Elmar Brok: Unterschied zwischen den Versionen

Elmar Brok (*14. Mai 1946 in Verl/ Kr. Gütersloh), CDU, mit den über 30 Jahren Mitgliedschaft im Europäischen Parlaments gehört Brok zu den einflussreichsten Politikern in Brüssel. Seit 2012 ist er wieder Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten.

Mandate von Europa bis auf Kreisebene für die CDU Vorsitzender des CDU-Bezirks Ostwestfalen-Lippe wo Bertelsmann seine Zentrale hat

enge und langjährige Verbindungen zur Bertelsmann AG. 2012 in der Funktion eines Beraters. "Everyone in town knows that Brok is Mr. Bertelsmann," said Tony Robinson, spokesman for the rival Socialist Group in Parliament.[1]


Helmut Kohl

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Berater der Bertelsmann AG[2]
  • stellv. Mitglied im "Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union" des deutschen Bundestages
  • seit 2012 wieder Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments
  • 2009-2012 Außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion des Europäischen Parlaments
  • seit 2004 Mitglied des CDU-Bundesvorstandes
  • 1997-2007 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments
  • seit 1996 CDU-Bezirksvorsitzender Ostwestfalen-Lippe
  • seit 1994 Mitglied des Landesvorstandes CDU NRW
  • 1992-05/2011 Angestellt bei Bertelsmann AG, zunächst als "Europa-Beauftragter des Vorstands", später als "Senior Vice President Media Development"[3],[4]
  • seit 1980 Mitglied des Europäischen Parlaments
  • Studium der Rechtswissenschaften und der politischen Wissenschaften

Quelle: [5], [6]


Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quelle: [5]


Interessenkonflikte/ Wirken für Bertelsmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elmar Broks berufliches Engagement bei der Bertelsmann AG steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren.



sein Gehalt als Berater bei 5000-10.000€ im Monat[2]


Als Elmar Brok 1992 der Job eines Europa-Beauftragten von Bertelsmann angeboten wurde, wollte der aus dem Parlament ausscheiden. Kohl riet ab, Brok behielt sein Mandat und bekam den Lobby-Posten als Teilzeitjob. Bertelsmann hat Brok gleich fest angestellt, als "Europa-Beauftragten des Vorstands" mit Urlaubsanspruch, Sozialversicherung und Kündigungsfrist. In Brüssel ist ihm das mit drei Mitarbeitern besetzte Lobby-Büro von Bertelsmann unterstellt. Wofür ihn Bertelsmann dann bezahle? Für Beratungen im "operationellen Bereich", erklärt Brok knapp, "bei Investitionsentscheidungen". [3]


German MEP Elmar Brok (EVP) is in charge of the lobbying-office of the Bertelsmann-Group and receives an estimated additional income of 200,000 Euros per year [9]


Über den Europamann Brok heißt es seitens Bertelsmanns etwas neutraler, er „beobachte und bewerte“ für den Konzern politische Rahmenbedingungen. http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/nebeneinkuenfte-pflegestufe-eins-1210287.html

Herr Brok, heißt es, habe maßgeblich an der EU-Direktive zum Urheberrecht mitgewirkt, die Medienkonzerne begünstigt (DER STANDARD, Printausgabe, 15./16.1.2005) http://derstandard.at/1918562


Wie ein Konzernsprecher mitteilt, ist es im Rahmen der Gesamt-Aktivitäten des Unternehmens die spezielle Aufgabe des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, Elmar Brok, ,,die internationalen gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen zu beobachten und für das Unternehmen mit Blick auf Investitionen zu bewerten” http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/50271 zitiert in: http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/ 12.01.2005

http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf [10] taz, 10. Dezember 2004 Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005) http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/


Elmar Broks berufliches Engagement bei der Bertelsmann AG steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren. Des Weiteren gerieten interne Dokumente aus dem Brüsseler Lobbybüro von Bertelsmann an die Öffentlichkeit, in denen Brok selbst schreibt: „Wir haben erreicht, daß die ursprüngliche Formulierung der "cross-ownership"-Beschränkung abgeschwächt wurde und daß die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern, -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollen.“ Weiter gibt er an, dass es möglich war ein „Netzwerk mit externen Kontakten zu knüpfen“ und zum Thema Sponsoring „erfolgreich am Diskussionsprozess [teilzunehmen], der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte“

Wenn im Parlament über Medienfragen abgestimmt werde, enthalte Brok sich zudem freiwillig der Stimme. In Parlamentsausschüssen, in denen Interessenkonflikte möglich seien, arbeite er auch nicht mit. Er vermische nichts, trenne »messerscharf«.

Busenfreund Helmut Kohls einer der mächtigsten EU-Parlamentarier mit exzellenten Kontakten in höchste europäische Politiker- und Wirtschaftskreise

Denn erstmals tauchten interne Bertelsmann-Papiere in Belgien auf, die Broks Brüsseler Lobby-Arbeit Lobbarbeit für den Konzern dokumentieren.

