Verband der Privaten Krankenversicherung: Unterschied zwischen den Versionen

K (spendenbanner)
Der
Verband der Privaten
Krankenversicherungen (PKV) ist ein Zusammenschluss von 42 privaten Kranken- und Pflegeversicherungs-Unternehmen, darunter die Allianz, Debeka und Signal Iduna. Der PKV trägt die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen in die deutsche und europäische Gesetzgebung.
Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV)
[[Bild:<datei>|center]]
Rechtsform e.V.
Tätigkeitsbereich Interessenvertretung der privaten Kranken- und Pflegeversicherungsunternehmen
Gründungsdatum <text>
Hauptsitz Gustav-Heinemann-Ufer 74 c, 50968 Köln
Lobbybüro
Lobbybüro EU <text>
Webadresse www.pkv.de


Kurzdarstellung und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) hat 43 ordentliche Mitglieder und fünf außerordentliche Mitglieder. Er vertritt die allgemeinen Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung sowie seiner Mitgliedsunternehmen, bezieht Stellung zu sozial- und ordnungspolitischen Fragen, nimmt an parlamentarischen Anhörungen teil und bringt die PKV-Positionen in die nationale und europäische Gesetzgebung ein. Der PKV legt in seiner Außendarstellung besonderen Wert auf seine Präventionsarbeit[1]. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium unterstützt der Verband finanziell die Kampagnen zur AIDS-Aufklärung und zum Schutz vor übermäßigem Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Es wurde kritisiert diese Vereinbarung zur Bedingung hatte, dass Mitgliedsunternehmen des PKV auch weiterhin im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen von einem festen Betrag zur Gesundheitsförderung befreit werden (siehe untern: Fallstudien

). Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.

Nach Auffassung der Kritiker[1] konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.[2]

Organisationsstruktur und Personal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand
Vorsitzender Uwe Laue Vorsitzender des Vorstandes der Debeka Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit
stellv. Vorsitzender Harald Benzing Vorsitzender des Vorstandes der Bayerischen Beamtenkrankenkasse AG und der Union Krankenversicherung AG
stellv. Vorsitzende Birgit König Vorsitzende des Vorstandes der Allianz Private Krankenversicherungs-AG
stellv. Vorsitzender Ulrich Leitermann Vorsitzender des Vorstandes der SIGNAL Krankenversicherung a.G. und des Deutscher Ring Krankenversicherungsverein a.G.
stellv. Vorsitzender Clemens Muth Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Krankenversicherung AG (DKV)
stellv. Vorsitzender Heinz-Jürgen Schwering Mitglied des Vorstandes der AXA Krankenversicherung AG
stellv. Vorsitzender Ernst-Wilhelm Zachow Vorsitzender des Vorstandes der Landeskrankenhilfe V.V.a.G., Lüneburg
Vorstandsmitglied Volker Leienbach geschäftsführendes Vorstandsmitglied

(Stand: Juli 2013) Quelle: [23]


Geschäftsführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Geschäftsführung gehören u.a.

  • Volker Leienbach, Verbandsdirektor, bis 06/2002 Geschäftsführer der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung
  • Timm Genett, Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Politik, davor Büroleiter des Bundestagsabgeordneten und petitionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion[34]
  • Stefan Reker, Geschäftsführer, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation, davor Leiter der Parlamentsredaktion der "Rheinischen Post" und Hauptstadtkorrespondent des "Focus"[45]

Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2011: Kritik an Bedinungen der Präventionsarbeit des PKV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Willkommensseite der PKV-Website werden die Präventionsmaßnahmen des Verbandes gut sichtbar präsentiert. Seit 2005 unterstützt der PKV Präventionskampagnen zur AIDS-Aufklärung. 2009erklärte sich der PKV in einer Verinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium dazu bereit, das Alkohol-Präventionspürojekt "Kenn dein Limit" für Jugendliche fünf Jahre lang mit insg. 50 Millionen Euro zu fördern. Diese Sponsoring-Vereinbarung wurde allerdings an die Bedingung geknüpft, dass die Mitglieder des PKV keinen gesetzlich festgelegten Betrag zur Gesundheitsförderung ausgeben müssen[5]. Während die Unternehmen in der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtet sind, diesen Betrag zu zahlen, wurden die privaten Krankenkassen mit der Vereinbarung davon befreit.

