Forschungszentrum Generationenverträge

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Version vom 8. Oktober 2012, 08:20 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Kurzdarstellung und Geschichte)
Forschungszentrum Generationenverträge (FZG)
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Rechtsform <text>
Tätigkeitsbereich Erstellen von Studien und Stellungnahmen zur Altervorsorge
Gründungsdatum <text>
Hauptsitz Freiburg
Lobbybüro
Lobbybüro EU <text>
Webadresse www.fiwi1.uni-freiburg.de


Das Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist ein der Versicherungswirtschaft nahestehendes Institut, das in seinen Studien und Stellungnahmen regelmäßig eine Förderung der privaten Altersvorsorge propagiert. Das FZG wird von Versicherungsunternehmen und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) gesponsert. Die beiden Vorstandsmitglieder haben enge Beziehungen zur Versicherungswirtschaft: Bernd Raffelhüschen ist Aufsichtsrat der ERGO-Versicherungsgruppe und hochbezahlter Referent von Finanzdienstleistern[1], Günther Knortz ist ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Ergo-Versicherungsgruppe. Bernd Raffelhüschen ist außerdem Botschafter der von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektroindustrie gegründeten INSM. Neben der Versicherungswirtschaft profitieren auch die Arbeitgeber von einem Abbau der gesetzlichen Renten- und Pflegeversicherung, da sie diese - im Gegensatz zur kapitalgedeckten Altersvorsorge - mitfinanzieren.

Kurzdarstellung und Geschichte

(Qelle: [2])

Das FZG ist aus einer Neustrukturierung des Instituts für Finanzwissenschaft I der Albert-Ludwig-Universität entstanden. Nach Auffassung des FZG sind die umlagefinanzierten Sozialversicherungssysteme nicht mehr finanzierbar.[3] Berechnungen mittels der Methode der Generationenbilanzierung könnten die Probleme dieser Systeme sichtbar machen und quantifizieren. Angesichts der Aktualität dieses Themas sei das Forschungsspektrum erweitert und in diesem Zusammenhang die Organisation und Konzeption des Instituts neu strukturiert worden. Zu dieser Umstrukturierung gehörte auch, Versicherungsunternehmen als Sponsoren einzubinden und den Vorstand mit Personen zu besetzen, die der Versicherungswirtschaft nahestehen. Von der FZG wird die gesetzliche Renten- und Pflegeversicherung regelmäßig schlecht geredet und für die private Altersvorsorge geworben, an der die Versicherungswirtschaft verdient. Die Nachteile der privaten Vorsorge (hohe Verwaltungskosten, Abhängigkeit von den Kapitalmärkten, Unerschwinglichkeit für Niedrigverdiener) werden nicht erwähnt oder bagatellisiert.[4]

Die Aufgaben des Instituts sind:

  • Die Durchführung von statistischen Nachhaltigkeitsanalysen zur finanziellen Situation in den Sozialversicherungssystemen mittels der Methode der Generationenbilanzierung.
  • Die Beurteilung der Belastungsverteilungen von Reformen zwischen den Generationen.
  • Die numerische Simulation volkswirtschaftlicher Rückkoppelungseffekte durch allgemeine Gleichgewichtsmodelle.
  • Die Erstellung von Expertisen und Gutachten für Unternehmen, Verbände und öffentliche Organisationen zu aktuellen Fragen der Finanz- und Sozialpolitik.

Organisationsstruktur und Personal

Direktoren

Verein des FZG

Der Verein soll die Arbeit des FZG unterstützen.

Vorsitzende des Vereins sind die Vorstandsmitglieder Günther Knortz und Bernd Raffelhüschen

Sponsoren

Sponsoren sind[6]:

  • Augustinum gGmbH (Aufsichtsrat: Bernd Raffelhüschen)
  • bbg Betriebsberatung GmbH (Partner für erfolgreiche Kontake in der Finanz- und Versicherungswirtschaft)
  • HDI-Gerling Pensionsmanagement AG
  • Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (Botschafter: Bernd Raffelhüschen)
  • Süddeutsche Krankenversicherung a.G. (Partner im genossenschaftlichen Finanzverbund der Volksbanken Raiffeisenbanken)
  • Union Asset Management Holding AG (Genossenschaftliche FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken)
  • PKV - Verband der privaten Krankenversicherung e.V.

Verbindungen

Stiftung Marktwirtschaft

Das FZG erstellt gemeinsam mit der Stiftung Marktwirtschaft, deren Vorstandsmitglied Raffelhüschen ist, jährlich eine "Generationenbilanzierung".[7]

Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

DAS FZG erstellt Gutachten für ihren Sponsor Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (z. B. Bernd Raffelhüschen, Arne Leifels, Johannes Vatter: Zur Diskussion um die Rente mit 67: Fakten und Zusammenhänge, 20. August 2010)

Finanzen

Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden

Lobbystrategien und Einfluss

Ziele, Interessen, Ausrichtung (national vs. europ/internat.), Politkfelder; erkennbare Konstanten, Einflussstrategien; Abschätzung des Einflusses; Wichtigkeit des Akteurs

Fallstudien und Kritik

Treffsicherheit des Experten Raffelhüschen

Im Sommer 2009 errechnete Raffelhüschen im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) die Auswirkungen der im Zuge der Finanzkrise gegebene Rentengarantie auf die Beitragszahler. Danach rolle auf Steuer- und Beitragszahler eine größer werdende Kostenlawine zu. Der Beitragssatz werde bereits 2010 von 19,9 % auf 20,2 % steigen, im Jahr 2011 werde sogar eine Erhöhung auf 21,1 % notwendig sein.[8].

Tatsächlich konnte und kann der Beitragssatz sogar gesenkt werden[9]: Zum 1. 1. 2012 von 19,9 % auf 19,6 %. Und für 2013 stellte die Deutsche Rentenversicherung Bund einen Beitragssatz von 19,2 % und für 2014 gar von 19,0 % in Aussicht.[10]

Weiterführende Informationen

Einzelnachweise

  1. z. B. "GoFuture Sales Tour" für das Versicherungsunternehmen Gothaer lt. deren Presseerklärung vom 16. Januar 2012
  2. Website FZG, abgerufen am 6. Oktober 2012
  3. Über uns, Website des FZG, abgerufen am 6. Oktober 2012]
  4. Holger Balodis/Dagmar Hühne: Die Vorsorgelüge - Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben, Berlin 2012
  5. Stühlerücken im Vorstand, 16. Januar 2005, bocquel-news.de, abgerufen am 6. Oktober 2012
  6. Die Sponsoren des Vereins, Website FZG, abgerufen am 6. Oktober 2012
  7. Nachrichten des FZG vom 19. Juni und 2. Juli 2012
  8. Experte: Rentenbeiträge steigen auf 21,1 % Pressemeldung der INSM vom 16. Juni 2009, Website INSM, abgerufen am 7. Oktober 2012
  9. Holger Balodis/Dagmar Hühne: Die Vorsorgelüge, Berlin 2012, S. 70
  10. Balodis/Hühne, S. 70

Anhänge

Diskussionen