Dies änderte sich, als Hans Leyendecker im fernen München brachte Neues ans Licht brachte. Er zitierte in der Süddeutschen Zeitung (28. Januar 2005) aus internen Bertelsmann-Papieren, die deutlich machen, wie Brok arbeitet: Interessenvertretung für Bertelsmann und Lobbying gegen den öffentöffentlich- lich-rechtlichen Rundfunk. Im Interesse der Bertelsmann AG, Mehrheitsgesellschafter des Privatsenders RTL, sei 1998 eine  »Taskeine »Task-Force«  damit Force« damit beauftragt worden, in Brüssel eine Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk anzu- schiebenanzuschieben. Brok habe dieser Task-Force zugearbei- tetzugearbeitet, seinen Einfluss geltend gemacht und  »sein und »sein als Abgeordneter erworbenes Wissen an den Arbeitgeber«  weitergegeben. Man könnte auch sagen: verkauft.

[11]

Im Jahr 2004 übernahm er den Posten des Senior Vice President Media Development bei Bertelsmann.

Fälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten

den ARD-Rechercheuren wurden Interna zugespielt. In den Vierteljahresberichten des Brüsseler Bertelsmann-Büros, dem Brok vorstand, an die Zentrale in Gütersloh ist einführend zu lesen: Dem folgen seitenweise Informationen zum Stand des Bertelsmann-Lobbyings in Brüssel: Einflussnahme auf die Gesetzgebung zum Urheberrecht, zur Fernsehrichtlinie und um »Aufbau weiterer Kontakte«. In den »Bertelsmann Euro-Info Quarterly, Liaison Office Brussels« heißt es etwa unter dem Stichwort Medienkonzentration: »Wir haben erreicht, dass die ursprüngliche Formulierung der ‚cross-ownership‘-Beschränkungen abgeschwächt wurde und dass die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern, -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollten.«  Der  »Berichterstatter selbst« habe aus dem Europäischen Parlament einen Bericht zum Sponsoring zurückgezogen. Zum Thema Sponsoring nahm das Brüsseler Büro außerdem »erfolgreich am Diskussionsprozess teil, der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte«. Unterschrift: Elmar Brok. Papiere aus den Jahren 1993/94 Broks Doppeltätigkeit bezeichnete von Arnim als »legale Korruption«.

[10]


1997: Lobbyarbeit für Bertelsmann[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Medienunternehmen Bertelsmann, Deutsche Telekom und Leo Kirch planten einen Zusammenschluß beim digitalen Pay-TV. Wichtig für den Erfolg des Projekts waren verläßliche Vorabinformationen, ob die EU-Wettbewerbswächter, voran EU-Kommissar Karel van Miert, mitziehen würden. Im Gespräch mit van Miert erkundete Brok, welche Nachbesserungen im Interesse der anderen digitalen TV-Anbieter unerläßlich seien, und gab entsprechende Empfehlungen nach Bonn und Gütersloh.[3]




http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf [11] taz, 10. Dezember 2004 Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005) http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/


Broks Umgang mit kritischen Journalisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der feste freie Mitarbeiter der FAZ in Brüssel, Hajo Friedrich, schrieb einen kritischen Artikel über Elmar Broks Nebentätigkeiten im Politikressort der FAZ. Günther Nonnemacher, Herausgeber der FAZ, bestätigt, dass nach der Veröffentlichung Brok bei ihm erbost anrief und sich über den Artikel beschwerte. Daraufhin bat Nonnemacher das Büro der FAZ in Brüssel „sich an die Aufgabenteilung zu halten“.[1110] Seitdem schreibt Friedrich nicht mehr für das Politikressort der FAZ.

Ein weiteres Beispiel kommt vom Westdeutschen Rundfunk. So berichtet Lutz Münke in der Fachzeitschrift für Journalismus Message:

„[Als Elmar Brok] nun auch hier nach seiner Doppeltätigkeit befragt wird, gerät er außer sich. Zig Mal habe er WDR-Mitarbeiter angerufen, habe lautstark mit dem Chefredakteur, dem Intendanten, dem Rundfunkrat gedroht. »Er baut Druck auf und droht mit seinen wunderbaren Kontakten«, berichtet WDR-Studioleiter Michael Thamm.“[1110]

Michael Scheerer, Korrespondent des Handelsblatt, erinnert sich: „Ja, auch ich landete zeitweise auf der schwarzen Liste von Elmar Brok“. Weitere Zeitungensreporter, die sich über versuchte Einflussnahme von Brok auf ihre Berichterstattung beschwerten, kommen von mehreren Regionalzeitungen, unter anderem die Neue Westfälische und das Westfalenblatt.[1110]

Zitate über Elmar Brok[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frage des manager-magazin an Hans Herbert von Arnim: "Sie beobachten den Lobbyismus von Berufs wegen schon seit Jahrzehnten. Welches war der krasseste Fall, den Sie erlebt haben?"
Hans Herbert von Arnim Antwort: "Krass sind all jene Fälle, wo Abgeordnete sich noch während der Ausübung ihres Mandats in den Dienst von Unternehmen stellen. Wie zum Beispiel der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, der zugleich Cheflobbyist des Bertelsmann-Konzerns ist."[12]


Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lobbying Brussels: It's getting crowded The New York Times vom 29. Oktober 2005, abgerufen am 10.05.2012
  2. 2,02,1 Erklärung der finanziellen Interessen der Mitglieder des EP abgerufen am 09.05.2012
  3. 3,03,13,2 Messerscharf getrennt Der Spiegel 39/1997, abgerufen am 09.05.2012
  4. Interview mit Elmar Brok taz - die tageszeitung vom 24.12.2004, abgerufen am 10.05.2012
  5. 5,05,1 EP-Webseite Elmar Brok abgerufen am 09.05.2012
  6. Elmar Brok's Webseite-Lebenslauf abgerufen am 09.05.2012
  7. TPN-Webseite abgerufen am 09.05.2012
  8. Too Close for Comfort? SpinWatch July 2008, abgerufen am 10.05.2012
  9. A salary of 9,053 Euros for Members of the European Parliament? Hans Herbert von Arnim, abgerufen am 10.05.2012
  10. 10,0 10,1 10,2 10,3 Der Parlamentsbroker message 4/2005, abgerufen am 10.05.2012
  11. ALTER-EU (2010). Bursting the Brussels Bubble - the battle to expose corporate lobbying at the heart of the EU, Seite 98
  12. 11,0 11,1 11,2 11,3 Der Parlamentsbroker message 4/2005, abgerufen am 10.05.2012
  13. 'Es darf keine Exzesse geben' Interview mit Hans Herbert von Arnim manager-magazin vom 23.02.2010, abgerufen am 10.05.2012
'''Elmar Brok''' ''(*14. Mai 1946 in Verl/ Kr. Gütersloh)'', CDU, mit den über 30 Jahren Mitgliedschaft im Europäischen Parlaments  gehört Brok zu den einflussreichsten Politikern in Brüssel. Seit 2012 ist er wieder Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten.
        

        Mandate von Europa bis auf Kreisebene für die [[CDU]]
        
        Vorsitzender des CDU-Bezirks Ostwestfalen-Lippe
        
        wo Bertelsmann seine Zentrale hat
        

        enge und langjährige Verbindungen zur [[Bertelsmann AG]]. 
        
        2012 in der Funktion eines Beraters.
        
        "Everyone in town knows that Brok is Mr. Bertelsmann," said Tony Robinson, spokesman for the rival Socialist Group in Parliament.<ref>[http://www.nytimes.com/2005/10/28/business/worldbusiness/28iht-wblobby.html?pagewanted=2&_r=1 Lobbying Brussels: It's getting crowded] The New York Times vom 29. Oktober 2005, abgerufen am 10.05.2012</ref>
        

        [[Helmut Kohl]]
        

        == Karriere ==
        
        *Berater der [[Bertelsmann AG]]<ref name="Erklär">[http://www.europarl.europa.eu/ep-dif/1263_22-03-2012.pdf Erklärung der finanziellen Interessen der Mitglieder des EP] abgerufen am 09.05.2012</ref>
        
        *stellv. Mitglied im "Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union" des deutschen Bundestages
        
        *seit 2012 wieder  Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments
        
        *2009-2012 Außenpolitischer Sprecher der EVP-Fraktion des Europäischen Parlaments
        
        *seit 2004 Mitglied des [[CDU]]-Bundesvorstandes
        
        *1997-2007 Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Europäischen Parlaments
        
        *seit 1996 CDU-Bezirksvorsitzender Ostwestfalen-Lippe
        
        *seit 1994 Mitglied des Landesvorstandes CDU NRW
        
        *1992-05/2011 Angestellt bei [[Bertelsmann AG]], zunächst als "Europa-Beauftragter des Vorstands", später als "Senior Vice President Media Development"<ref name="spiegel1" />,<ref>[http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2004/12/24/a0065 Interview mit Elmar Brok] taz - die tageszeitung vom 24.12.2004, abgerufen am  10.05.2012</ref>
        
        *seit 1980 Mitglied des Europäischen Parlaments
        
        *Studium der Rechtswissenschaften und der politischen Wissenschaften
        <font size="-2">Quelle:</font> <ref name="EP1">[http://www.europarl.europa.eu/meps/de/1263/Elmar_BROK.html EP-Webseite Elmar Brok] abgerufen am 09.05.2012</ref>, <ref>[http://elmarbrok.de/wp-content/uploads/2010/09/Brok_CV_kurz-DE.pdf Elmar Brok's Webseite-Lebenslauf] abgerufen am 09.05.2012</ref>
        

        == Verbindungen ==
        
        *Stellv. Vorsitzender im europäischen Lenkungsausschuss des [[Transatlantic Policy Network]] (TPN)<ref>[http://www.tpnonline.org/who.html TPN-Webseite] abgerufen am 09.05.2012</ref> TPN ist ein mächtiges Politik-Wirtschaft-Netzwerk, welches auf die Politik der EU Einfluss nimmt. Bertelsmann ist auch Mitglied von TPN.<ref name="spinwatch">[http://www.spinwatch.org/images/too%20close%20for%20comfort.pdf Too Close for Comfort?] SpinWatch July 2008, abgerufen am 10.05.2012</ref>
        
