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European Policy Information Center (EPICENTER) | |
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Rechtsform | |
Tätigkeitsbereich | Libertäres Think-Tank-Netzwerk |
Gründungsdatum | Oktober 2014 |
Hauptsitz | |
Lobbybüro | |
Lobbybüro EU | |
Webadresse | www.epicenternetwork.eu |
EPICENTER (European Policy Information Center) ist ein Think-Tank-Netzwerk, welcher als Nachfolger des seit 2009 inaktiven Stockholm Networks von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. 2023 hatte das Netzwerk 10 Mitglieder. Durch die Publikation und Verbreitung libertärer Positionen nimmt es Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte.
EPICENTER ist vom Institute of Economic Affairs (IEA) initiiert worden. Im EU Transparenzregister gab EPICENTER an, im Jahr 2016 vollständig vom IEA finanziert und personell ausgestattet zu sein.[1] Adam Bartha, Head of International Relations beim IEA, ist Direktor des EPICENTER. Jacob Farley, ehemaliger General Intern bei IEA, ist Projektmanager.[2]
Inhaltsverzeichnis
Lobbystrategien und EinflussAktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf ihrer Internetseite veröffentlicht EPICENTER regelmäßig Blog-Einträge zu (tages-)politischen Themen (wie beispielsweise der Griechenland-Krise oder dem Gesetz zur Einführung von Warnbildern auf Zigarettenpackungen) und kommentiert das Geschehen aus neoliberaler Perspektive. Jeden Mittwoch wird außerdem ein „Wednesday Briefing“ veröffentlicht, ein freier Marktkommentar zu aktuellen EU-politischen Themen.
EPICENTER erstellt Publikationen sowie Briefings, organisiert Veranstaltungen und betreibt einen Blog. Das Center wirkt als Plattform für seine Mitglieder, so werden zum Beispiel Publikationen der teilnehmenden Think Tanks auch über EPICENTER weiter verbreitet oder gleich von EPICENTER publiziert. Ebenso werden Veranstaltungen der einzelnen Think Tanks über EPICENTER beworben. Auch eine Rubrik „Forschung“ gibt es, die jedoch seit Oktober 2014 mit „coming soon“ versehen ist. Die Existenz einer Forschungsrubrik verleiht dem Think Tank einen wissenschaftlichen Charakter und somit eine stärkere Glaubwürdigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung.
Kooperation mit dem Atlas Network[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
EPICENTER arbeitet eng mit mit den europäischen Partnern des Atlas Network zusammen und wurde 2023 mit dem Europe Liberty Award des Netzwerks ausgezeichnet.[3]
Fallbeispiele und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nanny State Index[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Projekt des EPICENTERS ist der Nanny State Index 2016. Dort werden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“[14] „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert.
Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food. Auch die Anbringung von Warnhinweisen auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt.
Aktivitäten im Interesse der Tabakwirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Institute of Economic Affairs (IEA), Initiator und Finanzier von EPICENTER, hatte lange Zeit enge Verbindungen zur Tabakakwirtschaft.[5] Philipp Morris gehörte 2017 zu den Spendern von EPICENTER. In einem „Briefing“ kritisierte EPICENTER 2021 Pläne der EU, den Konsum von Alkohol, Tabak, e-Zigaretten und ungesunden Nahrungsmitteln zu reduzieren.[6] Solche Vorhaben werden als „nanny state interventions“ bezeichnet. Verfasser ist Christopher Snowdon, Head of Lifestyle Economics beim IEA. Snowdon nahm am 24. Mai 2023 an einer Konferenz teil, auf der Vertreter von Lobbyagenturen, Denkfabriken und sonstige Organisationen, die der Tabakwirtschaft nahe stehen, zum Thema EUROPEAN OUTLOOK ON POLICY, REGULATION AND IMPACT Pläne für eine Beeinflussung der nationalen und EU-Gesetzgebung, insbesondere der Tobacco Excise Duty Directive, erörterten.[7] Dabei präsentierte Snowdon einen „alternative smoke-free plan“, zu dem „Correcting misinformation about vapering“ und „Amending legislation to adress market failures“ gehören. Weitere Referenten waren Cipriano Boboi von der Independent European Vape Alliance, Marija Obradovic von ECigIntelligence, Martin Cullip von der Taxpayers Protection Alliance und Bas Tonnaer von der Rothman & Roman Group
Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
EPICENTER besteht aus zehn Think Tanks, von denen einige zuvor Mitglieder des Stockholm Networks waren. Es handelt sich um:
- Center for Political Studies (Dänemark)
- Civil Development Forum (Polen)
- Institut Economique Molinari (Frankreich)
- Institute of Economic Affairs (Großbritannien)
- Institute for Economic and Social Studies (Slowakei)
- Instituto Bruno Leoni (Italien). Dieses ist Mitglied der Cooler Heads Coaltion
- KEFiM (Griechenland)
- Lithuanian Free Market Institute (Litauen)
- Prometheus (Deutschland)
- Timbro (Schweden)
Direktor: Adam Bartha, Head of International Outreach beim Institute of Economic Affairs (IEA), ehem. Koch Summer Fellow in the Publications Department of the Independent Institute in California.
