Carsten Maschmeyer: Unterschied zwischen den Versionen
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Carsten Maschmeyer (* 8. Mai 1959 in Bremen) ist ein deutscher Finanz- und Versicherungsunternehmer und Finanzlobbyist. Maschmeyer war herausragende Figur des Finanz-Dienstleisters AWD, der im Verdacht steht tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmobilien und extrem riskante geschlossene Fonds verkaufte. Neben den Anlagestrategien gerieten auch die Verkaufspraktiken von AWD und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik als "Drückerkolonnen".[1] Später verkaufte er AWD an den Schweizer Renten- und Versicherungskonzern Swisslife, an der er fortan selbst Anteile hielt[2], und gründete mit dem ehemaligen "Wirtschaftsweisen" Bert Rürup die MaschmeyerRürup AG. entscheidend am Aufbau des Finanzdienstleisters AWD beteiligt und langjähriger Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Zudem war er Vorsitzender der MaschmeyerRürup AG, die er 2010 gemeinsam mit dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup gegründet hatte. Mittlerweile ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater im Rahmen der Maschmeyer Group tätig.
Maschmeyer ist bekannt dafür, zahlreiche Beziehungen zu aktuellen und ehemaligen Politikern auf Landes- und Bundesebene zu pflegen. Zu seinem Netzwerk zählen u.a. Gerhard Schröder, Christian Wulff, Philipp Rösler und Ursula von der Leyen.[31]
Sein Vermögen wurde Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt.[42]
Inhaltsverzeichnis
Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Januar 2010 Gründer und -2013 Vorstandsvorsitzender der MaschmeyerRürup AG
- seit Mai 2009-2011 Mitglied des Verwaltungsrats der Swiss Life Holding AG
- 2009 Ernennung zum Ehrendoktor durch die Universität Hildesheim
- Sept. 2008–März 2009 Co-CEO von des AWD
- 2007 Verkauf von AWDder AWD-Anteile an die Swiss Life Holding AG
- 1998 Vorstandsvorsitzender der des AWD Holding AG
- 1988 Gründung des Finanzdienstleisters AWD[5]Einstieg beim AWD und Übernahme der Mehrheit
- 1983 Landesdirektor der OVB Vermögensberatung
weitere Funktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Vorsitzender der Maschmeyer Group
- Vorsitzender des Wahlausschusses der AWD-Stiftung Kinderhilfe
- Vorstandsvorsitzender im Förderverein Internationale Stiftung Neurobionik
- stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Neurobionik
- Mitglied des Kuratoriums der Standortinitiative Deutschland - Land der Ideen[63]
Verbindungen / Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Maschmeyer und Gerhard Schröder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wahlkampfspenden
Laut ARD-Exklusiv unterstützte Maschmeyer den niedersächsischen Wahlkampf des damaligen Ministerpräsidenten Gerhard Schröder im Jahr 1998 mit einer kostspieligen Wahlkampfaktion, einer Anzeigenkampagne für ca. 650.000 DM. Schröder siegte so triumphal, dass er anstelle von Oskar Lafontaine zum Kanzlerkandidaten der SPD ausgerufen wurde.
Nach Informationen des ARD-Magazins Panorama von April 2011 unterstützte Maschmeyer Gerhard Schröder auch im folgenden Bundestagswahlkampf. Angeblich soll er über einen Strohmann , anonym, eine 150.000 Mark teure Anzeige der Wahlinitiative „Handwerk und Mittelstand für Gerhard Schröder“, die in der F.A.Z., der Welt und der Welt am Sonntag erschien, finanziert haben [74]. Maschmeyer bestreitet die Spende [85]. Bettina Raddaz, führende Beamtin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, hingegen bestätigt die Aktion gegenüber Panorama und gibt an, sie über ihr Büro abgewickelt zu haben. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Walter Steinmeier, damals Chef der Staatskanzlei, soll laut Panorama über die anonyme Spende informiert gewesen sein [96]. Dem Parteiengesetz nach müssen Großspenden über 50.000 € beim Bundestagspräsidenten gemeldet werden.
- Riester-Rente
In der Ära Schröder wurde unter Arbeitsminister Walter Riester und Bert Rürup die deutsche Altersvorsorge zum Teil privatisiert und staatlich gefördert (Riester-Rente), was der Finanzlobby einen Milliarden schweren neuen Markt eröffnete.[10geändert. Ab nun wurden private Zusatzversicherungen staatlich gefördert: die sogenannte Riester-Rente eröffnete den Finanzkonzernen einen milliardenschweren Markt.[7]
Bereits vor der Bundestagswahl 1998 hatte sich Gerhard Schröder dafür ausgesprochen, künftig private Altersvorsorge staatlich zu fördern. Als die Riester-Rente 2002 im Rahmen des Altersvermögensgesetzes kam, war Carsten Maschmeyer jedoch unzufrieden. Sie sei zu kompliziert und bedürfe einer langen Erklärung durch die Finanzvermittler. Zudem bringe sie nur wenig Provision ein.[118]
In einem Brief an das Kanzleramt erklärte Maschmeyer im Februar 2002, warum die private Zusatzrente nur mithilfe der Vermittler ein Erfolg werden könne. Darüber hinaus kündigte er an, dass sich seine Fachleute an Achim Bertuleit wenden werden, der für die Rentenpolitik der damaligen Bundesregierung zuständig war. Aus dem Brief an Schröder lässt sich schließen, dass Maschmeyer zuvor mit dem Bundeskanzler über die Rentenreform gesprochen hatte. Über den persönlichen Kontakt zu Schröder, sorgte er somit für einen direkten Zugang seiner Fachleute Mitarbeiter zu dem zuständigen Referat im Kanzleramt. Während der Saisonabschlussfeier des Fußballclubs Hannover 96 , kam es im Sommer 2003 in Maschmeyers Villa zu einem Gespräch über die Rentenpolitik zwischen Maschmeyer und Schröder, wie der „Stern“ berichtete. Dabei bezieht sich das Magazin auf einen Brief, den Maschmeyer an Schröders Privatanschrift adressiert hatte. Darin erklärt er, dem Wunsch des Bundeskanzlers nach einem Vorschlag für eine Rentenreform nachzukommen.[129]
Laut „Stern“ entwickelte sich zwischen Maschmeyer und Schröder ein intensives Vertrauensverhältnis. Im Mai 2004 war Gerhard Schröder als Gast auf Maschmeyers Geburtstagsfeier eingeladen. Offenbar kam es währenddessen zu einem Gespräch über eine Rentenreform, wie aus einem Brief Maschmeyers an Sigrid Krampitz, die Büroleiterin des damaligen Kanzlers, hervorgeht. Darin bittet Maschmeyer um einen Termin für ein geplantes Treffen mit Schröder und Frank-Walter Steinmeier, um über die Rentenreform zu beraten. Zudem kündigt er an in Begleitung eines Fachkundigen Vorstands einer großen Versicherung zu erscheinen, wie es zuvor mit Schröder abgemacht gewesen sei.[1310]
Am 1. Januar 2005 trat das Alterseinkünftegesetz in Kraft, wodurch sechs von elf Kriterien wegfielen die ein Finanzprodukt erfüllen musste, um als Riester-Rente staatlich gefördert zu werden. Somit konnten Versicherungen leichter Riester-Produkte entwerfen und anbieten. Zusätzlich war es nun möglich, die neue neu eingeführte „Rürup-Rente“ anzubieten, die Freiberufler und Selbständige mit erheblichen Steuervorteilen zum Abschluss einer privaten Rentenversicherung bewegen sollte.[1411] In der Folge wurde die private Altersvorsorge zu einem Umsatzschwerpunkt der AWD. In diesem Zusammenhang sprach Maschmeyer von einem „Wachstumsmarkt über Jahrzehnte“ und „dem größten Boom, den sie je erlebte“ für die Finanzdienstleistungsbranche. Im Jahr 2007 erzielte der AWD Rekord-Umsatzerlöse und den höchsten Jahresüberschuss seit Unternehmensgründung.[1512] Der Aktienkurs der AWD stieg und Maschmeyer verkaufte Anteile für sich und seine Familie im Wert von 235 Millionen Euro.[1613]
- Rechte an Schröders Biographie
Wie der „Stern“ im November 2014 berichtete, zahlte Maschmeyer Gerhard Schröder, nach dessen ausscheiden Ausscheiden aus dem Kanzleramt, mehr als zwei Millionen Euro für die Rechte an seiner Autobiographie. 2011 hatte der „Spiegel“ noch von einer bis dato bekannten Zahlung über eine Millionen Euro berichtet.[1714] Diese Summe wurde Ende 2013 von Carsten Maschmeyer in einem Interview bestätigt. Im selben Interview bezeichnete Maschmeyer den Deal mit Schröder als „sehr gutes Geschäft“.[1815] Angesichts späterer Verkaufszahlen, nennt „Stern“-Reporter Oliver Schröm die gezahlte Summe jedoch ein „absurd hohes Honorar“. Der Verlag Hoffmann und Campe ließ mittlerweile Verlauten, dass er Maschmeyer für das Werk einen Vorschuss von einer Millionen Euro gezahlt habe. Darüber hinaus seinen keine weiteren Zahlungen mehr erfolgt.[1916]
Die Verhandlungen mit den Verlagen begannen erst nach dem Regierungswechsel Ende 2005. Maschmeyer trat dabei als Berater auf. Auch die Zahlung der zwei Millionen Euro erfolgte erst, als Schröder nicht mehr im Amt war. Die Übereinkunft zwischen Maschmeyer und Schröder kam, laut „Stern“, im Rahmen eines Handschlaggeschäfts jedoch schon im August 2005 zustande. Zu diesem Zeitpunkt war Schröder noch Bundeskanzler. Erst nach einer Beschwerde des Finanzamts kam es Anfang 2007 nachträglich zu einer vertraglichen Fixierung des Geschäfts.[2017]
