Deutsches Institut für Altersvorsorge: Unterschied zwischen den Versionen

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Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
[[Bild:<datei>|center]]
316px-DIA-Logo.png
Rechtsform GmbH
Tätigkeitsbereich Lobbying für die Privatrente
Gründungsdatum <text> 1997
Hauptsitz Lindenstr. 14, 50674 Köln
Lobbybüro
Lobbybüro EU <text>
Webadresse http://www.dia-vorsorge.de

Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) ist eine von ein Unternehmen der Deutschen Bank und ihren Tochterfirmen finanzierte Einrichtung, die das sich auf ihrer Website als "Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge" bezeichnet. [1][2] Gegenstand der DIA ist laut Eintrag im Handelsregister die Gestaltung des Meinungsbildungsprozesses zum Thema Altersvorsorge in der Öffentlichkeit und die Funktion als wichtiger Ansprechpartner zu Altersvorsorgethemen für die Politik.

In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen solcher Studienzu nennen. Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in private ihre Altersvorsorgeprodukte der Branche.

Gesellschafter und Kooperationspartner

Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das DIA ist 1997 von der Deutsche Bank gegründet worden. Geschäftsführer war bis August 2012 Bernd Katzenstein, zuvor Chefredakteur des Verbrauchermagazins "DM". Katzenstein betreute von 1995 - 2007 außerdem als Chefredakteur das Kundenmagazin des Finanzdienstleisters MLP AG.[1]. Als wissenschaftlicher Berater wurde bei der Gründung Prof. Meinhard Miegel engagiert, der von 2003 bis 2010 dem Konzernbeirat des Versicherungskonzerns AXA angehörte. 1998 wurde die erste Studie "Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung im Vergleich zu alternativen Anlageformen" vorgestellt. Verfasser waren die Professoren Meinhard Miegel und Bernd Raffelhüschen (Aufsichtsratsmitglied der Ergo Versicherungsgruppe und Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) sowie Reinhold Schnabel (u.a. Gutachter und Berater für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft[2]) Das DIA hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Professoren, die meist der der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, eine Vielzahl von Studien, u. a. zu den Reformen der Sicherungssysteme, zur Vorsorgebereitschaft der verschiedenen Altersgruppen und zur Psychologie der Sparer veröffentlicht.

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [3]))

Die Gesellschafter des Instituts sind:

  • Deutsche Bank AG
  • Deutsche Bank Bauspar AG
  • DWS Investment GmbH
  • Deutscher Herold AG (ehemalige Tochter der Deutschen Bank, inzwischen von der Zurich Gruppe Deutschland übernommen)

Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Geschäftsführer

Auf der Webseite der DIA wird auf die folgenden Aktivitäten hingewiesen:

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprecherkollegium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [6])

  • Prof. Dieter Weirich ist für die Lobbyarbeit zuständig (Strategische Kommunikation/Gesellschaftspolitik; dazu gehören auch Kontakte mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Verbänden und Organisationen). Er ist
    • ehemaliger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der CDU
    • ehemaliger Intendant des Senders "Deutsche Welle"
    • ehemaliger Kommunikationschef Fraport AG und HSE AG
    • Vorsitzender des Beirats der Journalistenakademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste) ist ehemaliger Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"

Beirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorsitzender des Beirats:

  • Ulrich Stephan, Managing Director der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meinhard Miegel, 1997-2006 Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Instituts für Altersvorsorge[7]
  • Bernd Raffelhüschen erstellt Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.[8]

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden

Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Studien des DIA:[9] Autoren
2011 "Zukunftstrends in der Altersvorsorge" Matthias Horx/ Christian Rauch
2011 "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" Bernd Raffelhüschen u.a.
2008 "Die Pflegeversicherung in der Krise" Bernd Raffelhüschen u.a.
2001 "Rentenreform 2001 - Auf dünnem Eis gebaut" Meinhard Miegel u.a.

