Friedbert Pflüger: Unterschied zwischen den Versionen

Friedbert Pflüger (*06.03.1955 in Hannover), ehemaliger Sprecher des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, war bis 2010 als Bundes- und Landespolitiker der CDU aktiv und beschäftigte sich insbesondere mit außen- und sicherheitspolitischen Fragen. In der ersten Regierung Merkel war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung.

In seinem Buch „Ein Planet wird gerettet“ plädierte er 1992 für eine ökosoziale Marktwirtschaft, die Abkehr von der Kernkraft und den Ausbau der regenerativen Energien. Sein Motto lautete 2007: "Mit erneuerbarer Energie können wir unseren Planeten retten, zugleich Arbeitsplätze schaffen und noch viel Geld verdienen.“[1]

2009 gründete er eine Beratungsfirma Pflüger International, die seit Mitte 2022 Strategic Minds Company heisst. Gleichzeitig zog er sich aus der Politik zurück. Zu den Kunden gehören u.a. Gazprom (Nord Stream 2) und die albanische Regierung (Trans Adriatic Pipeline - TAP). Inzwischen ist Pflüger auch in einer Vielzahl von weiteren Beratungsgesellschaften, Denkfabriken, Forschungsinstituten und Lobbyorganisationen aktiv, z.B. als Aufsichtsratsvorsitzender von Zukunft Gas, Senior Advisor bei Roland Berger und Vorsitzender der Internet Economy Foundation (IEF).

Er gilt inzwischen als einer der international bestens vernetzten Lobbyisten für Erdgas.

Pflüger ist außerdem Direktor des European Cluster for Climate, Energy and Resource Security (EUCERS) an der Universität Bonn. Dort lehrt er auch als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit. Seine Doppelfunktion als Dozent und Lobbyist werden von LobbyControl kritisiert, er sei ein "als Wissenschaftler getarnter Gaslobbyist".[2]

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Strategic Minds Company[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflüger gründete im Frühjahr 2009 in Berlin eine Beratungsfirma namens Pflüger International GmbH. Im Mai 2020 wurde Holger Bingmann Partner, weshalb die Firma fortan nach den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern den Namen Bingmann Pflüger International (BPI) trug. Seit dem 1. Juni 2022 ist Joachim Lang, vorheriger Hauptgeschäftsführer des BDI, alleiniger Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Beratungsfirma. Diese wurde in Strategic Minds Company umbenannt. Minderheitsgesellschafter sind Friedbert Pflüger (14,5 %), Sibylle Pflüger (10 %) und Holger Bingmann (24,5 %). [3]

Der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit liegt in den Bereichen Energiepolitik, Internetwirtschaft und Internationale Sicherheit. Zu den Kernkompetenzen des Beratungsunternehmens zählen u.a. die Unterstützung deutscher Unternehmen beim Markteintritt im Ausland, die Unterstützung ausländischer Firmen in Deutschland, die Identifizierung von attraktiven Investitionsprojekten sowie Lobbytätigkeiten.[4]Von 2016 bis 2022 zählte zu den Kunden die Gazprom-Tochter Nord Stream 2 AG, den Auftrag habe Friedbert Pflüger jedoch einen Tag nach Kriegsbeginn gekündigt.[5] Auch vom Gaskonzern Uniper hatte Strategic Minds Company 2017 einen Auftrag zur Durchführung verschiedener Veranstaltungen erhalten.[6]

Im Mai 2021 veröffentlichte die Beratungsfirma eine Studie zum European Green Deal und Russland, in dem die Rolle Russlands betont und der Pipeline Nord Stream 2 eine wichtige Rolle für den Klimaschutz in Europa zugesprochen wurde, gleichzeitig hatte die Firma einen Auftrag von Nord Stream 2 inne.[6]

2022 schloss sich die Strategic Minds Company mit drei weiteren Beratungsgesellschaften zur Berlin Advisors Group zusammen.

Bingmann Pflüger International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die internationalen Schwerpunkte der Bingmann Pflüger International lagen in Nordamerika, Russland, Zentral-/Südosteuropa, Ostasien, Lateinamerika und im Nahen Osten.

  • In Nordamerika hat die BPI eine deutsch-nordamerikanische Energie-Community zwischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beider Länder aufgebaut, die jährlich im Rahmen der Transatlantischen Energiekonferenz zusammenkommt.
  • Im deutsch-russischen Kontext beriet und begleitete BPI Energiefirmen und -projekte, u.a. die Ostseepipeline Nord Stream 2. Daneben werden sowohl energie- als auch digitalwirtschaftliche Fachkonferenzen organisiert.
  • In Zentraleuropa/Baltikum hat BPI u.a. einen Verband mitteleuropäischer Energieunternehmen beraten und Energie-Infrastrukturprojekte begleitet.
  • Auf dem Balkan hat BPI - gemeinsam mit Roland Berger und Becker Büttner Held - die albanische Regierung in Bezug auf die Trans Adriatic Pipeline (TAP) beraten.
  • In Ostasien konzentriert sich BPI im Jahr 2021 auf China und Japan.
  • In Lateinamerika ist die BPI-Tochterfirma GLB German Latin Business GmbH in Bolivien, Peru, Kolumbien, Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Kuba aktiv. Seit 2013 wird jährlich die deutsch-lateinamerikanische Energiekonferenz organisiert.
  • Im Nahen Osten ist BPI im Jahr 2021 mit Tochterfirmen und Projekten aktiv.