        *Stellv. Vorsitzender des Kuratoriums des [[Institut für Europäische Politik]] (IEP)
        
        *Mitglied des Präsidiums der [[Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)
        
        *seit 2002 Präsident der [[Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer]] (EUCDA)
        <font size="-2">Quelle:</font> <ref name="EP1"/>
        

            == Interessenkonflikte/ Wirken für Bertelsmann ==
        
            
            Elmar Broks berufliches Engagement bei der [[Bertelsmann AG]] steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren.
            

sein Gehalt als Berater bei 5000-10.000€ im Monat<ref name="Erklär" />
        

        Als Elmar Brok 1992 der Job eines Europa-Beauftragten von Bertelsmann angeboten wurde, wollte der aus dem Parlament ausscheiden. Kohl riet ab, Brok behielt sein Mandat und bekam den Lobby-Posten als Teilzeitjob.
        
        Bertelsmann hat Brok gleich fest angestellt, als "Europa-Beauftragten des Vorstands" mit Urlaubsanspruch, Sozialversicherung und Kündigungsfrist. In Brüssel ist ihm das mit drei Mitarbeitern besetzte Lobby-Büro von Bertelsmann unterstellt.
        
        Wofür ihn Bertelsmann dann bezahle? Für Beratungen im "operationellen Bereich", erklärt Brok knapp, "bei Investitionsentscheidungen".
        <ref name="spiegel1">[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-8781299.html Messerscharf getrennt] Der Spiegel 39/1997, abgerufen am 09.05.2012</ref>
        

        German MEP Elmar Brok (EVP) is in charge of the lobbying-office of the Bertelsmann-Group and receives an estimated additional income of 200,000 Euros per year
        <ref>[http://www.hfv-speyer.de/VONARNIM/Abgeordnetenstatutengl.htm A salary of 9,053 Euros for Members of the European Parliament?] Hans Herbert von Arnim, abgerufen am 10.05.2012</ref>
        

        Über den Europamann Brok heißt es seitens Bertelsmanns etwas neutraler, er „beobachte und bewerte“ für den Konzern politische Rahmenbedingungen.
        
        http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/nebeneinkuenfte-pflegestufe-eins-1210287.html
        

        Herr Brok, heißt es, habe maßgeblich an der EU-Direktive zum Urheberrecht mitgewirkt, die Medienkonzerne begünstigt
        
        (DER STANDARD, Printausgabe, 15./16.1.2005) 
        
        http://derstandard.at/1918562
        

        Wie ein Konzernsprecher mitteilt, ist es im Rahmen der Gesamt-Aktivitäten des Unternehmens die spezielle Aufgabe des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Europaparlaments, Elmar Brok, ,,die internationalen gesetzlichen und politischen Rahmenbedingungen zu beobachten und für das Unternehmen mit Blick auf Investitionen zu bewerten”
        
        http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/50271
        
        zitiert in: http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
        
        12.01.2005
        
###
            
            http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf
            <ref>ALTER-EU (2010). ''Bursting the Brussels Bubble - the battle to expose corporate lobbying at the heart of the EU'', Seite 98</ref> 
            
            taz, 10. Dezember 2004
            
            Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005)
            
            http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
            

            Elmar Broks berufliches Engagement bei der [[Bertelsmann AG]] steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren. 
            



            Des Weiteren gerieten interne Dokumente aus dem Brüsseler Lobbybüro von Bertelsmann an die Öffentlichkeit, in denen Brok selbst schreibt: „Wir haben erreicht, daß die ursprüngliche Formulierung der "cross-ownership"-Beschränkung abgeschwächt wurde und daß die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern, -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollen.“ Weiter gibt er an, dass es möglich war ein „Netzwerk mit externen Kontakten zu knüpfen“ und zum Thema Sponsoring „erfolgreich am Diskussionsprozess [teilzunehmen], der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte“
            


            
Wenn im Parlament über Medienfragen abgestimmt werde, enthalte Brok sich zudem freiwillig der Stimme. In Parlamentsausschüssen, in denen Interessenkonflikte möglich seien, arbeite er auch nicht mit. Er vermische  nichts,  trenne »messerscharf«.  
        

        Busenfreund  Helmut Kohls
        
        einer der mächtigsten EU-Parlamentarier mit exzellenten Kontakten in höchste europäische Politiker- und Wirtschaftskreise
        

        Denn  erstmals  tauchten 
            interne  Bertelsmann-Papiere  in  Belgien  auf,  die 
            Broks  Brüsseler  Lobby-Arbeit  Lobbarbeit für  den  Konzern 
            dokumentieren.
        
Dies änderte sich, als Hans Leyendecker im fernen 
            
            München  Neues  ans  Licht  brachte.  Er  zitierte 
            
            in  der  Süddeutschen  Zeitung  (28.  Januar  2005) 
            
            aus  internen  Bertelsmann-Papieren,  die  deutlich 
            
            machen,  wie  Brok  arbeitet:  Interessenvertretung 
            
            für  Bertelsmann  und  Lobbying  gegen  den  öffent-
            
            lich-rechtlichen   Rundfunk.   Im   Interesse   der 
            
            Bertelsmann   AG,   Mehrheitsgesellschafter   des  
            
            Privatsenders  RTL,  sei  1998  eine  »Task-Force« 
            Hans Leyendecker brachte Neues ans Licht. 
            