Diese Vereinbarung ist beim Bundesrechnungshof auf scharfe Kritik gestoßen. Das Bundesgesundheitsministerium müsse dazu in der Lage sein, so der Rechnungshof, seine Kernaufgaben aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Weiter heißt es in der 2001 veröffentlichten Stellungnahme des Rechnungshofes: "In der öffentlichen Wahrnehmung können Zweifel an der Unbefangenheit eines Ressorts gegenüber einem politischen Akteur entstehen, der langfristig finazielle Leistungen in nennenswertem Umfang gewährt und daran politische Forderungen knüpft. (...) Der Bundesrechnungshof bleibt daher bei seiner Auffassung, dass das vereinbarte Sponsoring unzulässig ist und nicht fortgeführt werden darf." [6][7]

2010: Lobbyist des PKV wurde Abteilungsleiter im Bundesministerium für Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) holte den PKV-Lobbyisten Christian Weber zum 1. Februar 2010 als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung und Prävention ins Bundesgesundheitsministerium. Dort soll er die Gesundheitsreform erarbeiten. Weber war Stellvertretender Direktor des PKV, ist langjähriges Mitglied der FDP und war für kurze Zeit gesundheitspolitischer Referent bei der FDP-Fraktion. Er hat beim PKV dessen Wissenschaftliches Institut aufgebaut und eine Vielzahl gesundheitspolitischer Untersuchungen vorgenommen.[8]

Debatte um Zukunft der Kranken- und Pflegeversicherung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.

Nach Auffassung der Kritiker[9] konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.[10]
Quelle: [6]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Präventionsmaßnahmen des PKV Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015 Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012
  2. Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012
  3. Der Vorstand des PKV-Verbandes Webseite
  4. des
  5. PKV, abgerufen am 23.07.2013
  6. www.timm-genett.de
  7. Stefan Reker neuer Pressesprecher PKV
  8. Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015
  9. Die Private Krankenversicherung finanziert wichtige Präventionsprojekte - ganz ohne staatliche Vorgaben Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015
  10. Anschein der Einflussnahme durch Sponsoring vermeiden Bundesrechnungshof, abgerufen am 28.5.2015
  11. [http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2011-weitere-pruefungsergebnisse/2012-pressemitteilung-bemerkungen-2011-weitere-pruefungsergebnisse/at_download/file q Unzulässige Sponsoring-Vereinbarungen im Gesundheitswesen] Bundesrechnungshof Pressemitteilung vom 17. April 2012, abgerufen am 28.5.2015
  12. Personalentscheidung PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten FAZ vom 11. Januar 2010, abgerufen am 11.12.2012
  13. Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012
  14. Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012
Der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) ist ein Zusammenschluss von 42 privaten Kranken- und Pflegeversicherungs-Unternehmen, darunter die Allianz, Debeka und Signal Iduna. Der PKV trägt die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen in die deutsche und europäische Gesetzgebung.
            {{BoxOrganisation
        
        | Name             = Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV)
        
        | Logo             = [[Bild:<datei>|center]]
        
        | Rechtsform       = e.V.
        
        | Tätigkeitsbereich  = Interessenvertretung der privaten Kranken- und Pflegeversicherungsunternehmen
        
        | Gründungsdatum  = <text>
        
        | Hauptsitz             =  Gustav-Heinemann-Ufer 74 c, 50968 Köln
        
        | Lobbybüro Deutschland =  Glinkastraße 40, Berlin
            <text>
            | Lobbybüro EU = <text>
        
        | Homepage         = [http://www.pkv.de www.pkv.de  ]
        
        }}
        

        == Kurzdarstellung und Geschichte==
        
        Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) hat 43 ordentliche [http://www.pkv.de/verband/mitgliedsunternehmen/ Mitglieder] und fünf außerordentliche Mitglieder. Er vertritt die allgemeinen Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung sowie seiner Mitgliedsunternehmen, bezieht Stellung zu sozial- und ordnungspolitischen Fragen, nimmt an parlamentarischen Anhörungen teil und bringt die PKV-Positionen in die nationale und europäische Gesetzgebung ein.
        
