Kekst CNC: Unterschied zwischen den Versionen
(→2013/2014: Koordinierung einer Lobbykampagne für Uber)
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(→Fallbeispiele und Kritik)
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Kekst CNC | |
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Branche | Unternehmensberatung für Kommunikation |
Hauptsitz | Leopold-Palais Leopoldstr. 10, 80802 München |
Lobbybüro Deutschland | Friedrichstr. 58, 10117 Berlin |
Lobbybüro EU | Square de Meeus 23, 1040 Brüssel |
Webadresse | kekstcnc.com |
Die Kommunikationsberatung CNC - Communications & Networking AG (CNN) mit Sitz in München und die US-Firma Kekst , die beide zur Agenturholding Publicis gehören, schlossen sich 2018 zur Kekst CNC zusammen.[1] Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens gehört auch die Lobbyarbeit („Regulary and Public Affairs“), die zum Teil von ehemaligen prominenten Politikern, ranghohen Mitarbeitern von Regierungsstellen und Publizisten betrieben wird.
Inhaltsverzeichnis
Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kekst CNC ist eine global führende strategische Kommunikationsberatung mit 12 weltweiten Standorten und über 250 Mitarbeiter:innen. Die Beratungsgesellschaft unterstützt Unternehmen, Verbände und Organisationen in den Bereichen M&A-Kommunikation, kommunikative Begleitung von Shareholder Activism und Corporate Governance-Themen, IPO-Kommunikation, Restrukturierungskommunikation, Public Affairs, Litigation, Investor Relations, Reputations- und Issues-Management, Change Management sowie digitale Kommunikation und Transformation. In Brüssel verfolgt Kekst CNC für seine Kunden die politischen Entwicklungen auf einer Vielzahl von Feldern wie Biodiversität-Strategie, Brexit, Kreislaufwirtschaft, Digital Services Act, Neuer Europäischer Green Deal, Plastik Strategie,Regulierung von Tabakerzeugnissen, Abfallrichtlinie.[2]
Lobbytätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Interessenvertretung wird selbst betrieben und in Auftrag gegeben. Im deutschen Lobbyregister gibt CNC an (Stand: 09.03.2022), im Jahr 2020 220.001 bis 230.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 11 bis 20 Lobbyist:innen zu beschäftigen.[3] 14 Lobbyisten sind namentlich genannt. Auftraggeber sind: Amprion GmbH, Thermo Fisher Scientific Germany BV & Co. KG, Thyssengas GmbH, Generali Deutschland GmbH. Auch im europäischen Transparenzregister ist CNC eingetragen. Dort hat CNC für das Jahr 2021 405.000 - 899.999 Euro Lobbyausgaben und 10 beschäftigte Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 5) angegeben.[4]Sieben sind namentlich genannt. Kunden sind u.a. Tetra Laval, Philipp Morris, Tetra Pak, Lightsource BP.
Gremien und Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Global Advisory Board[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den Mitgliedern des sechsköpfigen Global Advisory Boards gehören:
- Anna Diamantopoulou, 1999-2004 EU-Kommissarin, Präsidentin der Denkfabrik DIKTIO - Network for Reform in Greece and Europe sowie Vorsitzende der High Level Group on the future of social protection & the welfare state der EU-Kommission
- Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, ehem. deutscher Botschafter, ehem. Cheflobbyist von Allianz S
- Günther Oettinger (CDU), Spitzenlobbyist, ehem. EU-Kommissar
Niederlassung Brüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Person mit rechtlicher Verantwortung in Brüssel ist Barbara Rauscher, Chief Financial Officer (CFO) für Europa und Asien, beim Büro München beschäftigt. Cheflobbyist in Brüssel ist Olivier Hinnekens, Managing Direktor, beim Büro Brüssel beschäftigt.