Maschmeyer und Christian Wulff[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der spätere deutsche Bundespräsident Christian Wulff hat sich im Sommerurlaub Juli 2010 in einer Maschmeyer Villa Im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl 2007 erschien ein Interview-Buch mit Christian Wulff und dem Autor Hugo Müller-Vogg, mit dem Titel "Besser die Wahrheit". Darin beschreibt Wulff sein privates und politisches Leben. Wie die "Bild" enthüllte, wurde eine Anzeigenkampgne für das Buch von Carsten Maschmeyer finanziert. Maschmeyer zahlte dafür 42.731,71 Euro aus seinem Privatvermögen. Die Rechnung des Verlags Hoffmann und Campe ging zunächst an den AWD. Auf Wunsch Maschmeyers war eine zweite Rechnung an seine Privatadresse geschickt worden. Ebenfalls auf Wunsch Maschmeyers, wurde der Rechnungsgrund von "Anzeigen" auf "Beratungsleistungen" geändert. Die Rechnung wurde erst 15 Wochen nach Versand und drei Wochen nach der Wiederwahl Wulffs zum Ministerpräsidenten beglichen. Nach eigenen Angaben war Christian Wulff nicht bekannt, dass die Anzeigen durch Maschmeyer finanziert wurden. Die CDU erwarb 5.000 Exemplares des Buchs um sie als Wahlwerbung für den Kandidaten Wulff zu verschenken.[18]
Im Juli 2010 hatte sich Christian Wulff während des Sommerurlaubs in einer Villa Maschmeyers auf Mallorca eingemietet. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert diesen Vorgang wie folgt: "[...]Ein Bundespräsident aber muss sich aus der Politik in diesem Sinne verabschieden; er definiert sich über Begriffe wie Respekt, Vorbild, Autorität. Der Präsident hat jeden Anschein zu vermeiden, er sei in irgendeiner Form irgendjemandem speziell dienlich - und selbst wenn es nur um einen Freundesdienst geht. Das hat Wulff in Maschmeyers Villa nicht bedacht."[2119]
Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass Maschmeyer im Herbst 2007, während des Landtagswahlkampfs in Niedersachsen, eine Anzeigen-Kampagne im Wert von über 42 000 € für das Buch von Wulff „Besser die Wahrheit“ bezahlt hat.[22Christian Wullf hielt die Laudatio, als die Universität Hildesheim Carsten Maschmeyer im August 2009 zum Ehrendoktor ernannte.[20]
Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die MaschmeyerRürup AGAWD/SwissLife[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bert Rürup erklärt seine geschäftliche Partnerschaft mit Maschmeyer gegenüber dem Manager-Magazin wie folgt:
"Carsten Maschmeyer hat eine sehr hohe emotionale Intelligenz, und er kann Märkte riechen. Ich bin mehr der kühle, strukturiert denkende Analytiker und weniger ein Bauchmensch. Wenn Sie sich die Visitenkarte ansehen, kommt dieser Unterschied im Schriftbild zum Ausdruck. Der Name Maschmeyer ist in einer Serifenschrift gesetzt und der Name Rürup in einer sehr technischen Type." [23]
Im Aufsichtsrat der MaschmeyerRürup AG sitzen Leute wie Maschmeyer war langjähriger Vorsitzender des Finanz-Dienstleisters AWD, der von seinem späteren Schwager Kai Lange 1987 gegründet wurde. Er stieg 1988 mit 900.000 DM bei der AWD ein und übernahm die Leitung des Unternehmens. 2000 bracht er den AWD an die Börse, wodurch ein Emissionserlös von rund 500 Millionen Euro erzielt werden konnte. Der AWD steht im Verdacht, tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmobilien und extrem riskante geschlossene Fonds verkaufte. Neben den Anlagestrategien gerieten auch die Verkaufspraktiken des AWD und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik. [21]
2007 unterstützte Maschmeyer als Vorstandsvorsitzender die Übernahme des AWD durch den Schweizer Renten- und Versicherungskonzern Swisslife. Die SwissLife bot den Aktionären einen Preis von je 30 Euro pro Aktie. Auch die Familie Maschmeyer verkaufte ihren 30-prozentigen Anteil am AWD. Gleichzeitig kaufte Maschmeyer Anteile an der SwissLife im Wert von 300 Millionen Schweizer Franken. Damit wurde Maschmeyer mit acht Prozent größter Einzelaktionär der Swisslife. Anschließend war er bis 2009 als Co-CEO für den AWD tätig, bevor er im Mai 2009 in den Verwaltungsrat der SwissLife wechselte.
Maschmeyer erklärte im Dezember 2011 seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der SwissLife Holding AG. Einen Tag zuvor hatte der "Stern" enthüllt, dass die Staatsanwaltschaft Wien eine Strafuntersuchung gegen Maschmeyer und den AWD vorbereitete, wegen Verdacht auf systematischen Betrug und Gründung einer kriminellen Vereinigung. Die Strafuntersuchung folgte auf einen Antrag des Vereins für Konsumentenschutz-Information (VKI) Wien, der gleichzeitig fünf zivilrechtliche Sammelklagen im Namen von 2500 Klägerinnen und Klägern gegen den AWD führte. Der Streitwert betrug 40 Millionen Euro. Während des zweijährigen Gerichtsverfahrens, hatte der AWD immer wieder abgestritten Kunden systematisch falsch beraten zu haben. Schließlich einigten sich der VKI und die SwissLife Select, wie der AWD seit der Namensänderung 2013 heißt, auf einen Vergleich. Demnach muss die SwissLife Select sieben Millionen Euro für die geschädigten Anleger zahlen.[22]
Die MaschmeyerRürup AG[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
2010 gründete Maschmeyer gemeinsam mit dem ehemaligen "Wirtschaftsweisen" Bert Rürup die MaschmeyerRürup AG. Das international tätige Unternehmen beriet Banken, Versicherungen und politische Institutionen bei Fragen der Gesundheits- und Altersvorsorge. Nach dem Ausscheiden Rürups 2013 wurde es aufgelöst.
Im Aufsichtsrat der MaschmeyerRürup AG saßen u.a. der Finanzwissenschaftler Stefan Homburg, der ehemalige Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller und der Ex-Allianz-Vorstand Hansjörg Cramer. Als einer der zwölf Berater des Unternehmens fungiert fungierte Rentenexperte Walter Riester.[23]
Privat-Rente als Exportschlager?
Die MaschmeyerRürup AG will vor allem beratend tätig sein und arbeitet arbeitete nach Presseberichten daran, privatisierte Renten-Konzepte wie die Riester-RenterRente oder die Rürup-Rente in Ländern wie Tschechien, China oder der Türkei durchzusetzen. Rürup obliegen oblagen demnach konzeptionelle Aufgaben, während Maschmeyers Stärken in der Außendarstellung, Kontaktpflege, dem Vertrieb und der Motivation von Beratern und Verkäufern liegenlagen. [23]
MaschmeyerRürup und die Familienpflegezeit
Das Familienministerium unter Kristina Schröder (CDU) hat hatte zur Vorbereitung des umstrittenen Pflegezeit-Gesetzes eine Studie und zwei Umfragen in Auftrag gegeben. Für eine Machbarkeitsstudie Machbarkeitsstudie bei der MaschmeyerRürup AG zu Zeitwertkontenmodellen in Auftrag gegeben. Dafür wurden mehr als 56.000 € Euro ausgegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Familienministeriums.[24] Die MaschmeyerRürup holte dabei die AG arbeitete dabei eng mit der Nürnberger Versicherungsgruppe mit ins Bootzusammen, so dass die die das Versicherungskonzept mitschrieb. Somit war die profitierende Branche mal wieder direkt an der Gesetzesentwicklung direkt beteiligt war.[25]
Zitate über CarstenDie Maschmeyer Group[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Das GELD-GENIE. Europas erfolgreichster junger Unternehmer erzählt“ [1]Schlagzeile der BILD-Hannover.
„Ich mag den Mann. Er hat gesagt: Egal was heute reinkommt - ich lege 10 Prozent drauf!“ [1]TV-Moderator Thomas Gottschalk über Carsten Maschmeyer in der Spendengala "Ein Herz für Kinder" am 18. Dezember 2010.
Seit seinem Ausstieg aus der SwissLife Select ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater tätig. Seine zahlreichen Investitionen werden unter dem Dach der Maschmeyer Group verwaltet. U.a. finanziert Maschmeyer Start-Up-Unternehmen in den Bereichen Technologie, Internet und Medizintechnik. Die Beteiligungen werden durch verschiedenen, spezialisierte Dachgesellschaften organisiert und verwaltet.[26]
Zitate von Carsten Maschmeyer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
„Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten.“
„Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher.“ [121]Carsten Maschmeyer bei einem Showauftritt als Finanz-Zampano.
„Es ist so, als ob wir auf einer Ölquelle sitzen. Sie ist angebohrt, sie ist riesig, und sie wird sprudeln."[27]Carsten Maschmeyer über die Reform der Riester-Rente. [26]
Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ARD-Exklusiv Doku/Reportage "Der Drückerkönig und die Politik" (Erstausstrahlung am 12. Januar 2011)
AWD und Maschmeyer auf YouTube:
- Der AWD Millionen-Trick
- Duftende Rosen - Stinkende Jauche
- Maschmeyer und der Magnetismus des Geldes
- AWD Werbevideo Kundenberater
- ORF - Report vom 21.10.2008 - über AWD
Buch
Löer, Wigbert und Oliver Schröm: Geld. Macht. Politik. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff. November 2014
Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Swiss Life und Carsten Maschmeyer stellen Weichen für erfolgreiche Zukunft und weiteres Wachstum swisslife.ch vom 14. August 2008, abgerufen am 27. Januar 2011 ↑
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 Der Drückerkönig und die Politik, ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.
