Klaus F. Zimmermann: Unterschied zwischen den Versionen

(2014: IZA verklagt den Publizist Werner Rügemer)

Klaus F. Zimmermann (2. Dezember 1952 in Göppingen), ist Direktor des Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) , und Professor für Wirtschaftswissenschaftliche Staatswissenschaften an der Uni Bonn. Zum 1. März 2016 verlässt Zimmermann das IZA.

Im Jahr 2000 wurde Zimmermann Präsident des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), das er mit umstrittenen Methoden auf einen neoliberalen Kurs brachte. Nach diversen Skandalen, dem Ausschluss des DIW von der Gemeinschaftsdiagnose und der Kritik des Landesrechnungshofes Berlin am DIW und an Zimmermann trat dieser im Februar 2011 unter massivem Druck zurück.

Zimmermann vertritt arbeitgebernahe Positionen und wirkt in Organisationen der Arbeitgeber mit. Er ist Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA).
Weiterhin ist er Autor im ÖkonomenBlog der Arbeitgeber-Organisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Zu den Policy Fellows des IZA gehören die INSM-Kuratoren/Botschafter Johann Eekhoff, Florian Gerster, Oswald Metzger und Thomas Straubhaar sowie der ehemalige INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. Policy Fellows sind auch Nico Fickinger vom INSM-Finanzier Gesamtmetall und Karen Horn, die als wichtige Koordinatorin neoliberaler Netzwerke fungiert.


Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2000-02/2011 Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin
  • seit 1998 Direktor des Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
  • seit 1998 Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften der Universität Bonn
  • 1993-1995 zugleich Dekan der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität München
  • 1989-1998 Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie an der Universität München und Direktor des SELAPO Center for Human Resources
  • Studium der Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität Mannheim, wo er als Diplom-Volkswirt abschloß, promovierte und habilitierte.

Quelle: [1]


Verbindungen / Netzwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen: [1], [2]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Umstrittene Tätigkeit als Präsident des Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Präsident des DIW (2000 - 2011) hat Zimmermann mit allen Mitteln und einem autokratischen Führungsstil versucht, das ehemals keynesianisch ausgerichtete DIW in ein neoliberal orientiertes Forschungsinstitut umzuwandeln. Maßnahmen hierzu waren z. B.

  • die Entlassung von Gustav Horn (Chef der Konjunkturabteilung) im Jahre 2004, nachdem dieser abweichend von Zimmermanns Meinung die Agenda 2010 überwiegend kritisch beurteilt hatte. Gegen die Entlassung protestierten führende europäische Wirtschaftsforschungsinstitute und DIW-Mitarbeiter (darunter auch die früheren Präsidenten Lutz Hoffmann und Hans-Jürgen Krupp).[3][4][5]
  • die Einbindung von profilierten Köpfen aus Politik und Wirtschaft als "Distinguished Fellows". Erster "Distinguished Fellow" wurde im November 2004 Oswald Metzger[6], der damals noch Mitglied der Grünen war (seit 2008 ist er CDU-Mitglied), jedoch als Kurator der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INMS) bereits dezidiert neoliberale Positionen vertrat.[7] Metzger ist Botschafter der INSM sowie Mitglied der Ludwig-Erhard-Stiftung und des Konvent für Deutschland. Zimmermann ist Autor des ÖkonomenBlog der INSM.
  • Studien des DIW, deren Ergebnisse seinen Erwartungen nicht entsprachen, passend zu machen. So wurde nach einem Bericht des Spiegel vom18. November 2010 eine Studie eines Arbeitsmarktexperten des DIW zum Fachkräftemangel, die den Fachkräftemangel als "Fata Morgana" bezeichnet hatte, von vorn bis hinten durchgebürstet - und der Linie des Präsidenten angepasst.[8]

2007 wurde das DIW von der Beratung der Bundesregierung in der halbjährlichen Gemeinschaftsdiagnose zur Konjunkturentwicklung mit der Begründung ausgeschlossen, das Angebot des DIW bei der Ausschreibung sei im Hinblick auf die zu erwartende Qualität und Zweckmäßigkeit hinter den besten vier Angeboten eingeordnet worden.[9] Nachdem der Landesrechnungshof Berlin dem DIW und Zimmermann Ende 2009 Fehlverwendung öffentlicher Mittel vorgeworfen hatte, kündigte Zimmermann im Februar 2011 an, sein Amt bis Jahresmitte 2011 zur Verfügung zu stellen.[10]


