EPICENTER: Unterschied zwischen den Versionen
Ronald (Diskussion | Beiträge)
K (Kleinigkeit)
|
Ronald (Diskussion | Beiträge)
K (Formulierungen)
|
European Policy Information Center (EPICENTER) | |
---|---|
Rechtsform | |
Tätigkeitsbereich | Neoliberales Think-Tank-Netzwerk |
Gründungsdatum | Oktober 2014 |
Hauptsitz | |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.epicenternetwork.eu |
EPICENTER ist ein neoliberales Think-Tank-Netzwerk, welches als Nachfolge des seit 2009 inaktiven Stockholm Networks von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. Durch die Publikation und Verbreitung neoliberaler Ideologie nehmen sie Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte.
Inhaltsverzeichnis
Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf ihrer Internetseite veröffentlicht EPICENTER regelmäßig Blog-Einträge zu (tages-)politischen Themen (wie beispielsweise der Griechenland-Krise oder dem Gesetz zur Einführung von Warnbildern auf Zigarettenpackungen) und kommentiert das Geschehen aus neoliberaler Perspektive. Jeden Mittwoch wird außerdem ein „Wednesday Briefing“ veröffentlicht, ein freier Marktkommentar zu aktuellen EU-politischen Themen.
Das Center wirkt als Plattform für seine Mitglieder, so werden zum Beispiel Publikationen der teilnehmenden Think Tanks auch über EPICENTER weiter verbreitet oder gleich von EPICENTER publiziert. Ebenso werden Veranstaltungen der einzelnen Think Tanks über EPICENTER beworben.
Auch eine Rubrik „Forschung“ gibt es, die jedoch seit Oktober 2014 mit „coming soon“ versehen ist. Die Existenz einer Forschungsrubrik verleiht dem Think Tank einen wissenschaftlichen Charakter und somit eine stärkere Glaubwürdigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung.
Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Projekt des EPICENTERS ist beispielsweise der Nanny State Index 2016. Dort sollen werden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht und entsprechend sortiert werden, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“[1] „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert.
Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden so auch Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen , wie als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Limits Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food als „schlecht“ pauschalisiert. Auch die Anbringung von Warnhinweisen etwa auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt.
Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
EPICENTER wurde aus sechs Think Tanks gegründet, die alle zuvor Mitglieder des Stockholm Networks waren:
- Civismo (Spanien)
- Institut Economique Molinari (Frankreich)
- Institute of Economic Affairs (Großbritannien)
- Instituto Bruno Leoni (Italien)
- Lithuanian Free Market Institute (Litauen)
- Timbro (Schweden)
Das Personal setzt sich überwiegend aus MitarbeiterInnen des Institute of Economic Affairs zusammen:[2]
Name | Funktion bei EPICENTER | weitere Funktionen |
Gustav Blix | Direktor |
|
Christiana Hambro | Budgets und Stategie |
|
Diego Zuluaga | Forschungsleiter |
|
Greta Gietz | Veranstaltungen |
|
Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über die Finanzierung des Netzwerks gibt EPICENTER keine Auskunft, betont jedoch, dass die Finanzierung durch Steuergelder nicht akzeptiert wird.
