E.ON

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Version vom 14. August 2015, 14:34 Uhr von ThomasH (Diskussion | Beiträge) (Fallbeispiele und Kritik)

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E.ON
Rechtsform Aktiengesellschaft (AG)
Tätigkeitsbereich Energiebranche
Gründungsdatum 16. Juni 2000
Hauptsitz Düsseldorf
Lobbybüro
Lobbybüro EU
Webadresse www.eon.com

E.ON ist Deutschlands größter Energiekonzern mit einem Umsatz von ca. 112 Mrd. Euro und weltweit 58.500 Mitarbeitern (Stand: 2014). Der Unternehmenssitz ist Düsseldorf. Von allen deutschen Energiekonzernen betreibt E.ON die meisten Atomkraftwerke. Hauptgeschäftsfelder des Unternehmens sind der Strom- und Gasmarkt.

Lobbyisten in Ministerien

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Kurzdarstellung und Geschichte

E.ON ist im Jahr 2000 aus einer Fusion der Mischkonzerne Viag und VEBA entstanden

Lobbystrategien und Einfluss

E.ON stiftete für das Forschungsinstitut für Energie der Rheinisch-Westfällische Technische Hochschule (RWTH) Aachen 40 Millionen Euro und finanziert damit gleich fünf Professuren des Instituts. Einer davon ist Bruno Thomauske, Professor für das Fach "Nuklearer Brennstoffkreislauf". Früher war er bei Vattenfall – heute liefert er entscheidende Gutachten für die Bundesregierung über das Atomendlager Gorleben.[1]

Fallbeispiele und Kritik

Seitenwechsel und kritikwürdiger Einfluss auf energiepolitische Entscheidungen

Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer
In den verschiedenen Debatten um die Zukunft der deutschen Atomkraft war E.ON stets an höchster Stelle beteiligt. Den rot-grünen „Atomausstieg“ verhandelten im Jahr 2000 für E.ON u.a. Walter Hohlefelder und Gerald Hennenhöfer - zwei Personen, die zuvor hintereinander die Abteilung „Reaktorsicherheit“ im Bundesumweltministerium geleitet hatten. Beide wechselten von der Position als "Deutschlands oberster Atomaufseher"[2] in führende Posten der Vorgängerkonzerne von E.ON. Auf staatlicher Seite verhandelte der spätere Seitenwechsler Alfred Tacke. Das Ergebnis war ein Vertrag, der von Hohlefelder und Hennenhöfer federführend mitgeschrieben und von den Bundestagsabgeordneten nur noch abgenickt wurde.[3]

Werner Müller und Alfred Tacke
2002 strebte E.ON die Übernahme des größten deutschen Gaskonzerns Ruhrgas AG an. Zunächst hatten Bundeskartellamt und Monopolkommission die Übernahme untersagt – es wurde ein Monopol im Gasgeschäft befürchtet. Doch das Wirtschaftsministerium setzte sich per Ministererlaubnis darüber hinweg. Da Wirtschaftsminister Werner Müller sich für befangen erklärte – er hatte zuvor für die E.ON-Vorgängerin Veba gearbeitet – überließ er seinem Staatssekretär Alfred Tacke die Entscheidung.[4] Trotz heftiger Kritik wurde die "Ministererlaubnis" daraufhin erteilt. Tacke wechselte kurz nach dem Vorfall zu Gunsten von E.ON in den Vorstand der STEAG, einer Tochter der RAG AG, deren größter Aktionär zum damaligen Zeitpunkt E.ON war. Müller erhielt Mitte 2003 den Vorstandsvorsitz der RAG; außerdem wurde später bekannt, dass er schon während seiner Amtszeit Rentenbezüge von E.ON erhielt.[5]

Manfred Overhaus
2004 holte Werner Müller den ehemaligen Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Manfred Overhaus, als Berater für Subventionsfragen zur RAG AG. Über eine Tochtergesellschaft erhält das Unternehmen Milliarden an öffentlichen Hilfen vom Staat. Als Regierungsbeamter hatte sich Overhaus zuvor vehement gegen staatliche Subventionen eingesetzt.[6]

Joachim Lang
Auch der Cheflobbyist der Berliner E.ON-Repräsentanz Joachim Lang kam aus der Politik, als er 2007 zu E.ON wechselte: Er arbeitete 2006/2007 als Referatsleiter im Bundeskanzleramt. Zuvor war er langjähriger Mitarbeiter von Norbert Röttgen, dem damaligen Parlamentarischen Geschäftsführers der Unionsfraktion im Bundestag und späteren Umweltminister.[7]