Im deutschen Lobbyregister gibt die DIA an, (Stand: 17.12.2022) im Jahr 2021 30.001 bis 40.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 1 bis 10 Lobbyist:innen zu beschäftigen.[3] Beschäftigte, die die Interessenvertretung unmittelbar ausüben, sind Klaus Morgenstern und Fabian Dittrich. Interessen- und Vorhabenbereiche sind Pflegeversicherung und Rente/Alterssicherung. Die Umsatzerlöse lagen 2021 laut Gewinn- und Verlustrechnung bei rd. 779 Tsd. Euro.

Das DIA hat eine Vielzahl von Studien in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Professoren und Experten, die meist der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, veröffentlicht.

Die Autoren der Beiträge auf der Webseite des DIA sind hier abrufbar.

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."[104]

2008 wiesen Bert Rürup (damaliger Vorsitzender des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.[115] So bringe das DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.

2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.[126] Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der Deutschen Bank hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.[7]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschafter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschafter sind:

  • Deutsche Bank 51 %
  • DWS Beteiligungs-GmbH 22 %
  • Deutscher Herold 22 %
  • BHW Bausparkasse 5 %

Mit Ausnahme der Deutscher Herold AG sind die Gesellschafter Konzernunternehmen der Deutschen Bank.

Quelle: [8]

Fördermitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände, Organisationen und Stiftungen, die sich mit den Zielen des DIA identifizieren und ihre Verwirklichung unterstützen wollen, können dem DIA als Fördermitglieder beitreten. Fördermitglieder sind:

  • Fidelity International (Finanzdienstleister)
  • HDI Deutschland (Versicherungskonzern)
  • Volkswohl Bund Lebensversicherung

(Stand: April 2023) Quelle: [9]

Geschäftsführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Janzen, ehem. Deutsche Bank-Versicherungsexperte[10]
  • Iradj Memar-Khasse, ehem. Vorsorgeexperte der Deutschen Bank[11]

(Stand: April 2023) Quelle: [12]

Sprecherrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste), ehem. Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
  • Fabian Dittrich, ehem. Mitarbeiter der DWS Group

(Stand: April 2023) Quelle: [13]

Partner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Partner des DIA sind:

  • young leaders GmbH (Organiation von Bildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bundesministerien, Unternehmen und Verbänden)
  • Markt- und Sozialforschungsinstitut INSA CONSULERE
  • Bundesverband Initiative 50 Plus e.V.

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernd Raffelhüschen erstellte Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.[14]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Holger Balodis/Dagmar Hühne:
die
  • Die Vorsorgelüge - Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben, Berlin 2012

Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Website berndkatzenstein, abgerufen am 14. November 2012
  2. Curriculum Vitae Website Uni Duisburg
  3. Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022, lobbyregister.de, abgerufen am
  4. 14. Novemeber 2012
  5. Webseite-DIA abgerufen am 15.04.2012
  6. Michael Schmidt: 8,5 MillionenMenschen sparen mit der Riester-Rente, Informationsportal Riester Rente vom 14. Juli 2007, Website riester-faq, abgerufen am 10. November 2012
  7. Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG, Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012
  8. Presseinformation vom 28. August 2012: Deutsches Institut für Altersvorsorge beruft neue Sprecher, Website DIA, abgerufen am 10. November 2012
  9. Webseite-Denkwerkzukunft abgerufen am 17.04.2012
  10. Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011
  11. Buchshop des DIAabgerufen am 26.04.2012
  12. 29.01.2024
  13. Neuer Standort, neue Aufstellung - das DIA in Berlin, DIA-Webseite vom 13.12.2012, abgerufen am 29.04.2016
  14. Profil, lobbyregister.de, abgerufen am 04.04.2023
  15. Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998, Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012
  16. Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv, Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012
  17. Deutsche verschlafen die Altersvorsorge Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012
  18. Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012
  19. Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022, lobbyregister.de, abgerufen am 29.01.2024
  20. Über uns, dia-vorsorge.de, abgerufen am 04.04.2023
  21. Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG, Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012
  22. https://zeitzufragen.podigee.io Kann ich nachhaltig fürs Alter vorsorgen?, zeitzufragen.de vom 01.07.2021, abgerufen am 04.03.2023
  23. imressum, Webseite DIA, abgerufen am 04.04.2023
  24. Über uns, Website DIA, abgerufen am 04.04.2023
  25. Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011
{{BoxOrganisation
        
        | Name             = Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
        
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        | Hauptsitz             = Lindenstr. 14, 50674 Köln
        
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        | Lobbybüro EU = <text>
        
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            Das '''Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA)''' ist eine vonein Unternehmen der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und ihren Tochterfirmen finanzierte Einrichtung, dieDeutschen Bank, das sich auf ihrer Website als ''"Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge"'' bezeichnet.<br />
            
            In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen solcher Studien.
            
            Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in private Altersvorsorgeprodukte der Branche.
            

            == Kurzdarstellung und Geschichte==
            
            Das DIA ist 1997 von der [[Deutsche Bank]] gegründet worden. Geschäftsführer war bis August 2012  [[Bernd Katzenstein]], zuvor Chefredakteur des Verbrauchermagazins "DM". Katzenstein betreute von 1995 - 2007 außerdem als Chefredakteur das Kundenmagazin des Finanzdienstleisters [[MLP]] AG.<ref>[http://www.berndkatzenstein.de/magazine.html Website berndkatzenstein, abgerufen am 14. November 2012]</ref>. Als wissenschaftlicher Berater wurde bei der Gründung Prof. [[Meinhard Miegel]] engagiert, der von 2003 bis 2010 dem Konzernbeirat des Versicherungskonzerns [[AXA]] angehörte. 1998 wurde die erste Studie "Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung im Vergleich zu alternativen Anlageformen" vorgestellt. Verfasser waren die Professoren [[Meinhard Miegel]] und [[Bernd Raffelhüschen]] (Aufsichtsratsmitglied der [[Ergo]] Versicherungsgruppe und Botschafter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]) sowie Reinhold Schnabel (u.a. Gutachter und Berater für die [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]<ref>[http://www.fiwi.wiwi.uni-due.de/fileadmin/fileupload/VWL-FIWI/Mitarbeiter/Lebenslauf_Reinhold_Schnabel_Dez_2008_kurz.pdf Curriculum Vitae Website Uni Duisburg, abgerufen am 14. Novemeber 2012]</ref>) Das DIA hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Professoren, die meist der der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, eine Vielzahl von Studien, u. a. zu den Reformen der Sicherungssysteme, zur Vorsorgebereitschaft der verschiedenen Altersgruppen und zur Psychologie der Sparer veröffentlicht.
            

            == Organisationsstruktur und Personal==
            
            ===Gesellschafter und Kooperationspartner===
            
            (Quelle: <ref>[http <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/1b/37/246578/DIA_2022_PrB.pdf Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022], lobbyregister.de, abgerufen am 29.01.2024</ref><ref>[http://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/pressedetail/datum/2012/11/13/neuer-standort-neue-aufstellung-das-dia-in-berlin.html Neuer Standort, neue Aufstellung - das DIA in Berlin], DIA-Webseite vom 13.12.2012, abgerufen am 29.04.2016</ref> Gegenstand der DIA ist laut Eintrag im Handelsregister die Gestaltung des Meinungsbildungsprozesses zum Thema Altersvorsorge in der Öffentlichkeit und die Funktion als wichtiger Ansprechpartner zu Altersvorsorgethemen für die Politik.
            

            In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen zu nennen. Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in ihre Altersvorsorgeprodukte. 
            

            ==Aktivitäten==
            
            Auf der Webseite der DIA wird auf die folgenden Aktivitäten hingewiesen: 
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/53-0-Institut.htm Webseite-DIA] abgerufen am 15.04.2012</ref>))
            

            Die Gesellschafter des Instituts sind:
            
            *[[Deutsche Bank]] AG
            
            *Deutsche Bank Bauspar AG
            
            *[[DWS]] Investment GmbH
            
            *[[Deutscher Herold]] AG (ehemalige Tochter der Deutschen Bank, inzwischen von der Zurich Gruppe Deutschland übernommen)
            

            Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG 
            

            ===Geschäftsführer===
            
            *Karl-Heinz Buchholz, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Vertriebsleiter<ref>[http://www.riester-faq.de/finanz-news/85-millionen-menschen-sparen-mit-der-riester-rente-euroforum-konferenz-private-altersvorsorge.html Michael Schmidt: 8,5 MillionenMenschen sparen mit der Riester-Rente, Informationsportal Riester Rente vom 14. Juli 2007], Website riester-faq, abgerufen am 10. November 2012</ref>
            