Der PKV legt in seiner Außendarstellung besonderen Wert auf seine Präventionsarbeit<ref>[https://www.pkv.de/themen/praevention/ Präventionsmaßnahmen des PKV] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015</ref>. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium unterstützt der Verband finanziell die Kampagnen zur AIDS-Aufklärung und zum Schutz vor übermäßigem Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Es wurde kritisiert diese Vereinbarung zur Bedingung hatte, dass Mitgliedsunternehmen des PKV auch weiterhin im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen von einem festen Betrag zur Gesundheitsförderung befreit werden (siehe untern: Fallstudien).
            
Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.
            

            Nach Auffassung der Kritiker<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/demographische-horroszenarien-warum-wir-positiv-in-die-zukunft-blicken-koennen-1.1248564 Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012]</ref> konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=15132 Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012]</ref>
            
== Organisationsstruktur und Personal==
        
        ===Vorstand===
        
        {| style=" " cellpadding="5" cellspacing="0" border="1"
        
        ! style="background-color: #f2f2f2; "| Vorstand
        
        ! style="background-color: #f2f2f2; "| 
        
        ! style="background-color: #f2f2f2; "| 
        
        |-
        
        | Vorsitzender
        
        | Uwe Laue
        
        | Vorsitzender des Vorstandes der [[Debeka]] Krankenversicherungsverein auf Gegenseitigkeit
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzender
        
        | Harald Benzing
        
        | Vorsitzender des Vorstandes der [[Bayerischen Beamtenkrankenkasse]] AG und der [[Union Krankenversicherung]] AG
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzende
        
        | Birgit König
        
        | Vorsitzende des Vorstandes der [[Allianz]] Private Krankenversicherungs-AG
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzender
        
        | Ulrich Leitermann
        
        | Vorsitzender des Vorstandes der [[SIGNAL Krankenversicherung]] a.G. und des [[Deutscher Ring Krankenversicherungsverein]] a.G.
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzender
        
        | Clemens Muth
        
        | Vorsitzender des Vorstandes der [[Deutsche Krankenversicherung|Deutschen Krankenversicherung]] AG (DKV)
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzender
        
        | Heinz-Jürgen Schwering
        
        | Mitglied des Vorstandes der [[AXA]] Krankenversicherung AG
        

        |-
        
        | stellv. Vorsitzender
        
        | Ernst-Wilhelm Zachow
        
        | Vorsitzender des Vorstandes der Landeskrankenhilfe V.V.a.G., Lüneburg
        

        |-
        
        | Vorstandsmitglied
        
        | Volker Leienbach
        
        | geschäftsführendes Vorstandsmitglied
        

        |}
        
        (Stand: Juli 2013) Quelle: <ref>[http://www.pkv.de/verband/vorstand/ Der Vorstand des PKV-Verbandes] Webseite des PKV, abgerufen am 23.07.2013</ref>
        

        ===Geschäftsführung===
        
        Zur [http://www.pkv.de/verband/geschaeftsfuehrung/ Geschäftsführung] gehören u.a.
        
        *Volker Leienbach, Verbandsdirektor, bis 06/2002 Geschäftsführer der [[Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung]]
        
        *Timm Genett, Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Politik, davor Büroleiter des Bundestagsabgeordneten und petitionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<ref>[http://www.timm-genett.de/lebenslauf.html www.timm-genett.de]</ref>
        
        *Stefan Reker, Geschäftsführer, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation, davor Leiter der Parlamentsredaktion der "Rheinischen Post" und Hauptstadtkorrespondent des "Focus"<ref>[http://www.pkv.de/stefan_reker_neuer_pressesprecher/ Stefan Reker neuer Pressesprecher PKV] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015</ref>
        

