Carsten Maschmeyer

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Version vom 27. Januar 2011, 13:10 Uhr von E. Wigand (Diskussion | Beiträge) (Ehrendoktor Hildesheim)

Deutscher Finanz- und Versicherungsunternehmer, Finanzlobbyist, Ehrendoktor der Universität Hildesheim[1].

Maschmeyer war Gründer und herausragende Figur des Finanz-Dienstleisters Allgemeiner Wirtschaftsdienst Gesellschaft für Wirtschaftsberatung und Finanzbetreuung (AWD), der im Verdacht steht tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmoblilien und extrem riskante geschlossene Fonds andrehte. Neben den Anlagestrategieen gerieten auch die Verkaufspraktiken von AWD und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik als "Drückerkolonnen". [2]

Später verkaufte er AWD an Swisslife, an der er selbst Anteile hielt, und gründete er mit dem Renten-Erfinder Bert Rürup die MaschmeyerRürup AG.

Sein Vermögen wurde Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt.[3]

Karriere

  • Januar 2010 Gründer und Vorstandsvorsitzender der MaschmeyerRürup AG
  • seit Mai 2009 Mitglied des Verwaltungsrats der Swiss Life Holding AG
  • Sept. 2008 - März 2009 Co-CEO von AWD
  • 2007 Verkauf von AWD
  • 1998 Vorstandsvorsitzender der AWD Holding AG
  • 1988 Gründung des Finanzdienstleisters AWD

[4]

weitere Funktionen

  • Vorsitzender des Wahlausschusses der AWD-Stiftung Kinderhilfe
  • Vorstandsvorsitzender im Förderverein Internationale Stiftung Neurobionik
  • stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Neurobionik
  • Mitglied des Kuratoriums der Standortinitiative Deutschland - Land der Ideen

[5]

Verbindungen / Netzwerke

Maschmeyer, Gerhard Schröder und die Riester-Rente

Laut ARD-Exklusiv unterstützte Maschmeyer den niedersächsischen Wahlkampf des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder im Jahr 1998 mit einer kostspieligen Wahlkampfaktion. Schröder siegte so triumphal, dass er anstelle von Oskar Lafontaine zum Kanzlerkandidaten der SPD ausgerufen wurde.

In Ära Schröder wurde unter Arbeitsminister Walter Riester und Bert Rürup die deutsche Rentenvorsorgung zum Teil privatisiert und staatlich gefördert (Riester-Rente), was der Finanzlobby einen Milliarden schweren neuen Markt eröffnete.

Der ehemalige Minister Walter Riester ging für Finanzunternehmen wie AWD, die Volksbank regelrecht auf Tour. Für das Jahr 2008 weist das Bundestagshandbuch 20 Auftritte des Namensgebers der Riester-Rente auf, die jeweils mit 7.000 Euro dotiert gewesen sein sollen. AWD ließ Riester auf einer Roadshow durch die Republik tingeln, wo er vor hunderten von AWD-Verkäufern sprach und sich mit ihnen ablichten ließ. Diese Fotos wurden bei Verkaufsgesprächen als Vertrauen stiftende Maßnahme eingesetzt.[6]

Maschmeyer und Christian Wulff

Der spätere deutsche Bundeskanzler Christian Wulff hat sich im Sommerurlaub Juli 2010 in einer Maschmeyer Villa auf Mallorca eingemietet. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert diesen Vorgang wie folgt: "[...]Ein Bundespräsident aber muss sich aus der Politik in diesem Sinne verabschieden; er definiert sich über Begriffe wie Respekt, Vorbild, Autorität. Der Präsident hat jeden Anschein zu vermeiden, er sei in irgendeiner Form irgendjemandem speziell dienlich - und selbst wenn es nur um einen Freundesdienst geht. Das hat Wulff in Maschmeyers Villa nicht bedacht."[7]

Maschmeyer, Rürup und die Pflegeversicherung

Maschmeyers Firmen-Sozius Bert Rürup ist einer der Berater von Familienministerin Kristina Schröder bei Themen wie der Einführung neuer Formen privater Versicherungen wie der Pflegeversicherung. [8]

Wirken

Als beeindruckendstes Lobby-Instrument des Carsten Maschmeyer werden im ARD-Exklusiv-Beitrag von 2011 seine Parties genannt. Dort seien stets außergewöhnliche Dinge geschehen und Prominenz aus Politik, Pop-Musik, Film und Fernesehen aufeinander getroffen. [9]In diesem Sinne ist auch seine Liason mit der Schauspielerin Veronica Ferres ein Faktor, der ihn bei Politikern interessant machen kann.

Zitate über Carsten Maschmeyer

"Das GELD-GENIE. Europas erfolgreichster junger Unternehmer erzählt"

Schlagzeile der BILD-Hannover[10]

"Ich mag den Mann. Er hat gesagt: Egal was heute reinkommt - ich lege 10 Prozent drauf!"

TV-Moderator Thomas Gottschalk über Carsten Maschmeyer in der Spendengala "Ein Herz für Kinder" am 18. Dezember 2010[11]

Zitate von Carsten Maschmeyer

"Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten."

"Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher."

Carsten Maschmeyer bei einem Showauftritt als Finanz-Zampano[12]

Weiterführende Informationen

ARD-Exklusiv Doku/Reportage "Der Drückerkönig und die Politik" (Erstausstrahlung am 12. Januar 2011)

Einzelnachweise

  1. Akademische Feierstunde: Ehrenpromotion an Carsten Maschmeyer verliehen, Website der Stiftung Universität Hildesheim, abgerufen am 27. Januar 2011
  2. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  3. Carsten Maschmeyer - Schein und Sein DIE ZEIT vom 4. November 2010 Nr. 45 und in ZEIT-Online von Anne Marohn vom 9. November 2010, abgerufen am 27. Januar 2011
  4. Carsten Maschmeyer, Swiss Life Organisation, abgerufen am 18. Januar 2011.
  5. Carsten Maschmeyer, Swiss Life Organisation, abgerufen am 18. Januar 2011.
  6. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  7. Freundesdienste auf Mallorca, Sueddeutsche Zeitung Online vom 30. Juli 2010, abgerufen am 18. Januar 2011.
  8. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  9. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  10. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  11. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
  12. Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.

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