BPI organisierte regelmäßig Fachkonferenzen, darunter – in Zusammenarbeit mit der American Chamber of Commerce in Germany und energate, einem Informations- und Kommunikationsdienst für den Energiemarkt – die seit 2009 monatlich stattfindenden Energiegespräche am Reichstag sowie die jährlich stattfindende „Transatlantische Energiekonferenz“.

Die „Transatlantische Energiekonferenz“ vom 1. März 2021 wurde mit der Atlantik-Brücke als Kooperationspartner organisiert, bei der Pflüger den Rohstoff-Arbeitskreis leitet.[7] Ziel der von Pflüger und Janusz Reiter geleiteten Gesprächsrunden sei der Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Diplomatie und Politik über die energiepolitischen Fragen unserer Zeit. Janusz Reiter ist Gründer und Vorsitzender des Zentrums für Internationale Beziehungen in Warschau und Richard von Weizsäcker-Fellow der Robert Bosch Stiftung. Er war Botschafter Polens in Deutschland (1990-1995) und in den USA (2005-2007). Eine Chronik der Energiegespräche am Reichstag ist hier abrufbar. An den Gesprächen beteiligten sich danach hochrangige Politiker mehrerer Parteien, Repräsentanten der Bundesregierung, Landesregierungen und Kommunen, leitende Mitarbeiter von Unternehmen, Verbänden, Stiftungen, Initiativen und Konferenzen, Leiter von Klima- und Energieforschungsinstituten sowie Vertreter von Beratungsunternehmen.

Pflüger und Bingmann waren im Jahr 2021 Partner der GLB German Latin Business GmbH mit Sitz in Berlin und Santa Cruz (Bolivien) sowie Mitinhaber und Teilhaber weiterer Firmen wie der Kurdish German European Business Alliances (KGE) mit Sitz in Berlin und Erbil, der Kimya LLC mit Sitz in Teheran, Isfahan und Kish Island und der iconomy GmbH mit Sitz in Berlin.[8][9]

European Cluster for Climate, Energy and Resource Security[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2010 ist Pflüger Direktor des European Cluster for Climate, Energy and Resource Security (EUCERS), welches zunächst am King’s College in London ansässig war und nun im Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) Teil der Universität Bonn ist.[10] Am CASSIS lehrt Pflüger als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit.[11][12]

EUCERS erarbeitet Strategy Papers und Reflections. Im Strategiepapier „Leading The Way To Net Zero Emissions - The development of the UK’s hydrogen sector“, Februar 2021, bedanken sich EUCERS bei Zukunft Gas, einer Lobbyorganisation der Gasindustrie, für die finanzielle Unterstützung, ohne die die Studie nicht möglich gewesen wäre.[13] Bereits während der Erarbeitung der Studie war Pflüger Beiratsmitglied bei Zukunft Gas. Am 1. Juli 2021 wurde er zum Aufsichtsratsvorsitzenden von Zukunft Gas gewählt.[14]

2016 veröffentlichte EUCERS zwei Studien, die sich für die geplante Nord Stream 2 Pipeline aussprachen. Gleichzeitig saß der ehemalige Direktor von Gazprom Export im Beirat des Instituts.[15][6] Eine der Studien wurde von Shell, OMV, Wintershall, Uniper und Engie finanziert, alle Investoren der Nord Stream Pipeline.[6]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LobbyControl kritisierte bereits 2017, dass Pflüger nicht als Lobbyist, sondern stets als Wissenschaftler auftritt und diese beiden Funktionen zudem vermische.

So lud er 2017 im Namen seiner Beratungsfirma zu einem Energiesymposium mit dem damaligen EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie ein und trat im Programm dann als Wissenschaftler auf. Auch der Chef von Uniper, vom dem die Beratungsfirma damals einen Auftrag hatte, trat auf dem Symposium auf, der Geschäftsführer von Nord Stream 2 war als Kommentator eingeladen.[6]

Oft diene seine Rolle als Wissenschaftler als erste Referenz in Vorträgen und tarne, dass Pflüger Lobbyinteressen vertrete. So wurde er im März 2023 als Sachverständiger für die Gaspipeline Nordstream 2 eingeladen, um zu referieren, ob die Pipeline und das russische Gas notwenig gewesen seien. Das er gleichzeitig als Gaslobbyist für den Bau der Pipeline eintrat, war in der Ausschusssitzung nicht Thema.[6]