        == Fallstudien und Kritik ==
        
            
            ===2011: Kritik an Bedinungen der Präventionsarbeit des PKV===
            
            Auf der Willkommensseite der PKV-Website werden die Präventionsmaßnahmen des Verbandes gut sichtbar präsentiert. Seit 2005 unterstützt der PKV Präventionskampagnen zur AIDS-Aufklärung. 2009erklärte sich der PKV in einer Verinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium dazu bereit, das Alkohol-Präventionspürojekt "Kenn dein Limit" für Jugendliche fünf Jahre lang mit insg. 50 Millionen Euro zu fördern. Diese Sponsoring-Vereinbarung wurde allerdings an die Bedingung geknüpft, dass die Mitglieder des PKV keinen gesetzlich festgelegten Betrag zur Gesundheitsförderung ausgeben müssen<ref>[http://www.pkv.de/service/pkv_publik/archiv/2014/pkv-publik-nr-05-2014/freiwillige-vor/ Die Private Krankenversicherung finanziert wichtige Präventionsprojekte - ganz ohne staatliche Vorgaben] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015 </ref>. Während die Unternehmen in der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtet sind, diesen Betrag zu zahlen, wurden die privaten Krankenkassen mit der Vereinbarung davon befreit.
            

            Diese Vereinbarung ist beim Bundesrechnungshof auf scharfe Kritik gestoßen. Das Bundesgesundheitsministerium müsse dazu in der Lage sein, so der Rechnungshof, seine Kernaufgaben aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Weiter heißt es in der 2001 veröffentlichten Stellungnahme des Rechnungshofes: "In der öffentlichen Wahrnehmung können Zweifel an der Unbefangenheit eines Ressorts gegenüber einem politischen Akteur entstehen, der langfristig finazielle Leistungen in nennenswertem Umfang gewährt und daran politische Forderungen knüpft. (...) Der Bundesrechnungshof bleibt daher bei seiner Auffassung, dass das vereinbarte Sponsoring unzulässig ist und nicht fortgeführt werden darf." <ref>[http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2011-weitere-pruefungsergebnisse/einzelplanbezogene-pruefungsergebnisse/bundesministerium-fuer-gesundheit-1/langfassungen/2011-bemerkungen-weitere-pruefungsergebnisse-nr-05-anschein-der-einflussnahme-durch-sponsoring-vermeiden/at_download/file  Anschein der Einflussnahme durch Sponsoring vermeiden] Bundesrechnungshof, abgerufen am 28.5.2015 </ref><ref>[http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2011-weitere-pruefungsergebnisse/2012-pressemitteilung-bemerkungen-2011-weitere-pruefungsergebnisse/at_download/file
            
            q  Unzulässige Sponsoring-Vereinbarungen im Gesundheitswesen] Bundesrechnungshof Pressemitteilung vom 17. April 2012, abgerufen am 28.5.2015 </ref>
            

            ======2010: Lobbyist des PKV wurde Abteilungsleiter im [[Bundesministerium für Gesundheit]]===
        
        Der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) holte den PKV-Lobbyisten [[Christian Weber]] zum 1. Februar 2010 als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung und Prävention ins Bundesgesundheitsministerium. Dort soll er die Gesundheitsreform erarbeiten. Weber war Stellvertretender Direktor des PKV, ist langjähriges Mitglied der FDP und war für kurze Zeit gesundheitspolitischer Referent bei der FDP-Fraktion. Er hat beim PKV dessen Wissenschaftliches Institut aufgebaut und eine Vielzahl gesundheitspolitischer Untersuchungen vorgenommen.<br />
            
            Quelle: <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/personalentscheidung-pkv-lobbyist-soll-gesundheitsreform-erarbeiten-1913058.html Personalentscheidung PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten] FAZ vom 11. Januar 2010, abgerufen am 11.12.2012</ref>
        
===Debatte um Zukunft der Kranken- und Pflegeversicherung===
            

            Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.
            

            Nach Auffassung der Kritiker<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/demographische-horroszenarien-warum-wir-positiv-in-die-zukunft-blicken-koennen-1.1248564 Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012]</ref> konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=15132 Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012]</ref>
            

            {{spendenbanner}}
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Organisation]]
Zeile 1: Zeile 1:
  +
Der Verband der Privaten Krankenversicherungen (PKV) ist ein Zusammenschluss von 42 privaten Kranken- und Pflegeversicherungs-Unternehmen, darunter die Allianz, Debeka und Signal Iduna. Der PKV trägt die Interessen seiner Mitgliedsunternehmen in die deutsche und europäische Gesetzgebung.
 
