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Atlas-Initiative

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Version vom 21. Oktober 2021, 08:30 Uhr von E. Martin (Diskussion | Beiträge) (Markus Krall als Initiator)
Atlas-Initiative
Rechtsform eingetragener Verein
Tätigkeitsbereich Verbreitung rechtslibertärer Vorstellungen zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
Gründungsdatum Mai 2019
Hauptsitz Eschenheimer Anlage 1, 60316 Frankfurt
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse Atlas Initiative


Die rechtslibertäre Atlas-Initiative für Recht und Freiheit (Atlas-Initiative) ist ein eingetragener Verein, dessen Zweck laut Satzung darin besteht, die Allgemeinheit im Sinne von § 52 Abgabenordnung auf geistigem und sittlichem Gebiet selbstlos zu fördern. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch die Organisation und Förderung einzelner Veranstaltungen, wie Vorträge, Schulungen, Diskussionen, Publikationen und alle weiteren zur Erreichung des Vereinszwecks geeignet erscheinenden Maßnahmen. Zu den Programmpunkten gehören: "Meinungsfreiheit statt politischer Korrektheit", "Marktwirtschaft statt Planwirtschaft", "Familie statt Kollektivismus" (Familie als Keimzelle des Staates), "Leistungsprinzip statt Gesinnungspatronage", "Verantwortungsethik statt Gesinnungsethik", wozu eine Beendigung der unkontrollierten und illegalen Einwanderung gehörten. Publiziert wird ein monatlicher "Atlas Newsletter", das "Megafon der Freiheit" sowie das Mitgliedermagazin „Magazin für Recht und Freiheit“. Darüber hinaus betreibt die Initiative einen YouTube-Kanal. Weiterhin werden Kampagnen organisiert wie #ichbinLeistungsträger. Die Atlas-Initiative hat keine Verbindungen zum Atlas Network.

Markus Krall als Initiator

Die Atlas-Initiative ist ein Projekt ihres Vorstandsvorsitzen Markus Krall, dem Hauptgeschäftsführer der Degussa Goldhandels GmbH, einem Unternehmen des Milliardärs August von Finck. Deren Geschäftsmodell darin besteht, Ängste vor einer Währungsreform oder einem Kollaps des Bankensystems zu schüren, um die eigenen Produkte (Gold, Silber und andere Edelmetalle) besser verkaufen zu können.[1][2] 2020 hat Krall das Buch "Die bürgerliche Revolution" publiziert". 2019 stellte er die Atlas-Initiative dem Hayek-Club Münster vor, dessen Vorsitzender Lüttmann Leiter der Niederlassung Düsseldorf der Degussa Goldhandel GmbH ist.[3] Ein weiteres Vorstandsmitglied ist die Unternehmerin Cornelia Meyer zur Heide, die zugleich dem münsteranischen Kreisvorstand der AfD angehört.[4] Krall ist Interviewpartner der rechtslibertären Denkfabrik Mises Institut Deutschland[5], das von leitenden Mitarbeitern der Degussa Goldhandels GmbH und anderen Finck-Unternehmen und einem Finanzberater gegründet worden ist. Weiterhin ist er Autor des Blogs des Mises Institute USA, Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft und Mitglied des päpstlichen Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem.[6][7] Seine Thesen verbreitet Krall regelmäßig in Tichys Einblick, wo auch für die Degussa Goldhandels GmbH geworben wird[8], in der rechtslibertären Monatsschrift "eigentümlich frei".[9] und auf Veranstaltungen der AfD. 2020 erhielt Krall die Roland Baader-Auszeichnung des Instituts für Austrian Asset Management im Rahmen der 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung.[10] Bei der Tagung referierten Krall, Markus Elsaesser und der 2021 wegen ungetreuer Geschäftsbesorgung und Urkundenfälschung zu Haft verurteilte Börsenspekulant und Hedgefondsmanager Florian Homm zum Thema „Folgt dem Shutdown die bürgerliche Revolution?“. Bei der Friedrich-Naumann-Stiftung durfte Krall am 18. April 2020 einen Vortrag zum Thema "Geldanlage und wahre Werte" halten.[11]