Gründung der Internet Economy Foundation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 gründete Pflüger gemeinsam mit Ralph Dommermut, Gründer der United Internet AG, auf Initiative des damaligen Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft, Matthias Machnig (SPD), die Denkfabrik Internet Economy Foundation (IEF) als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft.[16] Eine Studie zur Gründung der IEF ist von dem Beratungsunternehmen Roland Berger, dessen Senior Advisor Pflüger ist, erstellt worden. Pflüger wurde Vorsitzender der IRF, Dommermut Vorsitzender des Stiftungsrats. Dem Stiftungsrat gehören u.a. Robert Gentz, Mitgründer von Zalando, Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender der Hubert Burda Media und Oliver Samwer, Gründer der Rocket Internet SE, an. Die IEF erstellt Studien und organisiert „Round Tables“ mit Politkern.

Ausbildung und Karriere in der Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2010 Rückzug aus der Politik
  • 2008 Abwahl als Fraktionschef der Berliner CDU
  • 2006 Spitzenkandidat der Berliner CDU für die Abgeordnetenhauswahl
  • 2006-2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
  • 2005-2006 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium
  • 2006-2008 Mitglied des Parteipräsidiums
  • 2000-2010 Mitglied des CDU-Bundesvorstands
  • 1998-2006 Stellv. Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen
  • 1990-2006 Mitglied des Deutschen Bundestages, Experte für Abrüstung, Europa und Außenpolitik
  • 1984-1989 Pressesprecher des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
  • 1981-1984 Mitarbeiter von Richard von Weizsäcker, dem Regierenden Bürgermeisters von Berlin
  • 1982 Promotion zum Dr. Phil.
  • 1981 Graduate Student Associate in Harvard
  • 1980 Magister-Examen
  • 1973 Studium der Politischen Wissenschaften, des Staatsrechts und der Volkswirtschaft in Göttingen und Bonn

Verbindungen und Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: [17] sowie Webseiten der genannten Organisationen (Stand: 10/2021)


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

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Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Gore und ich, wir müssen abnehmen“, taz.de vom 02.03.2007, abgerufen am 13.10.2021
  2. Friedbert Pflüger, Gas-Lobbyist mit Doppelrolle, lobbycontrol.de vom 26.07.2018, abgerufen am 14.10.2021
  3. Team, strategic-minds.eu, abgerufen am 11.08.2022
  4. Kompetenzenl, strategic-minds.eu, abgerufen am 11.08.2022
  5. Unter einem Dach mit Gazprom, spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23
  6. 6,06,16,26,36,46,5 Gaslobbyist Pflüger: ein Sachverständiger mit Lobbyverstrickungen, lobbycontrol.de vom 10.03.23, zugegriffen am 10.07.23
  7. Jahresbericht 2021, atlantik-bruecke.org, abgerufen am 16.10.2021
  8. Prof. Dr. Friedbert Pflüger, Partner, german-latin.com, abgerufen am 12.10.2021
  9. Profil Pflüger, bringmann-pflueger.de, abgerufen am 12.10.2021
  10. Zukunft Gas ernennt Prof. Dr. Friedbert Pflüger zum Aufsichtsratsvorsitzenden, h2-news.eu vom 01.07.2021, abgerufen am 14.10.2021
  11. Über CASSIS, cassis.uni-bonn.de, abgerufen am 14.10.2021
  12. Teaching, cassis.uni-bonn.de, abgerufen am 14.10.2021
  13. Leading the way to net zero emissions?, gas.info Februar 2021, zugegriffen am 10.07.23
  14. Zukunft Gas ernennt Prof. Dr. Friedbert Pflüger zum Aufsichtsratsvorsitzenden, h2-news.eu vom 01.07.2021, abgerufen am 14.10.2021
  15. Unter einem Dach mit Gazprom, spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23
  16. Rede von Prof. Pflüger zur Gründung der IE.F, ie.foundation vom 18.04.2016, abgerufen am 13.10.2021
  17. Profil, bingmann-pflueger.de, abgerufen am 14.10.2021
'''Friedbert Pflüger''' (*06.03.1955 in Hannover), ehemaliger Sprecher des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, war bis 2010 als Bundes- und Landespolitiker der CDU aktiv und beschäftigte sich insbesondere mit außen- und sicherheitspolitischen Fragen. In der ersten Regierung Merkel war er Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung. 
        