{{BoxOrganisation
 
{{BoxOrganisation
 
| Name            = Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV)
 
| Name            = Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV)
Zeile 6: Zeile 7:
 
| Gründungsdatum  = <text>
 
| Gründungsdatum  = <text>
 
| Hauptsitz            =  Gustav-Heinemann-Ufer 74 c, 50968 Köln
 
| Hauptsitz            =  Gustav-Heinemann-Ufer 74 c, 50968 Köln
| Lobbybüro Deutschland = <text>
+
| Lobbybüro Deutschland = Glinkastraße 40, Berlin
 
| Lobbybüro EU = <text>
 
| Lobbybüro EU = <text>
| Homepage        = [http://www.pkv.de www.pkv.de ]
+
| Homepage        = [http://www.pkv.de www.pkv.de ]
 
}}
 
}}
   
Zeile 14: Zeile 15:
 
Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) hat 43 ordentliche [http://www.pkv.de/verband/mitgliedsunternehmen/ Mitglieder] und fünf außerordentliche Mitglieder. Er vertritt die allgemeinen Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung sowie seiner Mitgliedsunternehmen, bezieht Stellung zu sozial- und ordnungspolitischen Fragen, nimmt an parlamentarischen Anhörungen teil und bringt die PKV-Positionen in die nationale und europäische Gesetzgebung ein.
 
Der Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (PKV) hat 43 ordentliche [http://www.pkv.de/verband/mitgliedsunternehmen/ Mitglieder] und fünf außerordentliche Mitglieder. Er vertritt die allgemeinen Interessen der Privaten Krankenversicherung, der Privaten Pflegeversicherung sowie seiner Mitgliedsunternehmen, bezieht Stellung zu sozial- und ordnungspolitischen Fragen, nimmt an parlamentarischen Anhörungen teil und bringt die PKV-Positionen in die nationale und europäische Gesetzgebung ein.
   
Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.
+
Der PKV legt in seiner Außendarstellung besonderen Wert auf seine Präventionsarbeit<ref>[https://www.pkv.de/themen/praevention/ Präventionsmaßnahmen des PKV] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015</ref>. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium unterstützt der Verband finanziell die Kampagnen zur AIDS-Aufklärung und zum Schutz vor übermäßigem Alkoholkonsum bei Kindern und Jugendlichen. Es wurde kritisiert diese Vereinbarung zur Bedingung hatte, dass Mitgliedsunternehmen des PKV auch weiterhin im Gegensatz zu gesetzlichen Krankenversicherungen von einem festen Betrag zur Gesundheitsförderung befreit werden (siehe untern: Fallstudien).
   
Nach Auffassung der Kritiker<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/demographische-horroszenarien-warum-wir-positiv-in-die-zukunft-blicken-koennen-1.1248564 Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012]</ref> konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=15132 Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012]</ref>
 
   
 
== Organisationsstruktur und Personal==
 
== Organisationsstruktur und Personal==
Zeile 65: Zeile 65:
   
 
|}
 
|}
(Stand: Juli 2013) Quelle: <ref>[http://www.pkv.de/verband/vorstand/ Der Vorstand des PKV-Verbandes] Webseite PKV, abgerufen am 23.07.2013</ref>
+
(Stand: Juli 2013) Quelle: <ref>[http://www.pkv.de/verband/vorstand/ Der Vorstand des PKV-Verbandes] Webseite des PKV, abgerufen am 23.07.2013</ref>
   
   
Zeile 72: Zeile 72:
 
*Volker Leienbach, Verbandsdirektor, bis 06/2002 Geschäftsführer der [[Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung]]
 
*Volker Leienbach, Verbandsdirektor, bis 06/2002 Geschäftsführer der [[Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung]]
 
*Timm Genett, Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Politik, davor Büroleiter des Bundestagsabgeordneten und petitionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<ref>[http://www.timm-genett.de/lebenslauf.html www.timm-genett.de]</ref>
 