            Er zitierte in der Süddeutschen Zeitung (28.  Januar 2005) aus internen Bertelsmann-Papieren, die  deutlich machen,  wie Brok arbeitet: Interessenvertretung für  Bertelsmann und Lobbying gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im Interesse der 
            
            Bertelsmann AG, Mehrheitsgesellschafter des Privatsenders  RTL, sei 1998 eine »Task-Force« damit beauftragt worden, in Brüssel eine Debatte 
            über  den  öffentlich-rechtlichen  Rundfunk  anzu-
            
            schieben.  Brok  habe  dieser  Task-Force  zugearbei-
            
            tet,  seinen  Einfluss  geltend  gemacht  und  »sein 
            
            als  Abgeordneter  erworbenes  Wissen  an  den 
            
            Arbeitgeber«  weitergegeben.  Man  könnte  auch 
            
            sagen: verkauft.
            
anzuschieben. Brok habe dieser Task-Force zugearbeitet, seinen Einfluss geltend gemacht und »sein als Abgeordneter erworbenes Wissen an den Arbeitgeber«  weitergegeben. Man könnte auch sagen: verkauft.
            

            den ARD-Rechercheuren wurden Interna zugespielt. In den Vierteljahresberichten des Brüsseler Bertelsmann-Büros, dem Brok  vorstand, an die Zentrale  in Gütersloh ist einführend zu lesen: 
            
            Dem folgen seitenweise Informationen zum Stand des Bertelsmann-Lobbyings in Brüssel:  Einflussnahme auf die Gesetzgebung zum  Urheberrecht, zur Fernsehrichtlinie und um »Aufbau weiterer Kontakte«. In den »Bertelsmann Euro-Info Quarterly, Liaison Office 
            
            Brussels« heißt es etwa unter dem Stichwort Medienkonzentration: »Wir haben erreicht, dass die ursprüngliche Formulierung der ‚cross-ownership‘-Beschränkungen abgeschwächt wurde und dass die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen  Programmzulieferern,  -rechteinhabern und  Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollten.« 
            
            Der  »Berichterstatter selbst« habe aus dem Europäischen Parlament einen Bericht zum  Sponsoring zurückgezogen. Zum Thema Sponsoring nahm das Brüsseler Büro außerdem »erfolgreich am Diskussionsprozess teil, der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte«. 
            
            Unterschrift: Elmar Brok.
            
            Papiere  aus  den  Jahren  1993/94 
            
            Broks Doppeltätigkeit bezeichnete von Arnim als »legale Korruption«.
            
<ref name ="message">[http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_01_demokratur/beratung_bertelsmann-stiftung/0510____der_bertelsmann_broker.pdf Der Parlamentsbroker] message 4/2005, abgerufen am 10.05.2012</ref> 
        


            

            Im Jahr 2004 übernahm er den Posten des Senior Vice President Media Development bei Bertelsmann.
            


            ==Fälle==
            
            ======1997: Lobbyarbeit für Bertelsmann===
        
        Die Medienunternehmen [[Bertelsmann]], [[Deutsche Telekom]] und [[Leo Kirch]] planten einen Zusammenschluß beim digitalen Pay-TV. Wichtig für den Erfolg des Projekts waren verläßliche Vorabinformationen, ob die EU-Wettbewerbswächter, voran EU-Kommissar [[Karel van Miert]], mitziehen würden. Im Gespräch mit van Miert erkundete Brok, welche Nachbesserungen im Interesse der anderen digitalen TV-Anbieter unerläßlich seien, und gab entsprechende Empfehlungen nach Bonn und Gütersloh.<ref name="spiegel1" />
        

=== Broks Umgang mit 
            

            http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf
            <ref>ALTER-EU (2010). ''Bursting the Brussels Bubble - the battle to expose corporate lobbying at the heart of the EU'', Seite 98</ref> 
            
            taz, 10. Dezember 2004
            
            Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005)
            
            http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
            

            === Broks Umgang mit kritischen Journalisten ===
        
        Der feste freie Mitarbeiter der FAZ in Brüssel, Hajo Friedrich, schrieb einen kritischen Artikel über Elmar Broks Nebentätigkeiten im Politikressort der FAZ. Günther Nonnemacher, Herausgeber der FAZ, bestätigt, dass nach der Veröffentlichung Brok bei ihm erbost anrief und sich über den Artikel beschwerte. Daraufhin bat Nonnemacher das Büro der FAZ in Brüssel „sich an die Aufgabenteilung zu halten“.<ref name="message"/> Seitdem schreibt Friedrich nicht mehr für das Politikressort der FAZ. 
        

