Walter Riester
Walter Riester (* 27. September 1943 in Kaufbeuren (Allgäu)), Seitenwechsler, Lobbyist, SPD-Mitglied, ehemaliger Bundes-Minister, ehemaliger Gewerkschaftsfunktionär, wurde bekannt durch die nach ihm benannte Riester-Rente, bis Juni 2012 Mitglied im Aufsichtsrat von Union Investment.[1] Bei Maschmeyers ehemaligem Konzern AWD war Riester als Redner mehrmals zu Gast[2]; die angedachte Beratertätigkeit für die MaschmeyerRürup AG ist nach Angaben von Riester dagegen nie zustande gekommen.[3]
Inhaltsverzeichnis
Karriere
- 2009–2012: Mitglied im Aufsichtsrat von Union Investment[4]
- 2002–2009: Mitglied des Deutschen Bundestages
- 1999–2001: Mitglied des Vorstandes der SPD Bezirk Hessen-Süd
- 1998–2002: Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
- 1989–1995: Mitglied des Landesvorstandes und Präsidiums der SPD Baden-Württemberg
- 1993–1998: 2. Vorsitzender der IG Metall
- 1988–2005: Mitglied des Bundesparteivorstandes der SPD
- 1988–1993: Bezirksleiter der IG Metall, Bezirk Stuttgart
- 1980–1988: Bezirkssekretär der IG Metall, Bezirk Stuttgart
- 1977–1978: 2. Bevollmächtigter der IG-Metall-Verwaltungsstelle Geislingen
- 1976–1998: Aufsichtsratmitglied verschiedener deutscher Unternehmen (Bosch, Daimler-Chrysler, ThyssenKrupp, Audi, Rheinmetall, Heidelberger Druckmaschinen, WMF)
- 1970–1977: Referatssekretär für Jugendfragen beim DGB-Landesbezirk in Stuttgart
- 1969–1970: Besuch der Akademie der Arbeit in Frankfurt/M.,
Studienschwerpunkte: Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Sozialpolitik, Arbeitsrecht
- seit 1966: Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD)[5]
Wirken
Nebeneinkünfte
Walter Riester hatte diverse Nebentätigkeiten zu seinem Bundestagsmandat mit denen er sich 2008 mindestens 180.000 Euro "hinzu verdiente". Darunter waren zum Großteil Finanzdienstleister wie AWD[6], die mitunter auch Riester-Renten-Verträge anboten.[7]
Riester-Rente
Riester-Rente ist eine vom Staat, durch Zulagen und Sonderausgabenabzugsmöglichkeiten geförderte, privat finanzierte Rente in Deutschland.[8]
Wechsel in die Privatwirtschaft
2009 gab Herr Riester sein Bundestagsmandat ab, um sich ganz seinen Tätigkeiten in der Privatwirtschaft zu widmen. Besonders kritisch ist die Tatsache dass er in den Aufsichtsrat von Union Investment, den größten Anbieter von Riester-Renten-Verträgen, wechselte. Er sieht sich dort jedoch als unabhängiger Berater, wie aus dem Interview der Wirtschaftswoche ersichtlich wird:
WirtschaftsWoche: Herr Riester, ab Oktober sind Sie Aufsichtsrat bei Union Investment, dem größten Anbieter von Riester-Fondssparplänen. Müssten Sie nicht mehr Abstand zur Branche halten?
Riester: Union Investment hatte mich schon vor eineinhalb Jahren für diesen Posten angefragt. Ich finde interessant, dass die einen Unabhängigen im Aufsichtsrat haben wollen. Solange ich im Bundestag war, wollte ich ein solches Mandat jedoch nicht übernehmen. Nun trete ich den Posten im Oktober an, nach meinem Ausscheiden aus dem Parlament. Für mich war es eine Frage politischer Hygiene, das ganz klar zu trennen.[9]
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus
Einzelnachweise
- ↑ Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011
- ↑ Matthias Thieme: Unwürdig und unanständig Transparency kritisiert Walter Riester und Bert Rürup wegen Maschmeyer-Geschäften, Frankfurter Rundschau vom 8. April 2011, Webseite abgerufen am 21. 2. 2013
- ↑ Kreis Göppingen Walter Riester ärgert sich über den "Spiegel", NWZ vom 12. September 2012, Webseite swp, abgerufen am 21. 2. 2013
- ↑ Kreis Göppingen Walter Riester ärgert sich über den "Spiegel", NWZ vom 12. September 2012, Webseite swp, abgerufen am 21. 2. 2013
- ↑ Curriculum Vitae, Website Walter Riester, abgerufen am 27.10.2010
- ↑ Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Wg. Riester: Die mit 22 mal mindestens 7000 € erkaufte Zerstörung der sozialen Rentenversicherung, Nachdenkseiten.de vom 6. Juli 2007, abgerufen am 27.10.2010
- ↑ Riester-Rente boomt weiter, Bundesministerium für Arbeit und Soziales vom 25.08.2008, abgerufen am 27.10.2010
- ↑ "Kein Sparer ist gekniffen", Wirtschaftswoche-online vom 28.07.2009, abgerufen am 27.10.2010