*Timm Genett, Geschäftsführer, Leiter der Abteilung Politik, davor Büroleiter des Bundestagsabgeordneten und petitionspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Bundestagsfraktion<ref>[http://www.timm-genett.de/lebenslauf.html www.timm-genett.de]</ref>
*Stefan Reker, Geschäftsführer, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation, davor Leiter der Parlamentsredaktion der "Rheinischen Post" und Hauptstadtkorrespondent des "Focus"<ref>[http://www.pkv.de/stefan_reker_neuer_pressesprecher/ Stefan Reker neuer Pressesprecher PKV]</ref>
+
*Stefan Reker, Geschäftsführer, Leiter des Geschäftsbereichs Kommunikation, davor Leiter der Parlamentsredaktion der "Rheinischen Post" und Hauptstadtkorrespondent des "Focus"<ref>[http://www.pkv.de/stefan_reker_neuer_pressesprecher/ Stefan Reker neuer Pressesprecher PKV] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015</ref>
   
 
== Fallstudien und Kritik ==
 
== Fallstudien und Kritik ==
  +
  +
===2011: Kritik an Bedinungen der Präventionsarbeit des PKV===
  +
Auf der Willkommensseite der PKV-Website werden die Präventionsmaßnahmen des Verbandes gut sichtbar präsentiert. Seit 2005 unterstützt der PKV Präventionskampagnen zur AIDS-Aufklärung. 2009erklärte sich der PKV in einer Verinbarung mit dem Bundesgesundheitsministerium dazu bereit, das Alkohol-Präventionspürojekt "Kenn dein Limit" für Jugendliche fünf Jahre lang mit insg. 50 Millionen Euro zu fördern. Diese Sponsoring-Vereinbarung wurde allerdings an die Bedingung geknüpft, dass die Mitglieder des PKV keinen gesetzlich festgelegten Betrag zur Gesundheitsförderung ausgeben müssen<ref>[http://www.pkv.de/service/pkv_publik/archiv/2014/pkv-publik-nr-05-2014/freiwillige-vor/ Die Private Krankenversicherung finanziert wichtige Präventionsprojekte - ganz ohne staatliche Vorgaben] Website des PKV, abgerufen am 28.5.2015 </ref>. Während die Unternehmen in der gesetzlichen Krankenversicherung verpflichtet sind, diesen Betrag zu zahlen, wurden die privaten Krankenkassen mit der Vereinbarung davon befreit.
  +
  +
Diese Vereinbarung ist beim Bundesrechnungshof auf scharfe Kritik gestoßen. Das Bundesgesundheitsministerium müsse dazu in der Lage sein, so der Rechnungshof, seine Kernaufgaben aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Weiter heißt es in der 2001 veröffentlichten Stellungnahme des Rechnungshofes: "In der öffentlichen Wahrnehmung können Zweifel an der Unbefangenheit eines Ressorts gegenüber einem politischen Akteur entstehen, der langfristig finazielle Leistungen in nennenswertem Umfang gewährt und daran politische Forderungen knüpft. (...) Der Bundesrechnungshof bleibt daher bei seiner Auffassung, dass das vereinbarte Sponsoring unzulässig ist und nicht fortgeführt werden darf." <ref>[http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2011-weitere-pruefungsergebnisse/einzelplanbezogene-pruefungsergebnisse/bundesministerium-fuer-gesundheit-1/langfassungen/2011-bemerkungen-weitere-pruefungsergebnisse-nr-05-anschein-der-einflussnahme-durch-sponsoring-vermeiden/at_download/file  Anschein der Einflussnahme durch Sponsoring vermeiden] Bundesrechnungshof, abgerufen am 28.5.2015 </ref><ref>[http://www.bundesrechnungshof.de/de/veroeffentlichungen/bemerkungen-jahresberichte/jahresberichte/2011-weitere-pruefungsergebnisse/2012-pressemitteilung-bemerkungen-2011-weitere-pruefungsergebnisse/at_download/file
  +
q  Unzulässige Sponsoring-Vereinbarungen im Gesundheitswesen] Bundesrechnungshof Pressemitteilung vom 17. April 2012, abgerufen am 28.5.2015 </ref>
  +
 