Fallstudien und Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2014: IZA verklagt den Publizist Werner Rügemer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 2014 verklagt Klaus F. Zimmermann, als Chef des Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) den Publizist Werner Rügemer sowie Peter Kleinert, Herausgeber der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ). Grund ist ein Artikel über Lobbyismus, den Rügemer im August 2013 veröffentlichte. In dem Artikel wird das IZA als Beispiel dafür herangezogen, wie unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit und Unabhängigkeit Interessen vertreten werden. Das IZA klagt dagegen, dass es als 'nicht unabhängig' bezeichnet wird und keine 'freie Wissenschaft' betreiben würde.
Aus Sicht von LobbyControl ist die Gründung des IZA im Kontext eines erweiterten Lobbying, dem sog. „deep lobbying“, zu sehen. Dabei geht es darum, über die Einflussnahme auf Öffentlichkeit oder wissenschaftliche Diskurse indirekt bzw. längerfristig auf die Politik einzuwirken. Es ist recht klar, dass es eine Abhängigkeit des IZA von der Deutschen Post-Stiftung gibt. Die Stiftung stellt den Großteil der Finanzierung und sie ist laut Handelsregister-Unterlagen die alleinige Gesellschafterin des Instituts.[11], [12]

Weiterführende Informationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Sieg für Deutschlands Arbeitnehmer: Klaus Zimmermann verlässt das IZA, Newsblog Norbert Häring, 16. Dezember 2015


Aktuelle Informationen aus der Welt des Lobbyismus[Quelltext bearbeiten]

https://www.lobbycontrol.de/newsletter-lobbypedia/ https://twitter.com/lobbycontrol https://www.facebook.com/lobbycontrol https://www.instagram.com/lobbycontrolVernetzen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

'''Klaus F. Zimmermann''' ''(2. Dezember 1952 in Göppingen)'', ist Direktor des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA),  und Professor für Wirtschaftswissenschaftliche Staatswissenschaften an der Uni Bonn.<br />
            
 Zum 1. März 2016 verlässt Zimmermann das IZA.
            
Im Jahr 2000 wurde Zimmermann Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung]] (DIW), das er mit umstrittenen Methoden auf einen neoliberalen Kurs brachte. Nach diversen Skandalen, dem Ausschluss des DIW von der Gemeinschaftsdiagnose und der Kritik des Landesrechnungshofes Berlin am DIW und an Zimmermann trat dieser im Februar 2011 unter massivem Druck zurück.
        

        Zimmermann vertritt arbeitgebernahe Positionen und wirkt in Organisationen der Arbeitgeber mit. Er ist Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] (BDA).<br />
        
        Weiterhin ist er Autor im ÖkonomenBlog der Arbeitgeber-Organisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM).<br />
            
            
Zu den Policy Fellows des IZA gehören die INSM-Kuratoren/Botschafter [[Johann Eekhoff]], [[Florian Gerster]], [[Oswald Metzger]] und [[Thomas Straubhaar]] sowie der ehemalige INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. Policy Fellows sind auch Nico Fickinger vom INSM-Finanzier [[Gesamtmetall]] und  [[Karen Horn]], die als wichtige Koordinatorin neoliberaler Netzwerke fungiert.
        

        == Karriere ==
        
        *2000-02/2011 Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung|Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung]] (DIW) in Berlin
        
        *seit 1998 Direktor des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA)
        
        *seit 1998 Professor für Wirtschaftliche Staatswissenschaften der Universität Bonn 
        
        *1993-1995 zugleich Dekan der Volkswirtschaftlichen Fakultät der Universität München
        
        *1989-1998 Ordinarius für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Wirtschaftstheorie an der Universität München und Direktor des SELAPO Center for Human Resources 
        
        *Studium der Volkswirtschaftslehre und Statistik an der Universität Mannheim, wo er als Diplom-Volkswirt abschloß, promovierte und habilitierte. 
        
        Quelle: <ref name="iza1">[http://www.iza.org/de/webcontent/personnel/photos/zimmermann_html Webseite IZA - Klaus F. Zimmermann Direktor] abgerufen am 05.02.2013</ref>
        

        == Verbindungen / Netzwerke==
        
        *Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] (BDA)
        
        *Mitglied des Beirats von "bda-pro-job.de" der [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] (BDA)
        
        *Autor ÖkonomenBlog der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]
        
        *Unterzeichner des "Innovationsappells" (August 2007) und des Appells "Nein zum Reform-Rückschritt" (August 2009) der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]]
        
        *Begründer der [[European Society for Population Economics]] (ESPE)
        
        *Consultant des Europäischen Parlaments, Brüssel, zu Fragen der Migrationspolitik
        
