E.ON: Unterschied zwischen den Versionen
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E.ON | |
---|---|
Rechtsform | Aktiengesellschaft (AG) |
Tätigkeitsbereich | Energiebranche |
Gründungsdatum | 16. Juni 2000 |
Hauptsitz | Düsseldorf |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.eon.com |
E.ON ist Deutschlands größter Energiekonzern mit einem Umsatz von ca. 112 Mrd. Euro und weltweit 58.500 Mitarbeitern (Stand: 2014). Der Unternehmenssitz ist Düsseldorf. Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens sind der Strom- und Gasmarkt.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
E.ON ist im Jahr 2000 aus einer Fusion der Mischkonzerne Viag und VEBA entstanden
Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
E.ON stiftete für das Forschungsinstitut für Energie der Rheinisch-Westfällische Technische Hochschule (RWTH) Aachen 40 Millionen Euro und finanziert damit gleich fünf Professuren des Instituts. Einer davon ist Bruno Thomauske, Professor für das Fach "Nuklearer Brennstoffkreislauf". Früher war er bei Vattenfall – heute liefert er entscheidende Gutachten für die Bundesregierung über das Atomendlager Gorleben.[1]
Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Berliner Cheflobbyist Joachim Lang kam aus der Politik, als er 2007 zu E.ON wechselte: Er arbeitete 2006/2007 als Referatsleiter im Bundeskanzleramt. Zuvor war er langjähriger Mitarbeiter von Norbert Röttgen, dem damaligen Parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion im Bundestag und späteren Umweltminister.[2]
So gelang dem Konzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Ruhrgas AG ein wahrer energiewirtschaftlicher Coup. Zunächst hatten Bundeskartellamt und Monopolkommission die Übernahme untersagt – es drohe ein Monopol im Gasgeschäft. Doch das Wirtschaftsministerium setzte sich per Ministererlaubnis darüber hinweg. Da Wirtschaftsminister Müller sich für befangen erklärte – er hatte zuvor für die E.ON-Vorgängerin Veba gearbeitet – überließ er seinem Staatssekretär Alfred Tacke die Entscheidung.[3] Tacke wechselte kurz nach der umstrittenen „Ministererlaubnis“ zu Gunsten von E.on in den Vorstand der STEAG, einer Tochter der RAG AG, deren größter Aktionär zum damaligen Zeitraum E.ON war. Müller erhielt Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz der RAG; außerdem wurde später bekannt, dass er schon während seiner Amtszeit Rentenbezüge von E.ON erhielt.[4]
Von allen deutschen Energiekonzernen betreibt E.on die meisten Atomkraftwerke. In den Debatten um die Zukunft der deutschen Atomkraft war E.on an höchster Stelle beteiligt. Den rot-grünen „Atomausstieg“ verhandelten im Jahr 2000 für E.on u.a. Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer - zwei Personen, die zuvor hintereinander die Abteilung „Reaktorsicherheit“ im Bundesumweltministerium geleitet hatten.[5] Auf staatlicher Seite mit von der Partie war der spätere Seitenwechsler Alfred Tacke. Das Ergebnis war ein von den Atomkonzernen ausgearbeiteter Vertrag, der vom Bundestag nur noch abgenickt wurde. Derzeit sind noch vier von ursprünglich elf Atomkraftwerken mit Beteiligungen von E.on in Betrieb.