- Das Netzwerk des AWD-Gründers, spiegel.de vom 14.11.2014, abgerufen am 18.11.2014
- ↑ Carsten Maschmeyer - Schein und Sein DIE ZEIT vom 4. November 2010 Nr. 45 und in ZEIT-Online von Anne Marohn vom 9. November
- , zeit.de vom 09.11.2010, abgerufen am 27. Januar 2011↑ Carsten Maschmeyer, Swiss Life Organisation, abgerufen am
- 18. Januar
- 11.2011 .
- ↑ Carsten Maschmeyer, Swiss Life Organisation, abgerufen am 18. Januar 2011.
- ↑ Maschmeyer bestreitet anonyme Parteispende, Panorama vom 28. April 2011, abgerufen am 03. Mai 2011.
- ↑ Maschmeyer bestreitet Schröder-Spende, Spiegel-Online vom 01. Mai 2011, abgerufen am 03. Mai 2011.
- ↑ Maschmeyer bestreitet anonyme Parteispende, Panorama vom 28. April 2011, abgerufen am 03. Mai 2011.
- ↑ "Ein Mordsfilz", Interview mit Albrecht Müller, Konkret 02/2011 vom 28. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2011
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 41
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 42
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 43
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46
- ↑ Informationen zu Maschmeyer und dem AWD, nachdenkseiten.de vom 16.02.2011, abgerufen am 18.11.2014]
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46
- ↑ Maschmeyer hat Schröder Millionen für Buchrechte gezahlt, spiegel.de vom 04.03.2011, abgerufen am 18.11.2014
- ↑ FAZ-Interview mit Carsten Maschmeyer,faz.net vom 14.12.2013, abgerufen am 18.11.2014]
- ↑ Schröders dreister Deal mit Maschmeyer, spiegel.de vom 17.11.14, abegrufen am 18.11. 14
- 2014.
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 48.
- ↑ Maschmeyer bezahlt die Anzeigen für das Wulff-Buch, bild.de vom 19.12.2011, abgerufen am 18.11.2014.
- ↑ Freundesdienste auf Mallorca, Sueddeutsche Zeitung Online vom 30.07.2010, abgerufen am 18.01.2011.
- ↑ Maschmeyer bezahlte die Anzeigen für das Wulff-Buch, bild
- Wie Carsten Maschmeyer zum Doktortitel kam, welt.de vom 20.03.2012, abgerufen am 19.11.2014.
- ↑ 21,0 21,1 Der Drückerkönig und die Politik, daserste.de vom 12.01.2011, abgerufen am 20
- 18. 12
- 01.2011.
- ↑ Sammelklagen gegen AWD, wirtschaftsblatt.at vom 12.08.2013, abgerufen am 19.11.14.
- ↑ 23,023,1 23,2 Maschmeyer Rürup AG - Die Weltverrenter, manager-magazin.de vom 2. Juli 2010, abgerufen am 27. Januar 2011.
- ↑ Familienministerium zahlte 139.000 Euro für Pflegezeit-Gesetz Die Welt vom 29.12.12, abgerufen am 03.01.2013
- ↑ Versicherung schrieb an Regierungskonzept mit Hamburger Abendblatt vom 9.8.2010, abgerufen am 3.2.2011
- ↑ Webseite der Maschmeyer Group, maschmeyer-group.de, abgerufen am 19.11.2014.
- ↑ W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46
[[Bild:Veronica_Ferres_und_Carsten_Maschmeyer_Berlinale_2010.jpg|right|thumb|209x138px|Veronica Ferres und Carsten Maschmeyer]]{{finanzlobby-box}} '''Carsten Maschmeyer''' '' (* 8. Mai 1959 in Bremen)'' ist ein deutscher Finanz- und Versicherungsunternehmer und Finanzlobbyist. Maschmeyer war herausragende Figur des Finanz-Dienstleisters [[AWD]], der im Verdacht steht tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmobilien und extrem riskante geschlossene Fonds verkaufte. Neben den Anlagestrategien gerieten auch die Verkaufspraktiken von AWD und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik als "Drückerkolonnen".<ref name="erste1">[http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/6239032?pageId=&moduleId=799280&categoryId=&goto=&show= Der Drückerkönig und die Politik], ARD-Exklusiv Doku/Reportage vom 12. Januar 2011, abgerufen am 18. Januar 2011.</ref> Später verkaufte er AWD an den Schweizer Renten- und Versicherungskonzern [[Swisslife]], an der er fortan selbst Anteile hielt<ref>[http://www.swisslife.ch/slch/de/home/newsmedia/newsitem.20080814.html Swiss Life und Carsten Maschmeyer stellen Weichen für erfolgreiche Zukunft und weiteres Wachstum] swisslife.ch vom 14. August 2008, abgerufen am 27. Januar 2011</ref>, und gründete mit dem ehemaligen "Wirtschaftsweisen" [[Bert Rürup]] die MaschmeyerRürup AG. entscheidend am Aufbau des Finanzdienstleisters [[AWD]] beteiligt und langjähriger Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Zudem war er Vorsitzender der MaschmeyerRürup AG, die er 2010 gemeinsam mit dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup gegründet hatte. Mittlerweile ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater im Rahmen der Maschmeyer Group tätig. Maschmeyer ist bekannt dafür, zahlreiche Beziehungen zu aktuellen und ehemaligen Politikern auf Landes- und Bundesebene zu pflegen. Zu seinem Netzwerk zählen u.a. [[Gerhard Schröder]], Christian Wulff, Philipp Rösler und Ursula von der Leyen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/carsten-maschmeyer-das-ist-das-netzwerk-des-awd-gruenders-a-1002914.html| Das Netzwerk des AWD-Gründers], spiegel.de vom 14.11.2014, abgerufen am 18.11.2014</ref> Sein Vermögen wurde Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt.<ref>[http://www.zeit.de/2010/45/P-Maschmeyer?page=1 Carsten Maschmeyer - Schein und Sein] DIE ZEIT vom 4. November 2010 Nr. 45 und in ZEIT-Online von Anne Marohn vom 9. November 2010, abgerufen am 27. Januar 2011</ref> ==Karriere== * Januar 2010 Gründer und , zeit.de vom 09.11.2010, abgerufen am 18.11.2011</ref> {{Spendenbanner-Spenden}} ==Karriere== * 2010-2013 Vorstandsvorsitzender der MaschmeyerRürup AG * seit Mai 2009-2011 Mitglied des Verwaltungsrats der [[Swiss Life|Swiss Life Holding AG]] * * 2009 Ernennung zum Ehrendoktor durch die Universität Hildesheim * Sept. 2008–März 2009 Co-CEO von des [[AWD]] * 2007 Verkauf vonder AWD * 1998 Vorstandsvorsitzender der AWD Holding AG * 1988 Gründung des Finanzdienstleisters [[AWD]]<ref>[http://www.swisslife.com/slcom/de/home/gruppe/organisation/board/maschmeyer.html Carsten Maschmeyer], Swiss Life Organisation, abgerufen am 18. 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Mai 2011. </ref>. Maschmeyer bestreitet die Spende <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,759911,00.html Maschmeyer bestreitet Schröder-Spende], Spiegel-Online vom 01. Mai 2011, abgerufen am 03. Mai 2011. </ref>. Bettina Raddaz, führende Beamtin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, hingegen bestätigt die Aktion gegenüber Panorama und gibt an, sie über ihr Büro abgewickelt zu haben. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende [[Frank Walter Steinmeier]], damals Chef der Staatskanzlei, soll laut Panorama über die anonyme Spende informiert gewesen sein <ref>[http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/schroeder237.html Maschmeyer bestreitet anonyme Parteispende], Panorama vom 28. April 2011, abgerufen am 03. Mai 2011. </ref>. Dem [[Parteiengesetz]] nach müssen Großspenden über 50.000 € beim Bundestagspräsidenten gemeldet werden. *''Riester-Rente'' In der Ära [[Gerhard Schröder|Schröder]] wurde unter Arbeitsminister [[Walter Riester]] und [[Bert Rürup]] die deutsche Altersvorsorge zum Teil privatisiert und staatlich gefördert ([[Riester-Rente]]), was der Finanzlobby einen Milliarden schweren neuen Markt eröffnetegeändert. Ab nun wurden private Zusatzversicherungen staatlich gefördert: die sogenannte [[Riester-Rente]] eröffnete den Finanzkonzernen einen milliardenschweren Markt.<ref>[http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=einmordsfilz&jahr=2011&mon=02"Ein Mordsfilz", Interview mit Albrecht Müller], Konkret 02/2011 vom 28. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2011</ref> Bereits vor der Bundestagswahl 1998 hatte sich [[Gerhard Schröder]] dafür ausgesprochen, künftig private Altersvorsorge staatlich zu fördern. Als die Riester-Rente 2002 im Rahmen des Altersvermögensgesetzes kam, war Carsten Maschmeyer jedoch unzufrieden. Sie sei zu kompliziert und bedürfe einer langen Erklärung durch die Finanzvermittler. Zudem bringe sie nur wenig Provision ein.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 41</ref> In einem Brief an das Kanzleramt erklärte Maschmeyer im Februar 2002, warum die private Zusatzrente nur mithilfe der Vermittler ein Erfolg werden könne. Darüber hinaus kündigte er an, dass sich seine Fachleute an Achim Bertuleit wenden werden, der für die Rentenpolitik der damaligen Bundesregierung zuständig war. Aus dem Brief an [[Gerhard Schröder|Schröder]] lässt sich schließen, dass Maschmeyer zuvor mit dem Bundeskanzler über die Rentenreform gesprochen hatte. Über den persönlichen Kontakt zu [[Gerhard Schröder,|Schröder]] sorgte er somit für einen direkten Zugang seiner FachleuteMitarbeiter zu dem zuständigen Referat im Kanzleramt. Während der Saisonabschlussfeier des Fußballclubs Hannover 96, kam es im Sommer 2003 in Maschmeyers Villa zu einem Gespräch über die Rentenpolitik zwischen Maschmeyer und [[Gerhard Schröder|Schröder]], wie der „Stern“ berichtete. Dabei bezieht sich das Magazin auf einen Brief, den Maschmeyer an Schröders Privatanschrift adressiert hatte. Darin erklärt er, dem Wunsch des Bundeskanzlers nach einem Vorschlag für eine Rentenreform nachzukommen.