        Ein weiteres Beispiel kommt vom Westdeutschen Rundfunk. So berichtet Lutz Münke in der Fachzeitschrift für Journalismus ''Message'':
        <blockquote>„[Als Elmar Brok] nun auch hier nach seiner Doppeltätigkeit befragt wird, gerät er außer sich. Zig Mal habe er WDR-Mitarbeiter angerufen, habe lautstark mit dem Chefredakteur, dem Intendanten, dem Rundfunkrat gedroht. »Er baut Druck auf und droht mit seinen wunderbaren Kontakten«, berichtet WDR-Studioleiter Michael Thamm.“<ref name ="message"/> </blockquote>
        

        Michael Scheerer, Korrespondent des Handelsblatt, erinnert sich: „Ja, auch ich landete zeitweise auf der schwarzen Liste von Elmar Brok“. Weitere Zeitungensreporter, die sich über versuchte Einflussnahme von Brok auf ihre Berichterstattung beschwerten, kommen von mehreren Regionalzeitungen, unter anderem die Neue Westfälische und das Westfalenblatt.<ref name ="message"/>
        

        ==Zitate über Elmar Brok==
        
        Frage des manager-magazin:  an Hans Herbert von Arnim: ''"Sie beobachten den Lobbyismus von Berufs wegen schon seit Jahrzehnten. Welches war der krasseste Fall, den Sie erlebt haben?"''<br />
        Hans Herbert von Arnim: Antwort: ''"Krass sind all jene Fälle, wo Abgeordnete sich noch während der Ausübung ihres Mandats in den Dienst von Unternehmen stellen. Wie zum Beispiel der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, der zugleich Cheflobbyist des Bertelsmann-Konzerns ist."''<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,679561-2,00.html 'Es darf keine Exzesse geben' Interview mit Hans Herbert von Arnim] manager-magazin vom 23.02.2010, abgerufen am 10.05.2012</ref>
        

        == Weiterführende Informationen ==
        
        * [http://www.powerbase.info/index.php/Elmar_Brok Powerbase über Elmar Brok]
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Lobbyist]]
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*seit 1980 Mitglied des Europäischen Parlaments
 
*seit 1980 Mitglied des Europäischen Parlaments
 
*Studium der Rechtswissenschaften und der politischen Wissenschaften
 
*Studium der Rechtswissenschaften und der politischen Wissenschaften
Quelle: <ref name="EP1">[http://www.europarl.europa.eu/meps/de/1263/Elmar_BROK.html EP-Webseite Elmar Brok] abgerufen am 09.05.2012</ref>, <ref>[http://elmarbrok.de/wp-content/uploads/2010/09/Brok_CV_kurz-DE.pdf Elmar Brok Webseite-Lebenslauf] abgerufen am 09.05.2012</ref>
+
<font size="-2">Quelle:</font> <ref name="EP1">[http://www.europarl.europa.eu/meps/de/1263/Elmar_BROK.html EP-Webseite Elmar Brok] abgerufen am 09.05.2012</ref>, <ref>[http://elmarbrok.de/wp-content/uploads/2010/09/Brok_CV_kurz-DE.pdf Elmar Brok's Webseite] abgerufen am 09.05.2012</ref>
   
   
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*Mitglied des Präsidiums der [[Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)
 
*Mitglied des Präsidiums der [[Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik]] (DGAP)
 
*seit 2002 Präsident der [[Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer]] (EUCDA)
 
*seit 2002 Präsident der [[Europäischen Union Christlich-Demokratischer Arbeitnehmer]] (EUCDA)
Quelle: <ref name="EP1"/>
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<font size="-2">Quelle:</font> <ref name="EP1"/>
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== Interessenkonflikte/ Wirken für Bertelsmann ==
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Elmar Broks berufliches Engagement bei der [[Bertelsmann AG]] steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren.
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== Interessenkonflikte/ Wirken für Bertelsmann ==
 
 
sein Gehalt als Berater bei 5000-10.000€ im Monat<ref name="Erklär" />
 
sein Gehalt als Berater bei 5000-10.000€ im Monat<ref name="Erklär" />
   
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zitiert in: http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
 
zitiert in: http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
 
12.01.2005
 
12.01.2005
 
 
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http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf
 
<ref>ALTER-EU (2010). ''Bursting the Brussels Bubble - the battle to expose corporate lobbying at the heart of the EU'', Seite 98</ref>
 
taz, 10. Dezember 2004
 
Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005)
 
http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
 
 
 
Elmar Broks berufliches Engagement bei der [[Bertelsmann AG]] steht unter schwerem Verdacht mit seinen parlamentarischen Aufgaben zu kollidieren.
 
   
   
   
  +
Des Weiteren gerieten interne Dokumente aus dem Brüsseler Lobbybüro von Bertelsmann an die Öffentlichkeit, in denen Brok schreibt: „Wir haben erreicht, daß die ursprüngliche Formulierung der "cross-ownership"-Beschränkung abgeschwächt wurde und daß die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern, -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollen.“
   
 
+
Wenn im Parlament über Medienfragen abgestimmt werde, enthalte Brok sich zudem freiwillig der Stimme. In Parlamentsausschüssen, in denen Interessenkonflikte möglich seien, arbeite er auch nicht mit. Er vermische  nichts.   
 