        *seit 2010 Mitglied  der Akademia Europaea
        
        *seit 2009 Mitglied des [[World Economic Forum's Global Agenda Council on Migration]]
        
        *2009 Berater der Kommission "Zukunft Soziale Marktwirtschaft" des Bayerischen Ministerpräsidenten Seehofer
        
        *2007-2010 Mitglied der von Ministerpräsident Althaus geleiteten Kommission  des  CDU-Bundesvorstands zum Thema "Solidarisches Bürgergeld"
        
        *seit 2004 Fellow der [[European Economic Association]] (EEA)
        
        *seit 2001 Associate Research Fellow des [[Centre for European Policy Studies]] (CEPS) 
        
        *seit 1990 Research Fellow des [[Centre for Economic Policy Research]] (CEPR)
        
        *1990-1996 Mitglied des Vorstandsrates des [[ifo Institut]], München
        
        Quellen: <ref name="iza1" />, <ref>[http://www.iza.org/de/webcontent/personnel/vitae/kfz_cv_dt.pdf Curriculum Vitae] abgerufen am 05.02.2013</ref>
        

        == Wirken ==
        
        ===Umstrittene Tätigkeit als Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung]] (DIW)===
        
        Als Präsident des DIW (2000 - 2011) hat Zimmermann mit allen Mitteln und einem autokratischen Führungsstil versucht,  das ehemals keynesianisch ausgerichtete DIW in ein neoliberal orientiertes Forschungsinstitut umzuwandeln. Maßnahmen hierzu waren z. B.
        
        *die Entlassung von Gustav Horn (Chef der Konjunkturabteilung) im Jahre 2004, nachdem dieser abweichend von Zimmermanns Meinung die Agenda 2010 überwiegend kritisch beurteilt hatte. Gegen die Entlassung protestierten führende europäische Wirtschaftsforschungsinstitute und DIW-Mitarbeiter (darunter auch die früheren Präsidenten Lutz Hoffmann und Hans-Jürgen Krupp).<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/forschungsinstitut-aufstand-der-oekonomen-1.809837-2 Michael Bauchmüller: Forschungsinstitut Aufstand der Ökonomen, Süddeutsche Zeitung vom 13. Juli 2004]</ref><ref>[http://www.ftd.de/politik/deutschland/:entlassung-am-diw-loest-internationale-proteste-aus/1087023484472.html Entlassung am DIW löst internationale Proteste aus, Financial Times Deutschland, 17. Juni 2004]</ref><ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=549 Über Methoden, mit denen Neoliberale die Säuberung des DIW von nachfrageorientierten Ökonomen rechtfertigen NachDenkseiten vom 4. Mai 2005]</ref>
        
        *die Einbindung von profilierten Köpfen aus Politik und Wirtschaft als "Distinguished Fellows". Erster "Distinguished Fellow" wurde im November 2004 [[Oswald Metzger]]<ref>Pressemitteilung des DIW vom 18. November 2004</ref>, der damals noch Mitglied der Grünen war (seit 2008 ist er CDU-Mitglied), jedoch als Kurator der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INMS) bereits dezidiert neoliberale Positionen vertrat.<ref>[http://www.nachdenkseiten.de/?p=446 Oswald Metzger  als "Kronzeuge" für die neoliberale Spar- und Steuersenkungspolitik, NachDenkseiten vom 21. Januar 2005]</ref> Metzger ist Botschafter der INSM sowie Mitglied der [[Ludwig-Erhard-Stiftung]] und des [[Konvent für Deutschland]]. Zimmermann ist Autor des ÖkonomenBlog der INSM.
        
        *Studien des DIW, deren Ergebnisse seinen Erwartungen nicht entsprachen, passend zu machen. So wurde nach einem Bericht des Spiegel vom18. November 2010 eine Studie eines Arbeitsmarktexperten des DIW zum Fachkräftemangel, die den Fachkräftemangel als "Fata Morgana" bezeichnet hatte, von vorn bis hinten durchgebürstet - und der Linie des Präsidenten angepasst.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,729831,00.html Forscherposse beim DIW, Der Spiegel vom 18. 11. 2012]</ref> 
        
        2007 wurde das DIW von der Beratung der Bundesregierung in der halbjährlichen Gemeinschaftsdiagnose zur Konjunkturentwicklung mit der Begründung ausgeschlossen, das Angebot des DIW bei der Ausschreibung sei im Hinblick auf die zu erwartende Qualität und Zweckmäßigkeit hinter den besten vier Angeboten eingeordnet worden.<ref>Pressemitteilung des DIW vom 11. Juli 2007</ref> Nachdem der Landesrechnungshof Berlin dem DIW und Zimmermann Ende 2009 Fehlverwendung öffentlicher Mittel vorgeworfen hatte, kündigte Zimmermann im Februar 2011 an, sein Amt bis Jahresmitte 2011 zur Verfügung zu stellen.<ref>[http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-02/zimmermann-diw/seite-2 Zimmermann-Abtritt Abschied ohne Rosen, Zeit online, 1. Februar 2011]</ref>
        