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 42</ref> Laut „Stern“ entwickelte sich zwischen Maschmeyer und [[Gerhard Schröder|Schröder]] ein intensives Vertrauensverhältnis. Im Mai 2004 war [[Gerhard Schröder]] als Gast auf Maschmeyers Geburtstagsfeier eingeladen. Offenbar kam es währenddessen zu einem Gespräch über eine Rentenreform, wie aus einem Brief Maschmeyers an Sigrid Krampitz, die Büroleiterin des damaligen Kanzlers, hervorgeht. Darin bittet Maschmeyer um einen Termin für ein geplantes Treffen mit [[Gerhard Schröder|Schröder]] und Frank-Walter Steinmeier, um über die Rentenreform zu beraten. Zudem kündigt er an in Begleitung eines Fachkundigen Vorstands einer großen Versicherung zu erscheinen, wie es zuvor mit [[Gerhard Schröder|Schröder]] abgemacht gewesen sei.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 43</ref> Am 1. Januar 2005 trat das Alterseinkünftegesetz in Kraft, wodurch sechs von elf Kriterien wegfielen die ein Finanzprodukt erfüllen musste, um als Riester-Rente staatlich gefördert zu werden. Somit konnten Versicherungen leichter Riester-Produkte entwerfen und anbieten. Zusätzlich war es nun möglich, die neue neu eingeführte „Rürup-Rente“ anzubieten, die Freiberufler und Selbständige mit erheblichen Steuervorteilen zum Abschluss einer privaten Rentenversicherung bewegen sollte.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref> In der Folge wurde die private Altersvorsorge zu einem Umsatzschwerpunkt der AWD. In diesem Zusammenhang sprach Maschmeyer von einem „Wachstumsmarkt über Jahrzehnte“ und „dem größten Boom, den sie je erlebte“ für die Finanzdienstleistungsbranche. Im Jahr 2007 erzielte der AWD Rekord-Umsatzerlöse und den höchsten Jahresüberschuss seit Unternehmensgründung.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=8338NachDenkSeiten: Informationen zu Maschmeyer und dem AWD], nachdenkseiten.de vom 16.02.2011, abgerufen am 18.11.2014]</ref> Der Aktienkurs der AWD stieg und Maschmeyer verkaufte Anteile für sich und seine Familie im Wert von 235 Millionen Euro.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref> *''Rechte an Schröders Biographie'' Wie der „Stern“ im November 2014 berichtete, zahlte Maschmeyer [[Gerhard Schröder]], nach dessen ausscheidenAusscheiden aus dem Kanzleramt, mehr als zwei Millionen Euro für die Rechte an seiner Autobiographie. 2011 hatte der „Spiegel“ noch von einer bis dato bekannten Zahlung über eine Millionen Euro berichtet.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ex-awd-chef-maschmeyer-hat-schroeder-million-fuer-buchrechte-gezahlt-a-748892.html| Maschmeyer hat Schröder Millionen für Buchrechte gezahlt], spiegel.de vom 04.03.2011, abgerufen am 18.11.2014</ref> Diese Summe wurde Ende 2013 von Carsten Maschmeyer in einem Interview bestätigt. Im selben Interview bezeichnete Maschmeyer den Deal mit Schröder als „sehr gutes Geschäft“.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/im-gespraech-carsten-maschmeyer-der-milliardaer-der-sich-traut-12711283.html| FAZ-Interview mit Carsten Maschmeyer],faz.net vom 14.12.2013, abgerufen am 18.11.2014]</ref> Angesichts späterer Verkaufszahlen, nennt „Stern“-Reporter Oliver Schröm die gezahlte Summe jedoch ein „absurd hohes Honorar“. Der Verlag Hoffmann und Campe ließ mittlerweile Verlauten, dass er Maschmeyer für das Werk einen Vorschuss von einer Millionen Euro gezahlt habe. Darüber hinaus seinen keine weiteren Zahlungen mehr erfolgt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/schroeders-dreister-deal-mit-maschmeyer-a-1003283.html| Schröders dreister Deal mit Maschmeyer], spiegel.de vom 17.11.14, abegrufen am 18.11.142014.</ref> Die Verhandlungen mit den Verlagen begannen erst nach dem Regierungswechsel Ende 2005. Maschmeyer trat dabei als Berater auf. Auch die Zahlung der zwei Millionen Euro erfolgte erst, als Schröder nicht mehr im Amt war. Die Übereinkunft zwischen Maschmeyer und Schröder kam, laut „Stern“, im Rahmen eines Handschlaggeschäfts jedoch schon im August 2005 zustande. Zu diesem Zeitpunkt war Schröder noch Bundeskanzler. Erst nach einer Beschwerde des Finanzamts kam es Anfang 2007 nachträglich zu einer vertraglichen Fixierung des Geschäfts.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 48.</ref> ===Maschmeyer und Christian Wulff=== Der spätere deutsche Bundespräsident [[Christian Wulff]] hat sich im Sommerurlaub Juli 2010 in einer Maschmeyer Villa Im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl 2007 erschien ein Interview-Buch mit Christian Wulff und dem Autor Hugo Müller-Vogg, mit dem Titel "Besser die Wahrheit". Darin beschreibt Wulff sein privates und politisches Leben. Wie die "Bild" enthüllte, wurde eine Anzeigenkampgne für das Buch von Carsten Maschmeyer finanziert. Maschmeyer zahlte dafür 42.731,71 Euro aus seinem Privatvermögen. Die Rechnung des Verlags Hoffmann und Campe ging zunächst an den AWD. Auf Wunsch Maschmeyers war eine zweite Rechnung an seine Privatadresse geschickt worden. Ebenfalls auf Wunsch Maschmeyers, wurde der Rechnungsgrund von "Anzeigen" auf "Beratungsleistungen" geändert. Die Rechnung wurde erst 15 Wochen nach Versand und drei Wochen nach der Wiederwahl Wulffs zum Ministerpräsidenten beglichen. Nach eigenen Angaben war Christian Wulff nicht bekannt, dass die Anzeigen durch Maschmeyer finanziert wurden. Die CDU erwarb 5.000 Exemplares des Buchs um sie als Wahlwerbung für den Kandidaten Wulff zu verschenken.<ref>[http://www.bild.de/politik/inland/christian-wulff/so-bezahlte-carsten-maschmeyer-die-anzeigen-fuer-das-wulff-buch-21658234.bild.html Maschmeyer bezahlt die Anzeigen für das Wulff-Buch], bild.de vom 19.12.2011, abgerufen am 18.11.2014.</ref> Im Juli 2010 hatte sich [[Christian Wulff]] während des Sommerurlaubs in einer Villa Maschmeyers auf Mallorca eingemietet. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert diesen Vorgang wie folgt: ''"[...]Ein Bundespräsident aber muss sich aus der Politik in diesem Sinne verabschieden; er definiert sich über Begriffe wie Respekt, Vorbild, Autorität. Der Präsident hat jeden Anschein zu vermeiden, er sei in irgendeiner Form irgendjemandem speziell dienlich - und selbst wenn es nur um einen Freundesdienst geht. Das hat Wulff in Maschmeyers Villa nicht bedacht."''<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/christian-wulff-und-carsten-maschmeyer-freundesdienste-auf-mallorca-1.982204 Freundesdienste auf Mallorca], Sueddeutsche Zeitung Online vom 30.07.2010, abgerufen am 18.01.2011. </ref> Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass Maschmeyer im Herbst 2007, während des Landtagswahlkampfs in Niedersachsen, eine Anzeigen-Kampagne im Wert von über 42 000 € für das Buch von Wulff „Besser die Wahrheit“ bezahlt hat.<ref>[http://www.bild.de/politik/inland/christian-wulff/so-bezahlte-carsten-maschmeyer-die-anzeigen-fuer-das-wulff-buch-21658234.bild.html Maschmeyer bezahlte die Anzeigen für das Wulff-Buch], bild.de vom 19.12.2011, abgerufen am 20.12.2011</ref> ==Wirken== ===Die MaschmeyerRürup AG=== [[Bert Rürup]] erklärt seine geschäftliche Partnerschaft mit Maschmeyer gegenüber dem Manager-Magazin wie folgt: ''"Carsten Maschmeyer hat eine sehr hohe emotionale Intelligenz, und er kann Märkte riechen. Ich bin mehr der kühle, strukturiert denkende Analytiker und weniger ein Bauchmensch. Wenn Sie sich die Visitenkarte ansehen, kommt dieser Unterschied im Schriftbild zum Ausdruck. Der Name Maschmeyer ist in einer Serifenschrift gesetzt und der Name Rürup in einer sehr technischen Type."'' <ref name="mm1" /> Christian Wullf hielt die Laudatio, als die Universität Hildesheim Carsten Maschmeyer im August 2009 zum Ehrendoktor ernannte.<ref>[http://www.welt.de/vermischtes/prominente/article13932431/Wie-Carsten-Maschmeyer-zum-Doktortitel-kam.html Wie Carsten Maschmeyer zum Doktortitel kam], welt.de vom 20.03.2012, abgerufen am 19.11.2014.</ref> ==Wirken== ===[[AWD|AWD/SwissLife]]=== Maschmeyer war langjähriger Vorsitzender des Finanz-Dienstleisters [[AWD]], der von seinem späteren Schwager Kai Lange 1987 gegründet wurde. Er stieg 1988 mit 900.000 DM bei der AWD ein und übernahm die Leitung des Unternehmens. 