        In seinem Buch „Ein Planet wird gerettet“ plädierte er 1992 für eine ökosoziale Marktwirtschaft, die Abkehr von der Kernkraft und den Ausbau der regenerativen Energien. Sein Motto lautete 2007: "Mit erneuerbarer Energie können wir unseren Planeten retten, zugleich Arbeitsplätze schaffen und noch viel Geld verdienen.“<ref>[https://taz.de/!309373/ „Gore und ich, wir müssen abnehmen“], taz.de vom 02.03.2007, abgerufen am 13.10.2021</ref> 
        

        2009 gründete er eine Beratungsfirma Pflüger International, die seit Mitte 2022 Strategic Minds Company heisst. Gleichzeitig zog er sich aus der Politik zurück. Zu den Kunden gehören u.a. [[Gazprom]] (Nord Stream 2) und die albanische Regierung (Trans Adriatic Pipeline - TAP). Inzwischen ist Pflüger auch in einer Vielzahl von weiteren Beratungsgesellschaften , Denkfabriken, Forschungsinstituten und Lobbyorganisationen aktiv, z.B. als Aufsichtsratsvorsitzender von [[Zukunft Gas]], Senior Advisor bei [https://www.rolandberger.com/de/?country=DE Roland Berger] und Vorsitzender der [https://www.ie.foundation Internet Economy Foundation] (IEF). 
            
Er gilt inzwischen als einer der international bestens vernetzten Lobbyisten für Erdgas.
        

            Pflüger ist außerdem Direktor des [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/forschungsvorhaben-beispiel European Cluster for Climate, Energy and Resource Security] (EUCERS) an der Universität Bonn. Dort lehrt er auch als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit. Seine Doppelfunktion als Dozent und Lobbyist werden von LobbyControl kritisiert, er sei ein "als Wissenschaftler getarnter Gaslobbyist".<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2018/07/friedbert-pflueger-gas-lobbyist-mit-doppelrolle/ Friedbert Pflüger, Gas-Lobbyist mit Doppelrolle], lobbycontrol.de vom 26.07.2018, abgerufen am 14.10.2021</ref>
        

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        ==Strategic Minds Company==
        

        Pflüger gründete im Frühjahr 2009 in Berlin eine Beratungsfirma namens Pflüger International GmbH. Im Mai 2020 wurde Holger Bingmann Partner, weshalb die Firma fortan nach den beiden geschäftsführenden Gesellschaftern den Namen Bingmann Pflüger International (BPI) trug. Seit dem 1. Juni 2022 ist Joachim Lang, vorheriger Hauptgeschäftsführer des [[BDI]], alleiniger Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter der Beratungsfirma. Diese wurde in [https://www.strategic-minds.eu/#start Strategic Minds Company] umbenannt. Minderheitsgesellschafter sind Friedbert Pflüger (14,5 %), Sibylle Pflüger (10 %) und Holger Bingmann (24,5 %). <ref>[https://www.strategic-minds.eu/#Team Team], strategic-minds.eu, abgerufen am 11.08.2022</ref>  
        

        Der Schwerpunkt der Beratungstätigkeit liegt in den Bereichen Energiepolitik, Internetwirtschaft und Internationale Sicherheit. Zu den Kernkompetenzen des Beratungsunternehmens zählen u.a. die Unterstützung deutscher Unternehmen beim Markteintritt im Ausland, die Unterstützung ausländischer Firmen in Deutschland, die Identifizierung von attraktiven Investitionsprojekten sowie Lobbytätigkeiten.<ref>[https://www.strategic-minds.eu/#Kompetenzen Kompetenzenl], strategic-minds.eu, abgerufen am 11.08.2022</ref>Von 2016 bis 2022 zählte zu den Kunden die [[Gazprom]]-Tochter Nord Stream 2 AG, den Auftrag habe Friedbert Pflüger jedoch einen Tag nach Kriegsbeginn gekündigt.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/nord-stream-2-cdu-politiker-friedbert-pflueger-und-seine-naehe-zu-gazprom-a-5eadb64d-cc15-4ef1-b3ce-d3077aa042e1 Unter einem Dach mit Gazprom], spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23</ref> Auch vom Gaskonzern [[Uniper]] hatte Strategic Minds Company 2017 einen Auftrag zur Durchführung verschiedener Veranstaltungen erhalten.<ref name=":1">[https://www.lobbycontrol.de/lobbyismus-und-klima/friedbert-pfluger-gas-lobbyist-sachverstandiger-in-eigener-sache-107300/ Gaslobbyist Pflüger: ein Sachverständiger mit Lobbyverstrickungen], lobbycontrol.de vom 10.03.23, zugegriffen am 10.07.23</ref>
        

        Im Mai 2021 veröffentlichte die Beratungsfirma eine Studie zum European Green Deal und Russland, in dem die Rolle Russlands betont und der Pipeline Nord Stream 2 eine wichtige Rolle für den Klimaschutz in Europa zugesprochen wurde, gleichzeitig hatte die Firma einen Auftrag von Nord Stream 2 inne.<ref name=":1" />
        

        2022 schloss sich die Strategic Minds Company mit drei weiteren Beratungsgesellschaften zur [[Berlin Advisors Group]] zusammen. 
        

        ===Bingmann Pflüger International===
        

        Die [https://www.bingmann-pflueger.de/de/global/ internationalen Schwerpunkte] der Bingmann Pflüger International lagen in Nordamerika, Russland, Zentral-/Südosteuropa, Ostasien, Lateinamerika und im Nahen Osten. 
        