        == Fallstudien und Kritik ==
        
        ===2014: IZA verklagt den Publizist Werner Rügemer===
        
        Im Mai 2014 verklagt Klaus F. Zimmermann, als Chef des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA)  den Publizist Werner Rügemer sowie Peter Kleinert, Herausgeber der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ). Grund ist ein Artikel über Lobbyismus, den Rügemer im August 2013 veröffentlichte. In dem Artikel wird das IZA als Beispiel dafür herangezogen, wie unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit und Unabhängigkeit Interessen vertreten werden. Das IZA klagt dagegen, dass es als 'nicht unabhängig' bezeichnet wird und keine 'freie Wissenschaft' betreiben würde.<br />
        
        Aus Sicht von LobbyControl ist die Gründung des IZA im Kontext eines erweiterten Lobbying, dem sog. „deep lobbying“, zu sehen. Dabei geht es darum, über die Einflussnahme auf Öffentlichkeit oder wissenschaftliche Diskurse indirekt bzw. längerfristig auf die Politik einzuwirken. Es ist recht klar, dass es eine Abhängigkeit des IZA von der [[Deutsche Post-Stiftung|Deutschen Post-Stiftung]] gibt. Die Stiftung stellt den Großteil der Finanzierung und sie ist laut Handelsregister-Unterlagen die alleinige Gesellschafterin des Instituts.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/05/was-darf-lobbying-genannt-werden/ Was darf Lobbying genannt werden?] LobbyControl vom 09.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>, <ref>[http://www.taz.de/Institut-zur-Zukunft-der-Arbeit-klagt/!138134/ Unabhängigkeit vor Gericht] taz vom 08.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>
        

            == Weiterführende Informationen ==
            
            [http://norberthaering.de/de/#weiterlesen Ein Sieg für Deutschlands Arbeitnehmer: Klaus Zimmermann verlässt das IZA, Newsblog Norbert Häring, 16. Dezember 2015]
            
{{spendenbanner}}
        

        == Einzelnachweise ==
        <references/>
        

        [[Kategorie:Person]]
Zeile 1: Zeile 1:
'''Klaus F. Zimmermann''' ''(2. Dezember 1952 in Göppingen)'', ist Direktor des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA), Professor für Wirtschaftswissenschaftliche Staatswissenschaften an der Uni Bonn.<br />
+
'''Klaus F. Zimmermann''' ''(2. Dezember 1952 in Göppingen)'', ist Direktor des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA) und Professor für Wirtschaftswissenschaftliche Staatswissenschaften an der Uni Bonn. Zum 1. März 2016 verlässt Zimmermann das IZA.
   
 
Im Jahr 2000 wurde Zimmermann Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung]] (DIW), das er mit umstrittenen Methoden auf einen neoliberalen Kurs brachte. Nach diversen Skandalen, dem Ausschluss des DIW von der Gemeinschaftsdiagnose und der Kritik des Landesrechnungshofes Berlin am DIW und an Zimmermann trat dieser im Februar 2011 unter massivem Druck zurück.
 
Im Jahr 2000 wurde Zimmermann Präsident des [[Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung]] (DIW), das er mit umstrittenen Methoden auf einen neoliberalen Kurs brachte. Nach diversen Skandalen, dem Ausschluss des DIW von der Gemeinschaftsdiagnose und der Kritik des Landesrechnungshofes Berlin am DIW und an Zimmermann trat dieser im Februar 2011 unter massivem Druck zurück.
   
Zimmermann vertritt arbeitgebernahe Positionen und wirkt in Organisationen der Arbeitgeber mit. Er ist Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] (BDA).<br />
+
Zimmermann vertritt arbeitgebernahe Positionen und wirkt in Organisationen der Arbeitgeber mit. Er ist Mitglied von Wissopol, dem sozialpolitischen Gesprächsforum der [[Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände]] (BDA).
Weiterhin ist er Autor im ÖkonomenBlog der Arbeitgeber-Organisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM).<br />
+
Weiterhin ist er Autor im ÖkonomenBlog der Arbeitgeber-Organisation [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] (INSM).
  +
 
 
Zu den Policy Fellows des IZA gehören die INSM-Kuratoren/Botschafter [[Johann Eekhoff]], [[Florian Gerster]], [[Oswald Metzger]] und [[Thomas Straubhaar]] sowie der ehemalige INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. Policy Fellows sind auch Nico Fickinger vom INSM-Finanzier [[Gesamtmetall]] und  [[Karen Horn]], die als wichtige Koordinatorin neoliberaler Netzwerke fungiert.
 