2000 bracht er den AWD an die Börse, wodurch ein Emissionserlös von rund 500 Millionen Euro erzielt werden konnte. Der [[AWD]] steht im Verdacht, tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmobilien und extrem riskante geschlossene Fonds verkaufte. Neben den Anlagestrategien gerieten auch die Verkaufspraktiken des [[AWD]] und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik. <ref name="erste1">[http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/6239032?pageId=&moduleId=799280&categoryId=&goto=&show= Der Drückerkönig und die Politik], daserste.de vom 12.01.2011, abgerufen am 18.01.2011.</ref> 2007 unterstützte Maschmeyer als Vorstandsvorsitzender die Übernahme des [[AWD]] durch den Schweizer Renten- und Versicherungskonzern Swisslife. Die SwissLife bot den Aktionären einen Preis von je 30 Euro pro Aktie. Auch die Familie Maschmeyer verkaufte ihren 30-prozentigen Anteil am [[AWD]]. Gleichzeitig kaufte Maschmeyer Anteile an der SwissLife im Wert von 300 Millionen Schweizer Franken. Damit wurde Maschmeyer mit acht Prozent größter Einzelaktionär der [[Swisslife]]. Anschließend war er bis 2009 als Co-CEO für den AWD tätig, bevor er im Mai 2009 in den Verwaltungsrat der SwissLife wechselte. Maschmeyer erklärte im Dezember 2011 seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der SwissLife Holding AG. Einen Tag zuvor hatte der "Stern" enthüllt, dass die Staatsanwaltschaft Wien eine Strafuntersuchung gegen Maschmeyer und den AWD vorbereitete, wegen Verdacht auf systematischen Betrug und Gründung einer kriminellen Vereinigung. Die Strafuntersuchung folgte auf einen Antrag des Vereins für Konsumentenschutz-Information (VKI) Wien, der gleichzeitig fünf zivilrechtliche Sammelklagen im Namen von 2500 Klägerinnen und Klägern gegen den AWD führte. Der Streitwert betrug 40 Millionen Euro. Während des zweijährigen Gerichtsverfahrens, hatte der AWD immer wieder abgestritten Kunden systematisch falsch beraten zu haben. Schließlich einigten sich der VKI und die [[AWD|SwissLife Select]], wie der AWD seit der Namensänderung 2013 heißt, auf einen Vergleich. Demnach muss die [[AWD|SwissLife Select]] sieben Millionen Euro für die geschädigten Anleger zahlen.<ref>[http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/wien/1440718/VKIEinigung-mit-AWD-zu-ImmofinanzSammelklagen Sammelklagen gegen AWD], wirtschaftsblatt.at vom 12.08.2013, abgerufen am 19.11.14.</ref> ===Die MaschmeyerRürup AG=== 2010 gründete Maschmeyer gemeinsam mit dem ehemaligen "Wirtschaftsweisen" [[Bert Rürup]] die MaschmeyerRürup AG. Das international tätige Unternehmen beriet Banken, Versicherungen und politische Institutionen bei Fragen der Gesundheits- und Altersvorsorge. Nach dem Ausscheiden Rürups 2013 wurde es aufgelöst. Im Aufsichtsrat der MaschmeyerRürup AG sitzen Leute wie saßen u.a. der Finanzwissenschaftler [[Stefan Homburg]], der ehemalige [[Commerzbank]]-Chef [[Klaus-Peter Müller]] und der Ex-[[Allianz]]-Vorstand [[Hansjörg Cramer]]. Als einer der zwölf Berater des Unternehmens fungiertfungierte Rentenexperte [[Walter Riester]].<ref name="mm1">[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,703595-2,00.html Maschmeyer Rürup AG - Die Weltverrenter], manager-magazin.de vom 2. Juli 2010, abgerufen am 27. Januar 2011.</ref> ''Privat-Rente als Exportschlager?'' Die MaschmeyerRürup AG will vor allem beratend tätig sein und arbeitet Die MaschmeyerRürup AG arbeitete nach Presseberichten daran, privatisierte Renten-Konzepte wie die [[Riester-RenterRente]] oder die [[Rürup-Rente]] in Ländern wie Tschechien, China oder der Türkei durchzusetzen. Rürup obliegenoblagen demnach konzeptionelle Aufgaben, während Maschmeyers Stärken in der Außendarstellung, Kontaktpflege, dem Vertrieb und der Motivation von Beratern und Verkäufern liegenlagen. <ref name="mm1" /> ''MaschmeyerRürup und die Familienpflegezeit'' Das Familienministerium unter [[Kristina Schröder]] (CDU) hathatte zur Vorbereitung des umstrittenen Pflegezeit-Gesetzes eine Studie und zwei Umfragen in Auftrag gegeben. Für eine Machbarkeitsstudie der MaschmeyerRürup AG zu Zeitwertkontenmodellen Machbarkeitsstudie bei der MaschmeyerRürup AG zu Zeitwertkontenmodellen in Auftrag gegeben. Dafür wurden mehr als 56.000 €Euro ausgegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Familienministeriums.<ref>[http://www.welt.de/newsticker/news3/article112294365/Familienministerium-zahlte-139-000-Euro-fuer-Pflegezeit-Gesetz.html Familienministerium zahlte 139.000 Euro für Pflegezeit-Gesetz] Die Welt vom 29.12.12, abgerufen am 03.01.2013</ref> Die MaschmeyerRürup holte AG arbeitete dabei die Nürnberger Versicherungsgruppe mit ins Boot, so dass die profitierende Branche mal wieder an der Gesetzesentwicklung direkt beteiligt wareng mit der Nürnberger Versicherungsgruppe zusammen, die das Versicherungskonzept mitschrieb. Somit war die profitierende Branche direkt an der Gesetzesentwicklung beteiligt.<ref>[http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1593369/Versicherung-schrieb-an-Regierungskonzept-mit.html Versicherung schrieb an Regierungskonzept mit] Hamburger Abendblatt vom 9.8.2010, abgerufen am 3.2.2011</ref> ==Zitate über Carsten Maschmeyer== <blockquote>„Das GELD-GENIE. Europas erfolgreichster junger Unternehmer erzählt“ <ref name="erste1" /> </blockquote> Schlagzeile der BILD-Hannover. <blockquote>„Ich mag den Mann. Er hat gesagt: Egal was heute reinkommt - ich lege 10 Prozent drauf!“ <ref name="erste1" /> </blockquote> TV-Moderator Thomas Gottschalk über Carsten Maschmeyer in der Spendengala "Ein Herz für Kinder" am 18. Dezember 2010.=Die Maschmeyer Group=== Seit seinem Ausstieg aus der SwissLife Select ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater tätig. Seine zahlreichen Investitionen werden unter dem Dach der Maschmeyer Group verwaltet. U.a. finanziert Maschmeyer Start-Up-Unternehmen in den Bereichen Technologie, Internet und Medizintechnik. Die Beteiligungen werden durch verschiedenen, spezialisierte Dachgesellschaften organisiert und verwaltet.<ref>[http://www.maschmeyer-group.de/home.html Webseite der Maschmeyer Group], maschmeyer-group.de, abgerufen am 19.11.2014.</ref> ==Zitate von Carsten Maschmeyer== <blockquote>„Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten.“</blockquote> <blockquote>„Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher.“ <ref name="erste1" /></blockquote> Carsten Maschmeyer bei einem Showauftritt als Finanz-Zampano. . <blockquote>„Es ist so, als ob wir auf einer Ölquelle sitzen. Sie ist angebohrt, sie ist riesig, und sie wird sprudeln."</blockquote> Carsten Maschmeyer über die Reform der Riester-Rente.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref> </blockquote> Carsten Maschmeyer über die Reform der Riester-Rente. ==Weiterführende Informationen== * ARD-Exklusiv Doku/Reportage [http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,jav8jct6mlwo58k5~cm.asp "Der Drückerkönig und die Politik"] (Erstausstrahlung am 12. Januar 2011) AWD und Maschmeyer auf YouTube: * [http://www.youtube.com/watch?v=ik-Wfoo9OIw Der AWD Millionen-Trick] * [http://www.youtube.com/watch?v=ZycAV28kUSM&NR=1 Duftende Rosen - Stinkende Jauche] * [http://www.youtube.com/watch?v=9qduOdQCEcQ&NR=1 Maschmeyer und der Magnetismus des Geldes] * [http://www.youtube.com/watch?v=g5TssmhA3dE&feature=related AWD Werbevideo Kundenberater] * [http://www.youtube.com/watch?v=7LGN_fbQ3ko ORF - Report vom 21.10.2008 - über AWD] Buch Löer, Wigbert und Oliver Schröm: Geld. Macht. Politik. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff. November 2014 {{spendenbanner}} ==Einzelnachweise== <references/> [[Kategorie:Person]] [[Kategorie:Finanzlobby]]
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[[Bild:Veronica_Ferres_und_Carsten_Maschmeyer_Berlinale_2010.jpg|right|thumb|209x138px|Veronica Ferres und Carsten Maschmeyer]]{{finanzlobby-box}} |
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− | '''Carsten Maschmeyer''' '' (* 8. Mai 1959 in Bremen)'' ist ein deutscher Finanz- und Versicherungsunternehmer und Finanzlobbyist. |
+ | '''Carsten Maschmeyer''' '' (* 8. Mai 1959 in Bremen)'' ist ein deutscher Finanz- und Versicherungsunternehmer und Finanzlobbyist. Maschmeyer war entscheidend am Aufbau des Finanzdienstleisters [[AWD]] beteiligt und langjähriger Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. Zudem war er Vorsitzender der MaschmeyerRürup AG, die er 2010 gemeinsam mit dem ehemaligen Wirtschaftsweisen Bert Rürup gegründet hatte. Mittlerweile ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater im Rahmen der Maschmeyer Group tätig. |