Niederlassung Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zum Team Berlin gehören:
- Torben Gosau, Leiter des Berliner Büros
- Marion Horn, Partner, ehem. Chefredakteurin von Bild am Sonntag
- Siegmar Mosdorf (SPD), Partner, ehem. Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Stellv. Vorsitzender der Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen
- Udo van Kampen, Associate Partner, ehem. ZDF-Journalist
- Angelika El-Noshokaty, Director, ehem. Leiterin der Abgeordnetenbüros von Gerda Hasselfeld (CSU) und Norbert Lammert (CDU)
- Franz Solms-Laubach, Director, langjähriger Korrespondent bei BILD und ehem. Redakteur bei der WELT
- Joachim Pfeiffer (CDU), Associate Partner, bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags sowie wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion[5]
Hauptsitz München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zum Team München gehören:
- Bernhard Meisung, Co-CEO und Partner
- Lars Lindblatt, Managing Director
Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
- Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen
- Deutsch-Brititsche Gesellschaft
- Deutsch-Französischer Wirtschaftskreis
- Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2013/2014: Koordinierung einer Lobbykampagne für Uber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von September 2014 bis März 2015 koordinierte der FDP-Politiker Otto Fricke als damaliger Partner von CNC eine beispiellose Lobbykampagne für den Fahrdienstleister Uber, der damals versucht hat, in Europa Fuß zu fassen. Die diesbezüglichen Aktivitäten sind in den Uber Files dokumentiert. Seine Tätigkeit hat vor allem darin bestanden, die Dienstleistungen weiterer Beratungsunternehmen zu strukturieren. "Du hast das Sagen, mein Freund", schrieb Ubers Cheflobbyist für Europa in einer E-Mail an Fricke. Und Fricke lieferte: Er bot an, SMS an den damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu schicken, er traf verschiedene Parlamentarische Staatssekretäre, einen Abteilungsleiter im Verkehrsministerium und sprach mit Jens Spahn."[6] Treffen fanden auch mit der damaligen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU) statt, die bis 17.12.2013 Mitglied des Expertenrats von CNC war.[7] Dabei soll Bär sich angeblich einverstanden gezeigt haben, das Personenbeförderungsgesetz sukzessive zu ändern, wozu es letztlich nicht gekommen ist.[8] Trotz mehrmaliger Anfragen wollte sich Bär zu keinem Punkt äußern. Zu der Kampagne gehörten auch Auftragsgutachten des ehemaligen Verteidigungsministers und Verfassungsrechtlers Rupert Scholz und des wirtschaftsnahen Ökonomen Justus Haucap, der auch einen Uber-freundlichen Artikel in der FAZ veröffentlicht hat, zu der er als Kuratoriumsmitglied der FAZIT-STIFTUNG über einen besonderen Zugang verfügt.
2003-2011: Aktiv für die Initiative Finanzstandort Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach Recherchen von Alexander Dill hat an der Gründung der Initiative Finanzstandort Deutschland (IFD) auch die CNC Communications & Network Consulting in Person von Siegmar Mosdorf mitgewirkt. Die CNC war seit dem 16.12.2005 12.21 Uhr Domaininhaberin von www.finanzstandort.de, der Internetpräsenz der IFD. Dabei handelte sie keineswegs als Dienstleisterin im Auftrag der IFD, sondern als aktives Mitglied. Weder die Initiative, noch Siegmar Mosdorf sind aber damit je aktiv an die Öffentlichkeit getreten.[9]
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ CNC und Kekst vereinigen sich, prreport.de vom 09.10.2018, abgerufen am 11.03.2022
- ↑ Profil beim EU Transparenzregister, europa.eu, abgerufen am 11.03.2022
- ↑ Lobbyregister, lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 12.03.2022
- ↑ Transparenz-Register, e.europa.eu, abgerufen am 12.03.2022
- ↑ Kekst CNC baut Standort Berlin weiter aus, kekstcnc.com vom 13.01.2022, abgerufen am 11.03.2022
- ↑ Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022
- ↑ [Profil, bundestag.de, abgerufen am 13.07.2022
- ↑ Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022
- ↑ Das plötzliche Verschwinden der Initiative Finanzstandort Deutschland Telepolis vom 07.07.2011, abgerufen am 06.03.2013