            *Werner Janzen, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Versicherungsexperte<ref>[http://www.presseportal.de/pm/8994/499383/lebensversicherungen-der-countdown-laeuft Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG], Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012</ref>
            

            ===Sprecherkollegium===
            
            (Quelle: <ref>[httpueber-uns/dia-mediathek/ DIA-Mediathek]
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/dia-podcast/ DIA-Podcast]
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/fokus/dia-studien/ DIA-Studien]
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/presse/ Pressemitteilungen]
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/fokus/1x1-der-altersvorsorge/ Das 1x1 der Altersvorsorge]
            
            *[https://www.dia-vorsorge.de/files/pm_dia-sprecher.pdf Presseinformation vom 28. August 2012: Deutsches Institut für Altersvorsorge beruft neue Sprecher], Website DIA, abgerufen am 10. November 2012</ref>)
            

            *Prof. Dieter Weirich ist für die Lobbyarbeit zuständig (Strategische Kommunikation/Gesellschaftspolitik; dazu gehören auch Kontakte mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Verbänden und Organisationen). Er ist
            
            **ehemaliger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der [[CDU]]
            
            **ehemaliger Intendant des Senders "Deutsche Welle"
            
            **ehemaliger Kommunikationschef [[Fraport AG]] und [[HSE]] AG
            
            **Vorsitzender des Beirats der Journalistenakademie der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]]
            
            *Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste) ist ehemaliger Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
            

            ===Beirat===
            

            Vorsitzender des Beirats:
            
            *Ulrich Stephan, Managing Director der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG
            

            ===Verbindungen===
            
            *[[Meinhard Miegel]], 1997-2006 Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Instituts für Altersvorsorge<ref>[http://www.denkwerkzukunft.de/downloads/lebenslauf_meinhard_miegel.PDF Webseite-Denkwerkzukunft] abgerufen am 17.04.2012</ref>
            
            *[[Bernd Raffelhüschen]] erstellt Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/raffelhueschen-befuerchtet-pflegekollaps-mit-ansage/4125288.html Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage] Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011</ref>
            

            == Finanzen==
            
            Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden
            

            == Lobbystrategien und Einfluss==
            
            {| style="background-color:gainsoboro" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
            
            ! Jahr
            
            ! Studien des DIA:<ref>[http://dia-vorsorge.de/shop/index.php?cPath=1 Buchshop des DIA]abgerufen am 26.04.2012</ref>
            
            ! Autoren
            
            |-
            
            |2011||"Zukunftstrends in der Altersvorsorge"||Matthias Horx/ Christian Rauch 
            
            |-
            
            |2011||"Soziale Pflegeversicherung heute und morgen"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
            
            |-
            
            |2008||"Die Pflegeversicherung in der Krise"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
            
            |-
            
            |2001||"Rentenreform 2001 - Auf dünnem Eis gebaut"||[[Meinhard Miegel]] u.a.
            
            |}
            
tools/ DIA-Tools]
            

            == Lobbystrategien und Einfluss==
            
            Im deutschen Lobbyregister gibt die DIA an, (Stand: 17.12.2022) im Jahr 2021 30.001 bis 40.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 1 bis 10 Lobbyist:innen zu beschäftigen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000351/13030?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DDeutsches%2BInstitut%2Bf%25C3%25BCr%2BAltersvorsorge%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC Profil], lobbyregister.de, abgerufen am 04.04.2023</ref>  Beschäftigte, die die Interessenvertretung unmittelbar ausüben, sind Klaus Morgenstern und Fabian Dittrich. Interessen- und Vorhabenbereiche sind Pflegeversicherung und Rente/Alterssicherung. Die Umsatzerlöse lagen 2021 laut Gewinn- und Verlustrechnung bei rd. 779 Tsd. Euro.
            

            Das DIA hat eine Vielzahl von [https://www.dia-vorsorge.de/fokus/dia-studien/ Studien] in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Professoren und Experten, die meist der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, veröffentlicht.
            

            Die Autoren der Beiträge auf der Webseite des DIA sind [https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/autoren/ hier] abrufbar.
            