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Nanny State Criteria nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016
- ↑ About EPICENTER, Webseite EPICENTER, abgerufen am 01.07.2016
{{BoxOrganisation | Name = European Policy Information Center (EPICENTER) | Logo = [[Datei:Logocircle.jpg|none]] | Rechtsform = | Tätigkeitsbereich = Neoliberales Think-Tank-Netzwerk | Gründungsdatum = Oktober 2014 | Hauptsitz = | Lobbybüro = | Lobbybüro EU = | Homepage = [http://www.epicenternetwork.eu/ www.epicenternetwork.eu] }} '''EPICENTER''' ist ein neoliberales Think-Tank-Netzwerk, welches als Nachfolge des seit 2009 inaktiven [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. Durch die Publikation und Verbreitung neoliberaler Ideologie nehmen sie Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte. == Lobbystrategien und Einfluss == Auf ihrer Internetseite veröffentlicht EPICENTER regelmäßig Blog-Einträge zu (tages-)politischen Themen (wie beispielsweise der Griechenland-Krise oder dem Gesetz zur Einführung von Warnbildern auf Zigarettenpackungen) und kommentiert das Geschehen aus neoliberaler Perspektive. Jeden Mittwoch wird außerdem ein „Wednesday Briefing“ veröffentlicht, ein freier Marktkommentar zu aktuellen EU-politischen Themen. Das Center wirkt als Plattform für seine Mitglieder, so werden zum Beispiel Publikationen der teilnehmenden Think Tanks auch über EPICENTER weiter verbreitet oder gleich von EPICENTER publiziert. Ebenso werden Veranstaltungen der einzelnen Think Tanks über EPICENTER beworben. Auch eine Rubrik „Forschung“ gibt es, die jedoch seit Oktober 2014 mit „coming soon“ versehen ist. Die Existenz einer Forschungsrubrik verleiht dem Think Tank einen wissenschaftlichen Charakter und somit eine stärkere Glaubwürdigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung. == Fallbeispiele und Kritik == Ein Projekt des EPICENTERS ist beispielsweise der [http://nannystateindex.org/ Nanny State Index 2016]. Dort sollenwerden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht und entsprechend sortiert werden, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“<ref>[http://nannystateindex.org/nanny-state-criteria/ Nanny State Criteria] nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016</ref> „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert. Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden so auch Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen, wie als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf LimitsBeschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food als „schlecht“ pauschalisiert. Auch die Anbringung von Warnhinweisen etwa auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt. == Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen == EPICENTER wurde aus sechs Think Tanks gegründet, die alle zuvor Mitglieder des [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] waren: * Civismo (Spanien) * Institut Economique Molinari (Frankreich) * [[Institute of Economic Affairs]] (Großbritannien) * Instituto Bruno Leoni (Italien) * Lithuanian Free Market Institute (Litauen) * [[Timbro]] (Schweden) Das Personal setzt sich überwiegend aus MitarbeiterInnen des [[Institute of Economic Affairs]] zusammen:<ref>[http://www.epicenternetwork.eu/about-2/ About EPICENTER], Webseite EPICENTER, abgerufen am 01.07.2016</ref> {| class="lptable" |- | Name | Funktion bei EPICENTER | weitere Funktionen |- | Gustav Blix | Direktor | * Mitglied des schwedischen Parlaments 2006 – 2014, Regierungssprecher im Ausschuss für Angelegenheiten der Europäischen Union * ehemaliger Projektmanager bei [[Timbro]] |- | Christiana Hambro | Budgets und Stategie | * Programmdirektorin am [[Institute of Economic Affairs]] |- | Diego Zuluaga | Forschungsleiter | * seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter am [[Institute of Economic Affairs]], Thema: Finanzdienstleistungen |- | Greta Gietz | Veranstaltungen | * Programmassistentin am [[Institute of Economic Affairs]] |} == Finanzen == Über die Finanzierung des Netzwerks gibt EPICENTER keine Auskunft, betont jedoch, dass die Finanzierung durch Steuergelder nicht akzeptiert wird. {{spendenbanner}} == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie: Think tank]]
Zeile 20: | Zeile 20: | ||
== Fallbeispiele und Kritik == |
== Fallbeispiele und Kritik == |
||
− | Ein Projekt des EPICENTERS ist |
+ | Ein Projekt des EPICENTERS ist der [http://nannystateindex.org/ Nanny State Index 2016]. Dort werden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“<ref>[http://nannystateindex.org/nanny-state-criteria/ Nanny State Criteria] nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016</ref> „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert. |
− | Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden |
+ | Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food. Auch die Anbringung von Warnhinweisen auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt. |
== Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen == |
== Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen == |