Roland Koch: Unterschied zwischen den Versionen

(Koch und das ZDF - Politische Einflussnahme auf kritischen TV-Journalismus?)
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Roland Koch (* 24. März 1958 in Frankfurt am Main), seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns Bilfinger Berger, seit Januar 2011 Aufsichtsratschef der UBS Deutschland, ehemaliger CDU-Politiker, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, profilierter Vertreter einer Law-and-Order Politik, Sohn des hessischen CDU-Justizministers Karl-Heinz Koch.

Koch gilt als Ziehsohn und enger Vertrauter von Helmut Kohl.[1]

Koch machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er in der Spendenaffäre der hessischen CDU im Jahr 2000 „brutalstmögliche Aufklärung“ forderte und seinen Vorgänger Manfred Kanther zum Rücktritt trieb.

Koch bildet jahrelang ein enges Gespann mit seinem Pressesprecher und PR-Berater Dirk Metz, der später für den krisengeschüttelten baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus arbeitete.[2]

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender bei Bilfinger Berger
  • seit Januar 2011 Vorsitzender des Aufsichtsrats der UBS Deutschland AG[3]
  • 1999-08/2010 Ministerpräsident des Landes Hessen
  • 1999–2003 Aufsichtsratsvorsitzender der Fraport AG
  • 1998-11/2010 stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU
  • 1998-06/2010 Landesvorsitzender der CDU in Hessen
  • 1987–1991 hessischer Justizminister
  • 1985–1999 Rechtsanwalt, spezialisiert auf Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht
  • 1983–1987 stellv. Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands
  • 1979 Mitglied des sogenannten Andenpaktes

Quelle:[4]

Verbindungen / Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koch soll gute Beziehungen zum ehemaligen Manager der Bank of America und späteren Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret unterhalten haben.[5]

Bilderberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koch hat exzellente Verbindungen in die Wirtschaft. So war er im Mai 2009 zum Treffen der elitären Bilderberg-Gruppe im griechischen Vouliagmeni eingeladen.[6]

Fälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011: Kochs Wechsel in die Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koch gehört seit dem 1. März 2011 dem Vorstand des Baukonzerns Bilfinger Berger an. Seit dem 1. Juli 2011 ist er dessen Vorstandsvorsitzender.[7] Er löste damit den Vorsitzenden Herbert Bodner ab.[8][9]
Der Focus berichtete bereits am 23. Oktober 2010, ohne Nennung von Quellen, Koch werde jährlich rund 1,5 Millionen Euro verdienen und solle den Übergang zu einem Dienstleistungsunternehmen forcieren.[10]

Bilfinger Berger baut nach Focus-Informationen derzeit mit einem Auftrag von 80 Millionen Euro die neue Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens. Das Projekt war viele Jahre in Hessen heftig umstritten. Koch hatte sich immer für den Ausbau stark gemacht.[11]

Der Blogger „Spiegelfechter“ kommentiert dazu:

„Auch ansonsten passen Bilfinger Berger und Roland Koch perfekt zusammen: Bilfinger Berger zählt mit seiner Tochter Bilfinger Berger Power Services, in deren Beirat die Vertreter von RWE und E.ON sitzen, zu den wenigen europäischen Konzernen mit Kompetenzen beim Bau von Kernkraftwerken, Koch ist ein bekennender Kernkraftfan. Bilfinger Berger steckt bis über beide Ohren im Kölner Klüngelsumpf rund um den Einsturz des Stadtarchivs bei einem Bauvorhaben des Konzerns, Roland Koch ist der brutalstmögliche Aufklärer. Bilfinger Berger sieht seine Zukunft vor allem als Dienstleister und PPP-Auftragnehmer zulasten des Steuerzahlers, Roland Koch ist ein bekennder Fan der Privatisierung zulasten des Steuerzahlers. Hier findet zusammen, was zusammen gehört.“[12]

An einer Ausschreibung zum Aufbau der Jura-Fakultät der European Business School (EBS) im Juli 2011 nahm Bilfinger Berger nicht teil. Das Magazin Capital kommentierte, dass der Vorstandsvorsitzende Koch nicht in Verbindung gebracht werden wollte zu dem Projekt, dass er in seiner Zeit als Ministerpräsident mit aufgebaut hatte.[13]

Koch und das ZDF - Politische Einflussnahme auf kritischen TV-Journalismus?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Roland Koch scheidet zum 31. März 2011 aus dem ZDF-Verwaltungsrat aus. Koch gehörte dem Aufsichtsorgan, das sich hauptsächlich mit Haushaltsfragen des Senders befasst, seit 2002 an, seit 2007 war er stellvertretender Vorsitzender. Koch geriet durch seine massive Einflussnahme bei der Besetzung des ZDF-Chefredakteursposten in die Kritik.[14] Der Vertrag des langjährigen Chefredakteurs Nikolaus Brender wurde u.a. auf Betreiben von Koch im November 2010 nicht verlängert. Während Koch z.T. dramatisch gesunkene Zuschauerzahlen geltend machte, warfen ihm zahlreiche prominente ZDF-Mitarbeiter politische Einflussnahme vor. Die Welt schrieb:

„Die vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch angeführte Unionsmehrheit im Verwaltungsrat des Senders wollte den unbequemen Journalisten aber unbedingt loswerden.“[15][16]

Koch und der Frankfurter Flughafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1997 stellte der Lufthansa-Vorsitzende Jürgen Weber die Forderung nach einer weiteren Flugpiste in Frankfurt. Dabei kam es zu ersten Protesten und es gründete sich das Bündnis „Kein Flughafenausbau – Für ein Nachtflugverbot”, in dem über 60 Bürgerinitiativen der Region organisiert sind. Die Gegner des Flughafenausbaus kritisieren vor allem die zunehmenden Lärmemissionen, die eine Erhöhung der Anzahl der Starts und Landungen pro Stunde mit sich bringt. Am 21. August 2009 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof, dass die Landebahn Nordwest grundsätzlich gebaut werden darf. Jedoch entschied das Gericht auch, dass die im Planfeststellungsbeschluss der Hessischen Landesregierung vorgesehenen 17 Nachtflüge in der sogenannten Mediationsnacht zwischen 23 Uhr abends und 5 Uhr morgens nicht mit der Gesetzeslage vereinbar seien. Ministerpräsident Roland Koch, hatte einen Ausbau des Frankfurter Flughafens nur im Ausgleich gegen „null Nachtflüge“ versprochen. Jetzt klagt die Landesregierung gegen das VGH-Urteil, das genau dieses fordert. Dazu äußerte sich der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel wie folgt: „Niemand zwingt Ministerpräsident Koch und Posch, gegen ihr eigenes Versprechen zu klagen. Die Revision sei vielmehr vorsätzlicher Betrug an den Menschen der Region.“[17] Neben seinem Einsatz für den Ausbau des Rhein-Main-Flughafens geriet dabei auch seine Doppelfunktion als Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender in die Kritik. Im November 2003 soll sich Koch dafür eingesetzt haben, dass die Gehälter zweier Vorstandsmitglieder um nahezu 50 Prozent angehoben werden. Vor dem Hintergrund, dass im selben Jahr das Weihnachtsgeld für die Betriebsrentner der Fraport ersatzlos gestrichen wurde, stieß auch dieses Vorgehen auf Kritik.[18]

Spendenaffäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zusammenhang mit der Spendenaffäre der Bundes-CDU wurde auch eine Affäre der hessischen CDU bekannt. Unter anderem hatten der ehemalige Innenminister Manfred Kanther und der frühere CDU-Landesschatzmeister Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein mehrere illegale Parteispenden als angebliches Vermächtnis von verstorbenen Juden verbucht.

Roland Koch erklärte, diese Vorgänge seien ihm nicht bekannt gewesen, und er versprach die „brutalstmögliche Aufklärung“. Auf einer Pressekonferenz am 10. Januar 2000 verschwieg er trotz mehrfacher Nachfrage die Rückdatierung eines Kreditvertrags über 2 Mio. D-Mark, der Geldflüsse in der Parteibuchhaltung rechtfertigen sollte.

Unterstützt durch die CDU und den hessischen Landesverband der FDP verblieb Koch trotz mehrfacher Rücktrittsforderungen im Amt. Der damalige Chef der Staatskanzlei, Franz Josef Jung, trat hingegen zurück, was von Beobachtern als Bauernopfer interpretiert wurde. Die Opposition im hessischen Landtag kritisierte auch insbesondere, dass Kochs Wahlkampf 1998/1999 teilweise durch die schwarzen Kassen finanziert worden war, und versuchte, eine Annullierung der Wahl zu erreichen, was jedoch fehlschlug.[19]

Zitate[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Dieses wird sicherlich die wichtigste Entscheidung meiner bislang zwei Regierungszeiten werden, denn es werden mit dem Bau der neuen Landebahn über 40 000 neue Arbeitsplätze entstehen.“ [20]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Ich bin nicht Everybody's Darling“, spiegel-online vom 29.01.Januar 2003, abgerufen am 25. 10.Oktober 2010
  2. „Ich bin nicht Everybody's Darling“, spiegel-online vom 29.Januar 2003, abgerufen am 25. Oktober 2010
  3. Roland Koch wird Aufsichtsrat der UBS Deutschland, faz vom 9. November 2010, abgerufen am 2. Dezember 2010
  4. Lebenslauf von Roland Koch, Website temporati.de, abgerufen am 26.10.2010
  5. Andreas Dombrets doppelte Niederlage, Handelsblatt-online vom 07.05.2009, abgerufen am 27.10.2010
  6. Bilderberg Meetings Final List of Participants, bilderbergmeetings.org, abgerufen am 31. Oktober 2010
  7. Roland Koch wird Konzernchef, sueddeutsche.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010
  8. Roland Koch wird neuer Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Berger, Website von Bilfinger Berger - Pressenotiz vom 29.10.2010, abgerufen am 29.10.2010
  9. Exklusiv! Roland Koch wird Vorstands-Chef, bild.de vom 21.08.2010, abgerufen am 26.10.2010
  10. Koch wird Bilfinger-Chef, focus.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010
  11. Koch wird Bilfinger-Chef, focus.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010
  12. Vom schwarzen Landesfürsten zum Mietkoch, spiegelfechter.com vom 28. Oktober 2010, abgerufen am 2. Dezember 2010.
  13. Die Vergangenheit lässt grüßen. Capital Magazin, 07/2011, S. 12
  14. Roland Koch scheidet aus ZDF-Verwaltungsrat aus, mediabiz vom 24. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011
  15. Stets erster Diener seines Senders - Der ZDF-Intendant Schächter will aufhören, welt-online.de vom 26. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011
  16. Debatte über ZDF-Chefredakteur - Koch macht Druck auf Brender, spiegel.de vom 25. Februar 2009, abgerufen am 27. Januar 2011
  17. Landebahn Nordwest, rhein-main-wiki.de, abgerufen am 26.10.2010
  18. Abgehobene Bezahlung, manager-magazin.de vom 02.11.2003, abgerufen am 26.10.2010
  19. Wahlprüfungsgericht beim Hessischen Landtag, Website mitglied.multimania.de, abgerufen am 26.10.2010
  20. Zitat der Woche, roland-koch.de, 14. Dezember 2007, abgerufen am 30. Oktober 2010.
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        '''Roland Koch''' ''(* 24. März 1958 in Frankfurt am Main)'', seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns [[Bilfinger Berger]], seit Januar 2011 Aufsichtsratschef der [[UBS]] Deutschland, ehemaliger CDU-Politiker, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, profilierter Vertreter einer Law-and-Order Politik, Sohn des hessischen CDU-Justizministers [[Karl-Heinz Koch]].
        

        Koch gilt als Ziehsohn und enger Vertrauter von Helmut Kohl.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232583,00.html „Ich bin nicht Everybody's Darling“], spiegel-online vom 29.01.Januar 2003, abgerufen am 25.10. Oktober 2010</ref>
        

        Koch machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er in der Spendenaffäre der hessischen CDU im Jahr 2000 „brutalstmögliche Aufklärung“ forderte und seinen Vorgänger [[Manfred Kanther]] zum Rücktritt trieb.
        

        Koch bildet jahrelang ein enges Gespann mit seinem Pressesprecher und PR-Berater [[Dirk Metz]], der später für den krisengeschüttelten baden-württembergischen Ministerpräsidenten [[Stefan Mappus]] arbeitete.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232583,00.html „Ich bin nicht Everybody's Darling“], spiegel-online vom 29.Januar 2003, abgerufen am 25. Oktober 2010</ref>
        

        == Karriere ==
        

        * seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender bei [[Bilfinger Berger|Bilfinger Berger]]
        
        * seit Januar 2011 Vorsitzender des Aufsichtsrats der [[UBS]] Deutschland AG<ref>[http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E4DC331D24CBD4E94A9FEAEDC75FA8626~ATpl~Ecommon~Scontent.html Roland Koch wird Aufsichtsrat der UBS Deutschland], faz vom 9. November 2010, abgerufen am 2. Dezember 2010</ref>
        
        * 1999-08/2010  Ministerpräsident des Landes Hessen
        
        * 1999–2003 Aufsichtsratsvorsitzender der [[Fraport AG]]
        
        * 1998-11/2010 stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU
        
        * 1998-06/2010 Landesvorsitzender der CDU in Hessen 
        
        * 1987–1991 hessischer Justizminister
        
        * 1985–1999 Rechtsanwalt, spezialisiert auf Wirtschafts- und Wettbewerbsrecht
        
        * 1983–1987 stellv. Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands
        
        * 1979 Mitglied des sogenannten [[Andenpaktes]]
        
        Quelle:<ref>[http://temporati.de/Roland_Koch.html Lebenslauf von Roland Koch], Website temporati.de, abgerufen am 26.10.2010</ref>
        

        == Verbindungen / Netzwerke==
        
        Koch soll gute Beziehungen zum ehemaligen Manager der [[Bank of America]] und späteren [[Deutsche Bundesbank|Bundesbank]]-Vorstandsmitglied [[Andreas Dombret]] unterhalten haben.<ref>[http://www.handelsblatt.com/unternehmen/koepfe/andreas-dombrets-doppelte-niederlage;2268212 Andreas Dombrets doppelte Niederlage], Handelsblatt-online vom 07.05.2009, abgerufen am 27.10.2010</ref>
        

        ===Bilderberg===
        
        Koch hat exzellente Verbindungen in die Wirtschaft. So war er im Mai 2009 zum Treffen der elitären [[Bilderberg-Gruppe]] im griechischen Vouliagmeni eingeladen.<ref>[http://www.bilderbergmeetings.org/participants.html Bilderberg Meetings Final List of Participants], bilderbergmeetings.org, abgerufen am 31. Oktober 2010</ref>
        

        ==Fälle==
        

        ===2011: Kochs Wechsel in die Wirtschaft===
        
        Koch gehört seit dem 1. März 2011 dem Vorstand des Baukonzerns Bilfinger Berger an. Seit dem 1. Juli 2011 ist er dessen Vorstandsvorsitzender.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bilfinger-berger-roland-koch-wird-wirtschaftschef-1.1015263 Roland Koch wird Konzernchef], sueddeutsche.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref> Er löste damit den Vorsitzenden [[Herbert Bodner]] ab.<ref>[http://www.bilfingerberger.de/de/Presse/Pressenotizen/2010/Roland-Koch-wird-neuer-Vorstandsvorsitzender-von-Bilfinger-Berger Roland Koch wird neuer Vorstandsvorsitzender von Bilfinger Berger], Website von Bilfinger Berger - Pressenotiz vom 29.10.2010, abgerufen am 29.10.2010</ref><ref>[http://www.bild.de/BILD/politik/2010/08/21/roland-koch-ministerpraesident-hessen/wird-vorstands-chef-bilfinger-berger.html  Exklusiv! Roland Koch wird Vorstands-Chef], bild.de vom 21.08.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref><br>Der Focus berichtete bereits am 23. Oktober 2010, ohne Nennung von Quellen, Koch werde jährlich rund 1,5 Millionen Euro verdienen und solle den Übergang zu einem Dienstleistungsunternehmen forcieren.<ref>[http://www.focus.de/finanzen/news/ex-ministerpraesident-koch-wird-bilfinger-chef_aid_564981.html Koch wird Bilfinger-Chef], focus.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref><br>
        

        Bilfinger Berger baut nach Focus-Informationen derzeit mit einem Auftrag von 80 Millionen Euro die neue Nordwest-Landebahn des Frankfurter Flughafens. Das Projekt war viele Jahre in Hessen heftig umstritten. Koch hatte sich immer für den Ausbau stark gemacht.<ref>[http://www.focus.de/finanzen/news/ex-ministerpraesident-koch-wird-bilfinger-chef_aid_564981.html Koch wird Bilfinger-Chef], focus.de vom 23.10.2010, abgerufen am 26.10.2010</ref>
        

        Der Blogger „Spiegelfechter“ kommentiert dazu:
        
<blockquote>„Auch ansonsten passen Bilfinger Berger und Roland Koch perfekt zusammen: Bilfinger Berger zählt mit seiner Tochter Bilfinger Berger Power Services, in deren Beirat die Vertreter von [[RWE]] und [[E.ON]] sitzen, zu den wenigen europäischen Konzernen mit Kompetenzen beim Bau von Kernkraftwerken, Koch ist ein bekennender Kernkraftfan. Bilfinger Berger steckt bis über beide Ohren im Kölner Klüngelsumpf rund um den Einsturz des Stadtarchivs bei einem Bauvorhaben des Konzerns, Roland Koch ist der brutalstmögliche Aufklärer. Bilfinger Berger sieht seine Zukunft vor allem als Dienstleister und PPP-Auftragnehmer zulasten des Steuerzahlers, Roland Koch ist ein bekennder Fan der Privatisierung zulasten des Steuerzahlers. Hier findet zusammen, was zusammen gehört.“<ref>[http://www.spiegelfechter.com/wordpress/4396/vom-schwarzen-landesfursten-zum-mietkoch Vom schwarzen Landesfürsten zum Mietkoch], spiegelfechter.com vom 28. Oktober 2010, abgerufen am 2. Dezember 2010.</ref></blockquote>
        

        An einer Ausschreibung zum Aufbau der Jura-Fakultät der [[European Business School]] (EBS) im Juli 2011 nahm Bilfinger Berger nicht teil. Das Magazin Capital kommentierte, dass der Vorstandsvorsitzende Koch nicht in Verbindung gebracht werden wollte zu dem Projekt, dass er in seiner Zeit als Ministerpräsident mit aufgebaut hatte.<ref>Die Vergangenheit lässt grüßen. Capital Magazin, 07/2011, S. 12</ref>
        

        ===Koch und das ZDF - Politische Einflussnahme auf kritischen TV-Journalismus?===
        
        Roland Koch scheidet zum 31. März 2011 aus dem [[ZDF]]-Verwaltungsrat aus. Koch gehörte dem Aufsichtsorgan, das sich hauptsächlich mit Haushaltsfragen des Senders befasst, seit 2002 an, seit 2007 war er stellvertretender Vorsitzender. Koch geriet durch seine massive Einflussnahme bei der Besetzung des ZDF-Chefredakteursposten in die Kritik.<ref>[http://www.mediabiz.de/film/news/roland-koch-scheidet-aus-zdf-verwaltungsrat-aus/300476 Roland Koch scheidet aus ZDF-Verwaltungsrat aus], mediabiz vom 24. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011</ref> Der Vertrag des langjährigen Chefredakteurs [[Nikolaus Brender]] wurde u.a. auf Betreiben von Koch im November 2010 nicht verlängert. Während Koch z.T. dramatisch gesunkene Zuschauerzahlen geltend machte, warfen ihm zahlreiche prominente ZDF-Mitarbeiter politische Einflussnahme vor. Die Welt schrieb: 
        <blockquote>„Die vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch angeführte Unionsmehrheit im Verwaltungsrat des Senders wollte den unbequemen Journalisten aber unbedingt loswerden.“<ref>[http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article12345078/Stets-erster-Diener-seines-Senders.html Stets erster Diener seines Senders - Der ZDF-Intendant Schächter will aufhören], welt-online.de vom 26. Januar 2011, abgerufen am 27. Januar 2011</ref><ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,609741,00.html Debatte über ZDF-Chefredakteur - Koch macht Druck auf Brender], spiegel.de vom 25. Februar 2009, abgerufen am 27. Januar 2011</ref></blockquote>
        

        === Koch und der Frankfurter Flughafen ===
        
        Im Oktober 1997 stellte der Lufthansa-Vorsitzende [[Jürgen Weber]] die Forderung nach einer weiteren Flugpiste in Frankfurt. Dabei kam es zu ersten Protesten und es gründete sich das Bündnis „Kein Flughafenausbau – Für ein Nachtflugverbot”, in dem über 60 Bürgerinitiativen der Region organisiert sind. Die Gegner des Flughafenausbaus kritisieren vor allem die zunehmenden Lärmemissionen, die eine Erhöhung der Anzahl der Starts und Landungen pro Stunde mit sich bringt. Am 21. August 2009 entschied der Hessische Verwaltungsgerichtshof, dass die Landebahn Nordwest grundsätzlich gebaut werden darf. Jedoch entschied das Gericht auch, dass die im Planfeststellungsbeschluss der Hessischen Landesregierung vorgesehenen 17 Nachtflüge in der sogenannten Mediationsnacht zwischen 23 Uhr abends und 5 Uhr morgens nicht mit der Gesetzeslage vereinbar seien. Ministerpräsident Roland Koch, hatte einen Ausbau des Frankfurter Flughafens nur im Ausgleich gegen „null Nachtflüge“ versprochen. Jetzt klagt die Landesregierung gegen das VGH-Urteil, das genau dieses fordert. Dazu äußerte sich der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel wie folgt: „Niemand zwingt Ministerpräsident Koch und Posch, gegen ihr eigenes Versprechen zu klagen. Die Revision sei vielmehr vorsätzlicher Betrug an den Menschen der Region.“<ref>[http://www.rhein-main-wiki.de/index.php?title=Landebahn_Nordwest Landebahn Nordwest], rhein-main-wiki.de, abgerufen am 26.10.2010</ref>
        
        Neben seinem Einsatz für den Ausbau des [[Rhein-Main-Flughafen|Rhein-Main-Flughafens]]  geriet dabei auch seine Doppelfunktion als Ministerpräsident und Aufsichtsratsvorsitzender in die Kritik. Im November 2003 soll sich Koch dafür eingesetzt haben, dass die Gehälter zweier Vorstandsmitglieder um nahezu 50 Prozent angehoben werden. Vor dem Hintergrund, dass im selben Jahr das Weihnachtsgeld für die Betriebsrentner der [[Fraport]] ersatzlos gestrichen wurde, stieß auch dieses Vorgehen auf Kritik.<ref>[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,272290,00.html Abgehobene Bezahlung], manager-magazin.de vom 02.11.2003, abgerufen am 26.10.2010</ref>
        

        === Spendenaffäre ===
        
        Im Zusammenhang mit der Spendenaffäre der Bundes-CDU wurde auch eine Affäre der hessischen CDU bekannt. Unter anderem hatten der ehemalige Innenminister [[Manfred Kanther]] und der frühere CDU-Landesschatzmeister [[Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein]] mehrere illegale Parteispenden als angebliches Vermächtnis von verstorbenen Juden verbucht.
        