== Fallstudien und Kritik ==
        
        ===Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen===
        Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref> 
        

        2008 wiesen [[Bert Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.
        

        ===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===
        
        SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,344570,00.html Deutsche verschlafen die Altersvorsorge] Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
        
        Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des '''Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA)'''. SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=286 Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby] nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
        

        == Weiterführende Informationen ==
            Organisationsstruktur und Personal==
            
            ===Gesellschafter===
            
            Gesellschafter sind:
            
            *[[Deutsche Bank]] 51 %
            
            *DWS Beteiligungs-GmbH 22 %
            
            *Deutscher Herold 22 %
            
            *BHW Bausparkasse 5 %
            
            Mit Ausnahme der Deutscher Herold AG sind die Gesellschafter Konzernunternehmen der Deutschen Bank.
            

            Quelle: <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/1b/37/246578/DIA_2022_PrB.pdf Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022], lobbyregister.de, abgerufen am 29.01.2024</ref>
            

            ===Fördermitglieder===
            
            Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände, Organisationen und Stiftungen, die sich mit den Zielen des DIA identifizieren und ihre Verwirklichung unterstützen wollen, können dem DIA als Fördermitglieder beitreten. Fördermitglieder sind:
            
            *Fidelity International (Finanzdienstleister)
            
            *HDI Deutschland (Versicherungskonzern)
            
            *Volkswohl Bund Lebensversicherung
            
            (Stand: April 2023) Quelle: <ref>[https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/ Über uns], dia-vorsorge.de, abgerufen am 04.04.2023</ref>
            

            ===Geschäftsführer===
            
            * Werner Janzen, ehem.  [[Deutsche Bank]]-Versicherungsexperte<ref>[http://www.presseportal.de/pm/8994/499383/lebensversicherungen-der-countdown-laeuft Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG], Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012</ref>
            
            *Iradj Memar-Khasse, ehem. Vorsorgeexperte der Deutschen Bank<ref>[https://zeitzufragen.podigee.io/ https://zeitzufragen.podigee.io Kann ich nachhaltig fürs Alter vorsorgen?], zeitzufragen.de vom 01.07.2021, abgerufen am 04.03.2023</ref>
            
            (Stand: April 2023) Quelle: <ref>[https://www.dia-vorsorge.de/impressum/ imressum, Webseite DIA], abgerufen am 04.04.2023</ref>
            

            ===Sprecherrat===
            
            *Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste), ehem. Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
            
            *Fabian Dittrich, ehem. Mitarbeiter der DWS Group
            
            (Stand: April 2023) Quelle: <ref> [https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/ Über uns], Website DIA, abgerufen am 04.04.2023</ref>
            

            ===Partner===
            
            Partner des DIA sind:
            
            *young leaders GmbH (Organiation von Bildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bundesministerien, Unternehmen und Verbänden)
            
            *Markt- und Sozialforschungsinstitut [https://www.insa-consulere.de/ INSA CONSULERE]
            
            *Bundesverband Initiative 50 Plus e.V.
            

            ===Verbindungen===
            
            *[[Bernd Raffelhüschen]] erstellte Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/raffelhueschen-befuerchtet-pflegekollaps-mit-ansage/4125288.html Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage] Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011</ref>
            

            == Weiterführende Informationen ==
            
            *Holger Balodis/Dagmar Hühne: dieDie Vorsorgelüge - Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben, Berlin 2012
        
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== Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:DenkfabrikThink tank]]
        
        [[Kategorie:Rente]]
            
            [[Category:Organisation]]
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| Name            = Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
 
| Name            = Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
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| Rechtsform      = GmbH
 
| Rechtsform      = GmbH
 
| Tätigkeitsbereich  = Lobbying für die Privatrente
 
| Tätigkeitsbereich  = Lobbying für die Privatrente
| Gründungsdatum  = <text>
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| Gründungsdatum  = 1997
 
