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Bernd Raffelhüschen

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Bernd Raffelhüschen (*7.10.1957 in Niebüll/Nordfriesland), Professor für Finanzwissenschaft sowie Direktor des Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) und des Instituts für Finanzwissenschaft und Sozialpolitik an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, setzt sich seit Jahren im Interesse der Versicherungswirtschaft für die private Altersvorsorge ein. Das FZG wird über den Verein des Forschungszentrums Generationenverträge von der Augustinum gGmbH, der Union Asset Management Holding AG und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) gefördert.[1]

In seinen Vorträgen und Veröffentlichungen spricht sich Raffelhüschen als scheinbar unabhängiger Rentenexperte stets für eine Förderung der privaten, kapitalgedeckten Rente zu Lasten der gesetzlichen Rentenversicherung aus. Seine Mandate bei Finanzdienstleistern, seine Vortragstätigkeit für Versicherungen, seine versicherungsnahen Studien und seine Tätigkeit für die Arbeitgeber-Lobbyorganisation INSM qualifizieren ihn jedoch eher als einen Interessenwahrer der Finanzwirtschaft als einen unabhängigen Wissensvermittler. Insbesondere über die Bild-Zeitung werden die Thesen von Raffelhüschen einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Karriere

  • Direktor des Forschungszentrum Generationenverträge (FZG) an der Uni Freiburg
  • Studienleiter der Deutschen Immobilienakademie (DIA)
  • seit 1995 Professur VWL, insb. Finanzwissenschaft, Uni Freiburg
  • 1994 Habilitation, venia legendi für Volkswirtschaftslehre, Uni Kiel
  • 1989 Doktorat in Finanzwissenschaft, Geldtheorie und Sozialpolitik, Uni Kiel
  • 1983 Diplom-Volkswirt, FU Berlin

Quelle: [2]

Aufsichtsratsmandate

  • seit 01/2022 Union Investment Privatfonds Gmbh, Mitglied
  • seit 08/2005 Volksbank Freiburg eG, Mitglied
  • seit 11/2007 Augustinum gGmbH, Mitglied
  • DIA Consulting AG, Vorsitzender[3]
  • ERGO Group AG, bis 04/2020 Mitglied

Quelle: [2]

Verbindungen / Netzwerke

Quelle: [2]

Beratungstätigkeit für staatliche Instanzen

  • Europäische Kommission, Generaldirektoriat für Wirtschaft und Finanzen
  • Sozialministerium Baden-Württemberg
  • Sozial-, Arbeits- und Gesundheitsministerium Nordrhein-Westfalen
  • Mitglied der damaligen Rürup-Kommission 2002-2003

Quelle: [2]

Vortragstätigkeit für und bei Unternehmen, Verbänden und dem Wirtschaftsrat der CDU

Der Bundesverband Deutscher Vermögensberater bot 2022 Expertengespräche, Vorträge und Diskussionen mit Raffelhüschen zum Thema „Herausforderungen der Sozialsysteme als Zukunftschancen für Vermögensberater nutzen“ an.[7] 2020 machte Raffelhüschen bei der Deutschen Vermögensberatung Werbung für die Riester-Rente.[8] 2021 präsentierte er seine Vorschläge zu einer Rentenreform beim „ZUKUNFTSFORUM: Reform der Altersvorsorge“ des Wirtschaftsrats der CDU (Landesverband Hessen).[9] Moderator der Veranstaltung war Andreas Franken, Mitglied des Vorstands der Deutschen Vermögensberatung.

Verbindungen zu Union Investment

Union Investment ist die Fondsgesellschaft der Volksbanken und Raiffeisenbanken und einer der größten Vermögensverwalter in Deutschland. Raffelhüschen ist Mitglied des Aufsichtsrats der Union Investment Privatfonds GmbH. Die Union Asset Management Holding AG ist Förderer des „Vereins des Forschungszentrums Generationenverträge e.V.“, dessen Co-Vorsitzender Raffelhüschen ist.[10] Das Forschungszentrum Generationenverträge (Direktor: Raffelhüschen) hat im Auftrag von Union Investment den „Vorsorgeatlas 2021“ erstellt.[11] Raffelhüschen erarbeitet Studien im Auftrag von Union Investment.[12][13]

Diskreditierung der Rentenversicherung mit spekulativen Rechnungen

Die Deutsche Rentenversicherung nahm zu einem Bild- Artikel von Raffelhüschen “Schrecklicher Rentenruin“ vom 09.06.2021[14] wie folgt Stellung:

„Die Rechnungen von Raffelhüschen sind spekulativ, da sie nicht auf der Grundlage des geltenden Rechts basieren. Beschlossen wurde zu Beginn der Legislaturperiode, dass das Rentenniveau in der Rentenversicherung nicht unter 48 Prozent sinken und der Beitragssatz nicht über 20 Prozent steigen darf. Diese Begrenzungen gelten nach Gesetz aber nur bis zum Jahr 2025. Danach laufen sie aus und es gelten nach Gesetz dann die Haltelinien von 43 Prozent beim Rentenniveau und von 22 Prozent beim Beitragssatz. Wie sich aus dem Artikel ergibt, unterstellt Raffelhüschen bei seinen Rechnungen aber, dass die Begrenzungen beim Rentenniveau und beim Beitragssatz über 2025 hinaus gelten. Ob das so kommen wird, kann heute keiner sagen und ist völlig spekulativ. In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass Raffelhüschen 2009 einen Beitragssatz in der Rentenversicherung für das Jahr 2020 von mehr als 21 Prozent prognostiziert, heute liegt er bei gerade mal 18,6 Prozent. Mit spekulativen Rechnungen die Rentenversicherung zu diskreditieren, halten wir für unverantwortlich. Die Rentenversicherung wird auch den jungen Menschen eine stabile Rente zahlen können. Sie ist sehr anpassungsfähig, wie zwei Beispiele zeigen: Demografische Entwicklung: Mitte der 1980er Jahre kamen auf eine Person im Alter 65+ vier Menschen zwischen 20 und 65, heute sind es noch drei. Trotzdem ist der Beitragssatz wegen der zwischenzeitlichen Reformen mit 18,6 Prozent niedriger als Mitte der 1980er Jahre .Ökonomische Entwicklung: Weder die Finanzkrise 2007/2008 noch die Corona-Pandemie haben zu Leistungseinschränkungen oder nennenswerten Finanzproblemen bei der Rentenversicherung geführt."

Quelle: [15]

Positionen

2023: Empfehlung: Arbeiten bis 69 und Senkung des Rentenniveaus

Raffelhüschen fordert, dass die Deutschen perspektivisch bis 69 arbeiten.[16] Das Rentenniveau soll von aktuell 48 Prozent runter auf 42 oder 41, vielleicht sogar auf 40 Prozent. Zum Ausgleich wird die private Vorsorge empfohlen.

2023: Kassenpatienten sollen bis zu 2.000 Euro Selbstbeteiligung bezahlen

In einem Interview mit der Bild-Zeitung plädierte Raffelhüschen dafür, dass gesetzlich Krankenversicherte jährlich bis zu 2000 Euro Selbstbeteiligung zahlen.[17]

2020: Wer clever ist, der riestert

Raffelhüschen setzt sich regelmäßig für die Riester-Rente ein. So wird er von der Deutsche Vermögensberatung wie folgt zitiert: "Bei keiner anderen Sparform fördert der Staat so sehr wie bei der Riester-Rente. Die Zulagen und Steuerersparnisse sind enorm". [18]

2011: Einschränkung der gesetzliche Pflegeversicherung

Raffelhüschen trat für einen Abbau der gesetzliche Pflegeversicherung ein. So in der Studie "Soziale Pflegeversicherung heute und morgen", die er für das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) erstellt hat. Er schlug im Pflegefall eine einjährige Karenzzeit vor, in der die Pflegebedürftigen ihre Pflegekosten allein tragen sollen - oder mit Hilfe einer privaten Zusatzversicherung.[19]


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Einzelnachweise

  1. Förderer, fiwi1.uni-freiburg.de, abgerufen am 27.03.2023
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Profil bei der Uni Freiburg, fiwi1.uni-freiburg.de, abgerufen am 27.03.2023
  3. Vorstand und Aufsichtsrat, diaconsulting.de, abgerufen am 04.04.2023
  4. INSM - Bernd Raffelhüschen INSM Webseite, abgerufen am 27.03.2023
  5. Beirat, generationengerechtigkeit.info, abgerufen am 27.03.2023
  6. Karen Horn verläßt Hayek-Gesellschaft, Junge Freiheit, 14. Juli 2015, Webseite abgerufen am 19. 07. 2015
  7. Einladung-BDV-vor- BDV vor Ort 2022: Save The Day bdv.de, abgerufen am 24.03.2023
  8. Wer clever ist, der riestert, allfinanz.de vom 20.10.2020, abgerufen am 24.03.2023
  9. ZUKUNFTSFORUM: Reform der Altersvorsorge, wirtschaftsrat.de vom 28.06.2021, abgerufen am 29.03.2023
  10. Die Förderer des Vereins, fiwi1.uni-freiburg.de, abgerufen am 27.03.2023
  11. Gesetzliche Rente reicht im Alter nur für knapp die Hälfte des letzten Bruttoeinkommens, unternehmen.union-investment.de, abgerufen am 27.03.2023
  12. Raffelhüschen kritisiert Anlagevorschriften, portfolio-institutionell.de vom 18.11.2020, abgerufen am 27.03.2023
  13. Union Investment sorgt sich um die Vorsorge, fondsprofessionell.de vom 28.10.2021, abgerufen am 27.03.2023
  14. Rentensystem implodiert - Es drohen gigantische Steuererhöhungen, bild.de vom 09.06.2021, abgerufen am 05.04.2023
  15. Deutsche Rentenversicherung zum Bildartikel „Schrecklicher Rentenruin“, deutsche-rentenversicherung.de vom 09.06.2021, abgerufen am 05.04.2023
  16. Experte: Rente mit 69 wird kommen - daran führt kein Weg vorbei, tz.de vom 18.01.2013, abgerufen an 03.03.2023
  17. Kassenpatienten: Lauterbach gegen höhrere Selbstbeteiligung, sueddeutsche.de vom 22.02.2023, abgerufen am 27.03.2023
  18. Wer clever ist, der riestert, allfinanz.de vom 20.10.2020, abgerufen am 24.03.2023
  19. Raffelhüschen befürchtet Pflegekollaps mit Ansage Der Tagesspiegel vom 03.05.2011, abgerufen am 01.07.2011

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