− | Maschmeyer |
+ | Maschmeyer ist bekannt dafür, zahlreiche Beziehungen zu aktuellen und ehemaligen Politikern auf Landes- und Bundesebene zu pflegen. Zu seinem Netzwerk zählen u.a. [[Gerhard Schröder]], Christian Wulff, Philipp Rösler und Ursula von der Leyen.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/carsten-maschmeyer-das-ist-das-netzwerk-des-awd-gruenders-a-1002914.html Das Netzwerk des AWD-Gründers], spiegel.de vom 14.11.2014, abgerufen am 18.11.2014</ref> |
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Sein Vermögen wurde Ende 2010 auf 650 Millionen Euro geschätzt.<ref>[http://www.zeit.de/2010/45/P-Maschmeyer?page=1 Carsten Maschmeyer - Schein und Sein], zeit.de vom 09.11.2010, abgerufen am 18.11.2011</ref> |
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==Karriere== |
==Karriere== |
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+ | * 2010-2013 Vorstandsvorsitzender der MaschmeyerRürup AG |
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+ | * 2009-2011 Mitglied des Verwaltungsrats der Swiss Life Holding AG |
− | * Sept. 2008–März 2009 Co-CEO |
+ | * 2009 Ernennung zum Ehrendoktor durch die Universität Hildesheim |
− | * 2007 Verkauf |
+ | * Sept. 2008–März 2009 Co-CEO des [[AWD]]
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− | * 1998 Vorstandsvorsitzender |
+ | * 2007 Verkauf der AWD-Anteile an die Swiss Life Holding AG
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− | * 1988 |
+ | * 1998 Vorstandsvorsitzender des [[AWD]]
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+ | * 1988 Einstieg beim [[AWD]] und Übernahme der Mehrheit
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+ | * 1983 Landesdirektor der OVB Vermögensberatung |
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===weitere Funktionen=== |
===weitere Funktionen=== |
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+ | * Vorsitzender der Maschmeyer Group |
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* Vorsitzender des Wahlausschusses der AWD-Stiftung Kinderhilfe |
* Vorsitzender des Wahlausschusses der AWD-Stiftung Kinderhilfe |
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* Vorstandsvorsitzender im Förderverein Internationale Stiftung Neurobionik |
* Vorstandsvorsitzender im Förderverein Internationale Stiftung Neurobionik |
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− | * stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung |
+ | * stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Neurobionik |
− | * Mitglied des Kuratoriums der Standortinitiative |
+ | * Mitglied des Kuratoriums der Standortinitiative Deutschland - Land der Ideen<ref>[http://www.swisslife.com/slcom/de/home/gruppe/organisation/board/maschmeyer.html Carsten Maschmeyer], Swiss Life Organisation, abgerufen am 18. Januar 2011. </ref> |
==Verbindungen / Netzwerke== |
==Verbindungen / Netzwerke== |
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===Maschmeyer und Gerhard Schröder=== |
===Maschmeyer und Gerhard Schröder=== |
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− | ''Wahlkampfspenden'' |
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*''Wahlkampfspenden'' |
− | Laut ARD-Exklusiv unterstützte Maschmeyer den niedersächsischen Wahlkampf des damaligen Ministerpräsidenten [[Gerhard Schröder]] im Jahr 1998 mit |
+ | Laut ARD-Exklusiv unterstützte Maschmeyer den niedersächsischen Wahlkampf des damaligen Ministerpräsidenten [[Gerhard Schröder]] im Jahr 1998 mit einer Anzeigenkampagne für ca. 650.000 DM. |
− | Nach Informationen des ARD-Magazins Panorama von April 2011 unterstützte Maschmeyer [[Gerhard Schröder]] auch im folgenden Bundestagswahlkampf. Angeblich soll er über einen Strohmann |
+ | Nach Informationen des ARD-Magazins Panorama von April 2011 unterstützte Maschmeyer [[Gerhard Schröder]] auch im folgenden Bundestagswahlkampf. Angeblich soll er über einen Strohmann eine 150.000 Mark teure Anzeige der Wahlinitiative „Handwerk und Mittelstand für Gerhard Schröder“, die in der F.A.Z., der Welt und der Welt am Sonntag erschien, finanziert haben <ref>[http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/schroeder237.html Maschmeyer bestreitet anonyme Parteispende], Panorama vom 28. April 2011, abgerufen am 03. Mai 2011. </ref>. Maschmeyer bestreitet die Spende <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,759911,00.html Maschmeyer bestreitet Schröder-Spende], Spiegel-Online vom 01. Mai 2011, abgerufen am 03. Mai 2011. </ref>. Bettina Raddaz, führende Beamtin in der Niedersächsischen Staatskanzlei, hingegen bestätigt die Aktion gegenüber Panorama und gibt an, sie über ihr Büro abgewickelt zu haben. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende [[Frank Walter Steinmeier]], damals Chef der Staatskanzlei, soll laut Panorama über die anonyme Spende informiert gewesen sein <ref>[http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2011/schroeder237.html Maschmeyer bestreitet anonyme Parteispende], Panorama vom 28. April 2011, abgerufen am 03. Mai 2011. </ref>. Dem Parteiengesetz nach müssen Großspenden über 50.000 € beim Bundestagspräsidenten gemeldet werden. |
− | ''Riester-Rente'' |
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*''Riester-Rente'' |
− | In der Ära Schröder wurde unter Arbeitsminister [[Walter Riester]] und [[Bert Rürup]] die deutsche Altersvorsorge |
+ | In der Ära [[Gerhard Schröder|Schröder]] wurde unter Arbeitsminister [[Walter Riester]] und [[Bert Rürup]] die deutsche Altersvorsorge geändert. Ab nun wurden private Zusatzversicherungen staatlich gefördert: die sogenannte [[Riester-Rente]] eröffnete den Finanzkonzernen einen milliardenschweren Markt.<ref>[http://www.konkret-verlage.de/kvv/txt.php?text=einmordsfilz&jahr=2011&mon=02"Ein Mordsfilz", Interview mit Albrecht Müller], Konkret 02/2011 vom 28. Januar 2011, abgerufen am 31. Januar 2011</ref> |
Bereits vor der Bundestagswahl 1998 hatte sich [[Gerhard Schröder]] dafür ausgesprochen, künftig private Altersvorsorge staatlich zu fördern. Als die Riester-Rente 2002 im Rahmen des Altersvermögensgesetzes kam, war Carsten Maschmeyer jedoch unzufrieden. Sie sei zu kompliziert und bedürfe einer langen Erklärung durch die Finanzvermittler. Zudem bringe sie nur wenig Provision ein.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 41</ref> |
Bereits vor der Bundestagswahl 1998 hatte sich [[Gerhard Schröder]] dafür ausgesprochen, künftig private Altersvorsorge staatlich zu fördern. Als die Riester-Rente 2002 im Rahmen des Altersvermögensgesetzes kam, war Carsten Maschmeyer jedoch unzufrieden. Sie sei zu kompliziert und bedürfe einer langen Erklärung durch die Finanzvermittler. Zudem bringe sie nur wenig Provision ein.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 41</ref> |
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− | In einem Brief an das Kanzleramt erklärte Maschmeyer im Februar 2002, warum die private Zusatzrente nur mithilfe der Vermittler ein Erfolg werden könne. Darüber hinaus kündigte er an, dass sich seine Fachleute an Achim Bertuleit wenden werden, der für die Rentenpolitik der damaligen Bundesregierung zuständig war. Aus dem Brief an Schröder lässt sich schließen, dass Maschmeyer zuvor mit dem Bundeskanzler über die Rentenreform gesprochen hatte. Über den persönlichen Kontakt zu Schröder |
+ | In einem Brief an das Kanzleramt erklärte Maschmeyer im Februar 2002, warum die private Zusatzrente nur mithilfe der Vermittler ein Erfolg werden könne. Darüber hinaus kündigte er an, dass sich seine Fachleute an Achim Bertuleit wenden werden, der für die Rentenpolitik der damaligen Bundesregierung zuständig war. Aus dem Brief an [[Gerhard Schröder|Schröder]] lässt sich schließen, dass Maschmeyer zuvor mit dem Bundeskanzler über die Rentenreform gesprochen hatte. Über den persönlichen Kontakt zu [[Gerhard Schröder|Schröder]] sorgte er somit für einen direkten Zugang seiner Mitarbeiter zu dem zuständigen Referat im Kanzleramt. Während der Saisonabschlussfeier des Fußballclubs Hannover 96 kam es im Sommer 2003 in Maschmeyers Villa zu einem Gespräch über die Rentenpolitik zwischen Maschmeyer und [[Gerhard Schröder|Schröder]], wie der „Stern“ berichtete. Dabei bezieht sich das Magazin auf einen Brief, den Maschmeyer an Schröders Privatanschrift adressiert hatte. Darin erklärt er, dem Wunsch des Bundeskanzlers nach einem Vorschlag für eine Rentenreform nachzukommen.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 42</ref> |