{{BoxUnternehmen | Name = Kekst CNC | Logo = | Branche = Unternehmensberatung für Kommunikation | Geschäftsfelder = strategische Kommunikation, Public Affairs | Hauptsitz = Leopold-Palais Leopoldstr. 10, 80802 München | Lobbybüro Deutschland = Friedrichstr. 58, 10117 Berlin | Lobbybüro EU = Square de Meeus 23, 1040 Brüssel | Homepage = [https://www.kekstcnc.com kekstcnc.com] }} Die Kommunikationsberatung CNC - Communications & Networking AG (CNN) mit Sitz in München und die US-Firma Kekst , die beide zur Agenturholding Publicis gehören, schlossen sich 2018 zur '''Kekst CNC''' zusammen.<ref>[https://www.prreport.de/singlenews/uid-884896/cnc-und-kekst-vereinigen-sich/ CNC und Kekst vereinigen sich], prreport.de vom 09.10.2018, abgerufen am 11.03.2022</ref> Zu den Geschäftsfeldern des Unternehmens gehört auch die Lobbyarbeit („Regulary and Public Affairs“), die zum Teil von ehemaligen prominenten Politikern, ranghohen Mitarbeitern von Regierungsstellen und Publizisten betrieben wird. ==Aktivitäten== Kekst CNC ist eine global führende strategische Kommunikationsberatung mit 12 weltweiten Standorten und über 250 Mitarbeiter:innen. Die Beratungsgesellschaft unterstützt Unternehmen, Verbände und Organisationen in den Bereichen M&A-Kommunikation, kommunikative Begleitung von Shareholder Activism und Corporate Governance-Themen, IPO-Kommunikation, Restrukturierungskommunikation, Public Affairs, Litigation, Investor Relations, Reputations- und Issues-Management, Change Management sowie digitale Kommunikation und Transformation. In Brüssel verfolgt Kekst CNC für seine Kunden die politischen Entwicklungen auf einer Vielzahl von Feldern wie Biodiversität-Strategie, Brexit, Kreislaufwirtschaft, Digital Services Act, Neuer Europäischer Green Deal, Plastik Strategie,Regulierung von Tabakerzeugnissen, Abfallrichtlinie.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=486438336738-84 Profil beim EU Transparenzregister], europa.eu, abgerufen am 11.03.2022</ref> ==Lobbytätigkeit== Die Interessenvertretung wird selbst betrieben und in Auftrag gegeben. Im deutschen Lobbyregister gibt CNC an (Stand: 09.03.2022), im Jahr 2020 220.001 bis 230.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 11 bis 20 Lobbyist:innen zu beschäftigen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R002317/5857?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3Dkekst%26page%3D1%26pageSize%3D10%26sort%3DREGISTRATION_DESC Lobbyregister], lobbyregister.bundestag.de, abgerufen am 12.03.2022</ref> 14 Lobbyisten sind namentlich genannt. Auftraggeber sind: Amprion GmbH, Thermo Fisher Scientific Germany BV & Co. KG, Thyssengas GmbH, Generali Deutschland GmbH. Auch im europäischen Transparenzregister ist CNC eingetragen. Dort hat CNC für das Jahr 2021 405.000 - 899.999 Euro Lobbyausgaben und 10 beschäftigte Lobbyist:innen (Vollzeitäquivalent: 5) angegeben.<ref>[https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=486438336738-84&isListLobbyistView=true Transparenz-Register], e.europa.eu, abgerufen am 12.03.2022</ref>Sieben sind namentlich genannt. Kunden sind u.a. Tetra Laval, Philipp Morris, Tetra Pak, Lightsource BP. ==Gremien und Personen== ===Global Advisory Board=== Zu den Mitgliedern des sechsköpfigen [https://www.kekstcnc.com/about-us/global-advisory-board Global Advisory Boards] gehören: *Anna Diamantopoulou, 1999-2004 EU-Kommissarin, Präsidentin der Denkfabrik DIKTIO - Network for Reform in Greece and Europe sowie Vorsitzende der High Level Group on the future of social protection & the welfare state der EU-Kommission *Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, ehem. deutscher Botschafter, ehem. Cheflobbyist von Allianz S *[[Günther Oettinger]] (CDU), Spitzenlobbyist, ehem. EU-Kommissar ===Niederlassung Brüssel=== Die Person mit rechtlicher Verantwortung in [https://www.kekstcnc.com/offices/offices/brussels Brüssel] ist [https://www.kekstcnc.com/our-team/barbara-rauscher Barbara Rauscher], Chief Financial Officer (CFO) für Europa und Asien, beim Büro München beschäftigt. Cheflobbyist in Brüssel ist [https://www.kekstcnc.com/our-team/olivier-hinnekens#biography Olivier Hinnekens], Managing Direktor, beim Büro Brüssel beschäftigt. ===Niederlassung Berlin=== Zum [https://www.kekstcnc.com/our-team Team Berlin] gehören: *Torben Gosau, Leiter des Berliner Büros *Marion Horn, Partner, ehem. Chefredakteurin von Bild am Sonntag *Siegmar Mosdorf (SPD), Partner, ehem. Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft, Stellv. Vorsitzender der [[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]] *Udo van Kampen, Associate Partner, ehem. ZDF-Journalist *Angelika El-Noshokaty, Director, ehem. Leiterin der Abgeordnetenbüros von Gerda Hasselfeld (CSU) und Norbert Lammert (CDU) *Franz Solms-Laubach, Director, langjähriger Korrespondent bei BILD und ehem. Redakteur bei der WELT *[[Joachim Pfeiffer]] (CDU), Associate Partner, bis 2021 Mitglied des Deutschen Bundestags sowie wirtschafts- und energiepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion<ref>[https://www.kekstcnc.com/insights/kekst-cnc-baut-standort-berlin-weiter-aus Kekst CNC baut Standort Berlin weiter aus], kekstcnc.com vom 13.01.2022, abgerufen am 11.03.2022</ref> ===Hauptsitz München=== Zum [https://www.kekstcnc.com/our-team?location=Munich Team München] gehören: *Bernhard Meisung, Co-CEO und Partner *Lars Lindblatt, Managing Director ==Mitgliedschaften== *[[Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik]] *[[Gesellschaft zum Studium strukturpolitischer Fragen]] *Deutsch-Brititsche Gesellschaft *Deutsch-Französischer Wirtschaftskreis *Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ==Fallbeispiele und Kritik== ===2013/2014: Koordinierung einer Lobbykampagne für Uber=== Von September 2014 bis März 2015 koordinierte der FDP-Politiker [[Otto Fricke]] als damaliger Partner von CNC eine beispiellose Lobbykampagne für den Fahrdienstleister [https://corporateeurope.org/en/uber-eu-lobby-profile Uber], der damals versucht hat, in Europa Fuß zu fassen. Die diesbezüglichen Aktivitäten sind in den [https://www.icij.org/investigations/uber-files/ Uber Files] dokumentiert. Seine Tätigkeit hat vor allem darin bestanden, die Dienstleistungen weiterer Beratungsunternehmen zu strukturieren. "Du hast das Sagen, mein Freund", schrieb Ubers Cheflobbyist für Europa in einer E-Mail an Fricke. Und Fricke lieferte: Er bot an, SMS an den damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu schicken, er traf verschiedene Parlamentarische Staatssekretäre, einen Abteilungsleiter im Verkehrsministerium und sprach mit Jens Spahn."<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Treffen fanden auch mit der damaligen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU) statt, die bis 17.12.2013 Mitglied des Expertenrats von CNC war.<ref>[[https://www.bundestag.de/webarchiv/abgeordnete/biografien18/B/baer_dorothee-258192 Profil], bundestag.de, abgerufen am 13.07.2022</ref> Dabei soll Bär sich angeblich einverstanden gezeigt haben, das Personenbeförderungsgesetz sukzessive zu ändern, wozu es letztlich nicht gekommen ist.<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Trotz mehrmaliger Anfragen wollte sich Bär zu keinem Punkt äußern. Zu der Kampagne gehörten auch Auftragsgutachten des ehemaligen Verteidigungsministers und Verfassungsrechtlers Rupert Scholz und des wirtschaftsnahen Ökonomen [[Justus Haucap]], der auch einen Uber-freundlichen Artikel in der FAZ veröffentlicht hat, zu der er als Kuratoriumsmitglied der [[FAZIT-STIFTUNG]] über einen besonderen Zugang verfügt. ===2003-2011: Aktiv für die Initiative Finanzstandort Deutschland=== Nach Recherchen von Alexander Dill hat an der Gründung der [[Initiative Finanzstandort Deutschland]] (IFD) auch die CNC Communications & Network Consulting in Person von [[Siegmar Mosdorf]] mitgewirkt. Die CNC war seit dem 16.12.2005 12.21 Uhr Domaininhaberin von [http://www.finanzstandort.de www.finanzstandort.de], der Internetpräsenz der IFD. Dabei handelte sie keineswegs als Dienstleisterin im Auftrag der IFD, sondern als aktives Mitglied. Weder die Initiative, noch Siegmar Mosdorf sind aber damit je aktiv an die Öffentlichkeit getreten.<ref>[http://www.heise.de/tp/artikel/35/35074/1.html Das plötzliche Verschwinden der Initiative Finanzstandort Deutschland] Telepolis vom 07.07.2011, abgerufen am 06.03.2013</ref> ==Weiterführende Informationen== {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references /> [[Kategorie:Unternehmensberatung]] [[Kategorie:PR-Agentur]]