| Hauptsitz            = Lindenstr. 14, 50674 Köln
 
| Hauptsitz            = Lindenstr. 14, 50674 Köln
| Lobbybüro Deutschland = <text>
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  +
Das '''Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA)''' ist ein Unternehmen der Deutschen Bank, das sich auf ihrer Website als ''"Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge"'' bezeichnet. <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/1b/37/246578/DIA_2022_PrB.pdf Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022], lobbyregister.de, abgerufen am 29.01.2024</ref><ref>[http://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/pressedetail/datum/2012/11/13/neuer-standort-neue-aufstellung-das-dia-in-berlin.html Neuer Standort, neue Aufstellung - das DIA in Berlin], DIA-Webseite vom 13.12.2012, abgerufen am 29.04.2016</ref> Gegenstand der DIA ist laut Eintrag im Handelsregister die Gestaltung des Meinungsbildungsprozesses zum Thema Altersvorsorge in der Öffentlichkeit und die Funktion als wichtiger Ansprechpartner zu Altersvorsorgethemen für die Politik.
   
Das '''Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA)''' ist eine von der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und ihren Tochterfirmen finanzierte Einrichtung, die sich auf ihrer Website als "Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge" bezeichnet.<br />
+
In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen zu nennen. Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in ihre Altersvorsorgeprodukte.  
In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen solcher Studien.
 
Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in private Altersvorsorgeprodukte der Branche.
 
   
  +
==Aktivitäten==
  +
Auf der Webseite der DIA wird auf die folgenden Aktivitäten hingewiesen:
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/dia-mediathek/ DIA-Mediathek]
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/dia-podcast/ DIA-Podcast]
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/fokus/dia-studien/ DIA-Studien]
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/presse/ Pressemitteilungen]
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/fokus/1x1-der-altersvorsorge/ Das 1x1 der Altersvorsorge]
  +
*[https://www.dia-vorsorge.de/dia-tools/ DIA-Tools]
   
== Kurzdarstellung und Geschichte==
+
== Lobbystrategien und Einfluss==
Das DIA ist 1997 von der [[Deutsche Bank]] gegründet worden. Geschäftsführer war bis August 2012  [[Bernd Katzenstein]], zuvor Chefredakteur des Verbrauchermagazins "DM". Katzenstein betreute von 1995 - 2007 außerdem als Chefredakteur das Kundenmagazin des Finanzdienstleisters [[MLP]] AG.<ref>[http://www.berndkatzenstein.de/magazine.html Website berndkatzenstein, abgerufen am 14. November 2012]</ref>. Als wissenschaftlicher Berater wurde bei der Gründung Prof. [[Meinhard Miegel]] engagiert, der von 2003 bis 2010 dem Konzernbeirat des Versicherungskonzerns [[AXA]] angehörte. 1998 wurde die erste Studie "Renditen der gesetzlichen Rentenversicherung im Vergleich zu alternativen Anlageformen" vorgestellt. Verfasser waren die Professoren [[Meinhard Miegel]] und [[Bernd Raffelhüschen]] (Aufsichtsratsmitglied der [[Ergo]] Versicherungsgruppe und Botschafter der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]) sowie Reinhold Schnabel (u.a. Gutachter und Berater für die [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]<ref>[http://www.fiwi.wiwi.uni-due.de/fileadmin/fileupload/VWL-FIWI/Mitarbeiter/Lebenslauf_Reinhold_Schnabel_Dez_2008_kurz.pdf Curriculum Vitae Website Uni Duisburg, abgerufen am 14. Novemeber 2012]</ref>) Das DIA hat in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Professoren, die meist der der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, eine Vielzahl von Studien, u. a. zu den Reformen der Sicherungssysteme, zur Vorsorgebereitschaft der verschiedenen Altersgruppen und zur Psychologie der Sparer veröffentlicht.
+
Im deutschen Lobbyregister gibt die DIA an, (Stand: 17.12.2022) im Jahr 2021 30.001 bis 40.000 Euro für Lobbyarbeit auszugeben und 1 bis 10 Lobbyist:innen zu beschäftigen.<ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/suche/R000351/13030?backUrl=%2Fsuche%3Fq%3DDeutsches%2BInstitut%2Bf%25C3%25BCr%2BAltersvorsorge%26pageSize%3D10%26filter%255Bactivelobbyist%255D%255Btrue%255D%3Dtrue%26sort%3DRELEVANCE_DESC Profil], lobbyregister.de, abgerufen am 04.04.2023</ref> Beschäftigte, die die Interessenvertretung unmittelbar ausüben, sind Klaus Morgenstern und Fabian Dittrich. Interessen- und Vorhabenbereiche sind Pflegeversicherung und Rente/Alterssicherung. Die Umsatzerlöse lagen 2021 laut Gewinn- und Verlustrechnung bei rd. 779 Tsd. Euro.
   
== Organisationsstruktur und Personal==
+
Das DIA hat eine Vielzahl von [https://www.dia-vorsorge.de/fokus/dia-studien/ Studien] in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Einrichtungen sowie Professoren und Experten, die meist der Versicherungswirtschaft und/oder Finanzdienstleistern nahestehen, veröffentlicht.
===Gesellschafter und Kooperationspartner===
 
(Quelle: <ref>[http://www.dia-vorsorge.de/53-0-Institut.htm Webseite-DIA] abgerufen am 15.04.2012</ref>))
 
   
Die Gesellschafter des Instituts sind:
+
Die Autoren der Beiträge auf der Webseite des DIA sind [https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/autoren/ hier] abrufbar.
*[[Deutsche Bank]] AG
 
*Deutsche Bank Bauspar AG
 
*[[DWS]] Investment GmbH
 
*[[Deutscher Herold]] AG (ehemalige Tochter der Deutschen Bank, inzwischen von der Zurich Gruppe Deutschland übernommen)
 
   
Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG
+
== Fallstudien und Kritik ==
  +
===Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen===
  +
1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref>
   
===Geschäftsführer===
+
2008 wiesen [[Bert Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.
*Karl-Heinz Buchholz, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Vertriebsleiter<ref>[http://www.riester-faq.de/finanz-news/85-millionen-menschen-sparen-mit-der-riester-rente-euroforum-konferenz-private-altersvorsorge.html Michael Schmidt: 8,5 MillionenMenschen sparen mit der Riester-Rente, Informationsportal Riester Rente vom 14. Juli 2007], Website riester-faq, abgerufen am 10. November 2012</ref>
 
*Werner Janzen, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Versicherungsexperte<ref>[http://www.presseportal.de/pm/8994/499383/lebensversicherungen-der-countdown-laeuft Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG], Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012</ref>
 
   
===Sprecherkollegium===
+
===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===
(Quelle: <ref>[http://www.dia-vorsorge.de/files/pm_dia-sprecher.pdf Presseinformation vom 28. August 2012: Deutsches Institut für Altersvorsorge beruft neue Sprecher], Website DIA, abgerufen am 10. November 2012</ref>)
+
SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,344570,00.html Deutsche verschlafen die Altersvorsorge] Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
  +
Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=286 Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby] nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
   
*Prof. Dieter Weirich ist für die Lobbyarbeit zuständig (Strategische Kommunikation/Gesellschaftspolitik; dazu gehören auch Kontakte mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Verbänden und Organisationen). Er ist
+
== Organisationsstruktur und Personal==
**ehemaliger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der [[CDU]]
+
===Gesellschafter===
**ehemaliger Intendant des Senders "Deutsche Welle"
+
Gesellschafter sind:
**ehemaliger Kommunikationschef [[Fraport AG]] und [[HSE]] AG
+
*[[Deutsche Bank]] 51 %
**Vorsitzender des Beirats der Journalistenakademie der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]]
+
*DWS Beteiligungs-GmbH 22 %
*Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste) ist ehemaliger Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
+
*Deutscher Herold 22 %
  +
*BHW Bausparkasse 5 %
  +
Mit Ausnahme der Deutscher Herold AG sind die Gesellschafter Konzernunternehmen der Deutschen Bank.
   
