Bertelsmann SE
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Die Bertelsmann AG ist größte Medienunternehmen Europas . Kontrolliert wird sie durch die Unternehmerfamilie Mohn mittels juristischer Konstruktionen, dt. Stiftungsrecht Bertelsmann Stiftung
kann durch ihre Fernsehsender Radio, Print großen Einfluss auf die Öffentlichkeit ausüben
personelle Dopplungen + jurist. Konstrukt sichern den Einfluß der Familie Mohn.
Bertelsmann AG | |
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Branche | Medien |
Hauptsitz | Carl-Bertelsmann-Str. 270, 33311 Gütersloh |
Lobbybüro Deutschland | Bertelsmann Unter den Linden 1, Berlin |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.bertelsmann.de |
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Der Bertelsmannkonzern entstand aus dem 1835 gegründeten protestantischen Verlag "Gottes Werk".
Während des dritten Reiches druckte das Unternehmen u.a. die "Feldausgaben" für deutsche Soldaten an der Front. veröffentlichte der Verlag auch andere nationalsozialistische Autoren und belletristische Reihen mit Titeln wie "Bomben gegen England" und "Volk ohne Raum" Um die Aufarbeitung der eigenen NS Vergangenheit besser im Griff zu haben reagierte Bertelsmann sozusagen mit einem Angriff nach vorne. 1998 noch wurde die Unabhängige Historische Kommission zur Erforschung der Geschichte des Hauses Bertelsmann eingesetzt.
In den 1950er und 1960er Jahren Bertelsmann AG vertrieb den Lesering.
1971 wird die C. Bertelsmann Verlags GmbH in die Bertelsmann AG umgewandelt. Reinhard Mohn übernimmt den Vorstandsvorsitz. 1977 wird die Bertelsmann Stiftung gegründet.
Reinhard Mohn verstirbt im Jahr 2009.
Böckelmann, Frank/ Fischler, Hersch 2004: Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums, Frankfurt am Main: 337 70 74
Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen
Die Bertelsmann AG ist nicht börsennotiert. Kapitalanteile der Bertelsmann AG:
- 77,4% gehören der Bertelsmann Stiftung
- 22,6% werden von der Familie Mohn gehalten
Die Bertelsmann-Stiftung und Familie Mohn haben ihre Stimmrechte in der Hauptversammlung der Bertelsmann AG an die Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG) abgegeben. In ihr sitzen Familienmitglieder wie auch ausgewählte Manager.
Eine weitere Stiftung, die BVG-Stiftung, mit Liz Mohn als Vorsitzende und einzig verfügungsberechtigte Vertreterin, ist Hauptanteilseignerin der BVG. Liz Mohn kontrolliert nun 80 Prozent der Stimmen bei der BVG.
Quelle:[1]
- Jahresumsatz: 15,8 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2010)
- Mitarbeiter: 104.419 (Stand: 31.12.2010)
Quelle:[2]
- Konzerngewinn 2010: 550 Millionen Euro[3]
Zur Bertelsmann AG gehören:
- RTL Group (die deutschen RTL-Fernsehsender, VOX, n-tv, einige TV-Sender in europäischen Ländern, Radiosender)
- zu 74,9 % Gruner + Jahr (stern, Financial Times Deutschland, Capital, Spiegel Verlag (25,5 %))
- Random House, Inc., die größte Buchverlagsgruppe der Welt
- Arvato (Marktführer auf dem Gebiet des Outsourcing von Verwaltungstätigkeiten, Adresshandel)
- Corporate Center und Corporate Investments: Musikrechtegeschäft BMG, die Fonds BAI und BDMI sowie die Club- und Direktmarketinggeschäfte in Deutschland und Spanien
Quelle:[4]
Vorstand
- Hartmut Ostrowski (Vorstandsvorsitzender)
- Rolf Buch (Arvato)
- Bernd Buchholz (Gruner + Jahr)
- Markus Dohle (Random House)
- Thomas Rabe (Finanzen / Corporate Center)
- Gerhard Zeiler (RTL Group)
Quelle:[5]
Aufsichtsrat
- Gunter Thielen, Vorsitzender, zugleich Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung
- Wulf H. Bernotat, ehem. Vorsitzender des Vorstands der E.ON AG
- Kai Brettmann, RTL
- Christa Gomez, stellv. Vorsitzende des Konzernbetriebsrats der Bertelsmann AG
- Ian Hudson
- Karl-Ludwig Kley, Merck KGaA
- Joachim Milberg, Aufsichtsratsvorsitzender BMW AG
- Brigitte Mohn (Tochter)
- Christoph Mohn, (Sohn) Vorstandsvorsitzender der Reinhard Mohn Stiftung
- Liz Mohn (Witwe)
- Hans Dieter Pötsch, Volkswagen AG
- Kasper Rorsted, Vorstandsvorsitzender Henkel AG
- Erich Ruppik
- Lars Rebien Sørensen, Novo Nordisk A/S
- Bodo Uebber, Daimler AG
Quelle:[6]
Lobbyarbeit: Struktur und Strategien
siehe bei der Bertelsmann Stiftung
Fallbeispiele und Kritik
Bertelsmann als Heuschrecke
Bei der Bilanzpressekonferenz 2007 verkündete der Konzern den Einstieg in das Private-Equity-Geschäft. Ziel sei es, Minderheitsbeteiligungen an einem guten halben Dutzend interessanter Unternehmen aus dem Medienumfeld zu erwerben, diese Firmen über einige Jahre zu begleiten und bei Gefallen ganz zu erwerben – oder sie mit Gewinn wieder abzustoßen.[7]
PPP - Privatisierung staatlicher Aufgaben
- In Großbritannien hat die Konzerntochter Arvato im Sommer 2005 die Verwaltung des Bezirks East Riding of Yorkshire übernommen. Arvato erhebt dort im öffentlichen Auftrag Gebühren, zieht Steuern ein, zahlt Wohngeld aus und betreibt Bürgerbüros.[8]
- Die Stadt Würzburg und Arvato hatten 2007 das Projekt „Würzburg integriert“ gestartet. Arvato sollte durch ein elektronisches Bürgerbüro die Verwaltung effizienter machen. Einsparungen in Höhe von 27 Millionen Euro sollten bis 2017 realisiert werden; 75 Arbeitsplätze sollten im Rathaus wegfallen. Das Projekt wurde 2011 vorzeitig beendet. Das Fazit von Oberbürgermeister Georg Rosenthal: Bislang sei keine einzige Stelle überflüssig geworden, die Zeitersparnis sei marginal.[9]
Die Bertelsmann AG gilt inzwischen auch als „einer der ganz großen Player
des Adresshandels“.7
7 Vgl. Rena Tangens und padeluun, Schwarzbuch Datenschutz, Hamburg 2006, S. 158.
Weiterführende Informationen
- Böckelmann, Frank/ Fischler, Hersch (2004): Bertelsmann. Hinter der Fassade des Medienimperiums, Frankfurt am Main
Einzelnachweise
- ↑ Mit Liz und Tücke Der Spiegel vom 16.08.2010, abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Bertelsmann-Webseite abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Bertelsmann verzehnfacht Gewinnmanager-magazin vom 17.02.2011, abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Bertelsmann Webseite abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Bertelsmann-Webseite abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Bertelsmann-Webseite abgerufen am 12.08.2011
- ↑ Global Player Bertelsmann Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Global Player Bertelsmann Rudolph Bauer in: Blätter für deutsche und internationale Politik 8/2007, abgerufen am 22.08.2011
- ↑ Arvato verlässt Würzburg boersenblatt.net vom 20.02.2011, abgerufen am 22.08.2011