===2010: Lobbyist des PKV wurde Abteilungsleiter im [[Bundesministerium für Gesundheit]]===
 
===2010: Lobbyist des PKV wurde Abteilungsleiter im [[Bundesministerium für Gesundheit]]===
Der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) holte den PKV-Lobbyisten [[Christian Weber]] zum 1. Februar 2010 als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung und Prävention ins Bundesgesundheitsministerium. Dort soll er die Gesundheitsreform erarbeiten. Weber war Stellvertretender Direktor des PKV, ist langjähriges Mitglied der FDP und war für kurze Zeit gesundheitspolitischer Referent bei der FDP-Fraktion. Er hat beim PKV dessen Wissenschaftliches Institut aufgebaut und eine Vielzahl gesundheitspolitischer Untersuchungen vorgenommen.<br />
+
Der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) holte den PKV-Lobbyisten [[Christian Weber]] zum 1. Februar 2010 als Abteilungsleiter für Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik, Pflegeversicherung und Prävention ins Bundesgesundheitsministerium. Dort soll er die Gesundheitsreform erarbeiten. Weber war Stellvertretender Direktor des PKV, ist langjähriges Mitglied der FDP und war für kurze Zeit gesundheitspolitischer Referent bei der FDP-Fraktion. Er hat beim PKV dessen Wissenschaftliches Institut aufgebaut und eine Vielzahl gesundheitspolitischer Untersuchungen vorgenommen.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/personalentscheidung-pkv-lobbyist-soll-gesundheitsreform-erarbeiten-1913058.html Personalentscheidung PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten] FAZ vom 11. Januar 2010, abgerufen am 11.12.2012</ref>
Quelle: <ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/personalentscheidung-pkv-lobbyist-soll-gesundheitsreform-erarbeiten-1913058.html Personalentscheidung PKV-Lobbyist soll Gesundheitsreform erarbeiten] FAZ vom 11. Januar 2010, abgerufen am 11.12.2012</ref>
+
 
  +
===Debatte um Zukunft der Kranken- und Pflegeversicherung===
  +
 
  +
Nach Auffassung des PKV lassen sich die Alterung der Bevölkerung, der medizinisch-technische Fortschritt und die daraus resultierenden Probleme der Finanzierbarkeit von Gesundheitsleistungen nur mit einer starken PKV bewältigen. Die demografische Entwicklung nehme die Pflegeversicherung von zwei Seiten in die Zange: Auf der Einnahmeseite schrumpften die Anzahl der Beitragszahler, auf der Ausgabenseite steige die Zahl der Leistungsbezieher. Es sei offensichtlich, dass bei einer solchen Entwicklung ein umlagefinanziertes System schnell an seine Grenzen stoße. Der Umstieg auf die Kapitaldeckung sei deshalb unumgänglich.
  +
 
  +
Nach Auffassung der Kritiker<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/demographische-horroszenarien-warum-wir-positiv-in-die-zukunft-blicken-koennen-1.1248564 Gerd Bosbach: Warum wir positiv in die Zukunft blicken können Demographische Horrorszenarien, Süddeutsche Zeitung vom 2. Januar 2012]</ref> konnte die bereits seit vielen Jahrzehnten steigende Lebenserwartung ohne Katastrophe bewältigt werden, weil Produktivitäts- und Lohnsteigerungen es erlaubten, die Rentner auch bei sinkenden Arbeitszeiten der Arbeitnehmer gut auszustatten. Voraussetzung sei allerdings, dass die erhöhte Produktivität auch ausgezahlt werde, die Einkommensverteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich also nicht zugunsten der Arbeitgeber verändere. Ein kaptitalgedecktes System sei außerdem teuer (hohe Verwaltungskosten), krisenanfällig (Kapitalmarktentwicklung) und für viele nicht erschwinglich.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=15132 Jens Berger: Das Schneeballsystem der privaten Krankenversicherung droht zu kollabieren, Nachdenkseiten vom 16. November 2012]</ref>
   
   

Anhänge

Diskussionen