Lobbyisten in Ministerien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zeitraum | Unbekannte Einsatzdauer zwischen 2002 und November 2006, mindestens im November 2006[65][76] |
Mitarbeiter | Tina Zierul[87] (stellvertretende Leiterin des E.ON Lobbybüros in Berlin) |
Bearbeitete Themen | Einsatz in der Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung;[76] Tina Zierul arbeitete im Planungsstab des Auswärtigen Amtes mit.[87] |
Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Holding des Konzerns ist die E.ON SE (die E.ON AG ist am 15. November 2012 in die E.ON SE umgewandelt worden)
Der Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johannes Teyssen (Vorstandsvorsitzender)
- Leonhard Birnbaum
- Jørgen Kildahl
- Klaus-Dieter Maubach
- Bernhard Reutersberg
- Marcus Schenck
- Mike Winkel
Der Aufsichtsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vertreter der Anteilseigner
- Werner Wenning (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
- Denise Kingsmill CBE , Anwältin, Mitglied im britischen Oberhaus
- Ulrich Lehner (stellvertretender Vorsitzender), Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA
- René Obermann , Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Telekom AG
- Karen de Segundo , Juristin
- Theo Siegert, Geschäftsführender Gesellschafter de Haen-Carstanjen & Söhne
Arbeitnehmervertreter
- Erhard Ott (stellvertretender Vorsitzender), Mitglied des Bundesvorstands ver.di
- Gabriele Gratz , Vorsitzende des Betriebsrats der E.ON Global Commodities SE, Betrieb Essen
- Eugen-Gheorghe Luha, Vorsitzender des Gas-Gewerkschaftsverbands Gaz Romania
- Klaus Dieter Raschke, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG
- Eberhard Schomburg, Vorsitzender des E.ON-Europabetriebsrats
- Willem Vis Leiter, Aus- und Weiterbildung Erzeugung E.ON Benelux N.V.
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Laut der freiwilligen Auskunft im Lobbyregister der EU hat E.ON im Geschäftsjahr 2011 2.032.000€ für die direkte Lobbyarbeit bei den EU-Organen ausgegeben. [1110]
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Die Atomlobby unterwandert Universitäten Frankfurter Rundschau vom 02.11.2011, abgerufen am 07.11.2011
- ↑ Wer lenkt die Lobbyisten?, PR Magazin 07/2011, abgerufen am 13.08.2015
- ↑ „Ich bin nicht befangen, aber...“, Focus Magazin vom 25.02.2002, abgerufen am 13.08.2015
- ↑ Werner Müller bezog als Minister Eon-Rente, Berliner zeitung vom 18.01.2005, abgerufen am 13.08.2015
- ↑
- Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der FDP-Fraktion zu "'Monitor' – Bericht über eine neue Art von Lobbyismus in Bundesministerien" vom 13.11.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
- ↑
- 6,1 Antwort der Bundesregierung auf kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zu "Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden" vom 04.12.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
- ↑
- 7,1 Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne, ZDF Frontal21 vom 14.08.2007. Abgerufen am 7. Juli 2011
- ↑ E.ON-Webseite-Vorstand abgerufen am 4.08.2013
- ↑ E.ON-Webseite-Aufsichtsrat abgerufen am 4.08.2013
- ↑ EU-Lobbyregister, Stand: 10.04.2013
