Institut für Wirtschaftspolitik

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Institut für Wirtschaftspolitik
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Hauptsitz Köln
Gründung 1950
Tätigkeitsbereich Untersuchung und Kommentierung der Wirtschaftspolitik
Mitarbeiter <text>
Etat <text>
Webadresse www.ipw.uni-koeln.de


Das wirtschaftsnahe Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln (iwp) beschäftigt sich mit der Forschung und Politikberatung auf dem Gebiet der Wirtschaftspolitik. Träger des Instituts ist seit 2014 der Fördererkreis des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität der Universität zu Köln e.V. (Fördererkreis)[1], dem neben der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer Verbände und Unternehmen angehören.[2] Vorstandsmitglied des Förderkreises ist Franz Schoser, Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung, ehem. Schatzmeister der Konrad-Adenauer-Stiftung, ehem. Hauptgeschäftsführer des Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und ehem. Vorstandsmitglied des Bund Katholischer Unternehmer. Das Institut gilt als eine Hochburg des Neoliberalismus im universitären Bereich.

Geschichte

Das Institut wurde 1950 von Müller-Armack und Franz Greiß gegründet.

Alfred Müller-Armack (1901 – 1978) hat als Staatsekretär von Ludwig Erhard die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft entwickelt, nach der der Markt zwar im Prinzip als optimales Steuerungsinstrument wirkt, sozial unbefriedigende Marktergebnisse jedoch vom Staat korrigiert werden sollten. Nach Müller-Armack war es ein folgenschwerer Fehler des wirtschaftlichen Liberalismus, die marktwirtschaftliche Verteilung schon schlechthin als als sozial und politisch befriedigend anzusehen und damit die Frage der zweckmäßigen technischen Austauschform mit der Frage des sozial und staatlich Erwünschten zu verquicken.[3]. Damit hat er schon früh marktradikale Positionen kritisiert, die später auch von Direktoren des iwp vertreten wurden.

Franz Greiß (1905 – 1995), Unternehmer, war Präsident der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK), Mitbegründer des Arbeitgeberverbandes der Chemischen Industrie und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA). Weiterhin gründete er 1949 den Bund Katholischer Unternehmer (BKU).

Aktivitäten

Das Institut versteht sich als Think Tank, angesiedelt im universitären Umfeld, mit dem Anspruch, den aktuellen Stand der Wissenschaft für die Erarbeitung praktischer Politikempfehlungen zu nutzen.[4] Die vorrangige Aufgabe des Instituts liege in der Untersuchung aktueller grundlegender Probleme im Bereich der Wirtschaftspolitik. Das besondere Augenmerk gelte dabei ordnungspolitischen Fragestellungen und den für eine funktionsfähige Soziale Marktwirtschaft erforderlichen institutionellen Rahmenbedingungen.[5] Es werden die folgenden Publikationen herausgegeben: Kölner Impulse zur Wirtschaftspolitik, Untersuchungen zur Wirtschaftspolitik, Zeitschrift für Wirtschaftspolitik.

Das Institut organisiert unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Veranstaltungsformate sind: Ringvorlesung, wirtschaftspolitischer Dialog, Symposien, Kinderuni, Lehrerfortbildung, Dialog Wissenschaft & Praxis. Der Kölner wirtschaftspolitische Dialog: Praxis trifft Wissenschaft wird in Zusammenarbeit mit der Otto Wolff Stiftung veranstaltet, die das Institut für Wirtschaftspolitik fördert. Franz Schoser, Vorstandsvorsitzender der Otto Wolff Stiftung, ist gleichzeitig Vorstandsmitglied des Fördererkreises des Instituts für Wirtschaftspolitik. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an ein Publikum von Verbandsvertreter*innen, Unternehmer*innen und Behördenmitarbeiter*innen, interessierten Studierenden, Lehrer*innen und andere Multiplikatoren.

Organisationsstruktur und Personal

Träger des Instituts

Träger des Instituts ist seit 2014 der Fördererkreis des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln e.V. (Förderkreis). Institutionelle Mitglieder sind neben der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer auch viele Verbände und Einzelunternehmen der Versicherungs-, Wohnungs- und Gesundheitswirtschaft.[6]

Vorstandsmitglieder des Fördererkreises sind:

Quelle: [8]

Direktoren

Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln hat das Recht, eine/n oder mehrere Professor/in bzw. Professor/inn/en, in dessen/deren Aufgabengebiet die Aufgaben des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln liegen, als Direktor/in bzw. Direktor/inn/en des Instituts vorzuschlagen (§ 15 Abs. 5 der Satzung des Fördererkreises). Die Bestellung des/der Direktor/s/in bzw. der Direktor/inn/en ist Aufgabe der Mitgliederversammlung des Fördererkreises.