Vorwurf der Demokratiefeindlichkeit

Am 23. Januar 2020 referierte Krall bei der AfD Sachsen zum Thema „Wer rettet Europa“.[12] Dabei plädierte er für die Privatisierung der Infrastruktur, die ersatzlose Streichung der Energiewende, Steuersenkungen, das Recht des „unbescholtenen Bürgers auf das Tragen von Waffen“ und den Entzug des Wahlrechts für Arbeitslose. Auch in seinem Buch „Freiheit oder Untergang“ entwirft das Mitglied der Friedrich A. von Hayek - Gesellschaft eine Verfassung, nach der das Wahlrecht das Recht und die Pflicht jeden Bürgers beinhaltet, sich zwischen der Teilnahme an Wahlen und dem Empfang von Geld oder Sachleistungen aus der Hand des Staates zu entscheiden.[13] Die Idee eines Entzugs des Wahlrechts für die Bezieher von staatlichen Leistungen und Transferzahlungen geht auf Friedrich August von Hayek zurück.[14] Laut einer Studie des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung propagiert Krall eine „bürgerliche Revolution“, die eine reine Eigentümermarktgesellschaft mit direkter Demokratie und einem mit Vetorecht ausgestatteten Präsidenten oder Monarchen sowie einer fundamentalistischen Wertekulturpolitik anstrebt. [15] Nach Auffassung des Publizisten Andreas Kemper strebt die Atlas-Initiative den Sturz der Regierung an, wozu aktuell die Proteste in der Corona-Krise genutzt werden sollen, um sozialstaatliche Maßnahmen und das Allgemeine Wahlrecht abzuschaffen.[16]

Der Regionalkreis Oberpfalz/Niederbayern des Verbands Die Familienunternehmer - ASU, bei dem Krall im November 2020 einen Vortrag hielt, bezeichnet diesen dagegen als Referenten „mit klarem Bekenntnis zu Demokratie, Marktwirtschaft und Unternehmertum“.[17] Seine Zukunftsbilder seien klar und zum Teil radikal, aber auf jeden Fall zum Anhören und Nachdenken.

Leugnung des menschengemachten Klimawandels

Die Atlas-Initiative ist Kooperationspartner eines Appells von Leugnern des menschengemachten Klimawandels, der an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags gerichtet ist. Zu den Erstunterzeichnern gehören - neben Aktivisten des Europäisches Institut für Klima und Energie (EIKE) - der Vorstandsvorsitzende Markus Krall.

Vorstand

Bei der Gründung der Atlas-Initiative im Mai 2019 bis zu ihrem Ausscheiden im März 2021 waren neben Krall die folgenden weiteren Personen Mitglieder des Vorstands:

  • Thomas Putzmann, Frankfurter Galerist, Mitglied des Kuratoriums der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung[18], Autor des „European“. Die Videos der Atlas-Initiative wurden in der Galerie von Punzmann gedreht[19]
  • Serge Ragotzky, Professor für Wirtschaft und Umwelt an der Hochschule Nürtingen-Geislingen, war nach beruflichen Stationen bei Sal. Oppenheim, HSBC und UBS sechs Jahre lang als Managing Director für das deutsche Corporate Finance- Geschäft der pan-europäischen Investmentbank Kepler Cheuvreux (vormals Kepler Capital Markets) verantwortlich
  • Markus Ross, Geschäftsführer der Ceros Consulting Gmh (Ross wird aktuell nur noch als Mitglied des Teams bezeichnet)

Seit März 2021 sind im Handelsregister (Stand: 22.09.2021) neben Krall die folgenden neuen Vorstandsmitglieder eingetragen:

  • Hanns-Christian Salger, Rechtsanwalt, Honorarprofessor am Frankfurter Institute for Law and Finance, ehem. Sprecher der AfD Frankfurt[20], hält Vorträge bei der der AfD-nahen Desiderius Erasmus Stiftung
  • Wofgang Mousiol, Professor für Volkswirtschaft an der Technischen Hochschule Deggendorf, AfD-Kandidat bei der Bundestagswahl 2013 (Nr. 10 auf der Landesliste Hessen)[21], Leiter der Landesfachausschüsse „Außen- und Sicherheitspolitik" sowie „Geld- und Währungspolitik" der AfD[22]
  • Thomas Tschammer, Frankfurt