{{Portal LiM}} {{BoxOrganisation | Name = E.ON | Rechtsform = Aktiengesellschaft (AG) | Tätigkeitsbereich = Energiebranche | Gründungsdatum = 16. Juni 2000 | Hauptsitz = Düsseldorf | Lobbybüro Deutschland = | Lobbybüro EU = | Homepage = [http://www.eon.com/ www.eon.com] }} '''E.ON''' ist Deutschlands größter Energiekonzern mit einem Umsatz von ca. 112 Mrd. Euro und weltweit 58.500 Mitarbeitern (Stand: 2014). Der Unternehmenssitz ist Düsseldorf. Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens sind der Strom- und Gasmarkt.<br/> {{Lobbyisten_Ministerien-Box}} ==Kurzdarstellung und Geschichte== E.ON ist im Jahr 2000 aus einer Fusion der Mischkonzerne Viag und VEBA entstanden ==Lobbystrategien und Einfluss== E.ON stiftete für das Forschungsinstitut für Energie der Rheinisch-Westfällische Technische Hochschule (RWTH) Aachen 40 Millionen Euro und finanziert damit gleich fünf Professuren des Instituts. Einer davon ist [[Bruno Thomauske]], Professor für das Fach "Nuklearer Brennstoffkreislauf". Früher war er bei [[Vattenfall]] – heute liefert er entscheidende Gutachten für die Bundesregierung über das Atomendlager Gorleben.<ref>[http://www.fr-online.de/wirtschaft/stiftungsprofessuren-die-atomlobby-unterwandert-universitaeten,1472780,11089362.html Die Atomlobby unterwandert Universitäten] Frankfurter Rundschau vom 02.11.2011, abgerufen am 07.11.2011</ref> ==Fallbeispiele und Kritik== Berliner Cheflobbyist Joachim Lang kam aus der Politik, als er 2007 zu E.ON wechselte: Er arbeitete 2006/2007 als Referatsleiter im Bundeskanzleramt. Zuvor war er langjähriger Mitarbeiter von Norbert Röttgen, dem damaligen Parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion im Bundestag und späteren Umweltminister.<ref>[http://www.prmagazin.de/meinung-analyse/hintergrund/wer-lenkt-die-lobbyisten.html Wer lenkt die Lobbyisten?], PR Magazin 07/2011, abgerufen am 13.08.2015</ref> So gelang dem Konzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Ruhrgas AG ein wahrer energiewirtschaftlicher Coup. Zunächst hatten Bundeskartellamt und Monopolkommission die Übernahme untersagt – es drohe ein Monopol im Gasgeschäft. Doch das Wirtschaftsministerium setzte sich per Ministererlaubnis darüber hinweg. Da Wirtschaftsminister Müller sich für befangen erklärte – er hatte zuvor für die E.ON-Vorgängerin Veba gearbeitet – überließ er seinem Staatssekretär Alfred Tacke die Entscheidung.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-ich-bin-nicht-befangen-aber-_aid_207746.html „Ich bin nicht befangen, aber...“], Focus Magazin vom 25.02.2002, abgerufen am 13.08.2015</ref> Tacke wechselte kurz nach der umstrittenen „Ministererlaubnis“ zu Gunsten von E.on in den Vorstand der STEAG, einer Tochter der RAG AG, deren größter Aktionär zum damaligen Zeitraum E.ON war. Müller erhielt Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz der RAG; außerdem wurde später bekannt, dass er schon während seiner Amtszeit Rentenbezüge von E.ON erhielt.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/-unabhaengigkeit-nie-tangiert--werner-mueller-bezog-als-minister-eon-rente,10810590,10250052.html Werner Müller bezog als Minister Eon-Rente], Berliner zeitung vom 18.01.2005, abgerufen am 13.08.2015</ref> Von allen deutschen Energiekonzernen betreibt E.on die meisten Atomkraftwerke. In den Debatten um die Zukunft der deutschen Atomkraft war E.on an höchster Stelle beteiligt. Den rot-grünen „Atomausstieg“ verhandelten im Jahr 2000 für E.on u.a. Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer - zwei Personen, die zuvor hintereinander die Abteilung „Reaktorsicherheit“ im Bundesumweltministerium geleitet hatten.<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/die-frage-war-ich-oder-sie.954.de.html?dram:article_id=146353 "Die Frage war: ich oder sie?"], Deutschlandradio Kultur vom 10.06.2011, abgerufen am 14.08.2015</ref> Auf staatlicher Seite mit von der Partie war der spätere Seitenwechsler Alfred Tacke. Das Ergebnis war ein von den Atomkonzernen ausgearbeiteter Vertrag, der vom Bundestag nur noch abgenickt wurde. Derzeit sind noch vier von ursprünglich elf Atomkraftwerken mit Beteiligungen von E.on in Betrieb. ===Lobbyisten in Ministerien=== <span style="font-size: 10px;"><span style="color: #608e91;">'''[http://www.lobbypedia.de/index.php/Lobbyisten_im_Ausw%C3%A4rtigen_Amt Lobbyisten im Auswärtigen Amt]'''</span></span> {| style="width: 100%; height: 80px;" border="0" cellspacing="0" cellpadding="5" |- | style="border: 1px solid #aaaaaa; width: 10em; background-color: #f2f2f2;"|'''Zeitraum''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Unbekannte Einsatzdauer zwischen 2002 und November 2006, mindestens im November 2006<ref name ="monitor">[http://dip.bundestag.de/btd/16/033/1603395.pdf Antwort der Bundesregierung (pdf)] auf kleine Anfrage der FDP-Fraktion zu "'Monitor' – Bericht über eine neue Art von Lobbyismus in Bundesministerien" vom 13.11.2006, letzter Zugriff 09.09.2011</ref><ref name ="grüne">[http://dip.bundestag.de/btd/16/037/1603727.pdf Antwort der Bundesregierung] auf kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zu "Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden" vom 04.12.2006, letzter Zugriff 09.09.2011</ref> |- | style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f2f2f2;"|'''Mitarbeiter''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Tina Zierul<ref name="zdf"/> (stellvertretende Leiterin des E.ON Lobbybüros in Berlin) |- | style="border: 1px solid #aaaaaa; background-color: #f2f2f2;"|'''Bearbeitete Themen''' | style="border: 1px solid #aaaaaa;"|Einsatz in der Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung;<ref name ="grüne"/> Tina Zierul arbeitete im Planungsstab des Auswärtigen Amtes mit.<ref name="zdf">Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne, ZDF Frontal21 vom 14.08.2007. Abgerufen am 7. Juli 2011</ref> |} ==Organisationsstruktur und Personal== Die Holding des Konzerns ist die E.ON SE (die E.ON AG ist am 15. November 2012 in die E.ON SE umgewandelt worden) ===Der Vorstand=== *[[Johannes Teyssen]] (Vorstandsvorsitzender) *Leonhard Birnbaum *Jørgen Kildahl *Klaus-Dieter Maubach *Bernhard Reutersberg *Marcus Schenck *Mike Winkel Quelle: <ref>[http://www.eon.com/de/investoren/corporate-governance/vorstand/mitglieder.html E.ON-Webseite-Vorstand] abgerufen am 4.08.2013</ref> ===Der Aufsichtsrat=== Vertreter der Anteilseigner *Werner Wenning (Vorsitzender des Aufsichtsrats) *Denise Kingsmill CBE , Anwältin, Mitglied im britischen Oberhaus *Ulrich Lehner (stellvertretender Vorsitzender), Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA *René Obermann , Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Telekom AG *Karen de Segundo , Juristin *[[Theo Siegert]], Geschäftsführender Gesellschafter de Haen-Carstanjen & Söhne Arbeitnehmervertreter *Erhard Ott (stellvertretender Vorsitzender), Mitglied des Bundesvorstands ver.di *Gabriele Gratz , Vorsitzende des Betriebsrats der E.ON Global Commodities SE, Betrieb Essen *Eugen-Gheorghe Luha, Vorsitzender des Gas-Gewerkschaftsverbands Gaz Romania *Klaus Dieter Raschke, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG *Eberhard Schomburg, Vorsitzender des E.ON-Europabetriebsrats *Willem Vis Leiter, Aus- und Weiterbildung Erzeugung E.ON Benelux N.V. Quelle: <ref>[http://www.eon.com/de/investoren/corporate-governance/aufsichtsrat/mitglieder.html E.ON-Webseite-Aufsichtsrat] abgerufen am 4.08.2013</ref> == Weiterführende Informationen == Laut der freiwilligen Auskunft im [[Erläuterung zu Lobbyregister-Daten|Lobbyregister]] der EU hat E.ON im Geschäftsjahr 2011 2.032.000€ für die direkte Lobbyarbeit bei den EU-Organen ausgegeben. <ref>[http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=72760517350-57 EU-Lobbyregister], Stand: 10.04.2013</ref> {{spendenbanner}} == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie:Unvollständig]] [[Kategorie:Energie]] [[Kategorie:Lobbyisten_in_Ministerien]] [[Kategorie:Unternehmen]]