        *In Nordamerika hat die BPI eine deutsch-nordamerikanische Energie-Community zwischen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beider Länder aufgebaut, die jährlich im Rahmen der Transatlantischen Energiekonferenz zusammenkommt.
        
        *Im deutsch-russischen Kontext beriet und begleitete BPI Energiefirmen und -projekte, u.a. die Ostseepipeline [[Gazprom|Nord Stream 2]]. Daneben werden sowohl energie- als auch digitalwirtschaftliche Fachkonferenzen organisiert.
        
        *In Zentraleuropa/Baltikum hat BPI u.a. einen Verband mitteleuropäischer Energieunternehmen beraten und Energie-Infrastrukturprojekte begleitet.
        
        *Auf dem Balkan hat BPI - gemeinsam mit Roland Berger und Becker Büttner Held - die albanische Regierung in Bezug auf die Trans Adriatic Pipeline (TAP) beraten.
        
        *In Ostasien konzentriert sich BPI im Jahr 2021 auf China und Japan.
        
        *In Lateinamerika ist die BPI-Tochterfirma GLB German Latin Business GmbH in Bolivien, Peru, Kolumbien, Nicaragua, der Dominikanischen Republik und Kuba aktiv. Seit 2013 wird jährlich die deutsch-lateinamerikanische Energiekonferenz organisiert.
        
        *Im Nahen Osten ist BPI im Jahr 2021 mit Tochterfirmen und Projekten aktiv.
        

        BPI organisierte regelmäßig Fachkonferenzen, darunter – in Zusammenarbeit mit der [[American Chamber of Commerce in Germany]]  und [https://www.energate.de energate], einem Informations- und Kommunikationsdienst für den Energiemarkt – die seit 2009 monatlich stattfindenden [http://energiegespraech.de Energiegespräche am Reichstag] sowie die jährlich stattfindende „Transatlantische Energiekonferenz“. 
        

        Die „Transatlantische Energiekonferenz“ vom 1. März 2021 wurde mit der [[Atlantik-Brücke]] als Kooperationspartner organisiert, bei der Pflüger den Rohstoff-Arbeitskreis leitet.<ref>[https://www.atlantik-bruecke.org/wp-content/uploads/ATB_Jahresbericht-2021_final.pdf Jahresbericht 2021], atlantik-bruecke.org, abgerufen am 16.10.2021</ref> Ziel der von Pflüger und Janusz Reiter geleiteten Gesprächsrunden sei der Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Diplomatie und Politik über die energiepolitischen Fragen unserer Zeit. Janusz Reiter ist Gründer und Vorsitzender des Zentrums für Internationale Beziehungen in Warschau und Richard von Weizsäcker-Fellow der Robert Bosch Stiftung. Er war Botschafter Polens in Deutschland (1990-1995) und in den USA (2005-2007). Eine Chronik der Energiegespräche am Reichstag ist [http://energiegespraech.de/?page_id=155 hier] abrufbar. An den Gesprächen beteiligten sich danach hochrangige Politiker mehrerer Parteien, Repräsentanten der Bundesregierung, Landesregierungen und Kommunen, leitende Mitarbeiter von Unternehmen, Verbänden, Stiftungen, Initiativen und Konferenzen, Leiter von Klima- und Energieforschungsinstituten sowie Vertreter von Beratungsunternehmen.
        

        Pflüger und Bingmann waren im Jahr 2021 Partner der [https://www.german-latin.com GLB German Latin Business GmbH] mit Sitz in Berlin und Santa Cruz (Bolivien) sowie Mitinhaber und Teilhaber weiterer Firmen wie der [https://kge-businessalliances.com Kurdish German European Business Alliances] (KGE) mit Sitz in Berlin und Erbil, der Kimya LLC mit Sitz in Teheran, Isfahan und Kish Island und der [https://www.iconomy.partners iconomy GmbH] mit Sitz in Berlin.<ref>[https://www.german-latin.com/unser-team/friedbert-pflueger/ Prof. Dr. Friedbert Pflüger, Partner], german-latin.com, abgerufen am 12.10.2021</ref><ref>[https://www.bingmann-pflueger.de/de/team/prof-dr-friedbert-pflueger/ Profil Pflüger], bringmann-pflueger.de, abgerufen am 12.10.2021</ref>
        
        ==European Cluster for Climate, Energy and Resource Security==
        
        Seit 2010 ist Pflüger Direktor des [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/forschungsvorhaben-beispiel European Cluster for Climate, Energy and Resource Security] (EUCERS), welches zunächst am King’s College in London ansässig war und nun im Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) Teil der Universität Bonn ist.<ref>[https://h2-news.eu/sonstiges/zukunft-gas-ernennt-prof-dr-friedbert-pflueger-zum-aufsichtsratsvorsitzenden/ Zukunft Gas ernennt Prof. Dr. Friedbert Pflüger zum Aufsichtsratsvorsitzenden], h2-news.eu vom 01.07.2021, abgerufen am 14.10.2021</ref>  Am CASSIS lehrt Pflüger als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit.<ref>[https://www.cassis.uni-bonn.de/de/ueber-cassis Über CASSIS], cassis.uni-bonn.de, abgerufen am 14.10.2021</ref><ref>[https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/european-cluster-for-climate-energy-and-resource-security-1/teaching Teaching], cassis.uni-bonn.de, abgerufen am 14.10.2021</ref>
        