Direktoren sind:

  • Michael Krause, Professor für Makroökonomik am Center for Macroeconomic Research (CMR) der Universität zu Köln
  • Steffen J. Roth, Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftspolitik, bis 01/2020 Geschäftsführer der inzwischen liquidierten Otto-Wolff-Institut für Wirtschaftsordnung gGmbH[9], Autor des ÖkonomenBlog der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

(Stand: Juli 2021) Quelle: [10]

Projektpartner

Zu den Projektpartnern gehören u.a.:

Kooperationen

Jenaer Allianz

Das Institut für Wirtschaftspolitik ist Mitglied der Jenaer Allianz, in der Lobbyorganisationen (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Die Familienunternehmer - ASU und der Bund Katholischer Unternehmer) mit Stiftungen und neoliberalen Denkfabriken kooperieren.

Neuausrichtung der Volkswirtschaftslehre an der Universität Köln

2009 sind die Pläne der Fakultät, sechs vakante VWL-Lehrstühle zu einem Forschungsschwerpunkt für Makroökonmie aufzubauen, auf die massive Kritik von emeritierten Professoren und Förderern gestoßen. [11] Zu den Kritikern gehören vor allem die emeritierten Professoren Willgerodt und Watrin sowie der Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftspolitik, Roth, nach dessen Aufassung die Berufungen von Makroökonomen auf die wirtschaftspolitischen Lehrstühle einer kompletten inhaltlichen Umwidmung gleichkämen. Auch Donges teilt die Kritk. Dem Geschäftsführer des Instituts für Wirtschaftspolitik, Eekhoff, werden laut Handelsblatt Sympathien für die Kritiker nachgesagt. Außerhalb der Fakultät gehören zu den Kritikern Franz Schoser (Vorsitzende des Förderkreises), Patrick Adenauer (Präsident des Verbandes Die Familienunternehmer - ASU) und Michael Hüther (Institut der deutschen Wirtschaft). Einer der Befürworter, Achim Wambach (Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik), unterstützt die Reformen mit dem Argument, die Wissenschaft habe sich weiterentwickelt – es werde heute nicht mehr in Philosophien argumentiert, es gehe mehr um empirische Fragen. Der Kölner Professor Ockenfels argumentiert, es könne nicht sein, dass Leute, die mit Forschung schon lange nichts mehr zu tun hätten, der Fakultät sagen wollten, wer als Professor infrage komme und wer nicht.[12] Wolfgang Lieb kommentiert in den „NachDenkSeiten“, die Vertreter der ordoliberalen Schule, für die jeder Eingriff in den Markt als Eingriff in die Freiheit des Einzelnen gelte, erlebten angesichts der Katastrophe der deregulierten Finanzmärkte und der Wirtschaftskrise ihre größte Niederlage seit den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts.[13] Die sechs makroökonomisch orientierten Stellen sind inzwischen besetzt.


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Einzelnachweise

  1. Fördererkreis, iwp.uni-koeln.de, abgerufen am 26.07.2021
  2. Institut für Wirtschaftspolitik, wiso.uno-koeln.de, abgerufen am 26.07.2021
  3. Thomas Strobl: Soziale Marktwirschaft Ökonomie als Instrument, nicht als Selbstzweck, FAZ vom 11. April 2009, Website FAZ, abgerufen am 7. 11. 2011
  4. Leitbild, iwp.uni-koeln.de, abgerufen am 06.06.2016
  5. Institut, iwp.uni-koeln.de, abgerufen am 26.07.2021
  6. Institut für Wirtschaftspolitik, wiso.uno-koeln.de, abgerufen am 26.07.2021
  7. Vizepräsidenten, deutscher-verband.org, abgerufen am 01.12.2016
  8. Vereinsregister des Amtsgerichts Köln - VR 5131, abgerufen am 01.12.2016
  9. Steffen J. Roth, companyhouse.de, abgerufen am 25.07.2021
  10. Team, uni-koeln.de, abgerufen am 25.07.2021
  11. Olaf Storbeck: Der Kölner Emeriti-Aufstand, Handelsblatt vom 17. Februar 2009, Website Handelsblatt, abgerufen am 7. November 2011
  12. Olaf Storbeck: Ökonomenstreit: Kölner Volkswirte bleiben hart, Handelsblatt vom 7. Juli 2009, Website Handelsblatt, abgerufen am 7. November 2011
  13. NachDenkSeiten vom 28. April 2009, Website nachdenkseiten, abgerufen am 7. November 2011

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