Project Manager: Jacob Farley, ehem. General Intern beim Institute of Economic Affairs (IEA)
Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Über die Finanzierung des Netzwerks gibt EPICENTER keine Auskunft, betont jedoch, dass die Finanzierung durch Steuergelder nicht akzeptiert wird. Im EU Transparenzregister gab EPICENTER an, im Jahr 2016 vollständig vom Institute of Economic Affairs (IEA) finanziert und personell ausgestattet zu sein.[8] Laut EU Transparenzregister gehörte Philipp Morris International Inc. im Jahr 2017 zu den Spendern von EPICENTER
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tobacco Tactics, Stand: 05.02.2020
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Eintrag im EU Transparenzregister, web.archiv.org, abgerufen am 18.07.2023
- ↑ Jacob Farley, iea.org, abgerufen am 18.07.2023
- ↑ EPICENTER wins 2023 Europe Liberty Award, atlasnetwork.org vom 25.03.2023, abgerufen am 11.07.2023
- ↑ Nanny State Criteria nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016
- ↑ IEA: history of close Ties with tobacco Industry, tobaccotactics.org vom 15.12.2020, abgerufen am 18.07.2023
- ↑ Over-reach: The EU’s lifestyle regulation plans, epicenterntwork.eu vom 04.02.2021
- ↑ Agenda, ends-conference.com, abgerufen am 18.07.2023
- ↑ Eintrag im EU Transparenzregister, web.archiv.org, abgerufen am 18.07.2023
{{BoxOrganisation | Name = European Policy Information Center (EPICENTER) | Logo = [[Datei:Logocircle.jpg|none]] | Rechtsform = | Tätigkeitsbereich = Libertäres Think-Tank-Netzwerk | Gründungsdatum = Oktober 2014 | Hauptsitz = | Lobbybüro = | Lobbybüro EU = | Homepage = [http://www.epicenternetwork.eu/ www.epicenternetwork.eu] }} '''EPICENTER''' (European Policy Information Center) ist ein Think-Tank-Netzwerk, welcher als Nachfolger des seit 2009 inaktiven [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. 2023 hatte das Netzwerk 10 Mitglieder. Durch die Publikation und Verbreitung libertärer Positionen nimmt es Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte. == Lobbystrategien und Einfluss == Auf ihrer Internetseite veröffentlicht EPICENTER regelmäßig Blog-Einträge zu (tages-)politischen Themen (wie beispielsweise der Griechenland-Krise oder dem Gesetz zur Einführung von Warnbildern auf Zigarettenpackungen) und kommentiert das Geschehen aus neoliberaler Perspektive. Jeden Mittwoch wird außerdem ein „Wednesday Briefing“ veröffentlicht, ein freier Marktkommentar zu aktuellen EU-politischen Themen. [[EPICENTER]] ist vom [[Institute of Economic Affairs]] (IEA) initiiert worden. Im EU Transparenzregister gab EPICENTER an, im Jahr 2016 vollständig vom IEA finanziert und personell ausgestattet zu sein.<ref>[https://web.archive.org/web/20180130093530/http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=080362721653-38 Eintrag im EU Transparenzregister], web.archiv.org, abgerufen am 18.07.2023</ref> Adam Bartha, Head of International Relations beim IEA, ist Direktor des [[EPICENTER]]. Jacob Farley, ehemaliger General Intern bei IEA, ist Projektmanager.<ref>[https://iea.org.uk/staff/jacob-farley/ Jacob Farley], iea.org, abgerufen am 18.07.2023</ref> == Aktivitäten == EPICENTER erstellt [https://www.epicenternetwork.eu/publications/ Publikationen] sowie [https://www.epicenternetwork.eu/briefings/ Briefings], organisiert [https://www.epicenternetwork.eu/events/ Veranstaltungen] und betreibt einen [https://www.epicenternetwork.eu/blog/ Blog]. Das Center wirkt als Plattform für seine Mitglieder, so werden zum Beispiel Publikationen der teilnehmenden Think Tanks auch über EPICENTER weiter verbreitet oder gleich von EPICENTER publiziert. Ebenso werden Veranstaltungen der einzelnen Think Tanks über EPICENTER beworben. Auch eine Rubrik „Forschung“ gibt es, die jedoch seit Oktober 2014 mit „coming soon“ versehen ist. Die Existenz einer Forschungsrubrik verleiht dem Think Tank einen wissenschaftlichen Charakter und somit eine stärkere Glaubwürdigkeit in der öffentlichen Wahrnehmung. == Fallbeispiele und Kritik == ==Kooperation mit dem Atlas Network== EPICENTER arbeitet eng mit mit den europäischen Partnern des [[Atlas Network]] zusammen und wurde 2023 mit dem Europe Liberty Award des Netzwerks ausgezeichnet.