        EUCERS erarbeitet [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/european-cluster-for-climate-energy-and-resource-security-1/strategy-papers Strategy Papers] und [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/european-cluster-for-climate-energy-and-resource-security-1/reflections Reflections]. Im Strategiepapier „Leading The Way To Net Zero Emissions - The development of the UK’s hydrogen sector“, Februar 2021, bedanken sich EUCERS bei [[Zukunft Gas]], einer Lobbyorganisation der Gasindustrie, für die finanzielle Unterstützung, ohne die die Studie nicht möglich gewesen wäre.<ref>Leading the way to net zero emissions?, gas.info Februar 2021, zugegriffen am 10.07.23</ref> Bereits während der Erarbeitung der Studie war Pflüger Beiratsmitglied bei Zukunft Gas. Am 1. Juli 2021 wurde er zum Aufsichtsratsvorsitzenden von [[Zukunft Gas]] gewählt.<ref>[https://h2-news.eu/sonstiges/zukunft-gas-ernennt-prof-dr-friedbert-pflueger-zum-aufsichtsratsvorsitzenden/ Zukunft Gas ernennt Prof. Dr. Friedbert Pflüger zum Aufsichtsratsvorsitzenden], h2-news.eu vom 01.07.2021, abgerufen am 14.10.2021</ref>
        

        2016 veröffentlichte EUCERS zwei Studien, die sich für die geplante Nord Stream 2 Pipeline aussprachen. Gleichzeitig saß der ehemalige Direktor von Gazprom Export im Beirat des Instituts.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/nord-stream-2-cdu-politiker-friedbert-pflueger-und-seine-naehe-zu-gazprom-a-5eadb64d-cc15-4ef1-b3ce-d3077aa042e1 Unter einem Dach mit Gazprom], spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23</ref><ref name=":1" /> Eine der Studien wurde von Shell, OMV, Wintershall, Uniper und Engie finanziert, alle Investoren der Nord Stream Pipeline.<ref name=":1" />
        

        == Kritik ==
        
        LobbyControl kritisierte bereits 2017, dass Pflüger nicht als Lobbyist, sondern stets als Wissenschaftler auftritt und diese beiden Funktionen zudem vermische.
        

        So lud er 2017 im Namen seiner Beratungsfirma zu einem Energiesymposium mit dem damaligen EU-Kommissar für Klimaschutz und Energie ein und trat im Programm dann als Wissenschaftler auf. Auch der Chef von Uniper, vom dem die Beratungsfirma damals einen Auftrag hatte, trat auf dem Symposium auf, der Geschäftsführer von Nord Stream 2 war als Kommentator eingeladen.<ref name=":1" />
        

        Oft diene seine Rolle als Wissenschaftler als erste Referenz in Vorträgen und tarne, dass Pflüger Lobbyinteressen vertrete. So wurde er im März 2023 als Sachverständiger für die Gaspipeline Nordstream 2 eingeladen, um zu referieren, ob die Pipeline und das russische Gas notwenig gewesen seien. Das er gleichzeitig als Gaslobbyist für den Bau der Pipeline eintrat, war in der Ausschusssitzung nicht Thema.<ref name=":1" />
        
        ==Gründung der Internet Economy Foundation==
        
        2016 gründete Pflüger gemeinsam mit Ralph Dommermut, Gründer der United Internet AG, auf Initiative des damaligen Staatssekretärs im Bundesministerium für Wirtschaft, Matthias Machnig (SPD), die Denkfabrik [[Internet Economy Foundation]] (IEF) als Interessenvertretung der deutschen Internetwirtschaft.<ref>[https://www.ie.foundation/blog/die-digitale-wende-gestalten-keynote-von-prof-pflueger-beim-ie-f-kickoff Rede von Prof. Pflüger zur Gründung der IE.F], ie.foundation vom 18.04.2016, abgerufen am 13.10.2021</ref> Eine Studie zur Gründung der IEF ist von dem Beratungsunternehmen Roland Berger, dessen Senior Advisor Pflüger ist, erstellt worden. Pflüger wurde Vorsitzender der IRF, Dommermut Vorsitzender des Stiftungsrats. Dem [https://www.ie.foundation/foundation Stiftungsrat] gehören u.a. Robert Gentz, Mitgründer von Zalando, Paul-Bernhard Kallen, Vorstandsvorsitzender der Hubert Burda Media und Oliver Samwer, Gründer der Rocket Internet SE, an. Die IEF erstellt Studien und organisiert „Round Tables“ mit Politkern.
        

