaßen, halte er eine neutrale Befragung von Maaßen nicht für möglich. <nowiki><ref>[https://www.sueddeutsche.de/politik/amthor-amri-untersuchungsausschuss-1.4938606 Philipp Amthor verlässt Amri-Untersuchungsausschuss] sueddeutsche.de, vom 16.06.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> In der Folge kündigte Amthor dann seinen Rücktritt aus dem Untersuchungsausschuss an. Ende April 2021 stellte die CDU in Thüringen Maaßen als Direktkandidaten für die Bundestagswahl auf. |
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Weitere Verbindungen in der Amthor-Affäre um <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> bestehen auch zu Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer <nowiki>[[(CSU)]]</nowiki>. Wie auf eine Kleine Anfrage des FDP-Abgeordneten Frank Sitta hervorgeht, hatte sich Scheuer erstmals im Februar 2018 mit Vertretern der Firma auf einer Veranstaltung in einem größeren Personenkreis getroffen. Seitdem habe sei es immer wieder zu einem „losen Austausch“ gekommen, bei dem es um Themen der Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz ging. Nach Informationen von <nowiki>''</nowiki>t-online<nowiki>''</nowiki> hatte sich das Unternehmen vor einem geplanten Expertengespräch im Bundesverkehrsministerium einen Einfluss auf die Tagesordnung versprochen. <nowiki><ref>[https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_88458908/verkehrsminister-und-augustus-intelligence-amthors-werk-und-scheuers-beitrag.html Amthors Werk und Scheuers Beitrag] t-online.de, vom 25.08.2020, abgerufen am 03.09.2021</ref></nowiki> Das geht aus dem Mailverkehr zwischen Weinberger und dem BMVI, einige Wochen vor dem Treffen am 28. September 2018, hervor. Das Expertengespräch, an dem auch Vertreter von <nowiki>[[BMW]]</nowiki>, <nowiki>[[Bosch]]</nowiki>, <nowiki>[[Deutsche Bahn]]</nowiki> und <nowiki>[[Deutsche Telekom]]</nowiki> teilnahmen, wurde unter dem Titel "Künstliche Intelligenz in der Mobilität" geführt. <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> soll hierbei die Frage nach einer staatlichen Beteiligung von Start-Up-Firmen ins Spiel gebracht haben. Das Bundesverkehrsministerium entgegnet, dass es sich nur um einen „reinen Gedankenaustausch“ gehandelt habe und das Unternehmen „kein Teil einer finanziellen Unterstützung oder Förderung“ sei. |
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Unklar ist, wie genau der Kontakt zwischen dem BMVI und <nowiki>[[Augustus Intelligence]]</nowiki> hergestellt wurde. Fragen wirft zudem ein weiteres Treffen auf, welches zufällig während des Aufenthaltes in Davos auf dem Weltwirtschaftsforum 2019, zustandekam. Weinberger und Haupt hätten sich dort in einem Restaurant aufgehalten, in dem auch CSU-Minister Scheuer zum Abendessen vor Ort war. Anschließend sollen sich die Firmengründer in einer gemeinsamen WhatsApp-Gruppe mit Scheuer ausgetauscht haben. Fragen zu dem Anlass der Chatgruppe, zu ihrer Dauer und der Zahl der Nachrichten wollte Scheuers Büro nicht beantworten. <nowiki><ref>[https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/lobbyismus-scheuer-tauschte-sich-ueber-whatsapp-gruppe-mit-augustus-intelligence-gruendern-aus/26036580.html Scheuer tauschte sich über WhatsApp-Gruppe mit Augustus-Intelligence Gründern aus] handelsblatt.com, vom 25.07.2020</ref></nowiki>
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'''Reaktionen aus der Politik, Kritik und Konsequenzen'''
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