<ref>[https://www.atlasnetwork.org/articles/epicenter-wins-2023-europe-liberty-award EPICENTER wins 2023 Europe Liberty Award], atlasnetwork.org vom 25.03.2023, abgerufen am 11.07.2023</ref> == Fallbeispiele und Kritik == ===Nanny State Index=== Ein Projekt des EPICENTERS ist der [http://nannystateindex.org/ Nanny State Index 2016]. Dort werden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“<ref>[http://nannystateindex.org/nanny-state-criteria/ Nanny State Criteria] nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016</ref> „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert. Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food. Auch die Anbringung von Warnhinweisen auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt. == =Aktivitäten im Interesse der Tabakwirtschaft=== Das [[Institute of Economic Affairs]] (IEA), Initiator und Finanzier von EPICENTER, hatte lange Zeit enge Verbindungen zur Tabakakwirtschaft.<ref>[https://tobaccotactics.org/article/iea-history-of-close-ties-with-the-tobacco-industry/ IEA: history of close Ties with tobacco Industry], tobaccotactics.org vom 15.12.2020, abgerufen am 18.07.2023</ref> Philipp Morris gehörte 2017 zu den Spendern von EPICENTER. In einem „Briefing“ kritisierte EPICENTER 2021 Pläne der EU, den Konsum von Alkohol, Tabak, e-Zigaretten und ungesunden Nahrungsmitteln zu reduzieren.<ref>[https://www.epicenternetwork.eu/research/briefings/over-reach-the-eus-lifestyle-regulation-plans/ Over-reach: The EU’s lifestyle regulation plans], epicenterntwork.eu vom 04.02.2021</ref> Solche Vorhaben werden als „nanny state interventions“ bezeichnet. Verfasser ist [https://tobaccotactics.org/article/christopher-snowdon/ Christopher Snowdon], Head of Lifestyle Economics beim IEA. Snowdon nahm am 24. Mai 2023 an einer Konferenz teil, auf der Vertreter von Lobbyagenturen, Denkfabriken und sonstige Organisationen, die der Tabakwirtschaft nahe stehen, zum Thema EUROPEAN OUTLOOK ON POLICY, REGULATION AND IMPACT Pläne für eine Beeinflussung der nationalen und EU-Gesetzgebung, insbesondere der Tobacco Excise Duty Directive, erörterten.<ref>[https://www.ends-conference.com/ends-europe/agenda?EventId=6395 Agenda], ends-conference.com, abgerufen am 18.07.2023</ref> Dabei präsentierte Snowdon einen „alternative smoke-free plan“, zu dem „Correcting misinformation about vapering“ und „Amending legislation to adress market failures“ gehören. Weitere Referenten waren Cipriano Boboi von der [https://www.lobbyfacts.eu/datacard/independent-european-vaping-alliance?rid=132577234842-10 Independent European Vape Alliance], Marija Obradovic von [https://ecigintelligence.com/ ECigIntelligence], Martin Cullip von der [https://tobaccotactics.org/article/taxpayers-protection-alliance/ Taxpayers Protection Alliance] und Bas Tonnaer von der [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=531450142697-16 Rothman & Roman Group] == Organisationsstruktur, Personal und Verbindungen == EPICENTER besteht aus zehn Think Tanks, von denen einige zuvor Mitglieder des [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] waren. Es handelt sich um: *Center for Political Studies (Dänemark) *Civil Development Forum (Polen) * Institut Economique Molinari (Frankreich) * [[Institute of Economic Affairs]] (Großbritannien) *Institute for Economic and Social Studies (Slowakei) * Instituto Bruno Leoni (Italien) . Dieses ist Mitglied der [https://www.desmog.com/cooler-heads-coalition/ Cooler Heads Coaltion] *KEFiM (Griechenland) * Lithuanian Free Market Institute (Litauen) *[[Prometheus]] (Deutschland) * [[Timbro]] (Schweden) Direktor: Adam Bartha, Head of International Outreach beim [[Institute of Economic Affairs ]] (IEA), ehem. Koch Summer Fellow in the Publications Department of the Independent Institute in California. Project Manager: Jacob Farley, ehem. General Intern [[beim beim [[Institute of Economic Affairs]] (IEA) == Finanzen == Über die Finanzierung des Netzwerks gibt EPICENTER keine Auskunft, betont jedoch, dass die Finanzierung durch Steuergelder nicht akzeptiert wird. Im EU Transparenzregister gab EPICENTER an, im Jahr 2016 vollständig vom [[Institute of Economic Affairs]] (IEA) finanziert und personell ausgestattet zu sein.