        ==Ausbildung und Karriere in der Politik==
        

        *2010 Rückzug aus der Politik
        
        *2008 Abwahl als Fraktionschef der Berliner CDU
        
        *2006 Spitzenkandidat der Berliner CDU für die Abgeordnetenhauswahl
        
        *2006-2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
        
        *2005-2006 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium
        
        *2006-2008 Mitglied des Parteipräsidiums
        
        *2000-2010 Mitglied des CDU-Bundesvorstands
        
        *1998-2006 Stellv. Landesvorsitzender der CDU in Niedersachsen
        
        *1990-2006 Mitglied des Deutschen Bundestages, Experte für Abrüstung, Europa und Außenpolitik
        
        *1984-1989 Pressesprecher des Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker
        
        *1981-1984 Mitarbeiter von Richard von Weizsäcker, dem Regierenden Bürgermeisters von Berlin
        
        *1982 Promotion zum Dr. Phil.
        
        *1981 Graduate Student Associate in Harvard
        
        *1980 Magister-Examen
        
        *1973 Studium der Politischen Wissenschaften, des Staatsrechts und der Volkswirtschaft in Göttingen und Bonn
        

        ==Verbindungen und Netzwerke==
        

        *Referent beim exklusiven [https://www.usenergystream.com/forums/forums-seminars/7th-frankfurt-gas-forum-2022/overview.aspx 7th Frankfurt Gas Forum 2022] (Thema: Förderung von Investitionen in die Gas-Infrastruktur)
        
        *Aufsichtsratsvorsitzender von [[Zukunft Gas]]
        
        *Mitglied des Beirats des [https://www.ikem.de/das-institut/ Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität] (IKEM)
        
        *Mitglied des Beirats des [https://hydrogen-research.com Forschungsprojekts Wasserstoff: Die Rolle von Gas in der Energiewende] des [[Energiewirtschaftliches Institut]] (EWI)
        
        *Senior Advisor des [https://www.worldenergy.org/news-views/entry/new-global-gas-centre-world-energy-council-working-with-leading-companies-welcomes-its-newest-member-gazprom Global Gas Centre] des [https://www.worldenergy.org World Energy Council]
        
        *[https://www.atlanticcouncil.org/expert/friedbert-pfluger/ Senior Fellow] des [https://www.atlanticcouncil.org/programs/global-energy-center/ Global Energy Centre] des [[Atlantic Council]] of the United States
        
        *Leiter des Rohstoff-Arbeitskreises der [[Atlantik-Brücke]]
        
        *Mitgründer und Vorsitzender der [[Internet Economy Foundation]] (IEF)
        
        *Mitgründer und Mitglied des Stiftungsrats der [https://enid.foundation/stiftung-2/ European netID Foundation] (Gründungsunternehmen: RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 und United Internet)
        
        *Senior Advisor beim Beratungsunternehmen [https://www.rolandberger.com/de/?country=DE Roland Berger]
        
        *Mitglied des Präsidiums der arabisch-deutschen Industrie- und Handelskammer (Ghorfa)
        
        *Präsident der Deutsch-Kosovarischen Wirtschaftsgesellschaft e.V.
        

        Quelle: <ref>[https://www.bingmann-pflueger.de/de/team/prof-dr-friedbert-pflueger/ Profil], bingmann-pflueger.de, abgerufen am 14.10.2021</ref> sowie Webseiten der genannten Organisationen (Stand: 10/2021)
        

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        ==Einzelnachweise==
        <references />
        
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        [[Category:Energie]]
        
        [[Category:Klima]]
        
        [[Category:Lobbyist]]
        
        [[Category:Unternehmensberatung]]
        
        [[Category:IT & Kommunikation]]
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In seinem Buch „Ein Planet wird gerettet“ plädierte er 1992 für eine ökosoziale Marktwirtschaft, die Abkehr von der Kernkraft und den Ausbau der regenerativen Energien. Sein Motto lautete 2007: "Mit erneuerbarer Energie können wir unseren Planeten retten, zugleich Arbeitsplätze schaffen und noch viel Geld verdienen.“<ref>[https://taz.de/!309373/ „Gore und ich, wir müssen abnehmen“], taz.de vom 02.03.2007, abgerufen am 13.10.2021</ref>  
 
In seinem Buch „Ein Planet wird gerettet“ plädierte er 1992 für eine ökosoziale Marktwirtschaft, die Abkehr von der Kernkraft und den Ausbau der regenerativen Energien. Sein Motto lautete 2007: "Mit erneuerbarer Energie können wir unseren Planeten retten, zugleich Arbeitsplätze schaffen und noch viel Geld verdienen.“<ref>[https://taz.de/!309373/ „Gore und ich, wir müssen abnehmen“], taz.de vom 02.03.2007, abgerufen am 13.10.2021</ref>  
   
