Diana Banati

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Version vom 11. Mai 2016, 08:33 Uhr von Hendrik (Diskussion | Beiträge) (EFSA Bewertungen sollen auf der EFSA-Seite stattfinden)

Diána Bánáti ist seit Mai 2012 die Geschäftsführerin des International Life Science Institutes (ILSI). Durch ihren doppelten Wechsel von ILSI in die European Food Safety Authority (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA) und wieder zurück, ist sie ein bezeichnendes Beispiel für die personelle Vernetzung der EU-Agentur EFSA mit der Lebensmittellobby, und zudem eine klassische Seitenwechslerin.


Karriere

  • seit Mai 2012: Geschäftsführerin des ILSI[1] [2](Stand: Mai 2016)
  • 04–10/2010: Mitglied des ILSI- und des EFSA-Vorstands
  • 2006–2012: Mitglied des Verwaltungsrates der EFSA[4]


Wirken

Die EFSA bewertet und kommuniziert die Sicherheit von Lebensmitteln für die EU und soll daher möglichst objektiv und unabhängig sein.[5] Die Denkfabrik ILSI hingegen wird von zahlreichen Unternehmen der Lebensmittelbranche finanziert - darunter Coca Cola, Nestlé, Danone und McDonalds - und ist somit von deren Interessen geleitet.[6] Das Institut ILSI setzt sich etwa für weniger strenge, und vor allem für die Industrieunternehmen kostengünstigere Bewertungsverfahren unserer Lebensmittel ein.


Der französische Europaabgeordnete José Bové deckte Ende 2010 auf, dass Diána Bánáti seit April jenen Jahres gleichzeitig in den Vorständen der EFSA und des ILSI tätig war. Als Verwaltungsratsmitglied war es unter anderem ihre Aufgabe, die reibungslose Arbeitsweise der EFSA sicherzustellen sowie ihre Tätigkeit unabhängig und im öffentlichen Interesse auszuführen.[5] Dass solch eine Tätigkeit mit einem Posten bei einem Nahrungsmittellobbyisten unvereinbar ist, liegt auf der Hand. Erst als Reaktion auf diese Enthüllung, legte Bánáti ihre Verbindungen offen und trat von ihrer Position beim Institut zurück. Für ihre Karriere in der EU-Agentur hatte dies aber keine negativen Konsequenzen - ganz im Gegenteil: Noch im selben Jahr wurde Bánáti zur Vorsitzenden des EFSA-Vorstands ernannt.[7]

Als die EFSA am 8. Mai 2012 erfuhr, dass Bánáti erneut eine Position beim ILSI anstrebte, musste sie aus dem Vorstand der Agentur zurücktreten, um - im fliegenden Wechsel - am 2. Juli 2012 ihre Stelle als Geschäftsführerin vom ILSI anzutreten.[8]

Für den Zeitraum von Oktober 2010 bis Mai 2012 machte Bánáti in ihrer Interessenerklärung für die EFSA keine Angaben über weitere Verbindungen zu ILSI. Bedenkt man aber, wie schnell ihr erneuter Wechsel zu ILSI erfolgte, kommen Zweifel auf, ob Bánáti sich jemals wirklich von dem Institut trennte.[9]


Weiterführende Informationen


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Einzelnachweise

  1. Bánáti appointed new Executive and Scientific Director of ILSI Europe, www.ilsi.org, abgerufen am 10.05.2016
  2. Staff Structure www.ilsi.com, abgerufen am 10.05.2016
  3. Erklärung zur Wahl des EFSA-Verwaltungsrates efsa.europa.eu vom 21.10.2010, abgerufen am 10.05.2016
  4. Neue Zusammensetzung des EFSA-Verwaltungsrates efsa.eurpe.eu vom 19.06.2006, abgerufen am 10.05.2016
  5. 5,0 5,1 EFSA: Was wir tun, www.efsa.europa.eu, abgerufen am 10.05.2016
  6. EU watchdog forced out over links to 'Frankenstein food' firms, www.dailymail.co.uk vom 10.05.2012, abgerufen am 10.05.2016
  7. Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens menu wurde kein Text angegeben.
  8. Vorsitzende des EFSA-Verwaltungsrats tritt zurück efsa.europe.eu vom 09.05.2012, abgerufen am 10.05.2016
  9. Frühjahrsputz bei EU-Lebensmittelaufsicht ist überfällig, www.gruene-bundestag.de vom 09.05.2012, abgerufen am 10.05.2016

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