<ref>[https://web.archive.org/web/20180130093530/http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=080362721653-38 Eintrag im EU Transparenzregister], web.archiv.org, abgerufen am 18.07.2023</ref> Laut [https://www.lobbyfacts.eu/datacard/philip-morris-international-inc?rid=51925911965-76&sid=89492 EU Transparenzregister] gehörte Philipp Morris International Inc. im Jahr 2017 zu den Spendern von EPICENTER ==Weiterführende Informationen== [https://tobaccotactics.org/article/EPICENTER/ Tobacco Tactics, Stand: 05.02.2020] {{spendenbanner}} == Einzelnachweise == <references/> [[Kategorie: Think tank]]
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'''EPICENTER''' (European Policy Information Center) ist ein Think-Tank-Netzwerk, welcher als Nachfolger des seit 2009 inaktiven [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. 2023 hatte das Netzwerk 10 Mitglieder. Durch die Publikation und Verbreitung libertärer Positionen nimmt es Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte. |
'''EPICENTER''' (European Policy Information Center) ist ein Think-Tank-Netzwerk, welcher als Nachfolger des seit 2009 inaktiven [[Stockholm Network | Stockholm Networks]] von 6 europäischen Think Tanks im Oktober 2014 gegründet wurde. 2023 hatte das Netzwerk 10 Mitglieder. Durch die Publikation und Verbreitung libertärer Positionen nimmt es Einfluss auf die öffentliche und politische Debatte. |
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[[EPICENTER]] ist vom [[Institute of Economic Affairs]] (IEA) initiiert worden. Im EU Transparenzregister gab EPICENTER an, im Jahr 2016 vollständig vom IEA finanziert und personell ausgestattet zu sein.<ref>[https://web.archive.org/web/20180130093530/http://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=080362721653-38 Eintrag im EU Transparenzregister], web.archiv.org, abgerufen am 18.07.2023</ref> Adam Bartha, Head of International Relations beim IEA, ist Direktor des [[EPICENTER]]. Jacob Farley, ehemaliger General Intern bei IEA, ist Projektmanager.<ref>[https://iea.org.uk/staff/jacob-farley/ Jacob Farley], iea.org, abgerufen am 18.07.2023</ref>
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EPICENTER erstellt [https://www.epicenternetwork.eu/publications/ Publikationen] sowie [https://www.epicenternetwork.eu/briefings/ Briefings], organisiert [https://www.epicenternetwork.eu/events/ Veranstaltungen] und betreibt einen [https://www.epicenternetwork.eu/blog/ Blog]. Das Center wirkt als Plattform für seine Mitglieder, so werden zum Beispiel Publikationen der teilnehmenden Think Tanks auch über EPICENTER weiter verbreitet oder gleich von EPICENTER publiziert. Ebenso werden Veranstaltungen der einzelnen Think Tanks über EPICENTER beworben. |
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==Kooperation mit dem Atlas Network==
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EPICENTER arbeitet eng mit mit den europäischen Partnern des [[Atlas Network]] zusammen und wurde 2023 mit dem Europe Liberty Award des Netzwerks ausgezeichnet.<ref>[https://www.atlasnetwork.org/articles/epicenter-wins-2023-europe-liberty-award EPICENTER wins 2023 Europe Liberty Award], atlasnetwork.org vom 25.03.2023, abgerufen am 11.07.2023</ref>
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== Fallbeispiele und Kritik == |
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− | Ein Projekt des EPICENTERS ist der [http://nannystateindex.org/ Nanny State Index |