Zu den Policy Fellows des IZA gehören die INSM-Kuratoren/Botschafter [[Johann Eekhoff]], [[Florian Gerster]], [[Oswald Metzger]] und [[Thomas Straubhaar]] sowie der ehemalige INSM-Geschäftsführer Tasso Enzweiler. Policy Fellows sind auch Nico Fickinger vom INSM-Finanzier [[Gesamtmetall]] und  [[Karen Horn]], die als wichtige Koordinatorin neoliberaler Netzwerke fungiert.
   
Zeile 48: Zeile 49:
 
Im Mai 2014 verklagt Klaus F. Zimmermann, als Chef des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA)  den Publizist Werner Rügemer sowie Peter Kleinert, Herausgeber der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ). Grund ist ein Artikel über Lobbyismus, den Rügemer im August 2013 veröffentlichte. In dem Artikel wird das IZA als Beispiel dafür herangezogen, wie unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit und Unabhängigkeit Interessen vertreten werden. Das IZA klagt dagegen, dass es als 'nicht unabhängig' bezeichnet wird und keine 'freie Wissenschaft' betreiben würde.<br />
 
Im Mai 2014 verklagt Klaus F. Zimmermann, als Chef des [[Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit]] (IZA)  den Publizist Werner Rügemer sowie Peter Kleinert, Herausgeber der Neuen Rheinischen Zeitung (NRhZ). Grund ist ein Artikel über Lobbyismus, den Rügemer im August 2013 veröffentlichte. In dem Artikel wird das IZA als Beispiel dafür herangezogen, wie unter dem Mantel der Wissenschaftlichkeit und Unabhängigkeit Interessen vertreten werden. Das IZA klagt dagegen, dass es als 'nicht unabhängig' bezeichnet wird und keine 'freie Wissenschaft' betreiben würde.<br />
 
Aus Sicht von LobbyControl ist die Gründung des IZA im Kontext eines erweiterten Lobbying, dem sog. „deep lobbying“, zu sehen. Dabei geht es darum, über die Einflussnahme auf Öffentlichkeit oder wissenschaftliche Diskurse indirekt bzw. längerfristig auf die Politik einzuwirken. Es ist recht klar, dass es eine Abhängigkeit des IZA von der [[Deutsche Post-Stiftung|Deutschen Post-Stiftung]] gibt. Die Stiftung stellt den Großteil der Finanzierung und sie ist laut Handelsregister-Unterlagen die alleinige Gesellschafterin des Instituts.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/05/was-darf-lobbying-genannt-werden/ Was darf Lobbying genannt werden?] LobbyControl vom 09.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>, <ref>[http://www.taz.de/Institut-zur-Zukunft-der-Arbeit-klagt/!138134/ Unabhängigkeit vor Gericht] taz vom 08.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>
 
Aus Sicht von LobbyControl ist die Gründung des IZA im Kontext eines erweiterten Lobbying, dem sog. „deep lobbying“, zu sehen. Dabei geht es darum, über die Einflussnahme auf Öffentlichkeit oder wissenschaftliche Diskurse indirekt bzw. längerfristig auf die Politik einzuwirken. Es ist recht klar, dass es eine Abhängigkeit des IZA von der [[Deutsche Post-Stiftung|Deutschen Post-Stiftung]] gibt. Die Stiftung stellt den Großteil der Finanzierung und sie ist laut Handelsregister-Unterlagen die alleinige Gesellschafterin des Instituts.<ref>[https://www.lobbycontrol.de/2014/05/was-darf-lobbying-genannt-werden/ Was darf Lobbying genannt werden?] LobbyControl vom 09.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>, <ref>[http://www.taz.de/Institut-zur-Zukunft-der-Arbeit-klagt/!138134/ Unabhängigkeit vor Gericht] taz vom 08.05.2014, abgerufen am 12.05.2014</ref>
  +
  +
== Weiterführende Informationen ==
  +
[http://norberthaering.de/de/#weiterlesen Ein Sieg für Deutschlands Arbeitnehmer: Klaus Zimmermann verlässt das IZA, Newsblog Norbert Häring, 16. Dezember 2015]
   
   

Anhänge

Diskussionen