===Beirat===
+
Quelle: <ref>[https://www.lobbyregister.bundestag.de/media/1b/37/246578/DIA_2022_PrB.pdf Prüfungsbericht Jahresabschluss 31. Dezember 2022], lobbyregister.de, abgerufen am 29.01.2024</ref>
   
Vorsitzender des Beirats:
+
===Fördermitglieder===
*Ulrich Stephan, Managing Director der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG
+
Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände, Organisationen und Stiftungen, die sich mit den Zielen des DIA identifizieren und ihre Verwirklichung unterstützen wollen, können dem DIA als Fördermitglieder beitreten. Fördermitglieder sind:
  +
*Fidelity International (Finanzdienstleister)
  +
*HDI Deutschland (Versicherungskonzern)
  +
*Volkswohl Bund Lebensversicherung
  +
(Stand: April 2023) Quelle: <ref>[https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/ Über uns], dia-vorsorge.de, abgerufen am 04.04.2023</ref>
   
===Verbindungen===
+
===Geschäftsführer===
*[[Meinhard Miegel]], 1997-2006 Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Instituts für Altersvorsorge<ref>[http://www.denkwerkzukunft.de/downloads/lebenslauf_meinhard_miegel.PDF Webseite-Denkwerkzukunft] abgerufen am 17.04.2012</ref>
+
* Werner Janzen, ehem.  [[Deutsche Bank]]-Versicherungsexperte<ref>[http://www.presseportal.de/pm/8994/499383/lebensversicherungen-der-countdown-laeuft Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG], Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012</ref>
*[[Bernd Raffelhüschen]] erstellt Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/raffelhueschen-befuerchtet-pflegekollaps-mit-ansage/4125288.html Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage] Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011</ref>
+
*Iradj Memar-Khasse, ehem. Vorsorgeexperte der Deutschen Bank<ref>[https://zeitzufragen.podigee.io/ https://zeitzufragen.podigee.io Kann ich nachhaltig fürs Alter vorsorgen?], zeitzufragen.de vom 01.07.2021, abgerufen am 04.03.2023</ref>
  +
(Stand: April 2023) Quelle: <ref>[https://www.dia-vorsorge.de/impressum/ imressum, Webseite DIA], abgerufen am 04.04.2023</ref>
   
== Finanzen==
+
===Sprecherrat===
Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden
+
*Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste), ehem. Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
  +
*Fabian Dittrich, ehem. Mitarbeiter der DWS Group
  +
(Stand: April 2023) Quelle: <ref> [https://www.dia-vorsorge.de/ueber-uns/ Über uns], Website DIA, abgerufen am 04.04.2023</ref>
   
  +
===Partner===
  +
Partner des DIA sind:
  +
*young leaders GmbH (Organiation von Bildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit Bundesministerien, Unternehmen und Verbänden)
  +
*Markt- und Sozialforschungsinstitut [https://www.insa-consulere.de/ INSA CONSULERE]
  +
*Bundesverband Initiative 50 Plus e.V.
   
== Lobbystrategien und Einfluss==
+
===Verbindungen===
{| style="background-color:gainsoboro" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
+
*[[Bernd Raffelhüschen]] erstellte Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/raffelhueschen-befuerchtet-pflegekollaps-mit-ansage/4125288.html Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage] Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011</ref>
! Jahr
 
! Studien des DIA:<ref>[http://dia-vorsorge.de/shop/index.php?cPath=1 Buchshop des DIA]abgerufen am 26.04.2012</ref>
 
! Autoren
 
|-
 
|2011||"Zukunftstrends in der Altersvorsorge"||Matthias Horx/ Christian Rauch
 
|-
 
|2011||"Soziale Pflegeversicherung heute und morgen"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
 
|-
 
|2008||"Die Pflegeversicherung in der Krise"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
 
|-
 
|2001||"Rentenreform 2001 - Auf dünnem Eis gebaut"||[[Meinhard Miegel]] u.a.
 
|}
 
   
  +
== Weiterführende Informationen ==
  +
*Holger Balodis/Dagmar Hühne: Die Vorsorgelüge - Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben, Berlin 2012
   
== Fallstudien und Kritik ==
+
{{spendenbanner}}
===Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen===
 
Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref>
 
 
 
2008 wiesen [[Bert Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.
 
 
 
===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===
 
SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,344570,00.html Deutsche verschlafen die Altersvorsorge] Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
 
Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des '''Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA)'''. SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=286 Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby] nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
 
 
 
== Weiterführende Informationen ==
 
Holger Balodis/Dagmar Hühne: die Vorsorgelüge - Wie Politik und private Rentenversicherungen uns in die Altersarmut treiben, Berlin 2012
 
   
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
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