Deutsches Institut für Altersvorsorge: Unterschied zwischen den Versionen

(Fallstudien und Kritik)
(Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen)
Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
[[Bild:<datei>|center]]
Rechtsform GmbH
Tätigkeitsbereich Lobbying für die Privatrente
Gründungsdatum <text>
Hauptsitz Lindenstr. 14, 50674 Köln
Lobbybüro
Lobbybüro EU <text>
Webadresse http://www.dia-vorsorge.de


Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) ist eine von der Deutschen Bank und ihren Tochterfirmen finanzierte Einrichtung, die sich auf ihrer Website als "Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge" bezeichnet.
In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen solcher Studien. Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in private Altersvorsorgeprodukte der Branche.


Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschafter und Kooperationspartner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [1]))

Die Gesellschafter des Instituts sind:

  • Deutsche Bank AG
  • Deutsche Bank Bauspar AG
  • DWS Investment GmbH
  • Deutscher Herold AG (ehemalige Tochter der Deutschen Bank, inzwischen von der Zurich Gruppe Deutschland übernommen)

Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Geschäftsführer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprecherkollegium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [4])

  • Prof. Dieter Weirich ist für die Lobbyarbeit zuständig (Strategische Kommunikation/Gesellschaftspolitik; dazu gehören auch Kontakte mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Verbänden und Organisationen). Er ist
    • ehemaliger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der CDU
    • ehemaliger Intendant des Senders "Deutsche Welle"
    • ehemaliger Kommunikationschef Fraport AG und HSE AG
    • Vorsitzender des Beirats der Journalistenakademie der Konrad-Adenauer-Stiftung
  • Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste) ist ehemaliger Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"

Beirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorsitzender des Beirats:

  • Ulrich Stephan, Managing Director der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG

Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Meinhard Miegel, 1997-2006 Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Instituts für Altersvorsorge[5]
  • Bernd Raffelhüschen erstellt Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.[6]

Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden


Lobbystrategien und Einfluss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Studien des DIA:[7] Autoren
2011 "Zukunftstrends in der Altersvorsorge" Matthias Horx/ Christian Rauch
2011 "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" Bernd Raffelhüschen u.a.
2008 "Die Pflegeversicherung in der Krise" Bernd Raffelhüschen u.a.
2001 "Rentenreform 2001 - Auf dünnem Eis gebaut" Meinhard Miegel u.a.


Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."[8]

2008 wiesen Bernt Bert Rürup (damaliger Vorsitzender des Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.[9] So bringe das DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.

2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.[10] Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der Deutschen Bank hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.[11]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite-DIA abgerufen am 15.04.2012
  2. Michael Schmidt: 8,5 MillionenMenschen sparen mit der Riester-Rente, Informationsportal Riester Rente vom 14. Juli 2007, Website riester-faq, abgerufen am 10. November 2012
  3. Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG, Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012
  4. Presseinformation vom 28. August 2012: Deutsches Institut für Altersvorsorge beruft neue Sprecher, Website DIA, abgerufen am 10. November 2012
  5. Webseite-Denkwerkzukunft abgerufen am 17.04.2012
  6. Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011
  7. Buchshop des DIAabgerufen am 26.04.2012
  8. Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998, Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012
  9. Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv, Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012
  10. Deutsche verschlafen die Altersvorsorge Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012
  11. Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012
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        | Name             = Deutsches Institut für Altersvorsorge (DIA)
        
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        | Gründungsdatum  = <text>
        
        | Hauptsitz             = Lindenstr. 14, 50674 Köln
        
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        | Lobbybüro EU = <text>
        
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        Das '''Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA)''' ist eine von der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] und ihren Tochterfirmen finanzierte Einrichtung, die sich auf ihrer Website als "Denkfabrik zur Stärkung der privaten Altersvorsorge" bezeichnet.<br />
        
        In den Medien werden beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung" oft Studien des DIA herangezogen, ohne den Hinweis auf die dahinterstehenden Geldgeber und Interessen solcher Studien.
        
        Das Interesse der Banken- und Versicherungsbranche ist naturgemäß eine Ausweitung der Geldanlage in private Altersvorsorgeprodukte der Branche.
        

        == Kurzdarstellung und Geschichte==
        


        == Organisationsstruktur und Personal==
        
        ===Gesellschafter und Kooperationspartner===
        
        (Quelle: <ref>[http://www.dia-vorsorge.de/53-0-Institut.htm Webseite-DIA] abgerufen am 15.04.2012</ref>))
        

        Die Gesellschafter des Instituts sind:
        
        *[[Deutsche Bank]] AG
        
        *Deutsche Bank Bauspar AG
        
        *[[DWS]] Investment GmbH
        
        *[[Deutscher Herold]] AG (ehemalige Tochter der Deutschen Bank, inzwischen von der Zurich Gruppe Deutschland übernommen)
        

        Kooperationspartner ist die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG 
        

        ===Geschäftsführer===
        
        *Karl-Heinz Buchholz, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Vertriebsleiter<ref>[http://www.riester-faq.de/finanz-news/85-millionen-menschen-sparen-mit-der-riester-rente-euroforum-konferenz-private-altersvorsorge.html Michael Schmidt: 8,5 MillionenMenschen sparen mit der Riester-Rente, Informationsportal Riester Rente vom 14. Juli 2007], Website riester-faq, abgerufen am 10. November 2012</ref>
        
        *Werner Janzen, ehemaliger [[Deutsche Bank]]-Versicherungsexperte<ref>[http://www.presseportal.de/pm/8994/499383/lebensversicherungen-der-countdown-laeuft Presseerklärung vom 13. November 2003: Lebensversicherungen - Der Countdown läuft, newsroom Deutsche Bank AG], Presseportal Deutsche Bank, abgerufen am 10. November 2012</ref>
        

        ===Sprecherkollegium===
        
        (Quelle: <ref>[http://www.dia-vorsorge.de/files/pm_dia-sprecher.pdf Presseinformation vom 28. August 2012: Deutsches Institut für Altersvorsorge beruft neue Sprecher], Website DIA, abgerufen am 10. November 2012</ref>)
        

        *Prof. Dieter Weirich ist für die Lobbyarbeit zuständig (Strategische Kommunikation/Gesellschaftspolitik; dazu gehören auch Kontakte mit Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, Verbänden und Organisationen). Er ist
        
        **ehemaliger Landtags- und Bundestagsabgeordneter der [[CDU]]
        
        **ehemaliger Intendant des Senders "Deutsche Welle"
        
        **ehemaliger Kommunikationschef [[Fraport AG]] und [[HSE]] AG
        
        **Vorsitzender des Beirats der Journalistenakademie der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]]
        
        *Klaus Morgenstern (Chefredakteur Dienste) ist ehemaliger Chefredakteur der Finanzfachzeitschrift "portfolio international"
        

        ===Beirat===
        

        Vorsitzender des Beirats:
        
        *Ulrich Stephan, Managing Director der Deutschen Bank Privat- und Geschäftskunden AG
        

        ===Verbindungen===
        
        *[[Meinhard Miegel]], 1997-2006 Wissenschaftlicher Berater des Deutschen Instituts für Altersvorsorge<ref>[http://www.denkwerkzukunft.de/downloads/lebenslauf_meinhard_miegel.PDF Webseite-Denkwerkzukunft] abgerufen am 17.04.2012</ref>
        
        *[[Bernd Raffelhüschen]] erstellt Studien für das DIA. In der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen" von 2011 tritt er gegen die gesetzliche Pflegeversicherung ein. Er schlägt im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, währenddessen die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.<ref>[http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/raffelhueschen-befuerchtet-pflegekollaps-mit-ansage/4125288.html Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage] Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011</ref>
        

        == Finanzen==
        
        Finanzierung, Ressourcen, Geldgeber, Kunden
        

        == Lobbystrategien und Einfluss==
        
        {| style="background-color:gainsoboro" cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
        
        ! Jahr
        
        ! Studien des DIA:<ref>[http://dia-vorsorge.de/shop/index.php?cPath=1 Buchshop des DIA]abgerufen am 26.04.2012</ref>
        