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===2013/2014: Koordinierung einer Lobbykampagne für Uber=== |
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− | Von September 2014 bis März 2015 koordinierte der FDP-Politiker [[Otto Fricke]] als damaliger Partner von CNC eine beispiellose Lobbykampagne für den Fahrdienstleister [https://corporateeurope.org/en/uber-eu-lobby-profile Uber], der damals versucht hat, in Europa Fuß zu fassen. Die diesbezüglichen Aktivitäten sind in den [https://www.icij.org/investigations/uber-files/ Uber Files] dokumentiert. Seine Tätigkeit hat vor allem darin bestanden, die Dienstleistungen weiterer Beratungsunternehmen zu strukturieren. "Du hast das Sagen, mein Freund", schrieb Ubers Cheflobbyist für Europa in einer E-Mail an Fricke. Und Fricke lieferte: Er bot an, SMS an den damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu schicken, er traf verschiedene Parlamentarische Staatssekretäre, einen Abteilungsleiter im Verkehrsministerium und sprach mit Jens Spahn."<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Treffen fanden auch mit der damaligen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU) statt, die bis 17.12.2013 Mitglied des Expertenrats von CNC war.<ref>[[https://www.bundestag.de/webarchiv/abgeordnete/biografien18/B/baer_dorothee-258192 Profil], bundestag.de, abgerufen am 13.07.2022</ref> Dabei soll Bär sich angeblich einverstanden gezeigt haben, das Personenbeförderungsgesetz sukzessive zu ändern, wozu es letztlich nicht gekommen ist.<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Trotz mehrmaliger Anfragen wollte sich Bär zu keinem Punkt äußern. Zu der Kampagne gehörten auch Auftragsgutachten des ehemaligen Verteidigungsministers und Verfassungsrechtlers Rupert Scholz und des Ökonomen [[Justus Haucap]], der auch einen Uber-freundlichen Artikel in der FAZ veröffentlicht hat, zu der er als Kuratoriumsmitglied der [[FAZIT-STIFTUNG]] über einen besonderen Zugang verfügt. |
+ | Von September 2014 bis März 2015 koordinierte der FDP-Politiker [[Otto Fricke]] als damaliger Partner von CNC eine beispiellose Lobbykampagne für den Fahrdienstleister [https://corporateeurope.org/en/uber-eu-lobby-profile Uber], der damals versucht hat, in Europa Fuß zu fassen. Die diesbezüglichen Aktivitäten sind in den [https://www.icij.org/investigations/uber-files/ Uber Files] dokumentiert. Seine Tätigkeit hat vor allem darin bestanden, die Dienstleistungen weiterer Beratungsunternehmen zu strukturieren. "Du hast das Sagen, mein Freund", schrieb Ubers Cheflobbyist für Europa in einer E-Mail an Fricke. Und Fricke lieferte: Er bot an, SMS an den damaligen Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zu schicken, er traf verschiedene Parlamentarische Staatssekretäre, einen Abteilungsleiter im Verkehrsministerium und sprach mit Jens Spahn."<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Treffen fanden auch mit der damaligen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär (CSU) statt, die bis 17.12.2013 Mitglied des Expertenrats von CNC war.<ref>[[https://www.bundestag.de/webarchiv/abgeordnete/biografien18/B/baer_dorothee-258192 Profil], bundestag.de, abgerufen am 13.07.2022</ref> Dabei soll Bär sich angeblich einverstanden gezeigt haben, das Personenbeförderungsgesetz sukzessive zu ändern, wozu es letztlich nicht gekommen ist.<ref>[https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/uber-files-105.html Deutsche Lobbyisten im Dienste eines US-Konzerns] tagesschau vom 10.07.2022, abgerufen am 13.07.2022</ref> Trotz mehrmaliger Anfragen wollte sich Bär zu keinem Punkt äußern. Zu der Kampagne gehörten auch Auftragsgutachten des ehemaligen Verteidigungsministers und Verfassungsrechtlers Rupert Scholz und des wirtschaftsnahen Ökonomen [[Justus Haucap]], der auch einen Uber-freundlichen Artikel in der FAZ veröffentlicht hat, zu der er als Kuratoriumsmitglied der [[FAZIT-STIFTUNG]] über einen besonderen Zugang verfügt. |
===2003-2011: Aktiv für die Initiative Finanzstandort Deutschland=== |
===2003-2011: Aktiv für die Initiative Finanzstandort Deutschland=== |