Als sich 2009 ein Regierungswechsel hin zu den atomfreundlichen Parteien CDU und FDP abzeichnete, setzte eine massive Lobbykampagne der Atomwirtschaft für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ein (siehe Deekeling Arndt Advisors, S. ##). Als die Laufzeitverlängerung nach

Hennenhöfer (nach E.On., zwischendurch Anwalt vom Staat finanziert, dann wieder pol. Amt)

Lobbyisten in Ministerien

Lobbyisten im Auswärtigen Amt

Zeitraum Unbekannte Einsatzdauer zwischen 2002 und November 2006, mindestens im November 2006[8][9]
Mitarbeiter Tina Zierul[10] (stellvertretende Leiterin des E.ON Lobbybüros in Berlin)
Bearbeitete Themen Einsatz in der Abteilung für Wirtschaft und nachhaltige Entwicklung;[9] Tina Zierul arbeitete im Planungsstab des Auswärtigen Amtes mit.[10]

Organisationsstruktur und Personal

Die Holding des Konzerns ist die E.ON SE (die E.ON AG ist am 15. November 2012 in die E.ON SE umgewandelt worden)

Der Vorstand

  • Johannes Teyssen (Vorstandsvorsitzender)
  • Leonhard Birnbaum
  • Jørgen Kildahl
  • Klaus-Dieter Maubach
  • Bernhard Reutersberg
  • Marcus Schenck
  • Mike Winkel

Quelle: [11]

Der Aufsichtsrat

Vertreter der Anteilseigner

  • Werner Wenning
 (Vorsitzender des Aufsichtsrats)
  • Denise Kingsmill CBE
, Anwältin, Mitglied im britischen Oberhaus
  • Ulrich Lehner (stellvertretender Vorsitzender), 
Mitglied des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA
  • René Obermann
, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Telekom AG
  • Karen de Segundo
, Juristin
  • Theo Siegert, 
Geschäftsführender Gesellschafter de Haen-Carstanjen & Söhne

Arbeitnehmervertreter

  • Erhard Ott (stellvertretender Vorsitzender), 
Mitglied des Bundesvorstands ver.di
  • Gabriele Gratz
, Vorsitzende des Betriebsrats der E.ON Global Commodities SE, Betrieb Essen
  • Eugen-Gheorghe Luha, 
Vorsitzender des Gas-Gewerkschaftsverbands Gaz Romania
  • Klaus Dieter Raschke, 
Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der E.ON Energie AG
  • Eberhard Schomburg, 
Vorsitzender des E.ON-Europabetriebsrats
  • Willem Vis
Leiter, Aus- und Weiterbildung Erzeugung E.ON Benelux N.V.

Quelle: [12]


Weiterführende Informationen

Laut der freiwilligen Auskunft im Lobbyregister der EU hat E.ON im Geschäftsjahr 2011 2.032.000€ für die direkte Lobbyarbeit bei den EU-Organen ausgegeben. [13]


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus

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Einzelnachweise

  1. Die Atomlobby unterwandert Universitäten Frankfurter Rundschau vom 02.11.2011, abgerufen am 07.11.2011
  2. Energie und Macht, Berliner Zeitung vom 03.07.2007, abgerufen am 14.08.2015
  3. "Die Frage war: ich oder sie?", Deutschlandradio Kultur vom 10.06.2011, abgerufen am 14.08.2015
  4. „Ich bin nicht befangen, aber...“, Focus Magazin vom 25.02.2002, abgerufen am 13.08.2015
  5. Werner Müller bezog als Minister Eon-Rente, Berliner zeitung vom 18.01.2005, abgerufen am 13.08.2015
  6. Overhaus berät die RAG, Handelsblatt vom 25.10.2004, abgerufen am 14.08.2015
  7. Wer lenkt die Lobbyisten?, PR Magazin 07/2011, abgerufen am 13.08.2015
  8. Antwort der Bundesregierung (pdf) auf kleine Anfrage der FDP-Fraktion zu "'Monitor' – Bericht über eine neue Art von Lobbyismus in Bundesministerien" vom 13.11.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
  9. 9,0 9,1 Antwort der Bundesregierung auf kleine Anfrage der Grünen-Fraktion zu "Mitarbeit von Beschäftigten von Verbänden und Wirtschaftsunternehmen in Bundesministerien und in nachgeordneten Bundesbehörden" vom 04.12.2006, letzter Zugriff 09.09.2011
  10. 10,0 10,1 Das Kartell - Im Würgegriff der Energiekonzerne, ZDF Frontal21 vom 14.08.2007. Abgerufen am 7. Juli 2011
  11. E.ON-Webseite-Vorstand abgerufen am 4.08.2013
  12. E.ON-Webseite-Aufsichtsrat abgerufen am 4.08.2013
  13. EU-Lobbyregister, Stand: 10.04.2013

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