Auf der Atlas-Webseite wird aktuell (Stand: 26.09.2021) neben Krall und Salger als weiteres Vorstandsmitglied aufgeführt:

  • Benjamin Mudlack, Entrepreneur, ist Geschäftsführer der avantag GmbH, Salzbergen (Geschäftsgegenstand: Verwaltung des eigenen Vermögens, Beteiligung an anderen Unternehmen) und betreibt den Youtube-Kanal „Der ökonomische IQ“. Mudlack macht für die Atlas-Initiative die Medienarbeit

Team

Zum Team gehören:

  • Markus Ross (früheres Vorstandsmitglied), arbeitete als Broker, später als Branch Office Manager bei der Hornblower Fischer AG. Seit 1991 ist er Gründer und Geschäftsleiter bei der Ceros Consulting GmbH, parallel dazu fungiert er als Geschäftsführer der Polus Verlag GmbH, die u. a. den Adpunktum Newsletter herausgibt und vor Wahlen in Deutschland die Publikation „Denk Mal“ (www.adpunktum.de)

Mitglieder

Im Mai 2020 hatte die Atlas-Initiative rund 3.000 Mitglieder[23]

Weiterführende Informationen

Andreas Kemper: Atlas Initiative - Teil 1

Einzelnachweise

  1. Angst ist Gold, sueddeutsche.de vom 26.10.2016, abgerufen am 25.09.2021
  2. Kralls Profil als Redner, athenas.de, abgerufen am 25.09.2021
  3. Hayek-Preis Münster 2019, hayekclubmuenster.wordpress.com 02.07.2019, abgerufen am 25.09.2021
  4. Kritik an AfD-Nähe, wn.de vom 29.05.2018
  5. schmerzhafte wirtschaftliche und sogar politische Bereinigungskrise ist unvermeidbar, misesde,org vom 26.03.2018, abgerufen am 28.08.2021
  6. Was Sie schon immer über Inflation wissen sollten, hayek-institut.at vom 14.04.2021, abgerufen am 13.09.2021
  7. Markus Krall, skill.guide, abgerufen am 2110.2021
  8. Andreas Kemper Tichy nimmt Werbung von Degussa Goldhandel an, twitter.com vom 24.09.2020
  9. Markus Krall, ef-magazin.de, abgerufen am 31.08.2021
  10. 10. Hamburger Mark Banco Anlegertagung, ifaam-institut.de, abgerufen am 11.09.2021
  11. Ist Gold, was glänzt?. besseres-geldsystem.de, abgerufen am 22.09.2021
  12. Info-Abend der AfD Sachsen: Wer Arbeitslosengeld bekommt, soll nicht wählen dürfen, fr.de vom04.03.2020, abgerufen am 10.09.2021
  13. Analyse von Krall: „Freiheit oder Untergang (3), andreaskemper.org vom 20.05.2021
  14. Thomas Biebricher: Die politische Theorie des Neoliberalismus, Berlin 2021, S. 157
  15. Neue Rechte und Afd, Zeitschrift des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, Sonderausgabe 4, August 2021, diss-duisburg.de, abgerufen am 30.08.2021
  16. Atlas Initiative - Teil 1, andreaskemper.org vom 12.05.2020, abgerufen am 30.08.22021
  17. Die monetäre Krise Europas 3. November 2020, familienunternehmer.de, abgerufen am 20.10.2021
  18. Desiderius-Erasmus-Stiftung, inrur.is, abgerufen am 26.09.2021
  19. Atlas-Initiative -Teil 1, andreaskemper.org vom 21.05.2020, abgerufen am 26.09.2021
  20. Trojaner bei der AfD, fr.de vom 24.01.2014, abgerufen am 30.08.2012
  21. Der Landeswahlleiter für Hessen, hessen.de, abgerufen am 26.09.2021
  22. Referent der AfD Fulda in Ukraine festgesetzt, facebook.com vom 03.05.2019, abgerufen am 30.08.2012
  23. Bürger auf die Barrikaden?, tagespost.de vom 29.05.2020, abgerufen am 26.09.2021

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