ECE Projektmanagement
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ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG | |
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Branche | Immobilien |
Hauptsitz | Heegbarg 30, 22391 Hamburg, Tel: 040/ 606060 |
Lobbybüro Deutschland | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | http://www.ece.de |
ECE Projektmanagement (kurz ECE) ist ein Projektentwickler für Immobilien, vor allem Shoppingcenter.
Das Unternehmen betreibt nach eigenen Angaben 183 Shoppingcenter, hat einen Umsatz von 14,5 Mrd. Euro und bezeichnet sich als "europäischen Marktführer auf dem Gebiet innerstädtischer Shopping-Center".[1]
Viele der ECE-Projekte sind gesellschaftlich umstritten, ebenso die ECE-nahe Stiftung Lebendige Stadt als Plattform zur Image- und Netzwerkpflege für ECE.
Inhaltsverzeichnis
Kurzdarstellung und Geschichte
Die ECE wurde 1965 von Versandhaus-Unternehmer Werner Otto gegründet und befindet sich im Besitz der Familie Otto. Seit 2000 wird das Unternehmen von Alexander Otto geführt.[1] Der Firmenname stand ursprünglich für Einkaufs-Center Entwicklungsgesellschaft.
Struktur, Geschäftsfelder und Finanzen
- Geschäftsführung: Vorsitzender Alexander Otto, weitere Personen siehe [1]
- Geschäftsfelder: Shoppingcenter (185 in Betrieb, 14 in Bau oder Planung), Verkehrsimmobilien (Hauptbahnhöfe Leipzig, Köln, Hannover, Wien; Flughafen FraPort (in Planung/Bau)), Büro- und Spezialimmobilien, Hotels[1]
- Umsatz nach eigenen Angaben: 14,5 Mrd. Euro, ständiges Planungsvolumen 4 Mrd. Euro[1]
- Eine Projektübersicht findet sich auf der ECE-Webseite. Allerdings fehlt dort in Baden-Württemberg interessanterweise das Quartier am Mailänder Platz, das im Kontext von Stuttgart 21 entstehen soll.
Verbundene Unternehmen (unvollständig):
- Deutsche Einkaufs-Center Management G.m.b.H. (100%ige Tochter)
- Auxideico Gestión S.A.U. (2010 übernommen, Shoppingcentermanagement in Spanien)
Lobbyarbeit: Struktur und Strategien
Eine wichtige Rolle für die Image- und Kontaktpflege der ECE spielt die Stiftung Lebendige Stadt.
Mitgliedschaften in Verbänden und Instituten
ECE Projektmanagement ist nach eigener Angabe Mitglied in folgenden Verbänden:[2]
- International Council of Shopping Centers (Alexander Otto ist Chairman des Advisoryboards)
- agenda4
- Zentraler Immobilien Ausschuss(ZIA)
- Wissenschaftliche Vereinigung zur Förderung des Immobilienjournalismus
- EHI Retail Institute e. V.
- Handelsverband BAG
- German Council of Shopping Centers
- Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland
Folgenden Organisation gehört ECE Projektmanagement außerdem an:[3]
- Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen
- Urban Land Institute Germany
- Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft
Offene Fragen
- Wie ist die Lobbyarbeit organisiert?
- Gibt es ein Lobbybüro/ eine Repräsentanz in Berlin oder Brüssel?
- Welche politischen Interessen verfolgt ECE neben den konkreten Immobilienprojekten (Einflussnahme auf Rahmenbedingungen etc.)?
Fallbeispiele und Kritik
Stuttgart 21
Vorlage:Baulobby-Box
ECE möchte auf dem Stuttgart 21-Gelände ein 43 000 Quadratmeter großes Einkaufszentrum bauen, in einem Konsortium gemeinsam mit dem Baukonzern Strabag und der Bayerischen Bau und Immobiliengruppe (BBIG). Das Einkaufszentrum liegt auf dem freigewordenen ehemaligen Güterbahnhof. Diese Fläche ist Teil des Gesamtprojekts Stuttgart 21, aber nicht direkt von dem neuen Tiefbahnhof abhängig.Die Planungen wurden am 2.7.2010 in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Stuttgarts OB Wolfgang Schuster vorgestellt.[4]
Im Juli 2012 verkaufte ECE 78 Prozent der Anteile am derzeitig in der Bauphase befindlichen Einkaufszentrum an den Fondsbetreiber Hamburg Trust.[5]
Im Oktober 2010 entfachten Veröffentlichungen von Stern und Handelsblatt eine Diskussion über die ECE-nahe Stiftung Lebendige Stadt, in der zahlreiche zentrale Stuttgart 21-Unterstützer und Entscheidungsträger aktiv waren oder sind. Mehr in dem Artikel über die Stiftung.
Allgemeine Kritik
Viele Fußgängerzonen, vor allem von mittelgroßen Städten, sind mit Aufkommen von großen Einkaufszentren ruiniert worden. Beispiele gibt es zahlreiche: Hamburg-Harburg, Hamm, Augsburg, Oberhausen und Kempten.[6]
Die Probleme fangen bereits frühzeitig an, wie das Beispiel Bochum zeigt. Sobald ECE den Bau eines neuen Einkaufszentrum ankündigte, waren die Ladenflächen in der Fußgängerzone nicht mehr zu vermieten. Im Center sind die Flächen größer und billiger. Dementsprechend warten große Ketten erstmal darauf.[7]
ECE stellt sich dagegen gerne als Experten zum Beheben von Schwächen der Stadt dar. Dazu werden Prognosen verwendet, mit denen Einkaufzentren als Faktor der Stärke dargestellt werden. Mit diesen Informationen werden Bürgermeister strategisch angesprochen.[8]
Mit der zu ECE gehörenden Stiftung Lebendige Stadt versucht ECE zudem, zur Imagepflege als Förderer von Städten aufzutreten und Kontakte zu politischen Entscheidungsträgern zu fördern.
Weiterführende Informationen
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Firmendarstellung, ECE-Webseite, abgerufen am 16.10.2010
- ↑ Wir über uns - Mitgliedschaften, Homepage von ECE Projektmanagement, abgerufen am 27. Oktober 2010
- ↑ Wir über uns - Mitgliedschaften, Homepage von ECE Projektmanagement, abgerufen am 27. Oktober 2010
- ↑ "Quartier am Mailänder Platz" in Stuttgart, Pressemitteilung der ECE vom 2.7.2010, abgerufen am 16.10.2010.
- ↑ Europaviertel in Stuttgart - ECE verkauft an Hamburg Trust, Stuttgarter Zeitung vom 05.07.2012, abgerufen am 12.07.2012.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: „Unnötiger Aufenthalt ist nicht gestattet - Wie die vielen Shopping-Malls der Firma ECE die gewachsenen urbanen Strukturen in deutschen Städten zerstören“, vom 12.08.2011, abgerufen am 22.01.2013
- ↑ „Center gegen Zentrum“,taz vom 14/15.07.2012, abgerufen am 22.01.2013
- ↑ „Center gegen Zentrum“, taz vom 14/15.07.2012, abgerufen am 22.01.2013