 
Des Weiteren gerieten interne Dokumente aus dem Brüsseler Lobbybüro von Bertelsmann an die Öffentlichkeit, in denen Brok selbst schreibt: „Wir haben erreicht, daß die ursprüngliche Formulierung der "cross-ownership"-Beschränkung abgeschwächt wurde und daß die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern, -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollen.“ Weiter gibt er an, dass es möglich war ein „Netzwerk mit externen Kontakten zu knüpfen“ und zum Thema Sponsoring „erfolgreich am Diskussionsprozess [teilzunehmen], der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte“
 
 
 
 
 
 
 
Wenn im Parlament über Medienfragen abgestimmt werde, enthalte Brok sich zudem freiwillig der Stimme. In Parlamentsausschüssen, in denen Interessenkonflikte möglich seien, arbeite er auch nicht mit. Er vermische  nichts,  trenne »messerscharf«.   
 
   
 
Busenfreund  Helmut Kohls
 
Busenfreund  Helmut Kohls
 
einer der mächtigsten EU-Parlamentarier mit exzellenten Kontakten in höchste europäische Politiker- und Wirtschaftskreise
 
einer der mächtigsten EU-Parlamentarier mit exzellenten Kontakten in höchste europäische Politiker- und Wirtschaftskreise
   
Denn erstmals tauchten  
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Denn erstmals tauchten interne Bertelsmann-Papiere in Belgien auf, die Broks Brüsseler Lobbarbeit für den Konzern dokumentieren.
interne Bertelsmann-Papiere in Belgien auf, die  
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Broks  Brüsseler Lobby-Arbeit für  den  Konzern
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Hans Leyendecker brachte Neues ans Licht.
dokumentieren.
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Er zitierte in der Süddeutschen Zeitung (28. Januar 2005) aus internen Bertelsmann-Papieren, die  deutlich machen, wie Brok arbeitet: Interessenvertretung für  Bertelsmann und Lobbying gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Im Interesse der
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Bertelsmann AG, Mehrheitsgesellschafter des Privatsenders RTL, sei 1998 eine »Task-Force« damit beauftragt worden, in Brüssel eine Debatte über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk anzuschieben. Brok habe dieser Task-Force zugearbeitet, seinen Einfluss geltend gemacht und »sein als Abgeordneter erworbenes Wissen an den Arbeitgeber«  weitergegeben. Man könnte auch sagen: verkauft.
   
Dies änderte sich, als Hans Leyendecker im fernen
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den ARD-Rechercheuren wurden Interna zugespielt. In den Vierteljahresberichten des Brüsseler Bertelsmann-Büros, dem Brok vorstand, an die Zentrale in Gütersloh ist einführend zu lesen:
München Neues  ans  Licht  brachte.  Er zitierte
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Dem folgen seitenweise Informationen zum Stand des Bertelsmann-Lobbyings in Brüssel: Einflussnahme auf die Gesetzgebung zum Urheberrecht, zur Fernsehrichtlinie und um »Aufbau weiterer Kontakte«. In den »Bertelsmann Euro-Info Quarterly, Liaison Office
in der  Süddeutschen  Zeitung  (28.  Januar  2005)
+
Brussels« heißt es etwa unter dem Stichwort Medienkonzentration: »Wir haben erreicht, dass die ursprüngliche Formulierung der ‚cross-ownership‘-Beschränkungen abgeschwächt wurde und dass die Beschränkungen der Verflechtungen zwischen Programmzulieferern,  -rechteinhabern und Rundfunkveranstaltern ausschließlich dem Wettbewerbsrecht unterliegen sollten.«
aus  internen  Bertelsmann-Papieren, die  deutlich
+
Der »Berichterstatter selbst« habe aus dem Europäischen Parlament einen Bericht zum Sponsoring zurückgezogen. Zum Thema Sponsoring nahm das Brüsseler Büro außerdem »erfolgreich am Diskussionsprozess teil, der zu einer liberalen Neufassung beider Berichte im Europäischen Parlament führte«.
machen, wie  Brok  arbeitet:  Interessenvertretung
+
Unterschrift: Elmar Brok.
für  Bertelsmann  und Lobbying  gegen  den öffent-
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Papiere aus den  Jahren 1993/94
lich-rechtlichen  Rundfunk.  Im  Interesse  der  
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Broks Doppeltätigkeit bezeichnete von Arnim als »legale Korruption«.
Bertelsmann  AG,  Mehrheitsgesellschafter  des 
 
Privatsenders RTLsei  1998  eine  »Task-Force«
 
damit beauftragt worden, in Brüssel eine Debatte
 
über den  öffentlich-rechtlichen  Rundfunk  anzu-
 
schieben.  Brok habe  dieser  Task-Force  zugearbei-
 
tet,  seinen  Einfluss  geltend  gemacht  und  »sein
 
als Abgeordneter  erworbenes  Wissen  an den  
 
Arbeitgeber«  weitergegeben. Man könnte  auch
 
sagen: verkauft.
 