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So gelang dem Konzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Ruhrgas AG ein wahrer energiewirtschaftlicher Coup. Zunächst hatten Bundeskartellamt und Monopolkommission die Übernahme untersagt – es drohe ein Monopol im Gasgeschäft. Doch das Wirtschaftsministerium setzte sich per Ministererlaubnis darüber hinweg. Da Wirtschaftsminister Müller sich für befangen erklärte – er hatte zuvor für die E.ON-Vorgängerin Veba gearbeitet – überließ er seinem Staatssekretär Alfred Tacke die Entscheidung.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-ich-bin-nicht-befangen-aber-_aid_207746.html „Ich bin nicht befangen, aber...“], Focus Magazin vom 25.02.2002, abgerufen am 13.08.2015</ref> Tacke wechselte kurz nach der umstrittenen „Ministererlaubnis“ zu Gunsten von E.on in den Vorstand der STEAG, einer Tochter der RAG AG, deren größter Aktionär zum damaligen Zeitraum E.ON war. Müller erhielt Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz der RAG; außerdem wurde später bekannt, dass er schon während seiner Amtszeit Rentenbezüge von E.ON erhielt.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/-unabhaengigkeit-nie-tangiert--werner-mueller-bezog-als-minister-eon-rente,10810590,10250052.html Werner Müller bezog als Minister Eon-Rente], Berliner zeitung vom 18.01.2005, abgerufen am 13.08.2015</ref> |
So gelang dem Konzern im Jahr 2002 mit der Übernahme der Ruhrgas AG ein wahrer energiewirtschaftlicher Coup. Zunächst hatten Bundeskartellamt und Monopolkommission die Übernahme untersagt – es drohe ein Monopol im Gasgeschäft. Doch das Wirtschaftsministerium setzte sich per Ministererlaubnis darüber hinweg. Da Wirtschaftsminister Müller sich für befangen erklärte – er hatte zuvor für die E.ON-Vorgängerin Veba gearbeitet – überließ er seinem Staatssekretär Alfred Tacke die Entscheidung.<ref>[http://www.focus.de/politik/deutschland/deutschland-ich-bin-nicht-befangen-aber-_aid_207746.html „Ich bin nicht befangen, aber...“], Focus Magazin vom 25.02.2002, abgerufen am 13.08.2015</ref> Tacke wechselte kurz nach der umstrittenen „Ministererlaubnis“ zu Gunsten von E.on in den Vorstand der STEAG, einer Tochter der RAG AG, deren größter Aktionär zum damaligen Zeitraum E.ON war. Müller erhielt Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz der RAG; außerdem wurde später bekannt, dass er schon während seiner Amtszeit Rentenbezüge von E.ON erhielt.<ref>[http://www.berliner-zeitung.de/archiv/-unabhaengigkeit-nie-tangiert--werner-mueller-bezog-als-minister-eon-rente,10810590,10250052.html Werner Müller bezog als Minister Eon-Rente], Berliner zeitung vom 18.01.2005, abgerufen am 13.08.2015</ref> |
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− | Von allen deutschen Energiekonzernen betreibt E.on die meisten Atomkraftwerke. |
+ | Von allen deutschen Energiekonzernen betreibt E.on die meisten Atomkraftwerke. In den Debatten um die Zukunft der deutschen Atomkraft war E.on an höchster Stelle beteiligt. Den rot-grünen „Atomausstieg“ verhandelten im Jahr 2000 für E.on u.a. Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer - zwei Personen, die zuvor hintereinander die Abteilung „Reaktorsicherheit“ im Bundesumweltministerium geleitet hatten.<ref>[http://www.deutschlandradiokultur.de/die-frage-war-ich-oder-sie.954.de.html?dram:article_id=146353 "Die Frage war: ich oder sie?"], Deutschlandradio Kultur vom 10.06.2011, abgerufen am 14.08.2015</ref> Auf staatlicher Seite mit von der Partie war der spätere Seitenwechsler Alfred Tacke. Das Ergebnis war ein von den Atomkonzernen ausgearbeiteter Vertrag, der vom Bundestag nur noch abgenickt wurde. |
===Lobbyisten in Ministerien=== |
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