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+ | Ein Projekt des EPICENTERS ist der [http://nannystateindex.org/ Nanny State Index]. Dort werden die 28 EU-Mitgliedstaaten daraufhin untersucht, wo man „am schlechtesten essen, trinken, rauchen und vaporisieren kann.“<ref>[http://nannystateindex.org/nanny-state-criteria/ Nanny State Criteria] nannystateindex.org, abgerufen am 01.07.2016</ref> „Am schlechtesten“ ist in diesem Falle jedoch gleichzusetzen mit „am reguliertesten“. So wurde jede Richtlinie, die das Rauchen, Vaporisieren, Essen oder Trinken beschränkt als dem Kunden schädlich interpretiert. |
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Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food. Auch die Anbringung von Warnhinweisen auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt. |
Neben Steuern und Werbeeinschränkungen werden Richtlinien, die dem Gesundheitsschutz dienen als „schlecht“ pauschalisiert: etwa Rauchverbote an bestimmten öffentlichen Orten oder die Einigung auf Beschränkungen von bestimmten Zutaten (etwa Zucker) in Fast Food. Auch die Anbringung von Warnhinweisen auf Tabak- oder Alkoholprodukten treibt den Nanny State Index eines Staates in die Höhe. Solche regulierende Richtlinien verringern, laut EPICENTER, die Lebensqualität der Individuen. So werden Einschränkungen der Auswahl, höhere Preise oder die Vorenthaltung von Informationen (durch Werbeverbote) als Argumente angeführt. |
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+ | Das [[Institute of Economic Affairs]] (IEA), Initiator und Finanzier von EPICENTER, hatte lange Zeit enge Verbindungen zur Tabakakwirtschaft.<ref>[https://tobaccotactics.org/article/iea-history-of-close-ties-with-the-tobacco-industry/ IEA: history of close Ties with tobacco Industry], tobaccotactics.org vom 15.12.2020, abgerufen am 18.07.2023</ref> Philipp Morris gehörte 2017 zu den Spendern von EPICENTER. In einem „Briefing“ kritisierte EPICENTER 2021 Pläne der EU, den Konsum von Alkohol, Tabak, e-Zigaretten und ungesunden Nahrungsmitteln zu reduzieren.<ref>[https://www.epicenternetwork.eu/research/briefings/over-reach-the-eus-lifestyle-regulation-plans/ Over-reach: The EU’s lifestyle regulation plans], epicenterntwork.eu vom 04.02.2021</ref> Solche Vorhaben werden als „nanny state interventions“ bezeichnet. Verfasser ist [https://tobaccotactics.org/article/christopher-snowdon/ Christopher Snowdon], Head of Lifestyle Economics beim IEA. Snowdon nahm am 24. Mai 2023 an einer Konferenz teil, auf der Vertreter von Lobbyagenturen, Denkfabriken und sonstige Organisationen, die der Tabakwirtschaft nahe stehen, zum Thema EUROPEAN OUTLOOK ON POLICY, REGULATION AND IMPACT Pläne für eine Beeinflussung der nationalen und EU-Gesetzgebung, insbesondere der Tobacco Excise Duty Directive, erörterten.<ref>[https://www.ends-conference.com/ends-europe/agenda?EventId=6395 Agenda], ends-conference.com, abgerufen am 18.07.2023</ref> Dabei präsentierte Snowdon einen „alternative smoke-free plan“, zu dem „Correcting misinformation about vapering“ und „Amending legislation to adress market failures“ gehören. Weitere Referenten waren Cipriano Boboi von der [https://www.lobbyfacts.eu/datacard/independent-european-vaping-alliance?rid=132577234842-10 Independent European Vape Alliance], Marija Obradovic von [https://ecigintelligence.com/ ECigIntelligence], Martin Cullip von der [https://tobaccotactics.org/article/taxpayers-protection-alliance/ Taxpayers Protection Alliance] und Bas Tonnaer von der [https://ec.europa.eu/transparencyregister/public/consultation/displaylobbyist.do?id=531450142697-16 Rothman & Roman Group] |
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Direktor: Adam Bartha, Head of International Outreach beim [[Institute of Economic Affairs ]] (IEA), ehem. Koch Summer Fellow in the Publications Department of the Independent Institute in California. |
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