        ! Autoren
        
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        |2011||"Zukunftstrends in der Altersvorsorge"||Matthias Horx/ Christian Rauch 
        
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        |2011||"Soziale Pflegeversicherung heute und morgen"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
        
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        |2008||"Die Pflegeversicherung in der Krise"||[[Bernd Raffelhüschen]] u.a.
        
        |-
        
        |2001||"Rentenreform 2001 - Auf dünnem Eis gebaut"||[[Meinhard Miegel]] u.a.
        
        |}
        

        == Fallstudien und Kritik ==
        
        ===Fragwürdige Methoden beim Renditevergleich von gesetzlicher Rentenversicherung und alternativen Anlageformen===
        
        Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref> 
        

        2008 wiesen [[BerntBert Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.
        

            ===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===
        
        SPIEGEL ONLINE berichtet in alarmierendem Ton über die (angeblich mangelhafte) Altersversorgung.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,344570,00.html Deutsche verschlafen die Altersvorsorge] Spiegel-Online vom 03.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
        
        Dabei bezieht sich der Bericht allein auf eine Studie des '''Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA)'''. SPIEGEL ONLINE unterlässt es, auf die dahinterstehenden Geldgeber des DIA, mithin die Interessen der [[Deutsche Bank|Deutschen Bank]] hinzuweisen. Der Beitrag mündet zwangsläufig in der nicht formulierten Empfehlung: Jetzt hilft nur noch Privatvorsorge.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=286 Die Undercover-Arbeit der Privatvorsorge Lobby] nachdenkseiten.de vom 04.03.2005, abgerufen am 26.04.2012</ref>
        

        == Weiterführende Informationen ==
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

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Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref>  
 
Bereits 1998 kritisierte DIE ZEIT den in der ersten Studie des DIA dargelegten Renditevergleich zwischen der gesetzlichen Rentenversicherung und Wertpapieren sowie Lebensversicherungen: "Die Verfasser haben ihr Rechenmodell so geformt, daß rauskommen mußte, was wohl rauskommen sollte: Die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung tendiert danach zukünftig bestenfalls gegen Null, der Kauf von Aktien ist die rentierlichste Form der Altersvorsorge - eine aus Werbekampagnen der Kreditwirtschaft altbekannte Botschaft."<ref>[http://www.zeit.de/1998/29/Vorsorglich_gekauft Marie-Luise Hach-Fleck: Vorsorglich gekauft Die Bankiers wollen den Deutschen an die Rente, Die Zeit vom 9. Juli 1998], Website Zeit, abgerufen am 13. November 2012</ref>  
   
2008 wiesen [[Bernt Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.  
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2008 wiesen [[Bert Rürup]] (damaliger Vorsitzender des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]) und Herbert Rische (Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund) in einer gemeinsamen Erklärung auf die fragwürdigen Methoden hin, mit denen das DIA die Rendite für die gesetzliche Rentenversicherung berechnete.<ref>[http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/4_Presse/infos_der_pressestelle/02_medieninformationen/01_pressemitteilungen/2008/2008_8_25_rentenrenditen_positiv.html Rürup und Rische: Rentenrenditen auch in Zukunft positiv], Website Deutsche Rentenversicherung, agerufen am 13. November 2012</ref> So bringe das  DIA bei seinen Renditeberechnungen auch eine zukünftige Geldentwertung in Ansatz, was notwendigerweise zu niedrigeren, realen Renditen führe. Bei Altersvorsorgeprodukten der Finanz- und Versicherungswirtschaft ließen die Anbieter bei ihren Renditeberechnungen dagegen die Inflation regelmäßig unberücksichtigt. Problematisch sei auch der vom DIA vorgenommene Vergleich der Rendite in der gesetzlichen Rentenversicherung mit Renditen von Finanzprodukten wie Anleihen oder Fonds. Bei der Berechnung der Renditen dieser Produkte habe das DIA das biometrische Risiko der Langlebigkeit vollkommen ausgeblendet.
   
 
===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===
 
===2005: Die Privatvorsorge-Lobby auf SPIEGEL ONLINE===

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