2009 gründete er eine Beratungsfirma Pflüger International, die seit Mitte 2022 Strategic Minds Company heisst. Gleichzeitig zog er sich aus der Politik zurück. Zu den Kunden gehören u.a. [[Gazprom]] (Nord Stream 2) und die albanische Regierung (Trans Adriatic Pipeline - TAP). Inzwischen ist Pflüger auch in einer Vielzahl von weiteren Beratungsgesellschaften, Denkfabriken, Forschungsinstituten und Lobbyorganisationen aktiv, z.B. als Aufsichtsratsvorsitzender von [[Zukunft Gas]], Senior Advisor bei [https://www.rolandberger.com/de/?country=DE Roland Berger] und Vorsitzender der [https://www.ie.foundation Internet Economy Foundation] (IEF).  
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2009 gründete er eine Beratungsfirma Pflüger International, die seit Mitte 2022 Strategic Minds Company heisst. Gleichzeitig zog er sich aus der Politik zurück. Zu den Kunden gehören u.a. [[Gazprom]] (Nord Stream 2) und die albanische Regierung (Trans Adriatic Pipeline - TAP). Inzwischen ist Pflüger auch in einer Vielzahl von weiteren Beratungsgesellschaften und Lobbyorganisationen aktiv, z.B. als Aufsichtsratsvorsitzender von [[Zukunft Gas]], Senior Advisor bei [https://www.rolandberger.com/de/?country=DE Roland Berger] und Vorsitzender der [https://www.ie.foundation Internet Economy Foundation] (IEF). Er gilt als einer der international bestens vernetzten Lobbyisten für Erdgas.  
 
 
Er gilt inzwischen als einer der international bestens vernetzten Lobbyisten für Erdgas.
 
   
 
Pflüger ist außerdem Direktor des [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/forschungsvorhaben-beispiel European Cluster for Climate, Energy and Resource Security] (EUCERS) an der Universität Bonn. Dort lehrt er auch als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit. Seine Doppelfunktion als Dozent und Lobbyist werden von LobbyControl kritisiert, er sei ein "als Wissenschaftler getarnter Gaslobbyist".<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2018/07/friedbert-pflueger-gas-lobbyist-mit-doppelrolle/ Friedbert Pflüger, Gas-Lobbyist mit Doppelrolle], lobbycontrol.de vom 26.07.2018, abgerufen am 14.10.2021</ref>
 
Pflüger ist außerdem Direktor des [https://www.cassis.uni-bonn.de/en/forschung/forschungsvorhaben-beispiel European Cluster for Climate, Energy and Resource Security] (EUCERS) an der Universität Bonn. Dort lehrt er auch als Honorarprofessor Klima- und Energiesicherheit. Seine Doppelfunktion als Dozent und Lobbyist werden von LobbyControl kritisiert, er sei ein "als Wissenschaftler getarnter Gaslobbyist".<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2018/07/friedbert-pflueger-gas-lobbyist-mit-doppelrolle/ Friedbert Pflüger, Gas-Lobbyist mit Doppelrolle], lobbycontrol.de vom 26.07.2018, abgerufen am 14.10.2021</ref>
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2016 veröffentlichte EUCERS zwei Studien, die sich für die geplante Nord Stream 2 Pipeline aussprachen. Gleichzeitig saß der ehemalige Direktor von Gazprom Export im Beirat des Instituts.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/nord-stream-2-cdu-politiker-friedbert-pflueger-und-seine-naehe-zu-gazprom-a-5eadb64d-cc15-4ef1-b3ce-d3077aa042e1 Unter einem Dach mit Gazprom], spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23</ref><ref name=":1" /> Eine der Studien wurde von Shell, OMV, Wintershall, Uniper und Engie finanziert, alle Investoren der Nord Stream Pipeline.<ref name=":1" />
 
2016 veröffentlichte EUCERS zwei Studien, die sich für die geplante Nord Stream 2 Pipeline aussprachen. Gleichzeitig saß der ehemalige Direktor von Gazprom Export im Beirat des Instituts.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/nord-stream-2-cdu-politiker-friedbert-pflueger-und-seine-naehe-zu-gazprom-a-5eadb64d-cc15-4ef1-b3ce-d3077aa042e1 Unter einem Dach mit Gazprom], spiegel.de vom 10.03.2023, zugegriffen am 10.07.23</ref><ref name=":1" /> Eine der Studien wurde von Shell, OMV, Wintershall, Uniper und Engie finanziert, alle Investoren der Nord Stream Pipeline.<ref name=":1" />
   
== Kritik ==
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==Kritik==
 
LobbyControl kritisierte bereits 2017, dass Pflüger nicht als Lobbyist, sondern stets als Wissenschaftler auftritt und diese beiden Funktionen zudem vermische.
 
LobbyControl kritisierte bereits 2017, dass Pflüger nicht als Lobbyist, sondern stets als Wissenschaftler auftritt und diese beiden Funktionen zudem vermische.
   

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