        Roland Koch erklärte, diese Vorgänge seien ihm nicht bekannt gewesen, und er versprach die „brutalstmögliche Aufklärung“. Auf einer Pressekonferenz am 10. Januar 2000 verschwieg er trotz mehrfacher Nachfrage die Rückdatierung eines Kreditvertrags über 2 Mio. D-Mark, der Geldflüsse in der Parteibuchhaltung rechtfertigen sollte.
        

        Unterstützt durch die CDU und den hessischen Landesverband der FDP verblieb Koch trotz mehrfacher Rücktrittsforderungen im Amt. Der damalige Chef der Staatskanzlei, [[Franz Josef Jung]], trat hingegen zurück, was von Beobachtern als Bauernopfer interpretiert wurde. Die Opposition im hessischen Landtag kritisierte auch insbesondere, dass Kochs Wahlkampf 1998/1999 teilweise durch die schwarzen Kassen finanziert worden war, und versuchte, eine Annullierung der Wahl zu erreichen, was jedoch fehlschlug.<ref>[http://mitglied.multimania.de/mc005/wp/entscheid/20010223.htm Wahlprüfungsgericht beim Hessischen Landtag], Website mitglied.multimania.de, abgerufen am 26.10.2010</ref>
        

        == Zitate ==
        <blockquote>''„Dieses wird sicherlich die wichtigste Entscheidung meiner bislang zwei Regierungszeiten werden, denn es werden mit dem Bau der neuen Landebahn über 40 000 neue Arbeitsplätze entstehen.“'' <ref>[http://www.roland-koch.de/tag/zitat-der-woche/ Zitat der Woche], roland-koch.de, 14. Dezember 2007, abgerufen am 30. Oktober 2010.</ref></blockquote>
        

        == Weiterführende Informationen ==
        

        * [http://www.roland-koch.de/ Offizielle Webseite]
        
        * [http://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Roland_Koch Roland Koch auf Wikipedia]
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Person]]
        
        [[Kategorie:CDU]]
        
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'''Roland Koch''' ''(* 24. März 1958 in Frankfurt am Main)'', seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns [[Bilfinger Berger]], seit Januar 2011 Aufsichtsratschef der [[UBS]] Deutschland, ehemaliger CDU-Politiker, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, profilierter Vertreter einer Law-and-Order Politik, Sohn des hessischen CDU-Justizministers [[Karl-Heinz Koch]].
 
'''Roland Koch''' ''(* 24. März 1958 in Frankfurt am Main)'', seit Juli 2011 Vorstandsvorsitzender des Baukonzerns [[Bilfinger Berger]], seit Januar 2011 Aufsichtsratschef der [[UBS]] Deutschland, ehemaliger CDU-Politiker, ehemaliger hessischer Ministerpräsident, profilierter Vertreter einer Law-and-Order Politik, Sohn des hessischen CDU-Justizministers [[Karl-Heinz Koch]].
   
Koch gilt als Ziehsohn und enger Vertrauter von Helmut Kohl.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232583,00.html „Ich bin nicht Everybody's Darling“], spiegel-online vom 29.Januar 2003, abgerufen am 25. Oktober 2010</ref>
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Koch gilt als Ziehsohn und enger Vertrauter von Helmut Kohl.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,232583,00.html „Ich bin nicht Everybody's Darling“], spiegel-online vom 29.01.2003, abgerufen am 25.10.2010</ref>
   
 
Koch machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er in der Spendenaffäre der hessischen CDU im Jahr 2000 „brutalstmögliche Aufklärung“ forderte und seinen Vorgänger [[Manfred Kanther]] zum Rücktritt trieb.
 
Koch machte bundesweit auf sich aufmerksam, als er in der Spendenaffäre der hessischen CDU im Jahr 2000 „brutalstmögliche Aufklärung“ forderte und seinen Vorgänger [[Manfred Kanther]] zum Rücktritt trieb.

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