European Privacy Association
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European Privacy Association | |
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Rechtsform | |
Tätigkeitsbereich | Lobbyismus Datenschutz |
Gründungsdatum | |
Hauptsitz | Brüssel |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | Brüssel |
Webadresse | europeanprivacyassociation.eu |
Die European Privacy Association (EPA) (deutsch: Europäische Datenschutz Gesellschaft) ist eine europäische Lobbyfirma mit Sitz in Brüssel, welche die Interessen großer Firmen der IT-Branche vertritt. Zu ihren Kunden gehören Facebook, Google, Microsoft und Yahoo.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Gründung, Gründer, Motive, lobbyrelevante Veränderungen
Organisationsstruktur und Personal
Mitglieder, Mitgliederorganisationen (Verbände); Organisationsstruktur, Rechtsform, zentrale Entscheidungsgremien, Sitz und Lobbybüros der Organisation; wichtige Personen (aktuell und ehemalig), z.B. Präsidium oder Cheflobbyisten (in Berlin/Brüssel)
Die Vorsitzende der EPA, Karin Riis-Jørgensen, war von 1994 bis 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments als Abgeordnete der dänischen liberalen Partei Venstre.[1] Sie stellt somit einen klassischen Fall des Drehtür-Effekts dar. Als Vorsitzende von EPA kann sie ihren Einfluss als ehemalige EU-Parlamentsabgeordnete und die im öffentlichen Dienst etablierten EU-Kontakte nutzen um die Interessen von Großunternehmen voranzubringen.
Verbindungen
Die European Privacy Association ist eng mit zwei im Lobbyregister der EU nicht registrierten Lobbyfirmen verbunden: der US-amerikanischen Firma DCI Group, und Competere Geopolitical Management. So war 2011 ein Berater mit einer DCI Group Email Adresse als Medienkontakt der EPA aufgeführt.[2] EPA's Managing Director, Pietro Paganini, ist zugleich Präsident der italienischen Lobbyfirma Competere Geopolitical Management, welche sich selbst als globale Kommunikationsfirma aus Rom mit Branchen in Brüssel und Washington beschreibt, und aktiv im Lobbyismus um Datenschutz und geistiges Eigentum ist.[3]
Finanzen
Die Mitgliedsbeiträge der EPA lagen in 2012 bei 100 € für "Fellows" und 10.000 € für Mitgliedsfirmen. Diese Angaben wurden seitdem jedoch von der Website der EPA entfernt.[4] Dies lässt eine äußerst kostspielige und professionelle Lobbyarbeit vermuten. Die Beiträge fließen in die Finanzierung exklusiver Büroflächen im Herzen Brüssels nahe des EU-Parlaments und zahlreiche Parlamentsveranstaltungen für Mitglieder.
Lobbystrategien und Einfluss
Ziele, Interessen, Ausrichtung (national vs. europ/internat.), Politkfelder; erkennbare Konstanten, Einflussstrategien; Abschätzung des Einflusses; Wichtigkeit des Akteurs
Der European Privacy Association wurde vorgeworfen, als astroturfing-Organisation zu agieren. Die EPA richtet regelmäßige Frühstücke mit EU-Parlamentsabgeordneten aus. Im Rahmen der europäischen Datenschutzdebatte versucht die EPA zu veranschaulichen, warum zum Beispiel "profiling" - die Erstellung eines Profils von Nutzern um diese durch gezielte Werbung anzusprechen - auch ohne explizite Zustimmung des Nutzers möglich sein sollte. Die EPA hat auch versucht, aktiv auf EU-Parlamentsabgeordnete Einfluss zu nehmen und diese zu bewegen, gewisse Änderungen an den Gesetzesvorschlägen zum Datenschutz vorzuschlagen.[5] Tatsächlich haben, wie lobbyplag.eu berichtet, manche EU-Parlamentsabgeordnete Gesetzesänderungen vorgeschlagen, die Wort für Wort von US-Technologielobbyisten vorgegeben wurden.[6]
Fallstudien und Kritik
Im Mai 2013 legte Corporate Europe Observatory Beschwerde gegen EPA's Eintrag in das freiwillige Lobbyregister der EU ein.[7] CEO warf der EPA vor, weder die Namen ihrer Kunden noch die Verbindungen zu anderen Lobbyfirmen offengelegt zu haben. Das in dem Register angegebene Budget von 75.000 € erschien zudem als zu niedrig um zahlreiche Parlamentsveranstaltungen, eine ehemalige EU-Parlamentsabgeordnete und Bürogebäude in Brüssel zu finanzieren. Auch erschien die Einordnung als Denkfabrik fragwürdig, da Denkfabriken laut der Definition des Registers hauptsächlich der Forschung dienen, und keine profitorientierten Verbände unter ihren Mitgliedern haben dürfen. Inzwischen hat EPA seine Daten im Register aktualisiert und ist nun nicht länger als Denkfabrik sondern unter „Gewerbe-, Wirtschafts- und Berufsverbände“ gelistet.[8] EPA bietet zudem einen Weblink zu ihren Kunden im Register. Der neue Eintrag enthält jedoch keinerlei Angaben zu den Beziehungen zu den beiden Lobbyfirmen DCI-Group und Competere Geopolitical Management, die in der Beschwerde explizit genannt wurden.
Weiterführende Informationen
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Einzelnachweise
- ↑ [1] EPA Executive Board, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [2] EPA Kontakte 2011, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [3] CEO Complaint to the Joint Transparency Register Secretariat, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [4] EPA Mitgliedsbeiträge 2012, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [5] Financial Times, Brussels: Astroturfing takes root, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [6] Neues von LobbyPlag, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [7] CEO Complaint to the Joint Transparency Register Secretariat, abgerufen am 04.07.2013
- ↑ [8] EPA Eintrag im Transparenzregister, abgerufen am 04.07.2013