− | Laut „Stern“ entwickelte sich zwischen Maschmeyer und Schröder ein intensives Vertrauensverhältnis. Im Mai 2004 war [[Gerhard Schröder]] als Gast auf Maschmeyers Geburtstagsfeier eingeladen. Offenbar kam es währenddessen zu einem Gespräch über eine Rentenreform, wie aus einem Brief Maschmeyers an Sigrid Krampitz, die Büroleiterin des damaligen Kanzlers, hervorgeht. Darin bittet Maschmeyer um einen Termin für ein geplantes Treffen mit Schröder und Frank-Walter Steinmeier, um über die Rentenreform zu beraten. Zudem kündigt er an in Begleitung eines Fachkundigen Vorstands einer großen Versicherung zu erscheinen, wie es zuvor mit Schröder abgemacht gewesen sei.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 43</ref> |
+ | Laut „Stern“ entwickelte sich zwischen Maschmeyer und [[Gerhard Schröder|Schröder]] ein intensives Vertrauensverhältnis. Im Mai 2004 war [[Gerhard Schröder]] als Gast auf Maschmeyers Geburtstagsfeier eingeladen. Offenbar kam es währenddessen zu einem Gespräch über eine Rentenreform, wie aus einem Brief Maschmeyers an Sigrid Krampitz, die Büroleiterin des damaligen Kanzlers, hervorgeht. Darin bittet Maschmeyer um einen Termin für ein geplantes Treffen mit [[Gerhard Schröder|Schröder]] und Frank-Walter Steinmeier, um über die Rentenreform zu beraten. Zudem kündigt er an in Begleitung eines Fachkundigen Vorstands einer großen Versicherung zu erscheinen, wie es zuvor mit [[Gerhard Schröder|Schröder]] abgemacht gewesen sei.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 43</ref> |
− | Am 1. Januar 2005 trat das Alterseinkünftegesetz in Kraft, wodurch sechs von elf Kriterien wegfielen die ein Finanzprodukt erfüllen musste, um als Riester-Rente staatlich gefördert zu werden. Somit konnten Versicherungen leichter Riester-Produkte entwerfen und anbieten. Zusätzlich war es nun möglich die |
+ | Am 1. Januar 2005 trat das Alterseinkünftegesetz in Kraft, wodurch sechs von elf Kriterien wegfielen die ein Finanzprodukt erfüllen musste, um als Riester-Rente staatlich gefördert zu werden. Somit konnten Versicherungen leichter Riester-Produkte entwerfen und anbieten. Zusätzlich war es nun möglich, die neu eingeführte „Rürup-Rente“ anzubieten, die Freiberufler und Selbständige mit erheblichen Steuervorteilen zum Abschluss einer privaten Rentenversicherung bewegen sollte.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref> In der Folge wurde die private Altersvorsorge zu einem Umsatzschwerpunkt der AWD. In diesem Zusammenhang sprach Maschmeyer von einem „Wachstumsmarkt über Jahrzehnte“ und „dem größten Boom, den sie je erlebte“ für die Finanzdienstleistungsbranche. Im Jahr 2007 erzielte der AWD Rekord-Umsatzerlöse und den höchsten Jahresüberschuss seit Unternehmensgründung.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=8338NachDenkSeiten: Informationen zu Maschmeyer und dem AWD], nachdenkseiten.de vom 16.02.2011, abgerufen am 18.11.2014]</ref> Der Aktienkurs der AWD stieg und Maschmeyer verkaufte Anteile für sich und seine Familie im Wert von 235 Millionen Euro.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref> |
− | ''Rechte an Schröders Biographie'' |
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*''Rechte an Schröders Biographie'' |
− | Wie der „Stern“ im November 2014 berichtete zahlte Maschmeyer Gerhard Schröder, nach dessen |
+ | Wie der „Stern“ im November 2014 berichtete, zahlte Maschmeyer [[Gerhard Schröder]], nach dessen Ausscheiden aus dem Kanzleramt, mehr als zwei Millionen Euro für die Rechte an seiner Autobiographie. 2011 hatte der „Spiegel“ noch von einer bis dato bekannten Zahlung über eine Millionen Euro berichtet.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/ex-awd-chef-maschmeyer-hat-schroeder-million-fuer-buchrechte-gezahlt-a-748892.html| Maschmeyer hat Schröder Millionen für Buchrechte gezahlt], spiegel.de vom 04.03.2011, abgerufen am 18.11.2014</ref> Diese Summe wurde Ende 2013 von Carsten Maschmeyer in einem Interview bestätigt. Im selben Interview bezeichnete Maschmeyer den Deal mit Schröder als „sehr gutes Geschäft“.<ref>[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/menschen-wirtschaft/im-gespraech-carsten-maschmeyer-der-milliardaer-der-sich-traut-12711283.html| FAZ-Interview mit Carsten Maschmeyer],faz.net vom 14.12.2013, abgerufen am 18.11.2014]</ref> Angesichts späterer Verkaufszahlen, nennt „Stern“-Reporter Oliver Schröm die gezahlte Summe jedoch ein „absurd hohes Honorar“. Der Verlag Hoffmann und Campe ließ mittlerweile Verlauten, dass er Maschmeyer für das Werk einen Vorschuss von einer Millionen Euro gezahlt habe. Darüber hinaus seinen keine weiteren Zahlungen mehr erfolgt.<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/schroeders-dreister-deal-mit-maschmeyer-a-1003283.html| Schröders dreister Deal mit Maschmeyer], spiegel.de vom 17.11.14, abegrufen am 18.11.2014.</ref> |
− | Die Verhandlungen mit den Verlagen begannen erst nach dem Regierungswechsel Ende 2005. Maschmeyer trat dabei als Berater auf. Auch die Zahlung der zwei Millionen Euro erfolgte erst, als Schröder nicht mehr im Amt war. Die Übereinkunft zwischen Maschmeyer und Schröder kam, laut „Stern“, im Rahmen eines Handschlaggeschäfts jedoch schon im August 2005 zustande. Zu diesem Zeitpunkt war Schröder noch Bundeskanzler. Erst nach einer Beschwerde des Finanzamts kam es Anfang 2007 nachträglich zu einer vertraglichen Fixierung des Geschäfts.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 48</ref> |
+ | Die Verhandlungen mit den Verlagen begannen erst nach dem Regierungswechsel Ende 2005. Maschmeyer trat dabei als Berater auf. Auch die Zahlung der zwei Millionen Euro erfolgte erst, als Schröder nicht mehr im Amt war. Die Übereinkunft zwischen Maschmeyer und Schröder kam, laut „Stern“, im Rahmen eines Handschlaggeschäfts jedoch schon im August 2005 zustande. Zu diesem Zeitpunkt war Schröder noch Bundeskanzler. Erst nach einer Beschwerde des Finanzamts kam es Anfang 2007 nachträglich zu einer vertraglichen Fixierung des Geschäfts.<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 48.</ref> |
===Maschmeyer und Christian Wulff=== |
===Maschmeyer und Christian Wulff=== |
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Im Vorfeld der niedersächsischen Landtagswahl 2007 erschien ein Interview-Buch mit Christian Wulff und dem Autor Hugo Müller-Vogg, mit dem Titel "Besser die Wahrheit". Darin beschreibt Wulff sein privates und politisches Leben. Wie die "Bild" enthüllte, wurde eine Anzeigenkampgne für das Buch von Carsten Maschmeyer finanziert. Maschmeyer zahlte dafür 42.731,71 Euro aus seinem Privatvermögen. Die Rechnung des Verlags Hoffmann und Campe ging zunächst an den AWD. Auf Wunsch Maschmeyers war eine zweite Rechnung an seine Privatadresse geschickt worden. Ebenfalls auf Wunsch Maschmeyers, wurde der Rechnungsgrund von "Anzeigen" auf "Beratungsleistungen" geändert. Die Rechnung wurde erst 15 Wochen nach Versand und drei Wochen nach der Wiederwahl Wulffs zum Ministerpräsidenten beglichen. Nach eigenen Angaben war Christian Wulff nicht bekannt, dass die Anzeigen durch Maschmeyer finanziert wurden. Die CDU erwarb 5.000 Exemplares des Buchs um sie als Wahlwerbung für den Kandidaten Wulff zu verschenken.<ref>[http://www.bild.de/politik/inland/christian-wulff/so-bezahlte-carsten-maschmeyer-die-anzeigen-fuer-das-wulff-buch-21658234.bild.html Maschmeyer bezahlt die Anzeigen für das Wulff-Buch], bild.de vom 19.12.2011, abgerufen am 18.11.2014.</ref> |
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+ | Im Juli 2010 hatte sich [[Christian Wulff]] während des Sommerurlaubs in einer Villa Maschmeyers auf Mallorca eingemietet. Die Süddeutsche Zeitung kritisiert diesen Vorgang wie folgt: ''"[...]Ein Bundespräsident aber muss sich aus der Politik in diesem Sinne verabschieden; er definiert sich über Begriffe wie Respekt, Vorbild, Autorität. Der Präsident hat jeden Anschein zu vermeiden, er sei in irgendeiner Form irgendjemandem speziell dienlich - und selbst wenn es nur um einen Freundesdienst geht. Das hat Wulff in Maschmeyers Villa nicht bedacht."''<ref>[http://www.sueddeutsche.de/politik/christian-wulff-und-carsten-maschmeyer-freundesdienste-auf-mallorca-1.982204 Freundesdienste auf Mallorca], Sueddeutsche Zeitung Online vom 30.07.2010, abgerufen am 18.01.2011.</ref>