   
 
<ref name ="message">[http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_01_demokratur/beratung_bertelsmann-stiftung/0510____der_bertelsmann_broker.pdf Der Parlamentsbroker] message 4/2005, abgerufen am 10.05.2012</ref>  
 
<ref name ="message">[http://www.leipziger-montagsdemo.de/informationen/daten/daten_01_demokratur/beratung_bertelsmann-stiftung/0510____der_bertelsmann_broker.pdf Der Parlamentsbroker] message 4/2005, abgerufen am 10.05.2012</ref>  
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===1997: Lobbyarbeit für Bertelsmann===
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Die Medienunternehmen [[Bertelsmann]], [[Deutsche Telekom]] und [[Leo Kirch]] planten einen Zusammenschluß beim digitalen Pay-TV. Wichtig für den Erfolg des Projekts waren verläßliche Vorabinformationen, ob die EU-Wettbewerbswächter, voran EU-Kommissar [[Karel van Miert]], mitziehen würden. Im Gespräch mit van Miert erkundete Brok, welche Nachbesserungen im Interesse der anderen digitalen TV-Anbieter unerläßlich seien, und gab entsprechende Empfehlungen nach Bonn und Gütersloh.<ref name="spiegel1" />
   
   
Im Jahr 2004 übernahm er den Posten des Senior Vice President Media Development bei Bertelsmann.
 
   
   
 
==Fälle==
 
===1997: Lobbyarbeit für Bertelsmann===
 
Die Medienunternehmen [[Bertelsmann]], [[Deutsche Telekom]] und [[Leo Kirch]] planten einen Zusammenschluß beim digitalen Pay-TV. Wichtig für den Erfolg des Projekts waren verläßliche Vorabinformationen, ob die EU-Wettbewerbswächter, voran EU-Kommissar [[Karel van Miert]], mitziehen würden. Im Gespräch mit van Miert erkundete Brok, welche Nachbesserungen im Interesse der anderen digitalen TV-Anbieter unerläßlich seien, und gab entsprechende Empfehlungen nach Bonn und Gütersloh.<ref name="spiegel1" />
 
   
   
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http://www.aicgs.org/site/wp-content/uploads/2011/11/cowles.pdf
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<ref>ALTER-EU (2010). ''Bursting the Brussels Bubble - the battle to expose corporate lobbying at the heart of the EU'', Seite 98</ref>
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taz, 10. Dezember 2004
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Vorposten in Brüssel, Süddeutsche Zeitung (28. Januar 2005)
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http://netzpolitik.org/2005/als-bertelsmann-lobbyist-im-europaparlament/
   
   
=== Broks Umgang mit Journalisten ===
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=== Broks Umgang mit kritischen Journalisten ===
 
Der feste freie Mitarbeiter der FAZ in Brüssel, Hajo Friedrich, schrieb einen kritischen Artikel über Elmar Broks Nebentätigkeiten im Politikressort der FAZ. Günther Nonnemacher, Herausgeber der FAZ, bestätigt, dass nach der Veröffentlichung Brok bei ihm erbost anrief und sich über den Artikel beschwerte. Daraufhin bat Nonnemacher das Büro der FAZ in Brüssel „sich an die Aufgabenteilung zu halten“.<ref name="message"/> Seitdem schreibt Friedrich nicht mehr für das Politikressort der FAZ.  
 
Der feste freie Mitarbeiter der FAZ in Brüssel, Hajo Friedrich, schrieb einen kritischen Artikel über Elmar Broks Nebentätigkeiten im Politikressort der FAZ. Günther Nonnemacher, Herausgeber der FAZ, bestätigt, dass nach der Veröffentlichung Brok bei ihm erbost anrief und sich über den Artikel beschwerte. Daraufhin bat Nonnemacher das Büro der FAZ in Brüssel „sich an die Aufgabenteilung zu halten“.<ref name="message"/> Seitdem schreibt Friedrich nicht mehr für das Politikressort der FAZ.  
   
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==Zitate über Elmar Brok==
 
==Zitate über Elmar Brok==
Frage des manager-magazin: "Sie beobachten den Lobbyismus von Berufs wegen schon seit Jahrzehnten. Welches war der krasseste Fall, den Sie erlebt haben?"<br />
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Frage des manager-magazin an Hans Herbert von Arnim: ''"Sie beobachten den Lobbyismus von Berufs wegen schon seit Jahrzehnten. Welches war der krasseste Fall, den Sie erlebt haben?"''<br />
Hans Herbert von Arnim: "Krass sind all jene Fälle, wo Abgeordnete sich noch während der Ausübung ihres Mandats in den Dienst von Unternehmen stellen. Wie zum Beispiel der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, der zugleich Cheflobbyist des Bertelsmann-Konzerns ist."<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,679561-2,00.html Es darf keine Exzesse geben Interview mit Hans Herbert von Arnim] manager-magazin vom 23.02.2010, abgerufen am 10.05.2012</ref>
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Antwort: ''"Krass sind all jene Fälle, wo Abgeordnete sich noch während der Ausübung ihres Mandats in den Dienst von Unternehmen stellen. Wie zum Beispiel der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok, der zugleich Cheflobbyist des Bertelsmann-Konzerns ist."''<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,679561-2,00.html 'Es darf keine Exzesse geben' Interview mit Hans Herbert von Arnim] manager-magazin vom 23.02.2010, abgerufen am 10.05.2012</ref>
   
   

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