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Christian Wullf hielt die Laudatio, als die Universität Hildesheim Carsten Maschmeyer im August 2009 zum Ehrendoktor ernannte.<ref>[http://www.welt.de/vermischtes/prominente/article13932431/Wie-Carsten-Maschmeyer-zum-Doktortitel-kam.html Wie Carsten Maschmeyer zum Doktortitel kam], welt.de vom 20.03.2012, abgerufen am 19.11.2014.</ref> |
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==Wirken== |
==Wirken== |
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+ | ===[[AWD|AWD/SwissLife]]=== |
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Maschmeyer war langjähriger Vorsitzender des Finanz-Dienstleisters [[AWD]], der von seinem späteren Schwager Kai Lange 1987 gegründet wurde. Er stieg 1988 mit 900.000 DM bei der AWD ein und übernahm die Leitung des Unternehmens. 2000 bracht er den AWD an die Börse, wodurch ein Emissionserlös von rund 500 Millionen Euro erzielt werden konnte. Der [[AWD]] steht im Verdacht, tausende Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht zu haben, indem er ihnen u.a. Schrottimmobilien und extrem riskante geschlossene Fonds verkaufte. Neben den Anlagestrategien gerieten auch die Verkaufspraktiken des [[AWD]] und seinen rund 1000 Mitarbeitern in die Kritik. <ref name="erste1">[http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/6239032?pageId=&moduleId=799280&categoryId=&goto=&show= Der Drückerkönig und die Politik], daserste.de vom 12.01.2011, abgerufen am 18.01.2011.</ref>
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2007 unterstützte Maschmeyer als Vorstandsvorsitzender die Übernahme des [[AWD]] durch den Schweizer Renten- und Versicherungskonzern Swisslife. Die SwissLife bot den Aktionären einen Preis von je 30 Euro pro Aktie. Auch die Familie Maschmeyer verkaufte ihren 30-prozentigen Anteil am [[AWD]]. Gleichzeitig kaufte Maschmeyer Anteile an der SwissLife im Wert von 300 Millionen Schweizer Franken. Damit wurde Maschmeyer mit acht Prozent größter Einzelaktionär der [[Swisslife]]. Anschließend war er bis 2009 als Co-CEO für den AWD tätig, bevor er im Mai 2009 in den Verwaltungsrat der SwissLife wechselte. |
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Maschmeyer erklärte im Dezember 2011 seinen Rücktritt aus dem Verwaltungsrat der SwissLife Holding AG. Einen Tag zuvor hatte der "Stern" enthüllt, dass die Staatsanwaltschaft Wien eine Strafuntersuchung gegen Maschmeyer und den AWD vorbereitete, wegen Verdacht auf systematischen Betrug und Gründung einer kriminellen Vereinigung. Die Strafuntersuchung folgte auf einen Antrag des Vereins für Konsumentenschutz-Information (VKI) Wien, der gleichzeitig fünf zivilrechtliche Sammelklagen im Namen von 2500 Klägerinnen und Klägern gegen den AWD führte. Der Streitwert betrug 40 Millionen Euro. Während des zweijährigen Gerichtsverfahrens, hatte der AWD immer wieder abgestritten Kunden systematisch falsch beraten zu haben. Schließlich einigten sich der VKI und die [[AWD|SwissLife Select]], wie der AWD seit der Namensänderung 2013 heißt, auf einen Vergleich. Demnach muss die [[AWD|SwissLife Select]] sieben Millionen Euro für die geschädigten Anleger zahlen.<ref>[http://wirtschaftsblatt.at/home/boerse/wien/1440718/VKIEinigung-mit-AWD-zu-ImmofinanzSammelklagen Sammelklagen gegen AWD], wirtschaftsblatt.at vom 12.08.2013, abgerufen am 19.11.14.</ref>
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− | + | ===Die MaschmeyerRürup AG=== |
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2010 gründete Maschmeyer gemeinsam mit dem ehemaligen "Wirtschaftsweisen" [[Bert Rürup]] die MaschmeyerRürup AG. Das international tätige Unternehmen beriet Banken, Versicherungen und politische Institutionen bei Fragen der Gesundheits- und Altersvorsorge. Nach dem Ausscheiden Rürups 2013 wurde es aufgelöst.
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Im Aufsichtsrat der MaschmeyerRürup AG saßen u.a. der Finanzwissenschaftler [[Stefan Homburg]], der ehemalige [[Commerzbank]]-Chef [[Klaus-Peter Müller]] und der Ex-[[Allianz]]-Vorstand [[Hansjörg Cramer]]. Als einer der zwölf Berater des Unternehmens fungierte Rentenexperte [[Walter Riester]].<ref name="mm1">[http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,703595-2,00.html Maschmeyer Rürup AG - Die Weltverrenter], manager-magazin.de vom 2. Juli 2010, abgerufen am 27. Januar 2011.</ref> |
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Die MaschmeyerRürup AG arbeitete nach Presseberichten daran, privatisierte Renten-Konzepte wie die [[Riester-Rente]] oder die [[Rürup-Rente]] in Ländern wie Tschechien, China oder der Türkei durchzusetzen. Rürup oblagen demnach konzeptionelle Aufgaben, während Maschmeyers Stärken in der Außendarstellung, Kontaktpflege, dem Vertrieb und der Motivation von Beratern und Verkäufern lagen. <ref name="mm1" />
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− | Das Familienministerium unter [[Kristina Schröder]] (CDU) |
+ | Das Familienministerium unter [[Kristina Schröder]] (CDU) hatte zur Vorbereitung des umstrittenen Pflegezeit-Gesetzes eine Machbarkeitsstudie bei der MaschmeyerRürup AG zu Zeitwertkontenmodellen in Auftrag gegeben. Dafür wurden mehr als 56.000 Euro ausgegeben. Das bestätigte eine Sprecherin des Familienministeriums.<ref>[http://www.welt.de/newsticker/news3/article112294365/Familienministerium-zahlte-139-000-Euro-fuer-Pflegezeit-Gesetz.html Familienministerium zahlte 139.000 Euro für Pflegezeit-Gesetz] Die Welt vom 29.12.12, abgerufen am 03.01.2013</ref> Die MaschmeyerRürup AG arbeitete dabei eng mit der Nürnberger Versicherungsgruppe zusammen, die das Versicherungskonzept mitschrieb. Somit war die profitierende Branche direkt an der Gesetzesentwicklung beteiligt.<ref>[http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1593369/Versicherung-schrieb-an-Regierungskonzept-mit.html Versicherung schrieb an Regierungskonzept mit] Hamburger Abendblatt vom 9.8.2010, abgerufen am 3.2.2011</ref> |
− | + | ===Die Maschmeyer Group=== |
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Seit seinem Ausstieg aus der SwissLife Select ist Maschmeyer hauptsächlich als Investor und Berater tätig. Seine zahlreichen Investitionen werden unter dem Dach der Maschmeyer Group verwaltet. U.a. finanziert Maschmeyer Start-Up-Unternehmen in den Bereichen Technologie, Internet und Medizintechnik. Die Beteiligungen werden durch verschiedenen, spezialisierte Dachgesellschaften organisiert und verwaltet.<ref>[http://www.maschmeyer-group.de/home.html Webseite der Maschmeyer Group], maschmeyer-group.de, abgerufen am 19.11.2014.</ref> |
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==Zitate von Carsten Maschmeyer== |
==Zitate von Carsten Maschmeyer== |
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<blockquote>„Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten.“</blockquote> |
<blockquote>„Entweder sie verdienen ihr Geld mühsam allein, oder sie lassen andere für sich arbeiten.“</blockquote> |
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− | <blockquote>„Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher.“ <ref name="erste1" /></blockquote> Carsten Maschmeyer bei einem Showauftritt |
+ | <blockquote>„Wenn sie duftende Rosen haben wollen, müssen sie im Herbst stinkende Jauche drauf kippen. Und das komische ist: Je stärker das stinkt, um so schöner duftet das hinterher.“ <ref name="erste1" /></blockquote> Carsten Maschmeyer bei einem Showauftritt. |
− | <blockquote>„Es ist so, als ob wir auf einer Ölquelle sitzen. Sie ist angebohrt, sie ist riesig, und sie wird sprudeln." |
+ | <blockquote>„Es ist so, als ob wir auf einer Ölquelle sitzen. Sie ist angebohrt, sie ist riesig, und sie wird sprudeln."<ref>W. Löer / O. Schröm: Der goldene Handschlag; In: Stern. Nr. 47, 13.11.2014, S. 46</ref></blockquote> Carsten Maschmeyer über die Reform der Riester-Rente.
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* [http://www.youtube.com/watch?v=g5TssmhA3dE&feature=related AWD Werbevideo Kundenberater] |
* [http://www.youtube.com/watch?v=g5TssmhA3dE&feature=related AWD Werbevideo Kundenberater] |
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* [http://www.youtube.com/watch?v=7LGN_fbQ3ko ORF - Report vom 21.10.2008 - über AWD] |
* [http://www.youtube.com/watch?v=7LGN_fbQ3ko ORF - Report vom 21.10.2008 - über AWD] |
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+ | Löer, Wigbert und Oliver Schröm: Geld. Macht. Politik. Das Beziehungskonto von Carsten Maschmeyer, Gerhard Schröder und Christian Wulff. November 2014 |
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